DB Tarifrunde 2018/2019

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 10 Dec 2018, 08:29 hat geschrieben: Ich habe es gerade auch gesehen, war klar, dass man wegen 4 Stunden Streik gleich den bequemen Ausweg wählt, "Hilfe! Überforderung!" schreit und erstmal den Betrieb einstellt, die Feiglinge. Dann hat man wenigstens eine Ausrede, wie man die ~ 65% Pünktlichkeit im Dezember erklären kann... :ph34r:
Ausgefallene Züge fließen nicht in die Statistik ein.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2018-05/deut...gausfaelle-2017
...
Demnach fielen im vergangenen Jahr 20.000 Züge mehr aus als 2016. Insgesamt fuhren somit 140.000 Züge nicht. In die Pünktlichkeitsstatistik der Bahn werden diese Ausfälle nicht einbezogen.
...
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 10 Dec 2018, 02:39 hat geschrieben:Das tun, was man früher auch getan hat, bevor DB Fernverkehr ein herunter gewirtschafteter, armseliger und unzuverlässiger Chaotenladen wurde? Den Betrieb so gut als möglich am Laufen halten? Wenn man wegen 4 Stunden partiellen Warnstreiks einen ganzen Tag den Betrieb komplett einstellt, was ist dann, falls es richtige Streiks gibt und die EVG mal einen ganzen Tag und bundesweit in Streik tritt? Fährt man dann eine ganze Woche oder den Rest des Monats nicht mehr, weil, heul und jammer, die Welt so böse ist, und Eisenbahnbetrieb so furchtbar schwierig?

Bei den langlaufenden Relationen mag es begründbare Einzelfälle geben, warum man die heute nicht mehr fahren kann, aber es gibt auch im Netz von DB Fern genügend Verbindungen im weiteren Tagesverlauf, wo es nicht mehr nachvollziehbar ist und dem Kunden einfach nur den Mittelfinger gezeigt, wenn diese ausfallen.
Nah, es gibt dann offenbar doch noch ein paar phöse ex-Bundesbahner und GdLer, die DB eines besseren belehren. So hat z.B. ICE 591 den Streik mit etwas über 2h Pause in Wächtersbach überlebt und ist wieder unterwegs!
Selbes gilt für ICE 511 nach 4h Pause in Schwelm.
EC 113 ist nach Start in Neu-Edingen/Friedrichsfeld mit gerade einmal +18 sogar fast normal unterwegs.

Fazit: Bereits jetzt hat sich der Betrieb schon wieder weitgehend normalisiert, weil viel weniger Ausfälle als jetzt (nach RIS Überblick ca. 25% Ausfallrate im Fernverkehr, variiert Regional) und Verspätungen, gibt es an normalen Tagen auch nicht. :ph34r:
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Gibt es morgen den gleichen Spaß noch einmal?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Überfordere doch die EVG mal nicht. :ph34r:
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Beitrag von 218 466-1 »

Natürlich gibt es den morgen wieder, wie jeden Tag. Nur halt wieder wegen den üblichen Gründen, wie technische Störung, Personalmangel, verspäteter Bereitstellung oder einfach weil ist nicht. :rolleyes:
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

Lazarus @ 10 Dec 2018, 07:06 hat geschrieben: Die S7 verkehrt wohl inzwischen nur noch zwischen Wolfratshausen und Höllriegeskreuth
Welcher betrieblicher Grund steht hinter der Wende vor der Stadtgrenze? Schon bei der letzten Störung wurde nicht mehr fahrgastfreundlich (U-Bahnumstieg) in Mittersendling gewendet.

Zu Fuß 80 Höhenmeter zum nächsten Schienenfahrzeug in Grünwald zu gehen sind für viele ungeübte Umsteiger doch eine größere Leistung.
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uferlos
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Beitrag von uferlos »

Valentin @ 10 Dec 2018, 21:03 hat geschrieben: Welcher betrieblicher Grund steht hinter der Wende vor der Stadtgrenze? Schon bei der letzten Störung wurde nicht mehr fahrgastfreundlich (U-Bahnumstieg) in Mittersendling gewendet.

