Der Transrapid in München

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elba

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Iarn @ 8 Jan 2008, 19:24 hat geschrieben:Wie dann? Irgendwie muss er ja ins DB Konzept passen, und wenn man nicht mit ICEs an die Sache rangehen will (was ich sehr bezweifeln würde, weil ein Vollausbau nach Regensburg oder Passau ist nicht drin), dann endet er schnell als RE.
Och, das kann doch ein Extra-Zug geben. Hat es doch immer wieder mal gegeben. Airport-Express hört sich doch ok an. Fahrzeugmäßig denkt ich da schon an einen Triebzug, aber sicher keinen 423.
Wobei sich bei jeder Minute Fahrzeiteinspaarung halt die Frage stellt, wo halten. Ohne Halt hat die neue Linie exakt die gleiche bescheidene Netzwirkung wie der Transrapid.
Netzwirkung ist mit einer schnellen Flughafenanbindung kaum zu holen. Die positive Wirkung auf's Gesamtnetz entsteht durch mehr Freiheiten bei anderen Linien. Leider muß man da zunächst an Mangelbehebung denken und nicht an Expansion. Um die Leute dazwischen und im Umfeld abzugreifen reichen S-Bahnen.

Was mich stört, ist, dass erwartet wird, dass man als jemand der den Transrapid nicht will, automatisch alles Argumente und Alternativvorschläge mit allen anderen TR-Gegnern teilen muß. Ich bin da sehr eigen (und betreibe meine Meinungsbildung schließlich zum Großteil öffentlich - sei es hier oder auf meinen Webseiten). Und gemeinsame Gegner machen eben nicht unbedingt zu Freunden. Was ich der TR-Lobby neben den ganzen Zeitverzögerung sehr übel nehme, ist, dass sie ein Protestpotential aktiviert hat, das sich nach dem offiziellen Tod des TR auch gegen Eisenbahninfrastrukturmaßnahmen wenden wird. Hätte man direkt Eisenbahn geplant, hätte es auch Proteste gegeben wie bei allen Infrastrukturmaßnahmen. Jetzt hat der Protest aber eine Struktur, die sich selbst trägt. Na ja - vielleicht wirkt der Flughafen mit seinen Ausbauplänen ablenkend. ;)

Edmund
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

elba @ 8 Jan 2008, 20:15 hat geschrieben:Och, das kann doch ein Extra-Zug geben. Hat es doch immer wieder mal gegeben. Airport-Express hört sich doch ok an. Fahrzeugmäßig denkt ich da schon an einen Triebzug, aber sicher keinen 423.
Ich befürchte aber, die DB den aus Bequemlichkeit trotzdem in ne Schublade stecken.
Was mich stört, ist, dass erwartet wird, dass man als jemand der den Transrapid nicht will, automatisch alles Argumente und Alternativvorschläge mit allen anderen TR-Gegnern teilen muß. Ich bin da sehr eigen (und betreibe meine Meinungsbildung schließlich zum Großteil öffentlich - sei es hier oder auf meinen Webseiten). Und gemeinsame Gegner machen eben nicht unbedingt zu Freunden. Was ich der TR-Lobby neben den ganzen Zeitverzögerung sehr übel nehme, ist, dass sie ein Protestpotential aktiviert hat, das sich nach dem offiziellen Tod des TR auch gegen Eisenbahninfrastrukturmaßnahmen wenden wird. Hätte man direkt Eisenbahn geplant, hätte es auch Proteste gegeben wie bei allen Infrastrukturmaßnahmen. Jetzt hat der Protest aber eine Struktur, die sich selbst trägt. Na ja - vielleicht wirkt der Flughafen mit seinen Ausbauplänen ablenkend. ;)
Ich war ja mal ne Weile MAEX Befürworter. Schlecht fand ich den Transrapid nie, halt nicht ganz so geeignet. Hören wollte das keine, entweder ja oder nein. Und als Transrapidgegner muss man ja auch gegen den Flughafenausbau und gegen Mobilfunkmasten sein und gegen was sonst noch. Und dass man gesehen hat, dass viele gegner einfach gegen so ziehmlich alles waren oder nur ihren eigenen Vorteil im Auge hatten.
Das ist der Hauptgrund, dass ich nun für den Transrapid bin. Ich glaube, dass die meisten nur den Transrapid verhindern wollen und das reicht ihnen. Die Lösung des Problems interessiert nicht alle und wenn dann hat jeder ne eigene Meinung, die lautet kein Lärm für mich, aber schnell zum Flughafen. Und die gesammte Landshuter Strecke will was MüNüX mäßiges um in ner halben Stunde nach München pendeln zu können.
Da denke ich mir der Transrapid hat zwar null Netzwirkung, aber man kommt zum Flughafen. Und das sehr schnell. Auch wenn ich die Abfahrt von München Hbf hoch für "mein" München für schlecht halte, verstehe ich das Kleintel angezogen werden soll, die von woanders in MHH ankommt. Und wenn der Transrapid nicht kommt, dann gibt es erstmal ne Null oder grottenschlechte Minimallösung (XPress auf Westroute ohne nennenswerten Ausbau).
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Beitrag von Lazarus »

