Gehaltshöhe nach Arbeitsort sinnvoll?

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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ja, deshalb schrieb ich ja auch "selbst 1.500€ netto", und um die zu erreichen braucht man ja wohl mehr als 2.000€ brutto.
Egal, Fakt ist, dass Fdls unterbezahlt sind. Grotesk ist, dass ein (Ex?-)Fdl dagegen argumentiert :D
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Beitrag von ropix »

Ja vielleicht ist das ganze dann doch nicht so Fakt?

Ich hätte bislang jedenfalls nur 2 FDL jammern gehört mit ihrem Gehalt hinten oder vorne nicht auszukommen. Alle anderen machen den Eindruck als ob es schon gänge - die meisten sogar inklusive Auto dass nun doch eher zur oberen Preisklasse gehört.
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Beitrag von Electrification »

ropix @ 22 May 2013, 22:27 hat geschrieben: Ich hätte bislang jedenfalls nur 2 FDL jammern gehört mit ihrem Gehalt hinten oder vorne nicht auszukommen. Alle anderen machen den Eindruck als ob es schon gänge - die meisten sogar inklusive Auto dass nun doch eher zur oberen Preisklasse gehört.
Reden wir hier von Beamten? Die verdienen doch deutlich besser als junge, angestellte Fdl. Andererseits warum sollen Fdl fremden Leuten etwas vorjammern?
Ich habe selbst auf dem Stellwerk gearbeitet und mich wundert nicht dass DB Netz derzeit massiv nach Fdl wildert und ich auch schon angesprochen wurde. Für das Geld aber nicht, da verdiene ich deutlich mehr.
Fdl ist ein schöner Beruf, aber mit mieser Bezahlung und das ist und bleibt Tatsache.

Die Fdl verdienen i.d.R. überall das gleiche für die gleiche Tätigkeit, was auch richtig ist, aber auch auf dem Land ist das verdammt wenig Geld.
Wer macht das in der heutigen Zeit denn noch? Sonntag, Nacht, an Feiertagen, zu den ungünstigsten Zeiten arbeiten und das für ein Butterbrot?

Die DB hat doch den Anspruch (aber auch nur eine typische Sonntagsrede) zu den 10 besten Unternehmen Deutschlands zu gehören. Das geht aber nicht mit so einer Bezahlung oder der von einer sogenannten Arbeitnehmervertretung durchgewunkenen Mitarbeitervera..... "Zukunft-TV" mit dem man ohne große Probleme die Leute los werden kann die einem lästig sind.
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 25 May 2013, 16:11 hat geschrieben: Die Fdl verdienen i.d.R. überall das gleiche für die gleiche Tätigkeit, was auch richtig ist
Nein, das ist nicht richtig. Ein FDL auf einem Dorfbahnhof irgendwo in Neufünfland hat bedeutend niedrigere Kosten als einer in München, Stuttgart oder Hamburg - und hätte damit mit weniger Geld den selben Lebensstandard.
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Beitrag von Electrification »

JeDi @ 25 May 2013, 16:21 hat geschrieben: Nein, das ist nicht richtig. Ein FDL auf einem Dorfbahnhof irgendwo in Neufünfland hat bedeutend niedrigere Kosten als einer in München, Stuttgart oder Hamburg - und hätte damit mit weniger Geld den selben Lebensstandard.
Ich will nicht jedes Mal wieder von vorne damit anfangen, aber ich erkläre es gerne nochmal.

Die Arbeit am Stellwerk ist am Land die gleiche wie in der Stadt. Daher kann ich für die Tätigkeit an sich nicht weniger bezahlen. Für die höheren Lebenshaltungskosten muss es aber als Ausgleich eine Zulage geben, eine Ortszulage oder was auch immer.
Mir geht es ja nur darum dass für die gleiche Arbeit das gleiche bezahlt wird. Gegen einen Aufschlag, der nichts mit der Tätigkeit zu tun hat, sondern als Ausgleich zu sehen ist, habe ich nichts, das finde ich auch gut.

