[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

MisterH @ 11 Apr 2009, 11:57 hat geschrieben:Naja, wenn ich erhlich bin, find ich da einiges ne Lachnummer
Ich auch - fangen wir mal an:

Auf Seite drei ist eine Grafik über die Auslastung des Marienplatzes und des Ostbahnhofes. Wenn ich mir anschaue, wie sich da die Fahrgastzahlen in den letzten Jahren entwickelt haben, so glaube ich das schlichtweg nicht, daß im gesamten Stamm jetzt 10% weniger Fahrgäste unterwegs sind. Dazu kommt, daß die Statistik 2002 endet. Ähm hallo, wir haben 2009 - guten Morgen, Herr Kronawitter. B)

Dann sollten die mal das Rechnen erst richtig lernen, wie Seite 6 beweist. Ein Langzug hat, verglichen mit einem Vollzug, 50% mehr Kapazitäten. Wo die ihre 75% hernehmen, erschließt sich mir irgendwie nicht so richtig. Die Grafik stimmt auch nicht, oder fahren wir neuerdings sechsteilige Vollzüge + einen Wagen durch die Landschaft? :lol:

Zur Langzugsache an sich: Dafür müßten sich die Leute richtig verteilen (können). Durch die unzureichende Infrastruktur auf den Außenästen ist dies oftmals nicht gut zu verkaufen. Weiteres Problem ist der Umstand, daß die Züge dafür ja zu Beginn der HVZ verstärkt und zum Ende hin geschwächt werden müssen. Das braucht Zeit, die bei dem komplizierten Fahrplangefüge nicht immer vorhanden ist. Desweiteren werden durch Verstärken/Schwächen wertvolle Fahrplanreserven reduziert und die Pünktlichkeit wird anfälliger.
Letztes Problem ist, daß auf der S7 überhaupt keine Langzüge verkehren können, Richtung Erding und Kreuzstraße nur eingeschränkt - letzteres ist auch überhaupt nicht nötig. :rolleyes:
Fazit: Erst informieren, dann labern.

Richtig hingegen ist, daß der 10min-Takt rein von den Zugfahrten im Stamm her schon für die nachfragestarken Ostäste reichen würde. Problem ist hier leider auch, daß die Außenäste dafür nicht ertüchtigt sind.
Unsinnig hingegen wäre ein 10min-Takt auf der S6 West - alleine vom Fahrgastaufkommen her lohnt sich das nicht so wirklich. Die Langfristalternative (Zweisystem U5 Pasing - Gauting) ist wohl eher ein Aprilscherz.
Fazit: Bei ernsten Diskussionen sollte man keine Scherze machen.

Automatische Bahnsteigtüren (Seite 11&12): Sinnlos wie die Nacht dunkel - es wird vergessen, daß hiermit auch gleich nochmal doppelt so viele Türen, die defekt sein könnten, ins Spiel gebracht werden. Ob sie Personenunfälle und Suizide verhindern können, ist höchst zweifelhaft. Wer will, schaffts auch so. Eine Erklärung, wieso diese Türen den Fahrgastwechsel beschleunigen können und eine bessere Nutzung des Bahnsteigraumes ermöglichen, schuldet dieses PDF. Hier wird sogar das Gegenteil erreicht. Da diese Türen nach Ankunft des Zuges erstmal aufgehen und dann auch noch die Türen des Zuges geöffnet werden müssen, dauert alles nochmals um einiges länger. Der Bahnsteigraum wird durch diese Fassade sogar nochmal künstlich beengt.
Gedankenspiel: Was passiert, wenn eine dieser heilig geilen Bahnsteigtüren mal defekt ist und abgesperrt werden muß? Dann hält der Zug davor an, die Zugtür geht auf und die Leute stehen vor einer Glasfassade und die Bahnsteigtür öffnet wiederum nicht. Feine Sache! B)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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[DB] Fahrgast
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Beitrag von [DB] Fahrgast »

