Zusammenstoß in BW

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Charlie.B @ 14 Jun 2003, 22:56 hat geschrieben: Ich glaub, ich guck zuviel Gerichts-TV *gggg*
Ich glaube, ich auch :D :D
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Mann nach Zugunglück weiter auf Intensivstation - Zustand kritisch

Wittislingen/Schrozberg (dpa/lby) - Nach dem Zugunglück nahe Schrozberg (Baden-Württemberg) ist der Zustand eines schwer verletzten 44-jährigen Mannes weiterhin kritisch. Der aus Wittislingen (Landkreis Dillingen a.d.Donau) stammende Familienvater werde unverändert auf der Intensivstation der Würzburger Uniklinik behandelt, informierte die Klinik-Leitung am Montag. Beim Zusammenstoß zweier Regionalzüge waren am Mittwoch seine Ehefrau und seine drei Kinder getötet worden. Auch die beiden Zugführer aus den unterfränkischen Städten Aschaffenburg und Miltenberg waren ums Leben gekommen.

Der Zuglotse, der für das Bahnunglück in Baden-Württemberg verantwortlich sein soll, schweigt zu den möglichen Ursachen für den Frontalzusammenstoß. «Der Mann ist nicht in Haft, und wir werden vorerst nicht weiter auf ihn zukommen», sagte ein Sprecher der Ellwanger Staatsanwaltschaft. Zunächst würden Zeugen vernommen und ein Gutachten des Eisenbahn-Bundesamtes abgewartet.

Seit Montag fahren auf der Strecke nahe Schrozberg (Kreis Schwäbisch Hall) wieder Züge. Die Gleise seien von Trümmern frei geräumt und am frühen Morgen in Betrieb genommen worden, sagte eine Bahnsprecherin in Stuttgart.
Man beachte das Wort "Zuglotse"! <_<
elchris
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Beitrag von elchris »

Ah, der Autor gehört wohl auch zu der Sorte Menschen, die glauben beim "Lotsenstreik" legen diese Männchen auf der Flughafen "Einfahrt" mit den Leuchtteilen die Arbeit nieder :lol:
magra
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Beitrag von magra »

Anklage wegen Zugunglück von Schrozberg

Ellwangen (AP) 15 Monate nach dem Bahnunglück von Schrozberg hat die Staatsanwaltschaft Ellwangen Anklage gegen zwei Fahrdienstleiter der Bahn erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, waren die beiden zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes der zwei Regionalzüge in den Bahnhöfen Schrozberg und Niederstetten verantwortlich für die eingleisige Bahnstrecke. Bei dem Unglück am 11. Juni 2003 waren sechs Menschen ums Leben gekommen, die beiden Lokführer und eine Mutter mit ihren drei Kindern. 21 Personen wurden verletzt.

Laut Anklage war technisches und menschliches Versagen Ursache des Unfalls. Die Züge kollidierten in einer unübersichtlichen Kurve in der Nähe des Bahnhofs Schrozberg bei einer Geschwindigkeit von 60 beziehungsweise 83 Stundenkilometern. Der Zusammenstoß sei für die Zugführer unvermeidbar gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten fahrlässige Tötung in sechs Fällen, Körperverletzung sowie fahrlässige Gefährdung des Bahnverkehrs vor. Der heute 27 Jahre alte Fahrdienstleiter des Bahnhofs Schrozberg habe die schuldhafte Verursachung des Unglücks eingeräumt. Sein 52-jähriger Kollege aus Niederstetten sei der Überzeugung, vorschriftsmäßig gehandelt zu haben, hieß es. Ein Verhandlungstermin vor dem Landgericht Ellwangen stand noch nicht fest.
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page...tail.php/939472

Mal sehen, wie der Urteil heute ausgeht.

Sicher ist, sowohl die Fdl als auch die Tf's kannten den Fahrplan genau und wußten, daß sich die Züge planmäßig im Bf Schrozberg zusammenzutreffen hätten, wobei dieser in Schrozberg hätte auf den verspäteten Gegenzug warten sollte - ganz unabhängig von den technischen Störungen.

Ich habe gedacht, daß das fahrplantechnisch gesichert sei, daß es bei techn. Störungen lt. Fahrplan, wo dieser hier abfahren sollte, und er Gegenzug in der Gegenrichtung auch ebenfalls, das aber Verspätung hatte, trotzdem bleiben sollte, bis der Gegenzug eingetroffen war. Ohne die techn. Störungen wäre es egal, denn da wäre der Abschnitt Signaltechn. gesichert. Meiner Meinung nach sollte man sich nach dem Fahrplan richten, wenn die Strecke Signaltechnisch nicht gesichert ist.

