Die Konstellation war im Güterverkehr - wie oben beschrieben - nicht anders. DB Schenker Personal fuhr im Rahmen einer Nebentätigkeit für UTL auf DB Zügen. Das Ganze mit offizieller Genehmigung, gezwungen wurde dort auch niemand. Da ja hier desöfteren die Zustände bei Personaldienstleistern kritisiert wurden, kann man doch davon ausgehen, dass sich das qualifizierte DB Personal auch bei Ausübung einer Nebentätigkeit seiner Verantwortung bewusst ist? Ohne konkrete Hinweise ist es wohl vermessen, diesen Leuten Vorwürfe zu machen.Es geht mir ganz konkret darum, dass Tf von DB Regio nebenher für UTL gefahren sind und das brisanterweise unter anderem auf DB Regio-Zügen. Und das absolut freiwillig und ohne Zwang seitens des Hauptarbeitgebers. Wie diese Kollegen auf ihre vorgeschriebenen Ruhezeiten kommen, ist mir absolut unverständlich.
Persönlich würde zumindest ich auch keiner Nebentätigkeit bei einer Bahn nachgehen, denn das, was z.B. DB Schenker seinem Betriebpersonal an planmäßigen Arbeitszeiten vorgibt, mindert die Lebensqualiät genug. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die DB nicht von irgendwelchen Personaldienstleistern.
Die Rahmenbedingungen sind doch bei der DB grundsätzlich nicht anders. Daher bin ich erstmal gegen Vorverurteilungen. Da das UTL Personal auch in der Schweiz tätig ist und dementsprechen überwacht wird, traue ich den Leuten durchaus einen erforderlichen Qualifizierungsstandart zu. Diverse Privatbahnen nutzen die Angebote der DB Bildungseinrichtungen als Dienstleistung, sei es bei den jährlichen Simulatorfahrten oder bei Baureihenausbildungen. Dem Personaldienstleiter MEV sagt man ja auch alles Mögliche nach, obwohl deren Fortbildung nach DB Standart erfolgt.Aber solange immer noch der EBL nach eigenem Gutdünken festlegen kann, was seine Tf können und wissen sollen und Prüfungen ohne Kontrolle der Aufsichtsbehörde abnehmen darf, braucht man sich über derartige Auswüchse nicht zu wundern.
Ach ja, GDL. Wenn sie sie nur überall so selbstlos kämpfen würde. Man kann sich bei der GDL bedanken, dass man bis eineinhalb Jahre im voraus jeden freien Tag verplanen muss. Früher konnte man sich ein paar Urlaubstage für unvorhergesehene Dinge frei halten, dank GDL darf der Arbeitgeber jetzt unverplante Urlaubstage einteilen. Und da wären wir auch wieder bei den Arbeitszeiten. Dieser "Flexi Lokführervertrag" ist nicht mehr weit von der Leibeigenschaft entfernt. Insofern brauchen sich die Tfs nicht selbst zu verkaufen, das übernehmen schon ihre Gewerkschaften.Für eine einheitliche Regelung der Tf-Ausbildung und Prüfungsabnahme kämpft die GdL ja schon lange.