firefly @ 2 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben:In London oder Paris vielleicht. Aber bestimmt nicht in Strasbourg.
Im etwa gleich großen Karlsruhe gehts doch auch.
firefly @ 2 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben:Die S-Bahn Stuttgart hat im Prinzip nur einen Kunden, die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH.
Klar, die fahrgäste zahlen ja keine Fahrkarten?
firefly @ 2 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben:Nur dass es sich dabei um besonders lange Wege handelt, die einen sehr viel grösseren Anteil an der Gesamtverkehrsleistung erbringen. Hier wird es eigentlich erst interessant. Denn Energie wird für Verkehrsleistung verbraucht, nicht für die Zahl der Wege.
Genau.
Doch je schneller du wirst desto weiter ist dein Weg. Das ist m.E. inzwischen Wissenschaftlich belegt (
vergleiche z.B. die Zahlen der MiD-Studie 2008 auf Seite 31 (oder im PDF Seite 37 eingeben)). 80min werden von den Leuten täglich zurückgelegt, weltweit ohne größere Abweichungen.
Also besteht vor allem bei HGV-Strecken eine sehr große Gefahr dass Verkehr induziert wird. Das ist umweltpolitisch schlecht.
firefly @ 2 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben: Und mit jeder Lücke, die im Angebot des ÖV geschlossen wird, sind die Notwendigkeit der Haushalte, sich eigene Kfz anzuschaffen.
Genau, hier kommen wir zum Punkt:
Nicht wegen der unter 5% ihrer Wege schaffen die Leute das Auto ab sondern weil sie auf der mehrzahl ihrer Wege eine angemessene Alternative haben. Und da spielt der HGV-Verkehr eben einfach keine Rolle.
Und wenn die Leute das Auto abschaffen dann fahren sie auch nicht mehr Langstrecken damit.
Und da die meisten Flughäfen mit den ÖV eher schlecht erreichbar sind, sind auch die meisten innerdeutschen Flüge auf diese Weise auch wieder weg.
firefly @ 2 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben:Aber eine Stichprobe zeigt mir, dass auf den elsässer Bahnlinien annehmbar dichter Takt im Regionalverkehr gefahren wird.
Nur mal ein paar Beispiele:
http://telechargement.ter-sncf.com/Images/...cm-10-55433.pdf
http://telechargement.ter-sncf.com/Images/...cm-10-55427.pdf
Vor allem am Wochenende sieht es schlecht aus.
Naseweis @ 2 Feb 2011, 21:07 hat geschrieben:Bis zu 100 km sind 98 % der MIV- und 94 % der ÖPNV-Fahrten, also 2 % bzw. 6 % über 100 km. Da es bekanntlich deutlich mehr MIV- als ÖPNV-Fahrten gibt, bleibt noch genug übrig.
Ja, trotzdem bleibt im Nahverkehr mehr Potenzial.
Und da die ÖV-Infrastruktur auch noch viel günstiger herzustellen ist als diverse HGV-Achterbahnen, kann man pro verbauten € mehr Fahrten umwandeln.
Ich hatte mal spaßeshalber ein paar Projekte miteinander verglichen für die verlagerungseffekte in PKW-km vorliegen:
Die SFS Wendlingen-Ulm soll laut Vieregg-Rösler mindestens 5,3Mrd€ kosten (wer glaubt schon den offizellen DB-Zahlen?), bei einer prognostizierten Verlagerung von 640Mio PKW-km im Jahr. Pro verlagerten PKW-km/Jahr bezahlt man 8,28€.
Im Gegensatz dazu mal die Strecke Karlsruhe - Bretten: Baukosten ca. 50Mio€, 14,4MioPKW-km/Jahr real verlagert, was einen Preis von 3,47€ entspricht. Dazu muss man noch sagen dass seit der Erhebung der Zahlen die Fahrgastzahlen noch mal verdoppelt wurden, also kann man sagen dass der Preis pro Verlagerte PKW-km/Jahr heute warscheinlich bei unter 2€ liegt.