Sommerzeit, Sinn der Zeitumstellung

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Naseweis @ 29 Mar 2010, 18:39 hat geschrieben:Der ICE in München würden dann um 10:30 Uhr abfahren und in Stuttgart um 12:35 Uhr ankommen (scheinbare Fahrzeit 02:05). Der Gegenzug müsste aber um 11:05 in Stuttgart abfahren um um 12:30 Uhr in München anzukommen (scheinbare Fahrzeit 02:25). Die tatsächliche Fahrzeit beträgt in beiden Fällen 02:15, nur ist eben Stuttgart ca. 2,4 ° westlich von München und so ca. 10 Sonnenminuten später dran. Aufbruch in die Moderne!  :ph34r:
@ Naseweis

Der ICE 518 fährt um 11:23h (MEZ) von München nach Dortmund. Er trifft um 13:47h (MEZ) in Stuttgart ein. Das sind 2:24h Fahrtzeit.

München Hbf liegt 12 Minuten hinter der Sonnenzeit (die in Frankfurt/Oder zufällig der MEZ entspricht). Also fährt dieser Zug dann um 11:35h Münchner Zeit los und erreicht Stuttgart um 14:10h Stuttgarter Zeit (Hbf liegt 23 Minuten hinter der Sonnenzeit). Somit kommen wir dann auf eine kalendarische Reisezeit von 2:35h – die tatsächliche Reisezeit bleibt aber gleich.

Der Gegenzug ICE 1091 fährt um 11:12h (MEZ) in Stuttgart los und erreicht München um 14:02h (MEZ). Das sind 2:50h (warum braucht er eigentlich länger?)

Umgerechnet auf Ortszeiten bedeutet dies: Abfahrt in Stuttgart um 11:35h (Stuttgarter Zeit) und Ankunft in München um 14:14h (Münchner Zeit). Kalendarische Reisezeit 2:39h.

Aber eigentlich solltest Du es als Eisenbahnfan wissen. Die Eisenbahnen haben darauf gedrängt, eine (zunächst nationale) einheitliche Zeitzone einzuführen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitzone#Einf..._in_Deutschland

Die MEZ hat allerdings gewaltige Nachteile für den Biorhythmus der Menschen. Während es in Warschau um 08:00h MEZ schon 8:36 h Sonnenzeit ist, ist es in Madrid erst 6:16h Sonnenzeit, und nach der Sommerzeit 5:16h. Sonnenaufgang in Madrid ist morgen (30.03.2010) um 8:03h (MESZ) (München 6:51h MESZ)

MESZ=Mitteleuropäische Sommerzeit
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 3 May 2007, 11:38 hat geschrieben: Für die Kühe ist es tatsächlich ein Stress. Ich habe mal gehört, dass die Bauern daher eine Umstellung von 3x20 Minuten machen. Wie kompliziert!
Warum werden die Kühe heute überhaupt nach Uhr gemolken. Zu Grossvaters Zeiten wurde der Arbeitsrhytmus dem Sonnenstand angepasst, so dass man im Sommer schon teilweise um 4:30 aufstand und erst gegen 22:00 ins Bett kam, während man im Winter schon um 8:00 ins Bett ging und manchmal bis 8:00 ausschlafen konnte. Elektrisches Licht gabs erst ab 1917.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 29 Mar 2010, 18:25 hat geschrieben: Jawoll, jedem Kaff seine eigene Uhrzeit. Bei mir wäre es jetzt erst 16:53h :lol:
Im 19. Jahrhundert gab es das wirklich. In Speyer gingen die Uhren 24 Minuten anders als in München. Und in Basel Bad Bahnhof gab es 4 Minuten Unterschied zum Bahnhof der SBB.
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 2 Apr 2010, 00:51 hat geschrieben: Warum werden die Kühe heute überhaupt nach Uhr gemolken. Zu Grossvaters Zeiten wurde der Arbeitsrhytmus dem Sonnenstand angepasst, so dass man im Sommer schon teilweise um 4:30 aufstand und erst gegen 22:00 ins Bett kam, während man im Winter schon um 8:00 ins Bett ging und manchmal bis 8:00 ausschlafen konnte. Elektrisches Licht gabs erst ab 1917.
Schön, dass meine Anmerkung nach 3 Jahren (!) kommentiert wird. Ich kann mich kaum mehr daran erinnern, diese geschrieben zu haben. :lol: Aber ganz im Ernst: Ich finde die Antwort darauf interessant.
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Beitrag von Naseweis »

