Flixtrain mit neuen Strecken

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Falsche Klientel für sowas!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Revival des McTrain.
Rev
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Beitrag von Rev »

Der ja auch so gut lief das man davon mehrere hundert Stück über Jahre auf die Schienen gestellt hat...

Ich glaub es gibt in Deutschland keinen Bahnhof der Kategorie eines oder zwei der kein schnell restaurant dieser Art hat... Von daher bringt das auch nix
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Damals war es halt noch eine andere "Klientel"...

Aber zum McTrain würde mich schon Mal ein paar Zahlen interessieren: Wie viele gab es, wie lange, und auf welchen Routen? Waren die Preise die selben, oder war es teurer?
Rev
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Beitrag von Rev »

Einen Wagen von der DB einen von der Sbb gab's. Unterwegs war die DB Version zwischen Berchtesgaden und Hamburg ggf auch noch auf anderen Strecken keine Ahnung.

War etwas teurer und mit mit einem Teilweise anderen Angebot. Nudeln, Wurst und so sachen gab es neben dem Bigmac auch... Hatte sogar für damals einige interessante Sachen. So wurde das Essen per Funk direkt bestellt, etwas das man nun wohl bald wieder einführen wird.

Rentiert hat sich das ganze bei der DB nicht nach ein paar Monaten war schluss damit. Der Wagen wurde glaub ich auch nicht mehr zurück gebaut. War wohl zu aufwendig und kostspielig. Da man hier ziemlich viel umgebaut hat

Wenn MCdonals essen nochmal in den Zug kommt dann eher als Bestellung an die Tür oder ähnliches. Das wäre dann ggf sogar ein Konzept für die Züge in grün.
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Beitrag von Jogi »

Cloakmaster @ 31 Jul 2018, 10:06 hat geschrieben:Aber zum McTrain würde mich schon Mal ein paar Zahlen interessieren: Wie viele gab es,
Zwei Halbspeisewagen wurden für McTrain umgebaut.

Einen eher wagentechnisch orientierten Bericht schrieb Rolf Koester anno 2010 im Wagenforum von DsO (mittlerweile ohne Bilder), aber auch ein paar Grunddaten, angebotene Produkte sowie die kurze Geschichte des Angebots sind nachlesbar.
Cloakmaster @ 31 Jul 2018, 10:06 hat geschrieben:wie lange, und auf welchen Routen?
Grundsätzlich begann der Betrieb im Fahrplanjahr 1993/94; der Vertrag zwischen (Bundes-)Bahn und der Goldenen Möwe lief über zwei Jahre. Nachdem der wirtschaftliche Erfolg ausblieb, wollte McDödel bereits im August 94 aussteigen, die Bahn bestand jedoch auf einen Weiterbetrieb.
Somit erscheinen die Datenangaben in der Grahnert'schen Datenbank am plausibelsten: Vom 24. September 1993 bis zum 24. September 94 erfolgte der Einsatz im Zugpaar "Berchtesgadener Land" (Altona-Köln-Berchtesgaden; geöffnet in beiden Richtungen zwischen Bremen und Freilassing). Vom 25. September 94 bis zum 23. September 95 erfolgte der Einsatz im "Hanseat" und "Konsul" zwischen München, Köln und Kiel.
Cloakmaster @ 31 Jul 2018, 10:06 hat geschrieben:Waren die Preise die selben, oder war es teurer?
Gute Frage. Mir liegt keine Quelle vor, die darüber Auskunft gibt. Aus dem Bauch heraus würde ich aber von teurer ausgehen, schlicht weil die Logistik aufwändig, der Personaleinsatz intensiv (anfangs fünf Personen für's Brutzeln, Bedienen am Schalter und am Sitzplatz - sowie später auch das Aufräumen der Verpackungen, nachdem Beschwerden über Müll und Gerüche zunahmen) und der Energieverbrauch wohl deutlich über dem eines normalen Mitropa-Speisewagens lag.

Zum angeboten Fraß sollte noch dazu gesagt werden, dass es nicht nur die unvermeidlichen "Klassiker" gab, wie McDoof schon damals seine Hamburger und BigMäcs vermarktete gab, sondern auch vollwertige Speisen. So vollwertig eine Frittenbude halt Quiche Lorraine, Tortellini und Spaghetti Bolognese oder ein Paar Wiener Würstchen zubereiten konnte. Für die 1. Klasse soll es sogar ein 4-Gänge-Menü gegeben haben.