Hier kritisiere ich aber wiederholt dass DB Netz seine BZ für Bayern unbedingt nach München bauen musste und nicht Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen geschaffen wurden. In München wäre keiner auf diese BZ angewiesen gewesen und man kann vom BZ-Gehalt auch nicht vernünftig in München leben, vielleicht überleben, mehr aber nicht.
Nürnberg wäre hier ein guter Standort gewesen. Südwest ist ja auch in Karlsruhe und nicht in Stuttgart.
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Beitrag von chris232 »

Jetzt stellt sich mir immernoch die Frage: Wo ist der verdammte Unterschied zwischen "Ich zahle allen gleich und die in der Stadt bekommen eine Zulage" und "Ich zahl denen in der Stadt mehr" ? *kopf->tisch*
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von JeDi »

Electrification @ 25 May 2013, 16:39 hat geschrieben: Nürnberg wäre hier ein guter Standort gewesen. Südwest ist ja auch in Karlsruhe und nicht in Stuttgart.
...weil die Kosten da ja auch so unterschiedlich sind. Warum nicht Hof und Amorbach?
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Beitrag von Electrification »

chris232 @ 25 May 2013, 16:42 hat geschrieben: Jetzt stellt sich mir immernoch die Frage: Wo ist der verdammte Unterschied zwischen "Ich zahle allen gleich und die in der Stadt bekommen eine Zulage" und "Ich zahl denen in der Stadt mehr" ? *kopf->tisch*
Ganz einfach, weil die Bezahlung für die Tätigkeit die gleiche sein muss, denn der Aufwand und die Leistung ist überall die gleiche.
Die Ortszulage bekommt man ja nicht für die Ausübung der Tätigkeit, sondern für die höheren Lebenshaltungskosten, quasi als Benachteiligungsausgleich. Wobei es auf dem Land auch Benachteiligungen gibt, z. B. Einrichtungen die nur mit großer Mühe zu erreichen sind. Sollte man nicht vergessen, da gehören Veranstaltungen, Ärzteversorgung und andere Themen mit rein.
JeDi hat geschrieben: ...weil die Kosten da ja auch so unterschiedlich sind. Warum nicht Hof und Amorbach?
Die Kosten in Nürnberg sind deutlich niedriger als in München. Es muss ja nicht unbedingt eine Kleinstadt sein, wobei Hof die Arbeitsplätze sicher gebrauchen hätte können, ist aber zu sehr am Rand des Netzbezirks. Nürnberg wäre von überall gut zu erreichen und mittig. Ingolstadt wäre auch noch alternativ ein Standort gewesen.

Ist Amorbach nicht in einem anderen Netzbezirk? Ist ja nicht immer mit den Bundesländern identisch, wobei Süd fast ganz Bayern abdeckt.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Die Bezahlung ist also egal; Hauptsache, das ganze hat nen anständigen Namen??
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Beitrag von Electrification »

TramBahnFreak @ 25 May 2013, 17:16 hat geschrieben: Die Bezahlung ist also egal; Hauptsache, das ganze hat nen anständigen Namen??
Erkläre das bitte mal. Was verstehst du darunter?

Die Bezahlung der Fdl ist mies, das wurde in vielen Fällen angesprochen. Sie ist aber auch im ländlichen Raum mies.
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Beitrag von Bayernlover »

TramBahnFreak @ 25 May 2013, 17:16 hat geschrieben: Die Bezahlung ist also egal; Hauptsache, das ganze hat nen anständigen Namen??
Er wird es nie kapieren :D

Fdl-Gehalt 2500 Brutto aufm Land und 3000 Brutto in München sind anscheinend nicht das gleiche wie Fdl-Gehalt 2500 Brutto aufm Land und in München plus 500 Zuschlag in München.

