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146225
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Beitrag von 146225 »

Galaxy @ 20 Dec 2012, 23:30 hat geschrieben: Interessant: In Boston hatten zwischen 1990-1994 75% alle Mordopfer durch Schusswaffen eine kriminelle Vergangenheit. In Philadelphia waren 1993 93% der Mordopfer vorher schon Kriminelle. Wenn sich die Hells Angels mit ihren Rivalen beschießen hat das auf mich eigentlich keine Auswirkung.
Auf die Polizeiarbeit dürfte so etwas sehr wohl Auswirkungen haben - stelle ich mir auch nicht so toll vor, wenn man quasi alltäglich bei Einsätzen befürchten darf, daß scharfe (halb-)automatische Waffen im Spiel sind. Zumindest im urbanen Raum ein vermeidbares Risiko, auch für unbeteiligte Dritte.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Galaxy @ 21 Dec 2012, 00:02 hat geschrieben:
andreas @ 20 Dec 2012, 20:17 hat geschrieben: Ich wüßte jetzt so auf die schnelle nicht, wo ich grad mal eben ein Sturmgewehr und ein paar Pistolen herbekommen würde um morgen Amok zu laufen.
Ich wüsste jetzt auch nicht wo ich Kokain, oder Crystal Meth herbekomme. Die denjenigen die es wollen kommen aber dran. Ich denke für Menschen die einen barbarischen Akt planen ist das alles kein Problem. Natürlich gibt es dann noch die spontan ausraster. Da spielt der Besitz von Schusswaffen eine destruktive Rolle.
ja, aber selbst dann ist das Risiko, daß ich schon bei der suche nach bei uns Illegalen Feuerwaffen ertappt werde sehr groß.
Kein Vergleich zum Weg von der Küche ins Wohnzimmer....

der Punkt ist halt der - der Primärzweck einer Schußwaffe ist töten, egal wie oft man da nur auf Scheiben oder was schießt.

Es gibt keinen Grund, warum jemand Waffen in einer Privatwohnung haben sollte. Keinen.
andreas
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Beitrag von andreas »

146225 @ 21 Dec 2012, 00:43 hat geschrieben: Auf die Polizeiarbeit dürfte so etwas sehr wohl Auswirkungen haben - stelle ich mir auch nicht so toll vor, wenn man quasi alltäglich bei Einsätzen befürchten darf, daß scharfe (halb-)automatische Waffen im Spiel sind. Zumindest im urbanen Raum ein vermeidbares Risiko, auch für unbeteiligte Dritte.
naja, wenn ich mir überlege, wie bei uns eine Polizeikontrolle abläuft, dann denke ich, daß die Polizisten unsere Waffengesetze schon ganz gut finden.
Denn die Wahrscheinlichkeit auf einen Gangster, besoffenen Waffennarr ec zu tretten ist halt doch relativ gering.

in den USA sind 2012 121 Polizisten während der Dienstausübung gestorben, über ein Drittel davon erschossen
http://www.odmp.org/search/year/2012?ref=sidebar
Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

andreas @ 21 Dec 2012, 12:38 hat geschrieben:
der Punkt ist halt der - der Primärzweck einer Schußwaffe ist töten, egal wie oft man da nur auf Scheiben oder was schießt.

Es gibt keinen Grund, warum jemand Waffen in einer Privatwohnung haben sollte. Keinen.
Dieser Standpunkt zu einseitig. Es kann durchaus Situationen geben, z.B. Morddrohungen gegen sich, wo man nichts zu verlieren hat. Auch kann es Vorkommen, dass die öffentliche Sicherheit auf einmal nicht mehr gegeben ist; man denke nur an den Kroatienkrieg ab 1993, wo es innerhalb von 4 Jahren eine massive politische Umstrukturierung gab, und am Ende serbische/kroatische Milizen mordend durch die Gegend gezogen sind. Da kann die Privatwaffe schon sehr nützlich werden, um Zusammen mit meinem Nachbarn Heim und Herd zu beschützen. Ebenso bei Naturkatastrophen, siehe die Plünderungen bei Hurricane Kathrina. Ich möchte nicht nur mit einem Baseballschläger bewaffnet sein, wenn 5 Plünderer mein Haus umstellt haben. Polizei rufen? Keine Chance, die evakuieren gerade die Menschen...