Wirtschaftlich erfolgreich war das Ganze nicht, siehe den versuchten Ausstieg von Ronald vor Erreichen des sprichwörtlichen Endbahnhofs. Gemeinhin als Grund wird angeführt, dass das "typische", "gesetztere" Speisewagen-Publikum lieber die Atmosphäre eines roten statt eines goldenen geschwungenenen M haben wollte.
Betont bildungsbürgerlich erzählt die "Zeit" aus dem August 1994 (lesbar nach Registrierung) vom "Bedürfniswagen" in Opposition zum alten Speisewagen, der den "Odem des Herrn" geatmet habe, von der "Clubatmosphäre", die "über breiten Samtpolstersesseln" gelegen habe. Und heute (also damals)?
Im Spiegel der schwarzen Fensterscheibe reißt der Mann den Mund auf, daß die Zähne freiliegen. Dann schließen sich die Lippen um das Rundstück, aus dem bei dieser Annäherung, wie um ihr zu entfliehen, seitlich eine braune, rötlich verschmierte Scheibe herausquillt.
Mahlzeit!

Größte Innovation des Projekts aus heutiger Sicht dürfte die Möglichkeit gewesen sein, dass beim Am-Platz-Service eine Vorbestellung per Funk möglich war.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Einen eher wagentechnisch orientierten Bericht schrieb Rolf Koester anno 2010 im Wagenforum von DsO (mittlerweile ohne Bilder), aber auch ein paar Grunddaten, angebotene Produkte sowie die kurze Geschichte des Angebots sind nachlesbar.
Seufts heutzutage wäre er eine echte Bereicherung!
Frischer Salat und in der früh gescheite Semmeln. :D
Wenn Ich mir anschaue was heutzutage aus der Mikrowelle kommt wäre der Mäc mit frisch gebratenen Fleisch und Gemüse dazu 100x lieber als das alte Mikrowellen zeug. <_<
Bis auf die Polen und den einen Slowenen gibts bei uns leider nix mehr wo frisch gekocht wird.
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Beitrag von Cloakmaster »

In einem anderen Bericht von der "Berliner Zeitung" warf McDo der Bahn vor, nichts von dem nahezu parallel eingeführten ICE München-Hamburg gewusst zu haben, welcher die Auslastung des langsameren IC in den Keller gehen, und darum die Rechnung nicht aufgehen ließ. Aber das kann natürlich auch einfach Taktik gewesen sein.

Grundsätzlich denke ich schon daß gerade FlixKunden auch McDo-affin sind, und es ausreichend Bahnreisende gibt, welche auch während der Fahrt eher etwas Snack/Imbiss-Artiges wünschen, als eine "Vollküche".

Allerdings würde ich versuchen, dabei den Aufwand dabei so gering wie möglich zu halten, also kein Lieferservice am Platz, und keine aufwändigen Speisen, eher wie die ehemaligen "McExpress" ein deutlich eingeschränktes Angebot zum Sofort-Verzehr, und gut. Wenn Vorbestellung, dann per Smartphone, mit Vorkasse ebenfalls via Smartphone. ( Und ggfs jeder Menge Ärger bei Beschwerden, weil das Erhaltene nicht mit dem Bestellten übereinstimmt, wie es zum Teil auch schon bei den neuen Bestell-Terminals im Laden passierte).
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panurg
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Beitrag von panurg »

einen_Benutzernamen @ 31 Jul 2018, 13:02 hat geschrieben:Wenn Ich mir anschaue was heutzutage aus der Mikrowelle kommt wäre der Mäc mit frisch gebratenen Fleisch und Gemüse dazu 100x lieber als das alte Mikrowellen zeug.  <_<
Blasphemie im hiesigen Forum! :o
Wo doch jeder, aber absolut jeder weiß, dass beim Mc die Burger mit 3D-Druckern gebaut und anschließend mit Fett angereichert werden! Und die Sägespäne in Pommesform gepresst werden.

Na gut, wenn ich mir bei mir im McDonald's so Beutel mit Salat oder Zwiebeln ansehe (Beispiel aktuell geschnitten am 25.07.2018, MHD=Verfallsdatum am 01.08.2018), dann weiß ich doch, was ich daran habe. Oder Tomatenscheiben, die noch ganz klassisch aus ganzen Tomaten geschnitten werden und dann bei Raumtemperatur ein 2. MHD von 2 Stunden haben.
Und Fleischscheiben, die tiefgefroren auf die trockene Grillplatte kommen und beim "Grillvorgang" einen Teil ihres natürlichen Fettanteils ausbraten.