2500+500 sind also nicht in jedem Fall 3000. Interessant.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 25 May 2013, 17:21 hat geschrieben: Fdl-Gehalt 2500 Brutto aufm Land und 3000 Brutto in München sind anscheinend nicht das gleiche wie Fdl-Gehalt 2500 Brutto aufm Land und in München plus 500 Zuschlag in München.

2500+500 sind also nicht in jedem Fall 3000. Interessant.
Habe ich das denn je behauptet? Mir ist klar dass das so und so die fiktiven 3000 Euro wären.

Ich habe nur den Eindruck dass ihr (bzw. du) das nicht kapiert. Es ist ein Unterschied, den ihr scheinbar nicht erkennen wollt.

Für die Tätigkeit bekommen beide 2500 Euro und somit ist das auch dem Kollegen auf dem Land erklärbar. Warum sollte er für die gleiche Arbeitsleistung weniger bekommen?
Die 500 Euro-Zulage würde der Münchner ja nicht für die Arbeitsleistung bekommen, sondern als Härtefallausgleich. Was ist daran so schwer zu verstehen?

Gleiche Arbeit, gleiches Geld, das ist die Devise und die wird mit einer Zulage nicht geändert, mit einer unterschiedlichen Bezahlung für die gleiche Arbeitsleistung sehr wohl.

Man wird nun mal für die Arbeitsleistung bezahlt und nicht für irgendwelche Lebenshaltungskosten. Da kann doch der Kollege auf dem Land nichts dafür, er hat ja im Gegenzug auch viele Nachteile. Nur eine Ortszulage ist hier fair.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Electrification @ 25 May 2013, 17:44 hat geschrieben: Härtefallausgleich.
So weit isses schon? :blink:
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 25 May 2013, 17:44 hat geschrieben: Ich habe nur den Eindruck dass ihr (bzw. du) das nicht kapiert. Es ist ein Unterschied, den ihr scheinbar nicht erkennen wollt.
Ja. Weil es keinen Unterschied zwischen 3.000€ und 3.000€ gibt.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 25 May 2013, 18:06 hat geschrieben: Ja. Weil es keinen Unterschied zwischen 3.000€ und 3.000€ gibt.
Du willst es nicht verstehen. Erkläre einem Fdl auf dem Land dass er 2500 Euro für seine Arbeit bekommt und einer in München 3000 Euro. Das versteht er zurecht nicht.
Wenn der Fdl in München aber auch 2500 Euro bekommt, dann ist das doch egal ob er nochmal 500 als Zulage für die Lebenshaltungskosten bekommt.

Für die Arbeitsleistung bekommen beide 2500 Euro.

Hier existiert nun mal ein Unterschied, die 3000 Euro sind immer 3000 Euro, aber der Münchner bekommt die 3000 Euro nicht komplett für seine Arbeitsleistung, da die nun mal überall gleich ist und gleich viel wert sein muss.
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Beitrag von Bayernlover »

Stimmt, dumme Leute verstehen den Unterschied echt nicht. Aber ich halte die FDL für schlau genug, als dass sie rechnen können und denen im Endeffekt egal ist, woher das Geld kommt.
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Beitrag von vuxi »

Electrification @ 25 May 2013, 18:13 hat geschrieben: Du willst es nicht verstehen. Erkläre einem Fdl auf dem Land dass er 2500 Euro für seine Arbeit bekommt und einer in München 3000 Euro. Das versteht er zurecht nicht.
Wenn der Fdl in München aber auch 2500 Euro bekommt, dann ist das doch egal ob er nochmal 500 als Zulage für die Lebenshaltungskosten bekommt.

Für die Arbeitsleistung bekommen beide 2500 Euro.