Wir in Deutschland sind schon sehr verwöhnt, was Sicherheit angeht. Zusammen mit unserer übertrieben pazifistischer Tradition seit 1945 kann sich der Durchschnittsdeutsche gar nicht mehr Situationen vorstellen, wo Schusswaffengebrauch aus Notwehr nötig sein kann.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Die Argumente pro Waffen kommen mir schon etwas konstruiert vor:

Motto, irgendwann umzingeln Plünderer Markt Schwaben und dann ist man besser bewaffnet - oder ein Bürgerkrieg bricht zwischen Franken und Oberbayern aus, mit finsteren Mordsgesellen angeführt von General "el Presidente" Söder, zusammen mit dem blutrünstigen Beckstein als rechte Hand...

Das erinnert mich fatal an die Argumente der Gurtpflicht-Gegner ("was wenn man mit dem Auto in einen reißenden Fluss fällt und der Sicherheitsgurt klemmt - oder man sieht eine Cruise Missle auf sich zurasen und kann den Gurt nicht schnell genug öffnen, um rauszuspringen.

Klar, das alles kann mit der Chance eines Blitzschlags passieren, real sind jedoch die Tatsachen.
So wie die Gurtpflicht wohl tausende Leben rettet (u.a. wohl auch mal meines), so sterben durch Waffen in Privathaushalten viele Menschen. Wie sieht noch mal die Statistik in den USA aus? Bei 90% der Fälle, in denen in einem Haushalt Schusswaffen zum Einsatz kommt, stirbt ein Familienmitglied. Meist durch Totschlag durch andere Familienmitglieder oder Unfälle (Kinder etc.), so dass der Schaden deutlich höher ist als der potenzielle Nutzen. Und da man jemanden erheblich leichter durch das Betätigen eines Abzugs umbringt als durch Messer oder Totschlag, steigt auch die Mordrate. Die Hemmschwelle ist einfach niedriger und die Erfolgsquote höher.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Caesarion @ 21 Dec 2012, 12:53 hat geschrieben: Wir in Deutschland sind schon sehr verwöhnt, was Sicherheit angeht. Zusammen mit unserer übertrieben pazifistischer Tradition seit 1945 kann sich der Durchschnittsdeutsche gar nicht mehr Situationen vorstellen, wo Schusswaffengebrauch aus Notwehr nötig sein kann.
Wie kann man übertrieben Pazifistisch sein? Wenn jeder Mensch weltweit so veranlagt wäre, hätten wir eine bessere Welt.
Außerdem gibt es bei uns auch genug die alles andere als pazifistisch sind, wenn ich mir die Kommentare vieler Foren anschaue, denn erkenne ich einen hohen Prozenzsatz latent rechten Denkens in der Bevölkerung.
Wir haben genug angerichtet, ich denke die Verbrechen reichen für die nächsten Jahrhunderte, daher ist Pazifismus ein lobenswertes Unterfangen.

Die Waffenlobby um die NRA dreht jetzt auch noch völlig durch:
US-Waffenlobby will Schulen mit bewaffneten Wachen schützen

Denn das einzige Mittel gegen einen bösen Menschen mit einer Waffe sei: ein guter Mensch mit einer Waffe.
oder wie wäre es alternativ dazu damit:
Das einzige Mittel ein Feuer zu bekämpfen ist die Feuerwehr mit Flammenwerfern auszustatten. Feuer mit Feuer bekämpfen.

Abgesehen davon, wer soll das bezahlen? Die weltfremden NRAler sicher nicht, denen geht es nur darum mehr Waffen zu verkaufen.
Fehlt nur noch die Forderung alle Schüler mit Waffen auszustatten. ;)


Hier noch ein Artikel und jetzt wirds immer besser, sogar Naturkatastrophen sollen Schuld an solchen Amokläufen sein. ;)
Die Waffenlobby lädt nach

Zum Abschluss noch folgendes Textzitat:
In der einen Woche seit Newtown starben mindestens 78 weitere Amerikaner durch Waffengewalt.
andreas
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Beitrag von andreas »

