[M] Fahrgastverband fordert Gleisfreimeldesystem

Alles über die Netze von S-Bahnen
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 21 Dec 2011, 06:44 hat geschrieben: gerade du behauptest doch, es wäre so einfach, verantwortungsbewußt damit umzugehen.
Nur weil ich denke, dass ich es kann, heißt das nicht, dass es bei allen so ist.

Fakt ist jedenfalls, dass man nur zwei Möglichkeiten hat: Entweder man verbietet jeglichen Alkoholkomsum (undenkbar) oder man bringt den Leuten bei, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Wobei ich nicht glaube, dass man jugendlichen Übermut damit wirklich eingrenzen kann. Sind ja in den seltensten Fällen 45jährige, die sich zum Schlafen ins Gleis legen...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Mal ein paar Worte von mir: Das, was gefordert wird (Gleisfreimeldesystem), ist schlichtweg zu teuer und steht auch in keinem Verhältnis zum Nutzen - von den Fehlalarmen mal ganz zu schweigen. Eine "verbesserte" Videoüberwachung, wie von Boris vorgeschlagen, könnte ich mir hingegen schon vorstellen. Die Technik existiert und wäre insbesondere in den Tunnelbahnhöfen nur mit einem geringen Mehraufwand zu realisieren.

Nichtsdestotrotz möchte ich aber betonen, daß der Verunfallte inzwischen verstorben ist. Ein bißchen mehr Einfühlsamkeit, insbesondere mit den Angehörigen, wäre vielleicht doch mal angebracht? Hier ist ein junger Mensch gestorben, also wäre es vielleicht nicht verkehrt, den "Stammtisch" mal links liegen zu lassen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Systemfehler @ 20 Dec 2011, 22:36 hat geschrieben:Ich habe mal vor ewigen Zeit schon im Internet eine Software gefunden, die Videobilder auswertet, z.B. die einer Webcam zur Grundstücküberwachung.

Diese Software wertet die Pixel aus. Das Bild im "Normalzustand", also ohne unbefugtes Betreten, kennt die Software.
Wenn dann jemand in das Bild tritt, ändern sich einige Pixel (ist ja klar, weil dort jetzt ein anderes Bild angezeigt wird). Wenn ein bestimmter Schwellwert überschritten wird, schlägt das Programm Alarm. Dabei lässt sich der Schwellwert einstellen, damit nicht jeder Vogel oder streunende Kater den Alarm auslöst, ein Mensch hingegen schon.

Im Prinzip müsste sowas auch für den Gleisbereich realisierbar sein.
Gleis leer -> Normalzustand
Person im Gleis -> Alarm
große rote S-Bahn im Gleis -> Normalzustand
Ich denke für sowas wie eine Gleisbettüberwachung dürfte eine ausgefeiltere Software drankommen. Da ist es mit einem einfachen Schwellwert, in wie weit sich das aktuelle Bild vom Sollzustand (oder einem der Sollzustände, wenn man die einfahrenden/eingefahrenen Züge mitbedenkt) geändert hat, nicht getan. Letztenendes kommt es hier auf die Qualität der Kameras, der gewählten Algorithmen und der Leistungsfähigkeit des Computers dahinter an (da ein Zug ja zeitnah an der Einfahrt gehindert werden soll, darf das System nicht Stunden rechnen). Ein paar Grundzüge für diese Thematik weiß ich mittlerweile, da ich aktuell eine Vorlesung zum Thema "Tracking & Detection" besuche. ;)

Gruß,
Sven
weissblau
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Beitrag von weissblau »

Also bei allem Respekt für die Angehörigen: Aber solche Systeme bei der Münchner S-Bahn sind unrealistisch. Natürlich steht die Sicherheit der Fahrgäste, egal ob im Zug oder am Bahnsteig an oberster Stelle. Aber der reguläre Zweck des ÖPNV ist nun mal der pünktliche Transport einer Weltstadt. Nun ist München ja mit einem S-Bahnsystem gesegnet, bei dem der Betrieb auch ohne diese Systeme und mit allen Möglichen Mitteln zur Stabilisierung immer wieder aus den Fugen gerät. Bahnsteigtüren sind nonsens, zumindest bei der S-Bahn, da punktgenaues Bremsen nicht garantiert werden kann. Andere Video-/Laserüberwachte Systeme die eventuell jede wirbelnde Plastiktüte als Gefahr interpretiert und den Betrieb ausbremst sind sehr kontraproduktiv. Und selbst bei perfekten Systemen bleibt immer ein Restrisiko, z.B. Tunnelspaziergänger usw. Ganz zu schweigen von Bahnhöfen außerhalb der Tunnel.