Hier existiert nun mal ein Unterschied, die 3000 Euro sind immer 3000 Euro, aber der Münchner bekommt die 3000 Euro nicht komplett für seine Arbeitsleistung, da die nun mal überall gleich ist und gleich viel wert sein muss.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Warum man die BZ nicht in Hintertupfing gebaut hat? Ganz einfach: Weil die BZ München keine neue Erfindung ist, sondern schon seit den 70ern existiert. Mit dem Umzug in das neue Gebäude 50m weiter wurde sie halt von BSZ in BZ umbenannt.

Die ganze Infrastruktur ist auf BZ in München ausgelegt (Zusammenführung aller Daten, Zugfunkzentrale etc), die Mitarbeiter haben in München gewohnt, die Nähe zur Verwaltung in München ist auch sinnvoll. Schon alleine aus technischen Gründen wäre eine Verlegung der BZ von München nach Regensburg vermutlich nicht in Frage gekommen. Inzwischen würde es vermutlich gehen - aber zum einen ist es jetzt dafür auch schon zu spät, und zum anderen dürfte die Nähe zur ehemaligen Bundesbahndirektion auch heute noch sinnvoll sein.

Was man wirklich krisitieren kann ist natürlich, dass man die "BZ Nürnberg" aufgegeben hat und die BZ München die Aufgaben übernommen hat, genauso wie man darüber diskutieren kann, ob es wirklich nötig ist, alle Fdls aus Bayern in München zusammenzuführen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Martin H. »

Boris Merath @ 25 May 2013, 19:45 hat geschrieben: ... genauso wie man darüber diskutieren kann, ob es wirklich nötig ist, alle Fdls aus Bayern in München zusammenzuführen.
Eben, die BZ steuert heutzutage weit mehr Strecken, als es die BSZ tat.
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Beitrag von ropix »

Martin H. @ 25 May 2013, 20:16 hat geschrieben: Eben, die BZ steuert heutzutage weit mehr Strecken, als es die BSZ tat.
wobei das auch daran lag dass die BZS halt von der BZ überholt wurde. Die BSZ hätte bis in die 90er durchaus das Münchner S-Bahn-Netz übernehmen sollen, allerdings war zu dem Zeitpunkt längst klar - mit der 1980 absolut museumsreifen Rechneranlage würde man nichts mehr gewinnen.

(Wenn man sich die Rechneranlage der BSZ und des ESTWs Murnau anschaut - Welten. Gut, zwischen Murnau und einem aktuellen Simis-D sieht es nicht besser aus :D )

Die Idee war wohl sogar in die BSZ die Strecken bis zu den größeren wichtigen Knoten zu steuern. 1969 heißt es dazu man will in den ersten Schritten das S-Bahn-Netz integrieren und stellt sich einen Ausbau bis ausschließlich Weilheim, Buchloe, Augsburg, Ingolstadt, Landshut und Rosenheim vor (nein, die Magistrale Wien-Pratislava Teilabschnitt München - Mühldorf war damals schon nicht erwähnt)

und ganz ehrlich - so ein Konzept find ich ja durchaus sinnvoll. Es muss nicht jeder Pampalesbetriebsbahnhof mit einem FDL besetzt sein. Die großen Knoten würden ja reichen. Nur Würzburg aus München zu steuern klingt nicht so sinnig irgendwie :D
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 25 May 2013, 18:19 hat geschrieben: Stimmt, dumme Leute verstehen den Unterschied echt nicht. Aber ich halte die FDL für schlau genug, als dass sie rechnen können und denen im Endeffekt egal ist, woher das Geld kommt.
Was hat das mit Dumm zu tun? Diesen Ton finde ich wirklich unangemessen.

Irgendwie willst du es nicht verstehen. Die Bezahlung findet nach Arbeitsleistung statt und nicht nach Lebenshaltung, sowas kann in einem Tarifvertrag in der Gehaltstabelle keine Beachtung finden.
Es kann kein E7Land und E7Stadt geben. Oder sagt man dann, Frauen haben i. d. R. höhere Lebenshaltungskosten und müssen mehr verdienen? E7 Land-Frau, E7 Land-Mann?

