Lieblings-S-Bahn-Triebfahrzeuge

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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VT 609

Beitrag von VT 609 »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 16:19 hat geschrieben: Angesichts solcher Meldungen

http://www.ksta.de/html/artikel/1203599318357.shtml

darf ich schon die Fähigkeiten eines Fahrdienstleiters in Zweifel ziehen.
... vor allem, wenn so "gut" recherchiert wurde wie in diesem Fall. Jetzt wissen wir endlich, daß ein ET das gleiche ist wie eine Lok. Klar, nach dem Lesen eines Artikels dieser Art würde ich auch an der Kompetenz des Fdl zweifeln. :ph34r:

Wer Ironie findet, darf sie behalten...
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ohmann, ich glaub wir wollten diesen Satz zur obersten Forenregel erklaeren:

WENN MAN KEINE AHNUNG HAT, EINFACH MAL DIE F.... HALTEN!

Sorry, aber es ist so.

Man kann als normaler Bahnkunde nicht so einfach erkennen, warum der Zug nicht weiter faehrt und deshlab auf die Bahn zu schimpfen ist bescheuert.

Bitte, nich persoenlich nehmen. :oiseasy:
Mario
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Beitrag von Mario »

Hallo


Hast 100% Recht.
Ein kleines Aber gibt es als Kunde sollte man auch Infomiert werden und
dazu gibts Lautschprecher die vom Personal viel zu wenig genutzt werden.
Mann hat da als Kunde so seine Erfahrungen.
Die Infos der DB sind in vielen Bereichen eine Katastrope.

Mario
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Das stimmt allerdings! Ich bin mal kurz vor meinem Bahnhof umgeleitet worden. Mein Zug sollte ab Essen Hbf plötzlich nicht mehr über Wattenscheid und Bochum Hbf, sondern über Gelsenkirchen Hbf umgeleitet werden. Kurzentschlossen bin ausgestiegen, um mit der S-Bahn nach Wattenscheid-Höntrop zu fahren, nur um zu erfahren, dass die auch nicht mehr in die richtige Richtung fahren konnte. Im Nachhinein betrachtet völlig logisch, aber können einem die Profis nicht solche Informationen zukommen lassen?

Da lobe ich mir den Lokführer, der bei einer derartigen Umleitaktion von Duisburg über Oberhausen und Altenessen darauf hingewiesen hat, dass man ab Ausweichhalt Altenessen mit der U-Bahn nach Essen Hbf kommen könne.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

VT 609 @ 25 Mar 2008, 17:47 hat geschrieben:... vor allem, wenn so "gut" recherchiert wurde wie in diesem Fall. Jetzt wissen wir endlich, daß ein ET das gleiche ist wie eine Lok. Klar, nach dem Lesen eines Artikels dieser Art würde ich auch an der Kompetenz des Fdl zweifeln.  :ph34r:

Wer Ironie findet, darf sie behalten...
Hätte ich mir ja denken können, dass die "Profis" auf den (offenkundigen) Fehlern des Zeitungschreibers herumhacken, den wirklichen Hintergund der Meldung aber nicht sehen (wollen).

Da waren Kunden zwei Stunden in einer Bahn eingesperrt. Dies grenzt haarscharf an Freiheitsberaubung (weil der Vorsatz fehlt), in jedem Fall aber (bei empfindlichen Menschen, Klaustrophobie) ist der Tatbestand der Köperverletzung erfüllt. Das noch einmal abgesehen von den tatsächlichen finanziellen Schäden (Einstellungsgespräch verpasst, Arbeitsausfall etc.) für die Kunden.