Kurz: Die Forderungen sind wohl gerade wieder sehr emotional, jedoch blind auf Technik zu vertrauen um den eigenen Grips ausschalten zu können, ist wohl genauso gefährlich. Von der Wirtschaftlichkeit ganz zu schweigen.
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

ET 423 @ 21 Dec 2011, 09:22 hat geschrieben:
Nichtsdestotrotz möchte ich aber betonen, daß der Verunfallte inzwischen verstorben ist. Ein bißchen mehr Einfühlsamkeit, insbesondere mit den Angehörigen, wäre vielleicht doch mal angebracht? Hier ist ein junger Mensch gestorben, also wäre es vielleicht nicht verkehrt, den "Stammtisch" mal links liegen zu lassen.
Nein, dem kann ich absolut nicht folgen! Tut mir leid! Für mich sind solche Personen, die für andere eine Gefahr darstellen, ein rotes Tuch... Dafür habe ich schon zu viel erlebt! Zwei PUs sollten reichen... Darum habe ich auch kein Mitleid mit solchen Saufbolden, Leuten, die unbefugt Gleise queren... Nochmal, man hat einfach nix auf den Gleisen zu suchen!!! Egal, ob besoffen oder nüchtern... Ich, wir alle Tfs wollen wegen solchen Gleisläufern nicht in den Knast, darum kann ich von einigen hier irgendwie nicht verstehen, wie sie mit diesen Saufbold auf Mitleidstour gehen... Aber na ja, erlebt selbst mal PUs, dann denkt ihr auch anders! Stammtischgerede hin oder her, ich bleib dabei... Einerseits sehe ich sein Tod als Abschreckung, andrerseits muss ich da nun an den Kollegen denken, der jetzt von der Staatsanwaltschaft auseinandergenommen wird... Nee, da krieg ich das Krausen! Hoffe, nur, dass da nix kommt...

Nun zum eigentlichen Thema:
Absolutes Nein zu dieser überteuren Technik! Und schon gar nicht, weil diese vom Nagel kommt... Was man machen könnte, im Stammstreckenbereich die Kameras für die Abfertigung zu benutzen, die vom FDL, Aufsicht oder von sonst jemanden wahrgenommen, der dann dementsprechend eingreifen kann! Im zeitalter der LZB wohl kein Problem...

Ach ja: Bisher ist hier noch niemand draufgekommen, die Stammstrecke durchgehend mit Aufsichten zu besetzen... Nur mal so am Rande! ;)
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Zp T @ 22 Dec 2011, 01:30 hat geschrieben: Nein, dem kann ich absolut nicht folgen! Tut mir leid! Für mich sind solche Personen, die für andere eine Gefahr darstellen, ein rotes Tuch... Dafür habe ich schon zu viel erlebt! Zwei PUs sollten reichen... Darum habe ich auch kein Mitleid mit solchen Saufbolden [...]
Ein Selbstmörder kann in der Tat für einen Lokführer eine dramatische Belastung sein, die lange andauern kann. In der Talksendung Domian melden sich immer wieder Lokführer, die so etwas erlebt haben und darüber berichten, sodass ich mir anmaße, das zwar selbst nicht nachempfinden zu können, aber zumindest erahnen zu lännen, in welche dramatische Richtung dies geht. Vor allem die Hilflosigkeit muss schlimm sein - der Lebensmüde geht trotz letzter Warnung nicht vom Gleis und der Lokführer kann so gut wie nichts mehr machen.

