Vorneweg, immerhin rueckst du von deiner Argumentation ab, dass der Transrapid kein Geschenk waere.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Dass Münchens Bekanntheit und Ansehen in puncto Hochtechnologie gesteigert wird, möchte ich gar nicht in Abrede stellen. Aber, reicht das aus?
Nein, aber selbst du schreibst ja im spaeteren Teil, dass der Transrapid noch mehr Nutzen bietet.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Der verkehrspolitische Nutzen des Transrapids für München und auch für das südliche, östliche und nördliche Umland ist m.E. sehr gering.
Das mit dem suedlichen Muenchen nehme ich dir nicht ab. Die Leute hier werden vor allem mit U3/6 U4/5 U1/2 und vor allem auch der S Wolfratshausen angeschlossen (wenn wir mal den Suedosten ausklammern). Fuer all diese ist der Hauptbahnhof ein einfach zu erreichendes Ziel.
Zusaetzlich kommt noch die Innenstadtzone hinzu. Leute, die mit U-Bahn, Strassenbahn u.s.w. zu erreichen sind. Fuer fast alle ist hier der Hauptbahnhof gut zu erreichen.
Im Gegensatz zum Transrapid ist bei einer Express-S-Bahn der verkehrspolitische Nutzen fuer das suedliche , westliche, fernverkehrende Benutzer aeusserst gering, da Zeit auf einer Strecke liegengelassen wird, wo der Anwohner eh schon eine sehr gute Anbindung an den Flughafen hat,- naemlich den bestehenden Flughafen-S-Bahnen S1 und S8.
Somit ist für mich klar, dass eine bessere S-Bahnanbindung oder/und eine Regional- oder Fernbahnanbindung insgesamt einen höheren Nutzen hat.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Vom Transrapid profitieren nur wenige, von anderen Lösungen sehr viele (und nicht nur Münchner).
Das mit den wenigen magst du dir einreden wollen, wird aber nicht sein. Beim Transrapid profitieren viele mit einem grossen Zeitvorteil. Bei einer Express-S-Bahn ala MAEX geht der Zeitvorteil fuer viele schon bei den oftmals langen Umsteigezeiten floeten oder vom Westen steigt man gleich in die S1 ein, mit also einen gegen 0 tendierenden Vorteil durch den MAEX. Bei einer Express-S-Bahn gewinnen hauptsaechlich diejenigen, die eh schon ueber eine gute Anbindung zum Flughafen verfuegen (da sie nun an einem Express-Halt wohnen, im Gegensatz zur Flughafen-S-Bahn halt frueher) oder auch der Osten durch Umsteigezeiten, wo der Gewinn aber auch nicht wirklich gross sein kann (Beim MAEX werden nur 3-4 Halte ausgelassen). Der groessere Teil, der bisher eine schlechte Anbindung hatte (wie der Sueden, Westen, Innenstadtzone, Fernverkehrsreisende) hat durch eine Express-S-Bahn eine wesentlich schlechteren Service als beim Transrapid. Bei einer verkehrspolitischen Analyse sieht so etwas (Viel Gewinn fuer diejenigen, die eh schon guten Service haben und wenig Gewinn fuer diejenigen, die bisher schlechten Service haben) dann oft sehr schlecht aus.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:
Die Ablehnung des Transrapids in München, ja in ganz Bayern, ist unermesslich hoch. Hier spielen sicher auch wahltaktische Überlegungen eine Rolle - neben einer inneren Überzeugung, die ich Ude auch abnehme (auch wenn er früher mal für den Transrapid war). Ude wäre sicher schlecht beraten, sich jetzt gegen die Münchner Bürger zu stellen.
Unermesslich ist ein Wort, was ich eher fuer einen anderen Kontext aufheben wuerde. Bei den von mir bekannten Umfragen, wo ein Trend von 2/3 zu 1/3 rauskommt, ist unermesslich sicherlich ziemlich fehl am Platz. Wahltaktisch macht Ude sicherlich nichts falsch. Wie sich das mit der Ablehnung entwickelt wird aber noch spannend. Bisher hat fast nur die SPD und andere immer stark dagegen polemisiert, waehrend die CSU lange Zeit nicht viel unternommen hat, den Buergern das Projekt schmackhaft zu machen.
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:Ude ist kein undankbarer Mensch, der ein tolles Geschenk ablehnt, schon einmal deswegen, weil die Ablehnung sogar durch weite Teile der CSU geht.
Herrausragende Geschenke abzulehnen hat aber anscheinend Tradition bei der SPD. Siehe Investition zur A99 West (wo Ude dagegen polemisiert hat und welche inzwischen nachweislich den Muencher Westen an mehreren Stellen erheblich vom Verkehr befreit hat) oder auch dem Olympiastadion in den 70iger Jahren (damals von der SPD-Rathausmehrheit als zu pompoes u.s.w. heruntergemacht und beschimpft und heute ein Aushaengeschild der Stadt...)
TramPolin @ 9 Jan 2008, 11:14 hat geschrieben:
Selbst der OB-Kandidat der CSU, Josef Schmid[...]
Josef Schmid kann ich nicht nur wegen dem Herumgeeiere beim Transrapid nicht mehr ernst nehmen und denke, dass er politisch gesehen ein Depp ist. Gross darauf einzugehen, was er dazu meint, lohnt sich fuer mich nicht wirklich.