Ausbau Schienenfernverkehr Bayern - Prag

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Electrification @ 23 Dec 2010, 01:12 hat geschrieben: Ich würde noch Begradigung Mirskofen zur Beseitigung des wahnsinnigen Geschwindigkeitseinbruchs von 60 km/h vorschlagen, ein großes Hindernis.
Da is eigentlich 80.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Pressemitteilung der BEG: Neuordnung der Prag-Verkehre ab Dezember 2012

Kernpunkte:
Entsprechend der starken Nachfrage zwischen München und Prag sollen ab 9. Dezember 2012 vier statt bislang zwei durchgehende Zugpaare umsteigefrei zwischen der bayerischen und der tschechischen Hauptstadt verkehren.
Die beiden durchgehenden alex-Verbindungen von Nürnberg über Amberg nach Prag werden aufgrund der schwachen Nachfrage durch Umsteigeverbindungen ersetzt.
Im Prinzip also einfach ein Zieltausch der bisherigen Nürnberger Züge auf München.

Spannend werden die neuen Abfahrtszeiten ab München Hbf. nach Prag und hier vor allem die Frage, ob weiterhin ein "Bayern-Ticket-freundlicher" Zug kurz nach 9 Uhr Richtung Prag abfährt. Daran glaube ich nämlich nicht so richtig, denn in der PM heißt es:
Im Vierstundenrhythmus können Fahrgäste dann umsteigefrei zwischen Isar und Moldau reisen.
Eine Abfahrt um 9 Uhr hätte dann zur Folge, dass die nächsten Züge um 13, 17 und 21 Uhr fahren müßten, wobei die Abfahrt um 21 Uhr natürlich schon eher ein Nachtzg wäre, weshalb ich daran nicht glaube. Auch an die Abfahrten um 5, 9, 13 und 17 Uhr glaube ich nicht so recht, denn um 5 Uhr morgens einen Zug nach Prag vollzukriegen dürfte schwierig werden, auch mangels derart früher Zubringerleistungen aus anderen Teilen Oberbayerns.

Insgesamt freut mich natürlich, dass München künftig öfter umsteigefrei mit Tschechien verbunden ist, u.a. auch mit Pilsen. Für Tagestrips eröffnet das durchaus neue Möglichkeiten.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Wenn man wirklich die Nürnberger Züge nur nach München "ableitet" bzw. eben von hier startet, hätte dies aber eine Abfahrt um kurz nach 5 zur Folge; der erste Nürnebrger ALEX startet zur Zeit gegen 6 Uhr dort, von Schwandorf nach München dauerts allerdings ungefähr ne Stunde länger als nach Nürnberg ;)


edit: hier hatten wir das btw. auch schon mal kurz themaitisiert ;)
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TramBahnFreak @ 29 May 2012, 10:22 hat geschrieben: Wenn man wirklich die Nürnberger Züge nur nach München "ableitet" bzw. eben von hier startet, hätte dies aber eine Abfahrt um kurz nach 5 zur Folge; der erste Nürnebrger ALEX startet zur Zeit gegen 6 Uhr dort, von Schwandorf nach München dauerts allerdings ungefähr ne Stunde länger als nach Nürnberg ;)


edit: hier hatten wir das btw. auch schon mal kurz themaitisiert ;)
ups, das hatte ich einfach übersehen, sorry für den Doppelpost ;)
Vielleicht probiert man es ja wirklich mit einem Frühzug ab München nach Prag gegen 5 Uhr morgens, wobei das schon extrem ist. Da kann man dann fast nur mit Nachtlinien oder Taxi zum Hauptbahnhof kommen, um den zu erwischen; Leute aus dem Umland schaffen das im Prinzip gar nicht, es sei denn sie wohnen an der Flughafen-S8.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Wer entlang der S1 wohnt käme ja auch mit der ersten S1 in der Früh nach Freising;
spätestens ab Landshut ist es dann auch ein ganz "normale" Abfahrtszeit für einen Frühzug; es muss ja nicht schon ab München jeder Platz besetzt sein ;)