Dennoch möchte ich um ein bisschen Mitgefühl bitten. Da hat ein Mensch einen sehr großen Fehler gemacht, er ist daran gestorben, nach einem schweren Kampf mit dem Tod, den er hoffentlich nicht bewusst mitbekommen hat. Der Mensch wird dann nur als Saufbold oder Trottel beschimpft. Das ist in keinster Weise angemessen. Wir kennen auch die Umstände nicht, ob er zum Trinken animiert wurde. Klar hat jeder die eigene Verantwortung und ist damit selbst schuld, aber eine Gesellschaft, in der viele nicht mit der Anwendung des Alkohols klarkommen, muss sich auch fragen, ob sie alles richtig gemacht hat.

Man muss sich auch fragen, wie Angehörige empfinden, sollten sie hier mitlesen. Ihr Leid wird bei solchen Beschimpfungen sicher nicht kleiner.
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Beitrag von ET 423 »

Zp T @ 22 Dec 2011, 01:30 hat geschrieben: Nein, dem kann ich absolut nicht folgen!
Mußt du auch nicht. Ich kenne nunmal seit ein paar Monaten die andere Seite, nämlich die des Vaters. Und wenn ich Vater des Verunglückten wäre und diese SCHEISSE hier lesen würde, würde mir ALLES hochkommen! Deine PUs hin oder her. Ich wollte nur für etwas Mitgefühl "werben", aber das scheint wohl zu viel verlangt. Schade eigentlich. Im Übrigen wollte sich der Junge nicht das Leben nehmen, das war ein Unfall, das ist somit nicht mit einem Suizid zu vergleichen.

Darüber hinaus würde ich dich melden, denn du scheinst ein ernsthaftes Problem zu haben, das sei dir mal noch hier in dieser vergleichsweise anonymen Runde gesagt. Du bist ja vollkommen neben der Spur und solltest mal Hilfe suchen - meine Meinung.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Zp T »

ET 423 @ 22 Dec 2011, 03:33 hat geschrieben: Mußt du auch nicht. Ich kenne nunmal seit ein paar Monaten die andere Seite, nämlich die des Vaters. Und wenn ich Vater des Verunglückten wäre und diese SCHEISSE hier lesen würde, würde mir ALLES hochkommen! Deine PUs hin oder her. Ich wollte nur für etwas Mitgefühl "werben", aber das scheint wohl zu viel verlangt. Schade eigentlich. Im Übrigen wollte sich der Junge nicht das Leben nehmen, das war ein Unfall, das ist somit nicht mit einem Suizid zu vergleichen.

Darüber hinaus würde ich dich melden, denn du scheinst ein ernsthaftes Problem zu haben, das sei dir mal noch hier in dieser vergleichsweise anonymen Runde gesagt. Du bist ja vollkommen neben der Spur und solltest mal Hilfe suchen - meine Meinung.
Was geht dich das an, was ich davon denke? Außerdem machst du :offtopic: ... Heul dich bei deiner Mutter aus, aber net hier im Forum, wenn du dich mit freien Meinungsäußerungen anderer nicht umgehen kannst! Und Probleme habe ich keine, nur so komme ich wenigstens von meinen schwer Erlebten weg... Jeder auf anderer Weise, ich eben so! Und wieso willst du mich melden, weswegen???

Außerdem gibts hier ein Thema zu diskutieren und da brauchen wir keine Mitleidsnummer!!! :ph34r:
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Beitrag von Bat »

Hey! Mal sachte Leute.

Dieses Thema ist viel zu vielschichtig, als dass Ihr es hier beenden könntet, also schlagt Euch die Köpfe nicht ein ... .
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Beitrag von Bayernlover »

Zp T @ 22 Dec 2011, 08:43 hat geschrieben: Außerdem gibts hier ein Thema zu diskutieren und da brauchen wir keine Mitleidsnummer!!! :ph34r:
Lass das die Leute doch selbst entscheiden, für wen sie Mitleid empfinden und warum. Und Deine Gedanken sind keine Lösungen und helfen niemandem weiter, außer einer Stammtischrunde in der Eckkneipe.

