[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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ruhri
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Beitrag von ruhri »

Vor kurzem bin ich mal über ein anderes Forum (Der Westen) gestolpert, wo ein sehr engagierter User erzählt hat, dass ÖPNV nicht unbedingt nötig sei. Andere Länder kämen ja auch ohne hervorragend zurecht. Die Bahnen und Busse seien ständig leer, und man könne das Ganze viel preiswerter mit Taxis abwickeln. Auf alle Fälle müsse ein ÖPNV, wenn man ihn schon haben wolle, mit kostendeckenden Preisen arbeiten. Auf Dauer sei er in Bochum ohnehin völlig überdimensioniert, da es bald nur noch 100.000 Einwohner geben würde. Ach ja, und der private Autoverkehr finanziert sich selbstverständlich zu mehr als 100 Prozent aus Kfz-, Mineralöl- und Mehrwertsteuer. Hier und hier wären mal die entsprechenden Threads.

Und dann war da am Donnerstag noch ein Beitrag in der WAZ über die Nahverkehrsunternehmen im Revier. Da wurden komischerweise die DSW21 und die EVAG als die größten genannt. War es nicht eigentlich die Bogestra? ;)

Nun, sei's drum. Da war dann auch die Rede davon, die sogenannten Inhouse-Lösungen abzuschaffen und alle Linien auszuschreiben. Ob das wirklich etwas bringen würde? Die Besteller müssten immer noch viel Geld in das System buttern, denn private Betreiber müssten auf ihren Gewinn achten. Der Vorteil aus dem Eisenbahnverkehr bei der Regionalisierung käme dabei aber gar nicht zum Zuge, weil der kommunale Nahverkehr schon immer vor Ort geplant und ausgeführt wird. Den Artikel habe ich nicht gefunden, aber einen Kommentar dazu.

Zu dem Thema noch einen älteren Beitrag.
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Beitrag von ruhri »

Mir ist gerade zu Ohren gekommen, dass der Tango immer noch fleißig getestet wird. In der 44. und 45. KW waren Bremsabnahmefahrten geplant, und Ende November wird mit der Endabnahme gerechnet. Danach könnte er endlich im Liniendienst fahren.
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Beitrag von ruhri »

Wen es interessiert:
Die Bauarbeiten entlang der Straßenbahnlinie 306 gehen mit großen Schritten
voran. Ein wichtiger Meilenstein, das Eickeler Zentrum, steht kurz vor
dem Abschluss.
Dies möchten wir zum Anlass nehmen, Sie zu einer Baustellenfeier einzuladen.
Samstag, 24. November 2007,
im Festzelt hinter dem Sud- und Treberhaus,
Eickeler Markt 1, 11 bis 16 Uhr.
Am Rande der Veranstaltung können Sie sich gerne auch über die weiteren
Bauabschnitte informieren. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, mit allen
Beteiligten Fragen und Anregungen zu diskutieren.
Die Stadt Herne und
BOGESTRA freuen sich,
Sie begrüßen zu können.
Zum ersten Mal wird ein Modell der neuen Variobahn gezeigt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Tunnel zuschütten sorgt also dafür daß der Nahverkehr besser wird. Okay, nehmen wir den Bochumer Hauptbahnhof.

302 (12 Bahnen / Stunde), U35 (24 Bahnen / Stunde), 306 (6 Bahnen / Stunde), 308 (12 Bahnen / Stunde), 310 (6 Bahnen / Stunde) und 318 (3 Bahnen / Stunde). Das macht insgesamt 63 Bahnen pro Stunde, von denen neun wenden. Wie das an der Oberfläche hätte funktionieren sollen, soll mir einer dieser Anti-Tunnel-Ideologen mal bitte erklären. Der Turmbahnhof Bochum Hbf ist eine extrem leistungsfähige Stadtbahnstation, die dafür gesorgt hat, daß der Bochumer Hauptbahnhof zum Knotenpunkt des Bochumer ÖPNV werden konnte. An der Oberfläche hätte man mehrere Linien am Hauptbahnhof vorbeiführen müssen.

