[M] Nach 21 Uhr nur noch vorne einsteigen

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

423-Treiber @ 14 Jul 2006, 18:20 hat geschrieben: Mit 20-Euro-Scheinen kommt man an DB-Automaten aber auch nicht unbedingt sehr weit, denn es gibt einen Mindestpreis ab dem 20er und 50er überhaupt erst genommen werden. Liegt daran dass der Automat halt nur Münzen zurückgeben kann und wenn jeder ne Kurzstrecke mit nem 20er oder gar 50er bezahlt ist bald Ebbe in der Kasse...
Soweit ich weiss steht irgendwo in den Beförderungsbedingungen, dass das Fahrgeld passend bereitzuhalten ist. In meiner Zub-Zeit kam es manchmal auch zu der Situation dass ein Reisender unbedingt mit nem 500er zahlen wollte. Aber da gab es dann die Möglichkeit über den Restbetrag ne Quittung auszustellen und der Reisende konnte sich das Geld am Fahrkartenschalter wiederholen. Fanden die aber auch nur ungeschränkt gut, wenn man ihnen den 500er abnahm, für 20 Euro ne Fahrkarte ausstellte und über die restlichen 480 Euro nur ne poplige Quittung aus dem Terminal druckte... :rolleyes:
Früher gab es im MVV mal die Regelung, dass man ohne Fahrkarte mitfahren durfte, wenn der Busfahrer einen 10-DM-Schein nicht wechseln konnte (oder war's ein 20er? Ich glaube, es waren 10 DM).

Also 10-DM-Schein: fahren, ohne zu bezahlen. 20-DM-Schein aufwärts: per pedes geht's auch.

Mit dem Wegfall des Fahrkartenverkaufs durch den Busfahrer fiel auch diese Schein-kann-nicht-gewechselt-werden-nehmen-wir-auf-unsere-Kappe-Regelung.

Übrigens: Wenn der Busfahrer schon aufwändig die Fahrkarten kontrollieren muss, könnte er doch auch wieder Fahrkarten verlaufen, oder? Der Verkauf wurde ja wohl abgeschafft, um Verspätungen zu reduzieren.

Da nach 21:00 teilweise noch sehr viel los ist, produziert die Kontrolle aber wieder lange Standzeiten an den Haltestellen.

Ich bin mal gespannt, wann die neu belebte Regelung wieder einschläft und irgendwann in Vergessenheit gerät. Bis zur nächsten Belebung.
DasBa
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Beitrag von DasBa »

tra(u)mmann @ 14 Jul 2006, 16:18 hat geschrieben:Vor ein paar Tagen war ich Zeuge, wie ein Herr nach 21:00 in einem MVG-Stadtbus zustieg und dem Busfahrer einen 20-EUR-Schein statt einer Fahrkarte hinhielt.

Der Busfahrer wies den Herrn an, wieder auszusteigen, der sich aber weigerte. Der Busfahrer wiederum verweigerte die Weiterfahrt.

Der Herr sprach nur Englisch und wiederholte sich andauernd "This is not friendly".

Endlose Minuten vergingen, bis ein Fahrgast ihm endlich den 20-EUR-Schein so wechseln konnte, dass er am Automaten einen Fahrschein herauslassen konnte. Erst dann ging die Fahrt weiter.

Ist das Verhalten des Busfahrers korrekt? Darf oder muss er die Fahrgäste in Kollektivschuld nehmen, wenn ein Fahrgast keine gültige Fahrkarte hat?
Hm, sind die Fahrer bei euch immer so drauf? B)
Wenn ich sowas erlebt habe, hat sich der Fahrer bis jetzt immer an die übrigen Fahrgäste gewendet, mit der Frage, ob jemand einen "Zwanziger" oder "Fuffziger" in kleinere Scheine wechseln könne. Innerhalb von einer halben Minute war der Schein gewechselt und der Fahrschein verkauft.
ropix
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Beitrag von ropix »

