Grüß Gott und die Welt

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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 19 Jun 2013, 11:45 hat geschrieben: Aber es gilt, jeder soll das halten, wie er es will. Von mir aus geht einer in Bayern ins Wirtshaus oder in einen Laden und sagt "Tagchen" und das meine ich jetzt nicht einmal despektierlich.
Wenn es ihn nicht stört, daraufhin erstmal ausgelacht zu werden – klar ;)

(Dass sich die Stammtisch-Freunde über sowas dann amüsieren, heißt ja auch noch lange nicht, dass sie den Menschen weniger achten würden.)
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

GSIISp64b @ 19 Jun 2013, 11:36 hat geschrieben: Auch da halte ich es mal wieder mit dem Dude:

Das ist vielleicht deine Meinung, Mann!

Du magst in Allem etwas göttliches sehen. Ich tue das nicht.
"etwas göttliches", diese Personifikation und Externalisierung ist doch kein reifer Umgang mit Transzendenz, ich bin doch keine 14 mehr. Nein ich sehe nicht in allem etwas "göttliches", aber wie schon die Philosophen sagten "Ich weiss, dass ich nichts weiss" - oder mit den Worten Fausts "Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen.". Wir sind durch die Evolution unseres Körpers und Geistes eben grundsätzlich beschränkt, Erkenntnisstreben hat seine Grenzen (Erkenntnis per se aber nicht). Wenn man sich nur die Welt der Quanten betrachtet, da ist nichts ordentlich, verständlich, logisch, so aufgeräumt wie das historische Atommodell von Bohr sondern das pure Chaos. Die ganze naturwissenschaftliche Welt basiert auf chaotischen Zuständen. Wozu Liebe? Wozu Kunst, Musik? Gar Altruismus? Hat keinen Überlebensvorteil. Selbst Tiere zeigen puren Altruismus, nicht nur reziproken Altruismus. Je mehr man die Welt um sich herum versteht desto weniger lässt sie sich in Formeln und Konstanten pressen, sondern auf diese Weise höchstens beschreiben, nicht ergründen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Wie gesagt: Ich lasse dir deine Weltanschauung. Du kannst mich aber noch so viel damit zutexten, du wirst mich nicht missionieren. Ich bin Atheist, weder glaube ich an irgendetwas, was mein Bild einer Gottheit erfüllt, noch an sonst irgendeine übernatürliche Macht (es sei denn, man definiert den Zufall als übernatürliche Macht).

Meine Antwort auf deine rhetorischen Fragen:

* Wozu Liebe? Genauso gut könntest du fragen, wozu eingewachsene Zehennägel, die bieten auch keinen Überlebensvorteil - sind aber eher ein Indiz gegen eine perfekte Schöpfung.
* Wozu Kunst, Musik? - Weil der Mensch durch evolutionäre Prozesse ein überproportional großes Gehirn hat (die Evolution basiert zu einem gut Teil auf Zufall und produziert gelegentlich auch Ergebnisse, die nicht wirklich unmittelbar Sinn ergeben). Dies führt dazu, dass Musik und Kunst Menschen einen Lustgewinn bringen.
* Wozu Altruismus? Zum Einen aus Sozialisation (natürlich nur bei Tieren, die ausgeprägten Sozialverhalten besitzen), aber sicher auch aus biologischen Gründen (schon die Existenz von Spiegelneuronen begünstigt entsprechendes Verhalten). Die Evolution baut so was a), weil sie nicht immer Sinn ergibt (siehe oben), aber auch b), weil es sehr wohl einen Überlebensvorteil für eine Art bringt, wenn diese Art zusammenhält.

Soweit meine Antworten und Erklärungsansätze. Wenn du in diesen Dingen übernatürliches Wirken siehst, bitte. Ich sehe logische Erklärungsansätze (auch wenn die bestimmt noch Fragen offen lassen), und das reicht mir.

Also ein letztes Mal meine Bitte: Akzeptiere, dass ich Atheist bin, und versuch nicht, mich zu missionieren. Danke.
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Caesarion
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Beitrag von Caesarion »

Wenn wir nun den Bogen zurück zum "Grüß Gott" schlagen:
Ich bin auch nicht der Meinung, dass es dieses Spirituelle, dass es "Gott" gibt, wie Bayernhascherl es ausgedrückt hat. Aber bei einem Gruß geht es nicht darum, die jeweiligen Weltanschauungen auszudrücken - es geht schlicht darum, dem Anderen was Gutes zu wünschen. Wenn man den Segen Gottes wünscht, dann wünscht man dem Anderen was Gutes und zollt ihm damit Respekt.
Darum grüße ich auch mit "Grüß Gott" und "Pfiadi" - obwohl ich mit Religion nichts am Hut habe.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Ein göttliches Wesen als irgendein Erklärungsmuster für unsere Existenz halte ich auch nicht für hilfreich, denn dann muss man sich immer wieder die Frage stellen, wer denn dieses göttliche Wesen erschaffen habe. Theologen werden jetzt sagen, die Frage sei sinnlos oder nicht zulässig, aber damit kommt man ja keinen Schritt weiter. Genauer brauche ich dann das göttliches Wesen auch nicht, sondern könnte gleich sagen, die Frage, wer uns erschaffen hat, sei sinnlos oder nicht zulässig. :D

Von mir aus bezeichnet man die Gesamtheit der Welt und möglicher weiterer Welten inklusive bekannter und noch nicht bekannter Gesetze als Gott, da habe ich kein Problem damit, zumal es nur ein Begriff ist und vielleicht sogar der abstrakteste Begriff aller Zeiten.