Deshalb kann ich mich ET 423 nur anschließen.
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Beitrag von Electrification »

Zp T @ 22 Dec 2011, 01:30 hat geschrieben: Ach ja: Bisher ist hier noch niemand draufgekommen, die Stammstrecke durchgehend mit Aufsichten zu besetzen... Nur mal so am Rande! ;)
Ich halte mich bei dem Thema zurück, daher will ich zum Vorfall selber nichts sagen.

Das Gleisfreimeldesystem ist aber übertriebener Unsinn und auch nicht 100%ig sicher, da finde ich die Idee mit Aufsichten an jeder Station der Stammstrecke besser, denn die Aufsichten prüfen nicht nur die Gleise, sie sind auch da wenn dort Randalierer sind, wenn sich jemand nicht ordentlich benimmt usw.
Menschen sind immer besser als Kameras oder technische Systeme in solchen Fällen.
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Beitrag von andreas »

Electrification @ 22 Dec 2011, 15:41 hat geschrieben: Ich halte mich bei dem Thema zurück, daher will ich zum Vorfall selber nichts sagen.

Das Gleisfreimeldesystem ist aber übertriebener Unsinn und auch nicht 100%ig sicher, da finde ich die Idee mit Aufsichten an jeder Station der Stammstrecke besser, denn die Aufsichten prüfen nicht nur die Gleise, sie sind auch da wenn dort Randalierer sind, wenn sich jemand nicht ordentlich benimmt usw.
Menschen sind immer besser als Kameras oder technische Systeme in solchen Fällen.
wenn man überlegt, wieviele Leute ihr Leben haben verloren, nur weil man an den Straßen unbedingt Bäume mit 1,5 m Durchmesser haben muß und anstatt diese abzuholzen auch noch neue hinsetzt, dann ist die Diskussion hier wirklich akademisch.

wieviele Leute fallen denn Deutschlandweit jedes Jahr irgendwo ins Gleis?

Die ganze Diskussion ist eigentlich überflüssig, weil wie schon geschrieben, Leben ist Risiko und man kann nunmal nicht jedes Risiko ausschließen - sonst müßte man ja die ganze Welt in Watte packen.
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Beitrag von viafierretica »

andreas @ 22 Dec 2011, 16:12 hat geschrieben: wenn man überlegt, wieviele Leute ihr Leben haben verloren, nur weil man an den Straßen unbedingt Bäume mit 1,5 m Durchmesser haben muß und anstatt diese abzuholzen auch noch neue hinsetzt, dann ist die Diskussion hier wirklich akademisch.
Das ist doch das gleiche in grün. Die Bäume stehen NEBEN der Straße. Sie STEHEN da, und das teilweise seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Sie können nix dafür, wenn einer besoffen dagegen fährt. Ich finde es traurig, die Alleen abzuholzen, statt z.B. ein Tempolimit zu verhängen. Wenn 80 km/h erlaubt ist und einer mit 140 km/h dagegen fährt, so ist einzig der Autofahrer dafür verantwortlich.
Zudem verleiten Straße ohne Bäume noch mehr zum Rasen. Wenn dann was passiert, gute Nacht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich verstehe nicht, was man an Sicherheitssystemen auszusetzen hat. Wenn ein solches System solche Unfälle/Vorfälle verhindert, ist es doch gut. Videoüberwachung oder Aufsichten sind auch nicht fehlerfrei.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von viafierretica »

