[M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Valentin
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Valentin »

Iarn hat geschrieben: 21 Jul 2024, 20:59 Das müssen sie im Augustinum München Nord machen, weil das Augustinum München Süd vom Trambahnverkehr abgeschnitten ist, weil man zu doof war, mit dem bauen dann zu beginnen, als man die SL18 gesperrt hat.
Die Menschen, die dort wohnen, sind doch eh auf das Taxi angewiesen. Allein schon die lange steile Rampe zur Tram, in Verbindung mit den weiten Wegen.
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Münchner
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Münchner »

Valentin hat geschrieben: 21 Jul 2024, 18:37 Vielleicht ist jemand an dem Vortrag interessiert:


MO 29. Juli 2024

16:00 Uhr, Theatersaal Weitlstraße 66

Innenstadt weiterdenken!

Vortrag vom Innenstadtmanagement der Stadt München

Klimawandel, Mobilitätswende & demografischer Wandel - Umbrüche wie diese machen auch vor der Münchner Innenstadt nicht halt. Der Vortrag zeigt, wie der Sprung in die Zukunft gelingen kann.

Eintritt frei

Augustinum München-Nord

Weitlstraße 66 80935 München

Tel. 089 3858-0

www.augustinum.de
Meine ehrliche Meinung dazu: Diesen Vortrag können sich gerne und tief dorthin schieben, wo nie die Sonne hinscheint. Ich erkläre mich freiwillig bereit, dabei zu helfen.

Ich lerne als fast täglicher Fahrgast von MVG und MVV nicht nur den aktuellen Ist-Zustand kennen, sondern kann auch auf eine mehr als 20-jährige Expertise in der Entwicklung verweisen.

Ich lasse mir gerne sagen, dass ich zu blöd bin, das große Ganze zu verstehen. Aber mich interessieren aktuell solche Lappalien, wie ob mein Bus kommt oder ob ich 20 oder 30 Minuten über die Abfahrtzeit hinaus warten darf. Ich würde mich auch freuen, wenn im Sommer nicht 4 von 5 Bussen eine Sauna wären und man nicht erst dann, wenn mal ein paar Fahrgäste umgefallen sind, plötzlich nachfragt, warum die Klimaanlagen fast alle aus sind.

Da ist mir egal, was sich wieder irgendwer für das Jahr 2040, 2050 oder 3000 ausgedacht hat. Bis dahin fließt noch viel Wasser die Isar runter.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Tram-Bahni »

Valentin hat geschrieben: 21 Jul 2024, 21:44 Die Menschen, die dort wohnen, sind doch eh auf das Taxi angewiesen.
Zumindest Hans-Jochen Vogel hat das anders gesehen und war fast täglicher Fahrgast in der Trambahn.
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Iarn
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Iarn »

Valentin hat geschrieben: 21 Jul 2024, 21:44
Iarn hat geschrieben: 21 Jul 2024, 20:59 Das müssen sie im Augustinum München Nord machen, weil das Augustinum München Süd vom Trambahnverkehr abgeschnitten ist, weil man zu doof war, mit dem bauen dann zu beginnen, als man die SL18 gesperrt hat.
Die Menschen, die dort wohnen, sind doch eh auf das Taxi angewiesen. Allein schon die lange steile Rampe zur Tram, in Verbindung mit den weiten Wegen.
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Jean
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Jean »

https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 00477.html

Jup, die MVG macht kaum noch was wenn es kein Geld vom Rathaus gibt. Alles was bei der großen Koalition vereinbart wurde wird inzwischen mehr oder minder zurück genommen... Reiter hat ja schon mehr oder minder öffentlich kund gegeben, dass der ÖPNV ihn nicht interessiert.

Aber Hauptsache es gibt Geld für das U-Bahn Nachtnetz... :roll: Kann ja auch sein, dass die Klientel der aktuellen Parteien des Öfteren Nachts am feiern sind...und sich einen ziehen...