Sicherlich alles nicht jedermanns Geschmack, aber von der Qualität, Lebensmittelsicherheit und der lückenlosen Rückverfolgbarkeit sicher über quasi allen Mikrowellengerichten.
Cloakmaster @ 31 Jul 2018, 13:12 hat geschrieben:Wenn Vorbestellung, dann per Smartphone, mit Vorkasse ebenfalls via Smartphone. ( Und ggfs jeder Menge Ärger bei Beschwerden, weil das Erhaltene nicht mit dem Bestellten übereinstimmt, wie es zum Teil auch schon bei den neuen Bestell-Terminals im Laden passierte).
Lass dich überraschen, was dieses Jahr auf diesem Feld noch ausgerollt wird - sowohl für Instore als auch für den DriveThrough.

Insgesamt sehe ich die Chancen heutzutage auch wieder höher als damals, wobei es ja evtl. nicht unbedingt die Pommes im FV-Zug sein müssen, ein McCafe im Pendlerzug mit den klassisch angebotenen Kaffeevariationen + Muffins, Donuts, Croissants und eben auch Ciabatta und Laugenbrötchen (Kuchen eher in abgespeckter Version) dürfte auch einträglich sein...
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Beitrag von Rev »

einen_Benutzernamen @ 31 Jul 2018, 13:02 hat geschrieben: Seufts heutzutage wäre er eine echte Bereicherung!
Frischer Salat und in der früh gescheite Semmeln.  :D
Wenn Ich mir anschaue was heutzutage aus der Mikrowelle kommt wäre der Mäc mit frisch gebratenen Fleisch und Gemüse dazu 100x lieber als das alte Mikrowellen zeug.  <_<
Bis auf die Polen und den einen Slowenen gibts bei uns leider nix mehr wo frisch gekocht wird.
Man merkt halt das du noch nie im ice gegessen hast wenn man die Sachen von mc vorzieht.... Und bei MCdonals den Salat zu erwähnen ist ja schon ein Armutszeugnis für sich
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panurg
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Beitrag von panurg »

Rev @ 31 Jul 2018, 13:26 hat geschrieben:
einen_Benutzernamen @ 31 Jul 2018, 13:02 hat geschrieben: Seufts heutzutage wäre er eine echte Bereicherung!
Frischer Salat und in der früh gescheite Semmeln.  :D
Wenn Ich mir anschaue was heutzutage aus der Mikrowelle kommt wäre der Mäc mit frisch gebratenen Fleisch und Gemüse dazu 100x lieber als das alte Mikrowellen zeug.  <_<
Bis auf die Polen und den einen Slowenen gibts bei uns leider nix mehr wo frisch gekocht wird.
Man merkt halt das du noch nie im ice gegessen hast wenn man die Sachen von mc vorzieht.... Und bei MCdonals den Salat zu erwähnen ist ja schon ein Armutszeugnis für sich
Ich hab's ja gesagt - Blasphemie im hiesigen Feinschmecker-Forum :P
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Beitrag von Rev »

Das hat nix mit blasphemy zu tun. Aber wenn man hier von Frischen Salat und Brötchen vom MCdonals schwärmt der zeigt einfach das sein kulinarisch Horizont eher begrenzt ist.

Klar das was die Bahn im Restaurant anbietet ist keine 3 Sterne Küche aber MCdonals ist qualitativ und geschmacklich einfach ein paar Level drunter...

Wenn man sich zum frühstücken jetzt was von seiner Bäckerei mitnimmt sage ich nix daran kommt das Restaurant meiner Ansicht nach nicht ran aber MCdonals ne...

Wie dem auch sei ein flixbus oder Zug wird nie über die ToGo Speisen rauskommen. Da mögen auch instant gereicht drunter zählen... Für den Rest ist sie Geiz ist geil Kundschaft einfach nicht das richtige Publikum
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panurg
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Beitrag von panurg »

Wie gesagt, geschmacklich ist individuell, darüber kann man streiten, qualitativ - schreib mir 'ne PN und du kannst bei mir gerne hinter die Kulissen schauen, in einem Mc auf dem Land mit dem vielgescholtenen "alten System", wo die Rindfleischprodukte noch auf Vorrat produziert werden.

Jetzt geht's aber langsam in Richtung off-topic, wie gesagt PN an mich. Vielleicht mag ja jmd. den kulinarischen Strang auslagern?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Das Grundproblem ist doch dass ein McDonalds eine sehr eingeschränkte Produktpalette hat. Für ein Zug"restaurant" ist ein McDonalds mit klassischer Produktpalette also ungeeignet. Im Zug braucht man einfach eine breitere Auswahl. Wenn dann müsste der McDonalds also wie bei dem Versuch damals auch andere Gerichte anbieten.

