Sitzplatz im ICE
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Wem sitzende Fahrgäst stören, in der 1. Klasse reservieren, dort Stehplätzenutzung, das kommt sehr selten vor, und wenn dann nur auf kurzen Teilabschnitten.
Nicht vergessen, im Fernverkehr sind die Vielfahrer mit BC50 oder BC100 eine sehr große ( die größte? ) Kundengruppe, das sind die Stammgäste meines Eindrucks nach die das Geld in die Kasse bringen.
Dazu eine Kundschaft die wenig Betreung bei Ticketverkauf. Kontrolle oder Verspätungen nachfragt! ( bös formuliert selbstladende problemlose Fracht )
Nicht vergessen, im Fernverkehr sind die Vielfahrer mit BC50 oder BC100 eine sehr große ( die größte? ) Kundengruppe, das sind die Stammgäste meines Eindrucks nach die das Geld in die Kasse bringen.
Dazu eine Kundschaft die wenig Betreung bei Ticketverkauf. Kontrolle oder Verspätungen nachfragt! ( bös formuliert selbstladende problemlose Fracht )
Auch 15 Minuten halte ich für eine Frechheit, weil ich habe für diese Reservierung schliesslich bezahlt und in einem überfüllten Zug dürfte es eher einem Lotteriespiel gleichkommen, wenn man es schafft, einen vom Zugpersonal zu erwischen, der einem zu seinem Recht verhilft.lsp @ 8 Apr 2012, 11:19 hat geschrieben:Es sind nicht 5 Minuten sondern 15. Im überfüllten Zug vllt. immer noch schwierig, aber für die meisten Fälle sollte das reichen.Martin H. @ 8 Apr 2012, 11:15 hat geschrieben: Weil eine Reservierung fünf Minuten nach der Abfahrt verfällt, dass der Platz von anderen Fahrgästen genutzt werden kann, wenn der, der reserviert hat, nicht mitfährt.
Besuche des WC oder Bistros würde ich zwischen Stationen legen, wo ich es zeitlich schaffe - Ihr Reiseplan - außerdem hast Du ja noch Deine Reservierung und Deinen Platz vorher schon belegt gehabt, Fünfminutenregel. Wird im überfüllten Zug schwierig, keine Frage.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Das wäre eine schöne Idee, daß oben nur mit Reservierung und unten ohne Reservierung die Plätze belegt werden kann.marco @ 8 Apr 2012, 10:49 hat geschrieben:Warum kein Doppelstock ICE?
Oberdeck nur für Fahrgäste mit Sitzplatz Reservierung
Unterdeck für alle. Wenns unten zu voll wird, kann das Zugpersonal die Reisenden auf freie Plätze oben schicken.
Aber da gibt es einen Haken: Wenn das Zugpersonal die Fahrgäste im überfüllten Unterdeck nach oben zum Oberdeck, wo Plätze frei sind, schickt, wie wird dann das mit dem freien Platz gehandhabt? Irgendwie muß das kommuniziert werden, daß die Plätze im Oberdeck, die die Fahrgäste von unten eingenommen haben, von A nach B als reserviert gekennzeichnet werden sollen, damit das System das auch weiß, welche Plätze gerade belegt wurde. Es soll auch welche geben, die noch am selben Tag den Platz im Oberdeck reservieren wollen und dadurch soll im System verhindert werden, daß der Platz, in dem der Platz zufällig von einem Fahrgast ohne Reservierung eingenommen wurde, reserviert wird. Und wenn ein Fahrgast, der gerade eben spontan den Platz im Oberdeck gebucht hat, im Oberdeck einen Fahrgast (ohne Platzreservierung, der vom ZUB vom vollen Unterdeck nach oben geschickt wurde) auf seinem reservierten Platz antrifft. Das ist also nicht ganz Optimal, das System, wenn dadurch die Kommunikation zwischen dem Zug und dem System fehlt.
Darum sollte die Belegung der Plätze im Oberdeck, welches vom ZUB für die Fahrgäste aus dem Unterdeck gewiesen wird, auch als solches gekennzeichnet werden. Nämlich: Der ZUB prüft die Fahrkarte des Fahrgastes nochmal und gibt dann die Daten im System ein - das wird nachher per Funk an das System übermittelt. Allerdings müßte ein Fahrgast, der vom ZUB nach oben gewiesen wird, einen distanzabhängiger Reservierungszuschlag zzgl. Bordzuschlag zahlen.
Ich kann mir das durchaus vorstellen, daß der Fahrpreis zwischen dem Ober- und Unterdeck unterschieden wird, daß im Oberdeck der Fahrpreis höher ist, als im Unterdeck. Nur gäbe es wegen der Entfernung keine pauschalen Reservierungszuschlag, sondern eine distanzabhängigen Reservierungszuschlag, was das auch bedeutet: Kurze Entfernung relativ teuer (max. 25% des Fahrpreises ohne Reservierung), lange Entfernung relativ billig (min. 10% des Normalpreises ohne Reservierung).
Lies Dir das mal durch:Boris Merath @ 8 Apr 2012, 00:07 hat geschrieben:Nehmen wir einen Geschäftsmann der Firma A, der zu einer Besprechung um 13:30 muss. Ein ICE kommt um 13 Uhr an, und stündlich fahren ICEs ab.
http://www.bahn.de/p/view/bahncard/bahncom...eistungen.shtml
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Erinnert ihr euch noch an die ersten Jahre ICE? Dort war die Reservierung im ICE+Anschlussfahrt-FV im ICE-Fahrpreis (im Gegensatz zum Fahrschein mit EC/IC-Zuschlag) enthalten, es war aber kein Zwang (wenn man z.B. die Rückfahrt noch nicht terminieren konnte). Ohne Aufpreis. Eine gute Lösung, wie ich finde.
Und was wurde draus? Es wurde dem Opfertisch der Einnahmenmaximierung gereicht... Zuvor hiess es, das gehöre zum höheren Service beim ICE einfach dazu.
Aber es gab ein Artefakt: für BC-Fahrkarten waren dann auf manchen Relationen die BC-ICE-Fahrpreise niedriger als reguläre Fahrkarte+EC/IC-Zuschlag+Reservierung (teilw. sogar billiger als ohne Reservierung).
Und was wurde draus? Es wurde dem Opfertisch der Einnahmenmaximierung gereicht... Zuvor hiess es, das gehöre zum höheren Service beim ICE einfach dazu.
Aber es gab ein Artefakt: für BC-Fahrkarten waren dann auf manchen Relationen die BC-ICE-Fahrpreise niedriger als reguläre Fahrkarte+EC/IC-Zuschlag+Reservierung (teilw. sogar billiger als ohne Reservierung).
Dann fahr doch erste Klasse.yeg009a @ 8 Apr 2012, 01:35 hat geschrieben:Aber ich akzeptiere durchaus die Reservierungspflicht, auch wenn ich einige Nachteile in Kauf nehme, daß ich entweder für die höhere Wagenklasse draufzahlen oder auf den nächsten Zug warten muß.
Bei genereller Reservierungspflicht müsste die Bahn es ähnlich wie die Fluggesellschaften machen: Es gibt je nach Flexibilität gestaffelte Preise. Der "Normalpreis" wäre dann zuggebunden. Für Geschäftsleute gäbe es einen "Flex"-Tarif, der das Zwei- bis Dreifache kostet, da die Bahn damit rechnen muss, dass die Plätze leer bleiben. Zeitkarten (die es beim Flugzeug nicht in der Form gibt) würden nicht zur Fahrt berechtigen, wenn der Zug ausgebucht ist.
Willst du das?
Einen Mittelweg zwischen Reservierungspflicht und freier Platzwahl mit Reservierungsmöglichkeit gibt es in Japan: Dort ist im Fernverkehr ein Teil der Wagen reservierungspflichtig, ein Teil nicht. Reservieren kann man bis kurz vor der Abfahrt; das System würde es aber sogar zulassen, während der Fahrt per Handy zu reservieren. Das Problem mit reservierten, aber besetzten Plätzen und stehenden Leuten existiert in reservierungspflichtigen Wagen nicht. Nachteil ist aber, dass die Nutzung der Plätze weniger flexibel ist. In reservierten Wagen bleiben u.U. Sitzplätze frei, obwohl in anderen Teilen des Zuges Leute stehen müssen.