DasBa @ 14 Jul 2006, 19:43 hat geschrieben: Hm, sind die Fahrer bei euch immer so drauf? B)
Wenn ich sowas erlebt habe, hat sich der Fahrer bis jetzt immer an die übrigen Fahrgäste gewendet, mit der Frage, ob jemand einen "Zwanziger" oder "Fuffziger" in kleinere Scheine wechseln könne. Innerhalb von einer halben Minute war der Schein gewechselt und der Fahrschein verkauft.
ja, im Normalfall is dem auch so. Häufig wird auch mal ein Auge zugedrückt, auffallen tun vor allen Dingen halt die Fälle wos nicht so reibungslos läuft. Das sind aber nicht sehr viele.
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

DasBa @ 14 Jul 2006, 19:43 hat geschrieben: Hm, sind die Fahrer bei euch immer so drauf? B)
Wenn ich sowas erlebt habe, hat sich der Fahrer bis jetzt immer an die übrigen Fahrgäste gewendet, mit der Frage, ob jemand einen "Zwanziger" oder "Fuffziger" in kleinere Scheine wechseln könne. Innerhalb von einer halben Minute war der Schein gewechselt und der Fahrschein verkauft.
Der Busfahrer hat nicht gefragt. Er versuchte mehrmals in einem bestimmenden, aber nicht unverschämten Ton, den Herrn loszuwerden.

Kleinere Scheine bringen ja auch nichts und einen 20-EUR-Schein so zu wechseln, dass man per Münzen eine Fahrkarte kaufen kann, ist gar nicht so einfach.

Im schlimmsten Fall wird der Schein erst in 2 Zehner gewchselt und dann ein 10er bei einem anderen Fahrgast in kleiner. Das kann es nicht sein, da steht der Bus ewig.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

ropix @ 14 Jul 2006, 19:49 hat geschrieben:
DasBa @ 14 Jul 2006, 19:43 hat geschrieben: Hm, sind die Fahrer bei euch immer so drauf? B)
Wenn ich sowas erlebt habe, hat sich der Fahrer bis jetzt immer an die übrigen Fahrgäste gewendet, mit der Frage, ob jemand einen "Zwanziger" oder "Fuffziger" in kleinere Scheine wechseln könne. Innerhalb von einer halben Minute war der Schein gewechselt und der Fahrschein verkauft.
ja, im Normalfall is dem auch so. Häufig wird auch mal ein Auge zugedrückt, auffallen tun vor allen Dingen halt die Fälle wos nicht so reibungslos läuft. Das sind aber nicht sehr viele.
Und diese Einzelfälle werden hemmungslos aufgebauscht, als würde der Weltuntergang unmittelbar bevorstehen... ;)
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Woodpeckar @ 14 Jul 2006, 20:02 hat geschrieben: Und diese Einzelfälle werden hemmungslos aufgebauscht, als würde der Weltuntergang unmittelbar bevorstehen... ;)
Meine Enrüstung hielt sich in Grenzen. Aber nachfragen, ob sich der Fahrer korrekt verhalten hat, wird man ja noch dürfen.
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 14 Jul 2006, 20:05 hat geschrieben: Meine Enrüstung hielt sich in Grenzen. Aber nachfragen, ob sich der Fahrer korrekt verhalten hat, wird man ja noch dürfen.
Und die Antwort ist ja - der darf sich weigern auch nur einen Meter zu fahren und die Person sofort des Busses verweisen - so die Richtlinien der MVG. Ob die MVG diese Richtlinien so aufstellen durfte ist eine andere Frage und sollte seperat geklärt werden (Stichworte: Beförderungspflicht und Verpflichtung zur Annahme gültiger Zahlungsmittel)
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 14 Jul 2006, 20:09 hat geschrieben: Und die Antwort ist ja - der darf sich weigern auch nur einen Meter zu fahren und die Person sofort des Busses verweisen - so die Richtlinien der MVG. Ob die MVG diese Richtlinien so aufstellen durfte ist eine andere Frage und sollte seperat geklärt werden (Stichworte: Beförderungspflicht und Verpflichtung zur Annahme gültiger Zahlungsmittel)
Letztendlich ist diese Regelung eine kollektive Bestrafung. Der Nicht-zahlen-Könnende oder -Wollende wird so unter Druck gesetzt, den Autobus zu verlassen.