MisterH @ 11 Apr 2009, 11:57 hat geschrieben: Und die BAhnsteigsperren bringen auch nicht viel, da die Münchner Fahrgäste es bis heute nicht begriffen haben, dass eine S-Bahn mehr als zwei Türen hat.
Dir ist bewusst, dass Du in einem Unternehmen arbeitest, dass auf seine Kunden angewiesen ist? Dir ist bewusst, dass Dein Unternehmen versucht kundenorientiert zu arbeiten? Dir ist bewusst, dass Du hier öffentlich Eure Kunden beleidigst? Ich fühle mich auf alle Fälle immerzu aufs Neue beleidigt, dass ich hier ständig als dumm und doof hingestellt werde. Denkt Euch das, aber schreibt es nicht öffentlich! Wenn Du in einem Laden bist und der Verkäufer Dir gegenüber der Meinung ist, dass Du dumm wie Brot bist, wie würdest Du darauf reagieren, wenn er Dir das ins Gesicht sagt? Unglaublich sowas...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Was ich vorallem bedenklich finde ist, dass sich Organisationen wie Green City dafür hergeben, ÖPNV-Ausbaugegner aktiv zu unterstützen....eigentlich sollten solche Organisationen doch einen Ausbau der Infrastruktur begrüßen und nihct mit aller Gewalt torpedieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

ET 423 @ 11 Apr 2009, 12:48 hat geschrieben:Gedankenspiel: Was passiert, wenn eine dieser heilig geilen Bahnsteigtüren mal defekt ist und abgesperrt werden muß? Dann hält der Zug davor an, die Zugtür geht auf und die Leute stehen vor einer Glasfassade und die Bahnsteigtür öffnet wiederum nicht. Feine Sache! B)
Über sowas sollte es ja Informationen/Statistiken geben. Bahnsteigtüren sind ja an sich nichts neues und in vielen Städten schon lange in Betrieb.

Dass dadurch der Fahrgastfluss deutlich verzögert, stimmt zweifellos. Man schaue sich nur die Dortmunder H-Bahn an, wie viel Zeit die sich genehmigt, bis die Türen offen sind oder auch bis der Zug nach dem Schließen abfahren darf. Selbiges damals bei der Berliner M-Bahn.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

[DB] Fahrgast @ 11 Apr 2009, 13:15 hat geschrieben:Dir ist bewusst, dass Du hier öffentlich Eure Kunden beleidigst?
Ich erkenne in dem von MisterH geschriebenem keine Beleidigungen, eher Beobachtungen. Es ist nunmal leider Tatsache, daß viele Leute sich einfach nicht über die Bahnsteiglänge verteilen, sondern sich lieber in einem Zugteil stapeln, während es anderswo sogar noch Sitzplätze gäbe. Teilweise liegen diese Stapelprobleme auch in den Zugängen zu den Bahnsteigen, aber teilweise ist es auch schlichtweg die Faulheit der Fahrgäste, mal ein paar Meter weiter zu gehen. Das darf man auch öffentlich sagen und das kann einem auch keiner verbieten.
[DB] Fahrgast @ 11 Apr 2009, 13:15 hat geschrieben: Ich fühle mich auf alle Fälle immerzu aufs Neue beleidigt, dass ich hier ständig als dumm und doof hingestellt werde.
Dann bist du ein bißchen sehr empfindlich. Wo wirst du hier ständig als dumm und doof hingestellt?
[DB] Fahrgast @ 11 Apr 2009, 13:15 hat geschrieben:Wenn Du in einem Laden bist und der Verkäufer Dir gegenüber der Meinung ist, dass Du dumm wie Brot bist, wie würdest Du darauf reagieren, wenn er Dir das ins Gesicht sagt?
Ich würde die Kritik aufnehmen und mir überlegen, ob er nicht vielleicht Recht hat - bisher gab ich aber noch keinen Anlaß dazu. ;)
[DB] Fahrgast @ 11 Apr 2009, 13:15 hat geschrieben:Unglaublich sowas...
Finde ich auch, aber eher deine übertriebene Reaktion auf einen mit Sicherheit nicht böse oder angreifend gemeinten Satz. Ein bißchen entspannen, das Wetter ist doch schön. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
MisterH
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Beitrag von MisterH »

Hallo,

wie ET423 gesagt hat, sind es einfach Beobachtungen, die man täglich macht. Falls du dich beleidigt fühlst, weil du weißt, dass die Züge mehr als zwei Türen haben, entschuldige ich mich natürlich ausdrücklich bei dir.