Einen Bus kann man aber auch flexibler einsetzen. Beim Bus muss man beispielsweise keine Trassen reservieren.Auch wenn es nicht zum Thema paßt: DeLux-Expreß hat an zwei vergangenen Samstagen um 8:50 Uhr in Luxembourg einen zusätzlichen Bus nach Frankfurt eingesetzt, weil ein regulärer Bus nach deren Information ausgebucht war. Beim Fernbus gilt auch, wie in TGVs, daß eine Beförderungspflicht nur dann besteht, sofern der Bus/Zug nicht voll/ausgebucht ist.
ICE-T (BR 411, bei BR 415 weiß ich es jetzt nicht) Wagen x3 gegenüber dem Service Point.c-a-b @ 8 Apr 2012, 07:43 hat geschrieben: Ach ja? Dann zeige mir doch bitte mal die Klappsitze, denn ich habe noch nie(!) im ICE irgendwo Klappsitze auf dem Gang gefunden!
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
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So ist es. Die Nachteile einer Reservierungspflicht kann man mit den Vorteilen verknüpfen - nämlich, wie c-a-b es treffend geschrieben hatte - Platzgarantie ohne Ende. Auch wenn dadurch der freie Platzwahl minimal eingeschränkt wird - wie es in Frankreich Beispielhaft zeigt, daß es bei der Reservierung im Onlineauskunft der SNCF (http://www.voyages-sncf.com oder http://www.tgv-europe.de) verschiedene Optionen zur Auswahl besteht - wenn möglich - ist auch eine Fahrtrichtungsreservierung dabei. Die Fahrtrichtungsreservierung wird nicht auf allen Strecken und in allen Verbindungen angeboten.Boris Merath @ 8 Apr 2012, 01:58 hat geschrieben:Du forderst also eine Reservierungspflicht, weil Du selber wegen der Nachteile der Reservierung keine Reservierung kaufst, sofern kein Zwang dazu besteht? Interessant.yeg009a @ 8 Apr 2012, 01:35 hat geschrieben: Ohne Reservierungspflicht würde ich trotzdem keinen Platz reservieren, wenn ich dadurch einen freien Platz, das mir paßt, wählen kann.
Aber ich akzeptiere durchaus die Reservierungspflicht, auch wenn ich einige Nachteile in Kauf nehme, daß ich entweder für die höhere Wagenklasse draufzahlen oder auf den nächsten Zug warten muß.
In Strasbourg habe ich einmal eine Fahrkarte für die Heimfahrt am gelben SNCF-Fahrkartenautomaten gelöst, dabei konnte ich eine fahrtrichtungsbasierte Reservierung vornehmen. Dennoch sind Automaten und Internet zwei Welten. Weil im Internet schon vorab einsehbar ist, welche Plätze, in welchem Bereich reserviert wird, nachdem der Kunde zuvor die gewünschte Daten im Fahrplanauskunft eingegeben hat, bevor der Kunde einen Zahlungsvorgang auslösen kann. Am Fahrkartenautomaten der SNCF hingegen wird der Platz erst nach der Zahlung gebucht.
Als Beweis dient dieses Bild hier:

Den Sitzplan des TGV-POS gibt es im Saschas-Eisenbahnseiten zu sehen: http://saschas-eisenbahnseiten.de/train-a-...id=36&Itemid=46
Ich erlebe sehr sehr oft, dass Plätze reserviert sind, die Fahrgäste aber nicht kommen, weil sie einen anderen Zug genommen oder die Reise storniert haben. Daher findet man selbst Freitag und Sonntag zur HVZ meist noch einen Sitzplatz ohne Reservierung. Wenn offensichtlich niemand mehr kommt, setze ich mich auch auf einen reservierten Sitzplatz.Lazarus @ 8 Apr 2012, 11:26 hat geschrieben:Auch 15 Minuten halte ich für eine Frechheit, weil ich habe für diese Reservierung schliesslich bezahlt und in einem überfüllten Zug dürfte es eher einem Lotteriespiel gleichkommen, wenn man es schafft, einen vom Zugpersonal zu erwischen, der einem zu seinem Recht verhilft.lsp @ 8 Apr 2012, 11:19 hat geschrieben:Es sind nicht 5 Minuten sondern 15. Im überfüllten Zug vllt. immer noch schwierig, aber für die meisten Fälle sollte das reichen.Martin H. @ 8 Apr 2012, 11:15 hat geschrieben: Weil eine Reservierung fünf Minuten nach der Abfahrt verfällt, dass der Platz von anderen Fahrgästen genutzt werden kann, wenn der, der reserviert hat, nicht mitfährt.
Besuche des WC oder Bistros würde ich zwischen Stationen legen, wo ich es zeitlich schaffe - Ihr Reiseplan - außerdem hast Du ja noch Deine Reservierung und Deinen Platz vorher schon belegt gehabt, Fünfminutenregel. Wird im überfüllten Zug schwierig, keine Frage.
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
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1) Nicht jeder Geschäftsreisende ist BahnComfort-KundeAutobahn @ 8 Apr 2012, 12:42 hat geschrieben: Lies Dir das mal durch:
http://www.bahn.de/p/view/bahncard/bahncom...eistungen.shtml
2) Auch bei BahnComfort kann kein Sitzplatz garantiert werden - es können ja mehr BahnComfort-Kunden kommen als BahnComfort-Sitzplätze vorhanden sind - das ist also ganzganz böse in Zusammenhang mit der Reservierungspflicht.
Reservierungspflicht mit Beibehaltung des BahnComfort-Systems würde also dazu führen dass man genau das System hätte das mana uch heute hat, das System aber nur noch von manchen genutzt werden darf - ja, eine ganz tolle Idee.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Obwohl einige es hier schon sehr deutlich gesagt haben, muß ich auch noch ganz grundsätzlich werden:
Zwar hinterlässt die DB selbst in den letzten Jahren immer öfter und manchmal auch ziemlich unsinnig den Eindruck, es handle sich beim Bahnfernverkehr um eine Art Flugverkehr am Boden. Und die Hocharroganz der Sprinter-verliebten exklusiv-HGV-Fanatiker in diesem und anderen Foren glaubt das auch nur zu gerne. In diesem neuerlichen Unsinns-Beitrag will jetzt ein Gelegenheitsnutzer im Rentenalter den Bahn-Viel- und Dauernutzern mal wieder erklären, wie es zu funktionieren hat und wie sie sich ihm zuliebe zu verhalten haben. Flankiert von jemandem der lieber heute als morgen statt in der halben Zeit per Bahn doch eher 8, 12 oder 15 Stunden mit dem Bus quer-durchs-Land reisen würde... ah ja, ne, ist klar. Wenn man also keine Ahnung hat...
Eisenbahn ist Eisenbahn und soll Eisenbahn bleiben, nichts anderes - kein beschleunigter Fernbus und kein Flugzeug am Boden. Eisenbahn ist unter Berücksichtigung deutscher Verhältnisse im Fernverkehr eben nicht nur die schnelle exklusive Verbindung zweier Punktziele in kürzester Zeit und in höchster Isoliertheit, Eisenbahn im Fernverkehr ist Teil eines ineinander übergreifenden Netzwerkes. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben nicht nur München-Berlin oder Frankfurt-Hamburg. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben auch so unspektakuläres wie Saarbrücken-Stuttgart, Nürnberg-Leipzig oder Rostock nach Dortmund, Karlsruhe nach Magdeburg. Oder. Und. Teil einer Kette, die dann nicht mehr isoliert Großstadt zu Großstadt, sondern Start-zu-Ziel eben mal Saarlouis nach Owen, Hersbruck links nach Oschatz, Kröpelin nach Witten-Annen-Nord oder Gernsbach nach Hohenwulsch heißt. Im möglichst einfachen und reibungslosen Funktionieren solcher Ketten bei einerseits geringer Komplexität und andererseits höchster Angebotsdichte liegt die größte Chance der Eisenbahn in Deutschland, nicht aber in einer immer weiteren unnötigen Verkomplizierung und dem Abschrecken potenzieller Nutzer durch Zwangsregelungen aller Art.
Im Klartext heißt das: Alle Züge ein planbarer und stabiler Preis, dichter Takt, ausreichend lange Züge, kurze und funktionierende Anschlüsse in den Knoten - damit holt man in Deutschland in einem Jahr mehr Fahrgäste auf die Schiene als mit noch 47 Nutella-Deckel-sonntags-vor-11-Uhr-nicht-bei-Regen-Sondertickets, Reservierungspflichten und sonstigem Bullshit-bla-bla-bla. Bahn ist per se erstmal nicht dafür gedacht, im Börsenstil nicht nachvollziehbare Ticket-Kontingente auf und über dubiose, wenig transparente Art und Weise und Vertriebskanäle zu verzocken, sondern dazu, flexibel und zuverlässig ein jederzeit hochwertiges Angebot für alle Nutzer ohne Ausnahme zur Verfügung zu stellen.