Wie früher in der Schule. Einer baut Mist und die ganze Klasse muss nachsitzen.

[edit - added:]

Da keiner Prügel vom Rest der Klasse will, gehen die Verstöße zurück. Aber: Es sind sehr fragwürdige Erziehungsmethoden.
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Beitrag von ropix »

tra(u)mmann @ 14 Jul 2006, 20:12 hat geschrieben: Letztendlich ist diese Regelung eine kollektive Bestrafung. Der Nicht-zahlen-Könnende oder -Wollende wird so unter Druck gesetzt, den Autobus zu verlassen.

Wie früher in der Schule. Einer baut Mist und die ganze Klasse muss nachsitzen.
kollektiv is sie eigentlich nicht - man kann den zahlungsunfähigen auch einfach rausschmeißen ausm Bus. Aber die paar Minuten die das wechseln im Normalfall dauert...
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tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

ropix @ 14 Jul 2006, 20:17 hat geschrieben:
tra(u)mmann @ 14 Jul 2006, 20:12 hat geschrieben: Letztendlich ist diese Regelung eine kollektive Bestrafung. Der Nicht-zahlen-Könnende oder -Wollende wird so unter Druck gesetzt, den Autobus zu verlassen.

Wie früher in der Schule. Einer baut Mist und die ganze Klasse muss nachsitzen.
kollektiv is sie eigentlich nicht - man kann den zahlungsunfähigen auch einfach rausschmeißen ausm Bus. Aber die paar Minuten die das wechseln im Normalfall dauert...
Rausschmeißen, wie denn?

Körperliche Gewalt ist der Polizei vorbehalten und bis die kommt, kann es dauern. Entsprechend können dann 20 Fahrgäste zu Fuß gehen, nur weil einer nicht einsieht, nicht mitfahren zu dürfen. Also doch kollektiv.

Aber so was kommt wirklich nur selten vor, nicht dass man mir vorwirft, das aufzubauschen...
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

ropix @ 14 Jul 2006, 20:09 hat geschrieben:Und die Antwort ist ja - der darf sich weigern auch nur einen Meter zu fahren und die Person sofort des Busses verweisen - so die Richtlinien der MVG. Ob die MVG diese Richtlinien so aufstellen durfte ist eine andere Frage und sollte seperat geklärt werden (Stichworte: Beförderungspflicht und Verpflichtung zur Annahme gültiger Zahlungsmittel)
Bei uns in HH gilt folgende Richtlinie: Sollte ein Fahrgast sich nach mehrfacher Aufforderung durch den Fahrer weigern, den Bus zu verlassen, hat der Fahrer die Betriebsleitstelle zu informieren und anschließend die Fahrt bis zur nächsten Haltestelle fortzusetzen, wo dann das Eintreffen von Prüfdienst/Polizei abzuwarten ist.
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Beitrag von DasBa »

tra(u)mmann @ 14 Jul 2006, 19:49 hat geschrieben:Kleinere Scheine bringen ja auch nichts und einen 20-EUR-Schein so zu wechseln, dass man per Münzen eine Fahrkarte kaufen kann, ist gar nicht so einfach.

Im schlimmsten Fall wird der Schein erst in 2 Zehner gewchselt und dann ein 10er bei einem anderen Fahrgast in kleiner. Das kann es nicht sein, da steht der Bus ewig.
Hm, darf man in München nicht mir Scheinen zahlen?
Ich habe es im VVS-Gebiet noch nie erlebt, dass ein Busfahrer was gesagt hat, wenn er auf einen fünf oder zehn-Euro-Schein rausgeben musste. Das sind ja im schlimmesten Fall vier bzw. acht Euro, und das sollte doch wirklich kein Problem sein. Im Notfall hagelt's vielleicht etwas mehr Kleingeld.