Aber es ist leider so, dass es für die meisten Fahrgäste anscheinend nur zwei Türen gibt, auch wenn der Zug da schon zum Platzen gefüllt ist.

Grüße

Chris

P.S.: Ich weiße ausdrücklich darauf hin, dass auch meine weiteren Aussagen, selbst wenn sie nicht immer ganz bilderbuchmäßig sind, natürlich keinen direkt Beleidigen!
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Ich habe 36 Jahre lang Tram und U-Bahn in München gefahren. Es war überall und immer das selbe. Eine Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn hat in München eben nur zwei Türen, die erste und die letzte. Dort stehen Schlangen von Menschen und warten geduldig bis sie endlich einsteigen können. Auf die Idee, sich weiter Richtung Zugmitte zu verteilen, kommt keiner, nicht einmal, wenn man ihn dazu auffordert. Anscheinend sind das alles Fußkranke, die die paar Meter Richtung Zugmitte und wieder zurück nicht gehen können. Und so braucht man sich nicht wundern, wenn die Aufenthalte an den großen Bahnhöfen über Gebühr lange dauern.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Daweil waren hier früher doch die Amerikaner und nicht die Engländer stationiert. ;)

Von letzteren könnt man sich das Schlangestehen beim Einsteigen ja angewöhnen. :lol:
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Die gesamt mögliche Zuglänge wird also angeblich zur HVZ nur zu 75,1 % genutzt, d.h. 67,59 ETs von 90 möglichen. Das klingt bisschen komisch! Ich könnte mir aber vorstellen, dass 9 Langzüge (S1, S8 und S2-Haupttakt) und 21 Vollzüge (Rest) verkehren - macht zusammen 69 ETs, bzw. 76,7 %. Mein Favorit wiederum steht in meiner Signatur. Als Hauptbegründung sehe ich, dass fast alle Außenäste in etwa die gleiche Belastung aufweisen (Grundsatzdiskusionen zur Münchner S-Bahn), bzw. gerade Nicht-Takt10-Äste die größten Fahrgastzahlen. 24 Langzüge und 4 Vollzüge (S7) eräben eine Summe von 80 ETs. Das ist nicht gerade eine Steigerung um 33 %. Das Angebot wird aber besser verteilt, denn es werden vorallem die Äste gestärkt, die es nötig haben. Der Rest hingegen wird nicht geschwächt (4 Langzüge statt 6 Vollzüge).

Wenn man nicht stärken und schwächen will, ist die Frage, wozu überhaupt eine Infrastruktur für Langzüge aufgebaut wurde. Das Geld hätte man sich ja auch sparen können. Man muss ja nicht während der HVZ am Ostbahnhof stärken und schwächen, sondern kann das kurz davor und danach machen. Ich vermute, dass gerade zur HVZ die Fahrzeitreserven besonders in Anspruch genommen werden, sonst aber eher Zeit ist. Fahren die zusätzlichen Wagen halt eine Runde extra.

Wenn die Fahrgäste im Durchschnitt einfach zu deppert sind und immer alle zusammen zu ein, zwei Türen hinein wollen, dann sollte man sich überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, die depperten Fahrgäste zu mitdenkenden zu machen. Lauftext auf den DFIs, große Schilder an Wänden, am Boden oder sostwo im Blickfeld, automatische Durchsagen, Bahnsteig-Einweiser. Kann man ja am Marienplatz auf der U3/6 testen.

Gruß, Naseweiß
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Beitrag von MisterH »

Wir haben nur das Problem, dass auf meine Hinweise wie "Bitte an allen Türen zusteigen" o.ä. sich nichts ändert??? Die Leut schieben nur noch mehr (an der einen Türe) <_<


Und nein, ich sage nicht, dass alle Fahrgäste so sind, sondern nur ein Großteil!!!


