Autobahn @ 23 Dec 2008, 09:14 hat geschrieben:Russen schon, nur keine Umerzieher.
Ich verstehe immer noch nicht, was das mit dem eigentlichen Thema zu tun hat.
O.k., die Bahn möchte, dass ihre Kunden die Fahrkarten für eine Fahrt mit dem Regionalexpress vor Antritt der Fahrt am Schalter (falls vorhanden), Automaten oder per Internet erwirbt.
Man kann das kritisieren, da oft keine Schalter vorhanden, die Fahrkartenautomaten kaputt sind oder die Leute mit diesen nicht zurechtkommen.
Soweit ist das ja alles noch verständlich.
Jetzt schreibst Du aber, PRO BAHN würde behaupten, die Deutsche Bahn möchte ihre Kunden umerziehen. Das ist eine Wortwahl von PRO BAHN, die man sicherlich kritisieren kann, jetzt kommst Du aber mit der Russen-Keule. Dann schreibst Du sinngemäß, wenn man etwas nachdenkt, kann man einen Zusammenhang finden. Wo soll dieser denn nun sein? Dass unter den Jacken der (edit: korrigiert) Deutschen Bahn tiefrote Gewänder mit kommunistischem Antlitz sitzen? Anders ausgedrückt: die Deutsche Bahn ist nichts anderes als eine Außenstelle der russischen Altkommunisten!?
Nun hatte ich ja nach dem Verfolgungswahn gefragt, dass ich das nicht ganz verstehe, was damit PRO BAHN sagen will. Ich weiß nicht, ob Du darauf mit Deiner Bemerkung angespielt hast, dass man da ja leicht einen Zusammenhang finden könnte (und ich vielleicht zu blöd dazu bin), aber bei Dir ging es ja um das Wort "Umerziehung", nicht um "Verfolgungswahn".
PRO BAHN ist sich selbst anscheinend nicht ganz sicher - man hat sich immerhin hierzu mehrfach schriftlich in verschiedenen Texten geäußert -, wer an Verfolgungswahn und aus welchem Grund leidet.
Zunächst einmal sind es die Zugbegleiter, diese fühlen sich von beförderungserschleichenden Fahrgästen verfolgt, so meine Interpretation der Sichtweise von PRO BAHN. Dieser Wahn wäre aber von der Führungsetage der Deutschen Bahn verordnet worden. Eine Krankheit kann man sicher nicht verordnen, aber im übertragenen Sinn lassen wir das mal so stehen. Das Ganze ist nur eine sehr seltsame Interpretation einer ganz normalen und nachvollziehbaren Anweisung, dass Zugbegleiter die Anweisung haben, Fahrkarten zu kontrollieren.
Im konkreten Fall mag es einige Kinder gegeben haben, die man des Zuges verwiesen hat bzw. ihnen angeboten hat, den Zug zu verlassen. Das mag im Einzelfall falsch gewesen sein, eine Feststellung der Personalien und das Schreiben eines Vierzigers wäre hier der korrektere Weg gewesen. In nur einigen ganz wenigen Fällen sind die Kinder wohl wirklich in einer gewissen Gefahr gewesen. Schließlich wiegt so ein Cello eine ganze Menge.
Aus diesem Pressehype der bei Nacht und Nebel auf weiter Flur bei Minusgraden zwischen zwei weit entfernten Haltepunkten in der Wildnis nahe eines Wolfrudels ausgesetzten hilflosen Mündel, denen das Gepäck noch hinterher geworfen wird, das sie dann mühsam einsammeln können, versucht nun offenbar PRO BAHN, Kapital zu schlagen. Ich habe mal von PRO BAHN viel gehalten. Nach dem Lesen der von mir ursprünglich verlinkten Pamphlete aus "der Fahrgast" muss ich wohl in mancher Hinsicht meine Meinung revidieren.
Wie gesagt, man darf (und soll) auch manche Zusammenstreichung der Bahn-Infrastruktur kritisieren. Wenn man das aber mit einer solchen Wortwahl tut, die Zweifel aufkommen lässt, wer nun aus welchem Grund an Verfolgungswahn leidet, muss man sich selbst auch Kritik gefallen lassen.