Transportsystem Bögl

Alles aus den Bereichen (Stand-)Seilbahnen, People Mover, Transrapid und weiteren speziellen Transportmitteln
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Airdinger
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Beitrag von Airdinger »

Cloakmaster @ 14 Jul 2018, 16:18 hat geschrieben: Und der TR wurde für seinen relativ hohen Energie Verbrauch kritisiert, obwohl bei einem 400 km/h Zug der Löwenanteil an Energiekosten im Antrieb steckt, und weniger im Anheben des Zuges liegt. Was soweit mir bekannt, mehr oder minder neben bei ab einer Geschwindigkeit von ca 80 km/h entstand.
Das stimmt... für Nahverkehr mit niedrigen Geschwindigkeiten war der Transrapid nie konzipiert worden (dafür waren seine Vorläufer wie die M-Bahn und dafür ist jetzt das System von Bögl besser geeignet).
Was ich zwischen den Zeilen so gelesen habe, war der Transrapid unter 150 km/h bzgl. Energieeeffizienz eine Katastrophe, ab 250 km/h wurde er richtig effizient und über 350 km/h soll er beim Verbrauch Personen/Kilometer den Rad/Schiene-HGV wie TGV und ICE deutlich unterboten haben (was aber auch an seiner eher niedrigen und breiten, an der B737 orientierten, luftwiderstandsgünstigen Kabine mit 6er-Reihen gelegen haben soll).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 14 Jul 2018, 03:36 hat geschrieben: Dafür hat man - gerade im Fahrweg auch Platz für etwas größere Magnete als 100 Millimeter - und auch mehr davon.
Ein Fahrweg komplett aus seltenen Erden? Wenn man davon absieht dass es kaum bezahlbar sein dürfte wäre es auch noch eine gigantische Umweltsünde.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Cloakmaster »

Man sollte zwischen Größen im Millimeter-Bereich, und "Komplettabdeckung" noch einen gewissen Mittelweg finden können, sofern das Problem nicht die von mir vermutete Demagnetisierung wäre.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Artikel in Auto Motor Sport

Die interessanten Dinge stehen am Schluss des Artikels.
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Beitrag von Cloakmaster »

Gerade darüber gestolpert:

M-Bahn Berlin: Starke Dauermagnete unter der Kabine trugen 85 % des Fahrzeuggewichts. Geführt wurde die M-Bahn sowohl horizontal als auch vertikal von kleinen Rädern.

Also scheint es durchaus zu funktionieren mit den Dauermagneten. Es ist mir bis heute unverständlich, warum die M-Bahn nicht wieder auf- und deutlich ausgebaut wurde. Sie hatte sich in jeder Hinsicht bewährt, war nur an der falschen Stelle errichtet worden.

Und: Die vollautomatische Berliner Magnetbahn war leise, energiesparend (sie verbrauchte 20 Prozent weniger als eine U-Bahn) und kam fast ohne Personal aus (das im öffentlichen Nahverkehr gewöhnlich 70 Prozent der Kosten ausmacht).

Das" 70% Kosten durch Personal" Das schreit für mich geradezu nach einem vollautomatischen Betrieb. Wie sonst will man einen wirklich bedarfsgerechten Verkehr, sprich deutlich mehr als nur 12 Fahrten je Stunde und Linie, je finanziell stemmen können?
Rev
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Beitrag von Rev »

Das Personal kannst du auch mit Rad und Schiene ersetzen. Das hat jetzt nix mit dem Fahrweg zu tun... Alles kein Hexenwerk mehr heute man will es halt schlicht in Deutschland nicht.

Zum Stromverbrauch fraglich ob der Unterschied heute noch genauso hoch wäre...
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Beitrag von Cloakmaster »

Gerüchteweise ist es bei Rad-Schiene schwieriger, zentimetergenau anzuhalten, was für Bahnsteigtüren im automatischen Betrieb aber doch einigermaßen wichtig wäre.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Cloakmaster @ 20 Jul 2018, 12:00 hat geschrieben: Gerüchteweise ist es bei Rad-Schiene schwieriger, zentimetergenau anzuhalten, was für Bahnsteigtüren im automatischen Betrieb aber doch einigermaßen wichtig wäre.
Kopenhagen schafft es zumindest.
Und die dort üblichen Unterschiede im Zentimeter-Bereich bei den Haltepositionen dürften verschmerzter sein...
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Beitrag von Hot Doc »