Zu Fuß 80 Höhenmeter zum nächsten Schienenfahrzeug in Grünwald zu gehen sind für viele ungeübte Umsteiger doch eine größere Leistung.
FDL Mittersendling war im Streik...

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Beitrag von Valentin »

uferlos @ 10 Dec 2018, 20:34 hat geschrieben:
Valentin @ 10 Dec 2018, 21:03 hat geschrieben: Welcher betrieblicher Grund steht hinter der Wende vor der Stadtgrenze? Schon bei der letzten Störung wurde nicht mehr fahrgastfreundlich (U-Bahnumstieg) in Mittersendling gewendet.

Zu Fuß 80 Höhenmeter zum nächsten Schienenfahrzeug in Grünwald zu gehen sind für viele ungeübte Umsteiger doch eine größere Leistung.
FDL Mittersendling war im Streik...

Siemenswerke hats ne Ubahn....
Sorry, ich wollte eigentlich Endstation Höllriegelskreuth schreiben. Der dortige Fußweg ist nichts für ungeübte Umsteiger.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Cool, es besteht Hoffnung auf weitere Streiks! B-)
Die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn sind gescheitert. „Wir hatten den Arbeitgeber gestern aufgefordert, bis heute 9 Uhr ein verbessertes Angebot vorzulegen. Das ist nicht geschehen“, erklärte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky in der heutigen Pressekonferenz in Eisenach in Anwesenheit des GDL-Hauptvorstands und der GDL-Tarifkommission.
Tarifverhandlungen gescheitert
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Am besten wechselweise. :rolleyes:
An geraden Tagen streikt die EVG, an ungeraden die GDL. ;)
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146225
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Beitrag von 146225 »

Ach i wo, es reicht, wenn die EVG am 21.12. nachmittags und am 22.12. ganztägig so um die 20-30 Stellwerke deutschlandweit bestreikt, das Echo das dann kommt, sollte man sogar in Berlin hören können...
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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Die DB kapiert es scheinbar einfach nicht. Was ist in dem Laden nur los?

Da herrscht eh schon Chaos und man hat riesigen Personalmangel, andererseits will man sich scheinbar nicht attraktiver für Bewerber machen.

Die 7,5% sollte die DB freudestrahlend annehmen und zwar für maximal 24 Monate.

Was will die DB mit ihrer Verweigerungshaltung also bezwecken?
146225
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Beitrag von 146225 »

Angesichts der angeschlagenen finanziellen Situation des DB-Konzerns könnte die Verweigerung auch schiere Verzweifelung sein.
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Beitrag von 143 »

Trapeztafelfanatiker @ 12 Dec 2018, 23:13 hat geschrieben: Die DB kapiert es scheinbar einfach nicht. Was ist in dem Laden nur los?

Da herrscht eh schon Chaos und man hat riesigen Personalmangel, andererseits will man sich scheinbar nicht attraktiver für Bewerber machen.

Die 7,5% sollte die DB freudestrahlend annehmen und zwar für maximal 24 Monate.

Was will die DB mit ihrer Verweigerungshaltung also bezwecken?
Es geht der DB wahrscheinlich weniger um die Prozente als um Mehrurlaub könnte ich mir vorstellen. Auf der anderen Arbeitnehmerseite ebenso. Vom Mehrverdienst kommt eh kaum was bei denjenigen an, die die Leistung tatsächlich erbracht haben ("soziale Gerechtigkeit" eben). Mit den Plänen der SPD zukünftig noch weniger ("Zeit für mehr Gerechtigkeit").
Von paar freien Tagen hat man da einfach mehr ;)
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Aber alleine daran kann es nicht liegen, da das eine reine EVG-Forderung ist mit dem noch mehr zusätzlichen Urlaub, auch wenn das dann für alle angewandt wird.
Klar, bei einem größeren Brutto merkt man Netto weniger als es sein sollte. Daher fordere ich schon lange industrieübliche Zulagen (statt so witzlose 2,90 Euro pro Nachtstunde die total unattraktiv sind), denn da merkt man durch die Steuerbefreiung bzw. -ermäßigung deutlich mehr vom Netto.