Aber für so ein Schmarrn ist Geld vorhanden:

https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo- ... d-Comments
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von MMA »

Man beachte dazu auch einen Artikel von Tramreport aus November 2017 mit dem wohlklingenden Titel (Angebotsoffensive: MVG plant massiven ÖPNV-Ausbau), welcher wohl endgültig als GuteNacht Geschichte taugt.

Man kann es der MVG zumindest nicht verübeln, dass sie dort wo es von der Stadt Geld gibt, auch das entsprechende Angebot schafft (Stichwort: Nacht-U-Bahn und Mikrobusse / Rikschas). Nem geschenkten Gaul schaut man ned ins Maul.

Aber eine gewisse Lustlosigkeit lässt sich schon verspüren, gerade beim Nachtnetz hätte es eine Anpassung auf die U-Bahn gebraucht.
Jean hat geschrieben: 22 Jul 2024, 13:37 https://www.tz.de/muenchen/stadt/muench ... 00477.html

Jup, die MVG macht kaum noch was wenn es kein Geld vom Rathaus gibt. Alles was bei der großen Koalition vereinbart wurde wird inzwischen mehr oder minder zurück genommen... Reiter hat ja schon mehr oder minder öffentlich kund gegeben, dass der ÖPNV ihn nicht interessiert.

Aber Hauptsache es gibt Geld für das U-Bahn Nachtnetz... :roll: Kann ja auch sein, dass die Klientel der aktuellen Parteien des Öfteren Nachts am feiern sind...und sich einen ziehen...

Aber für so ein Schmarrn ist Geld vorhanden: https://www.tz.de/muenchen/stadt/hallo- ... 45544.html
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von TramBahnFreak »

Hab ich das richtig verstanden, dass die Nacht-U-Bahnen zu 100% von der Stadt finanziert werden, dadurch also keine Mehrausgaben auf die MVG zukommen?
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Lazarus
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Lazarus »

TramBahnFreak hat geschrieben: 22 Jul 2024, 20:06 Hab ich das richtig verstanden, dass die Nacht-U-Bahnen zu 100% von der Stadt finanziert werden, dadurch also keine Mehrausgaben auf die MVG zukommen?
Hast du richtig verstanden. Die Stadt investiert dafür etwa 2 Millionen Euro.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Federspeicher »

MMA hat geschrieben: 22 Jul 2024, 19:38 Aber eine gewisse Lustlosigkeit lässt sich schon verspüren, gerade beim Nachtnetz hätte es eine Anpassung auf die U-Bahn gebraucht.
Das war den Kollegen bewusst und auch in Planung, aber es gab Interessen, die genau das verhindern wollten und es auch geschafft haben... Möge sich jeder seinen Teil dazu denken.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Lazarus »

Federspeicher hat geschrieben: 22 Jul 2024, 21:49
MMA hat geschrieben: 22 Jul 2024, 19:38 Aber eine gewisse Lustlosigkeit lässt sich schon verspüren, gerade beim Nachtnetz hätte es eine Anpassung auf die U-Bahn gebraucht.
Das war den Kollegen bewusst und auch in Planung, aber es gab Interessen, die genau das verhindern wollten und es auch geschafft haben... Möge sich jeder seinen Teil dazu denken.
Die Interessen haben ein grünes Parteibuch. Diese Partei setzt doch alles daran, die U-Bahn zu torpedieren. Ähnlich wie die CSU bei der Tram...
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Valentin »

TramBahnFreak hat geschrieben: 22 Jul 2024, 20:06 Hab ich das richtig verstanden, dass die Nacht-U-Bahnen zu 100% von der Stadt finanziert werden, dadurch also keine Mehrausgaben auf die MVG zukommen?
Werden die von der Stadt bezahlten Nachtzüge analog zur von der Gemeinde Grünwald bezahlten L25 bevorzugt mit Personal und Fahrzeugen ausgestattet?