Als Unternehmer würde ich es auf jeden Fall so machen, besser als ein Zug, der um 21 Uhr abfährt und dann erst um 3Uhr mitten in der Nacht ankommt, ist es allemal :)
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Da es bereits einen 04:52-ALX ab München gibt, wird dieser mit Schwandorf-Prag verbunden. Auch interessant ist, ob der mittägliche Prager Zug um 13:01 analog zu 09:01/17:02 als zusätzlicher Express München-Regensburg geführt wird. In Gegenrichtung würde man um 11 und 19 Uhr solche zusätzlichen Expresse in München ankommend erwarten, wenn sie denn lohnen und bestellt werden.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Da wuerden dann ja endlich brauchbare Tagesrandverbindungen entstehen. 4:52 erreicht man wunderbar von der ersten U-Bahnabfahrt aus jedem Linienast.
ropix
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Beitrag von ropix »

spock5407 @ 29 May 2012, 13:17 hat geschrieben: Da wuerden dann ja endlich brauchbare Tagesrandverbindungen entstehen. 4:52 erreicht man wunderbar von der ersten U-Bahnabfahrt aus jedem Linienast.
also meine erste Fahrtmöglichkeit U-Bahn ist um 5:42 (Wochenende 5:50) am Hauptbahnhof???
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Supertom
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Beitrag von Supertom »

Da wuerden dann ja endlich brauchbare Tagesrandverbindungen entstehen. 4:52 erreicht man wunderbar von der ersten U-Bahnabfahrt aus jedem Linienast.
Diese Verbindung gibt es doch schon längst, nur halt mit 2x umsteigen:
4:52 ab München
6:13 an Regensburg Hbf
6:28 ab Regensburg Hbf
6:54 an Schwandorf
7:05 ab Schwandorf
10:51 an Prag

Ich les die Pressemitteilung so, dass die Nürnberger Züge nach München umgelegt werden, die Fahrzeiten Schwandorf-Prag also identisch bleiben. Man wird wohl einen RE Nürnberg - Schwandorf bestellen und der ALX der ohnehin in Regensburg endet fährt dann nach Prag durch. Fahrplanmäßig kommt da nur der RE nach Hof/Gera bissi in die Quere, da gibts dann die Möglichkeit die kurz hintereinander fahren zu lassen (ähnlich wie abends in Gegenrichtung) oder man fährt den RE nach Hof ab Schwandorf.

Erreichbar ist diese Frühverbindung mit S1 und S8, jeder U-Bahn und sämtlichen Nachtlinien. Zusätzlich dürfte diese Verbindung für die Freisinger, Landshuter und Regensburger auch sehr interessant sein. Ich persönlich nutze den Frühzug recht oft, da er für Tagesausflüge Richtung Tschechien oder Sachsen sehr gut geeignet ist. Ich wohne aber auch in fußläufiger Entfernung zum Freisinger Bahnhof. Daher hoffe ich auch sehr, dass der Zug auch künftig in Freising hält und nicht durchfährt. Noch cooler wär aber, wenn der auch Sonntags fahren würde :)
Auslastung ist übrigens recht gut für die Uhrzeit, am Wochenende allerdings vor allem Partygänger und nur vereinzelt Ausflügler.
also meine erste Fahrtmöglichkeit U-Bahn ist um 5:42 (Wochenende 5:50) am Hauptbahnhof???
Garching oder? Von jeder Station im Stadtgebiet müsste es gehen... Da hilft leider nur ein Taxi nach Fröttmaning oder gleich nach Oberschleißheim/Unterschleißheim zur S1.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

ropix @ 29 May 2012, 17:39 hat geschrieben: also meine erste Fahrtmöglichkeit U-Bahn ist um 5:42 (Wochenende 5:50) am Hauptbahnhof???
Ich präzisiere: von allen U-Bahnstationen die Stadt München / Innenraum liegen. Dort hast ja Abfahrten von den Endhst. so ab 4:10.
Sprich ab Fröttmaning gehts, in Garching aber haste Pech, das ist richtig.

Edit: Etz seh ich, Supertom hats ja auch schon grad geschrieben.

Ohne 2*Umsteigen um diese Zeit wirds natürlich deutlich angenehmer.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Supertom @ 29 May 2012, 19:53 hat geschrieben: Fahrplanmäßig kommt da nur der RE nach Hof/Gera bissi in die Quere, da gibts dann die Möglichkeit die kurz hintereinander fahren zu lassen (ähnlich wie abends in Gegenrichtung) oder man fährt den RE nach Hof ab Schwandorf.
Das haste ja beim 84108 auch: Der fährt 12:21 ab Regensburg nach Schwandorf, der RE nach Gera fährt dann 10 Minuten später hinterher.
Chemin de fer
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Beitrag von Chemin de fer »

Meiner Meinung nach müsste es einen Vierstundentakt sowohl ab München als auch ab Nürnberg geben, so dass mit Umsteigeanschlüssen ein durchgehender Zweistundentakt besteht.