Grüße

Chris
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

MisterH @ 11 Apr 2009, 17:05 hat geschrieben:Wir haben nur das Problem, dass auf meine Hinweise wie "Bitte an allen Türen zusteigen" o.ä. sich nichts ändert??? Die Leut schieben nur noch mehr (an der einen Türe)  <_<
Wenn der Zug schon da ist und alle an einer Tür stehen, dann ist es schon zu spät. Eine psychologische Hürde ist wohl, dass man denkt: "Bis ich zur anderen Tür gelaufen bin, werden die Türen geschlossen und ich muss wieder zurück zur Schlange oder die Bahn fährt ganz ohne mich." Die Information muss wahrscheinlich geschehen, während sich die Leute auf dem Bahnsteig einfinden.
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Naseweis @ 11 Apr 2009, 17:13 hat geschrieben: Eine psychologische Hürde ist wohl, dass man denkt: "Bis ich zur anderen Tür gelaufen bin, werden die Türen geschlossen und ich muss wieder zurück zur Schlange oder die Bahn fährt ganz ohne mich."
Ausprobieren. Mut zur Lücke. Am Marienplatz (U-Bahn) reichts die Zeit locker, dass man 3-4 Wagen weiter kommt, ohne zu rennen. Die Hürde ist bei der S-Bahn mit TAV natürlich etwas größer — warum kein TAV, was die Türen so lange offen hat, bis der Lokführer meint "etz könnts langsam mal losgehen"? Mal abgesehen von der Kälte an den Endstationen hab ich das Offenhalten der Türen während des Lichtleisteneinbaus durchaus genossen.
146225
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Beitrag von 146225 »

MisterH @ 11 Apr 2009, 17:05 hat geschrieben: Wir haben nur das Problem, dass auf meine Hinweise wie "Bitte an allen Türen zusteigen" o.ä. sich nichts ändert??? Die Leut schieben nur noch mehr (an der einen Türe) <_<
Die witzige Variante davon: "Sehr geehrte Fahrgäste, dies ist ein Langzug. Bitte benutzen Sie deshalb auch die anderen 35 Türen !" :rolleyes:
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Am besten mit der Erweiterung »...die kosten alle gleich viel.«
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Ich denke man könnte das mit der Verteilung der Fahrgäste auf alle, oder zumindest mehrere Türen damit entschärfen dass man eine Durchsage macht die so ähnlich lautet wie: "Die Türen werden in 15 Sekunden geschlossen, es besteht also noch genug Zeit ein paar weiter zu gehen."
Zusätzlich dazu sollte man (zumindest an den Stationen Marienplatz, Karlsplatz und HBF) das zentrale öffnen einführen. Würde mich sehr wundern wenn die (neuen?) Türsteuergeräte das nicht könnten... Über den zusätzlichen Kopf im Führerstand wurde ja hier schon irgendwo mal diskutiert...

Woher das Problem kommt ist ganz einfach und es hat jeder schonmal erlebt: Man steht an der Schlange einer noch offenen Tür, die Türfreigabe ist aber schon zurückgenommen und man kommt eine weiter schon nicht mehr rein und unter Umständen dann auch nicht mehr bei der mit der Schlange... Dann darf man sich angenehme 20 min. lang die Beine in den Bauch stehen um sich grün und blau ärgern....
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

EasyDor @ 11 Apr 2009, 21:20 hat geschrieben: [...] dass man eine Durchsage macht die so ähnlich lautet wie: "Die Türen werden in 15 Sekunden geschlossen, es besteht also noch genug Zeit ein paar weiter zu gehen."
Das haben wir doch schon: »Nach Holzkirchen bitte nicht mehr einsteigen... Pauuuuuuuuuse... Nach Holzkirchen... Pause... Zurückbleiben bitte«

Wie war das früher schön. »Holzkirchen Zurückbleiben«, rumms und Abfahrt :rolleyes:
EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Naja... Aber das "Bitte nicht mehr einsteigen" ist ein ziemlicher Witz. Wer bleibt denn da stehen und wartet einfach mal 20 min... ;)
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MTZ
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Beitrag von MTZ »

eherl2000 @ 11 Apr 2009, 15:21 hat geschrieben: Ich habe 36 Jahre lang Tram und U-Bahn in München gefahren. Es war überall und immer das selbe. Eine Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn hat in München eben nur zwei Türen, die erste und die letzte. Dort stehen Schlangen von Menschen und warten geduldig bis sie endlich einsteigen können. Auf die Idee, sich weiter Richtung Zugmitte zu verteilen, kommt keiner, nicht einmal, wenn man ihn dazu auffordert.
Du scheinst in den 36 Jahren wohl immer nur über die ach so dummen Fahrgäste geschimpft zu haben, ohne die der Betrieb ja ohnehin viel besser laufen würde. Denn ohne Fahrgäste hättest du diesen ganzen Ärger ja auch nicht gehabt. Man sollte sie abschaffen...


