[M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Antworten
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass man die Verkehrsmittel und Linien differenzierter betrachten sollte

Was ich allerdings ergänzen möchte (damit ich nicht komplett das gleiche wie Hot Doc schreibe), dass es für mich auch ein Pauschalisieren ist, wenn hier ein spezieller Kandidat immer nur von "heißer Luft" redet, obwohl er nach eigenem Bekunden eigentlich eh den ganzen Tag in einem E-Auto sitzt. Das ist mir wiederum zu billig, zu faul und vermutlich nur einfach um die Linie zu halten.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4572
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

Iarn @ 16 Feb 2021, 09:44 hat geschrieben: Das ist mir wiederum zu billig, zu faul und vermutlich nur einfach um die Linie zu halten.
Ich weiß jetzt nicht, worum es geht (ich sitze jedenfalls nicht in einem E-Auto). Aber gut, pauschalisieren wir eben und schreiben somit automatisch, dass hier pauschalisiert und faul-billig geschrieben wird. Wenn das der gewünschte Schreibstil ist, werde ich mich daran halten und ab jetzt auch bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen, wie billig-faul pauschalisierend die Beiträge sind.
Wo ist das Problem?
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

rautatie @ 16 Feb 2021, 09:46 hat geschrieben: Ich weiß jetzt nicht, worum es geht (ich sitze jedenfalls nicht in einem E-Auto). Aber gut, pauschalisieren wir eben und schreiben somit automatisch, dass hier pauschalisiert und faul-billig geschrieben wird. Wenn das der gewünschte Schreibstil ist, werde ich mich daran halten und ab jetzt auch bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen, wie billig-faul pauschalisierend die Beiträge sind.
Nein um Gottes Willen, Du warst nicht gemeint.

Ich meinte, dass Jojo423 immer von Zitat heißer Luft spazieren fahren schreibt, obwohl er nach eigenem Bekunden quasi nie den ÖPNV benutzt. Das ist mir dann wirklich zu pauschal und zu billig.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17323
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Vor allem...der Abschnitt der Linie 58/68 wurde ja vor der Ausgangssperre zwischen 22:00 und 0:00 zwischen Hauptbahnhof und Silberhornstraße im 10 Minuten Takt gefahren. Wurde der auch gestrichen?

Von jemanden der nie ÖPNV fährt erwarte ich dass er bezüglich Auslastung ganz still ist.

Was auf alle Fälle alle gemerkt haben: die Straßen sind voller! Und will man so weiter machen? ÖPNV sind halt in erster Linie als Kostenfaktor gesehen...und das muss sich definitiv ändern!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Witziger Weise finde ich den Beitrag von rautatie zur heißen Luft eben genau pauschalisierend. (Wenn auch bei Weitem nicht der Schlimmste.)
Aber dennoch ist es eben ein Unterschied, ob ich zwischen 8 und 9 zu dritt und später zu 2t in der 19er Tram sitze und mir komplett leere Trams entgegen kommen (erst 2 Wochen her) oder ob man eben ausreichend Abstand halten kann, aber dennoch was los ist.

Die alte Regel der Investition: Für 80% der Wirkung brauchst du 20% des Aufwandes. Für die letzten 20% musst du 80% Aufwand betreiben.
Natürlich wären immer noch mehr Platz statistisch immer noch besser für das Durchbrechen der Ansteckungskette. Aber irgendwann sitzt halt theoretisch in jeder Bahn ein Passagier. (Dann kannste auch gleich Auto fahren.)

@Jean: als jemand der abwechselnd mit allen Verkehrsmitteln unterwegs ist (Auto, Rad, ÖPNV) muss ich sagen, dass seit einem Jahr weniger los ist auf den Straßen. Der krasse Effekt des ersten Lockdowns ist freilich perdü, aber immer noch ist der Stand von vor der Pandemie (zumindest auf meinem Arbeitsweg und auch am Wochenende) noch nicht erreicht. Selbiges gilt für die von mir zu bewertenden ÖVPN Haltestellen und Verkehrsmittel. Wobei ich zugeben muss, dass der MIV sich leider deutlich besser "erholt" hat als der ÖPNV.
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 16 Feb 2021, 09:23 hat geschrieben: Nein um Gottes Willen, Du warst nicht gemeint.

