Bombardier-Produktionsstandort Kassel in Gefahr?

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Weltreisender @ 9 Mar 2016, 00:19 hat geschrieben: Was die Traktionsregelung angeht, da ist der Vectron meilenweit von der Perfektion der 186 und Traxx 3 entfernt. Die Finnen haben ne aufgemotzte Version bestellt, richtig. Ob die da aber wirklich bessere Grundkomponenten und ne bessere Traktionsregelung verbaut haben, bezweifle ich doch sehr.

Und was den Vectron DE angeht, der MTU 4000 ist unter Bahnmotoren als Billig-Plunder verschrien. Sicher, immer noch deutlich teurer als die 4 Baumaschinenmotoren der 245 zusammen, aber nicht großartig solider. Ist halt Kleinserie im Vergleich zu den Industriemotoren.
Als man den MTU 4000 damals für die 218 beschaffte, zählte nur der Preis. Er war einfach 25 % kostengünstiger in der Anschaffung wie der Neubau-TB11. Aber er ist auch viel fragiler und kurzlebiger hinsichtlich der gesamten Konstruktion. Das man sich mit dem MTU 4000 bis heute eine fahrende Baustelle einhandelte, steht auf einem anderen Kostenblatt. Anfangs war man froh, wenn man in der Schicht nur Gelbalarm mit oder ohne Leistungsreduzierung hatte. Kam auch öfters vor, dass der Kübel mit Rotalarm komplett in die Knie ging. Wirklich glücklich sind die Betreiber mit dem MTU 4000 bis heute nicht geworden. Gerade in anstrengenden Diensten verschleisst der im Zeitraffer. Ist damit nicht viel besser wie die Baumaschinenmotoren der 245.
Das Problem ist nur, man hat keine andere Wahl mehr als MTU 4000 oder Mehrmotorentechnik. Denn die Motorenhersteller machen keine Anstalten, für die paar in der EU verkauften Bahndiesel ihre Motoren aufwendig den aktuellen Abgasnormen anzupassen. Lohnt sich nicht bei den geringen Stückzahlen.
Du arbeitest wohl für Bombardier oder bist Bombardierfan? Sicher spielt da auch viel subjektives Empfinden rein.

Perfektion der 186 und Traxx3, meinst du das wirklich ernst? Perfektion? :lol:

Ich sage nicht dass MTU perfekt ist, aber besser als CAT allemal.
Genauso ist Siemens und der Vectron nicht perfekt, aber trotzdem sind sie besser als das Bombardierzeug und die Bestellungen geben Siemens doch recht. Die Vectronplattform war ein guter Schachzug und man springt auch nicht auf diesen 4-Motoren-Mist auf, der hoffentlich zum scheitern vorurteilt ist.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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panurg
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Beitrag von panurg »

DSG Speisewagen @ 9 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Genauso ist Siemens und der Vectron nicht perfekt, aber trotzdem sind sie besser als das Bombardierzeug und die Bestellungen geben Siemens doch recht. Die Vectronplattform war ein guter Schachzug und man springt auch nicht auf diesen 4-Motoren-Mist auf, der hoffentlich zum scheitern vorurteilt ist.
Du arbeitest wohl für Siemens oder bist Siemensfan? Sicher spielt da auch viel subjektives Empfinden rein. :ph34r: :ph34r: :ph34r:

Btw, der Weltreisende hat sich wenigstens die Mühe gemacht, ein bisschen mit Zahlen (Prozenten) zu argumentieren - bei dir sprudeln lediglich drei Meinungsäußerungen hervor.
-------
Und nein, ich bin kein Dieselmotorenvertreter - viel lieber wäre mir eine Vollelektrifizierung der deutschen Eisenbahnstrecken mit Strom aus Wasserkraft oder Kernkraft :unsure:
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Beitrag von Weltreisender »

DSG Speisewagen @ 9 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:
Weltreisender @ 9 Mar 2016, 00:19 hat geschrieben: Was die Traktionsregelung angeht, da ist der Vectron meilenweit von der Perfektion der 186 und Traxx 3 entfernt. Die Finnen haben ne aufgemotzte Version bestellt, richtig. Ob die da aber wirklich bessere Grundkomponenten und ne bessere Traktionsregelung verbaut haben, bezweifle ich doch sehr.