Warum sollte ein Fdl auf dem Land für seine Arbeitsleistung weniger bekommen? Da hätte er zurecht kein Verständnis dafür und man kann in keinem Tarifvertrag abbilden dass man für gleiche Arbeit unterschiedlich bezahlt, wenn der Tarif bundeseinheitlich ist wie es bei der Eisenbahn ist und das zurecht.
Die Lebenshaltungskosten sind kein Grund, denn das ändert nichts an der Arbeitsleistung und es ist ein Fremdfaktor.
Dafür kann man eben wie erwähnt eine Ortszulage einführen, um dies abzudämpfen. Diese Zulage hat nichts mit der Arbeit an sich zu tun und daher ist das auch zu rechtfertigen.
vuxi hat geschrieben: Erklär dem Ingenieur in Rostock warum er ein paar tausend Euro weniger verdient als der in München.
Kann man da überhaupt vergleichen? Es muss auch die gleiche Tätigkeit sein, denn Ingenieure haben eine große Bandbreite und es gibt in diesem Bereich keinen bundeseinheitlichen Tarifvertrag. Die höhere Bezahlung in München ist ja quasi ein Ortszuschlag, nur dass die Leute i. d. R. nicht in der gleichen Firma sind und daher kein Zusammenhang besteht. Wenn es eine Firma ist und ein Tarifvertrag besteht, dann wird das über Ortszuschläge und derartige Formen geregelt, denn die Lohntabellen unterscheiden nicht nach Lebenshaltungskosten.
Eine unterschiedliche Bezahlung für die gleiche Arbeit bei einem bundeseinheitlichen Tarif würde schon (zurecht) gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz verstoßen.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 26 May 2013, 14:05 hat geschrieben: Was hat das mit Dumm zu tun? Diesen Ton finde ich wirklich unangemessen.
So war das nicht gemeint und ich meinte damit auch nicht dich, sorry.

Mir ist es jetzt auch egal wie man das nennt, wenn das für dich die große Rolle spielt. Fakt ist, dass man den FDL (und auch den Tf und eigentlich allen anderen) in München mehr bezahlen muss als in Mecklenburg, da es da eben große Unterschiede in den Lebenshaltungskosten gibt und man sonst irgendwann kein Personal mehr findet.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 26 May 2013, 14:07 hat geschrieben: Mir ist es jetzt auch egal wie man das nennt, wenn das für dich die große Rolle spielt. Fakt ist, dass man den FDL (und auch den Tf und eigentlich allen anderen) in München mehr bezahlen muss als in Mecklenburg, da es da eben große Unterschiede in den Lebenshaltungskosten gibt und man sonst irgendwann kein Personal mehr findet.
Da sind wir doch absolut einer Meinung und haben das gleiche Ziel.
Natürlich muss der Fdl, Tf, Zub usw. in München mehr verdienen als in Unterkleindorf, aber das muss man mit Ortszulagen und anderen Ausgleichszahlungen für die Lebenshaltungskosten regeln.

Mir ging es nur darum dass das Tabellenentgelt für alle gleich sein muss, da ja auch alle die gleiche Arbeitsleistung vollbringen in ihrer Gehaltsgruppe.
Die Zulagen sind so und so immer individuell gestaltet und daher hat man da genug Spielraum und keiner (oder kaum einer) fühlt sich benachteiligt.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 26 May 2013, 14:10 hat geschrieben: Die Zulagen sind so und so immer individuell gestaltet und daher hat man da genug Spielraum und keiner (oder kaum einer) fühlt sich benachteiligt.
Eins noch: Wenn der Kollege aus Mecklenburg am Ende 2.500€ auf dem Gehaltszettel hat und der Kollege aus München 3.000€, und sich der Mecklenburger benachteiligt fühlt, wenn in der Tabelle etwas anderes steht.

