[M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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146225
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Beitrag von 146225 »

Jean @ 23 Mar 2021, 13:26 hat geschrieben: Na also...Sparpotenzial gefunden...zumal die E-Busse noch nicht wirklich Marktreif sind. :P
Nur wenn größere Verkehrsbetriebe - wie z.B. die MVG in München, aber auch die BVG in Berlin - die E-Bus-Technik in Serien bestellen und durch die Alltagsanwendung praktisch verbessern helfen, wird die Technik auch schnell ausgereifter und man kann die Effizienz-Vorteile des E-Antriebs gegenüber dem stinkenden Diesel voll ausnutzen.

Aber klar, man kann, nachdem man panisch und sinnlos mal eben 10 Milliarden ¤ volkswirtschaftlichen Schaden jeden Monat durch "Lockdown" angerichtet hat, durch "Sparen" beim Nahverkehr die Welt und die öffentlichen Kassen retten.

Was Bayern (und ganz Deutschland) braucht, ist nicht die Fehler der Vergangenheit in Endlosschleife zu wiederholen. Mit einem "politischen Hygienekonzept" welches Korruption und Ideologien von vorgestern reduziert kann man durchaus auch Zukunft gestalten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

146225 @ 24 Mar 2021, 06:19 hat geschrieben:
Wie wäre es mit einem Lockdown für nicht mehr zukunftsfähige Politik?
Bin dabei, da bleiben dann aber kaum Politiker übrig.
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

[AZ]SWM-Chef Bieberbach über Verluste im ÖPNV: "Auf Dauer geht das nicht":

MVG 2020: 130 Millionen Euro zusätzlicher Verlust durch Coronafolgen
MVG 2021: bereits 30 Millionen Coronafolgekosten
Ohne Hilfe muß irgendwann der ÖPNV in München zusammengestrichen werden. Auf diese Aussage wird dann im Artikel aber nicht weiter eingegangen.



Derweil meldet der NDR: HVV: Nachts fahren keine Busse und Züge mehr in Hamburg
Nur der Nachttaxirabatt bleibt erhalten.

Insoweit hat München noch Glück.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

In Hamburg gilt bis 18. April eine Ausgangssperre. Sollte man fairerwaise vielleicht auch mal dazu sagen. Das lässt das dann in einem anderen Licht erscheinen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Lazarus @ 6 Apr 2021, 20:11 hat geschrieben: In Hamburg gilt bis 18. April eine Ausgangssperre. Sollte man fairerwaise vielleicht auch mal dazu sagen. Das lässt das dann in einem anderen Licht erscheinen.
Jup, da hast du recht. Und wird das Nachtnetz eh nur von Nachtschwärmern benutzt und nicht von Berufstätigen macht dieser zur Zeit einfach keinen Sinn.
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uferlos
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Beitrag von uferlos »

Hier wurde doch durch die MVG auch schon das Angebot eingekürzt, Linien ausgedünnt oder ganz eingestellt. Der Nachtverkehr am Wochenende ist ja auch nur noch nach dem Mo/So-Plan vorhanden...
mfg Daniel
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Lazarus @ 6 Apr 2021, 19:11 hat geschrieben: In Hamburg gilt bis 18. April eine Ausgangssperre. Sollte man fairerwaise vielleicht auch mal dazu sagen. Das lässt das dann in einem anderen Licht erscheinen.
Hamburg streicht das Nachtverkehrsangebot komplett, München hat dagegen immer noch ein Grundangebot angeboten