Autobahn @ 22 Dec 2011, 18:18 hat geschrieben: Ich verstehe nicht, was man an Sicherheitssystemen auszusetzen hat. Wenn ein solches System solche Unfälle/Vorfälle verhindert, ist es doch gut. Videoüberwachung oder Aufsichten sind auch nicht fehlerfrei.
Das System an sich ist ja ok. Aber es kostet halt. Und zwar nicht ein paar cent, sondern viele Mio Euro. Das Geld fehlt halt dann woanders, z.B. beim barrierefreien Ausbau, der ja auch nur im Schneckentempo vorangeht. In jedem Fall zahlt die Allgemeinheit.
Und es löst nicht das Problem, dass es eine individuelle Verantwortung für das eigene Tun gibt. Es ist sicher auch dramatisch für die Betroffenen, wenn einer in den Bergen abstürzt oder von der Lawine verschüttet wird, aber deswegen kann man auch nicht alle Berge einzäunen, nur weil etwas passieren kann. Auch in den Seen ertrinken jährlich keine-Ahnung-wieviele Personen.
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Beitrag von Autobahn »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 18:31 hat geschrieben:Das Geld fehlt halt dann woanders, z.B. beim barrierefreien Ausbau, ...
Na schön, der Bahnhof wird barrierefrei ausgebaut und ein körperlich eingeschränkter Mensch fällt aus welchen Gründen auch immer auf die Gleise. Pech gehabt?

Fatal an der Diskussion ist doch nur, dass das Opfer alkoholisiert gewesen sein soll. Doch wie ist es mit einem Epileptiker oder Menschen, die einen Schwächeanfall erleiden?
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Beitrag von andreas »

Autobahn @ 22 Dec 2011, 20:11 hat geschrieben: Na schön, der Bahnhof wird barrierefrei ausgebaut und ein körperlich eingeschränkter Mensch fällt aus welchen Gründen auch immer auf die Gleise. Pech gehabt?

Fatal an der Diskussion ist doch nur, dass das Opfer alkoholisiert gewesen sein soll. Doch wie ist es mit einem Epileptiker oder Menschen, die einen Schwächeanfall erleiden?
ja und? wie oft passiert sowas?
Wie gesagt, man kann das Lebensrisiko nunmal nicht auf 0 minimieren, das geht nicht.
Klar, es ist schade um jedes Leben, das man so verliert, aber wieviele Menschen wurden in München z.b. jetzt in 40 Jahren U-bahn von der U-bahn getötet, weil sie ins Gleis fielen (also keine Selbstmörder)?
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Beitrag von viafierretica »

Autobahn @ 22 Dec 2011, 20:11 hat geschrieben: Na schön, der Bahnhof wird barrierefrei ausgebaut und ein körperlich eingeschränkter Mensch fällt aus welchen Gründen auch immer auf die Gleise. Pech gehabt?

Fatal an der Diskussion ist doch nur, dass das Opfer alkoholisiert gewesen sein soll. Doch wie ist es mit einem Epileptiker oder Menschen, die einen Schwächeanfall erleiden?
Bayrischer Rundfunk, Beitrag zum Thema Bahnsteigsicherheit
Wenn man sich das Video vom Rosenheimer Platz ansieht, so ist man schon erstaunt: ein menschenleerer Bahnsteig, und der Fahrgast hat ganz schön Anlauf nehmen müssen, um auf die Gleise zu gelangen. Das hätte man mit einem Schwächeanfall oder epileptischen Anfall nie geschafft....

Link gereparichtet
danke! auch erst jetzt bemerkt!
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Beitrag von TramBahnFreak »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 20:53 hat geschrieben: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fer...tuell/bahnsteig
sicherheit-bahn-wackers100.html

Wenn man sich das Video vom Rosenheimer Platz ansieht, so ist man schon erstaunt: ein menschenleerer Bahnsteig, und der Fahrgast hat ganz schön Anlauf nehmen müssen, um auf die Gleise zu gelangen. Das hätte man mit einem Schwächeanfall oder epileptischen Anfall nie geschafft....
Fehler 404?
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

bei mir auch Fehler 404
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 20:53 hat geschrieben: Wenn man sich das Video vom Rosenheimer Platz ansieht, so ist man schon erstaunt: ein menschenleerer Bahnsteig, und der Fahrgast hat ganz schön Anlauf nehmen müssen, um auf die Gleise zu gelangen.
Wobei das Video wo der Typ ins Gleis fällt ja nicht der Rosenheimer Platz und nicht der verstorbene Lukas ist.
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Beitrag von viafierretica »