Zum Thema Verlust: Was will dieser Typ eigentlich? Erst beschwert er sich, daß die Bogestra 40 mio € Verlust gemacht hat (dafür werden die Städte Bochum, Gelsenkirchen, Witten sowie teilweise Herne, Castrop-Rauxel, Hattingen und Teile Lütgendortmunds mit ÖPNV versorgt sowie weitere Schnellbusse bis in den Wuppertaler Raum betrieben), dann beschert er sich, daß nach 19 Uhr zu wenig Busse fahren. Also was denn jetzt bitte? Die dahintersteckende Ideologie ist genau die, die auch die Koch-Steinbrück-Liste verbrochen hat, hier wird öffentlicher Nahverkehr als reiner Kostenfaktor angesehen.

Ein Bus kann etwa 30 Leute transportieren. Ein Standardbus, kein Gelenkbus oder Doppeldeckerbus oder solche Scherze, ein Standardbus. Wenn der zur Hälfte ausgelastet ist, also wenn 15 Leute drin sind, bei drei Fahrten pro Stunde und Richtung, dann macht das 90 Leute pro Stunde, die ansonsten mit dem Auto fahren würden.

Obwohl, der daraus resultierende Verkehrsinfarkt würde vielleicht die eine oder andere Person zum umdenken bringen.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 25 Nov 2007, 01:02 hat geschrieben:Tunnel zuschütten sorgt also dafür daß der Nahverkehr besser wird. Okay, nehmen wir den Bochumer Hauptbahnhof.
Nun ja, die teure Tunnelunterhaltung fiele dann in der Tat nicht an. Davon könnte man über der Erde einiges bewegen, schätze ich. Andererseits haben die Tunnel neben der weitestgehenden Staufreiheit (die U35 war vor kurzem mal stundenlang gestört!) natürlich Vorteile, wenn oben etwas los ist. Über den Bochumer Boulevard wird viel geschimpft, aber werfen wir mal einen Blick auf den Bochumer Musiksommer, den verkaufsoffenen Sonntag (am 2.Dezember 2007 findet der nächste statt) und den Weihnachtsmarkt. Beim Musiksommer wurde der Boulevard gesperrt und verwandelte sich in ein großes Konzertgelände. Die Busse wurden für die paar Tage umgeleitet, die Straßenbahnen hätten eingestellt werden müssen. Unterirdisch fuhren sie wie gewohnt weiter! Bei einem verkaufsoffenen Sonntag wird nicht umgeleitet, aber während sich die Busse durch die Menschenmassen quälen müssen, fahren die Bahnen wieder unten durch. Oder hätte einer lieber Bahnen statt Busse im Getümmel? Auch beim Weihnachtsmarkt verkehren die Bahnen ohne Probleme und transportieren die Menschenmassen in die Stadt und wieder zurück. Sehr leistungsfähig!

Übrigens: Die regelmäßig aufkommenden Forderungen, den Weihnachtsmarkt erst nach Totensonntag beginnen zu lassen, sind völlig illusorisch. Die Leute sind am Samstag vor Totensonntag hingeströmt, als ob es schon der 23. Dezember wäre.
302 (12 Bahnen / Stunde), U35 (24 Bahnen / Stunde), 306 (6 Bahnen / Stunde), 308 (12 Bahnen / Stunde), 310 (6 Bahnen / Stunde) und 318 (3 Bahnen / Stunde). Das macht insgesamt 63 Bahnen pro Stunde, von denen neun wenden. Wie das an der Oberfläche hätte funktionieren sollen, soll mir einer dieser Anti-Tunnel-Ideologen mal bitte erklären. Der Turmbahnhof Bochum Hbf ist eine extrem leistungsfähige Stadtbahnstation, die dafür gesorgt hat, daß der Bochumer Hauptbahnhof zum Knotenpunkt des Bochumer ÖPNV werden konnte. An der Oberfläche hätte man mehrere Linien am Hauptbahnhof vorbeiführen müssen.
Und voll sind die Bahnen - man glaubt es kaum! Gestern bin ich in den Rückreiseverkehr vom Stadion geraten. Das war natürlich die absolute Steigerung.