Hätte doch dann mehr Ausfälle während der restlichen Betriebsstunden zur Folge? Oder könnten zusätzliche Wartungssperren in den restlichen Nächten Engpässe ausgleichen helfen? Inzwischen muß ja mit allem gerechnet werden.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Tram-Bahni »

Lazarus hat geschrieben: 22 Jul 2024, 22:08 Die Interessen haben ein grünes Parteibuch. Diese Partei setzt doch alles daran, die U-Bahn zu torpedieren.
SPDler und CSUler haben ein grünes Parteibuch? Das sollte doch eine Meldung sein, die es in die Lokalpresse geschafft hätte?
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von cretu »

Lazarus hat geschrieben: 22 Jul 2024, 22:08 Die Interessen haben ein grünes Parteibuch. Diese Partei setzt doch alles daran, die U-Bahn zu torpedieren. Ähnlich wie die CSU bei der Tram...
Könntest Du dies bitte mit nachvollziehbaren Quellenangaben belegen?!?
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Tram-Bahni »

Intellektuell kann er das leider nicht, wie er kürzlich mehrfach auf Nachfrage bewiesen hat.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von TramBahnFreak »

Federspeicher hat geschrieben: 22 Jul 2024, 21:49
MMA hat geschrieben: 22 Jul 2024, 19:38 Aber eine gewisse Lustlosigkeit lässt sich schon verspüren, gerade beim Nachtnetz hätte es eine Anpassung auf die U-Bahn gebraucht.
Das war den Kollegen bewusst und auch in Planung, aber es gab Interessen, die genau das verhindern wollten und es auch geschafft haben... Möge sich jeder seinen Teil dazu denken.
Aber cui bono??
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Federspeicher »

Lazarus hat geschrieben: 22 Jul 2024, 22:08 Die Interessen haben ein grünes Parteibuch. Diese Partei setzt doch alles daran, die U-Bahn zu torpedieren. Ähnlich wie die CSU bei der Tram...
Bei solchen Beiträgen wünscht man sich wirklich betreutes Schreiben...

Eine Anpassung des Nachtnetzes Oberflächenverkehr ist nicht erfolgt, weil das großräumigere Anpassungen mit entsprechendem Finanzierungsbedarf nach sich gezogen hätte und auch dazu hätte führen können, dass das Nachtnetz nicht zum Fahrplanwechsel kommt, weil jeder Bezirksausschuss und jeder Stadtrat nochmal seinen Senf dazu abgeben muss.

Wo liegt da also die Schuld der Grünen? In dieser Stadt will doch grundsätzlich niemand Geld für den ÖPNV in die Hand nehmen. Außer man kann kräftig U-Bahn bauen.

Wenn man jetzt schon wieder hört, dass vor der Wahl weder Bäume gefällt noch Großbaustellen durchgeführt werden sollen, muss unsere Infrastruktur wohl erst richtig auseinanderfallen, bevor mit diesem politischen Unsinn generell Schluss gemacht wird.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von MMA »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Jul 2024, 12:29 Eine Anpassung des Nachtnetzes Oberflächenverkehr ist nicht erfolgt, weil das großräumigere Anpassungen mit entsprechendem Finanzierungsbedarf nach sich gezogen hätte und auch dazu hätte führen können, dass das Nachtnetz nicht zum Fahrplanwechsel kommt, weil jeder Bezirksausschuss und jeder Stadtrat nochmal seinen Senf dazu abgeben muss.

Wo liegt da also die Schuld der Grünen? In dieser Stadt will doch grundsätzlich niemand Geld für den ÖPNV in die Hand nehmen. Außer man kann kräftig U-Bahn bauen.
Ich stimme der grundsätzlichen Unterfinanzierung des ÖPNVs durchaus zu, allerdings stehe ich auf der Meinung, das wenn mit der Nacht U-Bahn eine signifikante Erweiterung dazukommt, dann sollte diese auch aus einem Guss kommen, mit entsprechender Verknüpfung von Tram / Bus.

Tramreport berichtet, das "auf Beschluss des Stadtrats das Oberflächen-Nachtnetz nur bedingt an den U-Bahnbetrieb angepasst [werden wird]" (Zitat). Gut, das kann man jetzt in beide Richtungen deuten.