"Ewig" dauert das auch nicht. Eine halbe Minute, höchstens. Schließlich kommt das ja nicht an jeder Haltestelle vor.
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Beitrag von tra(u)mmann »

DasBa @ 14 Jul 2006, 21:16 hat geschrieben: Hm, darf man in München nicht mir Scheinen zahlen?
Ich habe es im VVS-Gebiet noch nie erlebt, dass ein Busfahrer was gesagt hat, wenn er auf einen fünf oder zehn-Euro-Schein rausgeben musste. Das sind ja im schlimmesten Fall vier bzw. acht Euro, und das sollte doch wirklich kein Problem sein. Im Notfall hagelt's vielleicht etwas mehr Kleingeld.

"Ewig" dauert das auch nicht. Eine halbe Minute, höchstens. Schließlich kommt das ja nicht an jeder Haltestelle vor.
Nein, um dürfen geht es nicht, denn man kann nicht.

Der Busfahrer verkauft grundsätzlich keine Fahrkarten. Es gibt nur einen Automaten im Bus, der nimmt nur Münzen oder eine ec-Karte mit Geldkarten-Chip.

Automaten außerhalb des Busses, die Scheine nehmen, sind selten, sie finden sich fast nur an den U- und S-Bahn-Stationen.
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

DasBa @ 14 Jul 2006, 21:16 hat geschrieben: Hm, darf man in München nicht mir Scheinen zahlen?
In (städitschen) Bussen nicht, da gibt es nur einen Automaten, der nur Münzen annimmt. Der Fahrer verkauft dort keine Fahrkarten mehr.
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ropix
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Beitrag von ropix »

FloSch @ 14 Jul 2006, 21:22 hat geschrieben: In (städitschen) Bussen nicht, da gibt es nur einen Automaten, der nur Münzen annimmt. Der Fahrer verkauft dort keine Fahrkarten mehr.
Geldkarte gänge auch noch.
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Beitrag von BajK »

Also bei uns (RBS) ist das sogar so vorgeschrieben, dass man nur vorne einsteigen darf.
Weil die RBS in Ludwigsburg hat nur einen einzigen Fahrkartenkontrolleur

Aber wenn jemand ne Kurzstrecke (1€) mit nem zwanziger oder so bezahlt ist das schon etwas unverschämt. Dann regnets 50-Cent-Stücke, denn ich beobachte häufig(er) Busfahrer, die dann einfach ihr ganzes Kleingeld ausregnen lassen, statt nen Griff zum Geldbeutel mit den Scheinen drin zu wagen :D
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BG
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Beitrag von BG »

Mich hat sowas jedenfalls letzten Sonntag auch geärgert. Vor allem da danach der Anschlussbus weg war und ich über 10 Minuten warten durfte.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Doch, der Fahrer hat richtig gehandelt.
Er verkauft keine Fahrscheine mehr und hat damit auch kein Wechselgeld mehr.
Jeder Fahrgast ist verpflichtet abgezähltes Geld bereit zu halten, wenn er eine
Fahrkarte kaufen will. Oder er muß halt schauen, daß er sich die Fahrkarte vor
der Fahrt besorgt.

Kann er das nicht, so muß der Fahrer den Fahrgast ablehnen.
Notfalls mit Polizeigewalt.

Tagsüber im Normalbetrieb fährt der FG natürlich auf eigenes Risiko.
Wenn er erwischt wird ....
ropix
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Beitrag von ropix »

profimaulwurf @ 14 Jul 2006, 23:18 hat geschrieben: Jeder Fahrgast ist verpflichtet abgezähltes Geld bereit zu halten, wenn er eine
Fahrkarte kaufen will. Oder er muß halt schauen, daß er sich die Fahrkarte vor
der Fahrt besorgt.
Und das steht genau wo so, dass jemand der im Zweifelsfalle seit fünf Jahren nicht mehr MVV gefahren ist es lesen kann?