Cloakmaster @ 20 Jul 2018, 12:00 hat geschrieben: Gerüchteweise ist es bei Rad-Schiene schwieriger, zentimetergenau anzuhalten, was für Bahnsteigtüren im automatischen Betrieb aber doch einigermaßen wichtig wäre.
Im Außenbereich könnte ich das verstehen, wenn man Eis oder Laub auf den Schienen liegt und auch mal ein Rad blockiert. Im Tunnel sollte das keine wesentlichen Probleme darstellen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bei der Kopenhagener Metro beispielsweise liegt ein Gutteil des Streckennetzes an der Oberfläche.
Rev
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Beitrag von Rev »

Es gibt weltweit echt mehr als genug Systeme die automatisch fahren...

Und bei sowas geht's auch ned um cm die Türen sind bei fast allen Systemen so ausgelegt das auch ein halber Meter egal ist...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche Die FW schlagen das Transportmittel als Stadt Umland Bahn für den Landkreis München vor.

Ganz ehrlich, wenn für eine Tram kein Geld da ist, wieso für eine Magnetschwebebahn. Allerdings vermute ich ideolo9Verbohrtheit bei den freien Wählern.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Iarn @ 24 Jul 2018, 21:57 hat geschrieben: Süddeutsche Die FW schlagen das Transportmittel als Stadt Umland Bahn für den Landkreis München vor.
Also ich bin durchaus kein Fan der FW - aber im Artikel heißt es nur, dass sie bei der Prüfung aller möglichen SUB-Optionen auch die Bögl-Bahn mitgeprüft sehen wollen. Daran ist doch nichts verkehrt...

Zumal ich in der maximal möglichen Steigung schon einen Vorteil sehe. Man könnte damit je nach Umgebungsbedingungen zwischen ebenerdiger Streckenführung und Hochbahn wechseln.

Eher schwach finde ich übrigens die diversen Medien, die solche Berichte noch immer mit alten Transrapid-Fotos aus dem Archiv garnieren - statt wenigstens die Pressefotos von Bögl zu nehmen, wenn man schon keine eigenen hat bzw. macht.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von 146225 »

mmouse @ 24 Jul 2018, 23:04 hat geschrieben: Also ich bin durchaus kein Fan der FW - aber im Artikel heißt es nur, dass sie bei der Prüfung aller möglichen SUB-Optionen auch die Bögl-Bahn mitgeprüft sehen wollen. Daran ist doch nichts verkehrt...
Und die Schmalspurbahn, die 3-m-Breitspurbahn, den Translohr, einen Raumgleiter sowie eine Seilbahn gleich mit? Wer immer neue Gutachten und Optionen verlangt, der will in der Regel nur etwas bis St. Nimmerlein verzögern.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Cloakmaster »

Das dürfte Absicht sein. Ein TR Foto bietet einen wieder Erkennunhswert , und generiert mehr Aufmerksamkeit, als das Bild von einem komischen Kasten, dem keiner kennt.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 24 Jul 2018, 22:57 hat geschrieben: Ganz ehrlich, wenn für eine Tram kein Geld da ist, wieso für eine Magnetschwebebahn.
Steht doch im Artikel:
Eine solche Bahn hat nach Ansicht der Freien Wähler den Vorteil, dass sie im Vergleich zu herkömmlichen Systemen weniger laut ist, dafür aber schneller und billiger ist. Außerdem weise sie niedrigere Emissionswerte auf.
Außerdem wird durch die Hochlage a) der Straßenverkehr nicht belastet, weshalb b) die Magnettram auch nicht im Stau stehen kann. 2 Fliegen mit einer Klappe.

Problematisch ist nur die Lärmbelästigung, die Anwohner im 1. und 2. Stock fänden das sicherlich nicht toll. Aber wenn die Lärmemmission wirklich besser wäre, könnte das Teil brauchbar sein.