Gibts dann auch Seminare, daß die 'Guten' mit der Waffe gleich die 'Bösen' mit der Waffe erkennen?
Wie verhindert man, daß ein 'Guter' auf einmal ein 'Böser' wird?
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Auf die Polizeiarbeit dürfte so etwas sehr wohl Auswirkungen haben - stelle ich mir auch nicht so toll vor, wenn man quasi alltäglich bei Einsätzen befürchten darf, daß scharfe (halb-)automatische Waffen im Spiel sind.
Deswegen muss man gleich 12 Schuesse abgeben um auf Nummer sicher zu gehen B-) :

http://www.youtube.com/watch?feature=playe...d&v=LhnY17F_eiQ

Es lebe amerikanische Demokratie und Freiheit.
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JNK
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Beitrag von JNK »

TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Schusswaffen erleichtern einfach das töten - ob gewollt oder als Unfall.
Es gehört schon mehr dazu, jemanden zu erstechen oder zu erschlagen, als einen Abzug zu ziehen.
Abgesehen von den vielen Unfällen mit Waffen.

Zudem ist es mir schleierhaft, wozu jemand zu Selbstverteidigung ein Sturmgewehr benötigt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

TravellerMunich @ 22 Dec 2012, 11:50 hat geschrieben: Zudem ist es mir schleierhaft, wozu jemand zu Selbstverteidigung ein Sturmgewehr benötigt.
Du hast noch nie einen Zombie Film gesehen oder? :D

Ne mal im Ernst bei Bedrohungen durch schwere Waffen/ Profi Soldaten zieht man als Freizeit Kämpfer meist den kürzeren.
Im Libanon gibt es auch viele Handfeuerwaffen. Die nutzen den Zivilisten aber gar nichts wenn die israelische Armee durch das Land pflügt.
In Amerika leben allerdings Menschen in dem Glauben dass sie sich mit ihrer Bürgerwehr dagegen schützen können wenn die schwarzen UN Hubschrauber das Land besetzen wollen. Keine Ahnung woher diese verbreitete Verschwörungstheorie mit den UN Hubschraubern kommt, ist jedoch auf Mittelwelle der Südstaaten ein beliebtes Thema.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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ms0815
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Beitrag von ms0815 »

Die Amis haben weniger Angst vor ominösen UN Truppen (dagegen hätten sie ihr Militär), als vor ihrer eigenen (Zentral-)Regierung.
Und in den USA gab es schon mal einen Bürgerkrieg, der den Leuten dort noch sehr gut in Erinnerung ist.

In den USA ist es Ausdruck der persönlichen Freiheit, beliebige Waffen besitzen zu können.
Bei uns ist es das fehlen einer Geschwindigkeitsbegranzung auf der Autobahn.
Bei den Griechen, dass man keine Steuern zahlt ...
Jedes Land hat da seine eigenen Verrücktheiten.

Ich finde, wir sollte nicht so mit dem Finger auf die USA zeigen.
Bei uns gibt es reihenweise Schützenvereine und die Waffengesetze werden vielfach nicht kontrolliert.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ms0815 @ 24 Dec 2012, 13:49 hat geschrieben:Bei uns gibt es reihenweise Schützenvereine und die Waffengesetze werden vielfach nicht kontrolliert.
Dann mach Dich mal über Schützenvereine schlau. Das einzige Mal, wo in einem Schützenverein nach der Waffe (Einzelschuss, Kleinkaliber) gegriffen wird, ist beim Königsschießen. Und das auf einen hölzernen Vogel, der weit über den Köpfen der Schützen hängt.

Was Du meinst, sind die Sportschützen. Die schießen aber auch mit Kleinkaliber, auf jeden Fall nicht aus Sturmgewehren.

Nach den jüngsten Vorfällen in Deutschland sind die Waffengesetze verschärft worden. Niemand ist berechtigt, eine schussbereite Sport- oder Jagdwaffe mit sich zu führen. Zum Transport müssen Waffe und Munition getrennt aufbewahrt werden. Selbst Jäger haben keinen Waffenschein, sondern nur eine Waffenbesitzkarte und die Waffen sind einschließlich Schussspuren bei der Polizei registriert.

