[M] Das Semesterticket

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Antworten
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

In Sachsen bekommt man das komplette Bundesland - wer also von Dresden nach Leipzig pendelt, kann das ohne zusätzliche Kosten tun.

Aber Sachsen ist auch ein reiches Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit und dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen deutschlandweit, da ist klar, dass man sich mehr leisten kann als Bayern. Letzteres ist ja immerhin stark auf Transferleistungen angewiesen (gerade München)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Rev
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3373
Registriert: 28 Nov 2011, 20:15

Beitrag von Rev »

Ich muss sagen ich ich bin kein Freund des Semester Tickets .... Ich sehe keinen Grund warum Studenten derart bevorzugt werden sollten. Keine Studien Gebühren, günstiger Wohnraum, und dann noch durch ganz München / zukünftig ggf Bayern für ne Appfel und ein Ei ?! Dann noch diverse andere Vergünstigungen bei Freizeit Sachen .... Dafür das heute mehrr oder weniger jeder Idiot studiert (sorry) aber ich seh was teilweise da raus kommt Milliarden an BWLern die von sich derartig überzeugt sind das sie jetzt die geilsten sind.... Vom Leben aber keine Ahnung haben .... Vor ein paar Tagen hab ich mich erst mit einem unterhalten das ja jetzt München so teuer geworden ist seit er nicht mehr studiert und er mit seinem Geld nicht hinkommt ... Ähm ja da hab ich mir dann auch meinen Teil gedacht ....

Student sind die unproduktivste arbeitsfähig Schicht in unsere Bevölkerung die nen Vorschuss bekommen das sie vielleicht irgendwann mal ein wichtiges Mitglied der Arbeitenden Bevölkerung werden und so die Allgemeinheit unterstützen.... Ich will ned wissen bei wie vielen der Punkt niemals Eintritt wenn sie stattdessen eine normale Ausbildung gemacht hätten ... Ich kenne mehr als einen 35 und studiert noch kein festen Arbeitsverhältnis gehabt da mach ich mir schon so meine Gedanken ob die Studentische Förderung so Ihren Sinn hat oder ob es ned mal an der Zeit wäre das so auszulegen das man die Leute möglichst schnell ins Berufsleben bekommt und das funktioniert halt nur wenn sich das Studenten Dasein nicht lohnt ...
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17335
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Alles eine Frage der Politik, und zwar der Landespolitik...Wenn man nicht damit einverstanden ist, muss man halt da anfangen...

München muss halt nichts machen um attraktiv für Studenten zu sein...

Als normaler Fahrgast sehe ich es nicht ein Studenten quer zu subventionieren. Und ich war selber Student!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12633
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

@Rev: in was für ner Phantasie-Welt lebst du denn? Ich kenne zumindest keinen Kommilitonen, der sich nicht mit einem Nebenjob Geld dazu verdienen müsste, um über die Runden zu kommen...
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2402
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Bayernlover @ 3 Apr 2016, 10:47 hat geschrieben: In Sachsen bekommt man das komplette Bundesland - wer also von Dresden nach Leipzig pendelt, kann das ohne zusätzliche Kosten tun.

Aber Sachsen ist auch ein reiches Bundesland mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit und dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen deutschlandweit, da ist klar, dass man sich mehr leisten kann als Bayern. Letzteres ist ja immerhin stark auf Transferleistungen angewiesen (gerade München)
Ja, so ist es leider. Bayern ist ein armes Bundesland, das nicht mit prosperierenden Gegenden wie der Lausitz mithalten kann, und München kommt finanziell gleich hinter Delhi. Da muss man schon Verständnis haben, wenn man sich so etwas nicht leisten kann.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Jean @ 3 Apr 2016, 11:12 hat geschrieben: Alles eine Frage der Politik, und zwar der Landespolitik...Wenn man nicht damit einverstanden ist, muss man halt da anfangen...

München muss halt nichts machen um attraktiv für Studenten zu sein...

