Der SPIEGEL: "Verloren in der Tarif-Todeszone"

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Beitrag von MVVUser »

DumbShitAward @ 31 Mar 2012, 00:42 hat geschrieben: Dann erklär aber mal dem Arbeitnehmer, der in Gilching wohnt und in Harthaus arbeitet, warum er jetzt statt einer Zeitkarte mit zwei Ringen eine Gesamtnetzkarte braucht, warum er nochmal mit der S-Bahn in die Arbeit soll?
Für das Beispiel Gilching-Harthaus würde auch eine Außennetzkarte genügen. Aber die wenigsten arbeiten in Germering, der Großteil fährt zum Arbeiten nach München.
Bahnhofsvorstand
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

TravellerMunich @ 25 Mar 2012, 20:26 hat geschrieben:
Viel schlimmer finde ich es, wie in München Studenten und Schüler abgezogen werden. München ist die einzige Uni-Stadt ohne Semesterticket (klar, keine andere Stadt ist ja auch so arm) und richtig unschön wird es, wenn man mehrere Kinder hat, für die man Monatskarten kaufen darf.



Und wieso klappt dies bei der 9-Uhr-Monatskarte ohne Widerspruch und Gerechtigkeitsdebatte? Da kommt man auch mit den Stufen Innenraum, Außenraum, Gesamtnetz hin und jeder akzeptiert dies.
Hallo,

vgl. dazu aber das Problem Salzburg.

In Salzburg gibt es zwar ein Semesterticket, dies gilt jedoch nicht in Deutschland. Die Konsequenz ist nun, dass die vielen bayerischen Studenten an der Uni Salzburg (ca. 3000, davon die meisten Tagespendler) sich zum einen ein Semesterticket für den Stadtbus Salzburg und daneben noch ein normales DB-Ticket für die Fahrt nach Salzburg Hbf kaufen müssen.

Man ist nicht bereit, das Salzburger Semesterticket auf Bayern zu erweitern, nicht einmal auf den ansonsten zum Salzburger Verkehrsverbund (SVV) gehörenden Landkreis Berchtesgadener Land.

Gruß
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Beitrag von Mühldorfer »

TravellerMunich @ 25 Mar 2012, 20:26 hat geschrieben: Viel schlimmer finde ich es, wie in München Studenten und Schüler abgezogen werden. München ist die einzige Uni-Stadt ohne Semesterticket (klar, keine andere Stadt ist ja auch so arm) und richtig unschön wird es, wenn man mehrere Kinder hat, für die man Monatskarten kaufen darf.
Tja, dafür gibt es doch Kindergeld und Kinderfreibetrag, ausserdem kann das bei der Wohnungs- und Schulwahl berücksichtigt werden.
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Beitrag von TravellerMunich »

Mühldorfer @ 31 Mar 2012, 12:45 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Mar 2012, 20:26 hat geschrieben: Viel schlimmer finde ich es, wie in München Studenten und Schüler abgezogen werden. München ist die einzige Uni-Stadt ohne Semesterticket (klar, keine andere Stadt ist ja auch so arm) und richtig unschön wird es, wenn man mehrere Kinder hat, für die man Monatskarten kaufen darf.
Tja, dafür gibt es doch Kindergeld und Kinderfreibetrag, ausserdem kann das bei der Wohnungs- und Schulwahl berücksichtigt werden.
Es gibt inzwischen nur noch Kindergeld ODER Kinderfreibetrag.
Normalerweise liegt es bei 184 Euro pro Monat.
Vermute mal, Du hast keine Kinder...
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Beitrag von blubbeldiblubb »

Bahnhofsvorstand @ 31 Mar 2012, 11:39 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Mar 2012, 20:26 hat geschrieben:
Viel schlimmer finde ich es, wie in München Studenten und Schüler abgezogen werden. München ist die einzige Uni-Stadt ohne Semesterticket (klar, keine andere Stadt ist ja auch so arm) und richtig unschön wird es, wenn man mehrere Kinder hat, für die man Monatskarten kaufen darf. 
Hallo,

vgl. dazu aber das Problem Salzburg.