Das subventionieren von Taxifahrten für Schichtarbeiter scheint sich für Hamburg zu lohen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Großes SZ Gespräch mit den Stadtrat Fraktionschefs
Von dem SPD Fraktionschef kommen ehrliche Worte, die mich positiv überraschen.
Was wir, und die Grünen waren auch mit schuld, nicht hätten machen sollen: das Thema U-Bahnbau in den 2000er-Jahren so weit runterfahren. Auch im Trambahnbau hätten wir mehr machen sollen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 29 Apr 2021, 19:48 hat geschrieben: Von dem SPD Fraktionschef kommen ehrliche Worte, die mich positiv überraschen.
Jup, und die CSU hat nichts dazu gelernt.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Die 6 Jahre seit dem Tram-Westtangenten-Beschluss sind ja wohl eine Frechheit. Zwischen 2015 und 2018 gab es ja erst die wirklich großen Verzögerungen und die Blockade durch die CSU.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Tram-Bahni @ 29 Apr 2021, 20:16 hat geschrieben: Die 6 Jahre seit dem Tram-Westtangenten-Beschluss sind ja wohl eine Frechheit. Zwischen 2015 und 2018 gab es ja erst die wirklich großen Verzögerungen und die Blockade durch die CSU.
Da sind wir uns ja einig. Die CSU kann kein ÖPNV! Nur Flugtaxis...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wer Französisch kann: YouTube - France 3 - Biogas als zukunftiger Treibstoff?
80% weniger Schadstoffe als Diesel...das einzige Problem: es gibt kaum Tankstellen...und die Produktion muss natürlich steigen.
Es muss also nicht immer ein Elektrobus sein.
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

Jean @ 15 May 2021, 13:53 hat geschrieben: Wer Französisch kann: YouTube - France 3 - Biogas als zukunftiger Treibstoff?
80% weniger Schadstoffe als Diesel...das einzige Problem: es gibt kaum Tankstellen...und die Produktion muss natürlich steigen.
Es muss also nicht immer ein Elektrobus sein.
Es fahren doch bereits Erdgasbusse? Diese basieren bereits auf der Methanverbrennung.

Ob das Methan Bio ist (also nicht fossilen Urspungs) oder nicht (Erdgas), macht technisch keinen großen Unterschied.

Beim gegenwärtigen Kraftstoffbedarf ist das aber wohl so nachhaltig wie der früher (80er) als DIE Lösung propagierte Alkohol aus Zuckerrohr für alle Fahrzeuge
Riesige Lebensmittelanbauflächen sollen ja in Zukunft (im Wortsinne) untergehen. Und je Hektar erhält man in Deutschland (umgerechnet) ca. 6000l Benzin/Jahr.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Valentin @ 15 May 2021, 15:15 hat geschrieben: Beim gegenwärtigen Kraftstoffbedarf ist das aber wohl so nachhaltig wie der früher (80er) als DIE Lösung propagierte Alkohol aus Zuckerrohr für alle Fahrzeuge
Riesige Lebensmittelanbauflächen sollen ja in Zukunft (im Wortsinne) untergehen. Und je Hektar erhält man in Deutschland (umgerechnet) ca. 6000l Benzin/Jahr.
Im Beitrag wird aber gesagt, das Gas wird aus Lebensmittelabfälle hergestellt.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jean @ 15 May 2021, 13:53 hat geschrieben: Wer Französisch kann: YouTube - France 3 - Biogas als zukunftiger Treibstoff?
80% weniger Schadstoffe als Diesel...das einzige Problem: es gibt kaum Tankstellen...und die Produktion muss natürlich steigen.
Es muss also nicht immer ein Elektrobus sein.
Bin auch ein Fan davon, v.a. sind die Busse im Winter warm und die Reichweite vermindert sich trotzdem nicht ;)
Im kalten Winter stand ich mal hinter einem Erdgasbus mit dem Rad, der warme Wind vom Auspuff war sogar recht angenehm und stank überhaupt nicht.

Zumindest als Teillösung der Energiewende sollte man das beibehalten, es gibt damit nämlich auch schon CNG-LKWs ... die sind sicherlich sinnvoller als die ulkige Idee ne Stromleitung auf der Autobahn zu installieren.

Halt noch ein paar mehr Tankstellen und gut ist's.