Der BEG war die Nürnberg-Prag-Verbindung ein Dorn im Auge und daher verbreitet man Märchen von der zu geringen Auslastung.
Die Münchner Züge sind zwischen Grenze und Regensburg nicht stärker ausgelastet als die Nürnberger Züge, nur die Strecke Regensburg - München treibt die Fahrgastzahlen und das hat mit der Prager Verbindung relativ wenig zu tun. Zwischen Prag und Pilsen ist es auch immer gut gefüllt, egal wo der Zug in Bayern endet.

Soviel übrigens zum Thema gleichwertige Lebensbedingungen in Bayern.

Mach aus Märchen eine PM und alle glauben dran...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Uch glaube die wahre Tatsache ist, dass es von Nürnberg eine recht attraktive DB Fernbus Verbindung nach Prag gibt.
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Chemin de fer
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Beitrag von Chemin de fer »

Iarn @ 30 May 2012, 12:15 hat geschrieben: Uch glaube die wahre Tatsache ist, dass es von Nürnberg eine recht attraktive DB Fernbus Verbindung nach Prag gibt.
Es gibt auch von München Fernbusse nach Praha.
Dazu gab es immer wieder Aktionen gegen den Zugverkehr, wie Abfahren des Anschlusszuges bei Ankunft des Alex am Bahnsteig, gezielte Lenkung der Fernverkehrskunden in den Fernbus usw.

Selbst wenn die Fahrzeit kürzer ist, eine Zugverbindung ist immer attraktiver als eine Busverbindung. Wettbewerbsverzerrung ist es eh, da der Bus weder Stations- nach Trassengebühren zahlt und würde er nicht durchfahren, hätte er gegen den Zug, trotz mieser Infrastruktur, keine Chance.
Wäre die DB Regio noch selber hier gefahren, hätte es diesen Bus auch nie gegeben.

Nochmal: Die Zahl der durchfahrenden Gäste Prag - München bzw. Nürnberg ist nicht so weit auseinander, daher ist die Auslastungsgeschichte ein Märchen. Ohne Regensburg - München würde es dort nicht anders aussehen.
Reisende die nach West- oder Norddeutschland fahren und mit einem anständigen Zug fahren wollen (und nicht mit dem Bus) haben jetzt das Nachsehen oder müssen einmal mehr umsteigen.
rabauz
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Beitrag von rabauz »

Oder sie fliegen halt gleich... Im Grunde wäre eine Fernbahnverbindung München-Prag-Berlin-X sinnvoll, aber zwei heiße und ein kalter Krieg und diverse andere Probleme haben leider dazu geführt dass man da mit dem Moped schneller ist ...
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Und da die Geografie zwischen München und Prag eher ungünstig ist, verleitet es Bahngesellschaften leider auch nicht dazu, sich vorschnell um einen guten Streckenausbau zu bemühen, weils wohl zu teuer wäre, durch Bayrischen- und Böhmerwald eine gut befahrbare Trasse zu bauen.

Eine Frage allerdings: was spricht eigentlich dagegen, die relativ direkte Strecke über Deggendorf / Bayrisch Eisenstein zu ertüchtigen? Warum fahren die Langstreckenzüge alle über Schwandorf / Cham, trotz des zweimaligen Richtungswechsels?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von rabauz »

Ich gehe wohl richtig in der Annahme dass die Fernverkehrszüge über Trassen aus der Belle Epoque gehen, aus einer Zeit in der Prag noch eine weitgehend deutsche Stadt war und viele dort noch dem Kaiser von Österreich huldigten ;) Man hat viel Geld verbuddelt, mit EU Mitteln sollte man da doch eine HGV Trasse hinbekommen haben in den letzten 20 Jahren - aber leist das deutsch-tschechische und speziell tscheschisch-bayerische Verhältnis nicht immer besonders gut gewesen, tschechische Nationalisten auf der einen Seite, sudetendeutsche Exnazis und deren Kinder auf der anderen Seite.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich habe sowieso den Eindruck, dass die Deutsche Bahn in etlichen Fällen kein übersteigertes Interesse an den Verbindungen ins Ausland hat - von einigen Vorzeigeverbindungen mal abgesehen.