Als normaler Fahrgast sehe ich es nicht ein Studenten quer zu subventionieren. Und ich war selber Student!
Ok, kleine Milchmädchenrechung: Erzähle irgendjemand dass andere ganz böse sind. Dann sind sie es auch. Sind sie es nicht - scheiß drauf.

Welcher normale Fahrgast subventioniert bitte die Studenten quer? Und wie finanziert er erst deren Ausfall quer? Es ist ja nicht so dass mit dem Semesterticket keine Mehreinnahmen gegenüber dem vorherigen Zustand generiert werden!

Wer finanziert dann den Ausfall quer? Natürlich: der gemeine Fahrgast. Und zwar mit richtig heftiger Preissteigerung. Wen du qurefinanzierst das sind unter anderem die Rollstuhlfahrer, also diejenigen für die die Unternehmen auch noch so richtig viel Geld ausgeben müssen. Darüber regt sich niemand auf. Zurecht werden jetzt die meisten sagen, aber eigentlich wäre diese Finanzierung Aufgabe des Staates.

Das LMU-Jobticket ist für die meisten preislich in etwa da wo das Semesterticket liegt? Keine Rede wert. Kann man ja nicht gesellschaftlich anerkannt drauf rumhacken. Ich glaub es wird mal wieder Zeit für Massenkundgebungen, diesmal aber von der FH zum Georg-Brauchle-Ring. (Route dürfte klar sein)
-
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Unsere Gesellschaft und speziell Wirtschaft erwartet jedoch inzwischen für einen großen Teil der Stellen einen Studienabschluss. Dies soll die Überlebensfähigkeit der Wirtschaft sichern und hat bislang auch ganz gut geklappt.
Zudem ist unsere Gesellschaft so aufgebaut, dass die Leistungsfähigeren die Schwächeren unterstützen. Dies kann man innerhalb der Fahrpreise regeln, oder auch durch Zuschüsse aus Steuermitteln.

Bei Studenten läuft der Löwenanteil der Finanzierung nach wie vor über die Eltern. Mit den Fahrkosten werden in der Regel die Eltern belastet, die das alles finanzieren - und ich weiß das besonders, da ich als Vater genau das mache. Man belastet also die Familien, wie so oft in diesem Land. Und die Eltern, die Kinder in die Welt gesetzt haben. Dabei sind Kinder in der Tat die Zukunft.

Und erleidet denn der MVV dank Semesterticket wirklich einen Verlust?
Bei 7% Mehreinnahmen in 2015 und nur 2% mehr an Fahrgästen würde ich tendenziell sagen: von den Zahlen her, nein!
Zudem behauptet ja der MVV, die Studenten würden mit dem Semesterticket öfters fahren als zuvor und als kalkuliert.
Da aber sowohl in 2014 als auch in 2015 die Fahrgastzahlen um nur rund 2% gestiegen sind - nicht mehr als in den Vorjahren und exakt so viel wie das Bevölkerungswachstum (das 2015 sogar knapp über 2 Prozent aufwies) ist das alles unlogisch.

Und wie hoch sind den die Rabatte tatsächlich:
Schauen wir uns doch mal die Kosten für 3 Ringe an (die den Löwenanteil der studentischen Nutzer umfassen dürfte) und unterstellen, dass Studenten statt Semesterticket 10 Monatskarten erwerben würden (die ja zudem jetzt noch mit gleitendem Beginn gekauft werden können):

Semesterticket: 440 Euro, 44 Euro pro Monat bei 10 Monaten Nutzung durch Studenten
Ausbildungstarif II: 481 Euro pro Jahr bei 10 Monaten Nutzung pro Jahr, 48,10 Euro pro Monat
Isarcard Job: 546 Euro, 45,50 Euro bei 12 Monaten Nutzung durch Angestellte
Isarcard Abo: 609 Euro, 50,75 Euro bei 12 Monaten Nutzung durch Angestellte
Isarcard 60 (für Senioren ab 60), 441 Euro pro Jahr Innenraum, entspricht dem Semesterticket, allerdings Nutzung erst ab 9 Uhr - vor 9 Uhr kostet allerdings dürfen Senioren vor 9 Uhr für den halben Preis fahren! Also nur 1 Streifen pro Zone!!! Was das Geschrei der Senioren derzeit relativeren sollte...