Der Witz ist auch: Das Ganze wurde in den 00er Jahren stark gefördert - auch öffentlich inkl. Gastankstellenbau - und jetzt soll man das Alles wieder einstampfen und angeblich tolle Akku-Busse nehmen und stattdessen wieder neue Schnellladestationen bauen ...

VW versprach Anno 2017 von aktuell 900 auf 2000 Erdgastankstellen in D auszubauen - ist jetzt aber leider doch komplett auf Elektro umgeschwenkt. Echt sch.....e, denn das Ding hier hätte den Durchbruch geschafft:

https://www.cng-mobility.ch/beitrag/vw-zeig...plug-in-hybrid/

Monovalent mit hoher Verdichtung und Ausnutzung der 120-130 Oktan plus ein bisschen Elektro für den Notfall. Wird aber jetzt nichts mehr.

Weil CNG-LKWs von der LKW-Maut ausgenommen sind und seit 1.1. auch nen veritablen Preisvorteil zu Diesel besteht, werden aktuell ne Menge CNG-LKWs verkauft. Im ersten Quartal +147%. Wäre ja jetzt witzig, wenn sich das nun doch die nächsten Jahre durchsetzen würde, sodass mehr Tankstellen gebaut werden würden und es dann keine PKWs mehr dafür gäbe. :lol:
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Spinnen wir das einfach mal...im Klärwerk Großlappen entstehen bis zu 3600 Kubikmeter Faulgas täglich, aus derzeit nach der Reinigung zur Stromproduktion verbrannt wird (Quelle). Ein Lions City G hat bis zu 1,875 Kubikmeter im Tank (Quelle), das Gas würde also hypothetisch und vereinfacht gerechnet für 1800 Busse täglich reichen. Würde man also nur einen Teil davon für Busse aufbereiten, hätten wir das in München quasi auf kleinstem Raum ohne erst groß das Gas transportieren zu müssen. Der dadurch weniger produzierte Strom lässt sich auch noch auf andere Weise produzieren.

Edit: Zusätzlich ist man durch die "Eigenproduktion" auch noch deutlich unabhängiger von Energiepreisen.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Jean
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Beitrag von Jean »

AZ: Interimsgasteig schlecht angebunden. Also ehrlich gesagt, so schlecht angebunden ist der Interims Gasteig nicht. Im Zweifel setzt man noch ein Pendelbus bei den Veranstaltungen. Interessanterweise wacht nun die CSU mit Schwachsinns Vorschläge auf. Sie vergisst, dass sie die letzte Periode mitregiert hat!
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Beitrag von Valentin »

Mark8031 @ 15 May 2021, 16:11 hat geschrieben:Spinnen wir das einfach mal...im Klärwerk Großlappen entstehen bis zu 3600 Kubikmeter Faulgas täglich, aus derzeit nach der Reinigung zur Stromproduktion verbrannt wird (Quelle). Ein Lions City G hat bis zu 1,875 Kubikmeter im Tank (Quelle), das Gas würde also hypothetisch und vereinfacht gerechnet für 1800 Busse täglich reichen. Würde man also nur einen Teil davon für Busse aufbereiten, hätten wir das in München quasi auf kleinstem Raum ohne erst groß das Gas transportieren zu müssen. Der dadurch weniger produzierte Strom lässt sich auch noch auf andere Weise produzieren.

Edit: Zusätzlich ist man durch die "Eigenproduktion" auch noch deutlich unabhängiger von Energiepreisen.
Ist denn das wirklich eine "Plus"-Kläranlage, also eine Einheit, die mehr Enegie liefert als sie verbraucht? Der Stromverbrauch dort mit vielen Pumpen und Motoren ist hoch.

Zumindest noch vor einigen Jahren war der eigene Energieverbrauch daher höher als die eigene Ernergieerzeugung durch Faulgase. Nicht unwahrscheinlich, daß durch die hohen Subventionen von Ökostromproduktion der Verkauf der Faulgase daher auch extrem unwirtschaftlich wäre. (Zum Betrieb der Kläranlage wird daher sicherlich aussschließlich der SWM-eigene Atomstom verwendet :ph34r: ).