Auch die immer wieder getätigten, gebetsmühlenartig abgedroschenen Vergleiche mit Frankreich oder Spanien führen uns hier vollständig in die Irre. Beide Länder haben große Flächen, aber nur 1-2 große Zentren mit wenigen anderen großen regionalen Zielen. Mit Paris-Lyon-Marseille, Strasbourg-Paris-Bordeaux decke ich schon größere Teile Frankreichs ab, mit Sevilla-Madrid-Valencia-Barcelona und Malaga-Madrid-Bilbao größere Teile Spaniens. Wo ist denn das bitte mit Deutschland vergleichbar? Und nein, ich empfinde es für nicht attraktiv, in der drecks-unbequemen-Sardinenbüchse TGV mich noch nicht einmal auf dem Platz meiner Wahl einpferchen lassen zu können oder in Spanien nicht einfach den nächsten Zug in 5 Minuten zu nehmen, sondern mich vorher noch als potenzieller Terrorist verdächtigen zu lassen. Nein danke - solchen Schmarrn kann die Luftfahrt praktizieren, aber von der Eisenbahn sei solch unsäglicher Blödsinn bitte danke weit entfernt!!
Da sind wir jetzt an dem Punkt, wo DB Fernverkehr berechtigt Kritik verdient: Immer weniger immer kürzere Fernverkehrszüge mit immer schlechterer Ausstattung sind nicht wirklich zielführend. Wenn ich sehe, was für den ICX so geplant ist, halte ich das gegenüber einem Avmz 111 von 1962 für die erste Klasse oder einem Bvmz 185 von 1987 für die zweite Klasse in jeweiliger Ursprungsausführung nicht gerade für Highlights, sondern bestenfalls für gerade so ausreichend und uninspiriert. Das es auf der einen oder anderen Relation hin und wieder abschnittsweise stehende Fahrgäste im ICE gibt, ist kein Problem einer fehlenden Zugangsbeschränkung a la Zwangsreservierung, sondern eher ein Problem zu weniger und zu kurzer Züge. Zwei-Stunden-Takt ist genauso zu wenig mit einem Solo-403 zwischen Dortmund und Frankfurt oder einem Solo-411 von Frankfurt nach Leipzig zu fahren. Da liegen also die Probleme, und ich sähe es bedeutend lieber, wenn diese Probleme durch sinnvolle Konzepte und zielführende Investitionen angegangen würden als Kundschaft durch Zwangsmittel zu vergraulen. Ebenso sollte sich mal jemand die Frage stellen: Muß es wirklich immer ICE oder nichts sein? Oder gibt, gab und gäbe es da noch sinnvolle Zwischenstufen?
Und eine letzte Frage hätte ich jetzt noch: Ich gehe davon aus, Jahr für Jahr mehr km per Bahn zu fahren als Autobahn. - Dennoch hätte ich eine von ihm immer mahnend hervorgehobene Zwangsräumung von Zügen durch Polizeiorgane aller Art noch nicht erlebt, sowohl ich auch weiß, daß es so etwas schon gegeben hat. Was können die anderen "Vielfahrer" des Forums hierzu berichten?
Drei Takte Orgel, Amen!
Zwar hinterlässt die DB selbst in den letzten Jahren immer öfter und manchmal auch ziemlich unsinnig den Eindruck, es handle sich beim Bahnfernverkehr um eine Art Flugverkehr am Boden. Und die Hocharroganz der Sprinter-verliebten exklusiv-HGV-Fanatiker in diesem und anderen Foren glaubt das auch nur zu gerne. In diesem neuerlichen Unsinns-Beitrag will jetzt ein Gelegenheitsnutzer im Rentenalter den Bahn-Viel- und Dauernutzern mal wieder erklären, wie es zu funktionieren hat und wie sie sich ihm zuliebe zu verhalten haben. Flankiert von jemandem der lieber heute als morgen statt in der halben Zeit per Bahn doch eher 8, 12 oder 15 Stunden mit dem Bus quer-durchs-Land reisen würde... ah ja, ne, ist klar. Wenn man also keine Ahnung hat...
Eisenbahn ist Eisenbahn und soll Eisenbahn bleiben, nichts anderes - kein beschleunigter Fernbus und kein Flugzeug am Boden. Eisenbahn ist unter Berücksichtigung deutscher Verhältnisse im Fernverkehr eben nicht nur die schnelle exklusive Verbindung zweier Punktziele in kürzester Zeit und in höchster Isoliertheit, Eisenbahn im Fernverkehr ist Teil eines ineinander übergreifenden Netzwerkes. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben nicht nur München-Berlin oder Frankfurt-Hamburg. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben auch so unspektakuläres wie Saarbrücken-Stuttgart, Nürnberg-Leipzig oder Rostock nach Dortmund, Karlsruhe nach Magdeburg. Oder. Und. Teil einer Kette, die dann nicht mehr isoliert Großstadt zu Großstadt, sondern Start-zu-Ziel eben mal Saarlouis nach Owen, Hersbruck links nach Oschatz, Kröpelin nach Witten-Annen-Nord oder Gernsbach nach Hohenwulsch heißt. Im möglichst einfachen und reibungslosen Funktionieren solcher Ketten bei einerseits geringer Komplexität und andererseits höchster Angebotsdichte liegt die größte Chance der Eisenbahn in Deutschland, nicht aber in einer immer weiteren unnötigen Verkomplizierung und dem Abschrecken potenzieller Nutzer durch Zwangsregelungen aller Art.
Im Klartext heißt das: Alle Züge ein planbarer und stabiler Preis, dichter Takt, ausreichend lange Züge, kurze und funktionierende Anschlüsse in den Knoten - damit holt man in Deutschland in einem Jahr mehr Fahrgäste auf die Schiene als mit noch 47 Nutella-Deckel-sonntags-vor-11-Uhr-nicht-bei-Regen-Sondertickets, Reservierungspflichten und sonstigem Bullshit-bla-bla-bla. Bahn ist per se erstmal nicht dafür gedacht, im Börsenstil nicht nachvollziehbare Ticket-Kontingente auf und über dubiose, wenig transparente Art und Weise und Vertriebskanäle zu verzocken, sondern dazu, flexibel und zuverlässig ein jederzeit hochwertiges Angebot für alle Nutzer ohne Ausnahme zur Verfügung zu stellen.
Auch die immer wieder getätigten, gebetsmühlenartig abgedroschenen Vergleiche mit Frankreich oder Spanien führen uns hier vollständig in die Irre. Beide Länder haben große Flächen, aber nur 1-2 große Zentren mit wenigen anderen großen regionalen Zielen. Mit Paris-Lyon-Marseille, Strasbourg-Paris-Bordeaux decke ich schon größere Teile Frankreichs ab, mit Sevilla-Madrid-Valencia-Barcelona und Malaga-Madrid-Bilbao größere Teile Spaniens. Wo ist denn das bitte mit Deutschland vergleichbar? Und nein, ich empfinde es für nicht attraktiv, in der drecks-unbequemen-Sardinenbüchse TGV mich noch nicht einmal auf dem Platz meiner Wahl einpferchen lassen zu können oder in Spanien nicht einfach den nächsten Zug in 5 Minuten zu nehmen, sondern mich vorher noch als potenzieller Terrorist verdächtigen zu lassen. Nein danke - solchen Schmarrn kann die Luftfahrt praktizieren, aber von der Eisenbahn sei solch unsäglicher Blödsinn bitte danke weit entfernt!!