Ich habe bei der Nacht U-Bahn leider das Gefühl, dass sich hier politische Parteien einen Pyrrhussieg eingekauft haben. In der grünen Jubelmeldung wird dann gar davon gesprochen, dass es ineffizient sei, "die kostspielige und mit großem Aufwand in Schuss gehaltene U-Bahn-Infrastruktur des Nachts einfach brachliegen zu lassen" (Zitat). Appropos, hat eigentlich jemand 6618 gesehen ;) ?

Genau das meine ich mit einer gewissen Lustlosigkeit. Wo 2017 noch groß mit Erweiterungen geplant wurde, ist es heute schon ein Wunder, wenn das Angebot nicht wieder zusammengekürzt wird. Die Nacht-U-Bahn für 2 Mio € /pa setzt man jetzt um, Anpassungen / Ausweitungen am Busnetz stehen hingehen noch in den Sternen.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Lazarus »

Ist der 6618 nicht zum Schrotti gegangen?
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Federspeicher »

MMA hat geschrieben: 24 Jul 2024, 16:27 Genau das meine ich mit einer gewissen Lustlosigkeit. Wo 2017 noch groß mit Erweiterungen geplant wurde, ist es heute schon ein Wunder, wenn das Angebot nicht wieder zusammengekürzt wird. Die Nacht-U-Bahn für 2 Mio € /pa setzt man jetzt um, Anpassungen / Ausweitungen am Busnetz stehen hingehen noch in den Sternen.
Man darf halt nicht vergessen, dass sich die Welt seit 2017 grundlegend verändert hat. Von der Eigenwirtschaftlichkeit ist die SWM dauerhaft weit entfernt, daran wird sich auch nichts mehr ändern. Und gleichzeitig ist die Stadt, die es bisher nicht gewohnt war für ÖPNV überhaupt substanziell Geld auszugeben, dazu verpflichtet den SWM mit einem öffentlichen Dienstleistungsauftrag dauerhaft eine Perspektive zu geben. Und dann gibt's noch sowas wie Landtags- oder Kommunalwahlen, Krieg und Fahrermangel.

Ich will damit nichts relativieren, aber es haben sich halt auch einfach die Rahmenbedingungen signifikant verschlechtert.

Du hast das Problem ja gut beschrieben, aber das muss auf politischer Ebene gelöst werden. Und das sehe ich in München nicht, weder mit diesem Bürgermeister noch mit den Stadträten.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Lazarus »

Wenn man es genau nimmt, baut man ja die U5 Pasing auch nur, damit man bei den nächsten Wahlen irgendwas vorzuweisen hat. Es war halt die einzige Möglichkeit.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Münchner »

Lazarus hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:31 Wenn man es genau nimmt, baut man ja die U5 Pasing auch nur, damit man bei den nächsten Wahlen irgendwas vorzuweisen hat. Es war halt die einzige Möglichkeit.
Nur dass die U5 nach Pasing auch schon vor 20 Jahren hätte gebaut werden können. Aber dazu brauchte es im Zeitraum 2014-2020 erst eine CSU in der Stadt, um das Projekt mal wirklich auf den Weg zu bringen.

Bis dahin wurde das mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten kleingeredet. Schließlich habe man in Pasing die S-Bahn. Eine könne U-Bahn niemals die kompletten S-Bahn-Linien bei einer Störung ersetzen. Man könnte von Pasing zum Hbf mit der Tram fahren. Damals auch noch ganz bequem mit dem kleinen Fußweg zum Pasinger Marienplatz. Irgend so einen Tennisverein, der dann von der Terasse seines Lokals auf die Baustelle statt auf Tennisplätze blicken hätte, hatte die SZ auch noch als Argument gegen das Projekt präsentiert.