Wirtschaftlicher wäre es wahrscheinlich, statt gegenwärtiger großer "Tauchsieder" (zur Einnahmengenerierung bei nehativen Strompreisen) Batteriespeicher bei den Betriebshöfen zu bauen.Dann wären gleich 3 Fliegen (extremer kurzzeitiger Leistungsbedarf Betriebshöfe, Speicher für Stron bei negative Energiepreisen, für die Energiewende noch zwingend neu zu schaffende erforderliche Regelenergiekraftwerke) mit1 Streich erschlagen.
Garantiert zu mindestens 100% finanziert aus den Verkehrswende- und den erneuerbare Energien Etats.

Ein aktueller Blick nach Kalifornien oder Australien auf deren eindruckvollen Batterie-Leistungsspitzen.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Sehr ausführliches Interview mit Ingo Wortmann zur coronabedingten Finanzierungslage, dem ÖPNV-Ausbau in München und künftigen Betriebskonzepten im U-Bahn-Bereich.
Gruß vom Wauwi
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Jean
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Beitrag von Jean »

MVG-Wauwi @ 27 May 2021, 07:41 hat geschrieben: Sehr ausführliches Interview mit Ingo Wortmann zur coronabedingten Finanzierungslage, dem ÖPNV-Ausbau in München und künftigen Betriebskonzepten im U-Bahn-Bereich.
Danke für den Link. Das Interwiew versöhnt mich wieder etwas mit Wortmann. Er ist nicht begeistert von Seilbahnen, das finde ich auch positiv!
Gut möglich, dass Corona der MVG etwas Luft verschafft hat um für die Zukunft zu planen.
Wenn allerdings nur 10% ihr Abo gekündigt haben, aber 50% der Fahrgäste fehlen, dann ist es gar nicht mal so dramatisch...

Für Lufthansa und co gibt es Milliarden, aber für den ÖPNV gibt man Geld nur sehr zögerlich aus...irgendwo stimmen die Verhältnisse einfach nicht mehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für den interessanten Link !

Ich fand Wortmann im ersdten Teil des Interviews sehr gut. Wie ich den Mittelteil bewerten soll, weiß ich nicht. Wenn er sagt, man arbeite seit vielen Jahren an Westtangente und co, dann hat der Mann entweder einen sehr tiefgründigen Humor oder weltfremd.

Interessant fand ich diesen Punkt.
2013 hieß es, dass ein 2-Minuten-Takt bei den U-Bahnen in Vorbereitung sei - 2021 ist er immer noch in Vorbereitung. Warum dauert dies so lange?

Im Moment ist zum einen ein 2-Minuten-Takt von der Nachfrage her nicht notwendig, zum anderen haben wir Finanzierungsschwierigkeiten. Doch spielte auch eine Rolle, dass wir ein zu ambitioniertes Betriebskonzept hatten mit Kurzläufern, die den 2-Minuten-Takt herstellen sollten, aber bei Störungen den Takt sehr schnell durcheinanderbringen konnten. Deshalb haben wir das Konzept noch einmal überarbeitet. Wir planen, die reine Verstärkerlinie U7 einzustellen, und dafür die Linien U1 und U2 so zu verdichten, dass sie sich zum 2-Minuten-Takt in der Innenstadt ergänzen.
Ich gebe ihm inhaltlich recht, was das Thema Kurzläufer und Stabilität angeht und vermutlich ist das neue Betriebskonzept besser. das wird sicherlich noch heißes Diskussionsthema. Nachdem er auch bei einer U1 von Verdichtung spricht könnte ich mir vorstellen, dass die Linie U7 eher dem Nordast der U2 folgen wird.