Autobahn @ 29 Mar 2010, 20:05 hat geschrieben:@ Naseweis
Der ICE 518 fährt um 11:23h (MEZ) von München nach Dortmund. Er trifft um 13:47h (MEZ) in Stuttgart ein. Das sind 2:24h Fahrtzeit.
So genau brauchen wir die Fahrzeit nicht, aber das können wir gerne nehmen!
München Hbf liegt 12 Minuten hinter der Sonnenzeit (die in Frankfurt/Oder zufällig der MEZ entspricht). ... Stuttgarter Zeit (Hbf liegt 23 Minuten hinter der Sonnenzeit).
Das dagegen ist ungleich interessanter, danke fürs Nachschauen!
... Also fährt dieser Zug dann um 11:35h Münchner Zeit los und erreicht Stuttgart um 14:10h Stuttgarter Zeit ...
Äh, ganz sicher bin ich mir nicht, aber auch verglichen mit dem Beispiel unten (Warschau/Madrid) meine ich, dass es um MEZ-11:23 in München erst Sonne-11:11 ist und in Stuttgart um MEZ-13:47 erst Sonne-13:24. Das wäre so herum, wie ich es in meinen Beispiel beschrieben hat.
Somit kommen wir dann auf eine kalendarische Reisezeit von 2:35h – die tatsächliche Reisezeit bleibt aber gleich.
Also betrüge die kalendarische Fahrzeit nur 02:13. Auf dem Weg nach Westen fährt der Zug mit der Sonne, die Zeit vergeht also langsamer. Im Extremfall wäre der Zug so schnell wie die Erddrehung und es vergeht gar keine Zeit. Rund um den Nordpol könnte man das zu Fuß machen. Für Flugreisende sollte das auch mit den Zeitzonen eine realistische Angelegenheit sein, z.B. wenn man von MEZ-Europa in einer Stunde nach Großbritannien fliegt (vielleicht Düsseldorf - London? ;)).
Der Gegenzug ICE 1091 fährt um 11:12h (MEZ) in Stuttgart los und erreicht München um 14:02h (MEZ). Das sind 2:50h (warum braucht er eigentlich länger?)
Da hast du wohl eine Baustelle (Umleitung über Aalen) erwischt, normalerweise fährt er Stuttgart MEZ-12:12 - München MEZ-14:33 (aus NRW kommend, 11:12 - 13:33 kommt aus Berlin), Fahrzeit also 02:21. Das passt zur Westrichtung mit 02:24. Siehe hier: Fernverkehrs-Kursbuch.
Umgerechnet auf Ortszeiten bedeutet dies: Abfahrt in Stuttgart um 11:35h (Stuttgarter Zeit) und Ankunft in München um 14:14h (Münchner Zeit). Kalendarische Reisezeit 2:39h.
Auch hier wieder umgekehrt, er ist scheinbar langsamer: Stuttgart Sonne-11:49 - München Sonne-14:21, nämlich kalendarisch 02:31.
Aber eigentlich solltest Du es als Eisenbahnfan wissen. Die Eisenbahnen haben darauf gedrängt, eine (zunächst nationale) einheitliche Zeitzone einzuführen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitzone#Einf..._in_Deutschland

Die MEZ hat allerdings gewaltige Nachteile für den Biorhythmus der  Menschen. Während es in Warschau um 08:00h MEZ schon 8:36 h Sonnenzeit ist, ist es in Madrid erst 6:16h Sonnenzeit, und nach der Sommerzeit 5:16h. Sonnenaufgang in Madrid ist morgen (30.03.2010) um 8:03h (MESZ) (München 6:51h MESZ)

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Beitrag von Rohrbacher »

