Berlin-Hannover teilweise gesperrt
Beim festlegen der Isolation kommt es nur auf die Spannung an. Auf welchen Strom die Leitung dabei abgesichert ist, ist eigentlich egal. Wie Rohrbacher eben geschrieben hat ist das gefährliche aber der Strom. Bei der Türklinke ist er einfach so klein, dass man kaum was spürt. Trotz der hohen Spannung. Bei einer 9V Batterie an der Lippe ist die Spannung zwar viel kleiner aber der Strom ist sehr viel höher. Deshalb spürt man auch mehr. Man muss natürlich auch bedenken, dass die Stromstärke direkt von der Spannung abhängt.
- Boris Merath
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Die Regelungen der Eisenbahn-Unfallkasse sind da eindeutig:
Zum Thema Strom/Spannung: Also das tödliche ist der Strom, nicht die Spannung. Am Weidezaun oder per "Bandgenerator" (Teppich/Schuhsole) haben wir zwar sehr hohe Spannungen, aber nur geringe Ladungen. Die Spannung könnte hier zwar theoretisch nach dem Ohmschen Gesetz einen tödlichen Strom verursachen, aber die Spannungsquelle schafft es nicht diese Spannung aufrechtzuerhalten, weil sie nicht genug neue Ladungsträger nachliefern kann.
Bei niedrigen Spannungen aber hohen Strömen (Autobatterie, Modellbahngleis etc) kann die Batterie zwar die Spannung aufrechterhalten, aber die Spannung reicht nicht, um nach dem ohmschen Gesetz einen tödlichen Strom durch den Körper zu erzeugen.
In beiden Fällen ist es ungefährlich, weil der Strom nicht reicht, nur die Ursache, warum der Strom nicht reicht, ist unterschiedlich.
Bei der Steckdose oder der Oberleitung dagegen reicht sowohl Strom als auch Spannung aus, dass man es nicht überlebt.
Jetzt muss man aber nochmal unterscheiden: Bei einem Stromschlag gibt es mehrere Ursachen, die zum Tod führen können. Die eine betrifft direkt das Herz. Wenn ein Wechselstrom am Herz vorbeikommt (auch wenns nur ein sehr geringer Strom ist) führt das zum Herzkammerflimmern, weil die autarke "Steuerung" des Herzes durch den Wechselstrom beeinflusst wird und auf einmal mit Netzfrequenz schlagen will - was das Herz natürlich nicht mitmacht. Wenn hier nicht innerhalb weniger Minuten eine Defibrillation durchgeführt wird führt das zum Tod.
Das andere Problem ist die Hitze, die durch den Strom im Körper verursacht wird. Der Strom und die Temperatur sorgen dafür, dass Moleküle im Körper zersetzt werden, was zum einen den Körper direkt schädigt, zum anderen aber auch giftige Produkte erzeugt. Hier besteht die Gefahr, dass selbst wenn der eigentliche Stromschlag überlebt wurde, man einige Stunden später dadurch vergiftet wird.
Außerdem beeinflusst der Strom auch die Muskeln, und sorgt dafür dass diese sich anspannen, was dafür sorgen kann dass man sich an den Leiter klammert und ihn nicht mehr loslassen kann.
Bei niedrigen Spannungen ist Arbeiten unter Spannung nicht so wild, das geht mit einer isolierten Arbeitsbühne ganz gut. Bei 15kV hätte ich da etwas Bedenken obs da nicht schon mit kapazitären Effekten Probleme gibt - aber keine Ahnung, das ist nur ne Vermutung. Auch könnte es hier schon kritischer werden wenn man zwei spannungsführende Teile übergreift - wobei das wohl im Regelfall nicht ausreicht, aber sicher bin ich mir da nicht.