Übrigens, du hast die eintreffenden Bahnen gerechnet, und nicht die abfahrenden, oder? Die wendenden Bahnen fahren danach ja auch wieder ab.

Morgens zwischen 7:00 und 8:00 Uhr steigert sich das ganze auch noch: Die 318 fährt dann durch, zusätzliche Wagen auf der 308 führen zu einem echten 5-Minuten-Takt zwischen Am Röderschacht und Nordbad und die 306 fährt alle 5 Minuten. Dann kommen also sogar 72 Bahnen an, von denen 12 wenden.
Zum Thema Verlust: Was will dieser Typ eigentlich? Erst beschwert er sich, daß die Bogestra 40 mio € Verlust gemacht hat (dafür werden die Städte Bochum, Gelsenkirchen, Witten sowie teilweise Herne, Castrop-Rauxel, Hattingen und Teile Lütgendortmunds mit ÖPNV versorgt sowie weitere Schnellbusse bis in den Wuppertaler Raum betrieben), dann beschert er sich, daß nach 19 Uhr zu wenig Busse fahren. Also was denn jetzt bitte? Die dahintersteckende Ideologie ist genau die, die auch die Koch-Steinbrück-Liste verbrochen hat, hier wird öffentlicher Nahverkehr als reiner Kostenfaktor angesehen.
Ja, der Nahverkehr soll toll sein, darf aber nichts kosten. Aber wie schon erwähnt: Viele Autofahrer hängen noch dem Traum an, dass sie mit ihren autoabhängigen Steuern mehr bezahlen, als der Straßenverkehr kostet. Das ist aber nicht so!
Ein Bus kann etwa 30 Leute transportieren. Ein Standardbus, kein Gelenkbus oder Doppeldeckerbus oder solche Scherze, ein Standardbus. Wenn der zur Hälfte ausgelastet ist, also wenn 15 Leute drin sind, bei drei Fahrten pro Stunde und Richtung, dann macht das 90 Leute pro Stunde, die ansonsten mit dem Auto fahren würden.
Wenn nur 30 Leute im Bus sind, muss keiner stehen. Voll besetzt schafft ein Solobus sogar 80 Personen weg. Bei einem Gelenkbus sind es zwischen 80 bis 175 Personen, die M6-Bahnen 98-134, die NF6D 72-222 und die B80D 70-222.
Obwohl, der daraus resultierende Verkehrsinfarkt würde vielleicht die eine oder andere Person zum umdenken bringen.
Um mit den Ärzten zu singen: "Aber dann ist es zu spät, zu späät!" ;)
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

ruhri @ 25 Nov 2007, 12:24 hat geschrieben: Nun ja, die teure Tunnelunterhaltung fiele dann in der Tat nicht an. Davon könnte man über der Erde einiges bewegen, schätze ich. Andererseits haben die Tunnel neben der weitestgehenden Staufreiheit (die U35 war vor kurzem mal stundenlang gestört!) natürlich Vorteile, wenn oben etwas los ist. Über den Bochumer Boulevard wird viel geschimpft, aber werfen wir mal einen Blick auf den Bochumer Musiksommer, den verkaufsoffenen Sonntag (am 2.Dezember 2007 findet der nächste statt) und den Weihnachtsmarkt. Beim Musiksommer wurde der Boulevard gesperrt und verwandelte sich in ein großes Konzertgelände. Die Busse wurden für die paar Tage umgeleitet, die Straßenbahnen hätten eingestellt werden müssen. Unterirdisch fuhren sie wie gewohnt weiter! Bei einem verkaufsoffenen Sonntag wird nicht umgeleitet, aber während sich die Busse durch die Menschenmassen quälen müssen, fahren die Bahnen wieder unten durch. Oder hätte einer lieber Bahnen statt Busse im Getümmel? Auch beim Weihnachtsmarkt verkehren die Bahnen ohne Probleme und transportieren die Menschenmassen in die Stadt und wieder zurück. Sehr leistungsfähig!
Natürlich kosten die Tunnel viel, bei einigen Stücken hätte man vielleicht auch wirklich eine oberirdische Lösung verwirklichen können. Aber der Knotenpunkt Bochum Hbf wäre an der Erde nicht möglich gewesen.

