Wasser ist zum Waschen daSüdostbayer @ 28 Jan 2012, 18:15 hat geschrieben:Wasserhahn?

@ All
Sicher ist es sinnvoll, Transporte so weit wie möglich zu vermeiden und so weit wie möglich umweltfreundlich vorzunehmen. Wir dürfen dabei aber nicht vor lauter ÖKO über das Ziel hinausschießen. Die Diskussion über Nahrungsmittel aus der „Region“ hatten wir ja schon an anderer Stelle. Wir werden aber das Rad der Geschichte nicht zurück drehen, es hängt auch damit zusammen, das die Menschen in den letzten 175 Jahren (ein Zufall, wenn man da an die Eisenbahn denkt) immer mobiler geworden sind und durch Reisen Produkte kennen und schätzen gelernt haben, die nicht aus der eigenen Region sind.
Die Industrialisierung, die auch wieder eng mit der Eisenbahn zusammen hängt, tat dann ein Übriges. Die Stadtbewohner waren gar nicht mehr in der Lage, sich aus „ihrer“ Region zu versorgen und mit der Zeit wurden die Transportwege immer länger. Und wenn man schon die Brauereien anspricht, es gab in jeder deutschen Stadt mindestens eine Brauerei. Aber die Rohstoffe karrte man über lange Wege heran.
Aber das ist nicht das eigentliche Thema. Es geht um die „Bahnpost“ (in Deutschland), die de facto abgeschafft ist. Darüber haben sich aber klügere Köpfe als wir Gedanken gemacht. Das Postaufkommen hat sich seit 1950 sehr stark gewandelt. Nur noch ein Bruchteil machen die Privatbriefe und Postkarten aus aber das Volumen ist durch „Geschäftsbriefe“ in Form von Infopost, Zeitschriften, Werbung um ein Vielfaches gestiegen. Die von Firmen versandten Rechnungen kommen noch dazu. „Damals“ war es ein Leichtes, ein paar Postsäcke zum Personenbahnhof zu karren, auf Postwagen in Regelzügen zu verladen, zu sortieren und am Unterwegshalt wieder auszuladen.
Doch heute reden wir über ein ganz anderes Volumen. Daher musste eine andere Logistik her. Die Deutsche Post hat sich natürlich bemüht, die Bahn in Boot zu holen, was aber eben auf Grund es Volumens und der Flexibilität nicht möglich war. Eine Wechselbrücke, wie sie die Post einsetzt, hat ein Volumen von 41,14 m³ und eine Nutzlast von 12 Tonnen. Auf einen Hängerzug passen zwei Wechselbrücken, sind also 82,28 m³ oder 24 Tonnen. Von einem Briefzentrum gehen pro Nacht aber z.B. einhundert Hängerzüge (sternförmig) in alle Richtungen heraus, das macht 822,80 m³ oder 240 Tonnen.
Wenn mir jemand ein schlüssiges Konzept vorlegen kann, wie man das als Bahnpost über Personenbahnhöfe oder als Bahnfracht bewerkstelligen kann, bin ich sofort dafür.