also ich bin mittlerweile fast sicher, das TR kommt. Die CSU wird alles dafür tun, um den durchzuboxen. Von daher ist es eigendlich müssig, über Alternativen nachzudenken.
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 8 Jan 2008, 21:00 hat geschrieben: also ich bin mittlerweile fast sicher, das TR kommt. Die CSU wird alles dafür tun, um den durchzuboxen. Von daher ist es eigendlich müssig, über Alternativen nachzudenken.
Die CSU wird alles dafür tun, aber wenn die Industrie den Festpreis auf sagen wir mal 2,2 Mrd festsetzt, dann ist er hin. Ist der Fetspreis in der nähe von 1.85 MRD dann kommt er recht sicher meiner Meinung nach.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 8 Jan 2008, 21:02 hat geschrieben: Die CSU wird alles dafür tun, aber wenn die Industrie den Festpreis auf sagen wir mal 2,2 Mrd festsetzt, dann ist er hin. Ist der Fetspreis in der nähe von 1.85 MRD dann kommt er recht sicher meiner Meinung nach.
selbst wenn er teurer wird, kann man kaum noch zurück. Dann wird halt unter fadenscheinigen Gründen nochmal draufgesattelt. In Zeiten vor der Wahl kann man sich einfach keine Pleite leisten
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 8 Jan 2008, 21:05 hat geschrieben: selbst wenn er teurer wird, kann man kaum noch zurück. Dann wird halt unter fadenscheinigen Gründen nochmal draufgesattelt. In Zeiten vor der Wahl kann man sich einfach keine Pleite leisten
400 Millionen kann Bayern aber nicht einfach so noch einmal drauflegen. Dann müsste Bayern ja selbst schon bald eine Größenordnung von fast 1 Milliarde EUR schiltern.

Aber ich darf daran erinnern, dass die Industrie angewiesen ist, ggf. so lange nicht sicherheitsrelevante Teile einzusparen, bis man unterhalb der magischen Grenze von 1,85 Milliarden EUR liegt oder diese zumindest sehr nahe erreicht. Es erscheint daher eher unwahrscheinlich, dass die Industrie mit einer Schockkalkulation die CSU eiskalt* erwischt und diese das Projekt sofort fallen lässt wie eine heiße* Kartoffel. (Ein wenig Temperaturwiderspruch, aber das ist Absicht.)
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Beitrag von elba »

Iarn @ 8 Jan 2008, 20:42 hat geschrieben:Ich befürchte aber, die DB den aus Bequemlichkeit trotzdem in ne Schublade stecken.
Dann schreibt man halt aus, und schaut, wer mehr Phantasie hat. Aber neben MUC gibt es ja noch BBI - die kriegen ja auch so'nen Express.
Und wenn der Transrapid nicht kommt, dann gibt es erstmal ne Null oder grottenschlechte Minimallösung (XPress auf Westroute ohne nennenswerten Ausbau).
Wiesheu hätte nach TR-Scheitern die Trasse entlang der A92 sofort für Bahn hergenommen. Aber seitdem hat sich die bayerische Verkehrspolitik ja leider um 2 Stufen verschlechtert.

Schaun wir mal, was passiert. Da mein Interesse am Flughafen begrenzt ist, ist es auch schon fast egal, ob es Stillstand gibt, weil der TR so wichtig ist, oder ob es Stillstand gibt, weil die Staatsregierung schmollt. Ich kann mich ja schließlich als Bürger nicht von den Launen der Damen und Herren Minister erpressen lassen. Andererseits soll man Lernfähigkeit nie ausschließen.

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Beitrag von elba »

Lazarus @ 8 Jan 2008, 21:00 hat geschrieben:also ich bin mittlerweile fast sicher, das TR kommt. Die CSU wird alles dafür tun, um den durchzuboxen. Von daher ist es eigendlich müssig, über Alternativen nachzudenken.
Ich werde mich doch nicht freiwillig mit sowas zufrieden geben - egal was andere denken. Wenn ich mal auf dem Status lande, darf mich meine Firma rausschmeißen. Konstruktiv sein ist das einzige, was uns voran bringt - auch wenn sich das richtige nicht immer beim ersten Versuch durchsetzt. Ich halte es für eine sehr wichtig Pflicht Alternativen aufzuzeigen - schon allein, damit die andere Seite sieht, daß ihre Meinung nicht der Weisheit allerletzter Schluß ist.

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Beitrag von Lazarus »

elba @ 8 Jan 2008, 22:27 hat geschrieben: Ich werde mich doch nicht freiwillig mit sowas zufrieden geben - egal was andere denken. Wenn ich mal auf dem Status lande, darf mich meine Firma rausschmeißen. Konstruktiv sein ist das einzige, was uns voran bringt - auch wenn sich das richtige nicht immer beim ersten Versuch durchsetzt. Ich halte es für eine sehr wichtig Pflicht Alternativen aufzuzeigen - schon allein, damit die andere Seite sieht, daß ihre Meinung nicht der Weisheit allerletzter Schluß ist.