Wie ich heute gehört habe, ist das Riesenrad nicht mehr auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt, da die Busse dafür umgeleitet werden mußten, was Beschwerden der Bochumer Geschäftsleute nach sich zog. Daß viele Leute jetzt gar nicht mehr auf den Bochumer Weihnachtsmarkt gehen, weil er nach dem Verlust des Riesenrades eben nicht mehr attraktiver ist als der Dortmunder, Essener oder Hattinger Weihnachtsmarkt, scheint man dabei zu vergessen.
Übrigens: Die regelmäßig aufkommenden Forderungen, den Weihnachtsmarkt erst nach Totensonntag beginnen zu lassen, sind völlig illusorisch. Die Leute sind am Samstag vor Totensonntag hingeströmt, als ob es schon der 23. Dezember wäre.
Na klar, und das war auch schon immer so. Warum auch nicht? Die Weihnachtszeit beginnt nunmal nicht erst am 1. Advent oder am 1. Dezember, sondern schon lange vorher. Und solange man nicht im Oktober mit dem Weihnachtsmarkt anfängt finde ich das auch nicht so dramatisch.
Übrigens, du hast die eintreffenden Bahnen gerechnet, und nicht die abfahrenden, oder? Die wendenden Bahnen fahren danach ja auch wieder ab.

Morgens zwischen 7:00 und 8:00 Uhr steigert sich das ganze auch noch: Die 318 fährt dann durch, zusätzliche Wagen auf der 308 führen zu einem echten 5-Minuten-Takt zwischen Am Röderschacht und Nordbad und die 306 fährt alle 5 Minuten. Dann kommen also sogar 72 Bahnen an, von denen 12 wenden.
Das kommt auch noch dazu. Stell Dir vor, jedes Kind würde mit dem Auto zur Schule gefahren werden. Na dann aber viel Spaß.
Wenn nur 30 Leute im Bus sind, muss keiner stehen. Voll besetzt schafft ein Solobus sogar 80 Personen weg. Bei einem Gelenkbus sind es zwischen 80 bis 175 Personen, die M6-Bahnen 98-134, die NF6D 72-222 und die B80D 70-222.
Gut, 222 Leute pro Bahn, alle zehn Minuten eine Bahn pro Richtung, macht zwölf Bahnen die Stunde, wenn die dann eigene Autos hätten ... ich rechne lieber nicht weiter.
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Beitrag von Rusty66 »