Sicher gibt es auch illegale Waffen, die sind aber nicht so verbreitet wie es den Anschein hat.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ms0815 »

Autobahn @ 24 Dec 2012, 15:47 hat geschrieben: Was Du meinst, sind die Sportschützen. Die schießen aber auch mit Kleinkaliber, auf jeden Fall nicht aus Sturmgewehren.

Nach den jüngsten Vorfällen in Deutschland sind die Waffengesetze verschärft worden. Niemand ist berechtigt, eine schussbereite Sport- oder Jagdwaffe mit sich zu führen. Zum Transport müssen Waffe und Munition getrennt aufbewahrt werden. Selbst Jäger haben keinen Waffenschein, sondern nur eine Waffenbesitzkarte und die Waffen sind einschließlich Schussspuren bei der Polizei registriert.

Sicher gibt es auch illegale Waffen, die sind aber nicht so verbreitet wie es den Anschein hat.
Dass ich nicht lache, in Deutschland gibt es doppelt so viele illegale Waffen, wie legale!

Die Gesetze sind auch nicht das Problem, sondern die (kaum vorhandenen) Kontrollen.
Es gab vor ein paar Monaten mal eine Umfrage bei diversen Gemeinden, wie viele Kontrollen diese durchführen.
Die Anzahl war bei vielen minimal, einige haben ein ganzes Jahr lang keinen einzigen Besitzer kontrolliert.

PS: Wikipedia:
In Deutschland gibt es ca. 10 Millionen registrierte Schusswaffen. Dies sind etwa 12 % der weltweit registrierten Schusswaffen. Damit ist die Quote legaler Schusswaffen gegenüber anderen Ländern extrem hoch. Der Anteil illegaler Schusswaffen in Deutschland überwiegt jedoch aufgrund einer Änderung des Waffengesetzes 1972.
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Beitrag von Electrification »

ms0815 @ 24 Dec 2012, 16:20 hat geschrieben: Dass ich nicht lache, in Deutschland gibt es doppelt so viele illegale Waffen, wie legale!

Die Gesetze sind auch nicht das Problem, sondern die (kaum vorhandenen) Kontrollen.
Es gab vor ein paar Monaten mal eine Umfrage bei diversen Gemeinden, wie viele Kontrollen diese durchführen.
Die Anzahl war bei vielen minimal, einige haben ein ganzes Jahr lang keinen einzigen Besitzer kontrolliert.
Schau mal wie hoch die Kriminalität in Deutschland oder Europa allgemein ist und vergleiche das mit den USA.

Für die Kontrollen fehlen wohl Mitarbeiter und die dürften dem allgemeinen Sparwahn zum Opfer gefallen sein, so wie auch Finanzbeamte fehlen (obwohl die ihre Kosten mehrfach reinholen würden) oder um bei der Eisenbahn zu bleiben, EBA-Mitarbeiter.

Meiner Meinung nach müsste der gesamte private Waffenbesitz verboten werden. Jäger und andere müssten ihre Gewehre für die Zeit des Gebrauchs bei einer speziellen Verwahrstelle abholen und danach wieder zurückbringen. Die Munition muss auch streng rationiert abgegeben werden und die Nutzer haben für jeden Schuss Rechenschaft abzugeben und einen schriftlichen Bericht zu erstellen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electrification @ 24 Dec 2012, 16:27 hat geschrieben: Die Munition muss auch streng rationiert abgegeben werden und die Nutzer haben für jeden Schuss Rechenschaft abzugeben und einen schriftlichen Bericht zu erstellen.
Das stelle ich mir insbesondere bei Jägern und Sportschützen lustig vor.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Boris Merath @ 24 Dec 2012, 18:34 hat geschrieben:Das stelle ich mir insbesondere bei Jägern und Sportschützen lustig vor.
Es ist nicht lustig, sondern real. Jäger und Sportschützen müssen Nachweise über ihren Munitionsverbrauch führen, die so genannten Schießbücher.