Der Stromfluss durch den Körper beim direkten Berühren eines Leiters und eines geerdeten Teils ist aber nicht die einzige Gefahr beim Arbeiten unter Spannung. Durch Oberleitungsanlagen fließen beträchtliche Ströme, die man nicht so einfach stoppen kann. Wenn man jetzt zwei Oberleitungsabschnitte elektrisch trennt, kann es sein, dass das der Strom gar nicht mag, und es zu einem Lichtbogen kommt, das heißt dass der Strom durch die Luft weiter fließt. Auch das kann zu beträchtlichen Verletzungen führen.
Demnach: Bei der DB sind Arbeiten an unter Spannung stehenden Oberleitungen nicht zulässig.Arbeiten bei Nennspannungen über AC 1000 V/ DC 1500 V
Arbeiten unter Spannung an Fahrleitungen im Bereich über AC 1000 V/DC 1500 V dür-
fen nicht durchgeführt werden.
Zum Thema Strom/Spannung: Also das tödliche ist der Strom, nicht die Spannung. Am Weidezaun oder per "Bandgenerator" (Teppich/Schuhsole) haben wir zwar sehr hohe Spannungen, aber nur geringe Ladungen. Die Spannung könnte hier zwar theoretisch nach dem Ohmschen Gesetz einen tödlichen Strom verursachen, aber die Spannungsquelle schafft es nicht diese Spannung aufrechtzuerhalten, weil sie nicht genug neue Ladungsträger nachliefern kann.
Bei niedrigen Spannungen aber hohen Strömen (Autobatterie, Modellbahngleis etc) kann die Batterie zwar die Spannung aufrechterhalten, aber die Spannung reicht nicht, um nach dem ohmschen Gesetz einen tödlichen Strom durch den Körper zu erzeugen.
In beiden Fällen ist es ungefährlich, weil der Strom nicht reicht, nur die Ursache, warum der Strom nicht reicht, ist unterschiedlich.
Bei der Steckdose oder der Oberleitung dagegen reicht sowohl Strom als auch Spannung aus, dass man es nicht überlebt.
Jetzt muss man aber nochmal unterscheiden: Bei einem Stromschlag gibt es mehrere Ursachen, die zum Tod führen können. Die eine betrifft direkt das Herz. Wenn ein Wechselstrom am Herz vorbeikommt (auch wenns nur ein sehr geringer Strom ist) führt das zum Herzkammerflimmern, weil die autarke "Steuerung" des Herzes durch den Wechselstrom beeinflusst wird und auf einmal mit Netzfrequenz schlagen will - was das Herz natürlich nicht mitmacht. Wenn hier nicht innerhalb weniger Minuten eine Defibrillation durchgeführt wird führt das zum Tod.
Das andere Problem ist die Hitze, die durch den Strom im Körper verursacht wird. Der Strom und die Temperatur sorgen dafür, dass Moleküle im Körper zersetzt werden, was zum einen den Körper direkt schädigt, zum anderen aber auch giftige Produkte erzeugt. Hier besteht die Gefahr, dass selbst wenn der eigentliche Stromschlag überlebt wurde, man einige Stunden später dadurch vergiftet wird.
Außerdem beeinflusst der Strom auch die Muskeln, und sorgt dafür dass diese sich anspannen, was dafür sorgen kann dass man sich an den Leiter klammert und ihn nicht mehr loslassen kann.
Bei niedrigen Spannungen ist Arbeiten unter Spannung nicht so wild, das geht mit einer isolierten Arbeitsbühne ganz gut. Bei 15kV hätte ich da etwas Bedenken obs da nicht schon mit kapazitären Effekten Probleme gibt - aber keine Ahnung, das ist nur ne Vermutung. Auch könnte es hier schon kritischer werden wenn man zwei spannungsführende Teile übergreift - wobei das wohl im Regelfall nicht ausreicht, aber sicher bin ich mir da nicht.