Anderes Problem - dann muss man den Banken beibringen, auch Münzen auszugeben. Meiner Meinung nach kommt die MVG im Zweifelsfalle damit schlicht nicht durch.
-
DasBa
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Beitrag von DasBa »

Das mit den Fahrscheinautomaten in Bussen wusste ich nicht. Erklärt aber einiges.
Das jetzt aber wieder diese Reichseisenbahnverordnung von 19irgendwasdreißig, die wohl die Grundlage für die allgemeinen Beförderungsbedingungen ist zitiert wird, gibt mir zu denken. Ich bin schon immer recht viel mit den "Öffis" unterwegs gewesen, und kenne diese komische Vorschrift auch, aber andererseits ist es ein paar Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Automaten gesehen habe, der keine Scheine annimmt. Na, egal. Dienstleistung sieht anders aus.

Um mal wieder zu Thema zu kommen: Diese Nach-21-Uhr-vorne Einsteigerei funzt in den äußeren Staddteilen meiner schwäbischen Heimat eigentlich ganz gut. Meist steigt die Masse der Fahrgäste an den S-Bahnhöfen ein, und da kann's dann auch mal vorkommen, das keiner raus will. Dann geht nur die vorder e Tür auf und gut ist. Ich hab es auch schon erlebt, dass Leute, die durch die hinteren Türen rein sind (wenn dann doch einer raus wollte) per Durechsage nach vorn gebeten wurden. Im Spätverkehr sind die Zeiten ja nich wirklich knapp kalkuliert. So hält man sich halt auch problembehaftetes Publikum vom Hals.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

DasBa @ 15 Jul 2006, 00:20 hat geschrieben: [...] aber andererseits ist es ein paar Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Automaten gesehen habe, der keine Scheine annimmt. Na, egal. Dienstleistung sieht anders aus.
Die offizielle Erklärung ist, dass die Scheinannahme wegen der Erschütterungen bei der Fahrt nicht gescheit funktioniert. Daher nur Münzen oder Geldkartenchip.

Ich würde mir aber an einigen gut frequentierten Autobushaltestellen ein paar Automaten mit Scheinannahme wünschen. Obowhl: Ich habe ja eine Netzkarte :) aber früher hätte ich das eine oder andere Mal so einen Automaten gut brauchen können.
Elch
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Beitrag von Elch »

Die MVG-Fahrzeug-Automaten sind ein echter Schlag ins Gesicht der zahlungsbereiten Fahrgäste. Beim Preis einer 2,20€ teuren Fahrkarte sollte man schon erwarten können, daß die Kiste einen 5€-Schein wechseln kann.
Zur Erinnerung: Die "etwas" anachronistisch wirkenden Streifenkarten- Automaten in den Beiwägen der P-Züge wurden Mitte der 90-iger Jahre mit der Begründung abgeschafft, daß die Ausschließliche Annahme von Münzen zum Kauf hochpreisiger Karten (Streifenkarte für rd 8€ - 15DM) nicht mehr zeitgemäß sei. Damals konnte man die Karten wenigstens noch mit 3 Münzen (3*5DM) kaufen.Und 7 Jahre später schafft man neue solche Anachronismen an bei denen man für den Kauf einer Tageskarte für das Gesamtnetz einen halben Geldsack mit sich rumschleppen muß... <_<

Interessant ist auch, daß in denn Beförderungsbedingungen geregelt ist, daß beim Verkauf durch das Fahrpersonal Wechselgeld zum wechseln von 20€-Scheinen vorhanden sein sollte, Automaten aber explizit ausgenommen sind.

:ph34r:
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
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Dionysos
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Beitrag von Dionysos »

Ich habe vor kurzem einen genau umgekehrten Fall erebt, dem Fahrer eines Regionalbusses war das Kleingeld zu klein!
Wollte mit einem 2 Euro Stück, einem 10 Cent Stück und die restlichen 10 Cent in 5, 2 und 1 Cent Münzen eine Einzelfahrkarte für 2,20 kaufen. Der Busfahrer weigerte sich mit dem Kommentar "Damit kann ich nichts anfangen!!!" mir einen Fahrschein zu Verkaufen! Toll, da fühlt man sich doch echt vera*****t vor! Eine Diskussion mit dem Fahrer hätte da auch nicht viel gebracht, dem war es anscheinend richtig egal. Ein vorne sitztender Fahrgast drückte mir dann ein 10 Cent Stück in die Hand und meinte nur, "hier, das passt scho".