Ich meinte, dass Jojo423 immer von Zitat heißer Luft spazieren fahren schreibt, obwohl er nach eigenem Bekunden quasi nie den ÖPNV benutzt. Das ist mir dann wirklich zu pauschal und zu billig.
Sorry, ich habe mich jahrelang beruflich mit den Auslastungen einzelner Linien auseinandergesetzt. Und das, im Gegensatz zum Forum hier, auf allen Linien im gesamten Stadtgebiet. Übrigens auch damit, wer wann und wieso den ÖV nutzt. Nun haben sich die Verkehrsströme aufgrund Corona durchaus verwendet, im Grunde nur zum Nachteil vom ÖV, wie ja auch schön die Fahrgastzahlen und -Einnahmen zeigen. Nun haben wir die Frage, wer denn zwischen 20 und 22 Uhr den ÖV noch nutzt. Eigentlich nur Leute, die auf kein anderes Verkehrsmittel ausweichen können. Dann haben wir die Berufstätigen, die zu dieser Zeit aber schon einen geringen Anteil ausmachen. Und wir haben den Freizeitverkehr, der quasi nicht mehr existent ist. Wie auch, Gastronomie hat zu, (Groß-)Veranstaltungen gibt es keine mehr und sämtliche Freizeiteinrichtungen haben zu. Im Nachbarthread haben wir eine schöne Zusammenfassung was man jetzt noch so alles machen kann. Viel Verkehr zieht das nicht an. Jetzt haben wir einerseits den theoretischen Teil geklärt.
Natürlich kann das in der Praxis anders aussehen. So ist es aber meines Empfindens nach nicht. Auch als Autofahrer sieht man ÖV-Fahrzeuge. Ich schaue da auch gerne nach der Auslastung in den Fahrzeugen, einfach auch deshalb, weil ich mich jahrelang mit dem Thema befasst habe. Und auch da werden meine Thesen bestätigt.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch ich hätte gerne auf allen Linien einen 5-Minuten-Takt (zumindest wo es geht). Aber leider sind die Ressourcen (Geld, aber auch Fahrer, Fahrzeuge, Abstellkapazitäten und Infrastruktur) begrenzt. Deshalb muss man diese möglichst effizient aufteilen, um eine möglichst gerechte Verteilung zu haben. Wenn zum Beispiel nun Kapazitäten am Abend gefahren werden, für die es schlicht quasi keine Fahrgäste gibt, dann kann man da in meinen Augen schon temporär (!) ausdünnen. Damit kann man sich einerseits Geld sparen, um beim nächsten Fahrplanwechsel nicht dauerhaft Leistungen einsparen zu müssen, und man hält sich andererseits eine Möglichkeit der Wiedereinsetzung der Leistung offen. Wichtig an dieser Stelle aus meiner persönlichen Überzeugung: Man gewinnt Fahrgäste vor allem durch eine gute Bedienung (dafür gibt es im Netz sehr viele Beispiele, sinnbildlich nehme ich mal die Buslinie 162, die von einer 20 Min Takt Solo Linie, zu einem 10-Min-Takt Gelenkerlinie wurde). Sollten die Fahrgastzahlen wieder steigen, sollte man selbstverständlich die Leistungen dann auch wieder fahren.
Viele Grüße
Jojo423
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 16 Feb 2021, 11:38 hat geschrieben:
Iarn @ 16 Feb 2021, 09:23 hat geschrieben: Nein um Gottes Willen, Du warst nicht gemeint.

Ich meinte, dass Jojo423 immer von Zitat heißer Luft spazieren fahren schreibt, obwohl er nach eigenem Bekunden quasi nie den ÖPNV benutzt. Das ist mir dann wirklich zu pauschal und zu billig.
Sorry, ich habe mich jahrelang beruflich mit den Auslastungen einzelner Linien auseinandergesetzt. Und das, im Gegensatz zum Forum hier, auf allen Linien im gesamten Stadtgebiet. Übrigens auch damit, wer wann und wieso den ÖV nutzt. Nun haben sich die Verkehrsströme aufgrund Corona durchaus verwendet, im Grunde nur zum Nachteil vom ÖV, wie ja auch schön die Fahrgastzahlen und -Einnahmen zeigen. Nun haben wir die Frage, wer denn zwischen 20 und 22 Uhr den ÖV noch nutzt. Eigentlich nur Leute, die auf kein anderes Verkehrsmittel ausweichen können. Dann haben wir die Berufstätigen, die zu dieser Zeit aber schon einen geringen Anteil ausmachen. Und wir haben den Freizeitverkehr, der quasi nicht mehr existent ist. Wie auch, Gastronomie hat zu, (Groß-)Veranstaltungen gibt es keine mehr und sämtliche Freizeiteinrichtungen haben zu. Im Nachbarthread haben wir eine schöne Zusammenfassung was man jetzt noch so alles machen kann. Viel Verkehr zieht das nicht an. Jetzt haben wir einerseits den theoretischen Teil geklärt.
Natürlich kann das in der Praxis anders aussehen. So ist es aber meines Empfindens nach nicht. Auch als Autofahrer sieht man ÖV-Fahrzeuge. Ich schaue da auch gerne nach der Auslastung in den Fahrzeugen, einfach auch deshalb, weil ich mich jahrelang mit dem Thema befasst habe. Und auch da werden meine Thesen bestätigt.
Weder Deine frühere berufliche Tätigkeit noch der Blick aus dem Auto erlaubt Dir den Füllegrad in der jetzigen Situation
einer innerstädtischen U-Bahn zu ermitteln. Der einzige von der Straße aus einsehbare Bereich der U-Bahn ist an der U6 in einem Bereich, von dem Du selbst wissen solltest, dass dies bei weitem nicht der am stärksten belastetste ist.

Insofern ist die Aussage, dass Du auch vom Auto aus den Füllegrade beobachten kannst, ein Versuch im Nachhinein eine Rechtfertigung zu finden die einfach zu kurz greift. Du weißt zumindest im Betriebszweig U-Bahn nicht wie die Fülle aussieht, machst aber Thesen basierend auf Deiner langjährigen Meinung ohne eigene Beobachtung und anscheinend auch ohne andere Quellen.

Das magst Du für gerechtfertigt halten, ich aber nicht.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Wo ging es denn hier über U-Bahnen? Wir diskutieren hier die letzten Seiten über den 20 Minuten Takt bei Bus und Tram. Und ja: Genau über diese beiden Bereiche kann ich mir sehr gut ein Bild machen.