Klar staut es sich an den ersten und letzten Türen - da sind nun mal die Zugäng. Wenn du dir aber außer der üblichen Fahrgastbeschimpfung am Marienplatz in den 36 Jahren auch mal angeschaut hättest, wie viele Leute auch zu den anderen Türen reingehen, dann würdest du keinen solchen Schwachsinn schreiben.

Aber ich weiß schon, die Münchner Fahrgäste sind die dümmsten überhaupt. Das haben sie sich vermutlich vom Fahrpersonal abgeschaut.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

MTZ @ 11 Apr 2009, 22:31 hat geschrieben: Wenn du dir aber außer der üblichen Fahrgastbeschimpfung am Marienplatz in den 36 Jahren auch mal angeschaut hättest, wie viele Leute auch zu den anderen Türen reingehen, dann würdest du keinen solchen Schwachsinn schreiben.
Man kann sich auch drüber aufregen und trotzdem freundlich zu den Fahrgästen sein. Wer regt sich denn daheim nicht über Kunden oder Kollegen auf?

Und wenn Du als Fahrer jeden Tag durch München fährst und jedes Mal an derselben Stelle die Fahrgäste siehst, die sich durch die letzte Tür zwängen und Dir damit Deine Pause rauben, dann verstehst Du es sicher. »Dann raucht man halt mal keine. — Aber man geht auch nicht auf die Toilette, isst was oder vertritt sich die Beine...«

Abgesehen davon: 36 Dienstjahre klingen jetzt nicht gerade nach nem Job, den man halt so macht, sondern eher nach Berufung. Wer keinen Spaß dran hat, springt früher ab.
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

146225 @ 11 Apr 2009, 19:56 hat geschrieben: Die witzige Variante davon: "Sehr geehrte Fahrgäste, dies ist ein Langzug. Bitte benutzen Sie deshalb auch die anderen 35 Türen !" :rolleyes:
Irgendwann mal zur Adventszeit: "Veehrte Fahrgäste, dies ist eine S-Bahn und kein Adventskalender. Sie dürfen schon heute alle 24 Türchen öffnen."
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Beitrag von eherl2000 »

Ich habe in den 36 Dienstjahren meinen Dienst gerne gemacht und war auch durchaus kundenfreundlich orientiert. Aber man kann sich doch seine Gedanken machen über seine Mitmenschen.
Wenn man z. B. persönlich beim Abfertigen die neben einem stehenden Kunden bittet, doch etwas weiter nach hinten zu gehen, und erntet nur ungläubige, erstaunte , gedankenlose Gesichter ohne irgend eine Reaktion, dann fragt man sich, ob man chinesisch spricht. Und wundert sich über soviel Gedankenlosigkeit. Und die ist das Übel. Keiner denkt mit, was er tut. Sondern er rennt und hastet den anderen einfach hinterher und stellt sich auch da an, wo die anderen stehen. Und es ist traurig, dass in fast 4 Jahrzehnten die Menschen nichts dazugelernt haben.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

eherl2000 @ 12 Apr 2009, 14:20 hat geschrieben: Keiner denkt mit, was er tut. Sondern er rennt und hastet den anderen einfach hinterher und stellt sich auch da an, wo die anderen stehen.
Herdentrieb ?
:blink: :unsure:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

Grüße vom Holledauer Tor
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Beitrag von ET 423 »

ubahnfahrn @ 12 Apr 2009, 20:15 hat geschrieben: Herdentrieb ?
:blink: :unsure:
Richtig - ein Haufen dummer Rindviecher verhält sich genauso.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von 4-1254 | 100-B3 »

ET 423 @ 13 Apr 2009, 02:19 hat geschrieben:
ubahnfahrn @ 12 Apr 2009, 20:15 hat geschrieben: Herdentrieb ?
:blink:  :unsure:
Richtig - ein Haufen dummer Rindviecher verhält sich genauso.
Du wirst doch nicht die Rindviecher beleidigen wollen. Die sind nämlich teilweise schlauer. :D