Und was den Vectron DE angeht, der MTU 4000 ist unter Bahnmotoren als Billig-Plunder verschrien. Sicher, immer noch deutlich teurer als die 4 Baumaschinenmotoren der 245 zusammen, aber nicht großartig solider. Ist halt Kleinserie im Vergleich zu den Industriemotoren.
Als man den MTU 4000 damals für die 218 beschaffte, zählte nur der Preis. Er war einfach 25 % kostengünstiger in der Anschaffung wie der Neubau-TB11. Aber er ist auch viel fragiler und kurzlebiger hinsichtlich der gesamten Konstruktion. Das man sich mit dem MTU 4000 bis heute eine fahrende Baustelle einhandelte, steht auf einem anderen Kostenblatt. Anfangs war man froh, wenn man in der Schicht nur Gelbalarm mit oder ohne Leistungsreduzierung hatte. Kam auch öfters vor, dass der Kübel mit Rotalarm komplett in die Knie ging. Wirklich glücklich sind die Betreiber mit dem MTU 4000 bis heute nicht geworden. Gerade in anstrengenden Diensten verschleisst der im Zeitraffer. Ist damit nicht viel besser wie die Baumaschinenmotoren der 245.
Das Problem ist nur, man hat keine andere Wahl mehr als MTU 4000 oder Mehrmotorentechnik. Denn die Motorenhersteller machen keine Anstalten, für die paar in der EU verkauften Bahndiesel ihre Motoren aufwendig den aktuellen Abgasnormen anzupassen. Lohnt sich nicht bei den geringen Stückzahlen.
Du arbeitest wohl für Bombardier oder bist Bombardierfan? Sicher spielt da auch viel subjektives Empfinden rein.

Perfektion der 186 und Traxx3, meinst du das wirklich ernst? Perfektion? :lol:

Ich sage nicht dass MTU perfekt ist, aber besser als CAT allemal.
Genauso ist Siemens und der Vectron nicht perfekt, aber trotzdem sind sie besser als das Bombardierzeug und die Bestellungen geben Siemens doch recht. Die Vectronplattform war ein guter Schachzug und man springt auch nicht auf diesen 4-Motoren-Mist auf, der hoffentlich zum scheitern vorurteilt ist.
Nein, Bombardier-Fan bin ich beileibe nicht. Wenn es nach mir ginge, würde ich diesen Drecksladen mit seinen größtenteils unausgereiften Produkten und merkwürdigen Geschäftgebahren boykottieren.

Ändert aber nicht daran, dass die Traxx 3 der einzige Lichtblick in diesem Laden ist und weit besser als der Billig-Kübel Vectron. Der Erfolg der Loks hat heutzutage leider überhaupt nichts mehr mit Qualität zu tun, nur der billigste Preis zählt!

Wenn es nach meinen persönlichen Vorlieben geht, dann ist der "Stasi-Container" BR 155 bis heute die Elok, die es im Güterverkehr zu schlagen gilt. Enorme Zugkraft, liegt wie ein Brett auf dem Gleis, zuverlässig, bestens bewährt, nervt nicht mit ständigem Geplärre, schleudert nicht gleich bei jedem Fliegenschiss auf den Gleisen und Elektronik gibts nur da, wo es auch wirklich sinnvoll ist, z.B Anschnittsteuerung für stufenlose Zugkraftregelung. Ist halt noch eine Lok für richtige Lokführer und fährt jedem Drehstromer im Handumdrehen auf und davon. 480 kN Anfahrzugkraft und rund 9000 kW effektive Kurzzeitleistung (dank 695 A Oberstrom) sind unschlagbar.
Und sie gefällt mir auch optisch richtig gut. Ist halt eine richtig markante Kante, nicht so ein weichgespülter Möchtegern-Designdreck.