Ich finde das erstaunliche eher, dass man bei der Isarcard Job schon für 45,50 Euro pro Monat eine Karte für 3 Ringe für all die BWLer, Ingenieure etc. bei BMW, Munich Re und Allianz erhält. Das ist unsolidarisch und eine Subventionierung der Gutverdienenden! Und entspricht eher dem, was Studenten effektiv pro Monat ausgeben würden bzw. ist 3 Euro billiger pro Monat als das Ausbildungsmonatsticket 2!!!
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17335
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Ich finde das erstaunliche eher, dass man bei der Isarcard Job schon für 45,50 Euro pro Monat eine Karte für 3 Ringe für all die BWLer, Ingenieure etc. bei BMW, Munich Re und Allianz erhält.
Ob die genannten Unternehmen nicht auch Ihr Anteil dann der Isarcard Job dazu geben? Schon mal darüber nachgedacht?
Unsere Gesellschaft und speziell Wirtschaft erwartet jedoch inzwischen für einen großen Teil der Stellen einen Studienabschluss. Dies soll die Überlebensfähigkeit der Wirtschaft sichern und hat bislang auch ganz gut geklappt.
Ganz ehrlich? Weiß die Wirtschaft überhaupt was sie will? Außer Arbeitssklaven die alles können und nichts kosten?
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Jean @ 3 Apr 2016, 15:20 hat geschrieben: Ob die genannten Unternehmen nicht auch Ihr Anteil dann der Isarcard Job dazu geben? Schon mal darüber nachgedacht?
Nein, zahlen sie nicht.
Das Prinzip der IsarCard Job ist auf der MVV-Seite nachzulesen:
Bei 100 Tickets pro Jahr bekommt man vom MVV 5% Rabatt, bei 1000 Tickets pro Jahr gibt es 10% Rabatt.
Wenn man das Jobticket noch im Abo nimmt, dann gibt es weiteren Rabatt.
Diesen Rabatt finanziert der "normale" Nutzer.
Insgesamt spart ein Nutzer der IsarCard Job im Abo fast 30% im Vergleich zur monatlichen Isar-Card für alle anderen Nutzer.
Dadurch bezahlt ein Nutzer der IsarCard Job im Abo pro Jahr tatsächlich weniger als ein Nutzer des Ausbildungstarifs 2...

Bei dem Ausbildungstarif 2 bekommt man allerdings leider keinen Rabatt für ein Jahresabo. Und eine Mindestabnahme von 1.000 Tickets wie beim Jobticket dürften die Münchner Hochschulen auch schaffen.

Würde man den Ausbildungstarif 2 so rabattieren wie das Jobticket Abo (also 10% Rabatt für die Großabnahme plus 2 Monate Rabatt für das Jahresabo), dann würde der Ausbildungstarif 2 für 4 Ringe pro Jahr 483 Euro kosten. Das wäre in etwa so viel wie das Semesterticket heute pro Jahr, bzw. deutlich weniger als das Semesterticket ab Herbst kosten wird.

Das Semesterticket ab Herbst wird dann fast so viel kosten wie der Jahresbetrag für einen Angestellten für das Jobticket Abo für 3 Ringe!
Man rabattiert also massiv die Angestellten größerer Unternehmen!
Das wird nicht in Frage gestellt...Aber das Semesterticket.