Ich leiste mir ja meine eigene Zeitzone. :D
Einsamer_Wolf86

Beitrag von Einsamer_Wolf86 »

Wird echt Zeit, das der Shit mit Sommerzeit abgeschafft wird... Welchen Nutzen haben wir denn davon? das es Abends um 11 noch hell is? na toll...
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Beitrag von DumbShitAward »

Find das mit der Sommerzeit eigentlich gut, so kann man in aller Ruhe noch um 10 auf der Terrasse sitzen und es sich gut gehen lassen. Die Umstellung macht mir persönlich nicht sonderlich zu schaffen (es sei denn ich vergesse mal wieder eine bestimmte Uhr umzustellen und richte mich dann blöderweise auch noch nach der).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von FR16 »

Einsamer_Wolf86 @ 30 Oct 2010, 23:59 hat geschrieben:Wird echt Zeit, das der Shit mit Sommerzeit abgeschafft wird... Welchen Nutzen haben wir denn davon? das es Abends um 11 noch hell is? na toll...
Wird Zeit, daß endlich die Winterzeit abgeschafft wird. Und bis um 11 ist es selbst bei der Sonnenwende nicht hell, am 21.06.2010 war der Sonnenuntergang um *nachschau* 19.55...
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Weiß ja nicht, wo du nachgeschaut hast, aber Sonnenuntergang am 21.06. ist in München um 20:17 Uhr MEZ = 21:17 Uhr MESZ. Danach folgt dann erst die Dämmerung, die sich über gut eine Stunde hinzieht.
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
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Alex420-V160
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Beitrag von Alex420-V160 »

FR16 @ 31 Oct 2010, 00:51 hat geschrieben: Wird Zeit, daß endlich die Winterzeit abgeschafft wird.
Du willst die natürliche Zeit abschaffen!? Wie definiert sich denn deiner Meinung nach der Mittag? Mittag ist der Zeitpunkt des höchsten Sonnenstandes - und der ist nunmal gegen 12 Uhr und nicht gegen 13 Uhr... :wacko:
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Beitrag von FR16 »

Bei im Hintergrund laufendem Fernseher Forenbeiträge schreiben, das kann nix werden, ich gebs ja zu ;)
-P-fan\ @ 31.10. 2010,05:44 hat geschrieben:Weiß ja nicht, wo du nachgeschaut hast, aber Sonnenuntergang am 21.06. ist in München um 20:17 Uhr MEZ = 21:17 Uhr MESZ. Danach folgt dann erst die Dämmerung, die sich über gut eine Stunde hinzieht.
Der Mann hat recht. Bookmark ist gelöscht, blöde Falschrechner :angry:
-Alex420-V160\ @ 31.10.2010,06:18 hat geschrieben:Du willst die natürliche Zeit abschaffen!? Wie definiert sich denn deiner Meinung nach der Mittag? Mittag ist der Zeitpunkt des höchsten Sonnenstandes - und der ist nunmal gegen 12 Uhr und nicht gegen 13 Uhr...
Der Mann hat auch recht. Da hätte wohl ein Smilie hingehört. Gemeint hatte ich sowas wie eine - vollkommen realistisch zu erwartende - Verschiebung der Zeitzonen ;)

Aber zumindest ist es nicht erst um elf dunkel, wenn die Sonne um 21.17 untergeht :P
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Beitrag von P-fan »

Wobei noch zu beachten ist, dass der sog. "wahre Mittag" in München zwischen 11:57 Uhr MEZ Anfang November und 12:28 Uhr MEZ Mitte Februar schwankt. http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitgleichung
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ich würde ja vorschlagen, den Mittag ganzjährig auf 13:20 Uhr zu definieren. Dann hätte man es im Sommer noch etwas länger hell und im Winter würde es nie vor 18 Uhr dunkel werden. Einziger Nachteil: Im Winter geht die Sonne mitunter erst um 9:30 Uhr auf. Aber ich glaube, man kann besser damit leben, dass es in den ersten zwei bis drei Stunden am (Durchschnitts-Arbeits-)Tag dunkel ist, als dass es - wie Ende Dezember - in den letzten ~ 5 Stunden schon dunkel ist.
elchris
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Beitrag von elchris »