Ich sehe ja durchaus ein, dass meine Positionen hier im Forum bei einigen Usern nicht unbedingt beliebt sind. Deshalb muss man aber auch kein Whataboutism auf diesem lächerlichem und billigem Niveau betreiben.
Viele Grüße
Jojo423
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Es ging hier unter anderem darum, dass eine gewisse Einigkeit geherrscht hat, darüber, dass man auf den Einzelfall schauen muss und nicht über einen Kamm geschert werden sollte, nur weil man mal eine Linie leer oder voll erlebt hat. Die U-Bahnen waren als Illustration für Fälle, in denen die pauschale These, dass der ÖPNV aktuell nur heiße Luft fährt genauso wenig stimmt wie die These, er wäre überfüllt. Und wenn man anhand von einigen Beispielen sieht, wie heterogen die Situation ist, ist es zumindest im Sinne einer vorsichtigen Situation hilfreich anzunehmen, es wären nicht alle Trambahnen leer, nur weil man mal eine leere gesehen hat (umgekehrt natürlich auch). Und für die Innenstadtstrecken der Tram gilt übrigens ähnliches wie auch für sie U-Bahn, wirklich viel parallelen Autoverkehr gibt es nicht, wo man die einsehen könnte.

Zu meinen Problemen mit Deinen Thesen/Positionen habe ich eine Antwort von Jürgen von der Lippe, welches er in Bezug auf die katholische Kirche und Sex gebracht hat, die sich übertragen aber auch hervorragend auf Dich anwenden lässt: "Ich halte es für problematisch, wenn Leute die Regeln für ein Spiel aufstellen wollen, an dem sie selbst nicht teilhaben. "
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18128
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Iarn @ 16 Feb 2021, 12:20 hat geschrieben: Insofern ist die Aussage, dass Du auch vom Auto aus den Füllegrade beobachten kannst, ein Versuch im Nachhinein eine Rechtfertigung zu finden die einfach zu kurz greift.
Nein, es ist der übliche Standard in Deutschland: wie fast alles, wie auch Stadtplanung und Wirtschaftspolitik, so wird auch Nahverkehr viel zu einseitig aus der Sichtweise von Leuten beurteilt und entschieden, die im Kopf nur "Auto, Auto, Auto!" denken können.

Damit ist nicht gesagt, dass Angebotsplaner vom Fach auf Sachebene keine guten Konzepte entwickeln könn(t)en. Das schönste und sinnvollste Konzept wird aber entwertet, wenn von übergeordneter Stelle dafür keine Geldmittel zugewiesen werden und/oder die Umsetzung nachlässig und desinteressiert halbherzig erfolgt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8152
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Also jetzt muss ich schon mal für Jojo in die Bresche springen - als überdurchschnittlich Interessierter achte ich quasi automatisch auf vorbeifahrende ÖV-Fahrzeuge und man kann den Füllungsgrad von Oberflächenverkehrsmitteln sehr wohl auch vom Fahrrad/Auto sehr gut beurteilen.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Entenfang @ 16 Feb 2021, 21:48 hat geschrieben:Also jetzt muss ich schon mal für Jojo in die Bresche springen - als überdurchschnittlich Interessierter achte ich quasi automatisch auf vorbeifahrende ÖV-Fahrzeuge und man kann den Füllungsgrad von Oberflächenverkehrsmitteln sehr wohl auch vom Fahrrad/Auto sehr gut beurteilen.
Okay, wie ist der Füllungsgrad? ;)

Nein im Ernst. Es braucht aber schon ein paar mehr Kenntnisse der Rahmenumstände und vor allem Vergleichswerte, um mit dieser "Zählung" dann auch was sinnvolles anfangen zu können. Allein schon muss die Beobachtung eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen, sonst ist das bei allem Fachwissen dennoch parawissenschaftlich. Natürlich bin ich vor Corona schon um 17 Uhr in einer fast komplett leeren Tram durch die Innenstadt gefahren. Interessant wird diese Beobachtung durch die Info, dass das ein quasi nur 20 Sekunden hinter einem verspätetenen Kurs laufender Zug war. Dieser war sichtbar dachhoch beladen. Wenn jetzt der eine selektiv den einen, der andere den anderen Zug sieht, dann haben beide zur fast gleichen Zeit was völlig unterschiedliches gesehen. Im Regionalverkehr oder bei der S-Bahn kann's z.B. bei den angesprochenen 10-Teilern schon einen himmelweiten Unterschied machen, welchen Wagen man fährend des Zuglaufs wo gesehen hat. Diese langen Dinger bzw. die einzelnen Einheiten von Mehrfachtraktionen können in sich ja schon völlig unterschiedlich sein.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Entenfang @ 16 Feb 2021, 21:48 hat geschrieben:Also jetzt muss ich schon mal für Jojo in die Bresche springen - als überdurchschnittlich Interessierter achte ich quasi automatisch auf vorbeifahrende ÖV-Fahrzeuge und man kann den Füllungsgrad von Oberflächenverkehrsmitteln sehr wohl auch vom Fahrrad/Auto sehr gut beurteilen.
Und mal Hand aufs Herz, wie oft bist Du wenn Du in München bist mit dem Auto entlang von den am stärksten belasteten Streckenabschnitten unterwegs? Ich wohne (neben Elch) wohl mit am zentrumsnächsten in München vom ganzen Forum. Und ich würde mir nicht anmaßen vom Auto wirklich beurteilen zu können, wie voll die innenstadtnahen Trambahnabschnitte sind.
Ich denke, dass in den Außenabschnitten tatsächlich oft heiße Luft gefahren wird, bestreitet hier auch niemand. Es geht um die Differenzierung zwischen stark und weniger stark befahrenen Abschnitten. Und da hilft meiner Meinung nach nur die eigene Erfahrung (oder von mir aus auch Daten aus Fahrgasterhebungen aber die liegen in dem konkreten Fall halt nicht für aktuelle Datensätze vor).
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
MVG-Wauwi
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2603
Registriert: 22 Nov 2004, 13:26
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von MVG-Wauwi »