Und übrigens: 12 Monate Schülerticket / Ausbildungstarif I kostet bei gleicher Ringanzahl ebenfalls in etwa so viel wie das JobTicket Abo!
Schüler zahlen also so viel wie ein BMW-Ingenieur oder ein Manager bei der Allianz.
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17335
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

Das die Unterschiede so drastisch sind wusste ich nicht. Zeigt mal wieder wer hier die Macht und Lobby hat.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16213
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 3 Apr 2016, 12:31 hat geschrieben:Und erleidet denn der MVV dank Semesterticket wirklich einen Verlust?
Bei 7% Mehreinnahmen in 2015 und nur 2% mehr an Fahrgästen würde ich tendenziell sagen: von den Zahlen her, nein!
Hieß es nicht irgendwo, die Studenten würden mehr fahren als erwartet? Vielleicht ist das das "virtuelle" Problem, schließlich kann man als Student mit dem Semesterticket kostenlos an den Starnberger See, nach Freising oder sonstwohin fahren, was ggf. (in der Freizeit) zusätzliche Fahrten generiert.

Wenn man jetzt den Preis auf die Fahrten umrechnet, könnte das zu einem virtuellen Verlust führen. Virtuell deswegen, weil in der Freizeit bei nicht ausgelasteten Fahrzeugen keine nennenswerten zusätzlichen Kosten für das Verkehrsunternehmen entstehen.
TravellerMunich @ 3 Apr 2016, 15:37 hat geschrieben:Schüler zahlen also so viel wie ein BMW-Ingenieur oder ein Manager bei der Allianz.
Stimmt, das JobTicket habe ich total vergessen. Und bei meinem Lieblingsbeispiel, dem Schüler, dessen Schule und Wohnort blöderweise im selben Ring liegt, zahlt der Schüler sogar das doppelte pro Ring wie der Manager bei der Allianz.

Mich wundert nur, dass das keinen Aufstand gibt. Und ich wette, dass man bei den Verlusten des Semestertickets natürlich auch vom Isarcard-Normalpreis ausgeht, und nicht von dem Jobticket-Abo, das durchaus eine nennenswerte Zahl Menschen in München haben dürfte.
TravellerMunich @ 3 Apr 2016, 10:30 hat geschrieben:Es gab Zeiten, da hätten die Studenten einfach mal ein paar Monate lang den MVV boykottiert und geschaut, wie sich die Einnahmen dort so entwickeln...
Was zu der Zeit, als die Uni in der Innenstadt lag und der Student einfach mit dem Rad hinfahren konnte, ja kein Problem war. Seit eine durchaus nennenswerte Zahl Studenten außerhalb der Stadt (Garching, Martinsried, Weihenstephan bei Freising, ..), geht das halt nicht so einfach.
Bayernlover @ 3 Apr 2016, 09:10 hat geschrieben:Die meisten, die ich kenne, fahren dann halt schwarz. In München wird doch eh nie kontrolliert...
Da täuschst Du Dich, die Kontrolldichte ist seit einigen Monaten extrem hoch. Ich werde momentan pro Monat mindestens drei mal kontrolliert.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 3 Apr 2016, 16:49 hat geschrieben: Da täuschst Du Dich, die Kontrolldichte ist seit einigen Monaten extrem hoch. Ich werde momentan pro Monat mindestens drei mal kontrolliert.
Da täuscht du dich, hier wird nach wie vor nicht kontrolliert. Ist ja auch noch kein Semesterbeginn :D
-
Bayernlover
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13814
Registriert: 02 Aug 2009, 16:49
Wohnort: Dresden (4, 6, 10, 12, 65, 85)

Beitrag von Bayernlover »

Okay, seit ein paar Monaten wohne ich nicht mehr in München. Aber in den drei Jahren davor kann ich die Kontrollen an einer Hand abzählen, auch zu der Zeit, wo ich noch jeden Tag Bahn gefahren bin.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Naja, das Problem scheint zu sein dass das nach wie vor nicht flächendeckend sondern eher wieder Schwerpunktkonrollen sind.

Angeblich ist ja seit ein paar Monaten die Kontrolldichte durchaus erhöht, das haben mir wenige Leute bestätigt, die meisten haben davon nix mitbekommen.