Da sind wir jetzt an dem Punkt, wo DB Fernverkehr berechtigt Kritik verdient: Immer weniger immer kürzere Fernverkehrszüge mit immer schlechterer Ausstattung sind nicht wirklich zielführend. Wenn ich sehe, was für den ICX so geplant ist, halte ich das gegenüber einem Avmz 111 von 1962 für die erste Klasse oder einem Bvmz 185 von 1987 für die zweite Klasse in jeweiliger Ursprungsausführung nicht gerade für Highlights, sondern bestenfalls für gerade so ausreichend und uninspiriert. Das es auf der einen oder anderen Relation hin und wieder abschnittsweise stehende Fahrgäste im ICE gibt, ist kein Problem einer fehlenden Zugangsbeschränkung a la Zwangsreservierung, sondern eher ein Problem zu weniger und zu kurzer Züge. Zwei-Stunden-Takt ist genauso zu wenig mit einem Solo-403 zwischen Dortmund und Frankfurt oder einem Solo-411 von Frankfurt nach Leipzig zu fahren. Da liegen also die Probleme, und ich sähe es bedeutend lieber, wenn diese Probleme durch sinnvolle Konzepte und zielführende Investitionen angegangen würden als Kundschaft durch Zwangsmittel zu vergraulen. Ebenso sollte sich mal jemand die Frage stellen: Muß es wirklich immer ICE oder nichts sein? Oder gibt, gab und gäbe es da noch sinnvolle Zwischenstufen?
Und eine letzte Frage hätte ich jetzt noch: Ich gehe davon aus, Jahr für Jahr mehr km per Bahn zu fahren als Autobahn. - Dennoch hätte ich eine von ihm immer mahnend hervorgehobene Zwangsräumung von Zügen durch Polizeiorgane aller Art noch nicht erlebt, sowohl ich auch weiß, daß es so etwas schon gegeben hat. Was können die anderen "Vielfahrer" des Forums hierzu berichten?
Drei Takte Orgel, Amen!
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
146225 @ 8 Apr 2012, 14:30 hat geschrieben: Obwohl einige es hier schon sehr deutlich gesagt haben, muß ich auch noch ganz grundsätzlich werden:
Zwar hinterlässt die DB selbst in den letzten Jahren immer öfter und manchmal auch ziemlich unsinnig den Eindruck, es handle sich beim Bahnfernverkehr um eine Art Flugverkehr am Boden. Und die Hocharroganz der Sprinter-verliebten exklusiv-HGV-Fanatiker in diesem und anderen Foren glaubt das auch nur zu gerne. In diesem neuerlichen Unsinns-Beitrag will jetzt ein Gelegenheitsnutzer im Rentenalter den Bahn-Viel- und Dauernutzern mal wieder erklären, wie es zu funktionieren hat und wie sie sich ihm zuliebe zu verhalten haben. Flankiert von jemandem der lieber heute als morgen statt in der halben Zeit per Bahn doch eher 8, 12 oder 15 Stunden mit dem Bus quer-durchs-Land reisen würde... ah ja, ne, ist klar. Wenn man also keine Ahnung hat...
Eisenbahn ist Eisenbahn und soll Eisenbahn bleiben, nichts anderes - kein beschleunigter Fernbus und kein Flugzeug am Boden. Eisenbahn ist unter Berücksichtigung deutscher Verhältnisse im Fernverkehr eben nicht nur die schnelle exklusive Verbindung zweier Punktziele in kürzester Zeit und in höchster Isoliertheit, Eisenbahn im Fernverkehr ist Teil eines ineinander übergreifenden Netzwerkes. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben nicht nur München-Berlin oder Frankfurt-Hamburg. Deutscher Bahnfernverkehr ist eben auch so unspektakuläres wie Saarbrücken-Stuttgart, Nürnberg-Leipzig oder Rostock nach Dortmund, Karlsruhe nach Magdeburg. Oder. Und. Teil einer Kette, die dann nicht mehr isoliert Großstadt zu Großstadt, sondern Start-zu-Ziel eben mal Saarlouis nach Owen, Hersbruck links nach Oschatz, Kröpelin nach Witten-Annen-Nord oder Gernsbach nach Hohenwulsch heißt. Im möglichst einfachen und reibungslosen Funktionieren solcher Ketten bei einerseits geringer Komplexität und andererseits höchster Angebotsdichte liegt die größte Chance der Eisenbahn in Deutschland, nicht aber in einer immer weiteren unnötigen Verkomplizierung und dem Abschrecken potenzieller Nutzer durch Zwangsregelungen aller Art.
Im Klartext heißt das: Alle Züge ein planbarer und stabiler Preis, dichter Takt, ausreichend lange Züge, kurze und funktionierende Anschlüsse in den Knoten - damit holt man in Deutschland in einem Jahr mehr Fahrgäste auf die Schiene als mit noch 47 Nutella-Deckel-sonntags-vor-11-Uhr-nicht-bei-Regen-Sondertickets, Reservierungspflichten und sonstigem Bullshit-bla-bla-bla. Bahn ist per se erstmal nicht dafür gedacht, im Börsenstil nicht nachvollziehbare Ticket-Kontingente auf und über dubiose, wenig transparente Art und Weise und Vertriebskanäle zu verzocken, sondern dazu, flexibel und zuverlässig ein jederzeit hochwertiges Angebot für alle Nutzer ohne Ausnahme zur Verfügung zu stellen.
Auch die immer wieder getätigten, gebetsmühlenartig abgedroschenen Vergleiche mit Frankreich oder Spanien führen uns hier vollständig in die Irre. Beide Länder haben große Flächen, aber nur 1-2 große Zentren mit wenigen anderen großen regionalen Zielen. Mit Paris-Lyon-Marseille, Strasbourg-Paris-Bordeaux decke ich schon größere Teile Frankreichs ab, mit Sevilla-Madrid-Valencia-Barcelona und Malaga-Madrid-Bilbao größere Teile Spaniens. Wo ist denn das bitte mit Deutschland vergleichbar? Und nein, ich empfinde es für nicht attraktiv, in der drecks-unbequemen-Sardinenbüchse TGV mich noch nicht einmal auf dem Platz meiner Wahl einpferchen lassen zu können oder in Spanien nicht einfach den nächsten Zug in 5 Minuten zu nehmen, sondern mich vorher noch als potenzieller Terrorist verdächtigen zu lassen. Nein danke - solchen Schmarrn kann die Luftfahrt praktizieren, aber von der Eisenbahn sei solch unsäglicher Blödsinn bitte danke weit entfernt!!
Da sind wir jetzt an dem Punkt, wo DB Fernverkehr berechtigt Kritik verdient: Immer weniger immer kürzere Fernverkehrszüge mit immer schlechterer Ausstattung sind nicht wirklich zielführend. Wenn ich sehe, was für den ICX so geplant ist, halte ich das gegenüber einem Avmz 111 von 1962 für die erste Klasse oder einem Bvmz 185 von 1987 für die zweite Klasse in jeweiliger Ursprungsausführung nicht gerade für Highlights, sondern bestenfalls für gerade so ausreichend und uninspiriert. Das es auf der einen oder anderen Relation hin und wieder abschnittsweise stehende Fahrgäste im ICE gibt, ist kein Problem einer fehlenden Zugangsbeschränkung a la Zwangsreservierung, sondern eher ein Problem zu weniger und zu kurzer Züge. Zwei-Stunden-Takt ist genauso zu wenig mit einem Solo-403 zwischen Dortmund und Frankfurt oder einem Solo-411 von Frankfurt nach Leipzig zu fahren. Da liegen also die Probleme, und ich sähe es bedeutend lieber, wenn diese Probleme durch sinnvolle Konzepte und zielführende Investitionen angegangen würden als Kundschaft durch Zwangsmittel zu vergraulen. Ebenso sollte sich mal jemand die Frage stellen: Muß es wirklich immer ICE oder nichts sein? Oder gibt, gab und gäbe es da noch sinnvolle Zwischenstufen?
Und eine letzte Frage hätte ich jetzt noch: Ich gehe davon aus, Jahr für Jahr mehr km per Bahn zu fahren als Autobahn. - Dennoch hätte ich eine von ihm immer mahnend hervorgehobene Zwangsräumung von Zügen durch Polizeiorgane aller Art noch nicht erlebt, sowohl ich auch weiß, daß es so etwas schon gegeben hat. Was können die anderen "Vielfahrer" des Forums hierzu berichten?
Drei Takte Orgel, Amen!
Ein herzliches Danke! für deinen Beitrag. Der spricht auch mir aus der Seele.

Ich selbst habe Zwangsräumung auch noch nie erlebt, fahre im Vergleich zu den meisten anderen Forumsteilnehmern aber auch nicht so oft Zug, nämlich nur 1-2 mal pro Woche auf einer festgelegten Strecke und 1-3 mal im Jahr um einen frisch getauften ICE-T abzulichten und mal mitzufahren.