Wenn ich nur als anderes Beispiel an die winzigkurzen Diesel-ICEs von HH nach Kopenhagen denke... Gut, die Zuglänge wird von der Aufnahmekapazität der Fährschiffe begrenzt, aber könnte man dann nicht ein etwas mehr Verbindungen anbieten? Als ich im letzten Jahr die Strecke gefahren bin haben sich die viel zu vielen Fahrgäste um die viel zu wenigen Sitzplätze beinahe gekloppt...

Oder der recht lahm durchs Allgäu tuckernde EC München -> Zürich, auf der eingleisigen Strecke über Memmingen...

Weiß eigentlich jemand, warum der Zug von München nach Prag in Regensburg um etwa die halbe Zuglänge gekürzt wird? Ist da wirklich so wenig Nachfrage?
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

rautatie @ 30 May 2012, 14:35 hat geschrieben:Eine Frage allerdings: was spricht eigentlich dagegen, die relativ direkte Strecke über Deggendorf / Bayrisch Eisenstein zu ertüchtigen? Warum fahren die Langstreckenzüge alle über Schwandorf / Cham, trotz des zweimaligen Richtungswechsels?
Vielleicht weil die Fahrzeit dort erst recht jenseits von gut und böse ist? Die Regionalzüge brauchen heute 1,25 h für Plattling-Eisenstein und 2,25 h für Eisenstein-Plzen, zusammen 3,5 h. Wenn man davon ausgeht, dass ein Schnellzug eine halbe Stunde sparen könnte, wäre man bei 3 h. Dagegen braucht Plzen-Schwandorf nur 2h. Wenn man das mit einer halben Stunde mehr für Schwandorf-Landhut inkl. Wendeaufenthalte im Vergleich zu Landshut-Plattling verrechnet, ist man also immer noch eine halbe Stunde schneller.

Vor allem, wieso sollte man eine so abgelegene Route ertüchtigen? Von Schwandorf-Plzen kann schließlich auch die Verbindung nach Nürnberg profitieren. Man kann zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Angesichts dessen, dass wir sowieso noch lange auf eine Bewegung in diese Richtung warten müssen, ist das doch das Mindeste.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Chemin de fer @ 30 May 2012, 12:28 hat geschrieben: Es gibt auch von München Fernbusse nach Praha.
Von Nürnberg aus gibt es eine wunderschöne neue Autobahn nach Praha.
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

rabauz @ 30 May 2012, 15:46 hat geschrieben: ..........., sudetendeutsche Exnazis und deren Kinder auf der anderen Seite.
Wie bitte ???????
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

rautatie @ 30 May 2012, 16:26 hat geschrieben: Ich habe sowieso den Eindruck, dass die Deutsche Bahn in etlichen Fällen kein übersteigertes Interesse an den Verbindungen ins Ausland hat - von einigen Vorzeigeverbindungen mal abgesehen.

[...]

Weiß eigentlich jemand, warum der Zug von München nach Prag in Regensburg um etwa die halbe Zuglänge gekürzt wird? Ist da wirklich so wenig Nachfrage?
Das ist aber nicht die Deutsche Bahn alleine. Quer durch Europa werden grenzüberschreitende Zugverbindungen zusammengestrichen oder gleich ganz eingestellt, mit steigender Tendenz in den letzten 5 Jahren. Das geht von Italien über den Balkan bis nach Osteuropa so. Griechenland hat wegen der Finanzkrise sowieso keinerlei Zugverbindungen mehr ins Ausland, aber auch zwischen Italien und Slowenien gibt es keine Züge mehr; zwischen Ungarn und Serbien wird dieses Jahr massiv zusammengestrichen, genau wie im Prinzip auf dem gesamten Balkan; und zwischen den südosteuropäischen Metropolen Sofia und Bukarest gibt es genau einen Tages- und einen Nachtzug je Verkehrstag, wobei gerüchteweise beim Tageszug nur ein einziger 26,4m-Wagen die ganze Strecke durchfährt. Dafür fliegt die Quatar Airways (!) mit einem A320 täglich diese innereuropäische Strecke.