Es war Semesterbeginn an der FH, da wurde verstärkt kontrolliert und wenn jetzt an der TU in Garching das Semester wieder losgeht kann man zwischen Fröttmaning und Hochbrück das Ticket auch unausgefordert rauskramen. Das generell verstärkt kontrolliert wird kann ich noch nicht nachvollziehen, aber vielleicht ist meine Route dafür auch wieder zu speziell?
-
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Boris Merath @ 3 Apr 2016, 16:49 hat geschrieben: Mich wundert nur, dass das keinen Aufstand gibt. Und ich wette, dass man bei den Verlusten des Semestertickets natürlich auch vom Isarcard-Normalpreis ausgeht, und nicht von dem Jobticket-Abo, das durchaus eine nennenswerte Zahl Menschen in München haben dürfte.
Warum sollte man? Die einzig sinnvolle Ausgangsbasis ist natürlich der Ausbildungstarif.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 3 Apr 2016, 10:30 hat geschrieben: Berlin: 193 Euro für das Gesamtnetz, 24 Stunden Gültigkeit
Irrtum - das ist ja die Unverschämtheit. Für das Gesamtnetz wären 235,80 EUR fällig. Brandenburger Studenten zahlen dafür übrigens deutlich weniger, als Berliner Studenten nur für Berlin ABC.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

JeDi @ 3 Apr 2016, 23:13 hat geschrieben: Warum sollte man? Die einzig sinnvolle Ausgangsbasis ist natürlich der Ausbildungstarif.
Bist du dir da so sicher?
-
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

JeDi @ 3 Apr 2016, 23:16 hat geschrieben: Irrtum - das ist ja die Unverschämtheit. Für das Gesamtnetz wären 235,80 EUR fällig. Brandenburger Studenten zahlen dafür übrigens deutlich weniger, als Berliner Studenten nur für Berlin ABC.
Stimmt, ABC für 193 Euro umfasst nur Berlin plus direktes Umland (einschließlich Potsdam).

Der Gesamttarif für rund 235 Euro pro Semester umfasst dann noch neben Berlin das gesamte Bundesland Brandenburg mit 6-facher Größe des Verbundgebietes VBB im Vergleich zum MVV und der doppelten Einwohnerzahl des VBB im Vergleich zum MVV.

Dennoch wird das MVV-Semesterticket wohl demnächst mindestens 250 Euro kosten, also satt mehr als ganz Berlin und Brandenburg.
viafierretica
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2402
Registriert: 12 Jun 2004, 23:40

Beitrag von viafierretica »

Das kuriose an der IsarCard 60 ist ja, das es - wie der Name sagt - ab 60 gilt, damit auch für viele Arbeitnehmer, die in diesem Alter besonders viel verdienen, meist "ihre Schäfchen im trockenen haben", aber lächerlich wenig zahlen - und deutlich weniger als ein Student, der sich mit Nebenjobs etc im teuren München durchschlagen muss. So viel zur Lobby. Und diese Rentner schreien besonders laut.
Nebenbei: in der Slowakei fahren alle Rentner im gesamten Bahn- und ÖPNV-Netz umsonst - ein neu eingeführtes Gesetz (zu EU-Zeiten, wohlgemerkt!).
In Österreich gibt es fast überall 365-Euro-Jahreskarten.
In keinem anderen Land ist der ÖV - im Verhältnis zum Einkommen - so teuer wie in Deutschland.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 3 Apr 2016, 23:49 hat geschrieben: Stimmt, ABC für 193 Euro umfasst nur Berlin plus direktes Umland (einschließlich Potsdam).
...und damit ein doch deutlich kleineres Gebiet als der MVV.
Der Gesamttarif für rund 235 Euro pro Semester umfasst dann noch neben Berlin das gesamte Bundesland Brandenburg mit 6-facher Größe des Verbundgebietes VBB im Vergleich zum MVV und der doppelten Einwohnerzahl des VBB im Vergleich zum MVV.
Du sprachst aber von einem Gesamtnetzsemesterticket für 193 Euro, und das gibt es in Berlin nicht.
Dennoch wird das MVV-Semesterticket wohl demnächst mindestens 250 Euro kosten, also satt mehr als ganz Berlin und Brandenburg.
Das ist aber ein Äpfel-Birnen-Vergleich. Berlin-Brandenburg hat ein volles Solidarmodell.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 3 Apr 2016, 23:55 hat geschrieben: In Österreich gibt es fast überall 365-Euro-Jahreskarten.
Wenn du 2 Bundesländer (eins davon Wien) für fast überall hälst...
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