In Salzburg gibt es zwar ein Semesterticket, dies gilt jedoch nicht in Deutschland. Die Konsequenz ist nun, dass die vielen bayerischen Studenten an der Uni Salzburg (ca. 3000, davon die meisten Tagespendler) sich zum einen ein Semesterticket für den Stadtbus Salzburg und daneben noch ein normales DB-Ticket für die Fahrt nach Salzburg Hbf kaufen müssen.

Man ist nicht bereit, das Salzburger Semesterticket auf Bayern zu erweitern, nicht einmal auf den ansonsten zum Salzburger Verkehrsverbund (SVV) gehörenden Landkreis Berchtesgadener Land.

Gruß
Anscheinend hat es die Stadt München nicht nötig, sich für Schüler, Studenten bzw. Familien zu engagieren. Finde ich traurig, und das auch noch in einer Stadt, in der seit Jahrzehnten die SPD die Bürgermeister stellt.

Anscheinend wollen die Salzburger die deutschen Studenten nicht. Ist zwar schade, aber insofern nachzuvollziehen, als wohl die wenigsten Studenten, die während ihrer Studienzeit ihren Wohnsitz in Bayern behalten, später auch ihre Steuern in Österreich zahlen werden.
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Beitrag von Cloakmaster »

TravellerMunich @ 31 Mar 2012, 13:04 hat geschrieben:
Mühldorfer @ 31 Mar 2012, 12:45 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 25 Mar 2012, 20:26 hat geschrieben: Viel schlimmer finde ich es, wie in München Studenten und Schüler abgezogen werden. München ist die einzige Uni-Stadt ohne Semesterticket (klar, keine andere Stadt ist ja auch so arm) und richtig unschön wird es, wenn man mehrere Kinder hat, für die man Monatskarten kaufen darf.
Tja, dafür gibt es doch Kindergeld und Kinderfreibetrag, ausserdem kann das bei der Wohnungs- und Schulwahl berücksichtigt werden.
Es gibt inzwischen nur noch Kindergeld ODER Kinderfreibetrag.
Normalerweise liegt es bei 184 Euro pro Monat.
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Komisch, daß ich meinen Kinderfrreibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen habe UND meine Tochter das Kindergeld bekommt, wo es doch angelbich nur noch eins von beidem gibt?
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 31 Mar 2012, 20:06 hat geschrieben:
TravellerMunich @ 31 Mar 2012, 13:04 hat geschrieben:
Mühldorfer @ 31 Mar 2012, 12:45 hat geschrieben:
Tja, dafür gibt es doch Kindergeld und Kinderfreibetrag, ausserdem kann das bei der Wohnungs- und Schulwahl berücksichtigt werden.
Es gibt inzwischen nur noch Kindergeld ODER Kinderfreibetrag.
Normalerweise liegt es bei 184 Euro pro Monat.
Vermute mal, Du hast keine Kinder...
Komisch, daß ich meinen Kinderfrreibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen habe UND meine Tochter das Kindergeld bekommt, wo es doch angelbich nur noch eins von beidem gibt?
Falls Du kein Großverdiener bist, steht der Kinderfreibetrag da zwar schön auf der Lohnsteuerkarte, nützt Dir nur nix, da das Kindergeld damit verrechnet wird.
Denn erst wenn der Vorteil die Höhe des Kindergelds übersteigt, wird er wirksam. Ist aber nur bei wenigen Menschen der Fall.
Allerdings spart man sich ein paar Euro beim Solidaritätszuschlag und der Kirchensteuer, macht aber den Kohl nicht fett.
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Beitrag von DumbShitAward »

TravellerMunich @ 31 Mar 2012, 23:09 hat geschrieben: Falls Du kein Großverdiener bist, steht der Kinderfreibetrag da zwar schön auf der Lohnsteuerkarte, nützt Dir nur nix, da das Kindergeld damit verrechnet wird.
Denn erst wenn der Vorteil die Höhe des Kindergelds übersteigt, wird er wirksam. Ist aber nur bei wenigen Menschen der Fall.
Allerdings spart man sich ein paar Euro beim Solidaritätszuschlag und der Kirchensteuer, macht aber den Kohl nicht fett.
Gut, an der Kirchensteuer ist man selbst schuld.

