Der
zugehörigen DB-Pressemitteilung nach will sich die Bahn auch weiterhin "langfristig" im Fernbusmarkt engagieren (wie immer, nur eigene Hervorh.):
Deutsche Bahn stellt Weichen für langfristiges Engagement im Fernbusmarkt
DB führt bisherige Zwei-Marken-Strategie zusammen • IC Bus wird als integrierter Bestandteil des Schienenfernverkehrs gestärkt und übernimmt ab 2017 sukzessive geeignete Verbindungen von Berlin Linien Bus (BLB) • Huber: „DB bleibt starker Anbieter im Fernbusmarkt“
Die Deutsche Bahn integriert ihre Fernbusaktivitäten künftig vollständig in das Kerngeschäft auf der Schiene: Aus den bisherigen zwei Marken wird ab 2017 unter dem Markennamen IC Bus ein konsolidiertes Fernbusangebot, das als vollwertiger Teil der intermodalen DB-Mobilitätskette weiter ausgebaut wird.
„Wir haben die Marktentwicklung der letzten Jahre eingehend analysiert und bewertet. Fazit: Der Fernbus hat sich als wichtiges Element im deutschen Mobilitätsmarkt etabliert und es hat sich das Modell der vernetzten Verkehre gegenüber der Bedienung von einzelnen Linien durchgesetzt“, sagt Berthold Huber, DB-Vorstand Verkehr und Transport. „Im Vergleich unserer bisherigen zwei Geschäftsmodelle hat sich der IC Bus durch die enge Einbindung der Fernbuslinien in das gesamte DB-Mobilitätsnetz als kundenseitig überzeugender und wirtschaftlich nachhaltiger herausgestellt.“
Durch die Neuausrichtung wird das DB-Fernbusangebot künftig stärker in die 2015 gestartete Fernverkehrs-Kundenoffensive eingebunden. Bis 2030 baut die DB das Fernverkehrsangebot auf der Schiene um 25 Prozent aus und will so 50 Millionen zusätzliche Reisende pro Jahr gewinnen.
„Neben dem neuen ICE-Netz für den Metropolenverkehr mit über 150 Fahrten pro Tag mehr als heute und dem neuen IC-Netz für die Fläche mit 190 neuen Direktverbindungen in nahezu alle deutschen Großstädte bauen wir den IC Bus als optimale Ergänzung zum dichten Fernverkehrsnetz auf der Schiene weiter aus“, so Huber. „Wir kombinieren das hinsichtlich der Netzdichte und Reisegeschwindigkeit unschlagbare Schienenfernverkehrsnetz mit den Vorteilen des flexibel einsetzbaren Fernbusses und bringen damit Schienen- und Busfernverkehrsmarkt näher zusammen. So wollen wir mehr Reisende für die Schiene und den Fernbus gewinnen. Die getrennte Betrachtung dieser Märkte macht für uns wenig Sinn, da sie die tatsächlichen Kundenbedürfnisse außer Acht lässt.“
Ende 2016 endet der Betrieb unter der Marke BLB. Das Liniennetz des IC Bus wird dann sukzessive durch geeignete BLB-Linien ergänzt. Vor allem touristische Linien und grenzüberschreitende Korridore werden künftig in das IC Bus-Netz aufgenommen, beispielsweise Berlin–Usedom, Hamburg–Bremen–Amsterdam und Berlin–Hamburg–Kopenhagen.
Künftig profitieren dann alle Fernbuskunden im IC Bus von einer einheitlichen und umfassenden Einbindung in die bewährte DB-Angebotspalette: Dies gilt von den Vorteilen der BahnCard (inklusive Teilnahme am Bonusprogramm bahn.bonus) über die Verfügbarkeit von Sparpreisen für Umsteigeverbindungen bis zur Anwendung der Fahrgastrechte im Verspätungsfall. IC Bus-Tickets sowie kombinierte Bahn/Bus/Mobilitäts-Angebote können bei allen DB-Verkaufsstellen sowie über den DB Navigator erworben werden. Die Busfahrpläne und -strecken sind direkt auf die Fahrpläne im Schienenverkehr abgestimmt. Huber: „Unsere Kunden profitieren so von voll integrierten Mobilitätsangeboten aus einer Hand und die BahnCard macht einen weiteren Schritt in Richtung einer umfassenden Mobilitätskarte.“
Was an der "Mobilitätskette" mit Durchbuchung, Fahrgastrechte, bahn.bonus-Teilnahme und Navigator so neu ist, versteh ich nicht... :unsure:
Sehr schön auch die Anmerkung von wegen, nicht einheitliche Zweitmarke gehe an den Kundenbedürfnissen vorbei - was habt Ihr denn die letzten Jahre dann gemacht? <_<
---
Lesenwert finde ich in dem Zusammenhang noch den
SpOn-Artikel, der einen Schwerpunkt auf die fernbusfreundliche Haltung Dobrindts legt, dessen Absage an eine frühe Deregulierung des jungen Fernbusmarktes mit der raschen Konsolidierung und dem faktischen Monopol Flixbus' konterkariert wird:
-SpOn\ @ 16.Sep 2016 hat geschrieben:Dobrindt ging es jedoch weniger um die betriebswirtschaftlichen Probleme [der DB in Sachen Fernbus] als sein verkehrspolitisches Vermächtnis. Er will nicht nur als geistiger Vater einer bizarren Pkw-Maut für Ausländer und Aussteller von Förderbescheiden für schnelles Internet für Inländer in Erinnerung bleiben. Deshalb muss die Liberalisierung des Fernbusmarkts aus seiner Sicht partout ein Erfolg werden. Immer wieder wehrte Dobrindt Versuche ab, die junge Branche zu schwächen, etwa durch eine Maut.
Allerdings konnte der Schutzpatron der Fernbusse nicht verhindern, dass sich die Branche so schnell konsolidierte wie selten eine zuvor. Herrschte unmittelbar nach der Marktliberalisierung vor gut drei Jahren noch echte Aufbruchstimmung, [...] gibt es inzwischen nur noch einen ernst zu nehmenden Anbieter: Flixbus.
Explizit zu nennen auch die Erträge von BLB: 15 Millionen Miese bei 30 Millionen Umsatz. Wow...
Die DPA, z.B. in diesem
"Zeit"-Artikel verwurstet, lässt neben aus der DB-PM bekannten auch den Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (was es nicht alles gibt...) zu Wort kommen ("Der faktische Marktaustritt der Bahn beim Fernbus komme zur Unzeit.") wie auch Flixbuschef Schwämmlein ("Die Bahn wird nach wie vor neben dem Pkw, den Mitfahrzentralen und Billigfliegern ein großer Wettbewerber auf Schiene und Straße von uns bleiben." - im eigenen Feld haben'se trotzdem keinen mehr.) Folgerichtig prognostiziert sie höhere Preise für Fernbusse.
---
Bisschen weg davon, im Zuge der CNL-Einstellung hieß es, neben einigen Nacht-IC sollen auch nächtliche IC-Busse eingesetzt werden. Gibt's da was Neue? Oder ist das abgeblasen?