Systemfehler @ 22 Dec 2011, 22:55 hat geschrieben: Wobei das Video wo der Typ ins Gleis fällt ja nicht der Rosenheimer Platz und nicht der verstorbene Lukas ist.
...aber das Video wird als Rechtfertigung für eine bessere Überwachung herangezogen. Übrigens, wenn der Typ unmittelbar vor Einfahrt der S-Bahn ins Gleis fällt, hilft die beste Technik nichts mehr, wenn die S-Bahn nicht mehr rechtzeitig stehen bleiben kann.
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Beitrag von Electrification »

viafierretica @ 22 Dec 2011, 17:45 hat geschrieben: Das ist doch das gleiche in grün. Die Bäume stehen NEBEN der Straße. Sie STEHEN da, und das teilweise seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten. Sie können nix dafür, wenn einer besoffen dagegen fährt. Ich finde es traurig, die Alleen abzuholzen, statt z.B. ein Tempolimit zu verhängen. Wenn 80 km/h erlaubt ist und einer mit 140 km/h dagegen fährt, so ist einzig der Autofahrer dafür verantwortlich.
Zudem verleiten Straße ohne Bäume noch mehr zum Rasen. Wenn dann was passiert, gute Nacht.
Da wäre in Zukunft ein GPS-überwachtes System dass in alle Autos eingebaut werden muss eine feine Sache. Das Auto würde dann automatisch die Geschwindigkeit die erlaubt ist überwachen und nicht überschreiten. Wer am Ortsschild noch 90 km/h fährt würde dann automatisch auf 50 km/h runtergebremst.
Das wäre so genial, wenn ich mir die wütenden Reaktionen vorstelle von den ganzen Rasern, rücksichtlosen Zuschnellfahrern und derer die Geschwindigkeitsbeschränkungen für eine Empfehlung halten. ;)
...aber das Video wird als Rechtfertigung für eine bessere Überwachung herangezogen. Übrigens, wenn der Typ unmittelbar vor Einfahrt der S-Bahn ins Gleis fällt, hilft die beste Technik nichts mehr, wenn die S-Bahn nicht mehr rechtzeitig stehen bleiben kann.
Genau das hat Autobahn nicht bedacht als er sagte dass Aufsichten nicht fehlerfrei sind, denn auch kein technisches System ist fehlerfrei. Denn es kommt gar nicht so selten vor dass jemand erst unmittelbar bei Einfahrt in den Gleisbereich stürzt und wenn es jemand darauf anlegt, der wird eh nicht schon Minuten vorher ins Gleis springen.
Man kann also jedes technische System überwinden. Örtliche Aufsichten sind aber immer da und nicht nur für die Überwachung, sondern auch als Sicherheitsaspekt, da würden sich die Leute wohler fühlen, das schafft kein technisches System und keine Kamera.
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Beitrag von Bat »

Es gibt keine Vollkasko für's Leben.

Sonst müsste jeder Ast angeleint, jeder Dachstein verklebt, jeder Straßenrand mit Zaun versehen sein ... .

Der Fahrgastverband kann sich ja so ein System kaufen und der Bahn zur Verfügung stellen.
Mal sehen, was deren Kosten-Nutzen-Analyse sagt ... .
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Beitrag von ET 423 »

Zp T @ 22 Dec 2011, 08:43 hat geschrieben:Was geht dich das an, was ich davon denke? Außerdem machst du  :offtopic: ... Heul dich bei deiner Mutter aus, aber net hier im Forum, wenn du dich mit freien Meinungsäußerungen anderer nicht umgehen kannst! Und Probleme habe ich keine, nur so komme ich wenigstens von meinen schwer Erlebten weg... Jeder auf anderer Weise, ich eben so! Und wieso willst du mich melden, weswegen???

