Das sind nunmal die Hauptverkehrsströme und wenn man vorhat, dem Flieger das Leben schwer zu machen, dann muss man eben auch Relationen anbieten, die die Menschen nachfragen und das mit Zeiten, in denen die Menschen es akzeptieren. Und das ist nunmal oft nicht das WE-Bummelticket, sondern der schnelle Fernverkehr. Klar muss es auch gute Anschlüsse ins Umland geben, aber wer würde denn ernsthaft noch mit der Bahn fahren, wenn es landauf, landab nur über behäbige Bummelstrecken ginge? Damit lässt sich auch nicht mehr genug Geld machen. Also sollte abgesehen von besseren Konzepten auch nicht immerzu alles verdammt werden, was die Bahn schneller macht sondern dessen Chancen begreifen.bayerhascherl @ 19 Jan 2010, 14:59 hat geschrieben: Es ist auch nicht einzusehen dass die Einwohner der größten Städte, die "zufällig" auch immer gleich die Landeshauptstädte bzw. die Bundeshauptstadt sind, einseitig bevorzugt werden und zwischen diesen einzelnen "Punkten" möglichst schnelle Tangenten und Rennstrecken gebaut werden und der große Rest - der dies durch seine Steuern mitfinanziert - immer stärker abgekoppelt wird. Die Leute reden von einem _Netz_ aber meinen oft nur lose auf der Landkarte verteilte Punkt-zu-Punkt Verbindungen.
Hotze Altbauer hat in seinem Weiler Hinterschluchtendorf natürlich wenig davon, wenn auf seiner seit 100 Jahren gepflegten Obstwiese mit Altkrefelder Schrumpfelbirnen neuerdings eine SFS mit 300 Km/h entstehen soll. Wie auch? Er hat weder einen Anschluss noch einen direkten Nutzen davon. Aber er hätte etwas davon, wenn seine kleine Landstraße die neben der Autobahn entlangführt, weniger LKWs aufnehmen müsste oder weniger Autos entlang fahren würden, weil die Infrastruktur durch den Neubau mehr Kapazität für attraktiven Güterverkehr auf Schienen hat oder der Nahverkehr auf den Altstrecken erweitert werden kann. Er hätte auch etwas davon wenn nicht so oft Flugzeuge über ihn hinwegdonnern würden weil er in der Einflugschneise des Regionalflughafens von Großschluchtendorf liegt, den größenwahnsinnige Bürgermeister und Landräte unbedingt haben mussten, um das provinzielle aus der Region zu tragen! Zu sagen, das nützt dem Bauerle nix, ist zu kurz gegriffen. Direkten Vorteil in Form von mehr Obst auf der Wiese hat er natürlich nicht. Aber indirekt. Und diese indirekten Auswirkungen sind heute eben leider sehr schwer zu vermitteln.