Im Vergleich zu der "Qualität", wie andere Länder Europas ihre Nachbarstaaten mit der Eisenbahn anbinden, ist Deutschland (zusammen mit Österreich) eher noch eines der Musterbeispiele. In relativ angemessenen Zeiten und jeweils mehrfach am Tag kann ich von Deutschland aus direkt nach Kopenhagen, Warschau, Prag, Wien, Budapest, aber auch nach Amsterdam, Paris oder Zürich fahren. Zumindest einmal täglich geht's auch nach Venedig oder zu anderen Zielen wie Bologna oder Verona, was schonmal ein gutes Stück nach Italien rein ist. Marseille und London stehen zumindest auf der Planungsliste der DB. So schlecht ist das alles nicht, zumal ich das bei rechtzeitiger Buchung meistens sogar für 39 Euro je Richtung machen kann.

Zur Frage mit der Zugkürzung: ja, zwischen Regensburg und Plzen sind die Prag-Züge tatsächlich am leersten. In Plzen werden übrigens einige Wagen wieder angehängt, so dass der Zug dann wieder als "Langzug" in Prag ankommt, allerdings mit deutlich mehr Tschechen besetzt als mit Deutschen.
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Beitrag von Iarn »

Also in Westeuropa nehmen die zwischenstaatlichen Zugverbindungen eher zu. Spanien -Frankreich ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht, im Eurotunnel geht mittlerweile ordentlich was und der Thalys hat auch hohe Zuwachsraten.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Iarn @ 30 May 2012, 19:09 hat geschrieben: Also in Westeuropa nehmen die zwischenstaatlichen Zugverbindungen eher zu. Spanien -Frankreich ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht, im Eurotunnel geht mittlerweile ordentlich was und der Thalys hat auch hohe Zuwachsraten.
Klar, der Thalys ist hauptsächlich im BeNeLux-Raum unterwegs, und die BeNeLux-Staaten zusammen haben kaum mehr Fläche als Bayern, weshalb man den Thalys ja schon fast als schnellen Regionalverkehr ansehen kann. Klar, dass auf so engem Raum das gut funktioniert.

Spanien-Frankreich weiß ich nicht so genau, aber als ich im Winter mal spaßeshalber Toulouse - Barcelona nachgeschaut habe, wurden mir nur Verbindungen mit 9 Stunden Reisezeit und unter 2x Umsteigen im Regionalverkehr angeboten, und das bei einer Luftlinien-Entfernung von rund 300 Kilometern (also kaum mehr als München-Würzburg).

Mag sein dass in Westeuropa die Tendenz eher zu einer Verbesserung hin geht, aber in Süd, Südost- und Osteuropa wird es definitiv massiv schlechter - trotz immer mehr EU-Mitgliedsstaaten. Wenn Kroatien nächstes Jahr EU-Mitglied wird, wird dort vom internationalen Verkehr außer 5 oder 6 Zügen je Tag - wohlgemerkt in alle Nachbarländer zusammen - nichts mehr übrig sein. Selbst die direkten Tages-Kurswagen von München nach Zagreb (und weiter nach Belgrad) wurden letztes Jahr gestrichen, gerüchteweise weil die ÖBB wegen Engpässen in Villach (mehrjährige Brückensanierungen) die Rangierei mit den Kurswagen nicht mehr haben wollte.
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Beitrag von c-a-b »

Oliver-BergamLaim @ 30 May 2012, 19:22 hat geschrieben: ...aber als ich im Winter mal spaßeshalber Toulouse - Barcelona nachgeschaut habe, wurden mir nur Verbindungen mit 9 Stunden Reisezeit und unter 2x Umsteigen im Regionalverkehr angeboten, und das bei einer Luftlinien-Entfernung von rund 300 Kilometern (also kaum mehr als München-Würzburg).
Also wer von Toulouse aus schaut ist wirklich selber schuld, da gibt es nunmal keine Direkte Eisenbahnverbindung direkt in den Süden. Der Fernverkehr läuft nunmal entweder von Bordeaux - Irun - Hendaye oder eben über den neuen Grenztunnel zwischen (grob) Perpignan - Figueres.