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das ist ja auch jedem sein gutes Recht. Nur befürcht ich halt, das so kommt, wie du oben schreibst. Daher denk ich mal, wenn der TR scheitert, kommt erstmal lange leider garnix. Net umsonst wird man doch net müde zu betonen, die Gelder fliessen ausschliesslich für den TR
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Beitrag von TramPolin »

Hier ein paar interessante Aspekte zu den Chancen, ob der Volksentscheid zulässig ist oder nicht. Verfassungsrichter Klaus Hahnzog etwa meint, dass den Haushalt betreffende Volksentscheide nur dann nicht zulässig wären, wenn der Haushalt als Ganzes tangiert wäre, nicht aber, wenn es um Einzelfragen ginge. Die Meinungen sind aber höchst unterschiedlich. Auch gibt es keine einheitliche Haltung darüber, inwieweit es eine Rolle spielt, ob die Ausgaben durch einen erfolgreichen Volksentscheid gesenkt werden würden oder nicht. Möglicherweise wäre auch ein Ausgaben reduzierender Volksentscheid nicht mit der Verfassung vereinbar. Und nicht einmal klar scheint die Frage, ob ein Verzicht des Transrapids überhaupt dem bayerischen Haushalt Geld erspart - denn eine alternative Express-S-Bahn könnte dem Freistaat Bayern teurer kommen als der Transrapid. Die einzige Klarheit ist nur die, dass jetzt der Verfassungsgerichtshof über die Rechtmäßigkeit des Volksbegehrens entscheiden muss. Diese Entscheidung wird dann maßgeblich sein, eine höhere Instanz existiert dann nicht mehr.*

Quelle:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/specia...14/article.html

* Der obige Text ist ausdrücklich keine Zusammenfassung des Artikels aus der Quelle, da ich nur einzelne Aspekte herausgreife.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 8 Jan 2008, 16:36 hat geschrieben: Zwar profitiert der bayerische Steuerzahler davon, dass beispielsweise der "Denkfabrik Thüringen"- oder der "Wir können alles außer Hochdeutsch"-Steuerzahler auch Geld für den Transrapid springen lassen muss, von dem er recht wenig hat, aber die generelle CSU-Aussage vom 2-Milliarden-Geschenk für München, und Ude sei der vermutlich einzige Oberbürgermeister weltweit, der so ein Geschenk ablehne, ist Polemik mit etwas verzerrter Wirklichkeit. Der Transrapid ist kein Geschenk - niemand schenkt hier irgendwas her.
Ich denke du verzerrst hier etwas die Wirklichkeit. Ude ist Politiker und als Amt des Muenchner Oberbuergermeister dafuer verantwortlich, dass es der Stadt Muenchen, dessem Wirtschaftsstandort, dessem Haushalt und derer Buerger gut geht. Und nicht einem Bundeshaushalt (wo dieser ja sogar es bezahlen will !!! ) oder dem Flensburger Steuerzahler oder auch dem bayrischen Haushalt. Und eine Investition von 2 Milliarden in die Stadt Muenchen, ohne, dass diese etwas dazusteuern muss ich ein Geschenk. Punkt.

Der Transrapid generiert Arbeitsplaetze in Muenchen, verbessert die Anbindung Stadt <-> Flughafen enorm und steigert die Reputation und Bekanntheit der Stadt Muenchen als Technologiehochburg. Weiterhin kann ich garantieren, dass der Buerostandort Hauptbahnhof eine gigantische Aufwertung erlangen wird. Hier werden sich dann auch in Muenchen Firmen verstaekt ansiedeln, die ansonsten auf einem Standort in Flughafennaehe zu finden waeren.
Und das alles ohne, dass die Stadt irgendetwas dafuer zahlen muss. Wie, wenn nicht als Geschenk, sollte man das benennen?
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Beitrag von Jean »

Ich glaube ich lache mich gleich tot. Würdest du einen vergifteten Apfel nehmen LugPaj, auch wenn du ihn geschenkt bekommen würdest?
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Beitrag von LugPaj »

Jean @ 9 Jan 2008, 08:22 hat geschrieben: Ich glaube ich lache mich gleich tot. Würdest du einen vergifteten Apfel nehmen LugPaj, auch wenn du ihn geschenkt bekommen würdest?
Wenn der Apfel bedeutet, dass dafuer 2 Milliarden in meine Stadt investiert werden, nehme ich das Geschenk sehr gerne an.
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Beitrag von elba »

Lazarus @ 8 Jan 2008, 22:48 hat geschrieben: Net umsonst wird man doch net müde zu betonen, die Gelder fliessen ausschliesslich für den TR
Deshalb fährt seit Jahren der TR von Berlin nach Hamburg, brütet in Kalkar ein Kernkraftwerk und glüht in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage.