ropix @ 3 Apr 2016, 23:27 hat geschrieben: Bist du dir da so sicher?
Ja, denn der Unterschied zwischen Jedermanntarif und Ausbildungstarif wird ohnehin ausgeglichen.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

also eine realistische Begründung ist nicht akzeptabel weil hier geht's nicht um Realismus sondern um "MEHR GELD"

Immerhin gilt die IsarCard 60 erst ab 9 Uhr und wäre damit vergleichbar der IsarCard (wie heißt das Ding aktuell? 9?) - auch wenns die Rentner nicht wahrhaben wollen, diese Verbilligung ist genau dafür gemacht dass man die ganzen Rentner nicht auch noch zwischen 6 und 9 in den Bahnen hat. Dann würde das System wohl entgültig aufgeben.

Das Studenten öfters fahren klingt irgendwie nach Rechentrick. Entweder sie hatten vorher gar kein Ticket, dann haben sie jetzt ggf. das Basisticket (also das Solidarticket) und machen damit höchstens die Nachtlinien zu voll. Oder sie hatten vorher schon eine MVV-Fahrkarte. Ob nun die gilt oder das Semesterticket tut wenig zur Sache.

Bislang konnte die Bahn jedenfalls nicht nachweisen dass die Regionalbahn zwischen Aßling und Grafing wegen Studenten verstärkt werden musste und der jammernden MVG sei gesagt - es wird bei der U ins Forschungsgelände vorraussichtlich nicht besser, höchsten teurer. (Zumal man das Forschungszentrum ja nichtmal mit Innenraum und Kurzstrecke erreicht) Wer die U-Bahn da raus kennt weiß aber, Fahrkarten interessieren sowieso nicht. Wüsste nicht wie die Kontrolleure da durchkommen sollen.
-
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18140
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

viafierretica @ 3 Apr 2016, 23:55 hat geschrieben: Das kuriose an der IsarCard 60 ist ja, das es - wie der Name sagt - ab 60 gilt, damit auch für viele Arbeitnehmer, die in diesem Alter besonders viel verdienen, meist "ihre Schäfchen im trockenen haben", aber lächerlich wenig zahlen - und deutlich weniger als ein Student, der sich mit Nebenjobs etc im teuren München durchschlagen muss. So viel zur Lobby. Und diese Rentner schreien besonders laut.
Das ist aber fast republikweit so, egal ob das Ding Bären-Ticket, Sahne-Ticket, Karte ab 60 oder noch ganz anders heißt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Bei der Diskussion um die "Rentabilität" des Semestertickets für den MVV fragt man sich, wo das Problem ist:
Die S-Bahn erzielt schon einen deutlichen Gewinn und überweist eh bis zu 50 Mio. nach Berlin.
Die MVG ist offenbar nahe dran, einen Gewinn zu erzielen. Berücksichtigt man die hohen Zahlungen, die offenbar von der MVG an die Stadt für die Nutzung der U-Bahn-Tunnel überwiesen werden, so wird auch hier ein Gewinn erzielt (zumal die Tunnel ja zu 90% von Bund und Freistaat finanziert wurden und nicht von der LHM, die jetzt nur kassiert).
Die fast vollständige Nutzerfinanzierung ist bereits trotz Semesterticket gegeben.

Zusätzliches Geld durch höhere Einnahmen wird sich offenbar kaum in einem besseren Angebot niederschlagen. Die S-Bahn hat ihr Angebot trotz Überschüssen seit Jahren nicht ausgeweitet, die MVG macht dies nur minimal. Zusätzliches Geld würde entweder an die Bahn-Zentrale und von dort an den Bundeshaushalt fließen - oder aber über die Stadtwerke an Gasfelder vor Dänemark und Windkraft vor Wales.
Dafür dürfte bei Fahrpreissteigerungen die Neigung sinken, den Nahverkehr zu nutzen.