Polemik bei Seite: ihr vergesst aber auch, dass gerade bei Studenten viele Eltern gar nicht für derartige Kosten aufkommen können/wollen/müssen (zumal heutzutage bei 25 Schluss mit Kindergeld/Freibetrag ist). Auch ich musste unter dem fehlenden Studententicket der Münchner Universitäten ziemlich lange leiden und ich fand es gerade hinsichtlich der Existenz eines "Rentnertickets" das im Vergleich zum sogenannten Ausbildungstarif II beinahe auf dreiste Art und Weise billig ist schon mehr als nur unfair (und bitte komm mir jetzt keiner mit "das gilt aber erst ab 9 Uhr" - ist ja nicht so als ob der Rentner um 8h in der Vorlesung hätte sein müssen, auch wenn er das zum Ärgerniss der Studenten oft so war).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich hatte meine Zeitkarte Ausbildung II mit zwei Ringen, plus grüne Jugendkarte Gesamtnetz. Nach diversen Preiserhöhungen lag ich gegen Ende damit bei 70.-DM monatlich für eine Gesamtnetz-Fahrkarte, welche ich auch rege nutzte. Ich habe dás Semesterticket zu meiner Münchner Zeit - auch mangels Kenntnis eines solchen Angebotes anderswo - nicht wirklich vermisst.
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 1 Apr 2012, 08:07 hat geschrieben: Ich hatte meine Zeitkarte Ausbildung II mit zwei Ringen, plus grüne Jugendkarte Gesamtnetz. Nach diversen Preiserhöhungen lag ich gegen Ende damit bei 70.-DM monatlich für eine Gesamtnetz-Fahrkarte, welche ich auch rege nutzte. Ich habe dás Semesterticket zu meiner Münchner Zeit - auch mangels Kenntnis eines solchen Angebotes anderswo -  nicht wirklich vermisst.
Das wären heute um die 60 Euro pro Monat. Zusammengerechnet.
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Beitrag von TravellerMunich »

Das Thema Semersterticket hat natürlich auch den Vorteil, dass die Schwarzfahrerquote sicherlich sinken würde.
Zudem spart es auch noch Vertriebskosten, einschließlich des Brimboriums mit dem Nachweis der Berechtigung, Ausstellung der Ausbildungstarifkarte etc.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich hatte für meine München-Zeit in der Ausbildung ne AT II-Innenraumnetzkarte in der Poccistr. bekommen und die Wertmarken gingen in die Reisekostenabrechnung. :) Ging natürlich nur, weil mein Ausbildungsbetrieb in Regensburg war.
Dito für meine Berlin-Zeit, wo sich dementsprechend eine ABC-Karten angeboten haben.
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Beitrag von Cloakmaster »

TravellerMunich @ 1 Apr 2012, 09:34 hat geschrieben: Das Thema Semersterticket hat natürlich auch den Vorteil, dass die Schwarzfahrerquote sicherlich sinken würde.
Zudem spart es auch noch Vertriebskosten, einschließlich des Brimboriums mit dem Nachweis der Berechtigung, Ausstellung der Ausbildungstarifkarte etc.
Glaubst du wirklich, daß Studenten das klassische Klientel für Schwarzfahrer sind? Sicher mag es - wie in allen Bereichen auch - einige schwarzfahrende Studi geben. Aber ich würde nicht davon ausgehen, daß es überproportinoal viele wären. Eher im Gegenteil.
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Beitrag von Bayernlover »

Cloakmaster @ 1 Apr 2012, 11:42 hat geschrieben: Glaubst du wirklich, daß Studenten das klassische Klientel für Schwarzfahrer sind? Sicher mag es - wie in allen Bereichen auch - einige schwarzfahrende Studi geben. Aber ich würde nicht davon ausgehen, daß es überproportinoal viele wären. Eher im Gegenteil.
Aus der Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis, der sich auch aus Münchner Studenten zusammensetzt, fahren die, die nur gelegentlich kurze Strecken mit dem ÖPNV zurücklegen müssen (Rest Fahrrad oder laufen), grundsätzlich schwarz.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 1 Apr 2012, 09:25 hat geschrieben: Das wären heute um die 60 Euro pro Monat. Zusammengerechnet.
In den großen Studiticketstädten haben wir in der Regel um die 200€ im Solidarmodell und um die 250€ im Sockelmodell im Semester (Ausnahmen bestätigen die Regel) - also bei 6 Monaten Nutzung ~33 bzw. ~42 €/Monat, bei 4 Monaten Nutzung schon 50 bzw. 63€ im Monat.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Bayernlover @ 1 Apr 2012, 18:31 hat geschrieben: Aus der Erfahrung aus meinem Bekanntenkreis, der sich auch aus Münchner Studenten zusammensetzt, fahren die, die nur gelegentlich kurze Strecken mit dem ÖPNV zurücklegen müssen (Rest Fahrrad oder laufen), grundsätzlich schwarz.
Da habe ich genau andere Erfahrungen gemacht, und zwar wirklich komplett entgegengesetze... Sowas hängt wohl auch immer vom Studiengang und der Studienrichtung ab denke ich ;)
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Beitrag von TravellerMunich »

