[B] Trolleybus Berlin

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Man wird auch in Großstädten wie Berlin oder München nie alle Buslinien auf Tram umstellen.
Das weiß ich auch. Aber man sollte jetzt zusehen, dass man die einstmals angedachten U-Bahnverlängerungen in die Tat umgesetzt bekommt, damit man wenigstens auf einigen Strecken auf die Diesel-Busse verzichten kann.
Da ist es doch nur logisch, dass man über eine Kombination aus a) und c) nachdenkt.
Das sehe ich auch so. Aber das sollte man nur auf den Strecken machen, wo weder eine U-Bahn, noch eine Straßenbahn sinnvoll erscheint. Von daher hat der Ausbau von U- und Straßenbahn jetzt mehr Vorrang als der Versuch, die Diesel-Technologie durch Akkus und/oder Brennstoffzellen zu ersetzen.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

ET 474 @ 17 Apr 2020, 14:47 hat geschrieben: Das sehe ich auch so. Aber das sollte man nur auf den Strecken machen, wo weder eine U-Bahn, noch eine Straßenbahn sinnvoll erscheint. Von daher hat der Ausbau von U- und Straßenbahn jetzt mehr Vorrang als der Versuch, die Diesel-Technologie durch Akkus und/oder Brennstoffzellen zu ersetzen.
Ich denke, dass das ruhig parallel laufen kann.

Grundsätzlich würde ich auch, wo es vom Verkehrsaufkommen her sinnvoll ist, Tram und U-Bahnen bevorzugen.

Aber Busse werden auch langfristig für die Fläche nötig sein. Und will man beim Verkehr weg vom Öl, dann braucht man Alternativen.

Biodiesel steht in Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau.
Synthetische Kraftstoffe sind aktuell unbezahlbar.

Aktuell hat die Akku-Technologie die Nase vorne. Und wenn die Akkus noch einen Entwicklungsschritt machen, dann sollte man da ohne große Probleme mit einem Linienbus über den Tag kommen und die Preise dürften sich auch in die richtige Richtung bewegen.
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Ich denke, dass das ruhig parallel laufen kann.
Das sehe ich auch so. Denn neben dem Ausbau von U- und Straßenbahn wird es auch Strecken geben, wo U- und Straßenbahn nicht sinnvoll sind.
Grundsätzlich würde ich auch, wo es vom Verkehrsaufkommen her sinnvoll ist, Tram und U-Bahnen bevorzugen.
Ganz meine Meinung. Aber potenzielle Tram- und U-Bahnstrecken sollten keine Versuchstrecken für neue Bus-Technologien sein. Denn dann bestünde die Gefahr, dass es einigen Tram-Betrieben genauso ergeht wie schon nach dem 2. Weltkrieg: Wozu braucht man noch eine Straßenbahn, wenn es auch Busse gibt? Nachdem 2. Weltkrieg wurden die Dieselbusse als kostengünstige Alternative zur Straßenbahn angepriesen. Sollen jetzt die Batterie-Busse als kostengünstige Alternative zur Straßenbahn angepriesen werden?
Aber Busse werden auch langfristig für die Fläche nötig sein. Und will man beim Verkehr weg vom Öl, dann braucht man Alternativen.
Das steht außer Frage. Aber wie gesagt, E-Busse dürfen keine kostengünstige Alternative zu U- und Straßenbahn sein.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Dann sind wir uns ja eh einig.

U- und Tram-Bahnen dort, wo es vom Verkehrsaufkommen her sinnvoll ist.

Busse als Zubringer und dort wo für eine Tram zu wenig los ist oder aus anderen Gründen eine Tram nicht möglich ist.

Und diese Busse möglichst auch in irgendeiner Form elektrifiziert.
Reinhard Busfan
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Beitrag von Reinhard Busfan »

bestia_negra @ 19 Apr 2020, 09:39 hat geschrieben: Dann sind wir uns ja eh einig.

U- und Tram-Bahnen dort, wo es vom Verkehrsaufkommen her sinnvoll ist.

Busse als Zubringer und dort wo für eine Tram zu wenig los ist oder aus anderen Gründen eine Tram nicht möglich ist.