Da hätte auch eine Durchsage: "Sehr geehrte Fahrgäste, wegen eines Schadens am Regionalexpress müssen sie jetzt hier zwei Stunden auf freier Strecke in der S-Bahn warten." nicht viel genutzt. Der Tf oder Lokführer (ist doch Sch.. egal, um welche Art Zug es sich handelt) ist doch selbst gebeutelt genug.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 19:32 hat geschrieben: Da waren Kunden zwei Stunden in einer Bahn eingesperrt. Dies grenzt haarscharf an Freiheitsberaubung (weil der Vorsatz fehlt), in jedem Fall aber (bei empfindlichen Menschen, Klaustrophobie) ist der Tatbestand der Köperverletzung erfüllt.
Cool - dann verklag ich beim nächsten Stau den Busunternehmer, weil er mich länger als geplant festgehalten hat...
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JNK
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Beitrag von JNK »

ChristianMUC @ 25 Mar 2008, 19:37 hat geschrieben: Cool - dann verklag ich beim nächsten Stau den Busunternehmer, weil er mich länger als geplant festgehalten hat...
Oder den Unfallverursacher.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

josuav @ 25 Mar 2008, 17:53 hat geschrieben:Ohmann, ich glaub wir wollten diesen Satz zur obersten Forenregel erklaeren:

WENN MAN KEINE AHNUNG HAT, EINFACH MAL DIE F.... HALTEN!

Sorry, aber es ist so.

Man kann als normaler Bahnkunde nicht so einfach erkennen, warum der Zug nicht weiter faehrt und deshlab auf die Bahn zu schimpfen ist bescheuert.

Bitte, nich persoenlich nehmen. :oiseasy:
Ich habe niemals behauptet, dass ich allumfassend über das Eisenbahnwesen Bescheid weiß. Aber so Manches habe ich auch davon in meinem Leben gelernt.

Ich gehöre aber nicht zu den Menschen, für die die DB AG eine heilige Kuh ist, die man nicht kritisieren darf.

Ich will hier einmal schildern, wie die Rheinbahn in Düsseldorf mit (ähnlichen) Problemen umgeht. Straßenbahnen werden unverzüglich umgeleitet, über die Leitstelle erfolgen Durchsagen in allen Bahnen und Bussen im Netz. Zu den betroffenen Haltestellen werden Mitarbeiter geschickt, um die Fahrgäste zu informieren. Falls erforderlich, werden kurzfristig Ersatzbusse eingesetzt. In Stadtbahntunneln werden die Kunden unter Aufsicht des Rheinbahnpersonals zur nächsten Haltestelle evakuiert. Kurzfristige Umleitungen erfolgen sogar dann, wenn ein Falschparker die Gleise blockiert.

Zugegeben, bei der Eisenbahn sind solche Umleitungen nicht immer und nicht sofort realisierbar. Aber eine Sperrung der rückwärtigen Strecke und ein Zurückfahren bis zum nächsten HP auf jeden Fall. In erster Linie zählt aber das Krisenmanagment.

P.S.: Ich nehme es nicht persönlich <_<
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Autobahn »

@ ChristianMUC @ JNK

Bleibt mal sachlich! Wenn der Bus nicht gerade auf der Autobahn steht, könnt ihr immer aussteigen.
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Beitrag von JNK »