Und die schlechte finanzielle Situation haben ja nicht die Mitarbeiter an der Basis zu verantworten und die Situation ändert sich schnell, wenn man endlich die Infrastruktur vom Konzern abtrennt und DB Schenker Lastwagen- und Flugverkehre sowie Arriva abstößt, die zwar Gewinne bringen, aber Ressourcen binden und weit weg vom Kerngeschäft sind und nebenbei, Arriva hat immer noch nicht die Kosten für den Verein erwirtschaftet.
Daher schlechte Ausrede, zumal ja der Personalmangel nicht behoben werden kann wenn man nicht aktiv nachsteuert.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Die DB soll mal einer verstehen. Verhandeln einen Tarifvertrag komplett fertig und verweigern sich dann aber das was sie selbst verhandelt haben zu unterschreiben.

Bin mal gespannt wie viele Gebrauch machen von der Überstundengrenze von 80 (bzw. bei vollem Konto ab erreichen der JAZ) und dann quasi den Rest des Jahres frei haben bzw. wenn sie wollen, für jeden Tag Arbeit viel Geld verlangen können.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Eine Einigung mit der EVG wurde erzielt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahnta...streit-101.html
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich nach mehr als zweimonatigen Verhandlungen auf einen Tarifvertrag verständigt. Wie die EVG mitteilte, wird der Lohn in zwei Stufen um insgesamt 6,1 Prozent erhöht. Zum 1. Juli 2019 sollen die Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar eine Einmalzahlung von 1000 Euro. Die neuen Tarifverträge gelten rückwirkend vom 1. Oktober 2018 bis zum 28. Februar 2021 und haben damit eine Laufzeit von 29 Monaten.
Seh ich das richtig? Eine Lohnerhöhung erst in einem halben Jahr? Wenn so ein Beschiss bei der IGM oder IGBCE versucht wird, dann wäre in diesen Branchen Feuer unterm Dach...
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Beitrag von uferlos »

Fichtenmoped @ 15 Dec 2018, 11:44 hat geschrieben: Eine Einigung mit der EVG wurde erzielt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahnta...streit-101.html
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich nach mehr als zweimonatigen Verhandlungen auf einen Tarifvertrag verständigt. Wie die EVG mitteilte, wird der Lohn in zwei Stufen um insgesamt 6,1 Prozent erhöht. Zum 1. Juli 2019 sollen die Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar eine Einmalzahlung von 1000 Euro. Die neuen Tarifverträge gelten rückwirkend vom 1. Oktober 2018 bis zum 28. Februar 2021 und haben damit eine Laufzeit von 29 Monaten.
Seh ich das richtig? Eine Lohnerhöhung erst in einem halben Jahr? Wenn so ein Beschiss bei der IGM oder IGBCE versucht wird, dann wäre in diesen Branchen Feuer unterm Dach...
richtig, die Hausgewerkschaft EVG lässt doch alles mit sich machen. Der Streik war doch nur dazu da, ihre "Mitglieder ruhig zu halten"... dazu die Laufzeit des Vertrags, da deckst nicht mal die Inflation damit.... Da kann sich die EVG jetzt rühmen damit.

Fachkräftemangel gerade bei DB Netz... der wird mit solchen Abschlüssen sicher nicht kleiner.
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Beitrag von Hot Doc »