Der MTU 4000 ist und bleibt auch anfälliger Mist. In dieser Motorenklasse ist der CAT 3500 die beste Wahl. Weit zuverlässiger, langlebiger und säuft kaum Öl. Aber eben teurer als MTU. Der 4000er ist ein echter Ölfresser, wenn die Motoren älter werden, gehen da teils 40 l je Tag durch. Und von den ganzen Turboschäden, defekten Einspritzanlagen usw. wollen wir mal nicht reden. Und ihre vorgesehen 30000 Mh bis zur Generalüberholung erreichen die 4000er eigentlich nie. Die sind schon weit vorher fix und fertig, weil restlos verschlissen. :ph34r:
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Da muss ich Weltreisender (leider) zustimmen: Von der Leistung, die an der Schiene ankommt, ist die 186 einer 189, Taurus oder Vectron überlegen. Die Siemens-Lok mag in der Theorie die intelligentere Steuerung haben, aber in Zusammenhang mit der jeweiligen Kraftübertragung (Drehzahpfen) oder Antriebsart (HAB) kriegt Bombardier mit der Traxx 3 (Tatzlager, Zug- und Druckstange) mehr Last den Berg rauf. Dass die Bedienung bei der 186 bescheiden ist, steht wieder auf einem anderen Blatt - dafür läuft sie aber deutlich ruhiger als selbst nagelneue Vectrons (von 152/182/189 mit zwei Mio km mal ganz zu schweigen). Beim Vectron seh ich ehrlich gesagt keinen Fortschritt zum Taurus 3. Mit den ganzen Kinderkrankheiten und verschiedenen Softwareständen sowieso nicht, aber auch ohne den ETCS-Müll und die noch nicht zugelassene Testversion (die doch einige Fortschritte bringt) ändert sich nix an z.B. der verstreuten Lage der Bedienelemente im Maschinenraum...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Beitrag von 143 »

chris232 @ 10 Mar 2016, 16:55 hat geschrieben: Da muss ich Weltreisender (leider) zustimmen: Von der Leistung, die an der Schiene ankommt, ist die 186 einer 189, Taurus oder Vectron überlegen. Die Siemens-Lok mag in der Theorie die intelligentere Steuerung haben, aber in Zusammenhang mit der jeweiligen Kraftübertragung (Drehzahpfen) oder Antriebsart (HAB) kriegt Bombardier mit der Traxx 3 (Tatzlager, Zug- und Druckstange) mehr Last den Berg rauf.
Eigene Meinung/Erfahrung oder gibts da was "Offizielles" zu?
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Belastungstafel für Bischofshofen-Selzthal zum Beispiel auszugsweise:
182 720t
189 740t
185 770t
186 780t

Oder mit 186-DT Grenzlast zum Brenner 1550t, mit anderen DT teilweise nur um die 1440t.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Es fahren nicht alle auf solchen grenzlastigen Strecken und für den normalen Alltag ist die Vectron eine gute Lok.
Mir ist klar dass ich recht siemenslastig bin. Ich bin eben z. B. vom Desiro Mainline begeistert (bitte nicht über die Inneneinrichtung der Transdev reden, das ist Bestellersache), der einfach ein guter ET ist.
Daher finde ich es auch schade und nicht nachvollziehbar (wahrscheinlich die Kosten) wieso so wenig Desiro Mainline oder gar die VT-Version davon, bestellt werden.

Vectron wird derzeit sehr gut verkauft, also muss ja ein Interesse da sein. Früher hat da fast nur Bombardier abgeräumt und jetzt sieht das ganz anders aus.
Daher finde ich eben auch interessant dass ausländische DB-Töchter Vectron kaufen, die deutsche Einkaufsabteilung auf Bombardier setzt.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Metropolenbahner »

DSG Speisewagen @ 10 Mar 2016, 22:22 hat geschrieben: Es fahren nicht alle auf solchen grenzlastigen Strecken und für den normalen Alltag ist die Vectron eine gute Lok.
Mir ist klar dass ich recht siemenslastig bin. Ich bin eben z. B. vom Desiro Mainline begeistert (bitte nicht über die Inneneinrichtung der Transdev reden, das ist Bestellersache), der einfach ein guter ET ist.
Daher finde ich es auch schade und nicht nachvollziehbar (wahrscheinlich die Kosten) wieso so wenig Desiro Mainline oder gar die VT-Version davon, bestellt werden.

Vectron wird derzeit sehr gut verkauft, also muss ja ein Interesse da sein.
Na das "interesse" wird den gleichen Grund haben, wie beim Desiro das Nichtinteresse: Den Preis ... oder anders gesagt: Die Vectron ist der Talent2 der Loks ;)

@chris232:
Was für eine Testversion ist das, nur eine für ETCS, oder ein Softwareupdate der kompletten Leittechnik?
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Beitrag von 143 »

DSG Speisewagen @ 10 Mar 2016, 22:22 hat geschrieben: Es fahren nicht alle auf solchen grenzlastigen Strecken und für den normalen Alltag ist die Vectron eine gute Lok.
Mir ist klar dass ich recht siemenslastig bin. Ich bin eben z. B. vom Desiro Mainline begeistert (bitte nicht über die Inneneinrichtung der Transdev reden, das ist Bestellersache), der einfach ein guter ET ist.
Daher finde ich es auch schade und nicht nachvollziehbar (wahrscheinlich die Kosten) wieso so wenig Desiro Mainline oder gar die VT-Version davon, bestellt werden.