Ja, der Nahverkehr soll toll sein, darf aber nichts kosten. Aber wie schon erwähnt: Viele Autofahrer hängen noch dem Traum an, dass sie mit ihren autoabhängigen Steuern mehr bezahlen, als der Straßenverkehr kostet. Das ist aber nicht so!
Nunja, aber dann fragt man sich, warum das Nahverkehr nicht komplett gestrichen wird. Jeder Bus und jede Bahn kostet Geld, das keine Kommune hat. Dann könnten alle sparen und sich riesig freuen.
ruhri
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 25 Nov 2007, 21:15 hat geschrieben:Natürlich kosten die Tunnel viel, bei einigen Stücken hätte man vielleicht auch wirklich eine oberirdische Lösung verwirklichen können. Aber der Knotenpunkt Bochum Hbf wäre an der Erde nicht möglich gewesen.
Man fragt sich, wie das woanders finanziert wird. Vor einiger Zeit lief wohl mal im Fernsehen eine Dokumentation, die Berlin mit Singapur verglich. Bei vergleichbarer Größe ist die eine chronisch pleite, während die andere boomt. Letztlich muss man aber wohl den Erhalt der Infrastruktur immer aus der Perspektive des Gemeinwohl betrachten. Weder Straßen- noch Schienennetze samt jeweils zugehöriger Tunnel werden jemals im großen Maßstab Gewinne abwerfen.
Wie ich heute gehört habe, ist das Riesenrad nicht mehr auf dem Bochumer Weihnachtsmarkt, da die Busse dafür umgeleitet werden mußten, was Beschwerden der Bochumer Geschäftsleute nach sich zog. Daß viele Leute jetzt gar nicht mehr auf den Bochumer Weihnachtsmarkt gehen, weil er nach dem Verlust des Riesenrades eben nicht mehr attraktiver ist als der Dortmunder, Essener oder Hattinger Weihnachtsmarkt, scheint man dabei zu vergessen.
Nicht nur das Riesenrad, sondern auch die Eisbahn musste bereits zum zweiten Mal den in die Mitte verlegten Bussen weichen, obwohl sich vor der Tunnelöffnung Anfang 2006 nicht nur die Gelenkbusse der Linien 345 und 368, sondern auch die M6- und NF6D-Bahnen der Linien 302, 306 und 310 erfolgreich daran vorbei quetschen konnten. Mich persönlich hat beides nie wirklich gelockt, aber ich frage mich schon, ob man nicht eine andere Stelle hätte finden können. Auf dem Dr.-Ruer- oder Husemann-Platz hätte man beides sicherlich aufstellen können. Die dann verdrängten Buden hätten immer noch auf der Massenberg-, Bongard-, Hue- oder Kortumstraße aufgestellt werden können.

Eine Verlegung der Busse für über vier Wochen wäre übrigens nicht nur bei den Händlern unbeliebt, sondern rechtlich auch nicht statthaft gewesen. Meines Wissens dürfen Buslinien wegen einer Veranstaltung für maximal vier Tage umgeleitet werden. Natürlich finden sich immer wieder Stimmen, die die Busse auf dem Boulevard überhaupt als störend bezeichnen!
Na klar, und das war auch schon immer so. Warum auch nicht? Die Weihnachtszeit beginnt nunmal nicht erst am 1. Advent oder am 1. Dezember, sondern schon lange vorher. Und solange man nicht im Oktober mit dem Weihnachtsmarkt anfängt finde ich das auch nicht so dramatisch.
Tja, jedenfalls scheint sich das Fehlen von Riesenrad und Eisbahn nicht wirklich bemerkbar zu machen. Noch voller hätte es an diesem ersten Samstag nicht sein dürfen.
Das kommt auch noch dazu. Stell Dir vor, jedes Kind würde mit dem Auto zur Schule gefahren werden. Na dann aber viel Spaß.
Die Unsitte, Kinder mit dem Auto zur Schule zu bringen, sollte mit aller Macht verringert werden. Für die armen Kinder ist das hochgradig gefährlich, weil die meisten der Raser vor den Schulen traurigerweise Eltern sind, die gerade ihre Kinder bringen oder bereits abgesetzt haben.
Gut, 222 Leute pro Bahn, alle zehn Minuten eine Bahn pro Richtung, macht zwölf Bahnen die Stunde, wenn die dann eigene Autos hätten ... ich rechne lieber nicht weiter.
Und dann hast du dich bereits verrechnet! Du beschreibst gerade nur die 302 oder 308, aber gerade letztere wird schließlich noch durch die 318 verstärkt. Auf der U35 fahren auf Grund des 5-Minuten-Takts und der Doppeltraktionen summa summarum pro Richtung und Stunde 24 B80D. Das wären also maximal 5328 Fahrgäste, und ohne Ausnutzung der Stehplätze immer noch 1680.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Also, 5.328 zusätzliche Autos pro Stunde. Wenn man dann überlegen würde, wie es dann in der Innenstadt aussähe, man sollte sich das besser nicht vorstellen. Der in Bochum gute ÖPNV hat den Verkehrsinfarkt bislang einigermaßen verhindert.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 26 Nov 2007, 21:45 hat geschrieben:Also, 5.328 zusätzliche Autos pro Stunde. Wenn man dann überlegen würde, wie es dann in der Innenstadt aussähe, man sollte sich das besser nicht vorstellen. Der in Bochum gute ÖPNV hat den Verkehrsinfarkt bislang einigermaßen verhindert.
Nun ja, das ist das theoretische Maximum. Da steht man gedrängt wie die sprichwörtlichen Ölsardinen. Außerdem unterstellst du natürlich, dass alles allein fahrende Autofahrer wären. Eine Zahl von 500-1500 eingesparten Autos wäre wohl eine realistischere Annahme.
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Beitrag von Larry Laffer »