Ich setze mich mal so als Tf hinein: Ich komme gerade in Schrozberg und erkenne, daß ein Fdl mir trotz techn. Störungen die Abfahrt freigibt, da ich aber weiß, daß um diese Zeit ein Gegenzug hätte hier sein müßte, frage ich ihn sicherheitshalber, ob ich wirklich losfahren dürfe und argumentiere, daß ein Gegenzug bald käme.

Ein Mitdenken der Tf hätte das Unglück ebenfalls verhindern können.

Das ganze möchte ich noch erwähnen, das man als Beamter nicht nur "gehorchen", sondern auch mitdenken sollte.

Es gibt sicherlich ein Spruch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" das scheint in dem Fall bei den Bahnern nicht angekommen sein.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

DT810 @ 15 Jun 2005, 06:34 hat geschrieben: Ich setze mich mal so als Tf hinein: Ich komme gerade in Schrozberg und erkenne, daß ein Fdl mir trotz techn. Störungen die Abfahrt freigibt, da ich aber weiß, daß um diese Zeit ein Gegenzug hätte hier sein müßte, frage ich ihn sicherheitshalber, ob ich wirklich losfahren dürfe und argumentiere, daß ein Gegenzug bald käme.

Ein Mitdenken der Tf hätte das Unglück ebenfalls verhindern können.
Das ist nur ein Denken, von solchen Leuten, die über die Gleise latschen und meinen, "...um diese Uhrzeit kommt ja nie ein Zug...".
Ein Tf weiß eigentlich nie wo andere Züge sind. Sonst hieße der Tf Fahrdienstleiter und nicht Tf. Der Gegenzug kann ja auch an dem vorherliegenden Kreuzungsbahnhof warten. Dem Tf könnte es vielleicht verwundern, daß nicht planmäßig gekreuzt wird, aber das ist kein Grund zur Sorge.
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Flok
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Beitrag von Flok »

DT810 @ 15 Jun 2005, 06:34 hat geschrieben: Das ganze möchte ich noch erwähnen, das man als Beamter nicht nur "gehorchen", sondern auch mitdenken sollte.

Es gibt sicherlich ein Spruch "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser" das scheint in dem Fall bei den Bahnern nicht angekommen sein.
Und bei dir scheint immer noch nicht angekommen zu sein, dass das auch Menschen sind - und diese Spezies ist bekanntlich auch nicht fehlerfrei!
Menschen machen Fehler, und das egal ob bei der Bahn, oder irgendwo anders. Und dadurch entstehen leider auch Unfälle mit tödlichem Ausgang.
Die Technik macht übrigens genauso Fehler, wie der Mensch auch...
Fahrgast_S
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Beitrag von Fahrgast_S »

Ich wollte nur mal anmerken dass Schrozberg nicht im Oberallgäu liegt, sondern es sich hierbei um 2 verschiedene Zugunglücke handelt. (wegen der Themenüberschrift). Das Unglück im Oberallgäu würde durch ne Baumaschine, die auf nem Bahnübergang stand, verursacht, bei dem in Schrozberg stießen 2 Züge zusammen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Fahrgast_S @ 15 Jun 2005, 14:42 hat geschrieben: Ich wollte nur mal anmerken dass Schrozberg nicht im Oberallgäu liegt, sondern es sich hierbei um 2 verschiedene Zugunglücke handelt. (wegen der Themenüberschrift). Das Unglück im Oberallgäu würde durch ne Baumaschine, die auf nem Bahnübergang stand, verursacht, bei dem in Schrozberg stießen 2 Züge zusammen.
Jupp genau, darum habe die betreffenden Beiträge in das richtige Thema verfrachtet. :)
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Ich habe noch eine nachfolgende Zeitungsbericht: http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page...tail.php/939472
-STZ\ @ 15.06.05,16:30 hat geschrieben:Der Staatsanwalt sagte, die beiden Lokführer treffe keine Schuld. Sie müssten sich auf die Anweisungen der Fahrdienstleiter verlassen. Die Züge waren nicht mit Funk ausgestattet. Nach Auffassung des Gutachters hätte mit Funk das Unglück noch in letzter Minute vermieden werden können.
Das ist die Stelle, die ich leider mit dem Staatsanwalt nicht übereinstimme. Da auf der Strecke eine technische Störung vorlag, bin ich der Auffassung, daß -auch ohne Funk- eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert war. Auch den beiden Tf's trifft meiner Ansicht nach eine Teilschuld (sie waren vermutlich über die aktuelle Lage auf der Strecke informiert), weil sie versäumt haben, den Fahrdienstleiter zu widersprechen und auf die Gefahr eines entgegenkommendes Zuges auf einem Gleis aufmerksam zu machen.

