Lazarus @ 24 Jan 2018, 13:34 hat geschrieben:Man wird jetzt da keinen neuen Test machen, zumal ja die Akkus bewiesen haben, das man die Strecke locker schaffen. Die dürften sogar locker bis Elisabethplatz reichen.
Entscheidend ist die Zahl der Anfahrvorgänge. Es reicht nicht, wenn der Zug die Strecke im Normalfall schafft, wenn er zweimal wegen bescheuerten Autofahrern anhalten und wieder anfahren muss dagegen nicht. Da halte ich insbesondere den Streckenteil westlich der Leopoldstraße für problematisch weil man hier ja vermutlich im Autoverkehr mitschwimmen wird.
Die Rekordfahrt damals ist nicht allzu aussagekräftig, man ist da zwar sehr weit gefahren, aber auch sehr langsam. Im regulären Betrieb wird man sehr viel weniger schaffen. Darüber hinaus war das mit nagelneuen Akkus, wenn die Akkus altern wird die Reichweite auch noch etwas absinken.
Und doch, ich hoffe sehr (und bin mir da auch sicher dass) man wird mit den Avenios auch einen Test machen wie weit man mit den Akkus kommt.
bestia_negra @ 24 Jan 2018, 13:39 hat geschrieben: Vielleicht bekommen wir ja langfristig im gesamten Netz Bahnen mit Akku und/oder Supercaps und induktiver Ladung an den Haltestellen. Dann könnte man sämtliche Oberleitungen abbauen...
Die induktive Ladung ist Blödsinn - das ist ein großer Aufwand für wenig Nutzen. Wenn dann so wie in Qatar mit Oberleitung jeweils an der Haltestelle. Mit der heutigen Akkutechnik wird man sich das aber hoffentlich nicht antun.
bestia_negra @ 24 Jan 2018, 15:15 hat geschrieben:Oder man nutzt das jetzt öfter, dann muss man quasi den gesamten Fuhrpark mit Akkus ausstatten.
Also ich hoffe mal sehr dass man da erstmal die Erfahrungen mit der Nordtangente abwartet bevor man das auf anderen Strecken auch baut.
Ohne Zweifel sind Trams mit Akku teurer in der Anschaffung und Instandhaltung.
Gegenüber stehen Stromeinsparungen durch das Nutzen der Bremsenergie mit Zwischenspeicherung im Akku.
Die Stromeinsparungen gibt es nicht. Der Nachrüstsatz besteht auch in München aus zwei Teilen, einem Supercapspeicher für die Bremsenergierückgewinnung, und einem Akku für das oberleitungsfreie Fahren. Für die Nutzung der Bremsenergierückgewinnung sind die Supercaps ausreichend, den kompletten Akkuteil braucht man ausschließlich für das oberleitungsfreie Fahren, ohne hier Einsparungen zu haben.
Das einzige was man sich spart ist die Wartung der Oberleitung, wobei man da noch nicht mal Kupfer spart, weil man die Anbindung der "Ladestationen" an den Haltestellen ja trotzdem braucht. Man spart natürlich Verschleiß der Oberleitungen, Abspannungen der Oberleitungen und Masten, umgekehrt müssen die dann unterirdischen Leitungen sowie die Gleichrichterwerke wesentlich größer dimensioniert sein, weil der Ladestrom ja nur während des Fahrgastwechsels fließt. Je kürzer die Ladezeit, desto höher muss der Strom sein. Ich würde daher damit rechnen dass ein Zug an der Haltestelle ein mehrfaches von dem ziehen würde was er heute während der Fahrt so an Strom benötigt.
Zahlen habe ich aber natürlich keine.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876