Vectron wird derzeit sehr gut verkauft, also muss ja ein Interesse da sein. Früher hat da fast nur Bombardier abgeräumt und jetzt sieht das ganz anders aus.
Daher finde ich eben auch interessant dass ausländische DB-Töchter Vectron kaufen, die deutsche Einkaufsabteilung auf Bombardier setzt.
wenige Desiro ML? In Deutschland vielleicht, aber insgesamt verkauft der sich doch ganz gut (SNCB, ÖBB)?

Ansonsten hast Du aber recht: Ein sehr gutes Fahrzeug!
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Metropolenbahner @ 11 Mar 2016, 00:09 hat geschrieben: @chris232:
Was für eine Testversion ist das, nur eine für ETCS, oder ein Softwareupdate der kompletten Leittechnik?
Nein, das ETCS läuft ja bereits. Ich hatte auch zwei Mal das Vergnügen, eine der "abgespeckten" Versionen zu fahren. Ohne ETCS und mit neuer Software für die Leittechnik (hohe E-Bremse, Anzeige Zuglängenzähler, Grundstellung vom Spitzenlichtschalter in der Mitte, ...) war das alles deutlich unkomplizierter, schneller und komfortabler.


@DSG: Klar, nicht überall muss man so genau auf die Tonnage achten, aber auch auf brettlebenen Strecken machts doch mehr Spaß wenn nicht in jedem Bogen die erste Achse einbricht und so. Und gänzlich unabhängig von der Strecke isses halt schöner, wenn im Maschinenraum alles an zwei Stellen versammelt ist (wie bei so ziemlich jeder anderen Drehstromlok) und nicht überall kreuz und quer verteilt, wenn man nicht zum Sand prüfen erst in einen Testmodus schalten muss, man nicht bei jedem Ab- oder Aufrüsten 8 min auf nen sinnlosen Bremstest warten muss, nicht ein zwei drei Störungen immer angezeigt werden weil die Zugsicherung für sonstwo ausgeschaltet sein muss, ...
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Beitrag von DSG Speisewagen »

chris232 @ 11 Mar 2016, 15:43 hat geschrieben: man nicht bei jedem Ab- oder Aufrüsten 8 min auf nen sinnlosen Bremstest warten muss
Also das z. B. würde ich eher positiv sehen, schließlich bringt das mehr Arbeitszeit, da muss man sich doch darüber freuen.
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Beitrag von Metropolenbahner »

chris232 @ 11 Mar 2016, 15:43 hat geschrieben: Nein, das ETCS läuft ja bereits.
Ja, aber da gibts ja auch verschiedene Versionen, deswegen dachte ich Du meinst vielleicht das Update von SRS 2.3.0d auf 3.x.x oder so.
Ich hatte auch zwei Mal das Vergnügen, eine der "abgespeckten" Versionen zu fahren. Ohne ETCS und mit neuer Software für die Leittechnik (hohe E-Bremse, Anzeige Zuglängenzähler, Grundstellung vom Spitzenlichtschalter in der Mitte, ...) war das alles deutlich unkomplizierter, schneller und komfortabler.
Na das klingt ja gut. Noch eine Zusatzfrage zur E-Bremse, die 240kN Bremsleistung gabs ja schon bei der Taurus, wenn ich mich recht erinnere, musste aber extra durch nen Taster aktiviert werden. Verstehe ich das richtig und das läuft bei der neuen Version automatisch? (Hab mich sowieso gefragt, wieso man das extra aktivieren muss, und es nicht standardmäßig an ist). Fände ich dann auch gut. Zeigt zumindest, dass die Siemensianer das Teil weiterentwickeln, also in Allach garantiert nichts abgewickelt wird ;)

Die BR-Doku hat jeder gesehen, oder? Da gibts im 2. Teil auch die Info, dass Siemens das angeblich einzige Datenzentrum in Deutschland hätte. Dort funken die Loks alles mögliche zurück z.B. wenns eine Schnellbremsung gab, woraufhin man die Loks dann auf Flachstellen untersuchen lassen kann oder ob sonst was kurz vor dem Exitus steht, wodurch man dann fast fehlerhafte Teile in Zuge normaler Wartungen austauschen kann und nicht davon im Betrieb überrascht wird. Hat Bombardier nichts Vergleichbares? Wäre dann eventuell ein technischer Grund pro Vectron, Verfügbarkeit ist bekanntlich das A&O, unvorhergesehene Defekte will man keine haben.
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Beitrag von 218 466-1 »