Allerdings stand es zwischen Jena und Erfurt vor den Feiertagen vor einigen Jahren mal kurz davor, aber das war auch im Regionalverkehr und da sind mal eben nur 2x612 anstelle der üblichen 3x612 gefahren.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Gibt es das icht auch bei der Bahn, derart daß an extremen Nachfragelagen Züge doppelt geführt werden, Stichwort "Vorzug" zumindestens auf Teilstrecke?3247 @ 8 Apr 2012, 13:12 hat geschrieben: Einen Bus kann man aber auch flexibler einsetzen. Beim Bus muss man beispielsweise keine Trassen reservieren.
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Nun, die Deutsche Bahn transportiert rund doppelt so viele Fahrgäste wie die französischen Bahnen.
Trotz TGV in Frankreich.
Und das liegt vielleicht auch an der Reservierungspflicht. Und daran, dass Taktverkehr in Frankreich fast unbekannt ist, vernetzte Reiseketten zudem fast unmöglich. Da hat man, um den Vorrednern zuzustimmen, zu sehr auf das "Vorbild" Flugverkehr gesetzt.
Habe mal eine zufällige Verbindung raus gezogen, von Albi - Hauptstadt eines Departments und Bischofssitz - nach Mulhouse, für Dienstag. Außer unsäglichen Übernachtverbindungen mit teils Bus gibt es für den ganzen Tag folgende Verbindungen:
1. 05:43, 9:30 h, 2x Umsteigen (die beste Verbindung!)
2. 06:14, 9:40 h, 4x Umsteigen
3. 09:50, 10 h, 3x Umsteigen
4. 11:50, 10 h, 2x Umsteigen
Letztlich deprimierend...
Gleiches Spiel, ebenfalls zufällig ausgewähl, Clermont-Ferrand - Bordeaux:
4 Verbindungen (ohne Bus), jeweils rund 7 bis 9 Stunden Fahrzeit für 370 km und teils 1 Stunde Aufenthalt beim Umstieg.
Das ist leider die Realität des französischen Systems.
Trotz TGV in Frankreich.
Und das liegt vielleicht auch an der Reservierungspflicht. Und daran, dass Taktverkehr in Frankreich fast unbekannt ist, vernetzte Reiseketten zudem fast unmöglich. Da hat man, um den Vorrednern zuzustimmen, zu sehr auf das "Vorbild" Flugverkehr gesetzt.
Habe mal eine zufällige Verbindung raus gezogen, von Albi - Hauptstadt eines Departments und Bischofssitz - nach Mulhouse, für Dienstag. Außer unsäglichen Übernachtverbindungen mit teils Bus gibt es für den ganzen Tag folgende Verbindungen:
1. 05:43, 9:30 h, 2x Umsteigen (die beste Verbindung!)
2. 06:14, 9:40 h, 4x Umsteigen
3. 09:50, 10 h, 3x Umsteigen
4. 11:50, 10 h, 2x Umsteigen
Letztlich deprimierend...
Gleiches Spiel, ebenfalls zufällig ausgewähl, Clermont-Ferrand - Bordeaux:
4 Verbindungen (ohne Bus), jeweils rund 7 bis 9 Stunden Fahrzeit für 370 km und teils 1 Stunde Aufenthalt beim Umstieg.
Das ist leider die Realität des französischen Systems.
Die von mir bei der Gelegenheit gestarteten Umfrage im ICE-Treff (http://ice-fanforum.de/index.php?id=176292) zeigt mit überwältigender Mehrheit eine deutliche Ablehnung der dortigen Usergemeinschaft, die sich aus DB-Mitarbeiter und Fahrgästen zusammensetzt.
Ich schätze, solange die Fahrgäste massiv dagegen Sturm laufen und die DB dann boykottieren würden, wird es keine Zwangsreservierungen geben.
Aber die Grundsatzdiskussion ist ja trotzdem ganz interessant.
Ich schätze, solange die Fahrgäste massiv dagegen Sturm laufen und die DB dann boykottieren würden, wird es keine Zwangsreservierungen geben.
Aber die Grundsatzdiskussion ist ja trotzdem ganz interessant.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Bislang haben sich, wenn Aussteigeprämien angeboten wurden, dadurch eigentlich immer genug Leute gefunden.146225 @ 8 Apr 2012, 14:30 hat geschrieben: Und eine letzte Frage hätte ich jetzt noch: Ich gehe davon aus, Jahr für Jahr mehr km per Bahn zu fahren als Autobahn. - Dennoch hätte ich eine von ihm immer mahnend hervorgehobene Zwangsräumung von Zügen durch Polizeiorgane aller Art noch nicht erlebt, sowohl ich auch weiß, daß es so etwas schon gegeben hat. Was können die anderen "Vielfahrer" des Forums hierzu berichten?
Die wird dann selbstverständlich aufgehoben. Ich habe auch schon von einigen Fahrgästen persönlich gehört, dass ihre Zugbindung mal aufgehoben worden ist, als ein ICE wegen Klimaanlagen-Defekt evakuiert wurde. Warum also nicht auch hier?Lazarus @ 8 Apr 2012, 23:30 hat geschrieben: Kann man aber auch nur machen, wenn man keine Zugbindung hat...
Gruß Markus aus Eisenach,
Erheber für DB.RES im Fernverkehr sowie für DB Regio in Franken
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Jetzt muss ich hier auch mal grundsätzlich werden.146225 @ 8 Apr 2012, 14:30 hat geschrieben: Obwohl einige es hier schon sehr deutlich gesagt haben, muß ich auch noch ganz grundsätzlich werden:
(…)
Weil hier immer wieder absolute Fehlinformationen bezüglich dem französischen Eisenbahnverkehr kursieren zunächst einmal folgende Klarstellungen:
1) In Frankreich macht die SNCF doppelt so viel Umsatz im Fernverkehr wie die DB! Und das mit mehr TGV Zügen die deshalb nicht knapp werden und mit denen man Verstärker aller Art, auch in Doppel-Duplex fahren kann wenn nötig! Nicht in bescheidenen alten IR-Kisten oder mit ausländischen Wagen weil alles verschrottet oder verkauft wurde!
2) In Frankreich wurde zum letzten Fahrplanwechseln ein Taktverkehr eingeführt! Also kann man nun in ganz Frankreich einen Fahrplan im Takt haben, immerhin schon weit mehr als hier in Deutschland üblich ist!
3) Dass der Regionalverkehr manchmal etwas unterentwickelt ist, liegt genau so wie in Deutschland am Besteller-prinzip durch die Regionen! Da kann man nunmal nur das fahren was bestellt wird, aber es wird halt auch nicht allzu viel heisse Luft durch die Gegend gefahren durch den ganzen Tag wie hier. Sicher ist es zu wenig und die komischen Busabenteuer die gelegentlich über den Tag die Züge ersetzen sind auch merkwürdig.
4) Es gibt in Frankreich einen B-Verkehr mit Intercités der quer durch die Regionen fährt und nicht an Grenzen einzelner Landesfürsten Halt macht. Beschleunigten Regionalverkehr eben der schon mal mit 200 Km/h durch die Gegend fährt wo dies möglich ist und das nicht nur auf Paris ausgerichtet sondern wie gesagt quer durch die Gegend!
5) Die neueren SNCF Regionalzüge und Intercités haben allesamt eine gehobene Ausstattung und sind durch ansprechende Innenausstattung erheblich angenehmer zu fahren als die auch nagelneuen aber lieblosen billigen Sardinenbüchsen die man hier in Deutschland vorgesetzt bekommt. In den neuen oder renovierten Zügen sind klappbare Armlehnen, Fußstützen, Leseleuchten und Klapptische Standard weil man eben nicht der bescheuerten Meinung ist dass es saumässig unbequem im Regionalverkehr sein soll!
6) Durch schwachsinnige Verbindungssuchen in Frankreich kann man überhaupt nichts ausdrücken, ich kann euch hier genau so irgendwelche Beispiele präsentieren von größeren Städten die mit der Bahn oder überhaupt nicht per Bahn in stundenlanger Quälerei untereinander zu erreichen sind! Wie war das hier letztens mit Freiburg-Bodensee-München? Oder mal ganz regional von Mindelheim nach Rottweil! 2,5h mit dem Auto. Dumm nur dass es über eine Landesgrenze hinweggeht und die DB der Meinung ist man sollte über Stuttgart mit 3x Umsteigen in RE, IC und ICE in immerhin 3:38h. Oder eben total regional in Bummelbahnen mit auch 3x Umsteigen in 4:13 oder 4:20h. Scheiß Beispiele gibt es immer und wisst ihr woran es da fehlt? An beschleunigtem regionenübergreifenden Regionalverkehr!