Ich will es mal so formulieren:
Als intensiver ÖV-Nutzer werde ich von der MVG vielleicht 1 Mal im Jahr kontrolliert. Und das auch nur in der U-Bahn.

Bei der S-Bahn zugegebenermaßen häufiger.

Zum Semesterticket:
In Hamburg zahlt man 150 Euro, dafür sind alle Fahrten im Verbundgebiet HVV umsonst für 6 Monate.
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Beitrag von JeDi »

TravellerMunich @ 1 Apr 2012, 21:13 hat geschrieben:Ich will es mal so formulieren:
Als intensiver ÖV-Nutzer werde ich von der MVG vielleicht 1 Mal im Jahr kontrolliert. Und das auch nur in der U-Bahn.

Bei der S-Bahn zugegebenermaßen häufiger.
Cool. Hier isses genau umgekehrt.
TravellerMunich @ 1 Apr 2012, 21:13 hat geschrieben:Zum Semesterticket:
In Hamburg zahlt man 150 Euro, dafür sind alle Fahrten im Verbundgebiet HVV umsonst für 6 Monate.
Plus Solidarbeitrag.
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Beitrag von Bayernlover »

Flo_K @ 1 Apr 2012, 21:03 hat geschrieben: Da habe ich genau andere Erfahrungen gemacht, und zwar wirklich komplett entgegengesetze... Sowas hängt wohl auch immer vom Studiengang und der Studienrichtung ab denke ich ;)
Es waren, (und jetzt dürfen alle ihre Messer rausholen), BWLer :lol: :lol: :lol:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 1 Apr 2012, 22:03 hat geschrieben:Es waren, (und jetzt dürfen alle ihre Messer rausholen), BWLer :lol: :lol: :lol:
Klar, die können doch rechnen. Ein mal im Jahr 40 Euro (wenn man erwischt wird), das macht 0,11 Euro am Tag. Je nach Anzahl der Fahrten reduziert sich das auf fast nicht mehr messbare Werte.

Ein Jurastudent denkt da anders, ebenso ein Student technischer Wissenschaften oder eine Naturwissenschaftler. Soziologen sind eine Spezies für sich.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Martin H. »

Ich komme für dieses Jahr auf 100% Kontrollquote, U-Bahn wie Bus.
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Beitrag von Bayernlover »

Klar, wenn sich das nicht in irgendeiner Form "lohnen" würde, würden die es nicht tun.

Ich bin ja damals immer von der Wöhlerstraße in Obermenzing nach Gern gefahren. Kontrolliert? In dem Jahr, in dem ich dort so gefahren bin, vielleicht 5 Mal? Wenn überhaupt.
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Beitrag von Ionenweaper »

Bayernlover @ 1 Apr 2012, 23:03 hat geschrieben: Klar, wenn sich das nicht in irgendeiner Form "lohnen" würde, würden die es nicht tun.

Ich bin ja damals immer von der Wöhlerstraße in Obermenzing nach Gern gefahren. Kontrolliert? In dem Jahr, in dem ich dort so gefahren bin, vielleicht 5 Mal? Wenn überhaupt.
Da scheint die MVG eben am Kontrollpersonal zu sparen, ist auch mein Eindruck bei Besuchen in München gewesen, auch wenn die nicht repräsentativ waren. In den meisten anderen Orten wurde ich jedoch häufiger kontrolliert.