Man kann sich dann auch als Beispiel eine Verbindung von Sonthofen nach Merano suchen und sich über die enormen Umwege für die gerademal 266 Kilometer Autostrecke beschweren die mit dem Zug nur in über 8 Stunden und 2-5x Umsteigen zu bewältigen ist. <_<

Was manche Menschen immer wieder für an den Haaren herbeigezogene Argumente bringen nur um irgendwas schlecht zu machen ist spottet einfach jeder Beschreibung! :angry:
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Beitrag von rautatie »

Naseweis @ 30 May 2012, 16:43 hat geschrieben: Vielleicht weil die Fahrzeit dort erst recht jenseits von gut und böse ist? Die Regionalzüge brauchen heute 1,25 h für Plattling-Eisenstein und 2,25 h für Eisenstein-Plzen, zusammen 3,5 h.
Naja, mit Ertüchtigung meinte ich natürlich auch eine Beschleunigung der Strecke durch Ausbaumaßnahmen...

Aber klar, das Problem ist wohl, dass auf dieser Strecke kaum größere Städte liegen, weswegen es sich nicht lohnen würde, hier Geld zu investieren....
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Beitrag von Naseweis »

rautatie @ 31 May 2012, 10:07 hat geschrieben:Naja, mit Ertüchtigung meinte ich natürlich auch eine Beschleunigung der Strecke durch Ausbaumaßnahmen...
Darauf bin ich doch eingegangen: Plzen-Plattling aktuell theoretisch 3 h, aktuelle Verbindungen 4h. Plzen-Regensburg 2,5h, existierende Verbindungen. Du würdest also erstmal viel Geld in in Plattling-Plzen stecken um dann am Ende vielleicht so schnell zu sein, wie Regensburg-Plzen? Es ist doch klar, dass man bei Regensburg-Plzen mehr erreichen kann und dazu auch noch mehr Leute davon profitieren, nicht nur in den größeren Orte an der Strecke, sondern vor allem auch die zweite Route, die nach Nürnberg geht.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

c-a-b @ 31 May 2012, 09:29 hat geschrieben: Also wer von Toulouse aus schaut ist wirklich selber schuld, da gibt es nunmal keine Direkte Eisenbahnverbindung direkt in den Süden. Der Fernverkehr läuft nunmal entweder von Bordeaux - Irun - Hendaye oder eben über den neuen Grenztunnel zwischen (grob) Perpignan - Figueres.

Man kann sich dann auch als Beispiel eine Verbindung von Sonthofen nach Merano suchen und sich über die enormen Umwege für die gerademal 266 Kilometer Autostrecke beschweren die mit dem Zug nur in über 8 Stunden und 2-5x Umsteigen zu bewältigen ist. <_<

Was manche Menschen immer wieder für an den Haaren herbeigezogene Argumente bringen nur um irgendwas schlecht zu machen ist spottet einfach jeder Beschreibung! :angry:
Das hab ich nicht so als Beispiel angeführt um Speziell was mit langen Fahrzeiten auf den Tisch zu legen. Ich hatte halt mal vor einem halben Jahr - unabhängig von der Diskussion hier - die Überlegung, ob man von Toulouse mit dem Zug nach Barcelona fahren kann und hab das einfach nachgeschaut. Mangels Streckenkenntnis und auch durchaus mangels Ortskenntnis hatte ich keine böse Absicht, da jetzt ein negatives Extrembeispiel zu finden; ich war sogar selbst überrascht, dass das wirklich so lange dauern soll/kann.

Der Vergleich mit Sonthofen und Merano ist da auch nicht passend, es ist schon ein Unterschied ob zwei Mini-Städte nur durch Umwege verbunden sind oder zwei große Ballungsräume wie eben Toulouse und Barcelona.
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Beitrag von Naseweis »

Selbst in Frankreich sollte man doch ganz gut von Toulouse nach Narbonne kommen, zur Not mit irgendeinem TER. Und in Narbonne sollten doch alle TGV nach Barcelona zukünftig halten, die dank der SFS dann nur noch rund 1,5 h bis Barcelona benötigen. Wenn die Strecke auch noch nicht fertig ist, von einer Vernachlässigung internationaler Verbindungen kann in dem Fall, denke ich, nicht die Rede sein.
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Beitrag von rabauz »

Bahnhofsvorstand @ 30 May 2012, 17:35 hat geschrieben: Wie bitte ???????
Ich meinte einige Funktionäre der Vertriebenverbände und der CSU die das Verhältnis zwischen Tschechien und Bayern nach Kräften getrübt haben
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