Im Winter ist es doch eh scheissegal wie spät es ist. Es ist zu kalt, zu nass und zu dunkel.
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Beitrag von P-fan »

josuav @ 31 Oct 2010, 13:43 hat geschrieben:Ich würde ja vorschlagen, den Mittag ganzjährig auf 13:20 Uhr zu definieren. Dann hätte man es im Sommer noch etwas länger hell und im Winter würde es nie vor 18 Uhr dunkel werden. Einziger Nachteil: Im Winter geht die Sonne mitunter erst um 9:30 Uhr auf. Aber ich glaube, man kann besser damit leben, dass es in den ersten zwei bis drei Stunden am (Durchschnitts-Arbeits-)Tag dunkel ist, als dass es - wie Ende Dezember - in den letzten ~ 5 Stunden schon dunkel ist.
Dein Kollege, der fünf Längengrade entfernt zuhause ist, würde dann wieder andere Zeiten vorschlagen, weil bei ihm Sonnenauf- und -untergang um 20 Minuten abweicht, entsprechend mehr bei einer größeren Differenz der Längengrade. Ganz abgesehen von anderen Breitengraden innerhalb Europas.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Da müsste man dann schauen, ob das vertretbar wäre in ganz Europa.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Es gibt eine interessante Webseite, die die Abschaffung der Sommerzeit thematisiert: Initiative zur Abschaffung der Sommerzeit.

Die Gründe, warum die Sommerzeit abgeschafft werden soll, ist recht vielfältig.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ehrlichgesagt ists mir auch lieber, wenns im Sommer abend länger hell ist. In der früh schlaf ich noch, da hab ich von der Stund nix. :lol:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

yeg009a @ 3 Nov 2010, 19:13 hat geschrieben:Es gibt eine interessante Webseite, die die Abschaffung der Sommerzeit thematisiert: Initiative zur Abschaffung der Sommerzeit.

Die Gründe, warum die Sommerzeit abgeschafft werden soll, ist recht vielfältig.
Mit gefällt das Zitat auf dieser Seite:
Es ist nicht länger hell, sondern früher spät und später kühl
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

yeg009a @ 3 Nov 2010, 19:13 hat geschrieben:Es gibt eine interessante Webseite, die die Abschaffung der Sommerzeit thematisiert: Initiative zur Abschaffung der Sommerzeit.

Die Gründe, warum die Sommerzeit abgeschafft werden soll, ist recht vielfältig.
Unsere Altvorderen wussten schon, warum sie ihren Tagesablauf nach dem Stand der Sonne ausgerichtet hatten. Der Mensch hat nämlich eine innere Uhr, die vom Tageslicht gesteuert wird. Und da unterscheidet er sich nicht von anderem Getier.

Schuld an der Misere ist die Eisenbahn *), denn mit den ständig wechselnden Ortszeiten konnte man keinen Fahrplan erstellen. Zwischen Königsberg (heute Kaliningrad) und Aachen liegt immerhin eine Stunde Zeitunterschied bei der "Ortszeit". Aber gut, dass kann man nach einer Gewöhnungszeit verkraften.

Anders sieht es aber aus, wenn eine Fläche von Polen bis Spanien in einer Zeitzone zusammengefasst ist.

Ein Schichtbeginn um 06:00h MESZ (Sommerzeit) entspricht in:
  • Warschau 05:25
  • Berlin = 05:00
  • Düsseldorf = 04:20
  • Brüssel = 04:15
  • Paris = 04:10
  • Madrid = 03:45
"High Noon" ist dann in Madrid schon um 09:45 h Ortszeit und Schichtende um 11:45 h. Blöderweise geht die Sonne in Madrid im Juni aber erst um 06:00 h auf und die Dämmerung endet erst um 23:00 h. Also bleiben dem Kollegen der Frühschicht nur 04:45 h abzüglich Vorbereitung (Aufstehen, Duschen, Frühstück, Weg zur Arbeit etc.) für einen nach biologischen Maßstäben erholsamen Schlaf.