Gruß 4-1254 | 100-B3 :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also manche Themen sind abgelutschter als Diskussionen über die Profiltiefe beim Watzinger.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von Step_3 »

Daniel Schuhmann @ 11 Apr 2009, 17:24 hat geschrieben:...  — warum kein TAV, was die Türen so lange offen hat, bis der Lokführer meint "etz könnts langsam mal losgehen"? Mal abgesehen von der Kälte an den Endstationen hab ich das Offenhalten der Türen während des Lichtleisteneinbaus durchaus genossen.
Genauso ging´s mir auch...
TAV auf den Stammstreckenbahnhöfen ist so unsinnig, wie es auf den Außenästen sinnvoll ist. Die Züge beherrschen technisch beide Abfertigungsmöglichkeiten, die Stamm-Halte sind mit Personal besetzt, sicherheitstechnisch stellt das keine Probleme dar. Warum also durch die Türautomatik die Fahrgäste geradezu zwanghaft auf zwei Türen hinschleusen ? Gerade wenn die Freigabe schon zurückgenommen wurde, bringt ein Run auf die nächste TÜr nichts.... sogar im Gegenteil, man hätte sich ja doch noch irgendwie reindrücken können...

Gibt es eigentlich auf der Stammstrecke Bahnsteigbereiche, die voller sind als andere ??? Bei der U3/6 wäre das vordere/hintere Bereich des Bahnsteigs zum Marienplatz. Hier würde ich hinter dem Bahnsteig an die Wand eine rote Markierung setzen mit dem auffälligen Hinweis, daß in diesem Bahnsteigbereich zur HVZ eine Mitnahme im nächsten Zug nicht garantiert werden kann. Im Zusammenhang mit einem Countdown (zb. 10 Sekunden vor Türenschließen per Sprache oder Huptönen) wäre das langfristig nützlicher als der derzeitige Info-Overkill im Münchner C-Zug, der Schachtelsätze runterbetet, die als Blubberei im Getümmel untergehen... (die klingen wie Werbedurchsagen im Supermarkt und werden als genauso unwichtig erachtet).

ich weiß, offtopic...
....wobei das aber auf kurz oder lang auf der 2.Stammstrecke (wo auch immer sie sein wird) genauso ein Problem sein wird :ph34r:
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ET 423 @ 13 Apr 2009, 02:19 hat geschrieben:
ubahnfahrn @ 12 Apr 2009, 20:15 hat geschrieben: Herdentrieb ?
:blink:  :unsure:
Richtig - ein Haufen dummer Rindviecher verhält sich genauso.
Danke schön! Da fühlt man sich als Fahrgast gleich viel besser, wenn man weiß, wie das Fahrpersonal über einen denkt...

Das Thema hatten wir zwar schon oft, aber ich muss nochmal darum bitten, erstens nicht alle Fahrgäste in einen Topf zu werfen, und zweitens: wer seine Fahrgäste wie Vieh behandeln will, sollte LKW-Fahrer werden, nicht S- oder U-Bahn-Fahrer.

Und zum Thema "alle Fahrgäste an einer Tür" will ich auch noch zwei Sachen in den Raum stellen: erstens sind die Bahnhöfe der U3/U6 so ungeschickt geplant, dass die meisten das größte Fahrgastaufkommen im Süden haben. Ich bin einer der glücklichen, die an der Ausstiegshaltestelle am Nordende raus müssen, aber wenn man am Marienplatz oder am Odeonsplatz in die U3/U6 umsteigt und an seiner Ausstiegshaltestelle im Süden raus muss, und da evtl. noch in einen Bus umsteigen muss (z.B. Aidenbachstr. oder Harras), dann wird man auch am Südende des Zuges einsteigen wollen, egal wie voll es da ist. Und zweitens weiß man als langjähriger Fahrgast, dass die Aufforderung "bitte auch die anderen Türen benutzen" meist maximal 10 Sekunden vor Schließen der Türen kommt, so dass man sie tunlichst ignorieren sollte, weil man gar keine Zeit mehr hat, zur nächsten freien Tür zu gehen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