Heutzutage ist es sogar noch wichtiger, der Trend geht ja doch von McDonalds weg zu tatsächlich oder auch nur gefühlt höherwertigem Essen, und das auch im FastFood-Bereich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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panurg
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Beitrag von panurg »

Ich bin mir hingegen fast sicher, dass schon ein Anrichten auf einem Porzellanteller statt Pappschachteln ein erheblich anderes Bewusstsein schaffen würde - das Auge ist eben bekanntlich mit. Würde nebenbei bemerkt auch die Müllproblematik eindämmen.

Und was die Zahlen angeht, warte ich lieber noch 9-12 Monate ab, bevor ich an eine Trendwende glaube.

Boris - Thema auslagern?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

panurg @ 31 Jul 2018, 14:01 hat geschrieben: Boris - Thema auslagern?
Nachdem es hier um Ideen geht wie Flixtrain einen Speisewagen machen könnte finde ich das jetzt gar nicht mal so Offtopic?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 31 Jul 2018, 13:50 hat geschrieben: Das Grundproblem ist doch dass ein McDonalds eine sehr eingeschränkte Produktpalette hat. Für ein Zug"restaurant" ist ein McDonalds mit klassischer Produktpalette also ungeeignet. Im Zug braucht man einfach eine breitere Auswahl. Wenn dann müsste der McDonalds also wie bei dem Versuch damals auch andere Gerichte anbieten.

Heutzutage ist es sogar noch wichtiger, der Trend geht ja doch von McDonalds weg zu tatsächlich oder auch nur gefühlt höherwertigem Essen, und das auch im FastFood-Bereich.
Mit einer "breiten Auswahl" bist du im Zug unternehmerisch "Tot". Du hast extrem wenig Platz fürs zubereiten, fürs Lagern, eigentlich für alles. Und auch nur sehr wenig Platz, um deine Gäste zu bewirten. Im Prinzip wäre es das beste nur ein einzige Angebot zu fahren, meinetwegen "Wiener Würstchen im Brötchen", und gut ist. Der Gast kommt, bekommt ohne lange in einer Telefonbuch-dicken Speisekarte (welche praktisch jedes Restaurant unternehmeisch in den Ruin treiben würde!) zu suchen, sein Essen in die Hand gedrückt, zahlt, geht, nächster bitte! Und das jetzt insbesondere in einem "Low Cost Zug", wie eben dem Flixtrain. Da kannst du dir eine "breite Auswahl" schlicht und einfach nicht leisten!


Ich persönlich sähe die Grenze bei 5, im allerhöchsten Falle 10 verschiedenen Produkten. Wobei 10 nur, wenn ein die weiteren 5 aus den vorherigen 5 kombiniert werden.

Hamburger
Cheeseburger
Big Mac
Pommes
Chicken Mc Nuggets

sind bereits vollkommen ausreichend. Meinetwegen dann noch den "Doppel-" und "Triple-" Ham/Cheeseburger, aber blos nicht auch noch anfangen mit Fischmac, Mc Rib, und den SpezialAktionsburgern!
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Beitrag von panurg »

Keep it short and simple, da stimme ich voll und ganz zu. Gerade an Bord eines Zuges hast du keine große Lagerkapazität und nicht viel Raum zum zubereiten.

Schon allein das Beispiel von Cloakmaster (HB, CB, BM, PF, CMN) benötigt folgende Zutaten:

Hamburger-Buns in Körben, Bigmac-Buns in Körben, 10tel-Pfund Rindfleischpatties, tiefgefroren.
Senf und Ketchup aus Saucendispensern, Bigmacsauce aus der Kartusche mit einer Dosierpistole ähnlich wie beim Silikonieren.
eingeweichte Trockenzwiebeln, Salzgurken, Schmelzkäsescheiben und zusätzlich beim Bigmac Eisbergsalat im 6mm-Schnitt.
Pommes frites als Rohware tiefgefroren, Chicken Nuggets als Rohware tiefgefroren.

Für alle Produkte entweder Wrappapier zum einwickeln bzw. Boxen zum einpacken. Zu den Nuggets/Pommes weiterhin noch die Auswahl gängiger Saucen/Dips.

Als Equipment:

Einen vertikalen Kombinationstoaster für HB- und BM-Brot (Plattentoaster stellt sich heutzutage niemand mehr in Neubauten rein, zu speziell und platzaufwendig).
Zwei Clamshell-Grillplatten (untere Grillplatte, obere absenkbare Grillplatte) für das Fleisch, über offenem Feuer wie bei BK scheidet im Zug wohl ohnehin von vornherein aus.
Vier Fritteusenbecken (2x Pommes - auch als Doppelbecken möglich, 2x Chicken Nuggets).
Für die Pommes eine Station zur Lagerung und Verpackung, für die Nuggets (und evtl. das Fleisch) ein UHC - einen Warmhalteschrank mit Timern.
Dazu noch einen Garnierbereich mit entsprechendem Kleinequipment (Dispenser etc.).
Einen Sekundärgefrierschrank für Pommes, Nuggets, Fleischpatties, einen Kühlschrank zur Lagerung von Zutaten, die später temperiert bei Raumtemperatur verarbeitet werden.