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Beitrag von Lazarus »

elba @ 9 Jan 2008, 08:30 hat geschrieben: Deshalb fährt seit Jahren der TR von Berlin nach Hamburg, brütet in Kalkar ein Kernkraftwerk und glüht in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage.

Edmund
und was willst damit jetzt sagen? :blink:
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Beitrag von Jean »

Im Endeffekt ist es doch eh der Steuerzahler der für den Transrapid bezahlt. Ob Bayern dabei kaum was bezahlt spielt doch keine Rolle!

Um beim Vergleich zu bleiben: den Apfel wirst DU letztendlich bezahlen!
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Beitrag von elba »

Lazarus @ 9 Jan 2008, 10:55 hat geschrieben:
elba @ 9 Jan 2008, 08:30 hat geschrieben: Deshalb fährt seit Jahren der TR von Berlin nach Hamburg, brütet in Kalkar ein Kernkraftwerk und glüht in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage.

Edmund
und was willst damit jetzt sagen? :blink:
Ist das wirklich so schwer zu verstehen?

Also liefere ich mal einen Übersetzungsversuch: Das Nachplappern von Politikergeschwätz ist nur sehr begrenzt hilfreich. Die aktuell hinausposaunte Parole dient immer nur kurzfristigen Zielen und man hat kein Problem, morgen notfalls das Gegenteil zu behaupten. usw.

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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 9 Jan 2008, 08:20 hat geschrieben: Der Transrapid generiert Arbeitsplaetze in Muenchen, verbessert die Anbindung Stadt <-> Flughafen enorm und steigert die Reputation und Bekanntheit der Stadt Muenchen als Technologiehochburg. Weiterhin kann ich garantieren, dass der Buerostandort Hauptbahnhof eine gigantische Aufwertung erlangen wird. Hier werden sich dann auch in Muenchen Firmen verstaekt ansiedeln, die ansonsten auf einem Standort in Flughafennaehe zu finden waeren.
Und das alles ohne, dass die Stadt irgendetwas dafuer zahlen muss. Wie, wenn nicht als Geschenk, sollte man das benennen?
Dass Münchens Bekanntheit und Ansehen in puncto Hochtechnologie gesteigert wird, möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Aber, reicht das aus?

Ude ist sicher in erster Linie der Stadt verpflichtet. Der verkehrspolitische Nutzen des Transrapids für München und auch für das südliche, östliche und nördliche Umland ist m.E. sehr gering. Allenfalls im Westen und im unmittelbaren Zentrum ergeben sich durch den Transrapid Zeitvorteile bei der Fahrt zum Flughafen. Somit ist für mich klar, dass eine bessere S-Bahnanbindung oder/und eine Regional- oder Fernbahnanbindung insgesamt einen höheren Nutzen hat. Vom Transrapid profitieren nur wenige, von anderen Lösungen sehr viele (und nicht nur Münchner). So hätte z.B. der Ausbau und die Tieferlegung der S8 Ost viele Vorteile, wohingegen der Transrapid nur eine 2-Punkt-Verbindung darstellt, von der in erster Linie Fernbahnanreisende aus dem Westen, die am Hauptbahnhof umsteigen, einen größeren Nutzen haben. Ein MAEX würde diesen Anreisenden zwar einen geringeren Zeitvorteil als der Transrapid verschaffen, aber das Gros des Publikums würde durchaus erhebliche Zeitvorteile durch einen MAEX genießen.

Die Ablehnung des Transrapids in München, ja in ganz Bayern, ist unermesslich hoch. Hier spielen sicher auch wahltaktische Überlegungen eine Rolle - neben einer inneren Überzeugung, die ich Ude auch abnehme (auch wenn er früher mal für den Transrapid war). Ude wäre sicher schlecht beraten, sich jetzt gegen die Münchner Bürger zu stellen.

Ude ist kein undankbarer Mensch, der ein tolles Geschenk ablehnt, schon einmal deswegen, weil die Ablehnung sogar durch weite Teile der CSU geht. Selbst der OB-Kandidat der CSU, Josef Schmid, möchte den Transrapid am liebsten nur, wenn er im gesamten Münchner Stadtgebiet untertunnelt wird, sagt aber nicht schlüssig, wie das bezahlt werden soll und wie man das kurz vor Abschluss des Planfeststellungsverfahrens realisieren möchte. Weder ist das Geld für eine Komplettuntertunnelung da, noch wäre es ohne eine jahrelange Verzögerung möglich, noch ein paar Tunnelabschnitte auf die Beine zu stellen. Schmid ist also hier m.E. sehr unehrlich. Er hat sich zwar geäußert, wie er das alles machen will, er es waren keine überzeugenden Antworten. Denn er rechnet damit, dass der Transrapid erheblich günstiger als 1,85 Milliarden EUR wird (was extrem unrealistisch ist), kalkuliert am untersten Ende (was ihm den Vorwurf einbrachte, er hätte einfach die für den U-Bahnbau relevanten Zahlen abgeschrieben) und will Teile des Planfeststellungsverfahrens neu starten und das dann in ein paar Monaten durchprügeln. Da Schmids Plan kaum umsetzbar ist, hat dies auf mich den Eindruck, er möchte sich sowohl Befürworten und Gegnern des Transrapids anbiedern, aber ein bisschen Transrapid gibt es nicht. Entweder oder.