Und das pro Linie, wenn wir ausrechnen, wieviele Fahrgäste die Bogestra innerhalb Bochums pro Werktag transportiert. So breite Straßen könnte man gar nicht bauen, daß die alle mit dem Auto fahren würden.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 27 Nov 2007, 20:39 hat geschrieben: Und das pro Linie, wenn wir ausrechnen, wieviele Fahrgäste die Bogestra innerhalb Bochums pro Werktag transportiert. So breite Straßen könnte man gar nicht bauen, daß die alle mit dem Auto fahren würden.
Das stimmt, auch wenn natürlich die U35 die Linie mit dem größten Platzangebot und auch den meisten Fahrgästen ist.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

So breit könnte die Herner Straße gar nicht sein, daß die Leute alle mit ihren Autos dadraufpassen würden.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 29 Nov 2007, 01:11 hat geschrieben:So breit könnte die Herner Straße gar nicht sein, daß die Leute alle mit ihren Autos dadraufpassen würden.
Tja, und wenn man dann noch liest, dass die Herner Straße trotz der U35 eines der am stärksten durch Feinstaub belasteten Gebiete Bochums darstellt, dann fällt einem nichts mehr dazu ein.

Außer vielleicht diesem: Wieviel Feinstaub läge wohl über der Herner Straße, wenn die U35 noch die 305 wäre, oder gar längst als Bus führe?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Ich denke, wenn da im Zwanzigminutentakt eine Busline 305 fahren würde, wäre der Feinstaub auf der Herner Straße noch das geringere Problem. Neulich hab ich irgendwo sinngemäß gelesen, daß Straßenbahnen abgeschafft werden müßten, da die Rillen in den Straßen störend sein. Und natürlich fahren da eh immer nur zwei Omas mit, die gefälligst zu Hause bleiben sollen (nur der Markt kann entscheiden, wer sich fortbewegen kann und wer zu Hause bleiben muß) und ansonsten stehen die den Autos immer im Weg rum.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 29 Nov 2007, 20:09 hat geschrieben: Ich denke, wenn da im Zwanzigminutentakt eine Busline 305 fahren würde, wäre der Feinstaub auf der Herner Straße noch das geringere Problem. Neulich hab ich irgendwo sinngemäß gelesen, daß Straßenbahnen abgeschafft werden müßten, da die Rillen in den Straßen störend sein. Und natürlich fahren da eh immer nur zwei Omas mit, die gefälligst zu Hause bleiben sollen (nur der Markt kann entscheiden, wer sich fortbewegen kann und wer zu Hause bleiben muß) und ansonsten stehen die den Autos immer im Weg rum.
Nun, Autos können darauf ins Rutschen kommen, und auch als Fahrradfahrer muss man aufpassen. Die Anzahl an Fahrgästen wird oftmals mit 2-3 kolportiert, aber wir wissen doch alle, dass sie in der Regel viel, viel höher liegt. Und wenn man sich einmal klargemacht hat, wieviele Menschen da unterwegs sind und wieviele Autos diese Menschen ansonsten benötigen würden...
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Beitrag von ruhri »