7) Jetzt mal zur Geschwindigkeitsproblematik im Fernverkehr: Wo ist das Problem zusätzlich zu den weißen Takt-S-Bahnen ein paar Züge verkehren zu lassen die wirklich eine akzeptable Reisezeit haben und das auf Relationen die wirklich mal nötig wären um einiges an Verkehr abzuschöpfen? Also flott vom Ruhrpott nach Berlin/München/Hamburg oder von Hamburg nach München etc. ? Was ist das Problem dabei? Dass irgendwer schreien könnte weil er nicht mitfahren darf? Der Hauptgegener ist der Autoverkehr und der bietet neben, trotz nominell niedrigerer Reisegeschwindigkeit, meist eine gleich schnelle oder manchmal sogar bessere Reisezeit und das gilt es zu nicht nur zu schlagen sondern auch noch komfortabel und da zählt für den Normalmenschen eben kein Stehplatz sondern ein möglichst komfortabler Sitzplatz und das nicht vor der Wand! Klar wenn man hier immer wieder lesen kann dass einige Freaks gar kein Auto haben dann können die wohl das niemals nachvollziehen aber ein Auto hat einen Komfort der weit über dem einer Sardinenbüchse oder auch dem im ICE ist und wo einem weder der Sitzplatz streitig gemacht werden kann noch dass sich einer mit einem brettharten Sitz ohne jeglichen weiteren Komfort zufrieden geben würde! Und wenn einer von München nach Hamburg will dann will er nichts in Buxtehude oder Hannover sondern nur in Hamburg und die Alternative zur Bummelbahn ist der Direktflug oder das Auto! Aber nein solche Leute dürfen ja gar nicht mit dem hochkomplexen Taktgefüge Bahn fahren denn dann könnte ja irgendwer irgendwo nicht zusteigen oder umsteigen!

9) Ich persönlich zahle sicher nicht den ICE Preis für einen Stehplatz im Gang! Da kann ich auch gleich Bummelzug fahren! Andere mögen das anders sehen aber ich für meinen Teil zahle nicht nur für einen schöneren Stehplatz mehr Geld!
10) Inkludierte Reservierungen garantieren einfach für die Reisenden einen Sitzplatz und damit für einen Großteil der Fahrgäste ein positiveres Reiseerlebnis! Ausserdem sind sie ein gutes Indiz für die Nachfrage und wenn ein Betreiber schlau ist dann setzt er zu nachfragestarken Zeiten eben auch mehr Züge ein. Fertig.
11) Wer dann immer noch stehen will kann das meinetwegen immer noch tun, für diese Leute soll halt dann ein Stehwagen oder irgendwas in S-Bahn-Charme Holzklasse mitgeführt werden und der Rest hat seine Ruhe und kommt angenehm an und auch wieder rein und raus aus dem Zug.
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Hätt ich früher auch gedacht. Ist aber lustigerweise nicht so. Grad die Variante zu einem spontaneren Termin wird doch am liebsten mit der Eisenbahn unternommen. Flieger "Last Minute" macht man nicht, Auto ist genau so zuverlässig wie die Bahn. Nur wenn man Bahn fährt und zu spät kommt, kann man das dem Firmenpartner mit einem Fingerzeig auf die Böse Bahn leicht beibringen, mit einem Auto nicht rechtzeitig das Ziel erreicht zu haben fällt immer auf einen selber zurück. Außerdem sind die allerwenigsten Termine wirklich zeitkritisch, außer die bist ein Außenhandelsvertreter und hast eine Kundenzahlvorgabe pro Tag.Lazarus @ 8 Apr 2012, 11:15 hat geschrieben: Geschäftsleute, die wichtige Termine haben, fahren in aller Regel sowieso net damit. Das Risiko, den zu verpassen, ist bei der notorisch verspäteten Bahn einfach viel zu hoch.
Ansonsten. War ja klar dass es hier seitenweise wieder nur um den TGV geht, aber immer noch kein Franzose gefunden wurde der das mal aus seiner Sicht beschreibt?
(Ganz abgesehen davon: Kann es sein, dass der TGV deshalb so erfolgreich ist weil es schlicht keine ernstzunehmende Alternative gibt?)
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7) Jetzt mal zur Geschwindigkeitsproblematik im Fernverkehr: Wo ist das Problem zusätzlich zu den weißen Takt-S-Bahnen ein paar Züge verkehren zu lassen die wirklich eine akzeptable Reisezeit haben und das auf Relationen die wirklich mal nötig wären um einiges an Verkehr abzuschöpfen? Also flott vom Ruhrpott nach Berlin/München/Hamburg oder von Hamburg nach München etc. ? Was ist das Problem dabei? Dass irgendwer schreien könnte weil er nicht mitfahren darf? Der Hauptgegener ist der Autoverkehr und der bietet neben, trotz nominell niedrigerer Reisegeschwindigkeit, meist eine gleich schnelle oder manchmal sogar bessere Reisezeit und das gilt es zu nicht nur zu schlagen sondern auch noch komfortabel und da zählt für den Normalmenschen eben kein Stehplatz sondern ein möglichst komfortabler Sitzplatz und das nicht vor der Wand! Klar wenn man hier immer wieder lesen kann dass einige Freaks gar kein Auto haben dann können die wohl das niemals nachvollziehen aber ein Auto hat einen Komfort der weit über dem einer Sardinenbüchse oder auch dem im ICE ist und wo einem weder der Sitzplatz streitig gemacht werden kann noch dass sich einer mit einem brettharten Sitz ohne jeglichen weiteren Komfort zufrieden geben würde! Und wenn einer von München nach Hamburg will dann will er nichts in Buxtehude oder Hannover sondern nur in Hamburg und die Alternative zur Bummelbahn ist der Direktflug oder das Auto! Aber nein solche Leute dürfen ja gar nicht mit dem hochkomplexen Taktgefüge Bahn fahren denn dann könnte ja irgendwer irgendwo nicht zusteigen oder umsteigen!
Dieses Geschrei nach Punkt-zu-Punkt-Sprintern kannst Du noch 100 mal totdreschen, es ist in Deutschland einfach Schwachsinn. Gut, vielleicht wäre das mal eine angemessene Einsatzmöglichkeit für den 415 solo. Aber zwei Punkte versauen Dir unter gegebenen Bedingungen definitiv das Konzept: 1. Wenn Du den Fahrplan ohne Rücksicht auf andere Züge schreibst, zerstört der eine goldige Sprinter soviel andere Taktverkehre daß die negativen Konsequenzen wohl größer sind als die möglichen Mehreinnahmen durch das kontigentierte und reservierungspflichtige "Sprinter-Aufpreis-Mittwoch-Vormittag-Großvater-SonnenscheinTicket" - oder 2., wenn Du den Sprinter-Eiszug Rücksichten auf andere Verkehre nehmen lässt, wird er derart langsam das der anvisierte Höchstgeschwindigkeits-Rausch von vorne herein nur ein müder Wind bleibt. Diese beiden Punkte mal unabhängig davon, daß es schwierig bleiben wird an Start- und Zielpunkt solcher ach so tollen zusätzlichen Sprinter-ICE akzeptable weiterführende Anschlüsse zu haben und damit der Zeitvorteil bezogen auf gesamte Reiseketten in der Mehrzahl der Fälle schon wieder beim Teufel ist. Und jetzt komm mir nicht mit "man könnte ja hier und da und dort und sowieso ausbauen" - das ist in Deutschland derzeit nicht realistisch, schon gar nicht für ein paar Einzelzüge. Das letzte Mal als man das brutalstmöglich (dämlich) gemacht hat, war es für die Anbindung der Weltstadt Wiesbaden an die SFS Köln-Rhein/Main. War summa summarum genauso sinnvoll wie all die "guten" Vorschläge in den Beiträgen hier. Ein konsequenter 30-Minuten-Takt auf allen Fernverkehrslininen würde da mehr bewirken.