uferlos @ 15 Dec 2018, 12:05 hat geschrieben: Der Streik war doch nur dazu da, ihre "Mitglieder ruhig zu halten"... Da kann sich die EVG jetzt rühmen damit.
Da geb ich dir Recht. Das Ergebnis hätte man auch ohne Streik erreichen können. Das war nur innere Politik auf dem Rücken der Allgemeinheit.
dazu die Laufzeit des Vertrags, da deckst nicht mal die Inflation damit....
Das ist allerdings (zumindest rückblickend auf die Inflation der letzten Jahre, kompletter Unsinn. Da ist die Inlfation zwischne 0,3% und 2,3% geschwankt. Im Schnitt wahrscheinlich so um die 1%. Also ist der Abschluss deutlich über der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten Jahre (eigentlich Jahrzehnte, das geht nämlich schon seit 20+x Jahren so).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Hot Doc @ 15 Dec 2018, 12:44 hat geschrieben: Das ist allerdings (zumindest rückblickend auf die Inflation der letzten Jahre, kompletter Unsinn. Da ist die Inlfation zwischne 0,3% und 2,3% geschwankt. Im Schnitt wahrscheinlich so um die 1%. Also ist der Abschluss deutlich über der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten Jahre (eigentlich Jahrzehnte, das geht nämlich schon seit 20+x Jahren so).
Kein Unsinn, die lag zumindest die letzten 2 Jahre über 2. Was jetzt nicht heißen muss, dass das so bleibt.
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Beitrag von autolos »

Fichtenmoped @ 15 Dec 2018, 11:44 hat geschrieben: Eine Einigung mit der EVG wurde erzielt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahnta...streit-101.html
Die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben sich nach mehr als zweimonatigen Verhandlungen auf einen Tarifvertrag verständigt. Wie die EVG mitteilte, wird der Lohn in zwei Stufen um insgesamt 6,1 Prozent erhöht. Zum 1. Juli 2019 sollen die Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent. Zudem erhalten die Beschäftigten im Februar eine Einmalzahlung von 1000 Euro. Die neuen Tarifverträge gelten rückwirkend vom 1. Oktober 2018 bis zum 28. Februar 2021 und haben damit eine Laufzeit von 29 Monaten.
Seh ich das richtig? Eine Lohnerhöhung erst in einem halben Jahr? Wenn so ein Beschiss bei der IGM oder IGBCE versucht wird, dann wäre in diesen Branchen Feuer unterm Dach...
1. Du siehst es falsch, denn es gibt eine Einmalzahlung von 1000 €.
2. Wo war dein Genörgel, als Abellio mit der GDL ebenfalls einen Vertrag geschlossen hat, der erst im Juli eine Steigerung vorsieht?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von autolos »

uferlos @ 15 Dec 2018, 12:05 hat geschrieben:
richtig, die Hausgewerkschaft EVG lässt doch alles mit sich machen.

.
Auch an dich die Frage: Wo war dein Genörgel, als Abellio mit der GDL ebenfalls einen Vertrag geschlossen hat, der erst im Juli eine Steigerung vorsieht?
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
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Beitrag von 143 »

Lazarus @ 15 Dec 2018, 14:45 hat geschrieben: Kein Unsinn, die lag zumindest die letzten 2 Jahre über 2. Was jetzt nicht heißen muss, dass das so bleibt.
Nicht vergessen, daß x % mehr brutto nicht x% mehr netto bedeutet.
Viel mehr als Inflationsausgleich ist das Verhandlungsergebnis damit nicht.
Schon gar nicht in den Großstädten. Da dürfte die Inflation mietdingt ohnehin über dem Durchschnittswert liegen.
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Beitrag von autolos »

Lazarus @ 15 Dec 2018, 14:45 hat geschrieben: Kein Unsinn, die lag zumindest die letzten 2 Jahre über 2. Was jetzt nicht heißen muss, dass das so bleibt.
Meine Empfehlung: Google mal nach Zeitreihe Inflation Deutschland. Du wirst feststellen, dass deine Aussage falsch ist.
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Beitrag von JLanthyer »

143 @ 15 Dec 2018, 14:14 hat geschrieben:Nicht vergessen, daß x % mehr brutto nicht x% mehr netto bedeutet.
Es kommt darauf an, wie hoch die Nettolohnerhöhung ausfällt. Es liegt zum Einen an dem jährlich ändernden Steuersatz, zum Anderen erhöhen sich die Lohnsteuer progressiv zur Lohnerhöhung, das jährlich angepaßt wird: Die Lohnsteuer sinkt bei genauerem Vergleich auf die Lohnabrechnung vom Vorjahr und aktuelles Jahr, bei gleichbleibender Bruttolohn.