Ich nahm irgendwie an, er meinte die Autobahn. Aber Ok der Bus kann auch in der Stadt stehen. Aber was ist, wenn die Bahn die Leute auf freier Strecke aussteigen lässt? Personen im Gleis, Gegenrichtung wird auch gesperrt. Zudem würde ich mal annehmen, das die meisten auf den Gleisen zum nächsten Bahnhof laufen, wenn sie in der Pampa raus gelassen werden...
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 19:51 hat geschrieben: Bleibt mal sachlich! Wenn der Bus nicht gerade auf der Autobahn steht, könnt ihr immer aussteigen.
Das kann man so generell nicht sagen. Im Linienverkehr gilt folgende Regelung: Wenn der Busfahrer z.B. wegen eines Staus Fahrgäste außerhalb von offiziellen Haltestellen aussteigen läßt, ist es das Risiko des Busfahrers. Das heißt, wenn sich der Fahrgast beim Aussteigen verletzt oder sonstwas passiert, trägt der Busfahrer die Verantwortung dafür.
Autobahn @ 25 Mar 2008, 19:47 hat geschrieben:Ich gehöre aber nicht zu den Menschen, für die die DB AG eine heilige Kuh ist, die man nicht kritisieren darf.
Für mich ist kein Verkehrsunternehmen eine heilige Kuh, weder die DB noch irgendein anderes.
Autobahn @ 25 Mar 2008, 19:32 hat geschrieben:Hätte ich mir ja denken können, dass die "Profis" auf den (offenkundigen) Fehlern des Zeitungschreibers herumhacken, den wirklichen Hintergund der Meldung aber nicht sehen (wollen).
Gottseidank bin ich kein "Profi". Aber wenn du einen dermaßen schlecht recherchierten Artikel heranziehst, um deinen Standpunkt zu untermauern, dann macht das halt keinen guten Eindruck.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Klar kann man besser informiert werden und fuer mich ist die DB auch keine heilige Kuh :P .
Im Gegenteil, vieles an der DB find ich gar nicht toll (Streichung des Interregio, der Urlaubsexpresse nach Frankreich...) aber sie ist wesentlich besser als ihr Ruf.
Und du willst doch nicht wirklich die Bahn wegen Freiheitsberaubung oder Koerperverletzung verklagen, weil du im Zug bleiben musst. :lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ VT609

Natürlich kenne ich auch die Regelungen im Linienverkehr. Aber in Ausnahmesituationen kann auch davon abgewichen werden. Dies gilt sogar für Straßenbahnen. Ich selbst habe einen Straßenbahnfahrer dabei unterstützt (PKW-Verkehr angehalten), um den Fahrgästen ein gefahrloses Aussteigen zu ermöglichen. Dazu führen die Straßenbahnen der Rheinbahn sogar Hilfsmittel (rot-weiße Flaggen) mit.

Das der Artikel in Bezug auf die Fahrzeuge schlecht recherchiert ist, besteitet Niemand. Doch leider stand mir kein anderes Material zur Verfügung. Und wie ich ja geschildert habe, kam es mir in erster Linie auf die Situation für die Kunden an. Denen ist es nämlich ziemlich Wurscht, welches Ding die Weiterfahrt behindert.

@ JNK

Das Niemand auf freier Strecke aussteigen darf, erklärt sich von selbst. Darum ja mein Unmut über das fehlerhafte Krisenmanagement der DB.
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Beitrag von JNK »

Ich schieße jetzt einfach mal ins Blaue: Kann man das nur lösen, in dem man die Züge erst abfahren lässt, wenn der vorherige am nächsten Halt abgefahren ist? Denn irgendein Zug steht ja immer auf der Strecke, wenn der vorherige kaputt geht. Dann wird das mit einem 20-Minuten-Takt aber nichts.
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Beitrag von Autobahn »

josuav @ 25 Mar 2008, 20:26 hat geschrieben:......aber sie ist wesentlich besser als ihr Ruf.
Das kann ich nicht mit letzter Entschiedenheit unterstreichen. Sicher haben die meisten Nutzer viel Positives zu berichten. Aber immer, wenn ich (in den letzten Jahren) mit der Bahn gefahren bin, gab es Probleme.
Und du willst doch nicht wirklich die Bahn wegen Freiheitsberaubung oder Koerperverletzung verklagen, weil du im Zug bleiben musst.  :lol:
Warum nicht? Du kannst es Dir wahrscheinlich nicht vorstellen, was ein Mensch, der unter Klaustrophobie leidet, in einer solchen Situation empfindet. Im "harmlosen" Fall steigt der Blutdruck extrem an, legt sich aber wieder, wenn die Fahrt fortgesetzt wird. Je länger die Störung andauert, desto stärker werden die Beschwerden. Im schlimmsten Fall kann der Mensch kollabieren und (ohne ärztliche Hilfe) zu Tode kommen. Dies mag zwar extrem selten sein, aber die Ängste, die ein solcher Mensch in einer solchen Situation ausstehen muss, sind im juristischen Sinne eine Körperverletzung. Andere versuchen wiederum, der Situation mit Gewalt zu entkommen, indem sie die Türen öffnen und über die Gleise laufen. Dabei entstehen neue Gefahren. Unter Umständen würde sich dann ein Fdl der fahrlässigen Tötung schuldig machen, wenn ein solcher Fahrgast dabei ums Leben käme.