*) und der Rest der Industrialisierung
;)

P.S.: Ohne Sommerzeit gelten alle Werte plus eine Stunde.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von yeg009a »

Autobahn @ 3 Nov 2010, 20:44 hat geschrieben:
yeg009a @ 3 Nov 2010, 19:13 hat geschrieben:Es gibt eine interessante Webseite, die die Abschaffung der Sommerzeit thematisiert: Initiative zur Abschaffung der Sommerzeit.

Die Gründe, warum die Sommerzeit abgeschafft werden soll, ist recht vielfältig.
Unsere Altvorderen wussten schon, warum sie ihren Tagesablauf nach dem Stand der Sonne ausgerichtet hatten. Der Mensch hat nämlich eine innere Uhr, die vom Tageslicht gesteuert wird. Und da unterscheidet er sich nicht von anderem Getier.

Schuld an der Misere ist die Eisenbahn *), denn mit den ständig wechselnden Ortszeiten konnte man keinen Fahrplan erstellen. Zwischen Königsberg (heute Kaliningrad) und Aachen liegt immerhin eine Stunde Zeitunterschied bei der "Ortszeit". Aber gut, dass kann man nach einer Gewöhnungszeit verkraften.
Paris (s. Abschnitt Frankreich *LINK*) hatte in der Zeit, als es noch keine Vereinheitlichung (s. Unten) der Zeitzonen gab, das Problem am besten gelöst, um den Fahrplan am einfachsten erstellen zu können, eine eigene Pariser Zeit geschaffen, so entstand zwei Zeiten in Paris im Bahnhof zeigte die Uhr die Pariser Zeit und am Bahnhofsgebäude, wo man es von der Straße aus einsehen konnte, eine reale Ortszeit anzeigte. Entlang der Strecke wurden die Zeitzonen markiert, das die Fahrgästen möglichkeit bot, nach befahren jeder Zeitzone ihre Uhren umzustellen (was es meines Erachtens in erster Linie nicht nötig war, denn, sie hätten ihre Uhr so lange lassen können, bis sie ihre Fahrt beendet hatten und erst dann hätten sie ihre Uhr am Zielbahnhof auf die Ortszeit eines anderen Ortes umstellen können.
Anders sieht es aber aus, wenn eine Fläche von Polen bis Spanien in einer Zeitzone zusammengefasst ist.

Ein Schichtbeginn um 06:00h MESZ (Sommerzeit) entspricht in:
  • Warschau 05:25
  • Berlin = 05:00
  • Düsseldorf = 04:20
  • Brüssel = 04:15
  • Paris = 04:10
  • Madrid = 03:45
Ja, das ist eben in dieser Situation nicht ideal, unabhängig davon, ob Sommerzeit, oder Normalzeit, was ich persönlich dafür bin, auch ohne Sommerzeit, eine eigene Zeitzone zu schaffen und zwar pro Längengrad alle 4 Minuten. Für die Fahr- und Flugplanberechnung könnte man die Greenwich-Mean-Zeit anwenden. D.h. Stuttgart zum Beispiel liegt östlich vom 9°-Meridian, also ist es GMT+0:36, ab ca. 5:30 Uhr (9°-Zeit) beginnt der Berufsverkehr und endet um ca. 8:00 Uhr - also nehmen die Planer die GMT-Zeit als Grundlage und berechnen den Fahrplan so: Die HVZ beginnt um 4:54 Uhr GMT und endet um 7:24 Uhr GMT. Mit der GMT-Zeit lassen sich die Fahrpläne (vor allem ganz Wichtig, die Anschlüsse) sehr einfach berechnen. Nach Ende der Planung können die Fahrpläne (im Nahbereich in Realzeit ausgedruckt werden, im Fernverkehr in GMT und Realzeit (beides ist wichtig, um die Fahrzeit eines Fernzuges wegen der Entfernung leichter berechnen zu können)). Ferner wäre das sowohl für die Spanier, als auch für die Polen eine Wohltat, wenn sie durch die Realzeit einen geregelten Tagesablauf haben, weil die Zeit einfach Natürlich ist, und deswegen es mehr als recht, wenn wir statt 1 Std.-Zone 4 Min. Zonen hätten.