Vielleicht sollte man die Stadtoberen mal grundsätzlich verpflichten, mit den ÖPNV zu ihren Terminen zu fahren. Tun sie nicht. Parteiübergreifend.
Dann würden sie mal sehen, was sie der Bevölkerung der Stadt jeden Tag zumuten.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Cloakmaster »

Nur, daß die U5 Pasing nach wie vor eine sündteure Schnapsidee aus der Zeit "Wir machen der Tram den Garaus!" ist, die es leider geschafft hat, sich zu erhalten, obwohl die Tram 19 ja nun doch nicht eingestellt wird. Wenn man für so einen Stuss Milliarden vergräbt, muss man sich nicht wundern, wenn für die wirklich wichtigen Dinge das Geld knapp wird.

Wenn man wirklich das Verkehrsangebot der Verkehrsnachfrage anpassen möchte, dann hätten wir seit 20 Jahren die U-Bahn Verbindung Nord, sprich U3 Moosach-Pasing, und kein paralleles Wettlaufen von S-Bahn, U-Bahn und Tram, die direkt nebeneinander her fahren, um sich gegenseitig die Fahrgäste abzujagen.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von MMA »

Federspeicher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:27 Man darf halt nicht vergessen, dass sich die Welt seit 2017 grundlegend verändert hat. Von der Eigenwirtschaftlichkeit ist die SWM dauerhaft weit entfernt, daran wird sich auch nichts mehr ändern. Und gleichzeitig ist die Stadt, die es bisher nicht gewohnt war für ÖPNV überhaupt substanziell Geld auszugeben, dazu verpflichtet den SWM mit einem öffentlichen Dienstleistungsauftrag dauerhaft eine Perspektive zu geben. Und dann gibt's noch sowas wie Landtags- oder Kommunalwahlen, Krieg und Fahrermangel.

Ich will damit nichts relativieren, aber es haben sich halt auch einfach die Rahmenbedingungen signifikant verschlechtert.

Du hast das Problem ja gut beschrieben, aber das muss auf politischer Ebene gelöst werden. Und das sehe ich in München nicht, weder mit diesem Bürgermeister noch mit den Stadträten.
Dem stimme ich zu.
Allerdings ist es für mich eben gerade dieser Wiederspruch auf politischer Ebene, einerseits die Verkehrswende in der letzten Wahl zu dem Wahlkampfthema zu machen, andererseits dann den ÖPNV am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen.
Einerseits Leuchtturmprojekte wie das 49€-Ticket und die Nacht-U-Bahn finanzieren zu wollen, andererseits nichtmal das aktuelle Angebot aufrecht erhalten zu können, von Angebotsausweitungen ganz zu schweigen.
Das hat für mich eine gewisse Scheinheiligkeit.

Lazarus hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:31 Wenn man es genau nimmt, baut man ja die U5 Pasing auch nur, damit man bei den nächsten Wahlen irgendwas vorzuweisen hat. Es war halt die einzige Möglichkeit.
Oder auch die Tram Westtangente, wo Grün-Rot die etwa einjährige Umplanung für die 2,65m Trams einer (ursprünglich geplanten) Fertigstellung in 2025 geopfert hat. Oder auch die großspurige Ankündigung, dass es ab 2025 eine Tram Willibaldplatz - Gondrellplatz über di3 1,5km auf der Fürstenrieder Straße geben wird.
Münchner hat geschrieben: 25 Jul 2024, 08:26 Nur dass die U5 nach Pasing auch schon vor 20 Jahren hätte gebaut werden können. Aber dazu brauchte es im Zeitraum 2014-2020 erst eine CSU in der Stadt, um das Projekt mal wirklich auf den Weg zu bringen.

Bis dahin wurde das mit allen möglichen und unmöglichen Argumenten kleingeredet. Schließlich habe man in Pasing die S-Bahn. Eine könne U-Bahn niemals die kompletten S-Bahn-Linien bei einer Störung ersetzen. Man könnte von Pasing zum Hbf mit der Tram fahren. Damals auch noch ganz bequem mit dem kleinen Fußweg zum Pasinger Marienplatz.
Netzergänzend macht die U5 Pasing sicherlich Sinn. Allerdings stimmt es eben schon, das Pasing mit S-Bahn und Tram schon sehr gut angebunden ist. Auch das Argument, das die U5 kein vollwertiger Ersatz bei S-Bahn Störungen sein kann, ist nunmal richtig.