Also bitte, ich bin doch keine Bank um immer das passende Kleingeld, was um gotte willen nicht zu klein sein darf, dabei zu haben! Ich meine ich habe in meinem Job auch mit Kunden zu tun, und wenn ich einen Kunden so behandeln würde, dann wäre es wahrscheinlich mein letzter Kunde gewesen.
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www.freiheitstattangst.de
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Dionysos @ 15 Jul 2006, 14:58 hat geschrieben: Ich habe vor kurzem einen genau umgekehrten Fall erebt, dem Fahrer eines Regionalbusses war das Kleingeld zu klein!
Wollte mit einem 2 Euro Stück, einem 10 Cent Stück und die restlichen 10 Cent in 5, 2 und 1 Cent Münzen eine Einzelfahrkarte für 2,20 kaufen. Der Busfahrer weigerte sich mit dem Kommentar "Damit kann ich nichts anfangen!!!" mir einen Fahrschein zu Verkaufen! Toll, da fühlt man sich doch echt vera*****t vor! Eine Diskussion mit dem Fahrer hätte da auch nicht viel gebracht, dem war es anscheinend richtig egal. Ein vorne sitztender Fahrgast drückte mir dann ein 10 Cent Stück in die Hand und meinte nur, "hier, das passt scho".

Also bitte, ich bin doch keine Bank um immer das passende Kleingeld, was um gotte willen nicht zu klein sein darf, dabei zu haben! Ich meine ich habe in meinem Job auch mit Kunden zu tun, und wenn ich einen Kunden so behandeln würde, dann wäre es wahrscheinlich mein letzter Kunde gewesen.
Solche Fälle kenne ich - aus dem Einzelhandel. Wenn etwas 2,23 EUR kostet, darf man 3 Cent davon gerne in Form einer 1- und 2-Cent-Münze bezahlen, wäre ja noch schöner.

Kostet aber etwas z.B. 2,20 EUR und man wagt es, hier auch nur 5 oder 10 Cent davon in 1-, 2- oder 5-Cent-Stücken zu bezahlen, heißt es oft "Gehns mer doch mit Ihren Cent weg". :angry: Gut, dann reiche ich halt einen 20er oder 50er und sage "Wenn Ihnen das lieber ist, bitte". :D Dann sind die Cent auf einmal doch willkommen. :lol:
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Beitrag von profimaulwurf »

Die MVG-Fahrzeug-Automaten sind ein echter Schlag ins Gesicht der zahlungsbereiten Fahrgäste. Beim Preis einer 2,20€ teuren Fahrkarte sollte man schon erwarten können, daß die Kiste einen 5€-Schein wechseln kann.
Zur Erinnerung: Die "etwas" anachronistisch wirkenden Streifenkarten- Automaten in den Beiwägen der P-Züge wurden Mitte der 90-iger Jahre mit der Begründung abgeschafft, daß die Ausschließliche Annahme von Münzen zum Kauf hochpreisiger Karten (Streifenkarte für rd 8€ - 15DM) nicht mehr zeitgemäß sei. Damals konnte man die Karten wenigstens noch mit 3 Münzen (3*5DM) kaufen.Und 7 Jahre später schafft man neue solche Anachronismen an bei denen man für den Kauf einer Tageskarte für das Gesamtnetz einen halben Geldsack mit sich rumschleppen muß... <_<

Interessant ist auch, daß in denn Beförderungsbedingungen geregelt ist, daß beim Verkauf durch das Fahrpersonal Wechselgeld zum wechseln von 20€-Scheinen vorhanden sein sollte, Automaten aber explizit ausgenommen sind.