Und das widerspricht sich mit den höchsten Ticketpreisent in München. Grade deswegen müsste man eigentloch häufiger kontrollieren, sinkt doch die Anzahl der Fahrten, ab denen sich das lohnt.
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Beitrag von DumbShitAward »

Ionenweaper @ 1 Apr 2012, 23:13 hat geschrieben: Da scheint die MVG eben am Kontrollpersonal zu sparen, ist auch mein Eindruck bei Besuchen in München gewesen, auch wenn die nicht repräsentativ waren. In den meisten anderen Orten wurde ich jedoch häufiger kontrolliert.

Und das widerspricht sich mit den höchsten Ticketpreisent in München. Grade deswegen müsste man eigentloch häufiger kontrollieren, sinkt doch die Anzahl der Fahrten, ab denen sich das lohnt.
Mal wieder der Irrglaube die Schwarzfahrer seien schuld an signifikanten Ticketpreiserhöhungen...
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Beitrag von Rohrbacher »

DumbShitAward @ 1 Apr 2012, 23:39 hat geschrieben:
Ionenweaper @ 1 Apr 2012, 23:13 hat geschrieben: Da scheint die MVG eben am Kontrollpersonal zu sparen, ist auch mein Eindruck bei Besuchen in München gewesen, auch wenn die nicht repräsentativ waren. In den meisten anderen Orten wurde ich jedoch häufiger kontrolliert.

Und das widerspricht sich mit den höchsten Ticketpreisent in München. Grade deswegen müsste man eigentloch häufiger kontrollieren, sinkt doch die Anzahl der Fahrten, ab denen sich das lohnt.
Mal wieder der Irrglaube die Schwarzfahrer seien schuld an signifikanten Ticketpreiserhöhungen...
Da bin ich (ausnahmsweise) mal mit dir einer Meinung. ;)
Kontrollen sind nötig, damit nicht jeder macht was er will, aber betriebswirtschaftlich gesehen kosten zu viele Kontrollen im Stadtverkehr mehr als sie bringen. Ein Kontrolleur, der nur 1500 Euro verdient, kostet sicherlich inkl. Nebenkosten und Sozialabgaben 3000 Euro im Monat. Die hat man zwar ab 75 Schwarzfahrern (je 40 Euro) wieder drin, die dieser eine Kontrolleur im Monat erwischt. Das sind aber schon recht viele, 3,75 Schwarzfahrer pro Tag bei 20 Arbeitstagen im Monat. Und diese 40 Euro sind ja auch nicht der Maßstab, sondern quasi nur eine Vertragsstrafe bzw. ein Beitrag um die Kontrollen eben zu finanzieren. Der Maßstab sind ja in der Regel erschlichene Fahrgelder zwischen 1 und 3 Euro und das würde heißen, man müsste schon seeeeehr viele Schwarzfahrer pro Monat bearbeiten, damit sich das bezogenen auf die entgangenen Fahrgelder lohnt. Außerdem sind die Kontrolleure draußen ja nur ein Teil, da gibt's ja auch noch einen Innendienst, der das alles verwaltet...

Würde es sich lohnen, würde ganz sicher viel mehr kontrolliert. So wie im Regional- und Fernverkehr. Bei einem Zug, wo man u.U. eh einen Zugbegleiter im Zug hat für betriebliche Aufgaben oder wo Fahrgelder in viel größeren Summen erschlichen werden können, wo's um 10, 15, 20, ... Euro geht, sieht's natürlich anders aus.
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Beitrag von DumbShitAward »

Rohrbacher @ 2 Apr 2012, 00:10 hat geschrieben: Da bin ich (ausnahmsweise) mal mit dir einer Meinung. ;)
Kontrollen sind nötig, damit nicht jeder macht was er will, aber betriebswirtschaftlich gesehen kosten zu viele Kontrollen im Stadtverkehr mehr als sie bringen. Ein Kontrolleur, der nur 1500 Euro verdient, kostet sicherlich inkl. Nebenkosten und Sozialabgaben 3000 Euro im Monat. Die hat man zwar ab 75 Schwarzfahrern (je 40 Euro) wieder drin, die dieser eine Kontrolleur im Monat erwischt. Das sind aber schon recht viele, 3,75 Schwarzfahrer pro Tag bei 20 Arbeitstagen im Monat. Und diese 40 Euro sind ja auch nicht der Maßstab, sondern quasi nur eine Vertragsstrafe bzw. ein Beitrag um die Kontrollen eben zu finanzieren. Der Maßstab sind ja in der Regel erschlichene Fahrgelder zwischen 1 und 3 Euro und das würde heißen, man müsste schon seeeeehr viele Schwarzfahrer pro Monat bearbeiten, damit sich das bezogenen auf die entgangenen Fahrgelder lohnt. Außerdem sind die Kontrolleure draußen ja nur ein Teil, da gibt's ja auch noch einen Innendienst, der das alles verwaltet...