Gerade im Hinblick auf die U9, welche imo zur Entlastung im Zentrum dringend benötigt wird, muss in Zeiten klammer Kassen bzw. mangelnder Investitionsbereitschaft muss eben priorisiert werden.
Für die U5 stand lange der positive NKF und damit die Bund/Land-Förderung in Frage, stellenweise sollen wohl sogar Rolltreppen entfernt worden sein, um hier gerade >1 zu werden. Angesichts der klammen Stadtfinanzen sind 1Mrd€ für einen U-Bahn Bau eben kein Peanuts. Und dann für ein Gebiet, welches mittels Tram 19 und S-Bahn schon sehr gut erschlossen ist.
Mit der U5 macht man eigentlich wieder den gleichen Fehler, es werden immer mehr Menschen in die Stadt gepumpt und die zentralen Umsteigebahnhöfe geraten ans Kapazitätslimit.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Münchner »

MMA hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:10 Netzergänzend macht die U5 Pasing sicherlich Sinn. Allerdings stimmt es eben schon, das Pasing mit S-Bahn und Tram schon sehr gut angebunden ist. [/Auch das Argument, das die U5 kein vollwertiger Ersatz bei S-Bahn Störungen sein kann, ist nunmal richtig.
Sicher kann eine U5 keine vier S-Bahn-Linien ersetzen. Bei den regelmäßigen Störungen ist eine U5 aber allemal besser als eine Tram 19, die auch so schon gut ausgelastet ist.
MMA hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:10 Mit der U5 macht man eigentlich wieder den gleichen Fehler, es werden immer mehr Menschen in die Stadt gepumpt und die zentralen Umsteigebahnhöfe geraten ans Kapazitätslimit.
Die Menschen fahren nicht in die Stadt, weil man sie dort "hineinpumpt". Wenn man das ändern will, dann müsste man im ersten Schritt sämtliche Neubauten von Bürogebäuden stoppen und im zweiten eine Regelung einführen, nachdem zeitgleich pro x qm Bürofläche in der Nähe y qm Wohnraum geschaffen werden müssen.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Tram-Bahni »

MMA hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:10 Für die U5 stand lange der positive NKF und damit die Bund/Land-Förderung in Frage, stellenweise sollen wohl sogar Rolltreppen entfernt worden sein, um hier gerade >1 zu werden. Angesichts der klammen Stadtfinanzen sind 1Mrd€ für einen U-Bahn Bau eben kein Peanuts. Und dann für ein Gebiet, welches mittels Tram 19 und S-Bahn schon sehr gut erschlossen ist.
Stand in Frage? Das steht immer noch in Frage bzw. mittlerweile ist klar, daß man zwischen Laimer Platz und Pasing keine Förderung kriegen wird.
Hier hat man einfach sämtliche Grundsätze wirtschaftlichen Handelns und finanzpolitischer Vernunft über den Haufen geworfen und baut dann auch noch eine Trasse aus der Steinzeit. Wenn man die Stadtfinanzen schon auf Jahre in Grund und Boden stampfen will, hätte man sich ja auch eine Strecke mit neuer Erschließung gönnen können.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Cloakmaster »

Oder man dezentralisiert eben das Netz. Geschätzt 90% der Fahrgäste des Stachus oder Marienplatz sind nicht dort, weil sie da sein wollen, sondern weil sie mangels Alternative auf ihrem Weg vom Start zum Ziel da durch müssen, ob sie wollen, oder nicht. Und oft genug bedeutet der Weg über das Zentrum eben auch einen Umweg. Davon muss sich endlich gelöst werden.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Münchner »

Cloakmaster hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:35 Oder man dezentralisiert eben das Netz. Geschätzt 90% der Fahrgäste des Stachus oder Marienplatz sind nicht dort, weil sie da sein wollen, sondern weil sie mangels Alternative auf ihrem Weg vom Start zum Ziel da durch müssen, ob sie wollen, oder nicht. Und oft genug bedeutet der Weg über das Zentrum eben auch einen Umweg. Davon muss sich endlich gelöst werden.
Das würde den Marienplatz als Stadtzentrum entwerten. :shock:
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Tram-Bahni »

Das haben schon die Nationalsozialisten geschafft, indem sie den 6er übern Stachus geleitet haben.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von Cloakmaster »

Ja, genau das. Statt eines, bzw. weniger hoffnungslos überlasteter Knotenpunkte eine Vielzahl von Stdtteilzentren, die eine kleinzelligere Verteilung der Verkehrsströme bewirken.