Da setzt ja meine Kritik an DB Fernverkehr ein - wenn ich Kundschaft erst mit Zwangsmaßnahmen gängeln und belästigen muß, um zu erkennen wo ich wie tätig werden sollte, mache ich als Unternehmen definitiv etwas falsch. Was meinst Du wohl, wie positiv das Buchungserlebnis ausfällt, wenn die Reise wegen zig durch Kurz- und Mehrfachreservierungen blockierter Züge erst gar nicht angetreten werden kann? Ist natürlich mörderisch angenehm und eine absolute Werbung! Nach dem zweiten oder dritten vergeblichen Versuch steigt der Kunde schon vor der Reise aus... Und es negiert absolut den Unterschied zwischen Flatterichen und Eisenbahn, zwischen Fliegen und Reisen: Wenn ich eine Fahrkarte für Tag X habe, bestehe ich darauf, alleine zu entscheiden, ob ich an diesem Tag X den Zug um 8.07 Uhr, 13.29 Uhr oder doch erst um 19.41 Uhr nehme, ob ich auf meiner Strecke einen direkten Zug nehme oder lieber 4x umsteige, wenn mir das besser erscheint - fertig aus. Alles andere, jegliches "Zugbindungs-" und "Reservierungspflichtengedöns" ist unnötige Gängelei und unter keinen Umständen von der Kundschaft zu tolerieren. In diesem Sinne plädiere ich auch bereits seit Einführung zuggebundener Fahrkarten in Deutschland für eine sofortige Wiederabschaffung derselbigen und einer deutlichen Stärkung des marketing-technisch unaufhaltsam erfolgreichen "Flatrate" - Gedankens.10) Inkludierte Reservierungen garantieren einfach für die Reisenden einen Sitzplatz und damit für einen Großteil der Fahrgäste ein positiveres Reiseerlebnis! Ausserdem sind sie ein gutes Indiz für die Nachfrage und wenn ein Betreiber schlau ist dann setzt er zu nachfragestarken Zeiten eben auch mehr Züge ein. Fertig.
Und ein letztes noch, ganz persönlich: Wenn Frankreich das gelobte Land ist: Wir haben Freizügigkeit in der EU - niemand kann Dich zwingen, in Bayrisch Schwaben zu leiden.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Zum ersten fehlen momentan die Fahrzeuge, wie du irgendwo andersc-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:Jetzt mal zur Geschwindigkeitsproblematik im Fernverkehr: Wo ist das Problem zusätzlich zu den weißen Takt-S-Bahnen ein paar Züge verkehren zu lassen die wirklich eine akzeptable Reisezeit haben und das auf Relationen die wirklich mal nötig wären um einiges an Verkehr abzuschöpfen?
Zum zweiten fehlen vielerorts die nötigen Fahrplantrassen für schnellere Züge. Das war mit ein Grund für die Einstellung des Sprinters Köln-München, der sich im Spessart nun mal mit Güter- und Regionalzügen die Strecke teilen muss. Oder siehe den ICE 90, dem ab Kassel der Sprinter nach Berlin so sehr im Nacken sitzt, dass sein Halt in Göttingen gestrichen wurde. Oder der ICE 885 (?), der in Kassel vom Sprinter der Gegenrichtung planmäßig (!) überholt (!) wird. Oder der RE 2 in NRW, dem dank der HKX-Trasse drei Mal am Tag je Richtung der Halt in Münster-Albachten gestrichen werden sollte.
Abschließend zum dritten scheint es schlicht und ergreifend keinen so hohen Bedarf für sprinterähnliche HGV-Verbindungen zu geben. Sakrileg für manche hin oder her. Von Sprintern Köln-Berlin hört man nichts mehr, obwohl sie Mitte der 90er fuhren. Köln-München hat ein Jahr überlebt, Frankfurt-Hamburg wurde in einen normalen Taktzug umgewandelt. Vom Metropolitain wurde die Morgenverbindung, die neben der Abendverbindung als einzige zufriedenstellende Auslastung auf der Verbindung Köln-HH hatte, übernommen. Die drei anderen entfielen. Inzwischen entfiel bei diesem Sprinter in beiden Richtungen der Verkehrstag Freitag. Frankfurt-München hat sich erledigt, spätestens mit der NIM-Eröffnung. Frankfurt-Berlin wurde auch morgens der Verkehrstag Freitag gestrichen; der Versuch, auch Sams- und Sonntags diese Verbindung anzubieten endete nach einem Jahr. Und dass ab Juni der Abendsprinter nach Berlin zusätzlich in Hannover hält, hat sicher nichts damit zu tun, dass er trotz Zwangsreservierung aus allen Nähten platzt...
Und schließlich noch: Fast alle momentanen Sprinter fahren nicht als Zusatzangebot, sondern belegen eine Takttrasse. Wenn man also kaum mit "Zwang" (= keine alternative Direktverbindung im gleichen Abfahrtzeitrahmen) die Züge voll bekommt, woher soll dann die Kunden kommen, wenn die Sprinter eine Erweiterung des Angebots darstellen?
Ah ja... Da hast Du sicher repräsentative Beispiele dafür, dass die "blöde" DB "vielerorts ganz ohne Aufwand und ganz ohne Genehmigungsverfahren einige Ausbauten" an ihrem "Bestandsnetz" vornehmen kann.c-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:Wenn die DB nicht zu blöde wäre ihr eigenes Bestandsnetz auszubauen oder auch nur instand zu halten dann wären vielerorts ganz ohne Aufwand und ganz ohne Genehmigungsverfahren einige Ausbauten schon lange möglich gewesen, auch erhöhte Geschwindigkeiten oder Ausweichstellen/Weichen/sonstiges die zu einem vernünftigen Betrieb eben unabkömmlich sind.
Mach doch, hat schon jemand anderes deinen Sitzplatzc-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:9) Ich persönlich zahle sicher nicht den ICE Preis für einen Stehplatz im Gang! Da kann ich auch gleich Bummelzug fahren!




Wende dich in solchen Fällen an den Kundendialog, in den meisten solcher Fällen gibt es dann wenigstens einen Gutschein als Entschädigung. Frei nach dem Motte "Besser als nichts"c-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:Andere mögen das anders sehen aber ich für meinen Teil zahle nicht nur für einen schöneren Stehplatz mehr Geld!
Und freiwillige Reservierungen "garantieren" dann - was? Keinen Sitzplatz? Ein schlechtes Reiseerlebnis? Ein weniger positives Reiseerlebnis? Oder gar nichts davon?c-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:10) Inkludierte Reservierungen garantieren einfach für die Reisenden einen Sitzplatz und damit für einen Großteil der Fahrgäste ein positiveres Reiseerlebnis! ...
Nachdem hier die numerische Aufzählung groß in Mode kommt...c-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:... Ausserdem sind sie ein gutes Indiz für die Nachfrage...
1) Wenn jeder Kunde exakt eine Reservierung pro Fahrt tätigt, was mit dem "positiven Reiseerlebnis" suggeriert wird (denn drei Reservierungen, um sich die Möglichkeit einer halbwegs flexiblen Fahrt aufrecht zu erhalten, ist sicher nicht positiv für den Gesamteindruck), dann wäre die obligatorische Reservierung kein Indiz, sondern (um im Jargon zu bleiben) ein "Beweis" für Nachfrage und Auslastung.
2) Gibt es auch andere Instrumente, um die Auslastung und Nachfrage festzustellen. Stichwort Fahrgastbefragung.
Ah ja... Das macht die Bahn ja üüübeerrrhhaupt nicht, nein, nirgends, nö, never und niemals...c-a-b @ 9 Apr 2012, 09:53 hat geschrieben:... und wenn ein Betreiber schlau ist dann setzt er zu nachfragestarken Zeiten eben auch mehr Züge ein. Fertig.
Aber - wenn es "fertig" ist und jeder mitkommt - wofür braucht es dann eine Zwangsreservierung? :huh:
(Edit: Sprinterausführungen hinzugefügt)
Zu diesem Thema wird es wohl niemals einen Konsens geben. Die einen wollen jederzeit und ohne Zugbindung fahren, andere planen ihre Reise und akzeptieren die Zugbindung und reservieren sich einen Sitzplatz, weil für sie das erst überhaupt eine Reise ausmacht. Diese Leute wollen sich aber auch nicht durch Menschenmassen zu ihrem Platz quälen, der dann vielleicht noch von anderen in Anspruch genommen worden ist und dieser den Platz nicht räumen will. Solche Menschen werden dann zum ersten und letzten Mal die Bahn als Verkehrsmittel wählen.