Darüber hinaus wird auch der Erwerb von Waffen und Munition peinlich genau festgehalten und den Behörden übermittelt.
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andreas
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Beitrag von andreas »

ich mein, man macht sich immer über unsere Kuscheljustiz lustig und über unsere geringen Strafen, aber wenn man das liest
ie USA haben weltweit sowohl absolut als auch relativ zur Bevölkerung die größte Gefängnispopulation.[34] 2008 befanden sich über 2,4 % der Bevölkerung der USA entweder im Gefängnis (2,3 Millionen) oder sie waren zur Bewährung (4,3) oder zur Haftaussetzung (0,828) auf freiem Fuß.[35] Bis zum Jahr 2011 stieg die Zahl der Gefangenen auf über 2,4 Millionen.[36] Damit stehen die Vereinigten Staaten im Verhältnis von Gefängnisinsassen zur Einwohnerzahl mit Abstand weltweit an der Spitze. Die Kriminalitätsrate blieb hingegen zunächst konstant und nahm später sogar ab.
, dann muß man sagen, so falsch kanns dann doch nicht sein....

geklaut bei der wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Gefängnissyst...inigten_Staaten
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Naja, ein Mittelweg wäre schon angebracht, denn manchmal ist es schon enttäuschend wenn Jugendliche die jemanden ins Koma treten, oftmals sehr glimpflich davonkommen. Oftmals wird schwere Körperverletzung weniger schwer bestraft als Finanzbetrug, dabei ist die körperliche Unversehrtheit doch das wichtigste Gut und wichtiger als jeder finanzielle Schaden.
Die Strafen in Deutschland sind großteils in Ordnung, nur für schwere Körperverletzung sind sie oftmals zu niedrig und es werden zu viele Ausreden akzeptiert.

In den USA wird man doch für jeden Mist eingesperrt und man sieht dass die Leute dort erst recht zu Verbrechern werden. Die härtesten Strafen bringen nichts, wenn man nicht auch dafür sorgt dass die Leute sich bessern und wenn sie rauskommen möglichst nicht mehr straffällig werden. Auch sind die Zustände dort oftmals unwürdig und wenn dann Kleinganoven mit Schwerverbrechern zusammenkommen ist das für Erstere, die ja das Potenzial am ehesten haben da raus zu kommen, nicht gerade positiv.

Man muss eben abwägen und Leute wegen kleiner Vergehen nicht gleich einsperren sondern sinnigere Strafen wie Sozialarbeit usw. aufbrummen. Dazu sollte man Kleinkriminelle nie in der Nähe von denen haben die sich nie bessern werden, von Schwerverbrechern wie Mördern, die das Potenzial haben das wieder zu machen (also keine Affekt-Totschlag-Kandidaten, auch wenn das auch nicht schön ist).
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Niedrige Lebenserwartung in USA: Der kürzere Way of Life

Niedrige Lebenserwartung in den USA


Dort scheint ja schon das Tragen eines Gurtes bei der Autofahrt eine Einschränkung der Freiheit zu sein. Gurte sind wahrscheinlich sozialistisch. ;)

Das interessanteste ist ja dass man dort das mit Abstand teuerste Gesundheitssystem hat (pro Kopf 8000 Dollar, im Vergleich zum OECD-Schnitt von 3200 Euro), aber auch das mit Abstand schlechteste.
Liegt wohl an den hohen Kosten für Versicherungen und Absicherungen, um sich gegen Millionenklagen zu schützen und die überhöhten Verdienste der Ärzte und entsprechende Folgekosten für das Gesundheitssystem.
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Beitrag von 146225 »

Electrification @ 10 Jan 2013, 22:54 hat geschrieben: [...] und die überhöhten Verdienste der Ärzte [...]
Der einzige Punkt, wo ich Dir entschieden widersprechen muß: Gute Ärzte sowie auch gutes nichtärztliches medizinisches (Pflege-)Personal kosten genauso sehr Geld wie gute Lokführer. Warum wohl haben wir in Deutschland von alledem zu wenig?
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 10 Jan 2013, 22:54 hat geschrieben:


Niedrige Lebenserwartung in den USA

Du hast mal wieder ein polydimensionales Problem auf 1 oder 2 Dimensionen beschränkt.
Das interessanteste ist ja dass man dort das mit Abstand teuerste Gesundheitssystem hat (pro Kopf 8000 Dollar, im Vergleich zum OECD-Schnitt von 3200 Euro), aber auch das mit Abstand schlechteste.
Liegt wohl an den hohen Kosten für Versicherungen und Absicherungen, um sich gegen Millionenklagen zu schützen und die überhöhten Verdienste der Ärzte und entsprechende Folgekosten für das Gesundheitssystem.
Im vergleich zu Deutschland wo Stationsärzte im Krankenhaus für €5.000 im Monat 36 Stunden Dienste ableisten müssen (der Gesetzgeber geht davon aus das die Ärzte Nachts im Krankenhaus schlafen und "nur" im Notfall einspringen :rolleyes:) und am Ende verklagt werden können wenn sie völlig übermüdet Fehler produzieren, sind Ärzte in den USA überbezahlt ja.
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Beitrag von GSIISp64b »

Ich kenne Erzählungen, nach denen man in den USA für eine einzelne Krankenhausmahlzeit oder sogar für die Verabreichung einer Aspirin-Tablette dreistellige Dollarbeträge zahlen kann.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

GSIISp64b @ 11 Jan 2013, 00:11 hat geschrieben: Ich kenne Erzählungen, nach denen man in den USA für eine einzelne Krankenhausmahlzeit oder sogar für die Verabreichung einer Aspirin-Tablette dreistellige Dollarbeträge zahlen kann.
3 Stellig sicher nicht. Es wird aber in der Tat mehr für Medikamente wie Aspirin berechnet um damit andere Kosten zu subventionieren.

Im Durchschnitt berechnen Krankenhäuser Aspirin mit $ 0.65 pro Tablette.

http://www.npr.org/blogs/money/2009/11/18_...lar_asprin.html
Electrification
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Beitrag von Electrification »

146225 @ 10 Jan 2013, 23:14 hat geschrieben: Der einzige Punkt, wo ich Dir entschieden widersprechen muß: Gute Ärzte sowie auch gutes nichtärztliches medizinisches (Pflege-)Personal kosten genauso sehr Geld wie gute Lokführer. Warum wohl haben wir in Deutschland von alledem zu wenig?
Ich gebe dir ja absolut recht dass das Pflegepersonal, ob Krankenschwester oder Arzt in Deutschland zu wenig verdient, das müsste absolut mehr sein. Auch Landärzte verdienen zu wenig.
Wie in vielen Artikeln zu lesen ist, wäre aber schon alleine durch Umschichtung von Geldern von den Fachärzten hin zu Landärzten und Klinikärzten die Geschichte abzumildern und das ohne Zusatzkosten.

Ich bin der letzte der hier nicht mehr für unser Klinikpersonal fordern würde, aber in den USA scheint es genau ins andere Extrem auszuarten und das führt u. a. (nicht alleine) zu diesen Kosten.
Es kann ja nicht sein dass ein Land zwar die höchsten Kosten hat, aber die mieseste Versorgung für alle die zu den 99% gehören und vor allem für die, die sich keine Krankenversicherung leisten können.
Interessant sind ja hierzu die Antworten von Leuten die in den USA gelebt haben oder leben.
Galaxy hat geschrieben: Im vergleich zu Deutschland wo Stationsärzte im Krankenhaus für €5.000 im Monat 36 Stunden Dienste ableisten müssen (der Gesetzgeber geht davon aus das die Ärzte Nachts im Krankenhaus schlafen und "nur" im Notfall einspringen rolleyes.gif) und am Ende verklagt werden können wenn sie völlig übermüdet Fehler produzieren, sind Ärzte in den USA überbezahlt ja.
Ich habe nie behauptet dass bei uns die Bezahlung gut wäre, es ging hier um die USA und unser System müsste dringend geändert werden, auch um sich die Fachkräfte zu erhalten.
Aber dort wo es besser geregelt ist, wie in den skandinavischen Ländern, wie auch nicht in US-Größenordnungen verdient. Eine gute Bezahlung ist wichtig, aber so wie man liest haben die USA das teuerste Medizinstudium und durch die völlig überhöhten Kosten sind dann natürlich verständlicherweise hohe Löhne an der Tagesordnung, auch um die Schulden abzubezahlen. Da tritt dann wieder die Frage auf ob hohe Studiengebühren wirklich sinnvoll sind.