rob74 @ 15 Apr 2009, 08:55 hat geschrieben: Danke schön! Da fühlt man sich als Fahrgast gleich viel besser, wenn man weiß, wie das Fahrpersonal über einen denkt...
Das hast jetzt du hineininterpretiert.^^ Würde ich alle Fahrgäste als Rindviecher sehen, wäre ich nicht hier, sondern würde mich grummelnd in eine Ecke zurückziehen. :P
Die Züge beherrschen technisch beide Abfertigungsmöglichkeiten, die Stamm-Halte sind mit Personal besetzt, sicherheitstechnisch stellt das keine Probleme dar. Warum also durch die Türautomatik die Fahrgäste geradezu zwanghaft auf zwei Türen hinschleusen ?
Ja, sie beherrschen beide Abfertigungsmöglichkeiten, aber nicht mit wahlweise offen stehenden und wahlweise automatisch schließenden Türen - entweder, oder. Es müßte theoretisch mit einer Softwareänderung möglich sein (also dass wir via Terminal auswählen, ob die Türen automatisch schließen oder offen bleiben), aber wirklich sicher bin ich mir da auch nicht. Wäre es einfach machbar, wäre man es wohl schon angegangen. :unsure:
Was es definitiv aus Sicherheitsgründen nicht geben wird, ist eine zentrale Öffnung durch uns.

/edit: Ein doppeltes Wort verkauft.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Also ich kenn das aus eigener Erfahrung mit Freunden/Kollegen/Verwandten: eingestiegen wird halt immer dort, wo's am bequemsten ist bzw. wo man zum Fahrzeug gelangt. Bei der U-Bahn direkt an der Treppe, beim Zug am Münchner Hauptbahnhof ganz hinten, etc. Über gleichmäßige Auslastung oder Platzverteilung machen sich die Leute gar keine Gedanken, da kommt gar keiner drauf. Natürlich wird aber dann trotzdem gemault, wie voll der Zug schon wieder ist.

Ich mach es genau anders: ich steige immer dort ein, wo ich glaube oder weiß, dass es am leersten ist. Also am Münchner Hauptbahnhof z.B. immer in den vordersten oder zweitvordersten Wagen (Regionalzug). Man muss sich nur mal an einem Adventssamstag die Dosto-Züge nach Salzburg am Ostbahnhof anschauen: der vorderste Wagen menschenleer (maximal 15 Fahrgäste), der hinterste Wagen bumsvoll mit Leuten die in Gängen und Türräumen stehen! Und das nicht 10, sondern 45 und mehr Minuten! Und daheim wird dann über die Bahn geschimpft, die nicht fähig ist, zur Weihnachtszeit extra Wagen einzusetzen oder Platz für die Einkaufstüten zu schaffen... :rolleyes:

Und wenn ich dann versuche, mit Freunden/Kollegen etc. ein paar Wagen nach vorne zu gehen, kommt an jeder Tür das Gejammer: "jetzt steigen wir aber ein". "Jetzt aber". "Warum gehen wir denn so weit vor".
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Oliver-BergamLaim @ 15 Apr 2009, 09:53 hat geschrieben: Ich mach es genau anders: ich steige immer dort ein, wo ich glaube oder weiß, dass es am leersten ist. Also am Münchner Hauptbahnhof z.B. immer in den vordersten oder zweitvordersten Wagen (Regionalzug). Man muss sich nur mal an einem Adventssamstag die Dosto-Züge nach Salzburg am Ostbahnhof anschauen: der vorderste Wagen menschenleer (maximal 15 Fahrgäste), der hinterste Wagen bumsvoll mit Leuten die in Gängen und Türräumen stehen!
Naja, dieses Verhalten hat auch was positives: dadurch, dass alle in die hinteren Wagen einsteigen, sind in den vorderen Wagen noch Plätze frei, bei gleichmäßiger Verteilung gäbe es da auch keine Sitzplätze mehr... Das hat sich ja auch die BOB zunutze gemacht - am Hauptbahnhof steht immer der am wenigsten ausgelastete Zugteil (Tegernsee) hinten, der am meisten ausgelastete (Bayrischzell) vorne. So nehmen die "Gelegenheitsfahrgäste" den Fahrgästen Richtung Bayrischzell nicht den eh schon knappen Platz weg...
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