Am morgigen Sonntag, den 9. Dezember 2007, werden auf der Strecke von 308/318 ungewöhnliche Fahrzeuge unterwegs sein. Hier sind die Pressemitteilung und der Fahrplan. Die VhAG der Bogestra vermeldet dazu einen weiteren Einsatz kommenden Samstag.
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Beitrag von ruhri »

Jetzt ist es soweit: Der Abriss des alten Betriebshofs in Bochum-Hamme beginnt.
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Beitrag von ruhri »

So, der neue Tango zieht jetzt wohl seine Bahnen auch mit echten Fahrgästen an Bord. Leider sieht es aber so aus, als wäre die Traktionsfähigkeit zu den B-Wagen geopfert worden. Solange nicht ein zweiter Wagen einsatzbereit ist, kann er demzufolge nur Solo fahren. Das Ganze hat aber definitiv immer noch Testfahrtcharakter. Soweit ich weiß, werden die Fahrer bei diesen Gelegenheiten eingewiesen.
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Beitrag von The_Sisko »

Hier gibt es ein Photo im "Alltagsbetrieb" :

http://www.bogestra.de/cipp/bogestra_onlin...icket,g_u_e_s_t
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Beitrag von ruhri »

Hier in der WAZ gibt es noch ein anderes Foto.
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Beitrag von DaMat »

sieht gut aus :), wobei die alten Wagen der U35 jetzt auch nicht sooo schlecht sind - solange man bsp. nur vom Hauptbahnhof bis zur Ruhr-Uni fahren muss reichen die alten auch , mal gespannt wie die neuen so sind B) ;)
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Beitrag von ruhri »

DaMat @ 22 Dec 2007, 17:44 hat geschrieben:sieht gut aus  :), wobei die alten Wagen der U35 jetzt auch nicht sooo schlecht sind - solange man bsp. nur vom Hauptbahnhof bis zur Ruhr-Uni fahren muss reichen die alten auch , mal gespannt wie die neuen so sind  B)  ;)
Klar, man hätte ruhig neue B-Wagen kaufen können - wenn die noch zu einem vernünftigen Preis gebaut würden! Das will Siemens aber eben nicht mehr und daher muss man sich bei allen B-Wagen-Betreibern überlegen, was man stattdessen tut.

Der Fortschritt ist manchmal eine Schnecke und geht zuweilen in eine Richtung, die man nicht mag, aber so ist das eben. Zwei Beispiele: Da habe ich neulich gelesen, in Essen-Karnap würde keine Straßenbahn mehr fahren. Komisch, nicht wahr? Als ich das letzte Mal in Karnap war, bin ich in einem auf Schienen fahrenden Verkehrsmittel mitten durch diesen Stadtteil bis nach Gelsenkirchen-Horst gefahren, und diese Schienen waren mitten auf der Straße verlegt. Oder nach Eröffnung der U15 in Stuttgart haben einige Tramspotter ihren festen Willen bekundet, nun keine Fotos mehr zu machen, da die schönen Straßenbahnen ja nun endgültig verschwunden seien. Ein offensichtlich etwas älterer Spotter hat allerdings sofort darauf verwiesen, dass er seinerzeit denselben Fehler mit den jetzt aus dem Liniendienst genommenen GT6 gemacht habe.