Und last but not least:
Drei Spülbecken (waschen, spülen, desinfizieren), jede Menge Frischwasser, Reinigungsmittel und -konzentrate und einen großen Abwassertank samt vorgeschaltetem Fettabscheider.
Dazu große, abschließbare Behälter für Speiseabfälle, sowie Müllbehälter für Verpackungsmüll (natürlich getrennt).

Diese Aufzählung ist nicht abschließend, soll nur einen groben Überblick über den Material und Rohwarebedarf bieten.
Und auch bei der Belieferung muss die Kühlkette sowie alle anderen Aspekte der Lebensmittelsicherheit gemäß HACCP eingehalten werden.

Ich bin mal weg, den Monatsabschluss vorbereiten, bis später.
Jogi
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Beitrag von Jogi »

panurg @ 31 Jul 2018, 13:26 hat geschrieben:Blasphemie im hiesigen Forum! :o
Wo doch jeder, aber absolut jeder weiß, dass beim Mc die Burger mit 3D-Druckern gebaut und anschließend mit Fett angereichert werden! Und die Sägespäne in Pommesform gepresst werden.
Ich wusste das nicht. Bislang ging ich davon aus, dass die Kinder, die in der Rutsche steckengeblieben sind, zu den Burgerpattys weiterverarbeitet wurden.
panurg @ 31 Jul 2018, 13:26 hat geschrieben:Sicherlich alles nicht jedermanns Geschmack, aber von der Qualität, Lebensmittelsicherheit und der lückenlosen Rückverfolgbarkeit sicher über quasi allen Mikrowellengerichten.
Nachdem das (auch) auf meine Seitenhiebe auf McDonalds und seinen "Fraß" abzielt - zwei Klarstellungen:
Die Arbeit dahinter, vom Service-MA hinterm Counter bis zum Filialleiter, soll damit nicht entwertet werden. Was man von McDonalds hält, die Qualität ist ohne großen Zweifel durchgehend so hoch, dass man an irgendwelchen Darmkoliken im Royal TS kaum zugrunde gehen wird.
Ebenso klar, die Geschmacksfrage muss jeder für sich beantworten. Ich hab's für meinen Teil getan. Wer dort essen gehen will, soll das gerne machen; wem's schmeckt (was nicht abzustreiten ist), soll sich das nicht verderben lassen.

panurg @ 31 Jul 2018, 13:26 hat geschrieben:Insgesamt sehe ich die Chancen heutzutage auch wieder höher als damals, wobei es ja evtl. nicht unbedingt die Pommes im FV-Zug sein müssen, ein McCafe im Pendlerzug mit den klassisch angebotenen Kaffeevariationen + Muffins, Donuts, Croissants und eben auch Ciabatta und Laugenbrötchen (Kuchen eher in abgespeckter Version) dürfte auch einträglich sein...
Es sind sicher andere Umstände als damals ("das etwas andere Restaurant"), aber ob die Chancen höher liegen? :unsure:
War die Filialabdeckung damals so hoch wie heute?
Passen Flix-Zielgruppen und McD zusammen?
Ließe sich ein (wie auch immer genau ausgestaltetes) McDelivery zum Flix nicht einfacher installieren als eine handvoll Wagen zum "McFlixTrain" umzubauen, samt Ausfallrisiko?
Die Geruchsproblematik des Fastfoods ist immer noch nicht gelöst (Vorgestern in die Stadtbahn eingestiegen, diesen Geruch nicht mehr so frischer McD-Pommes in die Nase bekommen und es hat sofort Klick gemacht, einmal "Uah, lecker", einmal *würg*), entsprechend werden die gleichen Reaktionen wie damals kommen.
Damit in Verbindung stehend, wie ist das mit dem Müll der Verpackungen? Keramikgeschirr wäre eine Alternative, braucht aber wieder Platz und zusätzliche Gerätschaften. Zulassung der umgebauten Wagen?