Selbst ich hatte Probleme damit, zu akzeptieren, daß es in Paris (sie gehört entweder zur WEZ, oder GMT+0:08 (2°-Zeit)) zum Beispiel um die gleiche Zeit, also am Abend, noch hell ist, während es in Stuttgart bereits dunkel ist. Und genau diese Diskrepanz werden einige Leute damit zu kämpfen haben, wie zum Beispiel die Touristen aus Warschau, die in Madrid auf einer Stadttour sind.

Als Beispiel dient der Fahrplan Stuttgart - Ulm mit IRE 4225:
BahnhofGMTOrtszeit
Stuttgart09:0209:38
Plochingen09:1609:52
Göppingen09:2710:07
Geislingen09:4010:20
Ulm10:0210:42
Grün = 9°-Zeitzone (GMT +0:36)
Blau = 10°-Zeitzone (GMT +0:40)

//Edit: Wie konnte ich beim schreiben einfach an die US-Hauptstadt denken? :rolleyes:
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ach herrje, ist das kompliziert. Warum nicht einfacher und weltweit die GMT (oder was auch immer) verwenden? Ist mir doch reichlich wurscht, ob ich jetzt um 8, 9, 14:30 oder um 20 Uhr aufsteh, wenn da immer die Sonne aufgeht. Muß man sich halt an andere Uhrzeiten gewöhnen, aber was solls.
Ich war auch Unianfang um halb Neun gewöhnt und mußte mich auch halb acht umgewöhnen als ich nach DD bin. Hier im Osten fängt der Tag einfach ein bisschen früher an. In der Arbeit, beim ÖPNV und sonst auch fast überall.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Hot Doc @ 6 Nov 2010, 01:30 hat geschrieben: Ach herrje, ist das kompliziert.
Das Geschreibsel am besten einfach nicht beachten.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

yeg009a @ 6 Nov 2010, 01:07 hat geschrieben:Als Beispiel dient der Fahrplan Stuttgart - Ulm mit IRE 4225:
BahnhofGMTOrtszeit
Stuttgart09:0209:38
Plochingen09:1609:52
Göppingen09:2710:07
Geislingen09:4010:20
Ulm10:0210:42
Grün = 9°-Zeitzone (GMT +0:36)
Blau = 10°-Zeitzone (GMT +0:40)
Nachtrag:

In dieser Ortszeit wollen die Fahrgäste zum Beispiel um 10:00 Uhr (so, wie es jetzt in der MEZ ist) mit dem IRE fahren und nicht um halb 10:
BahnhofGMTOrtszeit
Stuttgart09:2410:00
Plochingen09:3810:14
Göppingen09:4910:29
Geislingen10:0210:42
Ulm10:2411:04
Besonders wichtig ist es, die Anschlüsse an Knotenbahnhöfen bei der Fahrplanberechnung zu berücksichtigen.


Hot Doc @ 6 Nov 2010, 01:30 hat geschrieben:Ach herrje, ist das kompliziert.
Sicher ist das kompliziert, aber warum so einfach, wenn es auch komplizierter geht? ;)

Den Bericht, wie es zu einer GMT kam, habe ich in meinem vorherigen Beitrag verlinkt, anscheinend war es den Leuten in der damaligen Zeit gar nicht so kompliziert, Ortszeiten zu wechseln, wenn sie während der Fahrt die markierten Zeitzonen befuhren.
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Beitrag von Bayernlover »