Also, zurück nach Bochum: Langfristig werden die B80D aus dem Stadtbild bzw. dem Tunnel verschwinden. Das ist völlig unausweichlich. Die M6-Bahnen werden noch davor außer Dienst gestellt werden, und auch die NF6D werden irgendwann für immer abgestellt werden. Gleiches gilt selbstverständlich auch für Tangos und Variobahnen.

Übrigens, bei aller Nostalgie: Ich bin neulich mal mit dem TW40 gefahren. Das war ein großer Spaß, aber im Alltagsbetrieb möchte ich solche alten Kisten wirklich nicht haben.
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Beitrag von ruhri »

Und, ist jemandem dieser Beitrag über die Berliner Straßenbahnen aufgefallen? Es geht also, und dabei möchten gewisse Leute gerade in dieser Stadt die oberirdische Strecken am liebsten stilllegen.
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Beitrag von ruhri »

Heute mittag zwischen 13:00 und 14:00 Uhr wurde der neue Hybridbus offiziell am ZOB vorgestellt.

Tja, wer es verpasst hat, hier ist der offizielle Pressetext der Bogestra zu ihrem neuen Prachtstück!

Außerdem gibt es auch noch ein Video von einer Testfahrt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Kurze Frage: Seit wann hat denn der M-Wagen 346 Werbung für die Volksbank? Die kannte ich noch gar nicht.
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Beitrag von tam-tam1 »

Larry Laffer @ 8 Jan 2008, 13:43 hat geschrieben: Kurze Frage: Seit wann hat denn der M-Wagen 346 Werbung für die Volksbank? Die kannte ich noch gar nicht.
Neu ist mir auch die Rot-Weiße Lackierung eines M-Wagens für die Sparkasse, dürfte sehr in die Richtung der häufig anzutreffenden Blau-Gelben M-Wagen tendieren.. Ging wohl ums "First Giro".. Gesichtet auf der 1.. Wagennummer war mir unbekannt.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 8 Jan 2008, 13:43 hat geschrieben:Kurze Frage: Seit wann hat denn der M-Wagen 346 Werbung für die Volksbank? Die kannte ich noch gar nicht.
Mir ist eine Meldung vom 6. November 2007 über die neue Vollwerbung bekannt. Vielleicht war Vertragsbeginn der 1. November? Man munkelt aber, es wäre nur ein kurz laufender Vertrag...
tam-tam1 @ 8 Jan 2008, 14:42 hat geschrieben:Neu ist mir auch die Rot-Weiße Lackierung eines M-Wagens für die Sparkasse, dürfte sehr in die Richtung der häufig anzutreffenden Blau-Gelben M-Wagen tendieren.. Ging wohl ums "First Giro".. Gesichtet auf der 1.. Wagennummer war mir unbekannt.
Blau-Gelb? Sprichst du jetzt noch von Wagen der Bogestra oder schon von denen der EVAG?

Der Wagen mit Sparkassenwerbung dürfte der TW312 sein. Ein weiterer wird sich angeblich noch hinzu gesellen.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Es gibt einen blau-gelben M6 der Bogestra, das ist die Vollwerbung für die Stadtsparkasse Bochum.
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Beitrag von tam-tam1 »

Larry Laffer @ 8 Jan 2008, 20:09 hat geschrieben: Es gibt einen blau-gelben M6 der Bogestra, das ist die Vollwerbung für die Stadtsparkasse Bochum.
Ne, die EVAG ist nicht gemeint.. es gibt mehrere M6 die eine Blau-Gelbe Vollwerbung, ebenfalls für ein Girokonto der Sparkasse tragen, ich möchte das Bild hier nicht direkt verlinken, also einfach mal im "trampicturebook" auf Bogestra, bei Specials "Bevor der Tunnel kam" und ein wenig scrollen.. Der angesprochene M-Wagen macht da gerade eine Testfahrt (schon etwas her). Handelt sich dabei um 324. Ich bin mir aber sicher, dass mehrere als dieser eine, existieren..
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