Autobahn @ 5 Aug 2008, 16:07 hat geschrieben: Es gibt viele Branchen, in denen die Arbeitsverhältnisse ungesund sind

Es gibt auch viele Ess- und Trinkgewohnheiten (Alkohol, Süßigkeiten, Fett), die ungesund sind. Ich befürchte, es ist nur der Anfang einer Welle von Ge- und Verboten, die auf uns zurollt.
Womit mal wieder abgelenkt wird.
Ich sehe es aber schon als Unterschied an, ob man sich freiwillig entscheidet, was Ungesundes zu konsumieren, oder ob man faktisch gezwungen wird, wie es beim passiven Rauchen der Fall ist. Jetzt aber zu sagen, ich soll halt dann den Lokalen fern bleiben, überzeugt mich nicht. Ich möchte auch in Lokale gehen und habe zumindest kein geringeres Recht als der Raucher. Und hier gibt es natürlich einen Konflikt. Muss ich auf die Raucher Rücksicht nehmen oder die Raucher auf mich? Wer schädigt wen? Mache ich die Gesundheit des Rauchers kaputt, wenn ich ihm das Rauchen "verbiete"? Oder macht er meine Gesundheit kaputt, wenn er mich zuqualmt, obwohl ich das nicht möchte?
Manchmal müssen halt Gesetze her, auch wenn wir ohnehin schon zu viele haben. So wäre eine bundeseinheitliche Regelung nicht schlecht. Denn so blickt keiner mehr durch und dann kommt es zur Situation, dass ein Tourist, der aus einem anderen Bundesland kommt, nicht einsehen will, dass die Zigarette ausbleiben soll, schließlich ist bei ihm das Rauchen in Einraumkneipen, im Raucherclub, in der Wirt-steht-selbst-hinter-dem-Tresen-Kneipe oder was weiß ich erlaubt.
Föderalismus ist gut und stärkt den Wettbewerb der Länder. Aber um was sollen die Länder beim Rauchverbot werben, um die Raucher mit immer milderen Gesetzen, oder um die Nichtraucher mit immer strengeren? Das ergibt doch gar keinen Sinn.
Man überlegt ja jetzt, über das Arbeitsrecht die Sache anzugehen. Ein generelles Rauchverbot am Arbeitsplatz wäre das Aus für das Rauchen in gastronomischen Betrieben. Nur der Wirt, der keine Angestellten und keine Aushilfen hat, könnte prinzipiell noch eine Raucherkneipe führen, aber solche Kneipen dürften sehr selten sein. Ein paar Aushilfen gibt es ja fast immer. Die Frage ist nur, wenn nur Familienmitglieder in der Kneipe arbeiten, ob man dann von einem "Arbeitsplatz" sprechen kann. Man kann ja z.B. einem Freiberufler nicht das Rauchen von staatlicher Seite in seinem Arbeitszimmer in der eigenen Wohnung verbieten. Nur der Ehe- oder Lebensabschnittspartner könnte es.
