Mahlzeit,
wie die Website Bahninfo heute berichtet, musste sich die MVG nach einer Stadtratsanfrage erneut mit dem Thema
Erdgasbus auseinandersetzen.
Eine schrittweise Umstellung der Busflotte von Diesel- auf Erdgasantrieb lehnt die MVG aber ab. Zwar ist der Preis für Erdgas niedriger als für Dieselkraftstoff. Eine Umstellung würde aber zu höheren Gesamtkosten führen. Denn man müsste eine Erdgastankstelle einrichten und gleichzeitig die Infrastruktur für Dieselfahrzeuge auf viele Jahre aufrechterhalten, denn ein Dieselbus hat eine Nutzungsdauer von zwölf Jahren; entsprechend genauso lange würde die Erneuerung der Fahrzeugflotte dauern. Die Anschaffungskosten für einen Erdgasbus sind höher als für einen Bus mit Dieselantrieb. Ein Unternehmen wie die MVG, das im Wettbewerb steht, muss wirtschaftlich arbeiten. Dennoch achte man auf Umweltgesichtspunkte. So werden schon seit Jahren ausschließlich Dieselbusse angeschafft, welche die gesetzlichen Anforderungen deutlich übertreffen und die mit Rußfiltern versehen sind. Bei der Kohlendioxidemission schneidet der Erdgasbus sogar schlechter ab als ein Dieselfahrzeug, was am höheren Verbrauchsverhalten von erdgasbetriebenen Fahrzeugen liegt. Auch bei der Partikelemission kann der Erdgasbus gegenüber einem Dieselkraftstoffbus keine Vorteile mehr verbuchen, wenn Letzterer mit einem Rußfilter ausgestattet ist.
Nur bei den Stickoxidemissionen weist der Erdgasbus noch eine bessere Umweltbilanz auf. Doch bei den neuen Euro-V-Grenzwerten, die ab 2008 gültig sind, liegen beide Antriebsarten wieder gleich auf. Die MVG hat bereits 2004 Gelenkbusse in Betrieb genommen, welche die hohen Euro-V-Grenzwerte für Stickoxide erfüllen.
Quelle:
http://www.bahninfo.de/aktuell/muenchen.php#bus
Meine Meinung: Der oft verschmähte und totgesagte O-Bus sollte in München wieder eine Zukunft bekommen. Zwar schneidet der O-Bus hinsichtlich der Umweltbelastung nicht besonders viel besser als ein modernder Dieselbus ab, was natürlich daran liegt, dass der Strom erst einmal produziert werden muss. Doch eine O-Bus-Infrastruktur unterliegt keiner Abhängigkeit, wie der Strom produziert wird, sodass man bei sukzessiver Umstellung auf umweltfreundlichere Stromerzeugung von Kraftwerken (nein, kein Atomstrom) auch den ökologischen Faktor der O-Bus-Flotte verbessert, ohne dass neue Fahrzeuge beschafft werden müssen. Ferner ist der O-Bus deutlich leiser und hat ein besseres Beschleunigungsverhalten, das bei Steigungen weitere Vorteile gegenüber dem Dieselbus ausspielen kann. Gegenüber der Trambahn kann er den meisten Hindernissen ausweichen.
Leider gibt es nur noch wenige Hersteller von O-Bussen.
Außerdem wird immer wieder das Argument aufgeführt, dass in München problematische Kreuzungen mit der Trambahn entstehen würden. Da man die Trambahn in ganzen Stadtteilen wegrationalisiert hat
, könnte man aber einen Großteil der besonders beanspruchten Buslinien problemlos umstellen. Wie wäre es z.B. mit dem M55/55/192 Ostbahnhof - Waldperlach - Neubiberg - Trudering? Dieser hat keine Kreuzung mit der Trambahn. Nur am Ostbahnhof kommt er in die Nähe der Trambahn, ohne diese aber zu kreuzen.
Natürlich müsste man ein Depot aufbauen und es würden riesige Investitionskosten anfallen. Daher ist meine Idee völlig unrealistisch und nicht ganz ernst zu nehmen, aber man wird ja mal träumen dürfen!?