Weiterer Vorteil wäre der automatische Betrieb, d.h. keine Personalkosten, da würde im Vergleich zur Tram ebenfalls stark sparen können - wenns denn wirklich funktioniert. Sicherheitstechnisch war der Transrapid ja auf dem Stand der Eisenbahn Anno 1850. Was passiert z.B: wenn irgendein Scherzkeks ne Drohne auf die Magnetfahrbahn lenkt? Oder nach nem Sturm irgendein Ast, Dachziegel oder sonstwas herumliegt?

Also prinzipiell seh ich das schon positiv, aber im Detail könnten da noch dicke Probleme lauern.

Nebenbei: Letztens gabs nen Audiobericht über die Böglbahn im BRadio, leider gibts keinen Link in der Mediathek davon. Im Hintergrund konnte man das Rauschen der Bahn hören, so super leise wars auch nicht. Ich hoffe die standen da direkt neben dem Gleis...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Prinzipiell sehe ich das Transportsystem durchaus als überlegenswerte Alternative an:

Aber hier haben wir:

- eine extrem Trambahnfeindliche Partei, die Zusammen mit ihrer Münchener Fraktionsgemeinschaft der Bayernpartei nichts unversucht lassen, Trambahn Projekte zu sabotieren.

- die Idee einer Stadt- Umland Bahn im Münchner Umland, welche seit Jahren an mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten verhungert. Da ein Tramsportsystem vorzuschlagen, welches massiv teurer pro Kilometer Strecke ist (Bögl nach eigenen Angaben 50 Me€/km, Tram ca 10 M€/km) ist kontraproduktiv.

Gut das Problem kennen wir von der CSU: "wenn es für eine Tram kaum reicht, lasst uns eine U-Bahn untersuchen". Aber ich halte solche Vorstöße nicht für konstruktiv im Gegenteil.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 25 Jul 2018, 08:56 hat geschrieben: - die Idee einer Stadt- Umland Bahn im Münchner Umland, welche seit Jahren an mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten verhungert. Da ein Tramsportsystem vorzuschlagen, welches massiv teurer pro Kilometer Strecke ist (Bögl nach eigenen Angaben 50 Me€/km, Tram ca 10 M€/km).
Das ist ein wichtiger Punkt, aber möglicherweise hofft man da auf extra Fördergelder wie beim Transrapid?
Das wäre dann ein wichtiger Unterschied zur Tram.
- eine extrem Trambahnfeindliche Partei, die Zusammen mit ihrer Münchener Fraktionsgemeinschaft der Bayernpartei nichts unversucht lassen, Trambahn Projekte zu sabotieren.
Naja, ich sehs positiv, ist doch schön, dass die sich dann wenigstens für ein anderes NV-System interessieren. Oder meinst Du, dass das nur Verzügerungstaktik ist, um die Tram zu verzögern?
Das wär dann natürlich übel, aber man muss auch da erst mal die Unschuldsvermutung gelten lassen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Metropolenbahner @ 25 Jul 2018, 08:03 hat geschrieben: Oder meinst Du, dass das nur Verzügerungstaktik ist, um die Tram zu verzögern?
Ja das meine ich. Du kannst Dir gerne im Münchner Rathaus Informationssystem anschauen, was die Fraktion BP/FW alles in den letzten Jahren zum Thema Tram gebracht hat. Auch wenn "Koa Tram im Englischen Garten" ein BP Projekt ist, man ist mit denen in Fraktionsgemeinschaft. Gegen die Westtangente hetzen die FW auch regelmäßig.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 25 Jul 2018, 09:10 hat geschrieben: Ja das meine ich. Du kannst Dir gerne im Münchner Rathaus Informationssystem anschauen, was die Fraktion BP/FW alles in den letzten Jahren zum Thema Tram gebracht hat. Auch wenn "Koa Tram im Englischen Garten" ein BP Projekt ist, man ist mit denen in Fraktionsgemeinschaft. Gegen die Westtangente hetzen die FW auch regelmäßig.
Ah ok, Danke, das hatte ich noch nicht auf dem Schirm. Dann weiss ich jetzt auch, was Du meintest, dass die FW in der Staatsregierung schlecht für München sei ...

Gartentram von mir aus, wenn man sich unbedingt als Blumenliebhaber gerieren will, aber gegen die Westtangente .. ne also die braucht man wie das Wasser in der Wüste.