Meinetwegen kann es ja tatsächlich so genannte "Stehwagen" (= 3. Klasse) geben. Da sind dann nur ein paar Haltestangen drin, aber keine Sitze. Auch gibt es keinen Übergang zu den anderen Klassen. Der Fahrpreis beträgt dann pauschal 30 Prozent des Normalpreises.
Meinetwegen kann es ja tatsächlich so genannte "Stehwagen" (= 3. Klasse) geben. Da sind dann nur ein paar Haltestangen drin, aber keine Sitze. Auch gibt es keinen Übergang zu den anderen Klassen. Der Fahrpreis beträgt dann pauschal 30 Prozent des Normalpreises.

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Und bei ca. 4 Zügen je Stunde, auch etwas "aus dem Takt" also zwischen 10 und 20min Zugfolge, da brauchte man sich über Taktfahrpläne und -knoten gar keine Gedanken machen.146225 @ 9 Apr 2012, 12:32 hat geschrieben: Ein konsequenter 30-Minuten-Takt auf allen Fernverkehrslininen würde da mehr bewirken.
Bei 36 Zügen/d zwischen 6:00 und 24:00 auf Regionalbahnstrecken hiesse es einfach einsteigen, Fahrplan und Anschlüsse sind egal!
Ich würde all das akzeptieren können - wenn es von jemandem käme, der regelmäßig Bahn fährt. So ist das Gelabere von chronisch überfüllten Fernzüge als Grundlage für Kundenbelästigung durch Zwangsmaßnahmen doch relativ leer.Autobahn @ 9 Apr 2012, 13:04 hat geschrieben: Zu diesem Thema wird es wohl niemals einen Konsens geben. Die einen wollen jederzeit und ohne Zugbindung fahren, andere planen ihre Reise und akzeptieren die Zugbindung und reservieren sich einen Sitzplatz, weil für sie das erst überhaupt eine Reise ausmacht. Diese Leute wollen sich aber auch nicht durch Menschenmassen zu ihrem Platz quälen, der dann vielleicht noch von anderen in Anspruch genommen worden ist und dieser den Platz nicht räumen will. Solche Menschen werden dann zum ersten und letzten Mal die Bahn als Verkehrsmittel wählen.
Meinetwegen kann es ja tatsächlich so genannte "Stehwagen" (= 3. Klasse) geben. Da sind dann nur ein paar Haltestangen drin, aber keine Sitze. Auch gibt es keinen Übergang zu den anderen Klassen. Der Fahrpreis beträgt dann pauschal 30 Prozent des Normalpreises.![]()
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Wie viele Menschen fliegen von einem Flughafen zum nächsten ganz genau und wollen einfach nur in diese Stadt und dann mit ÖPNV weiter? Eben! Und genau diese wären in der Bahn mittels einiger Ausbauten usw. locker einzufangen. Aber nein, da ist ja jemand dagegen! Und natürlich kann auch niemals nicht und auf gar keinen Fall von einem Sprinter ein Anschlusszug erreicht werden! Bestimmt nicht! Die haben alle ganz eigene Bahnhöfe und ganz eigene Uhren!
Ausbauten? Na mal zum Beispiel die selbst oft gefahrenen schnurgeraden Strecken Ulm-Neuoffingen und Offingen-Burgau, da könnte man mit wenig Aufwand ein paar Minuten rausholen und vielleicht sogar bis zu zehn, dann wäre ja wieder die hier oft propagierte "goldene Kantenzeit" von 30 Minuten erreicht. Des weiteren ist auch auf der Strecke Jettingen-Gabelbach was zu machen, nur dann kommen die zwei berühmt-berüchtigten Kurven vor Dinkelscherben. Oder warum hat man nicht gleich bei der Erneuerung des Bahnhofes Günzburg zwei Durchfahrtsgleise gebaut? Oder Kurven begradigt? Macht man es? Nein! Warum nicht? Weil es die Bahn ja selbst zahlen müsste! Weitere Beispiele kann jeder selber finden.
Ausserdem habe nicht nur ich schon ein paar Mal geschrieben dass es ja nicht zwangsweise für alle Reservierungen inklusive geben müsste, wer weiterhin auf Viehwaggon zum Vollpreis abfährt könnte das ja meinetwegen weiterhin buchen plus eine kleine Sonderabgabe weil es so viel Vergnügen macht besonders flexibel zu sein.
Ausbauten? Na mal zum Beispiel die selbst oft gefahrenen schnurgeraden Strecken Ulm-Neuoffingen und Offingen-Burgau, da könnte man mit wenig Aufwand ein paar Minuten rausholen und vielleicht sogar bis zu zehn, dann wäre ja wieder die hier oft propagierte "goldene Kantenzeit" von 30 Minuten erreicht. Des weiteren ist auch auf der Strecke Jettingen-Gabelbach was zu machen, nur dann kommen die zwei berühmt-berüchtigten Kurven vor Dinkelscherben. Oder warum hat man nicht gleich bei der Erneuerung des Bahnhofes Günzburg zwei Durchfahrtsgleise gebaut? Oder Kurven begradigt? Macht man es? Nein! Warum nicht? Weil es die Bahn ja selbst zahlen müsste! Weitere Beispiele kann jeder selber finden.
Ausserdem habe nicht nur ich schon ein paar Mal geschrieben dass es ja nicht zwangsweise für alle Reservierungen inklusive geben müsste, wer weiterhin auf Viehwaggon zum Vollpreis abfährt könnte das ja meinetwegen weiterhin buchen plus eine kleine Sonderabgabe weil es so viel Vergnügen macht besonders flexibel zu sein.

Dann rechne dir mal aus, wie viel du rausholst, wenn du abzüglich Beschleunigungs- und Bremsphasen 2x 10km 200 statt 160 fahren kannst.c-a-b @ 9 Apr 2012, 13:31 hat geschrieben: Ausbauten? Na mal zum Beispiel die selbst oft gefahrenen schnurgeraden Strecken Ulm-Neuoffingen und Offingen-Burgau, da könnte man mit wenig Aufwand ein paar Minuten rausholen und vielleicht sogar bis zu zehn, dann wäre ja wieder die hier oft propagierte "goldene Kantenzeit" von 30 Minuten erreicht.
Oder warum hat man nicht gleich bei der Erneuerung des Bahnhofes Günzburg zwei Durchfahrtsgleise gebaut?
Und was hat man in Günzburg dann? Zwei Kopfbahnhöfe? Also zumindest als ich das letzte mal durchgefahren bin konnte man das noch ohne Prellböcke abzusägen. Und zwar mit voller Geschwindigkeit.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Diese Überzeichnung negiert, daß ein Sprinter aufgrund der notwendigen besonderen Fahrplantrasse - sonst ist er sinnlos, weil zu langsam - eben nicht zu den Taktknoten in den Start- und Zielbahnhöfen verkehren kann, sondern dazwischen liegen muß. Wenn der geneigte Sprinterkunde dann jedoch jeweils 20 bis 30 Minuten Aufenthalt zum Anschlußzug hat, ist der Zeitvorteil wieder reichlich gering.c-a-b @ 9 Apr 2012, 13:31 hat geschrieben: Und natürlich kann auch niemals nicht und auf gar keinen Fall von einem Sprinter ein Anschlusszug erreicht werden! Bestimmt nicht! Die haben alle ganz eigene Bahnhöfe und ganz eigene Uhren!
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Hallo, da dürfte ein Mißversändniss ein:chris232 @ 9 Apr 2012, 13:34 hat geschrieben:Und was hat man in Günzburg dann? Zwei Kopfbahnhöfe? Also zumindest als ich das letzte mal durchgefahren bin konnte man das noch ohne Prellböcke abzusägen. Und zwar mit voller Geschwindigkeit.c-a-b @ 9 Apr 2012, 13:31 hat geschrieben:
Oder warum hat man nicht gleich bei der Erneuerung des Bahnhofes Günzburg zwei Durchfahrtsgleise gebaut?
Ich verstehe den Hinweis derart daß dort 2 Gleise ohne Weichenzickzack mit Streckenhöchstgeschwindigkeit befahrbar sein sollten, also ohne Einschränkung durch Fahrgäste auf dem Bahnsteig, z.B. ähnlich Kinding oder Allershausen.
Ggf. an jder Richtungseite ain 700m-Güterzugsgleis und ein 400m-Personenzugsgleis mit Zwischenbahnsteig.so daß auch Umteigenmöglichkeiten in dieselbe Richtung möglich wären IC-RE usw. 6 Gleise, 4 Bahnsteigkanten!