Wo ich aber das Gefühl habe, er ist unehrlich, ist die Suggestion über die Zeitform, dass das mit Kurzläufern wirklich nicht geklappt hat und das man aus dieser Erfahrung so gehandelt habe. Im fraglichen Zeitraum bin ich morgens nahezu täglich U2 gefahren und habe eine niedrige einstellige Zahl der Takt 2 Verstärker gesehen. Im Forum wurden auch sonst keine Sichtungen vermeldet. Mit Verlaub, von den paar Einzelfahrten konnte man keine Erfahrung sammeln. Ich nehme ihm seine Argumentation zwar ab aber finde bedenklich, dass er hier Dinge suggeriert, die nicht so gewesen sind.

Interessant sind seine Aussagen zum fahrerlosen Fahren. Auch wenn das Thema nach hinten geschoben wurde, wird doch zum ersten Mal konkretes genannt
Die U9 wird die erste Linie sein, die dann in den 2030er-Jahren abschnittweise automatisiert betrieben wird.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Zu den U2 Verstärkern: damals hatte ich auch von Zeit zur Zeit welche gesehen. Sie haben natürlich was gebracht! Ich habe das Gefühl man wartet bis man genug C-Wagen oder gar D-Wagen hat. Diese beschleunigen besser. Vielleicht ist die Mischung A, B, C-Wagen nicht so gut für einen dichten Takt. Ich kann mir aber beim Besten Willen nicht vorstellen, dass 2030 es in den Hauptabschnitten einen 2 Minuten Takt geben soll!

In London werden kurzfristig auf der Victorialine 36 Züge in der Stunde gefahren, sonst 30...aber die Linie fährt halt für sich alleine. Bei der U2 haben wir immer noch das Problem Kolumbusplatz. Dies ist ja immer noch nicht wirklich gelöst.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Iarn @ 27 May 2021, 09:08 hat geschrieben: Ich gebe ihm inhaltlich recht, was das Thema Kurzläufer und Stabilität angeht und vermutlich ist das neue Betriebskonzept besser. das wird sicherlich noch heißes Diskussionsthema. Nachdem er auch bei einer U1 von Verdichtung spricht könnte ich mir vorstellen, dass die Linie U7 eher dem Nordast der U2 folgen wird.
Ich interpretiere das etwas anders, nämlich so, dass man vermutlich die U1 komplett im 5er-Takt OEZ-Mangfallplatz fahren will, und die U2 alle 3 1/3 Minuten zwischen Harthof und Messestadt Ost. So würde sich im Kernabschnitt ein 2-Minuten-Takt ergeben, ohne dass es vom Laufweg her komplizierte Verstärkerlinien bräuchte, oder dass man an neuralgischen Punkten wie dem Kolumbusplatz wenden müsste.
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Beitrag von Jean »

Oliver-BergamLaim @ 27 May 2021, 11:42 hat geschrieben: Ich interpretiere das etwas anders, nämlich so, dass man vermutlich die U1 komplett im 5er-Takt OEZ-Mangfallplatz fahren will, und die U2 alle 3 1/3 Minuten zwischen Harthof und Messestadt Ost. So würde sich im Kernabschnitt ein 2-Minuten-Takt ergeben, ohne dass es vom Laufweg her komplizierte Verstärkerlinien bräuchte, oder dass man an neuralgischen Punkten wie dem Kolumbusplatz wenden müsste.
Die Verstärker sollen ja bis Messestadt West fahren. Leider kann man ja nicht am Bahnhof Trudering wenden...
Linien wie die U7 und U8 wird es wohl in Zukunft nicht mehr geben. Sie schleppen zu viele Probleme mit sich. Es passiert schon öfters, dass eine U2 vor dem Innsbrucker Ring im Tunnel warten muss. Die Gleiskreuzungen sind einfach suboptimal. Diese sollten immer nach dem Bahnhof erfolgen.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Jean @ 27 May 2021, 10:46 hat geschrieben: Die Gleiskreuzungen sind einfach suboptimal. Diese sollten immer nach dem Bahnhof erfolgen.
Auch bei einer Gleiskreuzung nach dem Bahnhof ergibt sich zu oft die Wartezeit von 1,5 bis 2 Minuten. Oft von mir selbst beobachtet am Innsbrucker Ring stadtauswärts, wo ja die Gleiskreuzung nach dem Bahnsteig ostwärts kommt: U7 (verspätet) und U5 fahren aus der Innenstadt kommend gleichzeitig ein. U5 fertigt ab, U7 muss 1,5 Minuten am Bahnsteig stehenbleiben, bis die Weiche nach Neuperlach umgestellt werden kann. Dahinter steht aber schon im Tunnel die ebenfalls eh schon verspätete U2 zur Messestadt, die durch die wartende U7 noch weiter aufgehalten wird und am Ende mit +4 Richtung Messe weiterfährt (wodurch die Wendezeit an der Messe schon wieder kritisch wird).

