Vorab: Ich seh schon, so weit sind wir nicht auseinander
DumbShitAward @ 30 May 2013, 12:54 hat geschrieben:[...] die Reflexhaftigkeit mit der von manchen auf die Wörter "Kind" und "laut" in einem Zusammenhang geantwortet wird, ist schon erstaunlich - das ist das woran ich mich aufhänge, nicht am D-Pass, nicht an mangelnder oder zu intensiver Differenzierung oder sonstwas.
Ich seh da nur die übliche "Reflexhaftigkeit", wenn die eigenen Vorstellungen und Wünsche nicht mit der Realität Schritt halten wollen und man in der Folge dem nachtrauert. Nicht zu vergessen das selbe "Verhalten", wenn Widerworte gekontert werden
Das ist jetzt auch nicht das Neueste
DumbShitAward @ 30 May 2013, 12:54 hat geschrieben:Dem würde ich nicht zu widersprechen wagen, aber dennoch ist es denn nicht gerade deshalb so, dass wir den öffentlichen Raum "Zug" in verschiedene Kategorien aufteilen um eben den unterschiedlichen Bedürfnissen besser gerecht zu werden ...
:huh: Welche Kategorien? 1. & 2. Klasse oder/und Ruhe- & Handyrepeaterbereich? Letzteres gibt's ja nur im ICE...
Die Klassenaufteilung ist aber auch kein Garant für mehr Ruhe. Das ist bei einem öffentliche Massentransportmittel nun mal so, dass es mal gut, mal weniger gut läuft.
DumbShitAward @ 30 May 2013, 12:54 hat geschrieben:... , also genau diesem Problem, dass viele Kinder tendenziell etwas lauter sind, manche Businessleute eben ständig (glauben) am Telefon hängen (zu müssen) und wieder andere einfach in Ruhe schlafen, lesen oder sonstwas machen wollen?
Wie bereits gesagt, Kinder und Ruhebereich sind eine Mischung, die nicht immer hundertprozentig passen. Das wird auch keiner der "Pro-Kinder-Fraktion" verneinen. Bloß greift es einfach zu kurz, die "ganzen Kinder" in einen Topf zu werfen und sie für die Komforteinschränkung in Haftung zu nehmen. Das geht mir tierisch auf den Keks. Ich finde es auch nicht toll, wenn eine Mutter ihr schreiendes Baby vor meinem Abteil zu beruhigen versucht - aber es ist nun mal so. Da muss man dann halt mal in den sauren Apfel beißen und die Einschränkung seiner eigenen Vorlieben hinnehmen, ohne hinterher noch nachzukarren.
DumbShitAward @ 30 May 2013, 12:54 hat geschrieben:Sollte man nicht versuchen eben genau diese Enteilung als Chance zu nutzen anstatt wie so oft in der Praxis einfach zu ignorieren und mit dem Kopf durch die Wand zu wollen?
Natürlich. Aber da sind Kinder noch die Partei, die am wenigsten dazu was kann, eben weil Kinder so sind (ich werf gleich zwei Euro ins imaginäre Phrasenschwein). Die Eltern sind verantwortlich, die anderen Erwachsenen sollten den Ruhebereich ebenso anerkennen, die Bahn sollte mehr machen als ein mickriges "Psst"-Nasenbohr-Symbol und Banderolen anzukleben - und jeder einzelne sollte mal in sich gehen, ob seine eigenen Vorstellungen unbedingt zu hundertzwanzig Prozent die einzige Bewertungsskala einer Situation sein muss.
Und sich jetzt hier hinzustellen und sein Anrecht (so klingt das für mich) auf eine mucksmäuschenstille Zugfahrt einzufordern, wobei auf eine einzige Fraktion eingegangen wird - das ist doch ebenso mit dem Kopf voran durch die Wand.
Wenn viele Menschen auf begrenztem Raum sich zusammenfinden - nun, da gibt es von Natur aus Konfliktpunkte. Entsprechend gibt es auch verschiedene Wege, diese Konflikte zu bewältigen. Die eigene Welt wird sich aber zweifelsohne weiterdrehen, wenn man selber mal zurücksteckt und sich in Toleranz übt, die durchaus mal stark sein kann, ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen. Jede Zugfahrt findet schließlich mal ihr Ende.