Das läßt sich online nachprüfen, wie zum Beispiel beim Brutto-Netto-Rechner.


---

Jetzt mal was anderes: Der Warnstreik der EVG, das am Montag trotz Ankündigung und der Versuch sich über die "aktuelle" Situation zu informieren, wie die Kunden anderweitig weiterkommen könnten, hat m.E. nach weniger die Bahn, eher die Kunden getroffen und zwar mehr, als das man es sich je vorstellen kann. Die meisten sind gestrandet und einige davon, die erst vor Ort von den reihenweisen Zugausfällen aufgrund des begrenzten Warnstreiks erfahren haben, konnten aufgrund des Wissen mit dem regulären Linienbus die Fahrt fortsetzen. Verhältnismäßig finde ich das Ganze nicht.

Es reicht nicht, daß der Tarifeinheit, das von Karlsruhe abgeschafft wurde, gesetzlich wiederhergestellt wurde. Es sollten für alle Gewerkschaften die die Dienstleistungsbereichen betreffen, eine gesetzliche Regelung geschaffen werden, wie zum Beispiel HVZ-Streikverbot; Voraussetzung für ein legitimer Streik wäre eine Ankündigungsfrist von z.B. mindestens 7 Arbeitstage Ankündigungsfrist; Vorher sollte ein Schlichtungsverfahren vorgeschaltet werden; Verbot des Warnstreiks; Errichtung von Minimal- oder Notdienstleistungen während des Streikzeitraums, auch der Streikzeitraum sollte gesetzlich begrenzt werden (z.B. max. 2 Tage dürfte gestreikt werden (Und: Nur zwischen beiden HVZ (dh. vom Ende der morgendlichen und Beginn der abendlichen HVZ - also in der Regel zwischen 9:00 Uhr und 15:00 Uhr) und dann ist es Schluß). Nur ein geplanter Streik ist ein guter Streik und kann unbeteiligte Dritte ungemein viel helfen. Diese von mir erwähnte Beispielregelung betreffen die Fahrzeugführer (Ob Bus oder Bahn). Da es sich hauptsächlich um einen Fdl-Streik handelte, müssen für diesen Bereich eine spezielle Regelung getroffen werden, da es auch den Fernverkehr (nicht nur...) betrifft. Deshalb brauchen die Stellwerke "Notdienste" während des Streiks.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

JLanthyer @ 15 Dec 2018, 19:38 hat geschrieben: Jetzt mal was anderes: Der Warnstreik der EVG, das am Montag trotz Ankündigung und der Versuch sich über die "aktuelle" Situation zu informieren, wie die Kunden anderweitig weiterkommen könnten, hat m.E. nach weniger die Bahn, eher die Kunden getroffen und zwar mehr, als das man es sich je vorstellen kann. Die meisten sind gestrandet und einige davon, die erst vor Ort von den reihenweisen Zugausfällen aufgrund des begrenzten Warnstreiks erfahren haben, konnten aufgrund des Wissen mit dem regulären Linienbus die Fahrt fortsetzen. Verhältnismäßig finde ich das Ganze nicht.