Merkst Du dass das Blödsinn ist mir den Zeiten?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Mir war es anhand der Chat-Diskussion klar, daß es durchaus Leute gibt, die meine Ansichten zu den Zeiten für einen Blödsinn halten, aber das hält mich nicht davon ab, meine Meinung kundzutun, wenn jeder der Meinung ist, daß eine Stunde Unterschied in Ordnung ist, dann kann man das durchaus machen. Das Problem mit der riesigen 1-Std.-Zone hat Autobahn anschaulich angeführt (es ist so, wie wenn die USA aus einer einzigen Zeitzone bestünde), weswegen es besser ist (Autobahns Meinung "Schuld ist an der Misere ist die Eisenbahn") die 1-Std.-Zone an den Staatsgrenzen enden zu lassen (also Frankreich/Deutschland, Schweiz und Italien; BeNeLux/Deutschland). Das wäre auch sinnvoll, dann hätte Frankreich zum Beispiel WEZ und Deutschland, sowie andere Länder die östlich des 15°-Meridians leben (bis ca. 22,5° - Die Zeitzonengrenze muß an der Staatsgrenze entlang laufen) MEZ.

Doch reicht das meiner Meinung nach nicht, weil 1 Std. Unterschied immer noch zu viel ist, kam ich auf 20 Minuten (auch nicht ganz optimal), die Idee mit 4-Minuten-Zone das BajK im Chat erwähnt hatte finde ich ganz gut, so kann man es viel besser nachvollziehen, wo welche Zeit gilt, wenn jemand einen Blick auf den Straßenatlas (vorausgesetzt, es ist mit geographischen Gittern und Zeitzonengrenzen (in den Städten, wo die geographische Grenze ±0,5°* verläuft, kann die Zeitzone an der Stadt- bzw. Gemeindegrenze verlaufen, vorausgesetzt, die Gemeinde liegt hauptsächlich in der Zone, in der die Zeit gilt) versehen) wirft, und danach weiß: "Aha, dort gilt eine andere Zeit." Und so läßt sich das im Fahrplan des Nahverkehrs auch optisch verdeutlichen, wo, welche Zeit gilt.

Bisher war ich der Meinung, daß jede Ort eine eigene Zeit (das ist sogar noch genauer) haben müßte, was es sich als einen noch größeren Blödsinn, als BajK's Idee herausstellt.


*z.B. 8,5° - 9,5°
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Beitrag von Bayernlover »

Viel zu kompliziert. Wenn dann eine einzige Zeit für alle, wobei das auch Blödsinn ist. Was ich mich allerdings frage, wie Du dann in den Fahrplan gucken willst und wissen willst, wann Du Dich mit jemandem verabredest? Klar mit komplizierten Rechnereien. Und jetzt noch einmal die Frage: Worin liegt der Sinn? Dass die Sonne immer Punkt 12 über mir am Himmel steht oder wie? Darauf kann ich gut verzichten, Danke.

Manche Leute haben Probleme^^
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 6 Nov 2010, 13:00 hat geschrieben:Dass die Sonne immer Punkt 12 über mir am Himmel steht oder wie? Darauf kann ich gut verzichten, Danke.
Es ist für die biologische Uhr des Menschen schon wichtig, dass er in seinem Tagesrhytmus möglichst viel Tageslicht bekommt. Und zwar besonders am Morgen, wenn er aufsteht. Es ist allerdings relativ unwichtig, ob der höchste Sonnenstand Punkt Zwölf Uhr erreicht wird. Ein Zeitzonenabstand von einer Stunde ist völlig in Ordnung.

Betrachtet man die Karte der Zeitzonen, liegen die Niederland, Belgien, Luxemburg, Frankreich und Spanien eindeutig in der GMT-Zone. Die MEZ wurde in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich im Jahre 1940, in Spanien 1946 eingeführt. Vorher galt dort die GMT. Insgesamt erstreckt sich die MEZ über 33 1/2 Längengrade.

http://www.daylightmap.com/time/
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 6 Nov 2010, 13:00 hat geschrieben: Und jetzt noch einmal die Frage: Worin liegt der Sinn? Dass die Sonne immer Punkt 12 über mir am Himmel steht oder wie? Darauf kann ich gut verzichten, Danke.
Vorallem müsste man die Zeit dann nicht nur davon abhängig machen, wo man grade ist, sondern auch von der aktuellen Jahreszeit - die Länge der Tage ist ja nicht gleich, sondern ändert sich über das Jahr hinweg leicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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