Also, wenn man etwa einen 17er auf der Wendefahrt zum Hermann-Lingg-Wendehammer betrachtet, hält sich der Füllungsgrad auch im Zentrum schon mal sehr in Grenzen <_<
Gruß vom Wauwi
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Großes abendzeitung Interview mit MVG Chef Wortmann
In Teilen ganz interessant zu lesen. Allerdings finde ich es in Teilen unaufrichtig, da Wortmann so tut, als wäre der 2 Minuten Takt zwischen Hauptbahnhof und Kolumbusplatz den fehlenden Fahrgastzahlen geschuldet, aber umgeht, dass die Voraussetzungen seit Jahren fehlen, wie er auf Nachfrage der abendzeitung dann halt indirekt einräumen muss, dass es auch bei Wiederanstieg der Fahrgastzahlen an Fahren mangelt, um das Projekt umzusetzen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Viel interessanter finde ich diese Aussage zur Anzeige der Auslastung:
Ja! Bei der U-Bahn ist es schwierig, weil den Zügen Technik fehlt, aber für Trambahnen und Busse haben wir das konkret vor. Wir wollen am 22. Februar ab 12 Uhr starten.
Da bin ich mal wirklich gespannt, wie das umgesetzt wird. Wahrscheinlich ähnlich wie bei DB Fernverkehr.
Viele Grüße
Jojo423
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 16 Feb 2021, 21:37 hat geschrieben: Und mal Hand aufs Herz, wie oft bist Du wenn Du in München bist mit dem Auto entlang von den am stärksten belasteten Streckenabschnitten unterwegs? Ich wohne (neben Elch) wohl mit am zentrumsnächsten in München vom ganzen Forum. Und ich würde mir nicht anmaßen vom Auto wirklich beurteilen zu können, wie voll die innenstadtnahen Trambahnabschnitte sind.
Ich denke, dass in den Außenabschnitten tatsächlich oft heiße Luft gefahren wird, bestreitet hier auch niemand. Es geht um die Differenzierung zwischen stark und weniger stark befahrenen Abschnitten. Und da hilft meiner Meinung nach nur die eigene Erfahrung (oder von mir aus auch Daten aus Fahrgasterhebungen aber die liegen in dem konkreten Fall halt nicht für aktuelle Datensätze vor).
Das ist wieder ein äußerst schönes Beispiel dafür, wie du dir deine Argumentation zurechtlegst. Ich habe oben beschrieben, wie ich auf meine These komme. Gerne nochmal kurz zusammengefasst: Ich habe eine ungefähre Ahnung, wie hoch die Auslastung vor Covid war und wer den ÖV jetzt nicht mehr nutzt. Daher komme ich zum Schluss, dass zum Großteil die Auslastung sehr gering ist und ein 20-Min-Takt ausreicht. Gestützt wird die These von meinen Sichtungen.

Ich finde das bei dir äußerst bemerkenswert: Wenn jemand für dich argumentiert, werden diese subjektiven Aussagen (beispielsweise zur Auslastung) dankend angenommen. Wenn jemand gegen dich argumentiert sind seine Aussagen ganz plötzlich subjektiv und können gar nicht stimmen. Und wenn das noch nicht genug ist wird dann Cherry picking getrieben und Aussagen wild durcheinander gemischt. Ich persönlich empfinde das als keine angenehme Diskussionskultur.
Viele Grüße
Jojo423
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 18 Feb 2021, 14:15 hat geschrieben:
Iarn @ 16 Feb 2021, 21:37 hat geschrieben: Und mal Hand aufs Herz, wie oft bist Du wenn Du in München bist mit dem Auto entlang von den am stärksten belasteten Streckenabschnitten unterwegs? Ich wohne (neben Elch) wohl mit am zentrumsnächsten in München vom ganzen Forum. Und ich würde mir nicht anmaßen vom Auto wirklich beurteilen zu können, wie voll die innenstadtnahen Trambahnabschnitte sind.
Ich denke, dass in den Außenabschnitten tatsächlich oft heiße Luft gefahren wird, bestreitet hier auch niemand. Es geht um die Differenzierung zwischen stark und weniger stark befahrenen Abschnitten. Und da hilft meiner Meinung nach nur die eigene Erfahrung (oder von mir aus auch Daten aus Fahrgasterhebungen aber die liegen in dem konkreten Fall halt nicht für aktuelle Datensätze vor).
Das ist wieder ein äußerst schönes Beispiel dafür, wie du dir deine Argumentation zurechtlegst. Ich habe oben beschrieben, wie ich auf meine These komme. Gerne nochmal kurz zusammengefasst: Ich habe eine ungefähre Ahnung, wie hoch die Auslastung vor Covid war und wer den ÖV jetzt nicht mehr nutzt. Daher komme ich zum Schluss, dass zum Großteil die Auslastung sehr gering ist und ein 20-Min-Takt ausreicht. Gestützt wird die These von meinen Sichtungen.