Zu den dreistelligen Werten, im Spiegel-Forum steht ein Beitrag eines Users der wegen Beschwerden beim Arzt war, nicht mal richtig untersucht wurde und für ca. 30 Minuten 600 $ zahlen musste.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 11 Jan 2013, 00:50 hat geschrieben: Zu den dreistelligen Werten, im Spiegel-Forum steht ein Beitrag eines Users der wegen Beschwerden beim Arzt war, nicht mal richtig untersucht wurde und für ca. 30 Minuten 600 $ zahlen musste.
Ich denk aber nicht, dass man das verallgemeinern kann. Hier wie dort gibts vermutlich schwarze Schafe in so ziemlich allen Berufsgruppen (eben auch bei den Ärzten). Sei es in Sachen Kompetenz, sei es in Sachen gestalterisch anspruchsvolle Abrechnungen.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Electrification @ 11 Jan 2013, 00:50 hat geschrieben:Es kann ja nicht sein dass ein Land zwar die höchsten Kosten hat, aber die mieseste Versorgung für alle die zu den 99% gehören und vor allem für die, die sich keine Krankenversicherung leisten können.
99%? Die Mehrheit der Amerikaner geniest ein excellentes Gesundheitssystem. Die meisten sind über den Arbeitgeber versichert. Das Problem ist das bisher 15% der Bevölkerung keinen wirklichen Zugang dazu hatte. Das Problem sind nicht die Armen. Die Senioren (über 65) und die Armen werden durch die US Bundesregierung versichert. Das Problem an der Sache ist das Arm wirklich Arm bedeutet. Die 15% hatten genügend Geld um nicht als arm zu gelten, konnten sich aber keine private Versicherung leisten. Das Medicaid Programm hat das gleiche moralische Dilemma wie Hartz4 in Deutschland. Diejenigen die ihr Geld verprassen kommen sofort in den Genuss des Programms, und derjenige der Geld beiseite gelegt hat und ein Haus angespart hat muss alles liquidieren.

Übrigens der Bundesstaat Massachusetts hat seit 2006 eine staatlich garantierte Versicherung für alle Bürger. Würde eingeführt durch die kapitalistische Heuschrecke Mitt Romney. ;)
Eine gute Bezahlung ist wichtig, aber so wie man liest haben die USA das teuerste Medizinstudium und durch die völlig überhöhten Kosten sind dann natürlich verständlicherweise hohe Löhne an der Tagesordnung, auch um die Schulden abzubezahlen. Da tritt dann wieder die Frage auf ob hohe Studiengebühren wirklich sinnvoll sind.
Wenn man mal von Institutionen wie die Harvard Medical School absieht bin ich mir gar nicht sicher ob das Medizinstudium in den USA wirklich teurer ist. Der Unterschied ist das ein Lokführer in den USA seinem Arzt nicht per Steuern das Studium mitfinanziert hat.
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Beitrag von Galaxy »

Etwas für den Humor:

Die USA bauen nicht den "Todesstern."

Es gab eine Gruppe von Scherzkekse die dieses per Petition gefordert haben. Da sie innerhalb von 30 Tagen 25.000 Unterschriften gesammelt haben war das White House gezwungen dazu offiziell Stellung zunehmen.

https://petitions.whitehouse.gov/petition/s...r-2016/wlfKzFkN

:D

- Ein Death Star würde $850,000,000,000,000,000 kosten. Wir wollen das Defizit reduzieren nicht vergrößern.

- Die Obama Administration unterstützt nicht die Zerstörung ganzer Planeten.

- Die ISS wird erwähnt. "That's no moon, it's a space station"

- Der NASA Mars Roboter Curiosity hat immerhin ein Laser an bord.

- DARPA (forschungs Abteilung vom Pentagon) arbeitet an Roboter die den AT-ATs von Star Wars ähneln.

- POTUS Obama kann mit einem Lichtschwert umgehen.

- Ach ja und wenn ihr eine Karriere in den Bereichen Wissenschaft, Technik, oder Mathematik nachgeht, möge die Macht mit euch sein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die beste Nachricht aus den USA seit langem!
Jetzt müssen sie nur noch aufhören den Planet anderweitig kaputt zu machen..
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