Aber, um auf Ude zurückzukommen. Schaut man einem geschenkten Gaul nicht doch ins Maul, wenn dieser Gaul möglicherweise besonders krank ist?
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Beitrag von Lazarus »

Jean @ 9 Jan 2008, 11:06 hat geschrieben: Im Endeffekt ist es doch eh der Steuerzahler der für den Transrapid bezahlt. Ob Bayern dabei kaum was bezahlt spielt doch keine Rolle!

Um beim Vergleich zu bleiben: den Apfel wirst DU letztendlich bezahlen!
absolut richtig, denn der Hauptanteil der heute zu bezahlenden Steuern geht immer noch an den Bund
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 9 Jan 2008, 11:06 hat geschrieben: Im Endeffekt ist es doch eh der Steuerzahler der für den Transrapid bezahlt. Ob Bayern dabei kaum was bezahlt spielt doch keine Rolle!

Um beim Vergleich zu bleiben: den Apfel wirst DU letztendlich bezahlen!
Wie ich schon mal ausführte, stimmt das nicht ganz. Beim Transrapid verhält es sich so, dass alle deutschen - bayerische und nicht bayerische - Steuerzahler ihn finanzieren, aber dieser Gesamttopf (edit: zumindest, was den Bundeszuschuss angeht) dann explizit in Bayern ausgeschüttet wird. Somit gibt es aus anderen Bundesländern durchaus Gelder für Bayern, die sonst nicht zur Verfügung ständen. Das ist ja auch einer der Hauptgründe, warum die CSU den Transrapid unbedingt will.
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Beitrag von elba »

TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:23 hat geschrieben: Wie ich schon mal ausführte, stimmt das nicht ganz. Beim Transrapid verhält es sich so, dass alle deutschen - bayerische und nicht bayerische - Steuerzahler ihn finanzieren, aber dieser Gesamttopf (edit: zumindest, was den Bundeszuschuss angeht) dann explizit in Bayern ausgeschüttet wird. Somit gibt es aus anderen Bundesländern durchaus Gelder für Bayern, die sonst nicht zur Verfügung ständen. Das ist ja auch einer der Hauptgründe, warum die CSU den Transrapid unbedingt will.
Also ganz so absolut ist das nicht.

Investkosten: Eisenbahn-Neubauten und Ausbauten zur Kapazitätstseigerung sind zuschußfähig mit Bundesmitteln. Und bei Flughafenanschluss kann man vielleicht etwas mehr aushandeln.

Betriebskosten: Entweder eigenwirtschaftlich durch EVU oder Bestellung durch Freistaat. Ich würde nicht die S-Bahn-Finanzierung auf einen Flughafenexpress übertragen (blöd sind die Bayern laut Stoiber ja nicht). Und wenn Zuschüsse wg. geringerer Fahrscheinkosten als beim TR gezahlt werden, ist es für den steuerzahlen Fahrgast auch nicht so schlecht.

Das hatte ich alles weiter oben schonmal geschrieben. Aber momentan scheint man hier einiges wiederholen zu müssen.

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Beitrag von TramPolin »

elba @ 9 Jan 2008, 11:33 hat geschrieben: Also ganz so absolut ist das nicht.

Investkosten: Eisenbahn-Neubauten und Ausbauten zur Kapazitätstseigerung sind zuschußfähig mit Bundesmitteln. Und bei Flughafenanschluss kann man vielleicht etwas mehr aushandeln.

Betriebskosten: Entweder eigenwirtschaftlich durch EVU oder Bestellung durch Freistaat. Ich würde nicht die S-Bahn-Finanzierung auf einen Flughafenexpress übertragen (blöd sind die Bayern laut Stoiber ja nicht). Und wenn Zuschüsse wg. geringerer Fahrscheinkosten als beim TR gezahlt werden, ist es für den steuerzahlen Fahrgast auch nicht so schlecht.

Das hatte ich alles weiter oben schonmal geschrieben. Aber momentan scheint man hier einiges wiederholen zu müssen.

Edmund
Meine Ausführungen bezogen sich nur auf die konkrete Aussage von Jean, dass der Transrapid alleine durch den Steuerzahler bezahlt wird, die gleichzeitig implizierte, dies würde alleine durch den bayerischen Steuerzahler erfolgen.