Ein "streckenreines" Fahren am Innsbrucker Ring ist unerlässlich, wenn man einen stabilen Takt auf den Kernabschnitten unterstützen möchte.
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Beitrag von Iarn »

Oliver-BergamLaim @ 27 May 2021, 10:42 hat geschrieben: Ich interpretiere das etwas anders, nämlich so, dass man vermutlich die U1 komplett im 5er-Takt OEZ-Mangfallplatz fahren will, und die U2 alle 3 1/3 Minuten zwischen Harthof und Messestadt Ost. So würde sich im Kernabschnitt ein 2-Minuten-Takt ergeben, ohne dass es vom Laufweg her komplizierte Verstärkerlinien bräuchte, oder dass man an neuralgischen Punkten wie dem Kolumbusplatz wenden müsste.
Nach zweimaligen durchlesen gebe ich Dir uneingeschränkt recht.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 27 May 2021, 13:48 hat geschrieben: Also bei der U1 interpretiere ich das auch so.

Die U2 könnte man allerdings maximal mit einem 4-4-2 Takt fahren, da einen 3 1/3 Minuten Takt sich mit der U1 beißen würde.

Allerdings wäre dann die Liniennummer U7 obsolet und unnötig. Ich vermute eher, dass die von Wortmannn erwähnte U7 im Wesentlichen der heutigen U8 entspricht.
Er erwähnt doch nur einmal die U7...und ich denke er meint definitiv die heutige U7...die U8 fährt ja nur am Samstag. Da würde ich eher dafür plädieren die U-Bahnlinien am Samstag auf den Hauptabschnitten einen 5 Minuten Takt zu gönnen, also kurzum bei der U2, U3 und U5 auf bestimmte Abschnitte.
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Beitrag von Iarn »

Ich habe mir den Abschnitt noch mal durchgelesen und sehe, dass ich das falsch gelesen habe. Ich gebe Euch beiden Recht.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 27 May 2021, 14:16 hat geschrieben: Ich habe mir den Abschnitt noch mal durchgelesen und sehe, dass ich das falsch gelesen habe. Ich gebe Euch beiden Recht.
Du alles gut. Ich mache da auch Fehler. ;)
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Beitrag von Entenfang »

Oliver-BergamLaim @ 27 May 2021, 11:42 hat geschrieben:Ich interpretiere das etwas anders, nämlich so, dass man vermutlich die U1 komplett im 5er-Takt OEZ-Mangfallplatz fahren will, und die U2 alle 3 1/3 Minuten zwischen Harthof und Messestadt Ost. So würde sich im Kernabschnitt ein 2-Minuten-Takt ergeben, ohne dass es vom Laufweg her komplizierte Verstärkerlinien bräuchte, oder dass man an neuralgischen Punkten wie dem Kolumbusplatz wenden müsste.
Das ergibt aber keinen 2-Minuten-Takt ;) Man wird zwangsläufig die U1 im Takt 4/6 und die U2 im Takt 2/4/4 fahren müssen (oder Standzeiten einbauen).
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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