Außerdem gibts hier ein Thema zu diskutieren und da brauchen wir keine Mitleidsnummer!!! :ph34r:
Meine Mutter ist seit 01/2003 tot, somit fällt diese Option schonmal weg. Im Übrigen solltest du dir deinen Ton überlegen und deine Beiträge -speziell in diesem Thema- mal anschauen und dann verstehst du vielleicht, weshalb ich so reagiere. Wenn du mit deinem Erlebten (was sicher schwer war/ist, das stelle ich nicht in Abrede) nicht oder nur auf so eine grenzwertige Weise zurecht kommst, solltest du evtl. in Erwägung ziehen, mal mit jemandem darüber zu reden. Im Übrigen bin ich dich nicht so angegangen wie du mich und ich bin desweiteren keiner von denen, der fremde Meinungen nicht akzeptieren können - ich stimme vielleicht nicht immer zu, aber dafür ist eine Diskussion auch da. Ich kann dir im Bezug auf "mit der Meinung anderer nicht umgehen können" nur mal den Spiegel vor Augen halten.

Desweiteren ist mir klar, daß Mitleidsnummern (welche ich nicht begonnen habe) in einem Thema wie diesem nicht direkt passen. Es ging mir auch nicht um Mitleid, sondern eher um Zurückhaltung. Es gibt nämlich sicherlich Leute, die diesen jungen Mann kannten und vermutlich nicht glücklich wären, wenn so über ihn geredet wird. Darüber hinaus hat er den höchsten Preis bezahlt, den man bezahlen kann.

Und was :offtopic: angeht, da bist du in vielen Themen stets ganz vorne mit dabei und schreist "hier", also sollteste nicht mit dem Finger auf andere zeigen sondern dich mal an deiner eigenen Nase anpacken.

Nächster Tip: Weniger Satzzeichen sind oftmals mehr. An den richtigen Stellen machen sie einen Beitrag flüssiger und besser zu lesen.
Bayernlover @ 22 Dec 2011, 11:55 hat geschrieben:Deshalb kann ich mich ET 423 nur anschließen.
Dankeschön. :) :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bat @ 23 Dec 2011, 07:43 hat geschrieben: Der Fahrgastverband kann sich ja so ein System kaufen und der Bahn zur Verfügung stellen.
Mal sehen, was deren Kosten-Nutzen-Analyse sagt ... .
Ja das ist eine gute Idee und wenn sie das machen, ich hätte da auch einige Ausgaben, vielleicht übernimmt mir das der Fahrgastverband auch, ist ja nur zu meiner eigenen Sicherheit und das muss es ProBahn doch wert sein. ;)
Didy
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Beitrag von Didy »

Electrification @ 24 Dec 2011, 00:33 hat geschrieben: vielleicht übernimmt mir das der Fahrgastverband auch, ist ja nur zu meiner eigenen Sicherheit und das muss es ProBahn doch wert sein. ;)
Das is ja schon in der Überschrift falsch... Aber nach diesem Beitrag mal explizit den Hinweis....

Diese Forderung kommt von Andreas Nagel von der Aktion Münchner Fahrgäste - von der MVG regelmäßig als "selbsternannter Sprecher der Fahrgäste" tituliert.
Mit Fahrgastverband bzw. ProBahn hat das garnix zu tun.
Bat
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Beitrag von Bat »

Ja ... ups ..., sorry! :blink:

Du hast Recht. Soll die Aktion Münchner Fahrgäste das bezahlen. Die machen das bestimmt gern ... . :lol:





@Electrification
Sorry! Ich glaube nicht, dass deren Anteilnahme so weit reicht, sich außerhalb der polemischen Forderungen um Deine persönlichen Befindlichkeiten zu kümmern ... . Was hast Du erwartet ... ? :D
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Beitrag von Autoverbot »

Was haltet ihr von Schranken oder Gleiskontrollen in U-Bahn-Bahnhöfen:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/sicher...ben-1.1245657-2

Sollte man wirklich ...zig Milionen investieren, um event. ein paar Betrunkene zu retten?

Thema verschoben.
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Jedes Leben ist wertvoll, egal ob Betrunken oder nicht. Das darf man nicht mit Geld bewerten.

Dennoch halte ich ein netzweites Überwachungssystem für völlig überzogen; man kann das Leben nun mal nicht überall mit Schaumstoffpolstern auskleiden. Will sagen, Gefahren lauern auch an anderen Stellen.
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
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