Vergleichbares gilt natürlich auch für andere Projekte mit Bundeszuschuss, sodass ich Deine Ausführungen gar nicht bestreite. :)
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Beitrag von LugPaj »

Vorneweg, immerhin rueckst du von deiner Argumentation ab, dass der Transrapid kein Geschenk waere.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Dass Münchens Bekanntheit und Ansehen in puncto Hochtechnologie gesteigert wird, möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Aber, reicht das aus?
Nein, aber selbst du schreibst ja im spaeteren Teil, dass der Transrapid noch mehr Nutzen bietet.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Der verkehrspolitische Nutzen des Transrapids für München und auch für das südliche, östliche und nördliche Umland ist m.E. sehr gering.
Das mit dem suedlichen Muenchen nehme ich dir nicht ab. Die Leute hier werden vor allem mit U3/6 U4/5 U1/2 und vor allem auch der S Wolfratshausen angeschlossen (wenn wir mal den Suedosten ausklammern). Fuer all diese ist der Hauptbahnhof ein einfach zu erreichendes Ziel.
Zusaetzlich kommt noch die Innenstadtzone hinzu. Leute, die mit U-Bahn, Strassenbahn u.s.w. zu erreichen sind. Fuer fast alle ist hier der Hauptbahnhof gut zu erreichen.
Im Gegensatz zum Transrapid ist bei einer Express-S-Bahn der verkehrspolitische Nutzen fuer das suedliche , westliche, fernverkehrende Benutzer aeusserst gering, da Zeit auf einer Strecke liegengelassen wird, wo der Anwohner eh schon eine sehr gute Anbindung an den Flughafen hat,- naemlich den bestehenden Flughafen-S-Bahnen S1 und S8.
Somit ist für mich klar, dass eine bessere S-Bahnanbindung oder/und eine Regional- oder Fernbahnanbindung insgesamt einen höheren Nutzen hat.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Vom Transrapid profitieren nur wenige, von anderen Lösungen sehr viele (und nicht nur Münchner).
Das mit den wenigen magst du dir einreden wollen, wird aber nicht sein. Beim Transrapid profitieren viele mit einem grossen Zeitvorteil. Bei einer Express-S-Bahn ala MAEX geht der Zeitvorteil fuer viele schon bei den oftmals langen Umsteigezeiten floeten oder vom Westen steigt man gleich in die S1 ein, mit also einen gegen 0 tendierenden Vorteil durch den MAEX. Bei einer Express-S-Bahn gewinnen hauptsaechlich diejenigen, die eh schon ueber eine gute Anbindung zum Flughafen verfuegen (da sie nun an einem Express-Halt wohnen, im Gegensatz zur Flughafen-S-Bahn halt frueher) oder auch der Osten durch Umsteigezeiten, wo der Gewinn aber auch nicht wirklich gross sein kann (Beim MAEX werden nur 3-4 Halte ausgelassen). Der groessere Teil, der bisher eine schlechte Anbindung hatte (wie der Sueden, Westen, Innenstadtzone, Fernverkehrsreisende) hat durch eine Express-S-Bahn eine wesentlich schlechteren Service als beim Transrapid. Bei einer verkehrspolitischen Analyse sieht so etwas (Viel Gewinn fuer diejenigen, die eh schon guten Service haben und wenig Gewinn fuer diejenigen, die bisher schlechten Service haben) dann oft sehr schlecht aus.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben: Die Ablehnung des Transrapids in München, ja in ganz Bayern, ist unermesslich hoch. Hier spielen sicher auch wahltaktische Überlegungen eine Rolle - neben einer inneren Überzeugung, die ich Ude auch abnehme (auch wenn er früher mal für den Transrapid war). Ude wäre sicher schlecht beraten, sich jetzt gegen die Münchner Bürger zu stellen.
Unermesslich ist ein Wort, was ich eher fuer einen anderen Kontext aufheben wuerde. Bei den von mir bekannten Umfragen, wo ein Trend von 2/3 zu 1/3 rauskommt, ist unermesslich sicherlich ziemlich fehl am Platz. Wahltaktisch macht Ude sicherlich nichts falsch. Wie sich das mit der Ablehnung entwickelt wird aber noch spannend. Bisher hat fast nur die SPD und andere immer stark dagegen polemisiert, waehrend die CSU lange Zeit nicht viel unternommen hat, den Buergern das Projekt schmackhaft zu machen.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Ude ist kein undankbarer Mensch, der ein tolles Geschenk ablehnt, schon einmal deswegen, weil die Ablehnung sogar durch weite Teile der CSU geht.
Herrausragende Geschenke abzulehnen hat aber anscheinend Tradition bei der SPD. Siehe Investition zur A99 West (wo Ude dagegen polemisiert hat und welche inzwischen nachweislich den Muencher Westen an mehreren Stellen erheblich vom Verkehr befreit hat) oder auch dem Olympiastadion in den 70iger Jahren (damals von der SPD-Rathausmehrheit als zu pompoes u.s.w. heruntergemacht und beschimpft und heute ein Aushaengeschild der Stadt...)
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben: Selbst der OB-Kandidat der CSU, Josef Schmid[...]
Josef Schmid kann ich nicht nur wegen dem Herumgeeiere beim Transrapid nicht mehr ernst nehmen und denke, dass er politisch gesehen ein Depp ist. Gross darauf einzugehen, was er dazu meint, lohnt sich fuer mich nicht wirklich.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 9 Jan 2008, 12:07 hat geschrieben: Das mit dem suedlichen Muenchen nehme ich dir nicht ab. Die Leute hier werden vor allem mit U3/6 U4/5  U1/2 und vor allem auch der S Wolfratshausen angeschlossen (wenn wir mal den Suedosten ausklammern). Fuer all diese ist der Hauptbahnhof ein einfach zu erreichendes Ziel.
Zusaetzlich kommt noch die Innenstadtzone hinzu. Leute, die mit U-Bahn, Strassenbahn u.s.w. zu erreichen sind. Fuer fast alle ist hier der Hauptbahnhof gut zu erreichen.
Im Gegensatz zum Transrapid ist bei einer Express-S-Bahn der verkehrspolitische Nutzen fuer das suedliche , westliche, fernverkehrende Benutzer aeusserst gering, da Zeit auf einer Strecke liegengelassen wird, wo der Anwohner eh schon eine sehr gute Anbindung an den Flughafen hat,- naemlich den bestehenden Flughafen-S-Bahnen S1 und S8.
Somit ist für mich klar, dass eine bessere S-Bahnanbindung oder/und eine Regional- oder Fernbahnanbindung insgesamt einen höheren Nutzen hat.