Alternativ müsste man anfangen, S- und U-Bahn auf Doppelstockwagen, vorzugsweise mit Doppelstockbahnsteigkanten, umzurüsten, um dem steigenden Aufkommen auch in Zukunft gerecht werden zu können. Ob das alles so erstrebenswert ist, und wie sich das auf einen etwaige GRoßstörung / Evakuierungssituation auswirken kann, will ich mir lieber nicht vorstellen.
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Re: [M] Bilanz der Münchner Verkehrspolitik

Beitrag von MMA »

Münchner hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:27
MMA hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:10 Mit der U5 macht man eigentlich wieder den gleichen Fehler, es werden immer mehr Menschen in die Stadt gepumpt und die zentralen Umsteigebahnhöfe geraten ans Kapazitätslimit.
Die Menschen fahren nicht in die Stadt, weil man sie dort "hineinpumpt". Wenn man das ändern will, dann müsste man im ersten Schritt sämtliche Neubauten von Bürogebäuden stoppen und im zweiten eine Regelung einführen, nachdem zeitgleich pro x qm Bürofläche in der Nähe y qm Wohnraum geschaffen werden müssen.
Neue und erweitere U-Bahn Linien erhöhen logischerweise das Verkehrsaufkommen und damit auch die Anzahl der täglichen Nutzer. Dies führt auch dazu, dass die zentralen Umsteigeknoten noch mehr Menschen aufnehmen müssen, in diesem Kontext habe ich "pumpen" gewählt. Während am Marienplatz für die WM damals der Bahnsteig massiv verbeitert wurde und am Sendlinger Tor durch den Rolltreppentausch etwas entschärft wurde, so besteht im besonderen am Odeonsplatz und Hauptbahnhof weiterhin das Problem. Mit der Verlängerung nach Pasing wird es zudem beim Oktoberfest herausfordernd.
Ich persönlich befürworte die U5-Verlängerung aufgrund der Netzeffekte. Nur braucht es imo halt eben auch die U9, um zumindest im Nord-Süd Verkehr für eine Entlastung zu sorgen, auch der Umsteigeknoten. Und dann ist es eben auch eine Frage der Kosten, wenn Pasing schon eine deutlich überdurchschnittliche Anbindung hat.
Tram-Bahni hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:30
MMA hat geschrieben: 25 Jul 2024, 09:10 Für die U5 stand lange der positive NKF und damit die Bund/Land-Förderung in Frage, stellenweise sollen wohl sogar Rolltreppen entfernt worden sein, um hier gerade >1 zu werden. Angesichts der klammen Stadtfinanzen sind 1Mrd€ für einen U-Bahn Bau eben kein Peanuts. Und dann für ein Gebiet, welches mittels Tram 19 und S-Bahn schon sehr gut erschlossen ist.
Stand in Frage? Das steht immer noch in Frage bzw. mittlerweile ist klar, daß man zwischen Laimer Platz und Pasing keine Förderung kriegen wird.
Hier hat man einfach sämtliche Grundsätze wirtschaftlichen Handelns und finanzpolitischer Vernunft über den Haufen geworfen und baut dann auch noch eine Trasse aus der Steinzeit. Wenn man die Stadtfinanzen schon auf Jahre in Grund und Boden stampfen will, hätte man sich ja auch eine Strecke mit neuer Erschließung gönnen können.
Nach meinem Stand aus dem Jahr 2021 gab es eine Förderzusage (in unbekannter Höhe): U-Bahn: Bund sagt Förderung für die U5 nach Pasing zu
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