:ph34r:
Normal können sie auch auf 5 Eur Scheine rausgeben, auch auf höher.
Kommt halt drauf an, wieviel Geld noch im Münzspeicher ist. Wenn es zuwenig ist, wird die Annahme von Scheinen verweigert.
Undzwar solange, bis der Münzspeicher wieder einen entsprechenden Münzvorrat hat.

Von den Automaten werden 20 Eur angenommen, wenn Du eine Fahrkarte mit einem entsprechend hohen Werten kaufst.
Z.B. Streifenkarten. Aber wenn Du eine Fahrkarte für 2,20 kaufst und zahlst dann mit 20 Eur.
Also der Münzspeicher hält nicht sehr lange. Vorallem dann, wenn das mehrere Leute hintereinander wollen.

@ropix,

das steht alles in den allgemeinen Beförderungsvorschriften. Z.B. im Fahrplanbuch. Kann man sich aber auch an jedem Infopoint im MVG gedruckt gegebn lassen. An manchen Bushaltestellen(ältere Bauart)hängen die noch aus. In manchen Vitrinen hängen sie auch aus. Aber ansonsten wie gesagt, an den Infoschaltern.

Und Du erkennst diese Beförderungsvorschriften an, sobald Du einen Bahnhof oder ein Fahrzeug betrittst.

Und gelten tun diese Vorschrften nicht nur bei der MVG, sondern Weltweit.
Wenn sich die Leute auch nicht überall einig sind. Da sind sie es.
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Beitrag von Dave »

tra(u)mmann @ 15 Jul 2006, 00:29 hat geschrieben: Die offizielle Erklärung ist, dass die Scheinannahme wegen der Erschütterungen bei der Fahrt nicht gescheit funktioniert. Daher nur Münzen oder Geldkartenchip.
Die Automaten die in Bussen aufgebaut sind können das doch nirgends, oder? :unsure: In Tübingen gibg es letzt jedenfalls nicht, so oft brauch ich die aber auch nicht (Dank Anerkennung von Ländetickets oder SWT).
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

profimaulwurf @ 15 Jul 2006, 15:57 hat geschrieben:Und gelten tun diese Vorschrften nicht nur bei der MVG, sondern Weltweit.
Wenn sich die Leute auch nicht überall einig sind. Da sind sie es.
:D Willst du hier sagen, in Brasilien oder Tibet gelten die selben Vorschriften zur Personenbeförderung wie im MVV? Also ich glaub dir ja vielleicht so einiges, aber DAS glaub ich nun wirklich nicht!

Mal wieder zurück nach München, darum geht's hier ja und nicht um Tibet. Ich zitiere mal aus den Gemeinsamen Beförderungsbestimmungen des MVV Gemeinschaftstarifes, § 4 (quelle: http://mvv-muenchen.de/web4archiv/objects/...april2006.pdf):
(5)    Soweit Fahrkarten aus Automaten verkauft werden, kann die Rückgabe von Wech-
    selgeld eingeschränkt oder ausgeschlossen sein. Gegebenenfalls ist passend zu
    zahlen. An vielen Automaten können Fahrkarten bargeldlos erworben werden. An
    den Automaten wird ggf. auf beides hingewiesen.
(6) Für den Verkauf von Fahrkarten durch das Fahrpersonal gilt Folgendes:
    Das Fahrgeld soll abgezählt bereitgehalten werden. Das Personal ist nicht verpflich-
    tet, Geldscheine über 20,00 € und Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Betrag von mehr
    als 10 Cent sowie erheblich beschädigte Geldscheine und Münzen anzunehmen.
    Soweit das Personal Geldscheine über 20,00 € nicht wechseln kann, ist dem Fahr-
    gast eine Quittung über den zurückbehaltenen Betrag auszustellen. Es ist Sache
    des Fahrgastes, das Wechselgeld unter Vorlage der Quittung bei der darauf ange-
    gebenen Stelle abzuholen.
Damit wär mal die Grundlage vorgegeben, ich enthalte mich mal in der Diskussion, wie man die auslegt.
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profimaulwurf
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Beitrag von profimaulwurf »