Das mit den wenigen magst du dir einreden wollen, wird aber nicht sein. Beim Transrapid profitieren viele mit einem grossen Zeitvorteil. Bei einer Express-S-Bahn ala MAEX geht der Zeitvorteil fuer viele schon bei den oftmals langen Umsteigezeiten floeten oder vom Westen steigt man gleich in die S1 ein, mit also einen gegen 0 tendierenden Vorteil durch den MAEX. Bei einer Express-S-Bahn gewinnen hauptsaechlich diejenigen, die eh schon ueber eine gute Anbindung zum Flughafen verfuegen (da sie nun an einem Express-Halt wohnen, im Gegensatz zur Flughafen-S-Bahn halt frueher) oder auch der Osten durch Umsteigezeiten, wo der Gewinn aber auch nicht wirklich gross sein kann (Beim MAEX werden nur 3-4 Halte ausgelassen). Der groessere Teil, der bisher eine schlechte Anbindung hatte (wie der Sueden, Westen, Innenstadtzone, Fernverkehrsreisende) hat durch eine Express-S-Bahn eine wesentlich schlechteren Service als beim Transrapid. Bei einer verkehrspolitischen Analyse sieht so etwas (Viel Gewinn fuer diejenigen, die eh schon guten Service haben und wenig Gewinn fuer diejenigen, die bisher schlechten Service haben) dann oft sehr schlecht aus.
Wer mit der S-Bahn aus Richtung Holzkirchen (südöstlich liegt dies ja wirklich nicht gerade) kommt, fährt über den Ostbahnhof, und eben nicht über den Hauptbahnhof. Wolfratshausen, klar, aber seien wir ehrlich, das Gros der S-Bahnbenutzer hätte vom MAEX mehr als vom Transrapid. Die hier schon einmal erwähnte Untersuchung, von 70 % der S-Bahnhaltepunkte würde man den Flughafen per Transrapid schneller erreichen als mit der S-Bahn, hat sich ja als falsch herausgestellt, da sie die durchschnittliche Wartezeit auf den Transrapid von 5 Minuten "vergaß" und dem Fahrgast unterstellte, er könne vom S-Bahnsteig Hauptbahnhof einen sensationellen Spurt zum Transrapid-Bahnsteig einlegen.

Dass man im unmittelbaren Münchner Stadtzentrum Fahrzeitvorteile durch den Transrapid hat, habe ich ja selbst geschrieben. Aber bereits ein wenig östlich vom Hauptbahnhof - nehmen wir den Marienplatz - schmilzt der Vorteil schon wieder fast auf Null zusammen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

