Haltestellenansagen

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Didy
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Beitrag von Didy »

rautatie @ 26 Nov 2012, 09:40 hat geschrieben: Wie ist das eigentlich bei anderen Verkehrsunternehmen? Was wird da vor dem eigentlichen Haltestellennamen gesagt oder abgespielt? Ich erinnere mich grade nicht so genau...
Ach, ich glaub weltweit gesehen ist da von einem Kommentarlosen Haltestellennamen bis zu mittleren Hörbüchern alles dabei... :rolleyes:

Geh allein mal nach Wien. Da wird jede mögliche Umsteigelinie einzeln angesagt (sogar in der U-Bahn werden einzelne Buslinien aufgezählt! (*) ), und alle 2-3 Haltestellen gibts während der Fahrt noch eine Belehrungsansage, man solle doch den Sitzplatz denjenigen anbieten, die in "notwendiger brauchen", oder dass man beim Zurückbleiben bitte gefälligst nicht mehr in die Türe zu hüpfen hat (anders formuliert, selbstverständlich) und ähnliches.

So als Fremder der mal paar Tage in Wien ist find ich das eher amüsant. Ob einem das als täglicher Fahrgast nicht irgendwann auf den Keks geht?
Mich hat jetzt ja schon die 2-3 Monate am Ostfriedhof die Ansage zum SEV auf 15/25 (in der 17er) genervt. Gut, die war auch recht mies gemacht - super umständlich formuliert (ungefähr 3x "Fahrgäste der Linien 15 und 25" und "Richtung Grünwald" in 3 Sätzen), leicht genuschelt, und anfangs waren auch die Lautstärken ne Katastrophe: Gong gefühlt doppelt so laut wie die vorherige Haltestellenansage, die Sonderansage dann gefühlt halb so laut wie die Haltestellenansage (Was dann in Kombination mit dem leichten Nuscheln dazu geführt hat, dass man quasi nix verstanden hat...)



(*) Wobei umgekehrt ich mich in München schon frage, wieso man in der Tram zwar U-Bahn-Umsteigemöglichkeit angesagt bekommt, aber in der U-Bahn keine Tram. Es muss ja nicht die Linien einzeln sein wie die U-Bahnen untereinander. Aber wer von der Tram in die U-Bahn umsteigt will in der Regel auch zurück, wieso sollte man ihm in der U-Bahn also nich sagen: Da oben fährt jetzt ne Tram.
Didy
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Beitrag von Didy »

Ein Artikel im SZ Magazin über die Münchner Haltestellenstimme:
http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/45202
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Ich hab Anfang des Jahres bei Frau Bundschu einen TaKeTiNa-Workshop gemacht. Eine sympathische Frau mit hoher Ausstrahlungskraft.

Dass sie die Person ist, die bei der MVG die Haltestellenansagen macht - darauf wäre ich nicht gekommen. Aber für die Ansagen muss die Sprecherin / der Sprecher sicherlich eine bestimmte Artikulation und Stimmlage annehmen. Und dann werden die Tonaufnahmen auch noch im Frequenzspektrum für die konkreten Lautsprechersysteme nachbearbeitet.
Gruß, Thomas
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Interessant finde ich, dass trotz aller Professionalität gelegentlich ein Haltestellenname ungewöhnlich betont oder ausgesprochen wird. Beispielsweise gibt es in München eine Bushaltestelle "Untermenzinger Straße", deren Ansage etwas schnippisch klingt. Früher gab es eine Tramhaltestelle "Stupfstraße" (heißt inzwischen "Briefzentrum"), bei der die Silbe "Stupf" hoch und piepsig ausgesprochen wurde.
Wo ist das Problem?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Mein persönlicher Hassliebling ist bisher immernoch der Pfahn-Zeltplatz. Da schauderts mich jedes mal...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Luas »