Ich finde das bei dir äußerst bemerkenswert: Wenn jemand für dich argumentiert, werden diese subjektiven Aussagen (beispielsweise zur Auslastung) dankend angenommen. Wenn jemand gegen dich argumentiert sind seine Aussagen ganz plötzlich subjektiv und können gar nicht stimmen. Und wenn das noch nicht genug ist wird dann Cherry picking getrieben und Aussagen wild durcheinander gemischt. Ich persönlich empfinde das als keine angenehme Diskussionskultur.
Wo wir beim Thema schönes Beispiel der Diskussionskultur sind:
Die von Dir zitierte Aussage meinerseits war an Entenfang gerichtet, der für Dich in die Bresche springen wollte, was man meiner Meinung nach unzweideutig daran erkennen kann, dass ich in dieser Antwort ihn und nicht Dich zitiert habe!

So und ab jetzt gehe ich auf Dein Argument bezüglich einer Ableitung aus Vor-Covid und den einzelnen Nutzergruppen gestützt auf Sichtungen ein:

In der Summe über den Tagesverlauf und eine makroskopische Sichtweise ist diese Sichtweise sicher richtig. Jetzt kommen wir aber zu dem Phänomen, dass es unter Umständen trotzdem zu unangenehmen Spitzen kommen kann, die in einer solchen Sicht wenig bis nicht vorhersehbar sind.

Effekt 1 gestützt auf eigene Beobachtungen:
Durch die Schließung der meisten Freizeitaktivitäten kommt es zu einer Konzentration an den noch verbleibenden Freizeit "Hotspots" wie zum Beispiele dem Nymphenburger Schloss und dem Schlosskanal. Flankierend dazu habe ich an sonnigen Wochenendtagen bei eigenen Besuchen dort erlebt, dass die Tram zwischen der Haltestelle Schloss Nymphenburg und Romanplatz sehr gut gefüllt war.

Effekt 2 ebenfalls gestützt auf eigene Beobachtung.
Aufgrund der Ausgangsperre habe ich den Eindruck, dass auf den jeweils letzten Fahrtmöglichkeiten vor 21h wesentlich mehr Fahrgäste unterwegs sind als zuvor. Da ich (legal) einige Personen beispielsweise zwischen ca 1900 und kurz vor 2100 besucht habe, ist mir aufgefallen, dass die Rückfahrt deutlich voller als die Hinfahrt war, was in Vor-Covid Zeiten eher ungewöhnlich sein dürfte.

Bezüglich beiden Effekten glaube ich einen Trend erkannt zu haben, habe aber natürlich aufgrund geringer Stichprobenlängen auch nicht mehr als einen stichprobenhaften subjektiven Eindruck. Aber er ist hoch genug, dass ich sage, man muss genau nach den einzelnen Begebenheiten differenzieren und dabei bleibe ich. Und da hilft es aus meiner Sicht wenig mit Sichtungen an anderer Stelle, Zeit oder Linie ein leeres Fahrzeug gesehen oder man weiß es, ist weniger Freizeitverkehr unterwegs. Und in Summe sieht man als Autofahrer doch weniger in Öffis als als hauptsächlicher Öffi Nutzer, insbesondere da sich die stark befahrenen Stellen im ÖPNV eher im Zentrum befinden beim Auto eher am Mittleren Ring sowie dein Ein- und Ausfallstraßen.
Und Ja in Summe ist die Auslastung sehr niedrig, das streitet niemand ab. Aber ich wage zu behaupten, dass man daraus nicht ableiten kann, es ist immer und überall so. Insbesondere da Sondereffekte wie ein Heimkommen unmittelbar vor der Sperrstunde neu sind bzw. waren.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 18 Feb 2021, 13:47 hat geschrieben: Viel interessanter finde ich diese Aussage zur Anzeige der Auslastung:



Da bin ich mal wirklich gespannt, wie das umgesetzt wird. Wahrscheinlich ähnlich wie bei DB Fernverkehr.
Ehrlich gesagt finde ich das eher für Diskussionen hierzuforum interessant als für das Gros der Fahrgäste. Während bei einem ICE sicherlich eine Lenkungswirkung da ist und die Leute ihre Reise umplanen, frage ich mich, ob es viele Fahrgäste geben wird, die aufgrund solcher Anzeigen ihr Fahrverhalten anpassen.
Aus meiner Sicht wäre mehr gewonnen an mehr Orten Fahrgastinformationen überhaupt zugänglich zu machen bzw. die Positionen der Fahrzeuge exakter zu erfassen.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8152
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Rohrbacher @ 16 Feb 2021, 22:31 hat geschrieben:Okay, wie ist der Füllungsgrad? ;)
Gut, der Punkt geht an dich. Ich hätte Oberflächen-Stadtverkehrsmittel schreiben sollen. Eisenbahnen habe ich nicht gemeint, das ist in der Tat tagsüber von außen nahezu unmöglich zu erkennen.
Nein im Ernst. Es braucht aber schon ein paar mehr Kenntnisse der Rahmenumstände und vor allem Vergleichswerte, um mit dieser "Zählung" dann auch was sinnvolles anfangen zu können. Allein schon muss die Beobachtung eine gewisse Regelmäßigkeit aufweisen, sonst ist das bei allem Fachwissen dennoch parawissenschaftlich. Natürlich bin ich vor Corona schon um 17 Uhr in einer fast komplett leeren Tram durch die Innenstadt gefahren. Interessant wird diese Beobachtung durch die Info, dass das ein quasi nur 20 Sekunden hinter einem verspätetenen Kurs laufender Zug war. Dieser war sichtbar dachhoch beladen. Wenn jetzt der eine selektiv den einen, der andere den anderen Zug sieht, dann haben beide zur fast gleichen Zeit was völlig unterschiedliches gesehen. Im Regionalverkehr oder bei der S-Bahn kann's z.B. bei den angesprochenen 10-Teilern schon einen himmelweiten Unterschied machen, welchen Wagen man fährend des Zuglaufs wo gesehen hat. Diese langen Dinger bzw. die einzelnen Einheiten von Mehrfachtraktionen können in sich ja schon völlig unterschiedlich sein.
All das ist mir selbstverständlich bewusst. Aber ich möchte dir entschieden widersprechen, dass man zwingend eine wissenschaftliche Untersuchung dafür braucht, um sich einen groben Überblick (!) zu verschaffen. Ich hatte mit meiner Abschlussarbeit in Tschechien genau mit sowas zu tun und bin die meisten Linien nur ein einziges Mal mitgefahren. Ich habe meine Beobachtungen dann mit dem Fahrplaner besprochen, der eine über 20-jährige Erfahrung hat und meine Beobachtungen waren nahezu deckungsgleich mit seiner Erfahrung. Natürlich gibt es immer Ausreißer, aber die fallen dann dem geschulten Auge oft auf ;) Ich habe auch an einer Haltestelle eine umfangreiche Fahrgastzählung gemacht und auch da hat sich meine Vermutung bestätigt.

Natürlich sollte man die politische Entscheidung, ob die Stadt jetzt bspw. wieder Takt 10 bis Takt 10 finanzieren soll, Fahrgastzähldaten heranziehen und nicht Entenfangs 3 Beobachtungen vom Fahrrad aus und Jojos 5 aus dem Auto. Aber man kann doch über diese Erfahrungen hier diskutieren und auf dieser Basis argumentieren anstatt von die Diskussion von Beginn an abzuwürgen, weil ja eine Erfassung von außen angeblich unmöglich wäre. Darum ging es mit hauptsächlich. Da ich nicht sehr oft in München bin, möchte ich nicht weiter kommentieren, ob jetzt meiner Meinung nach eher Jojo oder eher Iarn Recht hat.

@ Iarn: Zugegebenermaßen im Auto eher selten, aber selbst dann achte ich (als Mitfahrer, selbst bin ich schon ewig nicht mehr gefahren) ganz automatisch darauf, was da so öffentlich rumfährt :)
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Iarn @ 18 Feb 2021, 13:39 hat geschrieben:Großes abendzeitung Interview mit MVG Chef Wortmann
In Teilen ganz interessant zu lesen.
Die meisten Wellen schlägt Wortmanns Forderung nach einer Zwangsabgabe aller Bürger zugunsten des ÖPNV. Während bei einer jüngsten Diskussion zur CItymaut CSU und FDP aufgeschlossen waren (natürlich nur wenn es Anti Stau Abgabe heißt) sind diese jetzt empört und dagegen, wöhrend grün - rot dafür ist. Dabei fand die SPD im Zusammenhang mit einer CItymaut diese unannehmbar, weil diese keine soziale Komponente hat. Jetzt frage ich mich was bei einer kommunalen Abgabe da so großartig anders wäre. Focus
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3374
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

Iarn @ 19 Feb 2021, 14:38 hat geschrieben:
Iarn @ 18 Feb 2021, 13:39 hat geschrieben:Großes abendzeitung Interview mit MVG Chef Wortmann
In Teilen ganz interessant zu lesen.
Die meisten Wellen schlägt Wortmanns Forderung nach einer Zwangsabgabe aller Bürger zugunsten des ÖPNV. Während bei einer jüngsten Diskussion zur CItymaut CSU und FDP aufgeschlossen waren (natürlich nur wenn es Anti Stau Abgabe heißt) sind diese jetzt empört und dagegen, wöhrend grün - rot dafür ist. Dabei fand die SPD im Zusammenhang mit einer CItymaut diese unannehmbar, weil diese keine soziale Komponente hat. Jetzt frage ich mich was bei einer kommunalen Abgabe da so großartig anders wäre. Focus
Sozialer wäre der Vorschlag einer Nahverkehrsabgabe nach französischem Vorbild gewesen. Dort zahlen die Arbeitgeber eine Abgabe nicht nur für den Bau
sondern auch für den laufenden Betrieb des ÖPNV. Dann würden auch die Pendler in die Stadt den von ihnen verursachten Verkehr mitfinanzieren.