Aber jeder kann das halten, wie er will. Ich will niemand missionieren (von was auch) und vermutlich wollte das auch bayerhascherl nicht.
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Beitrag von bayerhascherl »

Preußen sind halt fanatische Atheisten, da ist nichts zu machen :rolleyes: ;)

Du hast dich wahrscheinlich so noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt, so dass wir irgendwie aneinander vorbei reden. Das fängt schon damit an dass du annimmst dass ich an etwas "glaube". Weder "glaube" ich transzendental, noch ist dieser (nicht existente) Glaube "an" irgendwas gerichtet. Ich akzeptiere dass das Leben mehr ist als ein chemischer Vorgang, nicht mehr und nicht weniger. Wenn du einen "Begriff" willst mit einer Definition im Wörterbuch dann setze meinen Gottesbegriff meinetwegen grob mit Pantheismus gleich.

Und wie alles im Kosmos chaotisch ist, so ist es auch die Schöpfung und das Leben. Wir sind der Beweis für imperfekte Evolution. Unsere Wirbelsäule ist nicht für den aufrechten Gang gemacht, wir sind voller Widersprüche - so führt unser bevorzugter Lebensstil, sofern wir ihn maximal ausfüllen können, zur Selbstzerstörung (Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes,.. wer stets nur den maximalen menschlichen Genuss sucht wird nicht alt werden). Welche perfekte Schöpfung erschafft solche Wesen? Wesen die dabei auch die Umwelt und ihre eigene Lebensgrundlage Stück für Stück vernichten, sich gegenseitig bei jeder Gelegenheit vernichten wenn sie dabei einen persönlichen Vorteil erhalten können - oder einfach aus purem rohen Hass (ich hätte nicht gedacht jemals in einer Diskussion über "Gott und die Welt" Batman zu zitieren, aber wie Alfred so schön sagte "Einige Menschen, wollen die Welt einfach nur brennen sehen!" - aber ich hätte auch nie gedacht im Eisenbahnforum über "Gott und die Welt" zu diskutieren).

Nehm es doch einfach so an dass dir dein Gegenüber, zumindest ich, nur Gutes will wenn er dich mit "Grüß Gott" bei der Kontaktaufnahme anspricht. Mit Missionierung hat das nichts zu tun, man kann ja in sich gefestigt sein ohne missionarischen Eifer gegenüber Anderen zu entwickeln. Ich hoffe ich habe mich nun ausreichend selbst erklärt :D einen schönen sonnigen Hitzetag noch

Achja: "Gott mit dir, du Land der Bayern, Heimaterde, Vaterland" :D musste sein
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Beitrag von GSIISp64b »

Ah, ok.

Naja, es ist ja auch nicht so, dass ich angepisst wäre, wenn mich jemand mit "Grüß Gott" begrüßt. Ich tue es nur selbst nicht.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

TramPolin @ 19 Jun 2013, 12:06 hat geschrieben:Ein göttliches Wesen als irgendein Erklärungsmuster für unsere Existenz halte ich auch nicht für hilfreich, denn dann muss man sich immer wieder die Frage stellen, wer denn dieses göttliche Wesen erschaffen habe.
Vermutlich ein weiteres göttliches Wesen – eventuell haben die sich gegenseitig erschaffen? :rolleyes:
Theologen werden jetzt sagen, die Frage sei sinnlos oder nicht zulässig, aber damit kommt man ja keinen Schritt weiter.
Ist doch ganz einfach: Wenn ich keine Antwort weiß, erkläre ich einfach die Frage für falsch resp. verboten :D (Sollte man mal in einer Prüfung versuchen...)


Btw würde ich dafür plädieren, den gesamten Thread in "Sommerloch-Sammelthema" oder "Gott und die Welt" umzubennenen :D
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JNK
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Beitrag von JNK »

TramBahnFreak @ 19 Jun 2013, 12:19 hat geschrieben: Btw würde ich dafür plädieren, den gesamten Thread in "Sommerloch-Sammelthema" oder "Gott und die Welt" umzubennenen :D
Ich habe mich dann doch für's Abteilen entschieden, damit die Bajuwaren weiter über die korrekte Bezeichnung ihrer Hauptstadt diskutieren können. ;) Aber Danke für die Inspiration zum neuen Thementitel.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der Thementitel ist mal wirklich gut gewählt. Chapeau!
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Wie kann man nur solcherlei ernste Thematiken mit Humor verunstalten? Wo kommen wir denn da hin? :ph34r:

(Nein, ich mache nur Spaß.)
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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