Das sind natürlich nur theoretische Überlegungen. Sie könnten aber unter bestimmten Voraussetzungen Wirklichkeit werden. Voraussetzung ist dafür jedoch ein überaus cleverer Rechtsanwalt/Staatsanwalt, ärztliche Atteste usw.

P.S.: Ich bin häufiger aus einer überfüllten S-Bahn ausgestiegen, weil ich die Enge nicht ertragen kann.
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 25 Mar 2008, 20:51 hat geschrieben: Ich schieße jetzt einfach mal ins Blaue: Kann man das nur lösen, in dem man die Züge erst abfahren lässt, wenn der vorherige am nächsten Halt abgefahren ist? Denn irgendein Zug steht ja immer auf der Strecke, wenn der vorherige kaputt geht. Dann wird das mit einem 20-Minuten-Takt aber nichts.
Die Abstände zwischen den S-Bahn HP´s sind kürzer, soweit ich mich erinnern kann <_< . Den Rest lass Dir von den "Profis" erklären :D
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 21:03 hat geschrieben: Andere versuchen wiederum, der Situation mit Gewalt zu entkommen, indem sie die Türen öffnen und über die Gleise laufen. Dabei entstehen neue Gefahren. Unter Umständen würde sich dann ein Fdl der fahrlässigen Tötung schuldig machen, wenn ein solcher Fahrgast dabei ums Leben käme.
Wieso ist der FDL schuld, wenn einer die Türen öffnet und über die Gleise läuft und dabei umkommt? Es heißt doch "Türen nur im Notfall öffnen". Ab wann wäre das denn gegeben? Bitte in Minuten! Denn solange es kein Notfall ist, hat der FDL doch keine Schuld, oder?
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 21:05 hat geschrieben: Den Rest lass Dir von den "Profis" erklären :D
Nie ist ein "Profi" da wenn man ihn braucht! :angry:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JNK @ 25 Mar 2008, 21:08 hat geschrieben:Wieso ist der FDL schuld, wenn einer die Türen öffnet und über die Gleise läuft und dabei umkommt? Es heißt doch "Türen nur im Notfall öffnen". Ab wann wäre das denn gegeben? Bitte in Minuten! Denn solange es kein Notfall ist, hat der FDL doch keine Schuld, oder?
Für einen Klaustrophoben ist das ein Notfall! Darüber hinaus bezog sich die mögliche Schuldfrage auch auf den kollabierten Fahrgast, der unter Umständen dabei zu Tode kommt. Zeitangaben sind dabei zweitrangig. Und wie ich schon erwähnte, bedarf es dazu besonders cleverer Juristen, um in einem solchen Fall gerichtsfeste Beweise vorlegen zu können.
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Beitrag von JNK »