Leicht OT:

Schlechte Neuigkeiten für Fuzzies:

InnoTrans 2016: Bombardier mit neuem Konzept – keine Originalfahrzeuge
eurailpress hat geschrieben:Auf dem Hallenstand seien alle Produkte in 3D erlebbar – eine Präsentation von Fahrzeugen auf dem Freigelände werde es nicht geben.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Irgendwie passt das nicht zusammen. Da kann man jetzt schon die Liefertermine nicht halten, baut aber gleichzeitig zusätzlich Arbeitsplätze ab.

Hat man da mal wieder die "Experten" von McKinsey gefragt? Da kommt ja immer das raus, sehr kreativ.
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Beitrag von 143 »

Zwar nicht mehr Kassel, aber trotzdem: Die Produktion soll wohl komplett von Hennigsdorf nach Bautzen verlagert werden:

http://www.moz.de/landkreise/oberhavel/hen...dg/0/1/1550836/
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Beitrag von spock5407 »

Der weitere Umfang der Beschäftigung in Hennigsdorf wird wohl auch am Ausgang der Ausschreibungen der BVG für U und Tram abhängen.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 12 Feb 2017, 19:53 hat geschrieben: Der weitere Umfang der Beschäftigung in Hennigsdorf wird wohl auch am Ausgang der Ausschreibungen der BVG für U und Tram abhängen.
Kann man doch schön Arbeitsplätze in (Berlin-) Pankow gegen Arbeitsplätze in Hennigsdorf (Brandenburg!) ausspielen.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Das ist doch letztlich auch die selbe Leier wie in Wien. Da haben doch auch Siemens und Bombardier beide gedroht Wien dicht zu machen wenn sie nicht den Tram-Auftrag gewinnen...
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von 146225 »

NJ Transit @ 13 Feb 2017, 01:34 hat geschrieben: Das ist doch letztlich auch die selbe Leier wie in Wien. Da haben doch auch Siemens und Bombardier beide gedroht Wien dicht zu machen wenn sie nicht den Tram-Auftrag gewinnen...
Und hat Siemens (die den Tram-Auftrag ja nicht bekommen haben) nun schon dicht gemacht?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von khoianh »

146225 @ 13 Feb 2017, 06:06 hat geschrieben: Und hat Siemens (die den Tram-Auftrag ja nicht bekommen haben) nun schon dicht gemacht?
Siemens hat im Gegenzug einen größeren U-Bahn-Auftrag aus Wien bekommen. Zehn Jahre zuvor war der Sachverhalt übrigens genau anders herum, Siemens durfte die ULF bauen und Bombardier wurde mit einem Auftrag für die U6 vertröstet.
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Beitrag von guru61 »

khoianh @ 13 Feb 2017, 08:02 hat geschrieben: Siemens hat im Gegenzug einen größeren U-Bahn-Auftrag aus Wien bekommen. Zehn Jahre zuvor war der Sachverhalt übrigens genau anders herum, Siemens durfte die ULF bauen und Bombardier wurde mit einem Auftrag für die U6 vertröstet.
Hallo
Wie lässt sich solches mit den WTO pflichtigen Ausschreibungen vereinbaren?
Gruss Guru
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Beitrag von JeDi »

guru61 @ 13 Feb 2017, 07:29 hat geschrieben: Wie lässt sich solches mit den WTO pflichtigen Ausschreibungen vereinbaren?
Ist doch alles ausgeschrieben worden?
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Beitrag von khoianh »

guru61 @ 13 Feb 2017, 07:29 hat geschrieben: Hallo
Wie lässt sich solches mit den WTO pflichtigen Ausschreibungen vereinbaren?
Gruss Guru
Indem man bestimmte Aspekte des Lastenheftes auf einen speziellen Hersteller maßschneidert.
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Beitrag von Balduin »

Am Interessantesten bei der Sache ist ja auch noch, dass schlussendlich Bautzen mit Subventionen vom Staat (Land, Bund ?) rechnen kann. Wobei von der Bundespolitik womöglich die Marschrichtung kommt, dass man eben wenn dann in Sachsen rettet, wenn schon an sich die Schließung von mind. einer Produktionsstätte nicht abwendbar ist. Hennigsdorf dürfte da für die Politik entbehrlicher sein, da die paar Arbeitsplätze in der noch relaltiv gut dastehenden Metropolregion Berlin weniger dramatisch ins Gewicht fallen als eben in der tiefsten Ostprovinz...
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
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Beitrag von 143 »