Beim Bus gibts die Bundschuh-Ansagen seit dem Jahr 2000, bei der U-Bahn mit Einführung der C-Züge seit 2002. Aber wann genau wurde bei der Tram sowas eingeführt? Hatten die R1.1-Prototypen bei ihrer Inbetriebnahme bereits automatische Ansagen?
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Zumindest hören sich die frühen Tramansagen deutlich anders an, wie ich finde, sogar so unterschiedlich, dass ich keineswegs die Hand ins Feuer legen würde, dass es sich um ein und dieselbe Stimme handelt. Wie auch immer, alleine der Rückblick auf die Jahreszahlen zeigt, wie extrem rückständig München in Ansage-Hinsicht war - und ist.
Gruß vom Wauwi
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Giasinga Bohnhof näxxte". B-)
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Luas @ 5 Dec 2016, 19:20 hat geschrieben: Hatten die R1.1-Prototypen bei ihrer Inbetriebnahme bereits automatische Ansagen?
Nein, die kamen erst mit dem R2.2. ich kann mich noch daran erinnern, das am Vorstellungstag (ich meine sogar mit Freifahrten) auf dem 20er bei einer Fahrt die Haltestelle "Mauerkircherstraße" mehrfach abgespielt wurde, weil wohl aufgefallen ist, dass "Mauerkirchnerstraße" gesagt wurde. Der Tramfahrer sagte danach einfach nur durch: "De Stimm is so schee."
spock5407 @ 5 Dec 2016, 20:18 hat geschrieben:"Giasinga Bohnhof näxxte".
"Näxxte Trappentreu, Zahlgrenz"
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

rautatie @ 5 Dec 2016, 10:00 hat geschrieben:Interessant finde ich, dass trotz aller Professionalität gelegentlich ein Haltestellenname ungewöhnlich betont oder ausgesprochen wird. Beispielsweise gibt es in München eine Bushaltestelle "Untermenzinger Straße", deren Ansage etwas schnippisch klingt. Früher gab es eine Tramhaltestelle "Stupfstraße" (heißt inzwischen "Briefzentrum"), bei der die Silbe "Stupf" hoch und piepsig ausgesprochen wurde.
Oder auf der Linie 55 "Woferlstraße". Das "o" zieht sie dermaßen in die Höhe, dass ich mutmaße, dass während der monotonen Aufsage der Haltestellennamen diese Verkleinerungsform sie schlagartig zur Erheiterung brachte.
Gruß, Thomas
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Man beachte auch "Ramas Dorf" obwohl das nix mit Margerine zu tun hat.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Thomas089 @ 5 Dec 2016, 23:28 hat geschrieben: dass ich mutmaße, dass während der monotonen Aufsage der Haltestellennamen diese Verkleinerungsform sie schlagartig zur Erheiterung brachte.
Mich würde mal interessieren, wie das Einsprechen der Haltestellennamen so abläuft. Liest die Sprecherin/ der Sprecher da einfach lange Listen von Namen ab, oder wird jeder Name einzeln mehrfach wiederholt, bis es passt? Gibt es da vorher Erklärungen und Aussprachehilfen bei ungewöhnlichen Namen oder bei Namen, die anders als erwartet ausgesprochen werden?
Wo ist das Problem?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bei der Bayrischen Oberlandbahn gab es ja bis vor wenigen Jahren eine Frauenstimme, deren Aussprache nicht ganz so professionell klang. Neben der endlosen und eintönig klingenden Durchsage beim Erreichen von Holzkirchen in Deutsch und bayrisch klingendem Singsang-Englisch ("Next stop: Holzkiarrcchhen"... "please refer to the announcements indicated above the entrances...") war mir immer die Ansage von Agatharied in Erinnerung. Die Stimme sprach den Namen in ziemlich enttäuschten Tonfall aus, es klang so, als ob sie sagen wollte: "Leider haben wir es nur bis Agatharied geschafft".
Wo ist das Problem?
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