das"Andere versuchen wiederum" hat mich wohl irritiert, ich hatte es nicht auf den Klaustrophoben bezogen.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Wieso soll jemand die ganz normale Zugfahrt vertragen aber dann wenn er steht nicht? Wer an dieser Krankheit leidet wir eh nicht mir dem Zug fahren, wohl eher mit Cabrio oder sowas.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 25 Mar 2008, 19:32 hat geschrieben: Da waren Kunden zwei Stunden in einer Bahn eingesperrt. Dies grenzt haarscharf an Freiheitsberaubung (weil der Vorsatz fehlt), in jedem Fall aber (bei empfindlichen Menschen, Klaustrophobie) ist der Tatbestand der Köperverletzung erfüllt.
In dem Artikel steht davon aber nichts? Woher hast Du das denn?
Autobahn @ 25 Mar 2008, 21:16 hat geschrieben:Für einen Klaustrophoben ist das ein Notfall! Darüber hinaus bezog sich die mögliche Schuldfrage auch auf den kollabierten Fahrgast, der unter Umständen dabei zu Tode kommt. Zeitangaben sind dabei zweitrangig. Und wie ich schon erwähnte, bedarf es dazu besonders cleverer Juristen, um in einem solchen Fall gerichtsfeste Beweise vorlegen zu können.
So ein Blödsinn - der Fall, dass ein Zug mal stehenbleibt, kann vorkommen, dessen muss sich jeder bewusst sein. Natürlich muss die Bahn dann alles mögliche tun, um die Leute da möglichst schnell rauszubekommen (was leider tatsächlich nicht immer der Fall ist), aber sowas kann halt auch dauern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Mario
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Beitrag von Mario »

Hallo

Also hab selber schon 30 Minuten vorm Bhf Zoo fest gehangen es ist nicht schön weil
das WC fehlt ab schlimmer ist wenn der Zug mit Steinen beworfen wird hatte ich auch
schon 2 mal das letzte mal auf der S9 zwischen Grünbergallee und Altglienicke.
Ich kann nur sagen da stehst du erst mal neben den Schuhen.
Hatte auch noch Frau und meine kleine Tochter dabei , du hörst es nur krachen und dann
ist es still wahnsinn.War die BR 485.

Mario
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 25 Mar 2008, 22:45 hat geschrieben:In dem Artikel steht davon aber nichts? Woher hast Du das denn?


So ein Blödsinn - der Fall, dass ein Zug mal stehenbleibt, kann vorkommen, dessen muss sich jeder bewusst sein. Natürlich muss die Bahn dann alles mögliche tun, um die Leute da möglichst schnell rauszubekommen (was leider tatsächlich nicht immer der Fall ist), aber sowas kann halt auch dauern.
Larry Laffer 06.03.2008 im Forum S-Bahn an Rhein und Ruhr
Habt Ihr gehört, was gestern morgen auf der Siegstrecke zwischen Siegburg und Troisdorf los war? Der RE9 bleibt Richtung Aachen zwischen den beiden Bahnhöfen stehen, die dahinterfahrende S12 steht zwei Stunden auf den Gleisen, niemand ist über die Fernsprechanlage zu erreichen und weitergegangen ist es erst, als Fahrgäste die Polizei gerufen haben.




Zwei Stunden in der S-Bahn gefangen

Trabi-Lok blieb einfach stehen



Wobei wir natürlich wissen, daß auf dem RE9 normalerweise 111er und auf den Verstärkern 110er fahren.
Der erste Link funktioniert leider nicht mehr, aber das stand es drin. Und Klaustrophobie ist kein Blödsinn, sondern eine erst zu nehmende Krankheit. Ich gebe aber zu, dass solche Extremfälle recht selten sind. Aber selten heißt ja nicht unmöglich.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 26 Mar 2008, 10:54 hat geschrieben: Und Klaustrophobie ist kein Blödsinn, sondern eine erst zu nehmende Krankheit. Ich gebe aber zu, dass solche Extremfälle recht selten sind. Aber selten heißt ja nicht unmöglich.
Nicht die Krankheit ist Blödsinn, sondern Dein Gelaber von Körperverletzung und Totschlag und sowas.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 26 Mar 2008, 10:57 hat geschrieben: Nicht die Krankheit ist Blödsinn, sondern Dein Gelaber von Körperverletzung und Totschlag und sowas.
Du wirst die die Ängste eines von Klaustrophobie betroffenen wahrscheinlich nicht vorstellen können. Und Angst "zufügen" ist im juristischen Sinn eine Körperverletzung. Wenn aus dieser gesteigerten Angst heraus durch irgendeinen Umstand der Tod eintritt, hat sich der dafür Verantwortliche der fahrlässigen Körpereverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht. Aber ich betone noch einmal, das sind theoretische Betrachtungen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