Fühlt er sich dann nicht mehr benachteiligt, nur weil man das Münchner Extra-Geld anders nennt? Kann ich mir kaum vorstellen.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 26 May 2013, 14:21 hat geschrieben: Eins noch: Wenn der Kollege aus Mecklenburg am Ende 2.500€ auf dem Gehaltszettel hat und der Kollege aus München 3.000€, und sich der Mecklenburger benachteiligt fühlt, wenn in der Tabelle etwas anderes steht.

Fühlt er sich dann nicht mehr benachteiligt, nur weil man das Münchner Extra-Geld anders nennt? Kann ich mir kaum vorstellen.
Ich finde man kann das leichter erklären wenn jemand für die gleiche Arbeit das gleiche Geld bekommt und man dann sagt, der Kollege in München bekommt wegen der hohen Lebenshaltungskosten noch eine Zulage drauf.
Am Ende haben doch beide wieder in etwa das gleiche, wenn man die Kosten abzieht.

Man kann es nie allen recht machen, aber die meisten verstehen das.
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 26 May 2013, 14:47 hat geschrieben: Man kann es nie allen recht machen, aber die meisten verstehen das.
Ich finde, das ist Augenwischerei. Aber wenns die Leute glücklich macht, soll es mir recht sein.
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 26 May 2013, 14:49 hat geschrieben: Ich finde, das ist Augenwischerei. Aber wenns die Leute glücklich macht, soll es mir recht sein.
Mag sein dass es das ist, aber das ist eine psychologische Geschichte, so weiß jeder, für die Tätigkeit an sich bekommt jeder das gleiche. Zulagen sind ja auch so bei jedem anders, da manche sich um Nachtschichten reißen oder um Feiertage und dann natürlich auch besser dastehen als welche die das am liebsten abstoßen. Das Grundgerüst ist aber überall gleich.
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Beitrag von autolos »

Bayernlover @ 26 May 2013, 14:07 hat geschrieben: und man sonst irgendwann kein Personal mehr findet.
DAS ist doch der eigentlich Kern der Frage. Allgemein mit "Lebenshaltungskosten" zu argumentieren geht doch an der Sache vorbei. Die Mieten und Wohnungspreise sind in München sehr hoch. Gilt das aber auch für die Lebensmittelpreise, wenn ich in fußläufiger Entfernung Aldi, Lidl und andere Discounter finde, aber bspw. in Mecklenburg möglicherweise dafür mehrere km mit dem Auto fahren muss? Gilt das für Bekleidung, wo es in München auch reihenweise Billigläden gibt? Auch in München können fast alle Sachen zudem im Internet bestellt werden - zu denselben Preisen wie überall sonst in Deutschland. In München - nochmehr im Umland - herrscht Vollbeschäftigung, das seit mehreren Jahren. Die Gefahr ist, dass man keine Leute mehr findet, und deshalb muss ein Unternehmen die Möglichkeit haben, höhere Gehälter anzubieten, auch für gleiche Arbeit. Wie das Kind dann heißt, ist egal.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von bayerhascherl »

Das hat doch mehrere Aspekte.

Ein positiver Aspekt des teureren Bayerns ist dass man ja auch durchaus mehr für sein Geld bekommt. Die durchschnittliche Ausstattung und Instandhaltung von Mietwohnungen ist in München z.B. sichtlich höher als in Berlin, bis in Details wie einheitliche Schließanlagen von jeder Kellertür bis zur Wohnungstür während man in Berlin üblicherweise ein Konvulut aus mehreren Schlüssen händeln muss (Schließanlage ist was für "Bonzen", so wie dort generell guter Neubaustandard wie er in jedem süddeutschen Kaff für Facharbeiter- und Handwerkerfamilien üblich ist als "Gentrifizierung" bezeichnet wird).