Hat es eine Absprache zw. den beiden Fahrdienstleitern gegeben? Es bestand gewiß telef. Kommunikation mit den beiden Fdl's und im Zweifelsfalle mit dem Tf (Falls er sich im Bf. befindet) sprechen.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 15 Jun 2005, 17:42 hat geschrieben: Das ist die Stelle, die ich leider mit dem Staatsanwalt nicht übereinstimme. Da auf der Strecke eine technische Störung vorlag, bin ich der Auffassung, daß -auch ohne Funk- eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert war. Auch den beiden Tf's trifft meiner Ansicht nach eine Teilschuld (sie waren vermutlich über die aktuelle Lage auf der Strecke informiert), weil sie versäumt haben, den Fahrdienstleiter zu widersprechen und auf die Gefahr eines entgegenkommendes Zuges auf einem Gleis aufmerksam zu machen.
Du kannst die beiden Tf's ja verklagen lassen - die sind beide übrigens tot.

Außerdem können die Lokführer nicht wissen, daß eine technische Störung auf den Stellwerken vorhanden war. Ein Tf beachtet die Signale und wenn er ein Fahrt zeigendes Signal bekommt, dann fährt er!
Das mit dem Zugfunk war anders gemeint. Die Strecke war/ist standardmäßig nicht mit Zugfunk ausgerüstet. Bei Vorhandensein von Zugfunk hätte einer der Fahrdienstleiter bei Erkennen seines Fehlers einen Nothaltauftrag ausgeben können. Das ist mit dem Zugfunk gemeint.
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Beitrag von Chep87 »

Und angeblich hat doch einer der Fdl's auch seinen Fehler bemerkt?!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

BR 146 @ 15 Jun 2005, 20:00 hat geschrieben: Und angeblich hat doch einer der Fdl's auch seinen Fehler bemerkt?!
Sogar beide, AFAIR. Allerdings hatten sie keine Möglichkeit mehr, die Lokführer zu warnen - mit Zugfunk wäre das möglich gewesen. Bild
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Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Autsch! :(
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/...tail.php/939472

Der Prozeß endete mit einem Urteil gegen die Fahrdienstleiter.

Letzte Quote aus dem Zeitungsbericht: "Richter Neun nannte den Fehler des 28-Jährigen "verhängnisvoll". Ein Gutachten des Eisenbahnbundesamtes, der Aufsichtsbehörde der Deutschen Bahn, erbrachte, dass es keine sicherheitsrelevante Störung am Bahnübergang Niederstetten gegeben habe. Hätte der 53-jährige Bahnbeamte rechtzeitig eine Reset-Taste am Stelltisch bedient, hätte der Unfall vermieden werden können."

Das Problem ist das Hirn der Menschen selbst: Alle im Hirn eingehende Informationen können nur reihenweise verarbeitet und abgerufen werden.

Ich denke, das der Beitrag zum Zugunglück von Schrozberg als abgeschlossen betrachtet werden kann.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 17 Jun 2005, 07:06 hat geschrieben: Der Prozeß endete mit einem Urteil gegen die Fahrdienstleiter.
Wieso wundert mich das jetzt nicht? Biste jetzt immer noch der Meinung, daß die Lokführer eine Teilschuld gehabt hätten?
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Der Adler

Beitrag von Der Adler »

ET 423 @ 17 Jun 2005, 07:40 hat geschrieben: Wieso wundert mich das jetzt nicht? Biste jetzt immer noch der Meinung, daß die Lokführer eine Teilschuld gehabt hätten?
Sagen wir mal so...

Ich mache mal ein Beispiel:

Ich bin ein Lokführer und Du ein Fahrdienstleiter, auf der eingleisigen Strecke funktioniert die Signaltechnik zw. Schrozberg und Niederstetten und ich würde wie gewöhnlich in Schrozberg auf "Fahrt frei" warten, d.h. wenn ein Gegenzug in Schrozberg eingetroffen ist. Aber in diesem Fall, wegen einer Störung kommst Du zu mir und willst mir die Fahrt freigeben, stell Dir mal vor, das käme mir spanisch vor, weil ich von einer techn. Defekt nicht informiert wäre, und müßte die Weiterfahrt verweigern und auf den Gegenzug warten.