ich les hier immer nur, wieviel Zeit man sparen könnte. Dabei dürfte für die breite Masse wohl der Fahrpreis auch eine entscheidende Rolle spielen und der dürfte gut 1/3 höher sein als bei der S-Bahn. Ich glaub kaum, das eine einfache Fahrt für unter 20 Euronen zu bekommen sein wird, da die Bahn als EVU sicher eine gewisse Rendite einfahren will
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 9 Jan 2008, 12:32 hat geschrieben: ich les hier immer nur, wieviel Zeit man sparen könnte. Dabei dürfte für die breite Masse wohl der Fahrpreis auch eine entscheidende Rolle spielen und der dürfte gut 1/3 höher sein als bei der S-Bahn. Ich glaub kaum, das eine einfache Fahrt für unter 20 Euronen zu bekommen sein wird, da die Bahn als EVU sicher eine gewisse Rendite einfahren will
Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt. Ich finde es sehr schade, dass es für MVV-Fahrgäste nun doch keine Rabatte für die Fahrt mit dem Transrapid gegeben wird. Immerhin ist man so ehrlich, uns das schon jetzt zu sagen und nicht erst, wenn das Ding in Betrieb geht, sonst hätte ich jetzt vielleicht sogar so manche Sympathie für den Magnetzug.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 9 Jan 2008, 12:31 hat geschrieben:Wer mit der S-Bahn aus Richtung Holzkirchen (südöstlich liegt dies ja wirklich nicht gerade) kommt, fährt über den Ostbahnhof, und eben nicht über den Hauptbahnhof.
Aus dieser Richtung bietet sich allerdings noch gut der Regionalverkehr oder S27 an, die dann direkt zum Hauptbahnhof fahren. Und nach der urspruenglichen MAEX Planung sollte dieser ja gar nicht ueber den Ostbahnhof fahren. Aber mal abwarten, was da bei der 2. Stammstrecke noch rauskommen wird.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 12:31 hat geschrieben:Wolfratshausen, klar, aber seien wir ehrlich, das Gros der S-Bahnbenutzer hätte vom MAEX mehr als vom Transrapid.
Da kommen wir wohl nicht zusammen, da ich das anders sehe. Ich vergleiche nicht fuer wen es einen Nutzen gibt, sondern auch wieviel dieser Nutzen betraegt. Und beim MAEX ist das bei vielen einfach nicht viel. Und "einfach nicht viel" wird sich am Ende dann nicht in neuen Fahrgastzahlen wiederspiegeln.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 12:31 hat geschrieben:Die hier schon einmal erwähnte Untersuchung, von 70 % der S-Bahnhaltepunkte würde man den Flughafen per Transrapid schneller erreichen als mit der S-Bahn, hat sich ja als falsch herausgestellt, da sie die durchschnittliche Wartezeit auf den Transrapid von 5 Minuten "vergaß" und dem Fahrgast unterstellte, er könne vom S-Bahnsteig Hauptbahnhof einen sensationellen Spurt zum Transrapid-Bahnsteig einlegen.
Dann berechne mal ueberschlagsmaesig wie hoch der Zeitvorteil fuer jede Station ist, gewichte dann diesen Vorteil mit der Groesse des Einzugsbereich und nimm auch U-Bahnen und Strassenbahnhalte hinzu. Und Vergleiche dann am Ende den Vorteil, den der Transrapid bietet gegenueber den Vorteil den der MAEX bietet und da komm ich meiner Einschaetzung nach eindeutig darauf, dass der Transrapid mehr bietet.
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Beitrag von Iarn »

Ich fürchte, es bringt wenig, den Transrapid mit anderen Volllösungen zu vergleichen, da diese leider wohl nicht die Alternative darstellen, sondern mit einer Billiglösung.

Was leider mittlerweile gegen den MAEX spricht ist die wegfallende NetzwiRkung im Osten mit Wegfall des Ostbahnhof als zentralen Umsteigerknoten. Leuchtenbergring erzeug wenig Netzwirkung. Zudem wird für den Erdinger Außenast wohl die langsame aber umsteigefreie Verbindung über Erding besser sein (außer Riem, die fahren meist mit dem 189 nach Daglfing, das aber nicht vom MAEX bedient werden soll. Damit profitiert nur noch der Ebersberger Ast wirklich vom MAEX, alle anderen müssen mehrfach umsteigen oder erst im Stadtzentrum (Marienhof) wechseln, was keinen Vorteil zur alten S8 darstellt.
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 9 Jan 2008, 12:51 hat geschrieben: Das ist sicherlich ein wichtiger Aspekt. Ich finde es sehr schade, dass es für MVV-Fahrgäste nun doch keine Rabatte für die Fahrt mit dem Transrapid gegeben wird. Immerhin ist man so ehrlich, uns das schon jetzt zu sagen und nicht erst, wenn das Ding in Betrieb geht, sonst hätte ich jetzt vielleicht sogar so manche Sympathie für den Magnetzug.
vorallem wenn man die derzeitigen Preise mal vergleicht. Für die S-bahn bezahlt man heute 10 Euro gegenüber 17 für den TR. Die 17 Euro wurden von Huber als Fahrpreis mehrfach genannrt
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Beitrag von Iarn »

LugPaj @ 9 Jan 2008, 12:52 hat geschrieben: Aus dieser Richtung bietet sich allerdings noch gut der Regionalverkehr oder S27 an, die dann direkt zum Hauptbahnhof fahren. Und nach der urspruenglichen MAEX Planung sollte dieser ja gar nicht ueber den Ostbahnhof fahren. Aber mal abwarten, was da bei der 2. Stammstrecke noch rauskommen wird.
Ohne 2. Tunnel wird es nicht it dem MAEX. Der alter Tunnel erlaubt kaum Fahrzeiteinsparungen (was kann man Leuchtenbergring-UNterföhring mit Durchfahren sparen - 4 min?).
Südring umgeht den Hauptbahnhof, fällt also aus.

Weiterhin soll die S27 doch langfristig eingemottet werden wenn S20 im 20 min Takt fährt, oder?
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