Würde es sich lohnen, würde ganz sicher viel mehr kontrolliert. So wie im Regional- und Fernverkehr. Bei einem Zug, wo man u.U. eh einen Zugbegleiter im Zug hat für betriebliche Aufgaben oder wo Fahrgelder in viel größeren Summen erschlichen werden können, wo's um 10, 15, 20, ... Euro geht, sieht's natürlich anders aus.
Musst sogar noch ein wenig knapper kalkulieren, da die Kontrolleure schon der Rechtssicherheit wegen mindestens zu zweit sein müssen (sonst wärs ja im Zweifelsfall immer Aussage gegen Aussage) und du würdest pro Kontrollversuch meist nur eine Person erwischen, die anderen hauen derweil ab.

In Berlin war es zumindest eine zeitlang mal so, dass die BVB das Kontrollgeschäft an eine private Firma vergebe hat. Hat soviel ich weiß nicht gerade zum guten Ruf der Verkehrsbetriebe beigetragen, da diese Firma wohl wirklich alle Register gezogen hat um in jeder auch nur annähernd denkbaren Situation eine FN auszustellen (und vielfach wars anscheinend nicht ganz korrekt). Dass die Angestellten meist "freie Mitarbeiter", ergo (Schein)Selbstständige waren brauche ich wohl nicht dazusagen ;).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

DumbShitAward @ 2 Apr 2012, 10:07 hat geschrieben: Musst sogar noch ein wenig knapper kalkulieren, da die Kontrolleure schon der Rechtssicherheit wegen mindestens zu zweit sein müssen (sonst wärs ja im Zweifelsfall immer Aussage gegen Aussage) und du würdest pro Kontrollversuch meist nur eine Person erwischen, die anderen hauen derweil ab.
In der Regel erwischt ein Kontrollteam pro Kontrolle aber mehr als einen Schwarzfahrer...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich wurde mal irgendwann Ende der 90er im damaligen 31er kontrolliert, von einem einzelnen Herren zwischen Westend und Hans-Thonauer, er fuhr dann noch Fahrgast bis Siglstraße mit. Offensichtlich kannte ihn der Fahrer, er hatte auch den Ausweis zum Kontrollieren.

Kennt jemand zufällig den Film Kontrol? Da kontrollieren auch eher zwielichtige Gestalten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kontroll
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Beitrag von Ionenweaper »

DumbShitAward @ 1 Apr 2012, 23:39 hat geschrieben: Mal wieder der Irrglaube die Schwarzfahrer seien schuld an signifikanten Ticketpreiserhöhungen...
Du hast glaube meine Aussage nicht verstanden. Ich sagte, weil die Ticketpreise in München relativ hoch sind, muss man öfter kontrollieren, als in Städten mit niedrigeren Preisen. Warum? Weil die Vertragsstrafe jeweils nur 40 Euro sind, ich aber in München die z. B. schon nach 40/2,5 = 16 Einzelfahrten drinne habe. Kost die Einzelkarte nur 2 Euro sinds schon 20 Fahrten, bei 1,80 Euro ist man bei 22 Fahrten. Analoges kann man für Tageskarten/Zeitkarten machen.

Und ich wurde in Städten, wo ne Einzelfahrt 1,80 Euro kostet, definitiv häufiger kontrolliert als in München.


Die Rechnerei von euch ist übrigens auch nicht korrekt, man muss auch die entgangenen Einnahmen noch gegenrechnen. Das ist zwar schwierig, weil man die nicht direkt messen kann, aber ja der relevanteste Grund warum man Kontrollteams losschickt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 2 Apr 2012, 10:07 hat geschrieben: In Berlin war es zumindest eine zeitlang mal so
In der S-Bahn ist es das doch immer noch, glaube ich.
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