Wäre aber auch ein lustiges Gedankenspiel ... was die Anwohner wohl zur Bögl-Maglev als Westtangente sagen würden :lol:
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Beitrag von bestia_negra »

Metropolenbahner @ 25 Jul 2018, 08:18 hat geschrieben: Wäre aber auch ein lustiges Gedankenspiel ... was die Anwohner wohl zur Bögl-Maglev als Westtangente sagen würden :lol:
Aufgeständert über der Straße finden das bestimmt alle super.

Schließlich fallen dann keine Fahrspuren für das heilige Automobil weg...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zum Thema

Wenig wirklich neues außer
Das Zulassungsverfahren für den deutschen Markt läuft bereits.
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Beitrag von Hot Doc »

Die Vor und Nachteile sind ja schon oft durchgekaut worden. Was mir noch beim Bil der Teststrecke auffällt: Was macht man, wenn der Zug evakuiert werden muss? Springen? Im öffentlichen Betrieb wird man wohl dann einen Rettungssteg seitlich brauchen und Geländer. Am Ende ist das ganze auch nicht wesentlich filigraner als eine aufgeständerte U- oder Straßenbahn. Die Gefäßgröße ist jetzt schon kleiner als eine U-Bahn.....wer hat denn da mitgedacht?

Was mich wundert, dass man USA so außen vor läßt als Markt, hier gibt es in vielen Städten nur schlechte öffentliche Verkehrsmittel, so dass ein neues System Chancen haben könnte, vor allem, da es doch noch futuristisch daherkommt, mit dem Schmuddelimage vieler U-Bahnlinien aufräumen könnte, genug Platz da ist z.B. aufgeständert über Highways und breite Straßen zu bauen, die Geschwindigkeit bei der riesigen Ausdehnung mancher Cities von Vorteil ist and so on......

In Deutschland mit seinem relativ gut ausgebauten und vernetzem ÖPNV-System in den größeren Städten sehe ich ein weiteres System, was dann zunächst nur als Inselsystem fahren könnte, kritisch. Klar eine komplett neue U-Bahnlinie könnte man auch als Bögl bauen, aber warum? Aufgeständert mitten durch die Stadt kann ich mit nicht vorstellen.

Einzig eine große Stadt, die bis jetzt nur Tramverkehr hat, könnte beim Einstieg in eine größere Gefäßgröße komplett darauf setzen.
Was hat keine U-Bahn und wäre aber evtl. einer würdig? Dresden? Leipzig-Halle? Im Ruhrpott irgendwas? (Leipzig-Halle und im Ruhrpott könnte man zumindest zwischen den Städten die 150 km/h auch nutzen und an der Oberfläche fahren.
Was die in München wollen (außer einer weiteren Flughafenanbindung, die aber mit Expresszügen auch nicht schlechter wäre) verstehe ich nicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das einzige was ich mir in Städten wie München vorstellen könnte, dass man quasi Huckepack über einer bestehenden Bahnstrecke oder Straße noch mal ein TSB drüber baut, wenn rechts und links zuwenig Platz für weitere Gleise ist.
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Beitrag von Cloakmaster »

Dann könnte man aber auch Normale Schienen über den bestehenden bauen. Wird nur eng bei Brücken, die oben drüber führen.
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Beitrag von Hot Doc »

Das wäre irgendwie möglich. Aber es bleibt dabei, dass man kaum noch komplett neue Linien bauen wird und damit immer ein Übergangsproblem bleibt. Ham schon überlegt, ob man den S-Bahnring 'böglt'. Dann könnte man im Norden über den Frankfurter-Ring schwenken und die Umsteigerelationen zur U-Bahn besser hinkriegen. Aber dann fehlt die Möglichkeit von Pasing oder Dachau direkt auf den Nordring zu fahren, vom Nordring gleich zum Flughafen abzubiegen und natürlich könnte man auch im Störfall keine S-Bahn umleiten.
Es bleibt dabei, das wäre ein sinnloser Fremdkörper in bestehenden Systemen.
Im Straßenbereich kann man auch eine Tram aufständern. Das wird anderswo auch gemacht (L.A., Den Haag (ist zwar dem Namen nach eine U-Bahn, aber in wirklichkeit Trambahntechnik), Berlin (zumindest früher mal)) und braucht auch nicht mehr Platz (und bald dann - zumindest auf kürzeren Strecken - auch keine Oberleitung mehr).
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zumindest was die Schallwirkung angeht dürfte Bögl der Tram auf Ständer überlegen sein.