Und diese Busse möglichst auch in irgendeiner Form elektrifiziert.
Dieser Darstellung kann auch ich mich zu 100 % anschließen! Außerdem muss es ausreichend Busse geben, denn wie soll sonst Schienenersatzverkehr bei Baustellen im Schienenverkehrsbereich oder bei Betriebsstörungen gewährleistet sein? Grüße Reinhard.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Reinhard Busfan @ 19 Apr 2020, 10:31 hat geschrieben: Außerdem muss es ausreichend Busse geben, denn wie soll sonst Schienenersatzverkehr bei Baustellen im Schienenverkehrsbereich oder bei Betriebsstörungen gewährleistet sein? Grüße Reinhard.
Also dieses Argument lasse ich wirklich nicht gelten. Mal zu den tschechischen Nachbarn schauen - dort stehen einfach ein paar abgeschriebe Altwagen (potzblitz, sowas geht in Deutschland ja mal gar nicht!!!!), die dann eingesetzt werden. Busse, die man ab und zu mal braucht, müssen ja nicht zwingend Euro 6 haben. ;)

Und in München sind wir ja wo weit, dass jede Menge Busse ausschließlich für SEV vorgehalten werden müssen, weil man sinnvolles Baustellenmanagement nicht auf die Reihe bekommt.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Reinhard Busfan »

Entenfang @ 19 Apr 2020, 10:43 hat geschrieben: Also dieses Argument lasse ich wirklich nicht gelten. Mal zu den tschechischen Nachbarn schauen - dort stehen einfach ein paar abgeschriebe Altwagen (potzblitz, sowas geht in Deutschland ja mal gar nicht!!!!), die dann eingesetzt werden. Busse, die man ab und zu mal braucht, müssen ja nicht zwingend Euro 6 haben.  ;)

Und in München sind wir ja wo weit, dass jede Menge Busse ausschließlich für SEV vorgehalten werden müssen, weil man sinnvolles Baustellenmanagement nicht auf die Reihe bekommt.
Ein paar abgeschriebene Busse werden es wohl nicht richten! Wer rechnen kann, weiß das es für einen einzigen Sechs-Wagen-Zug der Münchner U-Bahn (Fassungsvermögen 900 Personen / 4 pro m²) alleine neun Gelenkbusse braucht (Fassungsvermögen 100 Personen / 4 pro m²). Nun rechne mal, wie viele Kurse alleine auf einer Linie bei der U-Bahn ersetzt werden müssen, wenn dort Gleisbauarbeiten stattfinden, die vielleicht auch schon in einer Woche erledigt werden könnten. Außerdem werden vorzugsweise anstehende Arbeiten in den Ferien vorgenommen, um den Fahrgästen möglichst wenig an Ersatzverkehren zuzumuten. Da ballt es sich dann halt auch bei der Tram.

Es ist halt ein Dilemma, dass man Schienenbahnen ohne jeglichen Bauunterhalt - nach einer gewissen Anzahl von Jahren - nicht einfach so hinzaubern kann! Die Ferien werden zudem genutzt, um in dieser Zeit frei werdende Busse genau für diese Zwecke einzusetzen!

Aber: die innovative Idee für jeden Bus-Phobiker wäre ja, Schienenersatzverkehr durch Schienenverkehrsmittel zu machen. Geht es eigentlich noch????

PS: andere deutsche Großstädte, deren Busfuhrparks auf Rand genäht vorhanden sind, kaufen aus der halben Republik Dienstleistungen mit Bussen und Fahrpersonal für diese Zwecke ein. Ein sehr teures Unterfangen. Das kann jeder im europäischen Ausschreibungsblatt (TED) nachlesen. Bekanntlich steigen ja die Preise, wenn die Nachfrage hoch - und das Angebot nicht allzu groß ist. Das ist halt Marktwirtschaft und um die kommen die Strategen im ÖPNV auch nicht herum!
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

bestia_negra @ 19 Apr 2020, 10:39 hat geschrieben:Dann sind wir uns ja eh einig.

U- und Tram-Bahnen dort, wo es vom Verkehrsaufkommen her sinnvoll ist.

Busse als Zubringer und dort wo für eine Tram zu wenig los ist oder aus anderen Gründen eine Tram nicht möglich ist.

Und diese Busse möglichst auch in irgendeiner Form elektrifiziert.
Genau. U- und Tram-Bahnen jetzt zügig angehen und Busse dort elektrifizieren, wo für eine Tram zu wenig los ist.
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