Da die Nutzung des MVV nicht stärker, sondern eher schwächer als das Bevölkerungswachstum zugenommen hat, hat man seit Jahren keine Marktanteile gewonnen, sondern wahrscheinlich sogar, gemessen an der wachsenden Bevölkerung, leicht verloren.

Und wenn dem MVV derzeit so viel an einer gerechten Verteilung der Fahrpreise liegt und man das mit Gutachten unterfüttert:
Was würden denn Gutachten in Hinblick auf die völlig überzogenen Fahrpreise für Einzelfahrten ergeben, die locker das 2-3fache dessen betragen, was eine Fahrt wirklich kostet?

Sollte das Ziel hingegen sein, mehr Einnahmen bei weniger Ausgaben zu erzielen, dann sollte man alle Zeitkarten einfach um 25% erhöhen. Dadurch dürften die Bahnen wieder leerer werden...

Und dann bitte keine Extrawurst für die Rentner, die können ja sowieso ihre Autos nutzen und die Parkhäuser besser auslasten.

Wollte man allerdings eine Kehrtwende bei der Verkehrspolitik einleiten, so würde man für München eine Maut in Höhe von monatlich 70 oder 80 Euro erheben, für alles was reinfährt oder sich schon in München befindet. Damit könnte man dann tatsächlich den Nahverkehr in München komplett für alle kostenlos machen und sogar ausbauen. Aber das wäre ja mal echte Politik.
Leider aber kann man einen armen Autofahrer nicht mit 70 oder 80 Euro zusätzlich belasten - lieber verlangt man diese Summe von Schülern für ihre Monatskarte... :ph34r:
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24646
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Leider ist die Einführung einer Maut in München unrealistisch, da nach 20 Jahren Ude & König plus diversen Stammstrecken Verlagern au fLandesebene keine freien Kapazitäten im Nahverkehr sind. Somit können die nächsten 10 Jahre keine wesentlichen Verkehrsströme vom Auto auf den Nahverkehr umgeleitet werden.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
TravellerMunich
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2482
Registriert: 21 Jan 2009, 19:44
Wohnort: München

Beitrag von TravellerMunich »

Iarn @ 4 Apr 2016, 08:17 hat geschrieben: Leider ist die Einführung einer Maut in München unrealistisch,  da nach 20 Jahren Ude & König plus diversen Stammstrecken Verlagern au fLandesebene keine freien Kapazitäten im Nahverkehr sind. Somit können die nächsten 10 Jahre keine wesentlichen Verkehrsströme vom Auto auf den Nahverkehr umgeleitet werden.
Wofür gibt es denn die Buszüge... :ph34r:

P.S.: In Wien hat man sogar ein kleineres U-Bahn-Netz mit höherer Auslastung und scheute dennoch nicht davor zurück, mit billigeren Tickets noch mehr Fahrgäste zu gewinnen, auch für die U-Bahn. Wie machen die das bloß?
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24646
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Wie hat bei der U- Bahn aber nicht das Stammstrecken Konzept, bei der sich mehrere Linien einen Tunnel teilen müssen. Somit sind Takt Verrichtungen leichter möglich.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Iarn @ 4 Apr 2016, 08:22 hat geschrieben: Wie hat bei der U- Bahn aber nicht das Stammstrecken Konzept, bei der sich mehrere Linien einen Tunnel teilen müssen. Somit sind Takt Verrichtungen leichter möglich.
Wie soll das gehen? Wien fährt zumindest teilweise alle 2 Minuten mit einer Linie.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24646
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Ich hatte die Vergangenheitsform nehmen sollen. Dort konnte man die Linien auf den von Dir genannten Takt verdichten. Somit waren Angebote wie das 365 € Ticket möglich.

Ich bleibe dabei, in München ist weder eine Verbilligung des ÖPNV möglich noch eine Verteuerung des Autos ohne dass es zum Kollaps kommt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Antworten