Ich denke, der Hauptunterschied dürfte in der gewünschten Geschwindigkeit und Beschleunigung sein, Bögl kann halt deutlich mehr Gas geben als eine Tram. Der Hauptvorteil der Tram ist der deutlich billigere Fahrweg, dieses Argument würde aber im geständerten Fahrweg wegfallen. Weswegen ich eine Tram nur in Ausnahmefällen in Ebene +1 sehe.
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Beitrag von Martin H. »

Hot Doc @ 27 Jul 2018, 10:50 hat geschrieben: Die Vor und Nachteile sind ja schon oft durchgekaut worden. Was mir noch beim Bil der Teststrecke auffällt: Was macht man, wenn der Zug evakuiert werden muss? Springen? Im öffentlichen Betrieb wird man wohl dann einen Rettungssteg seitlich brauchen und Geländer. Am Ende ist das ganze auch nicht wesentlich filigraner als eine aufgeständerte U- oder Straßenbahn. Die Gefäßgröße ist jetzt schon kleiner als eine U-Bahn.....wer hat denn da mitgedacht?
In Serie baut man evtl. Notrutschen wie beim Flugzeug ein? Der Transrapid hatte auch welche.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Im Straßenbereich kann man auch eine Tram aufständern. Das wird anderswo auch gemacht
Jop in Wien und bei der ehemaligen Stadtbahn jetzt U-bahn (die sollten sie eher in Ü-Bahn ändern so viel wie sie oberirdisch fährt :rolleyes: ).
Ich denke, der Hauptunterschied dürfte in der gewünschten Geschwindigkeit und Beschleunigung sein, Bögl kann halt deutlich mehr Gas geben als eine Tram.
Dann fahre mal mit der Berliner oder Wiener Ubahn (neuen Zügen!). Bist du deppert bei den "genialen" Längstsitzen wenn der Vehikel beschleunigt fühlst dich wie ein Stehaufmännchen mal liegst links oder rechts je nach art der Beschleunigung. Der ULF ist da auch nicht gerade zimperlich wenn der Lenker es mal wieder eilig hat. :lol:
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 27 Jul 2018, 12:00 hat geschrieben: Zumindest was die Schallwirkung angeht dürfte Bögl der Tram auf Ständer überlegen sein.
Und das hängt wahrscheinlich noch stark vom Messort ab. Klar ist die Tram lauter. Aber da sie bauartbedingt unten abgeschlossen ist, dringt relativ wenig Lärm nach unten. Der Bögl hat in der Mitte wohl nur Gitter (soweit ich das auf den Fotos sehen kann), dann dringt der (wenige) Lärm aber ungebremst nach unten weiter.
Ich denke, der Hauptunterschied dürfte in der gewünschten Geschwindigkeit und Beschleunigung sein, Bögl kann halt deutlich mehr Gas geben als eine Tram.
Das ist richtig, macht aber innerhalb der Stadt kaum was aus. Deshalb meine Idee für einen Einsatz im Ruhrgebiet oder Leipzig-Halle, wo man Städte verbinden kann, wobei man die Geschwindigkeit ausspielen kann und gleichzeitig aber auch innerhalb der Stadt eine Erschließung brauchen könnte. (Kann aber eine S-Bahn auch.)
Der Hauptvorteil der Tram ist der deutlich billigere Fahrweg, dieses Argument würde aber im geständerten Fahrweg wegfallen. Weswegen ich eine Tram nur in Ausnahmefällen in Ebene +1 sehe.
Sehe ich genau so. Aber genau aus dem Grund halte ich auch den Bögl nicht für so sinnvoll. Der ist nämlich aufgeständert auch sicher nicht billig. Und ebenerdig auch teuer und nicht zu queren. Bei der Tram kann man fast überall über die Gleise latschen, bei der S-Bahn gibts immerhin Schranken. Der Bögl muss über- oder unterquert werden.

Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Zweifel kommen mir.
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