einspruch euer Ehren Autobahn :
Fahrlässigkeit beruht auf der Voraussetzung, dass der Handelnde sich nach allgemeinem oder ihm zugänglichen speziellem Wissen mit den Folgen seiner Tat rechnen musste.

Wenn sich im Radkasten eines Flugzeugs ein Afrikaner versteckt, um als blinder Passagier nach Europa mitzufliegen, macht sich der Pilot auch nicht schuldig, wenn der arme Kerl im Radkasten erfriert. Anders ist es, wenn das häufiger vorkommt und die Airline eine Warnung etc erlässt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Also ich denke jeder hat sein privates Lieblingsfahrzeug, das sind subjektive Kriterien, an denen man nicht wirklich rütteln kann.

Zu dem was neulich auf der Siegstrecke passiert ist: Der Bahnhof Siegburg wird aus dem ESTW Troisdorf gesteuert, der Bahnhof Hennef (Sieg) wird aus dem Sp Dr S 60 Stellwerk Eitorf gesteuert (bzw. er hat ein eigenes Stellwerk dieses Typs, das aber nicht besetzt ist, sondern aus Eitorf gesteuert wird).

Der RE9 ist um 8.09 aus Hennef (Sieg) abgefahren, um 8.13 war er dann in Siegburg, hätte um 8.14 weiterfahren müssen. Um 8.13 fuhr aber schon die erste S12 aus dem Hennefer Bahnhof raus, die aus Au (Sieg) gekommen ist. Damit war eine S12 vor dem Einfahrsignal zum Siegburger Bahnhof. Wahrscheinlich hat der Fahrdienstleiter im ESTW Troisdorf nicht rechzeitig in Eitorf bescheid gesagt, so daß die nächste S12 um 8.33 (die endete in Hennef (Sieg), kam dort um 8.24 aus Siegburg an) ebenfalls rausgelassen wurde. Also konnte man die "erste" S12 schonmal nicht zurück nach Hennef fahren lassen, weil da ja schon die "zweite" S12 hinterstand, der Eitorfer Fahrdienstleiter wurde vermutlich zu spät informiert. Im Grunde hätte jetzt der Fahrdienstleiter in Troisdorf die beiden S12 per Befehl an den defekten RE9 ranfahren lassen lassen müssen. Dann hätten zwar vier 423er unmittelbar hinter dem Bahnsteig gestanden, die Fahrgäste hätten dann aber unter der Aufsicht von zwei Triebfahrzeugführern aus dem Zug rausklettern können. Ich glaube nicht, daß der Troisdorfer Fahrdienstleiter das nicht gewußt hat. Aber wahrscheinlich stand er unter Streß, weil nicht genügend Leute in dem Stellwerk waren. Es wäre ja nicht das erste mal, daß so ein Stellwerk einfach unterbesetzt wäre. Wie so oft ...
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Beitrag von chris232 »

Nur kann der Fdl oder Tf nicht einfach mal eben so die Fahrgäste auf der Strecke aussteigen lassen - das geht sowieso nur in 'nem Notfall, und ohne Notfallmanager auch nur wenn's dringend is (Feuer im Zug o.ä.)...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Es wäre ja nicht auf freier Strecke gewesen, sondern unmittelbar vor dem Siegburger Bahnhof. Und ein Notfallmanager wäre ja gar nicht verkehrt gewesen, dann wären zwei Triebfahrzeugführer und der Notfallmanager, als drei Leute dagewesen, die den Ausstieg hätten beaufsichten könnten, so daß nichts passiert.
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