Und die größte Frage, die sich mir stellt: Warum sollte ich mir im Zug etwas kaufen - mutmaßlich zu einem leicht höheren Preis - was ich genau so gut an so ziemlich jedem Bahnhof kaufen könnte?
Die DB reagiert erkennbar insoweit darauf, dass sie in ihren Futterkisten (neben den üblichen Snacks von Schoko-Riegel bis Currywurst) Produkte anbietet, die es so bei den üblichen Verdächtigen der Systemgastronomen an Bahnhöfen nicht gibt: Der Salat kommt heute noch mit Cocktailtomaten, Couscous, Zucchini-Karotten-Antipasti und Balsamicodressing in seiner 2Go-Box angewackelt; die Suppe ist grundsätzlich bürgerlich-bodenständig mit einer mehr oder wenig extravaganten Erweiterung, heuer Erbensuppe mit Minze; dem Trend zum "bewussteren", "leichteren" Essen wird mit Apfel-Möhren-Salat und Edamer-Einsprengseln Rechung getragen. Und dann gibt's natürlich noch echte Tellergerichte wie die unvermeidlichen Klassiker wie Chili oder Königsberger Klopse, einen Eintopf, ein Pastagericht oder das Aktionsgericht.
Sicher auch keine göttliche Offenbarung der Esskultur, aber immerhin etwas außerhalb dessen, was bei der Systemgastronomie an Land vorherrschend ist.

---
Boris Merath @ 31 Jul 2018, 13:50 hat geschrieben:Das Grundproblem ist doch dass ein McDonalds eine sehr eingeschränkte Produktpalette hat. Für ein Zug"restaurant" ist ein McDonalds mit klassischer Produktpalette also ungeeignet. Im Zug braucht man einfach eine breitere Auswahl. Wenn dann müsste der McDonalds also wie bei dem Versuch damals auch andere Gerichte anbieten.
Ist halt die Frage, was die Flix-Kundschaft möchte, ein "Bordrestaurant" mit Tellergerichten, ein "Bordbistro" mit kleineren Speisen und/oder Cafè-Angebot oder reicht ein "Imbiss im Zug" à la AlexTreff?

Wenn ein Blick in die Speisewagengesichte spätestens seit Ende der 1970er-Jahre eines zeigt, dann dass er ein ungeliebtes Kind ist. Egal ob QuickPick, McTrain, Loungebereich statt Restaurantbereich, Gastro-Umstellung im Jahr 2002, alles zielte darauf ab, den Verlustbringer durch "leichte Speisen" und APS zu ersetzen - und führte zumindest bei der DB, alt wie neu, zu Protesten der "gesetzten", zahlungsbereiten und auch -kräftige Kundschaft.

Nimmt man diese Kundengruppe als Referenz für eine "Grundauslastung" im Bordrestaurant an, vermag ich sie mir im Flixtrain nicht vorstellen. Auch wenn Flixmobility gerne tönt, man biete doch Mobilität für alle an und es einen Satz später einschränkt auf "jene, die ihre Familie oder Freunde besuchen und flexibel reisen" möchten, sie dürften weniger zahlungswillig sein. Insoweit scheint ein "Bordrestaurant" im Flixtrain übertrieben zu sein.
Boris Merath @ 31 Jul 2018, 13:50 hat geschrieben:Heutzutage ist es sogar noch wichtiger, der Trend geht ja doch von McDonalds weg zu tatsächlich oder auch nur gefühlt höherwertigem Essen, und das auch im FastFood-Bereich.
Das ist nicht nur gefühlt sehr schön geschrieben.

Die DB zeigt ja mit ihren relativ neuen 2Go-Produkten, dass so "leichte", "frische" Gerichte an sich auch ohne große Gerätschaften im Zug verkauft werden können. Auch mit Blick auf die nötige Ausrüstung der Wagen sehe für ein theoretisches Flixbistro am ehesten die Chancen in einer Art "Flix Treff Plus", wo auf Grundlage von abgepackten, bereits vorportionierten, kleineren Speisen wie Backwaren oder Salate angeboten werden, die allenfalls angewärmt werden müssen.

---
panurg @ 31 Jul 2018, 14:01 hat geschrieben:Boris - Thema auslagern?
Halte ich auch für nicht nötig - so lange nicht üblichen Beiträge
a) Ich geh zu Yorma's/Nordsee/McD/..., tut viel günstiger am Seien tun
b) Wird ja eh nix frisch gekochtmimimi!!1
c) Ick schmier mir zu Hause ene Stulle und nehm noch ne Thermoskanne mit
nicht überhand nehmen

---
panurg @ 31 Jul 2018, 15:13 hat geschrieben:Schon allein das Beispiel von Cloakmaster (HB, CB, BM, PF, CMN) benötigt folgende Zutaten:
[...]