Ist Niederstetten auch ein Kreuzungsbahnhof wie Schrozberg?
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Beitrag von Chep87 »

Ein technischer Defekt kann immer passieren. Und nicht der Lokführer muss wissen wo die Züge sind, sondern der Fahrdienstleiter. Wenn der Fahrdienstleiter "Fahrt" gibt, dann muss sich der Lokführer darauf verlassen können das nix kommt. Schließlich kann ja der Gegenzug - z.B. durch einen Lokschaden - ersatzlos ausgefallen sein.

Gruß
BR 146
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

BR 146 @ 17 Jun 2005, 18:29 hat geschrieben: Ein technischer Defekt kann immer passieren. Und nicht der Lokführer muss wissen wo die Züge sind, sondern der Fahrdienstleiter. Wenn der Fahrdienstleiter "Fahrt" gibt, dann muss sich der Lokführer darauf verlassen können das nix kommt. Schließlich kann ja der Gegenzug - z.B. durch einen Lokschaden - ersatzlos ausgefallen sein.

Gruß
BR 146
Gut, dem ist nichts hinzufügen.

Aber eine Frage ist trotzdem noch offen: Was ist mit dem Funk? Wir leben im modernen Handyzeitalter, da hätte ein Anruf per Handy sicher doch auch getan, oder?
Chep87
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Beitrag von Chep87 »

Es gibt nicht an allen Strecken Funk, und das mit den Handys gibt es erst recht noch nicht auf kleineren Provinzstrecken.
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

DT810 @ 17 Jun 2005, 19:04 hat geschrieben: Aber eine Frage ist trotzdem noch offen: Was ist mit dem Funk? Wir leben im modernen Handyzeitalter, da hätte ein Anruf per Handy sicher doch auch getan, oder?
Es sind nunmal nicht alle Strecken mit Zugfunk ausgestattet (teilweise statt Streckenfunk gibts nur Ortsfunk, aber es gibt auch Strecken, wo gar nix is). Der Grund dafür ist einfach - es kostet sehr viel und ist auf wenig befahrenen Strecken auch nicht so sehr nötig.
Anruf per Handy ginge nur dann, wenn es eine Art DN-Weitervermittlung für die Strecke gäbe. Das ist auch sehr teuer und wird nur bei dicht befahrenen Strecken gemacht.
Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von BR 146 an.

Gruß

ET 423
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magra
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Beitrag von magra »

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Beitrag von Südostbayer »

DT810 @ 17 Jun 2005, 19:04 hat geschrieben:Aber eine Frage ist trotzdem noch offen: Was ist mit dem Funk? Wir leben im modernen Handyzeitalter, da hätte ein Anruf per Handy sicher doch auch getan, oder?
Diese Frage wird im EBA-Bericht (siehe Link von "magra") auf Seite 54 und 55 beantwortet:
"Im Hinblick auf das Ereignis ist festzustellen, dass der Zusammenstoß auch bei Vorhandensein von Zugfunk nicht hätte abgewendet werden können. Dieser ereignete sich in km 30,360, also nur 1,2 km vom Bahnhof Schrozberg entfernt. Wie aus den Fahrtverlaufsdaten hervorgeht, legte RE 19534 diese Strecke in annähernd 2 Minuten zurück.
Zwar kann grundsätzlich unterstellt werden, dass ein Nothaltauftrag in dieser Zeit hätte übermittelt werden können. Dazu wäre es jedoch notwendig gewesen, dass der Fahrdienstleiter Schrozberg die Gefahr bereits unmittelbar nach der Abfahrt von RE 19534 erkannt hätte. Nach ersten, nicht mehr bestätigten Aussagen, kamen die Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns erst allmählich auf. So soll er versucht haben, im Gespräch mit dem Fahrdienstleiter Niederstetten die Situation aufzuklären. Die Erkenntnis, dass sich im Abschnitt Niederstetten - Schrozberg zwei Züge aufeinander zu bewegen, reifte für eine Warnung zu spät."

Quelle: EBA-Untersucungsbericht Schrozberg
http://eba.bund.de/Service/files/91_Unters..._Schrozberg.pdf
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