Die Fahrkarte in der Münchner Ubahn ist teurer als in Berlin, dafür gibt es in München quasi in jeder Haltestelle Rolltreppen und Aufzüge und deutlich geräumigere Fahrzeuge, die Haltestellen sind sauberer und es gibt mehr Sicherheitskräfte vor Ort (auch wenn bzgl. Sauberkeit und Sicherheit sich die Ubahnen in deutschen Großstädten alle dem selben Niedrigstandard anzunähern scheinen, subjektiv).

Von MUC gibts nicht soviele Billigflüge wie von SFX oder TXL, dafür ist MUC was die Standards angeht davon auch Welten entfernt (auch BER ist eher eine Low-Cost Lösung wenn es mal fertig ist, trotz der horrenden Kostensteigerungen, rein vom Standard für die Fluggäste her).

Es ist richtig dass es in München deutlich mehr "normale Supermärkte" gibt, während in Berlin schon längst Discounter zum normalen Supermarkt um die Ecke geworden sind und man Märkte mit Markenwaren und angenehmen Einkaufsambiente suchen muss - aber ist das wirklich so negativ? ...

Vor lauter Stieren auf Discount, Preis, Geiz und Kosten sollte man nicht vergessen dass da auch Unterschiede im Lebensstandard dahinter stehen. Die sind zwischen München und z.B. Berlin, erst recht Rostock und Ingolstadt etc., deutlich höher als zum Großteil des benachbarten Auslands! Das realisieren wir bis heute nicht, auch weil wir in der Fiktion ("was nicht sein darf kann nicht sein") leben, dass die Lebensverhältnisse und die Lebensqualität überall in Deutschland doch im Grunde gleich ist. Das ist sie absolut nicht - ich sage aus meiner bayrischen Warte: zum Glück.
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Beitrag von Electrification »

autolos @ 27 May 2013, 09:00 hat geschrieben: In München - nochmehr im Umland - herrscht Vollbeschäftigung, das seit mehreren Jahren. Die Gefahr ist, dass man keine Leute mehr findet, und deshalb muss ein Unternehmen die Möglichkeit haben, höhere Gehälter anzubieten, auch für gleiche Arbeit. Wie das Kind dann heißt, ist egal.
Meiner Meinung muss man aber genau deswegen auch Arbeitsplätze die es in diesem Moloch nicht braucht verlagern. Der Freistaat Bayern macht es ja mit Behördenverlagerungen vor und es gäbe genug andere Dinge die man rausverlagern kann.
Man kann nicht den Großraum München immer weiter wachsen lassen und den Rest Bayerns am ausgestreckten Arm verhungern lassen. Gleichwertige Lebensbedingungen (nicht gleiche!) sind verfassungsrechtlich garantiert und die Aufnahmefähigkeit der Region München ist irgendwann mal an der Grenze des Zumutbaren.
Mag sein dass die BSZ schon in München war, in Nürnberg war auch scheinbar eine. Man hätte nie alles auf München konzentrieren müssen.

In München ist es für die Eisenbahn viel schwerer und vor allem ist dort die Gefahr höher nur die Resterampe zu bekommen, weil alle anderen dorthin gehen wo sie mehr verdienen und weniger Aufwand und Verantwortung dafür haben.
Fahrdienstleiter und Betriebseisenbahner allgemein verdienen in München einfach zu wenig.

Hier sind scheinbar viele die in nicht tarifgebundenen Unternehmen arbeiten, Selbstständig sind oder ihr Gehalt frei aushandeln oder? Denn in tarifgebundenen Unternehmen kann es für die gleiche Tätigkeit keine unterschiedliche Bezahlung geben. Dort werden Frauen auch niemals schlechter bezahlt als Männer, für die gleiche Tätigkeit.
Daher bleibt einfach nur die Möglichkeit der Ortszulagen und anderer Dinge. Den Leuten in München ist es sicher egal wie das verteilt ist, hauptsache sie haben das Geld.
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