Als Equipment:
[...]
Danke für den interessanten Überblick
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 31 Jul 2018, 14:22 hat geschrieben: Mit einer "breiten Auswahl" bist du im Zug unternehmerisch "Tot". Du hast extrem wenig Platz fürs zubereiten, fürs Lagern, eigentlich für alles.
Wieso schafft das die DB dann im Speisewagen?
Und das jetzt insbesondere in einem "Low Cost Zug", wie eben dem Flixtrain.  Da kannst du dir eine "breite Auswahl" schlicht und einfach nicht leisten!
Warum nicht? Breites Angebot heißt ja nicht dass alles frisch gekocht sein muss - frisch gekocht wäre natürlich am besten (und dass das geht hat Mitropa bewiesen sowie unter anderem Tschechien bis vor kurzem), aber auch mit dem jetzigen Konzept ist ein breites Angebot möglich.

Ein breites Angebot heißt ja nicht, dass es hunderte verschiedene Essen zur Auswahl geben muss, wichtig ist dass für jeden was dabei ist. Und bei
Hamburger
Cheeseburger
Big Mac
Pommes
Chicken Mc Nuggets

sind bereits vollkommen ausreichend. Meinetwegen dann noch den "Doppel-" und "Triple-" Ham/Cheeseburger, aber blos nicht auch noch anfangen mit Fischmac, Mc Rib, und den SpezialAktionsburgern!
Ist halt nicht für jeden was dabei. Wenn man zusätzlich zum Hamburger, Cheeseburger und Big Mac noch Fischmac und Mc Rib hinzufügt, dann wird das Angebot nicht wirklich breiter - alles sind Burger.

Statt x Burger anzubieten musst Du in einem Speisewagen u.a.:
- Kalorien/fettarmes Essen
- vegetarisches und veganes Essen
- glutenfreies Essen
- kaltes Essen zum Mitnehmen an den Platz
- Essen bei dem die Wahrscheinlichkeit sich seinen Anzug zu versauen geringer ist als bei Burgern die beim Reinbeissen auseinanderfallen
etc. anbieten.

(Und ja, Pommes sind glutenfrei und vegan, aber dass alle Leute die aus irgendeinem Grund keinen Burger essen wollen oder können sich mit Pommes ernähren müssen kanns ja auch nicht sein)

Und da ist McDonalds halt so ziemlich das ungeeignetste was man finden kann. Gegen ein oder zwei Burger in McDonalds-Form spricht ja nichts, aber das darf nicht das ganze Angebot sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Cloakmaster »

Wie viele Millionen Minus schafft die DB noch gleich jedes Jahr mit ihren Speisewagen?
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ist halt die Frage ob man überhaupt direkt was am Speisewagen verdienen muss, oder ob man das als Service sieht, der einem wieder mehr und zufriedenere Kunden verschafft. (Was aber wiederum nur interessant wäre, wenn man die mehr Kunden auch irgendwie handlen könnte.......
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Nun, die Flixens sind nicht dafür bekannt, Verlust Geschäfte zu betreiben. Und ein externer Caterer noch weniger.
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Beitrag von Rev »

Hot Doc @ 31 Jul 2018, 16:31 hat geschrieben: Ist halt die Frage ob man überhaupt direkt was am Speisewagen verdienen muss, oder ob man das als Service sieht, der einem wieder mehr und zufriedenere Kunden verschafft. (Was aber wiederum nur interessant wäre, wenn man die mehr Kunden auch irgendwie handlen könnte.......
Da geht's weniger um die Menge als die Qualität der Fahrgäste, denke eine Großteil der Flexpreis und Co Kunden ist im Speisewagen anzutreffen oder bestellt über APS
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Beitrag von panurg »

Also wenigstens mit ±0 sollte man trotzdem rauskommen.

Und dann eben auch den Servicegedanken wieder etwas nach vorne bringen. Im Endeffekt ist die Gastronomie auf der Schiene ja nicht der Hauptzweck des Systems Eisenbahn, da sind wir uns wohl alle einig, aber sie schafft eben doch einen nicht unerheblichen Mehrwert an Reisequalität und an Akzeptanz.

Auch die "mobile Breznverkäuferin" im Zug kann dort schon viel bewirken, wenn es höflich, freundlich und nicht aufdringlich vonstatten geht.
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Beitrag von Boris Merath »

Es muss ja nicht zwingend nur ein Brezelverkäufer sein - bei 6 Stunden Fahrzeit wäre ein warmes Essen durchaus angebracht. Warmes Essen kann aber ja auch Fertigfraß sein, den man in die Mikrowelle steckt. Das kann man von jedem Supermarkt, aber auch von Firmen wie Frosta etc. beziehen, und wären vermutlich für das Flixtrain-Publikum durchaus angemessen. Vom Aufwand her wäre das vermutlich auch akzeptabel.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Rev
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Beitrag von Rev »

Naja da würde ich nicht die Logistik unterschätzen die dafür nötig ist. Einfach zum Supermarkt und rein in den Zug ist halt nicht
..