Der Stromfluss durch den Körper beim direkten Berühren eines Leiters und eines geerdeten Teils ist aber nicht die einzige Gefahr beim Arbeiten unter Spannung. Durch Oberleitungsanlagen fließen beträchtliche Ströme, die man nicht so einfach stoppen kann. Wenn man jetzt zwei Oberleitungsabschnitte elektrisch trennt, kann es sein, dass das der Strom gar nicht mag, und es zu einem Lichtbogen kommt, das heißt dass der Strom durch die Luft weiter fließt. Auch das kann zu beträchtlichen Verletzungen führen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Die üblichen Hubsteiger und Arbeitsbühnen sind für 1000 bis 2000 Volt (je nach Typ) isoliert. Die Arbeit an einer eingeschalteten Tram-Fahrleitung, die sich im Bereich zwischen 600 und 1000 Volt bewegt ist damit also möglich.Autobahn @ 19 Jun 2010, 02:33 hat geschrieben: irgenwo steht auch dran, bis zu wieviel Volt die Arbeitsbühne isoliert ist. Ehrlich gesagt, ich habe mir die Zahl nicht gemerkt, weil es für mich nicht wichtig ist. Auf jedem Fall sind sie bei laufendem Betrieb, also bei eingeschaltetetm Fahrdraht, im Einsatz.
Eine Isolation für 20.000 Volt dürfte nicht praktikabel sein für so eine Bühne - bedenke die nötigen Abstände!
Gruß Michi
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Ich würde auch eine geerdete Fahrleitung nicht einfach durchzwicken. Neben der Elektrik birgt das noch weitere Gefahren...eightyeight @ 18 Jun 2010, 18:54 hat geschrieben: Links und rechts erden und datwischen die Oberleitung durchzwicken?
(Hint: Auch der Fahrdraht hat ein Gewicht...)
Gruß Michi
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Ich habe davon heute erst im Radio gehört und konnte es nicht glauben. Mal davon abgesehen, dass natürlich zu hoffen ist, dass man der Leute habhaft wird, wäre schon interessant zu wissen, wie die das angestellt haben. Ich bin kein Elektrofuchs und kann's mir ehrlich gesagt nicht gut vorstellen - zumal die Sache doch auch einigermaßen schnell gegangen sein müsste.
- Wildwechsel
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Vor etwa 1-2 Jahren war man eine etwas dubiose Reportage im Fernsehen, da wurde gezeigt, wie man mit banalen Alltagsgegenständen eine Oberleitung klauen kann.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Doch, ist sie schon. Z.B. bei E.ON Bayern gibt es seit einigen Jahren derartige Bühnen für AuS im Mittelspannungs-Freileitungsnetz. Siehe z.B. in diesem Beitrag. Die Einhaltung des Abstandes ist da nicht so sehr das Problem: Der Arbeitskorb und der Arm sind isolierend ausgeführt und haben mit einigen Metern auch die nötige Länge. Es muss dann lediglich verhindert werden, dass ein Arbeiter, der sich, wenn er an eine MS-Leitung fasst, auf einem Potential von 11,5 kV gegen Erde befindet, ein geerdetes Metallteil oder einen anderen Leiter berührt; daher auch die im ersten Bild sichtbaren isolierenden Abdeckungen.Michi Greger @ 19 Jun 2010, 15:08 hat geschrieben:Eine Isolation für 20.000 Volt dürfte nicht praktikabel sein für so eine Bühne - bedenke die nötigen Abstände!
du machst das ja auch falsch - du mußt hier eine Anleitung veröffentlichen, die glaubhaft ist, aber nicht funktioniert - dann hat man die Täter auf frischer TatBoris Merath @ 18 Jun 2010, 16:47 hat geschrieben: Nein, nachts werden die Oberleitungen nicht abgeschaltet (außer zu Bauarbeiten). Ich wüsste schon ne Möglichkeit wie man gefahrlos ne Oberleitung "ernten" kann, aber wie gesagt, das werde ich ganz bestimmt nicht hier schreiben. Ob das da so gemacht wurde oder ob die nen anderen Trick kennen weiß ich natürlich nicht.
Das kann ich aber nicht beantworten ohne ne Anleitung zu gebenUnd bei sowas bin ich sehr vorsichtig, hier in dem Forum lesen auch genug Leute mit die der Bahn nichts gutes wollen.