Interessant in dem Zusammenhang: Es gibt aktuelle Geschäftszahlen von den Bombarden:

http://www.bahn-manager.de/bombardier-umsa...t-prognose.html

EBIT liegt für 2016 demnach bei 7,4 %. Das ist eigentlich kein schlechter Wert und rechtfertigt m.E. nicht den derzeit laufenden Personalabbau, zumal da Aufträge eigentlich genug vorhanden sind. Man muß vermutlich BWL "studiert" haben um derartige Entscheidungen zu verstehen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

143 @ 17 Feb 2017, 19:40 hat geschrieben: EBIT liegt für 2016 demnach bei 7,4 %. Das ist eigentlich kein schlechter Wert und rechtfertigt m.E. nicht den derzeit laufenden Personalabbau, zumal da Aufträge eigentlich genug vorhanden sind. Man muß vermutlich BWL "studiert" haben um derartige Entscheidungen zu verstehen...
Mit dem ersten Satz hast Du unrecht und mit dme zweiten korrigierst Du es wieder. Wie Du richtig schreibst, Aufträge sind der Schlüssel. Mit guter Auftragslage kann auch ein Unternehmen mit negativen Ebit einstellen und ohne Aufträge nutzen Dir auch 20% EBIT im letzten Jahr nichts.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

143 @ 17 Feb 2017, 19:40 hat geschrieben: Interessant in dem Zusammenhang: Es gibt aktuelle Geschäftszahlen von den Bombarden:

http://www.bahn-manager.de/bombardier-umsa...t-prognose.html

EBIT liegt für 2016 demnach bei 7,4 %. Das ist eigentlich kein schlechter Wert und rechtfertigt m.E. nicht den derzeit laufenden Personalabbau, zumal da Aufträge eigentlich genug vorhanden sind. Man muß vermutlich BWL "studiert" haben um derartige Entscheidungen zu verstehen...
Dir Firma blutet immer noch Cash, und der einzige Grund warum denen 2016 das Geld nicht ausgegangen ist weil die kanadische Regierung Geld rein gepumpt hat. Es sieht für Bombardier besser aus, aber man kann nicht sagen das die Firma ein solides Fundament hat.
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Beitrag von Mühldorfer »

143 @ 7 Mar 2016, 14:37 hat geschrieben: Ich befürchte, den Bombardier-Standort Kassel wird es damit in fünf Jahren nicht mehr geben...

Von Siegen und Mannheim hat man erstaunlicherweise noch nichts gehört in Sachen Stellenabbau, oder?
Hallo,
als vor 2 1/2 Jahren in Mühldorf von Bombardier die 245 vorgestellt wurde, da erzählte mir ein Bombardier-Manager daß die Organisation und Fertigungstechnik in Hennigsdorf wesentlich besser und effektiver war als in Kassel bei den Besichtigungen 1990/1991.

Mit Hennigsdorf, Görlitz usw. hätten sie eine industrielle Perle gekauft, technisch und von den Fachkräften her.


PS.:

In Görlitz ist bekannt warum dank Mühldorfer/Altöttinger Personen ( MdB Wimmer ) 1993 die DoSto in Görlitz statt von Spreitenbach-Schindler bestellt wurden. Die Änderung ergab sich in letzter Minute, an einem Freitag war in der FAZ die feierliche Vertragsunterzeichnung mit den Schweizern für Montag-Vormittag angekündigt. Wurde noch über das Wochenende gekippt aufgrund einer Intevention an der richtigen Stelle...... 3 Monate später war der Krause weg, angeblich wegen seiner Putzfrau.... Bundesbahn Frankfurt und das Verkehrssministerium meinten ja nur die Schweizer mit einer Serie von 30 DoSto bewiesen können das, die Görlitzer mit 4000 schon gebauten aber nicht...

2 Jahre später bei der Einführung der DosSto in Augsburg antwortete ein Bundesbahner warum Görlitz und nicht Schweiz wie erst angekündigt wörtlich: "Da hat uns ein Pferd getreten".
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Beitrag von 218 466-1 »

Der Zughersteller Bombardier Transportation streicht in Deutschland bis zu 2200 seiner 8500 Arbeitsplätze. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber nicht geben – und alle Standorte bleiben erhalten.
Bombardier streicht bis zu 2200 Arbeitsplätze
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