Es reicht nicht, daß der Tarifeinheit, das von Karlsruhe abgeschafft wurde, gesetzlich wiederhergestellt wurde. Es sollten für alle Gewerkschaften die die Dienstleistungsbereichen betreffen, eine gesetzliche Regelung geschaffen werden, wie zum Beispiel HVZ-Streikverbot; Voraussetzung für ein legitimer Streik wäre eine Ankündigungsfrist von z.B. mindestens 7 Arbeitstage Ankündigungsfrist; Vorher sollte ein Schlichtungsverfahren vorgeschaltet werden; Verbot des Warnstreiks; Errichtung von Minimal- oder Notdienstleistungen während des Streikzeitraums, auch der Streikzeitraum sollte gesetzlich begrenzt werden (z.B. max. 2 Tage dürfte gestreikt werden (Und: Nur zwischen beiden HVZ (dh. vom Ende der morgendlichen und Beginn der abendlichen HVZ - also in der Regel zwischen 9:00 Uhr und 15:00 Uhr) und dann ist es Schluß). Nur ein geplanter Streik ist ein guter Streik und kann unbeteiligte Dritte ungemein viel helfen. Diese von mir erwähnte Beispielregelung betreffen die Fahrzeugführer (Ob Bus oder Bahn). Da es sich hauptsächlich um einen Fdl-Streik handelte, müssen für diesen Bereich eine spezielle Regelung getroffen werden, da es auch den Fernverkehr (nicht nur...) betrifft. Deshalb brauchen die Stellwerke "Notdienste" während des Streiks.
Selten soviel Blödsinn in einem Beitrag gelesen. Weil dann kann man das Streikrecht gleich ganz abschaffen.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bei 24 Monaten wäre es noch gegangen, aber wieso 29 Monate?

Wie will man da ernsthaft dem Fachkräftemangel entgegentreten?
Selbst wenn andere niedrigere Abschlüsse machen, es gibt dadurch keine Aufholjagd auf die Industrie.

Man muss aber auch dazu sagen, dass nicht klar ist, was noch im Paket war, denn es gibt ja sicher auch noch anderes im Abschluss.

Für einen vernünftigen Nettolohn braucht man im Schichtdienst einfach hohe Zulagen und die gibt es bei der Eisenbahn nicht. In der Industrie würde doch niemand für 2,90 Euro pro Nachtstunde arbeiten.
Mit Metallerzuschlägen könnte man die Nettolöhne nach oben schrauben und die Bahnberufe attraktiver machen.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Bei einer Erhöhung in der 1. Stufe um 3,5% und in der 2. Stufe um 2,6% was in der Summe 6,191% entspricht. Die 2,6% ist eine weitere Erhöhung auf die Erhöhung (so was nennt man Zinsezins). So gesehen entspricht die Erhöhung von 6,191% in 29 Monaten einer jährlichen Lohnerhöhung von 2,562%. Dazu kommt die Einmalzahlung von 1000 €, den unser Vorredner vorhin erwähnt hat, das die prozentuale Lohnerhöhung beeinflußt, weil die Gehälter der Bahnmitarbeiter unterschiedlich hoch sind.

Die nächste Frage ist, wie man der Fachkräftemangel entgegentreten will, wenn nur 5-10% von von 100 (von mir aus bis zu 500 (dann sinkt der prozentuale Anteil an geeigneten Bewerbern ganz schnell) Bewerbern in Frage kommen? Da helfen keine Lohnerhöhungen, auch, wenn sie übertrieben sind.
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Beitrag von 146225 »

Mit einem gegenüber anderen Branchen und Berufen unterdurchschnittlichen Gehalt bleiben die geeigneten Bewerber halt auch noch weg.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Wenn sich bei einem Superlohn 100 (potenziell) geeignete Bewerber beim Arbeitgeber vorstellen (klar - er freut sich darauf, dem Personalmangel bei einer 100%igen-Anzahl an Bewerbern, die sich vorstellen möchten, begegnen zu können) und dennoch nur 5 von 100 Bewerbern in Frage kommen. Aber hallo! Nur 5 Leute mehr, um dem Personalmangel zu begegnen? Eher könnte man diese 5 als "Reserve" als Vertretung für im Krankheitsfall, oder aus welchen Gründen auch immer, ausgefallene Mitarbeiter einstellen. Soviel geeignete Leute gibt es einfach nicht. Selbst, wenn jemand vom anderen Arbeitgeber kommt ein sehr gutes Arbeitszeugnis (Manchmal ist es besser, auf die "wohlwollende" Sprache zu verzichten, aber man kann im Zeugnis eine sachliche (sowohl gute, als auch schlechte) Kritik schreiben) vorweisen kann, wird jemand vermutlich bei einem neuen Arbeitgeber (also die Bahn z.B.) doch nicht in Frage kommen.
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