Willst du hier sagen, in Brasilien oder Tibet gelten die selben Vorschriften zur Personenbeförderung wie im MVV? Also ich glaub dir ja vielleicht so einiges, aber DAS glaub ich nun wirklich nicht!
Ok reden wir mal von der zivilisierten Welt
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

Dave @ 15 Jul 2006, 16:38 hat geschrieben:Die Automaten die in Bussen aufgebaut sind können das doch nirgends, oder?  :unsure: In Tübingen gibg es letzt jedenfalls nicht, so oft brauch ich die aber auch nicht (Dank Anerkennung von Ländetickets oder SWT).
Mit sowas (mit den man unabhängig von der Entfernung fahren kann) können die Kosten nicht kompensiert werden und das kostet (für die Fahrgäste vielleicht weniger) uns Steuerzahler Geld! Ich bin selber der Ansicht, daß die beide Schmarrn besser abgeschafft würden. Schließlich bieten die Verkehrsverbünde selbst Tageskarten für die eigene Verbundräume an.

Es gäbe sicher eine Möglichkeit, eine Kleingruppentageskarte (bis zu fünf Personen / zwei Kinder zählen als ein Erw.), denen die Preise nach Entfernung (alle 50 km "Luftlinie") gestaffelt sind, einzuführen.

Und eine Flexy-Kleingruppentageskarte (max. 10 Pers.) mit einer Staffelung nach Entfernung und Personenzahl, dabei sollte die 1. Person mehr zahlen als eine Person (1/5 des Kleingruppentageskartenpreises), pro zusätzliche Person gibt es 5,2 % Rabatt (Kinder 10,4 % (vom Erw.-Preis) Grundvoraussetzung ist es nämlich daß min. ein Erwachsener diese Karte benutzt, damit die Kinder mit dieser Karte mitfahren können.
Antares
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Beitrag von Antares »

DT810 @ 16 Jul 2006, 08:18 hat geschrieben: Grundvoraussetzung ist es nämlich daß min. ein Erwachsener diese Karte benutzt,
Ach. Und was machst du mit SChülern, die zusammen wegfahren wollen? Zur Oma in den Urlaub fahren? Mit Freunden in die Sommerferien? Die müssen dann Einzeltickets kaufen?

Du warst ja schon länger nicht mehr Schüler, aber du erinnerst dich sicher noch an Zeiten, in denen du kein regelmäßiges Einkommen hattest, deine Eltern dir nur noch streng limitiert unter Auflagen Taschengeld gegeben haben und das Geld trotzdem nie da war, wenn mans gebraucht hat. Und da willst du solchen Leuten die unbezahlbaren Fahrkarten aufzwingen, ndem du die Mitfahrt eines Erwachsenen zur Pflicht machst? Das funktioniert nicht. (Als Beispiel: Von München zur bayerischen Staatsgrenze (sic ;) zahlt man regulär etwa 40 Euro (einfach), macht allein 80 Euro Bahnfahrt, und was will man schon in Naila... Dafür gibt es das Schülerferienticket, mit dem man für 30 Euro während der gesamten Sommerferien durch ganz Bayern sausen kann (ok, ICE&Co natürlich ausgenommen). DAS ist bezahlbar. Ansonsten lohnt sich schon wenn ich alleine fahr das Auto...

Klar, Ländertickets und verbundübergreifende Tickets können kurzfristig für die Bahngesellschaften sich nicht lohnen, allerdings war und ist der ÖPNV immer eine Zuschusssache und das wird er auch immer bleiben. Das liegt in der Natur der Sache.

Auf der anderen Seite kann man durch günstige (und zwar für den Kunden, nicht das Unternehmen) Fahrkarten die Leute auf die SChiene locken - wer jeden Tag mit der Bahn zur Arbeit fährt, überlegt es sich eher, die Bahn auch für Reisen in Anspruch zu nehmen, auf denen dann mal kein Sonder-Spezial-Kombiticket gilt.
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