Man braucht Personal vor Ort, Lager, usw
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

MREs anbieten? :ph34r: :lol:

Alles drin (Hauptgang, Beilage, Dessert, Getränkepulver, Kaffee ) ausser Wasser; sogar ein Heizbeutel wo man nur paar Tropfen Wasser braucht.

Lange lagerfähig, Auswahl vorhanden, vegetarische und Halal-Varianten verfügbar.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Es ist völlig egal, was letztlich angeboten wird: Das Hauptproblem von Speisewagen ist einfach, dass sie Kapazitäten fressen, im Vergleich dazu kaum Umsatz machen, aber im Gegenzug auch noch 'n Haufen Geld kosten.

Nehmen wir mal einen Halbspeisewagen an. Im Sitzplatzteil hat man ca. 40 Sitzplätze, bei einer bedarfsgerechten Auslastung von 50% sind davon 20 belegt. Jetzt sagen wir mal, fährt man in einer Stunde rund 100 km und nimmt dafür im Mittel ca. 15 Euro/Platz ein. Das sind für den Sitzplatzteil dann 300 Euro in der Stunde ohne dass weitere Personalkosten anfallen. Im Speisewagen müsste man in der Stunde 60 Gerichte zu 5 Euro verkaufen, also jede Minute eins, um auf den selben Umsatz zu kommen. Ach ne, Personal- und Betriebskosten sind da halt auch noch zusätzlich, Speisewagen sind teuer im Unterhalt, so ein Teil zieht viele Folgekosten nach sich, sicherlich deutlich über den Kosten eines reinen Sitzwagens. Auch muss da eine Logistik dahinter sein, sonst bleibt die Küche kalt. Deswegen hat die Bahn damals gesagt, lasst uns in die Bordrestaurants Sitzplätze reinstellen, die bringen mehr. Und Flixens fangen mit sowas wie Speisewagen gar nicht an. Dass ein Speisewagen nicht zum Konzept gehöre, kann man dann marketingmäßig freilich leicht behaupten, wenn man keine Speisewagen herbekommt und es sich eh nicht rechnet. Ist eh klar.

Ähnliches auch bei Fahrradabteilen im Fernverkehr. Die kosten zwar an sich nicht mehr, aber der Umsatz pro Fläche ist einfach geringer. Im Nahverkehr sind die Fahrradstellplätze dann wiederum ein praktischer Stehplatzteil für die HVZ, da sind die wirtschaftlich gesehen total dufte. Aber im Fernverkehr wird sich kaum einer einen Stehplatz in einem Bduu reservieren. ;)

Im besten Fall sinken die Reisezeiten im Fernverkehr durch Streckenausbauten eh, München - Berlin in 4 Stunden, da braucht es nicht unbedingt Speisewagen. Wenn man 30 Minuten S-Bahn fährt, geht das auch ohne (teures) WC im Zug, bei 2 Stunden wird das schon grenzwertig. Solche Infrastrukturen im Zug sind eben alle auch von der Reisezeit abhängig. Der Speisewagen kommt ja aus einer Zeit als man für München - Berlin noch 16 Stunden brauchte oder man mit dem D-Zug bis Athen kam. Der durchschnittliche 5-Stunden-Schnellzug war schon in den 60er Jahren eher selten bewirtschaftet. Da gab's wohl auch nur sowas wie eine Brezlfee, wo man sagen kann kann, okay, dieses Angebot schadet nicht, weil es kaum Platz wegnimmt. In Zeiten von Plastik und Wegwerfzeugs würde ich übrigens eh dieses ganze mobile To-Go-Mampfzeugs eher reduzieren. Ohne richtig viel Einwegmaterial und Verpackung dürfte so eine Bordgastronomie lebensmittelrechtlich heute gar nicht mehr umsetzbar sein, auch dann nicht, wenn man das vorbereitete Transportfutter vor dem Verzehr auf hübsche Porzellanteller legt.

Der McD-Speisewagen hat sich um 1990 rum übrigens schon für beide Seiten nicht bewährt, obwohl das Gasthaus zum Goldenen M damals deutlich im Aufwind war, heute machen die eher mal wo zu, weil das Konzept nicht mehr so ganz in Mode ist.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Letzten Endes wird es wohl auf einen Snack Automaten raus Laufen. Die bieten immer noch ein passables Verhältnis zwischen Platzbedarf und Einnahmen.
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