Aber solche Abgaben sind wohl im deutschen Steuerrecht nicht vorgesehen.
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
Mark8031
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3464
Registriert: 09 Apr 2012, 01:35
Wohnort: MBAL

Beitrag von Mark8031 »

rautatie @ 19 Nov 2020, 17:34 hat geschrieben: Dann hoffe ich mal, dass die Anzeigegeräte auch für langfristigen Dauerbetrieb konzipiert sind. Die bisher oft in den Bussen eingebauten Monitore haben meiner Erfahrung nach recht häufig nach einiger Zeit Betriebsstörungen (unscharfe oder verzerrte Darstellung, dunkler Bildschirm, Flimmern, etc.), und meinem Eindruck nach scheint man sich dann nicht mehr allzu stark darum zu kümmern, die Anzeigen wieder in Gang zu bringen.

Ich finde, wenn man solche Innovationen einbaut, kommt es schon auch ein wenig darauf an, dass sie länger als nur einige Monate lang funktionieren.
Inzwischen kann man wohl sagen: die bisherigen Holzschilder sind die zuverlässigere Information. In jedem zweiten Bus zeigen die Linienverlaufsdisplays nur "Loading..." an, die ja ebenfalls installierten breiten Monitore mit dem damischen Fahrgastinformationssystem zeigen auch nur noch blau an. Viel Geld für nichts. MVG halt.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14709
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Mark8031 @ 20 Feb 2021, 00:13 hat geschrieben:Inzwischen kann man wohl sagen: die bisherigen Holzschilder sind die zuverlässigere Information. In jedem zweiten Bus zeigen die Linienverlaufsdisplays nur "Loading..." an, die ja ebenfalls installierten breiten Monitore mit dem damischen Fahrgastinformationssystem zeigen auch nur noch blau an.
Mich wundert, dass man überhaupt noch Displays in den Fahrzeugen aufhängt und alle Fahrgäste mit für sie in 95% der Fälle irrelevanten Infos nervt und nicht einfach irgendein Signal mit personalisierten relevanten Fahrgastinfos an die Handys schickt, also eine Haltestellenansage nur für eigene Reiseroute über die eigenen Ohrstöpsel. :D Was man so auch wieder an Infrastrukturkosten auf die Endgeräte der Nutzer abwälzen könnte ...

Nachdem irgendwas mit schwarzem Text auf weißen Grund gedrucktes immer noch am besten ablesbar ist, könnte man auch die wunderschön eingepassten und leicht zur Straße geneigten Steckschildhalter verwenden, die die Autokraft immer hatte. Wie man sieht, selbst in der nicht entspiegelten Scheibe bei Gegenlicht und Schatten noch einwandfrei ablesbar und tagsüber sowas von stromsparend. Ein E-Bus käme sicher im Winter drei Haltestellen weiter. *hüstel* Schon seit den Displays in den S-Bahnhöfen, die genau dann, wenn sie ihre Flexibilität eigentlich voll ausspielen könnten, nur noch "Ansage beachten" zeigen, beschleicht mich ja das Gefühl, dass die eine oder andere eigentlich gute digitale Idee in der Praxis doch nicht so funktioniert. Ich arbeite in einem volldigitalisierten Beruf, trotzdem ist mein wichtigstes Arbeitsmittel der Papierblock samt MVV-Bleistift. Die Menschheit fliegt zum Mars, aber um eine spontane Idee festzuhalten und mit anderen anwesenden zu entwickeln, geht nix über ein Blatt Papier und einen Stift! Funktioniert übrigens auch als Medium zur Fahrgastinformation und ist vom Fahrpersonal sogar jederzeit frei programmier- und von Fahrgästen bei Bedarf korrigierbar. :P
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Mark8031 @ 20 Feb 2021, 00:13 hat geschrieben:
rautatie @ 19 Nov 2020, 17:34 hat geschrieben: Dann hoffe ich mal, dass die Anzeigegeräte auch für langfristigen Dauerbetrieb konzipiert sind. Die bisher oft in den Bussen eingebauten Monitore haben meiner Erfahrung nach recht häufig nach einiger Zeit Betriebsstörungen (unscharfe oder verzerrte Darstellung, dunkler Bildschirm, Flimmern, etc.), und meinem Eindruck nach scheint man sich dann nicht mehr allzu stark darum zu kümmern, die Anzeigen wieder in Gang zu bringen.

Ich finde, wenn man solche Innovationen einbaut, kommt es schon auch ein wenig darauf an, dass sie länger als nur einige Monate lang funktionieren.
Inzwischen kann man wohl sagen: die bisherigen Holzschilder sind die zuverlässigere Information. In jedem zweiten Bus zeigen die Linienverlaufsdisplays nur "Loading..." an, die ja ebenfalls installierten breiten Monitore mit dem damischen Fahrgastinformationssystem zeigen auch nur noch blau an. Viel Geld für nichts. MVG halt.
Aber wie sagt man bei der MVG so schön, jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und deswegen muss halt anderweitig gespart werden.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
uferlos
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7422
Registriert: 08 Sep 2002, 20:49
Wohnort: München

Beitrag von uferlos »

und deswegen muss halt anderweitig gespart werden.
am liebsten beim Angebot oder am Personal....
mfg Daniel
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17323
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

uferlos @ 20 Feb 2021, 10:48 hat geschrieben:
am liebsten beim Angebot oder am Personal....
Das hatte ich schon mal angesprochen... Angeblich wurde es ja vom bayrischen Staat subventioniert...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Jojo423
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4714
Registriert: 21 Nov 2006, 15:48
Wohnort: München bei Pasing Wahlheimat: Schweizer Alpen

Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 20 Feb 2021, 09:12 hat geschrieben:
Mark8031 @ 20 Feb 2021, 00:13 hat geschrieben:
rautatie @ 19 Nov 2020, 17:34 hat geschrieben: Dann hoffe ich mal, dass die Anzeigegeräte auch für langfristigen Dauerbetrieb konzipiert sind. Die bisher oft in den Bussen eingebauten Monitore haben meiner Erfahrung nach recht häufig nach einiger Zeit Betriebsstörungen (unscharfe oder verzerrte Darstellung, dunkler Bildschirm, Flimmern, etc.), und meinem Eindruck nach scheint man sich dann nicht mehr allzu stark darum zu kümmern, die Anzeigen wieder in Gang zu bringen.

Ich finde, wenn man solche Innovationen einbaut, kommt es schon auch ein wenig darauf an, dass sie länger als nur einige Monate lang funktionieren.
Inzwischen kann man wohl sagen: die bisherigen Holzschilder sind die zuverlässigere Information. In jedem zweiten Bus zeigen die Linienverlaufsdisplays nur "Loading..." an, die ja ebenfalls installierten breiten Monitore mit dem damischen Fahrgastinformationssystem zeigen auch nur noch blau an. Viel Geld für nichts. MVG halt.
Aber wie sagt man bei der MVG so schön, jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und deswegen muss halt anderweitig gespart werden.
Der Umbau war Teil eines Förderprogramms zur Digitalisierung im ÖPNV. Und die Förderung war relativ hoch, ich meine sogar über 50%. Die paar Male die ich dir Systeme gesehen habe, haben sie funktioniert, aber das will ich nicht als Referenz ansehen. Das A und O sind natürlich funktionsfähige Monitor. Wenn sie aber funktionieren, finde ich den Inhalt durchaus informativ und praktisch. Und sie sind dann eben doch besser als die Pappschilder, da sie unter anderem auch die aktuelle Position Anzeigen.

Zudem muss man dazu sagen, dass die Monitore schon 2018 oder 2019 bestellt wurden. Einen Vergleich zur heutigen finanziellen Situation aufzubauen, finde ich mehr als daneben. Keiner, ich wiederhole, keiner hätte doch 2019 mit so einer Situation wie wir sie jetzt haben gerechnet.
Viele Grüße
Jojo423
Mark8031
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3464
Registriert: 09 Apr 2012, 01:35
Wohnort: MBAL

Beitrag von Mark8031 »

Jojo423 @ 20 Feb 2021, 11:18 hat geschrieben: Wenn sie aber funktionieren, finde ich den Inhalt durchaus informativ und praktisch. Und sie sind dann eben doch besser als die Pappschilder, da sie unter anderem auch die aktuelle Position Anzeigen.
Die aktuelle Position ist allerdings auch der einzige Vorteil. Dafür zeigen sie nicht, zu welchen Linien umgestiegen werden kann. Das wiederum macht die statischen Schilder wieder informativer.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24632
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 20 Feb 2021, 11:18 hat geschrieben:
Iarn @ 20 Feb 2021, 09:12 hat geschrieben:
Mark8031 @ 20 Feb 2021, 00:13 hat geschrieben:
Inzwischen kann man wohl sagen: die bisherigen Holzschilder sind die zuverlässigere Information. In jedem zweiten Bus zeigen die Linienverlaufsdisplays nur "Loading..." an, die ja ebenfalls installierten breiten Monitore mit dem damischen Fahrgastinformationssystem zeigen auch nur noch blau an. Viel Geld für nichts. MVG halt.
Aber wie sagt man bei der MVG so schön, jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden und deswegen muss halt anderweitig gespart werden.
Der Umbau war Teil eines Förderprogramms zur Digitalisierung im ÖPNV. Und die Förderung war relativ hoch, ich meine sogar über 50%. Die paar Male die ich dir Systeme gesehen habe, haben sie funktioniert, aber das will ich nicht als Referenz ansehen. Das A und O sind natürlich funktionsfähige Monitor. Wenn sie aber funktionieren, finde ich den Inhalt durchaus informativ und praktisch. Und sie sind dann eben doch besser als die Pappschilder, da sie unter anderem auch die aktuelle Position Anzeigen.

Zudem muss man dazu sagen, dass die Monitore schon 2018 oder 2019 bestellt wurden. Einen Vergleich zur heutigen finanziellen Situation aufzubauen, finde ich mehr als daneben. Keiner, ich wiederhole, keiner hätte doch 2019 mit so einer Situation wie wir sie jetzt haben gerechnet.
Du kannst dir Suchfunktion des Forums gerne bemühen. Leute wie ich haben auch vor Covid bemängelt, dass zu wenig für Material und Personal und zu viel für Chi Chi (Apps, Informationssysteme und nicht konventionelle Verkehrsmittel) ausgegeben wird und Leute wie Du haben schon immer mit Geldmangel argumentiert.

Da hat sich durch Covid nichts geändert, außer dass das jetzt die ultimative Ausrede für alles auch Sünden der Vergangenheit ist.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Antworten