[M] Bauvorleistungen bei der Münchner U-Bahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
mq-
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Beitrag von mq- »

eherl2000 @ 21 May 2007, 09:07 hat geschrieben:Damals bestand noch der Wahn der autogerechten Stadt und alles was die Autos störte, mußte in den Untergrund, also auch Fußgänger und die Tram.
Ist mir im Prinzip schon klar. Das Konzept einer U-Straßenbahn hat doch hauptsächlich darauf beruht, sie dort, wo sie die Autos stören könnte, in den Untergrund zu verlegen (auch die echte U-Bahn war bis in die 80er hinein zu einem guten Teil dadurch motiviert).

Heißt das konkret, dass die Unterführung am Altstadtring nur eine kurze Tram- und Fußgängerunterführung werden sollte? Warum hat man dann die zugehörigen Rampen nicht mehr gebaut?

Für eine reine Fußgängerunterführung ist sie jedenfalls völlig überdimensioniert, speziell wenn man sie mit den engen Katakomben vergleicht, die man sonst zu dieser Zeit gebaut hat. Für ein Ladenzentrum in der Art eines kleinen Stachusuntergeschoß ist sie dagegen zu klein und falsch aufgeteilt (da hätte man noch die freie Fläche nördlich und südlich unter dem Platz dazunehmen müssen). Nach einer Nebennutzung als Bunker schaut sie eigentlich auch nicht aus.

Die oberirdische Querungsmöglichkeit am Stachus ist übrigens eine ziemlich neue Errungenschaft und sie liegt ziemlich ungünstig (vor allem um die Wirtschaftlichkeit des Stachus-Einkaufszentrums nicht zu gefährden). Ohne den Radweg in der Sonnenstraße, der die Radfahrer aus richtung Süden sonst von allen Verbindungen nach Nordwesten abgeschnitten hätte, würd sie wahrscheinlich bis heute nicht existieren. Anderswo fehlen Querungsmöglichkeiten immer noch, z.B. etwas weiter nördlich an der Elisen- / Ottostraße oder am östlichen Isartor. Die Ludwigstraße hat am Altstadtring erst seit letztem Jahr einen halben Fußgängerübergang.
eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Wie ich schon oben geschrieben habe, ist die Unterführung Maximilianstr./Altstadtring eine reine Fußgängerunterführung und war nie für etwas anderes gedacht. Damals wurden viele Fußgängerunterführungen geschaffen, aber sie wurden nur ungern benutzt. Vermutlich wollte man durch die großzügige Bauweise den Anreiz verstärken, sie zu benutzen.
Die Erwähnung, dass man Fußgänger und Tram damals in den Untergrund verbannen wollte, war eine allgemeine Bemerkung und nicht speziell auf die besagte Unterführung bezogen.
der2of6
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Beitrag von der2of6 »

Also ich kann zumindest nachvollziehen, das eine größere Unterführung evtl ansprechender ist als eine kleine, weil eine großer versiffte Unterführung wirkt zumindest auf den ersten blick etwas besser als eine kleine.

Duchgehen mag man aber durch keine so wirklich *gg*
stuartgray
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Beitrag von stuartgray »

Wenn man mal in der Gegend ist, sollte man mal in die Unterführung runter schauen. Dort befindet sich das ZK Max. Das ist eine wechselnde Ausstellung aus Licht und Sound. Das ist teilweise sehr beeindruckend. Ich stelle nur immeieder fest, das diese Unterführung so gut wie garnicht genutzt wird. Die alten stillgelegten Rolltreppen hat man inzwischen zu Pflanzkübeln umfunktioniert.
stuartgray
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Beitrag von stuartgray »

Von einem "Alt Münchener" habe ich vorhin erfahren, das beim Bau der S-Bahn Stammstrecke, ein U-Bahn Kreuzungsbahnhof an der Station Rosenheimer Platz geplant war. Wie weit damals die Station auf die U-Bahn Strecke vorbereitet war, konnte ich leider nicht erfahren, also bin ich dort hin gefahren. Ich konnte aber weder auf dem Bahnsteig, noch in den beiden Sperrengeschossen etwas von einem Zugang entdecken. das einzige, was ich festgestellt habe, ist das der Fahrstuhl zum Bahnsteig eine weitere Taste hat. Der Lift ist aber ziemlich neu und die Taste hat wahrscheinlich eine andere Funktion.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Das habe ich noch nicht gehört. Es gibt aber definitv zwischen Rosenheimer Platz und Ostbahnhof einen Ansatz im Tunnel für einen Abzweig Richtung Ramersdorf / Giesing, um die S1/2 - eh S5/6 oder wie auch immer die jetzt heissen ohne Kopf zu machen in den Tunnel zu bringen.

Gehört aber in die Kategorie Bauvorleistungen der Münchner S-Bahn ...

Um die Kuve wieder einigermassen zu bekommen: Es gab aber auch eine Bauvorleistung für eine S-Bahn, die heute von der U-Bahn genutz wird. Wer sich bei der Münchner U-Bahn auskennt, weiss, was ich meine :-)

Luchs.
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Beitrag von Cloakmaster »

Luchs @ 17 Jun 2007, 22:18 hat geschrieben: Um die Kuve wieder einigermassen zu bekommen: Es gab aber auch eine Bauvorleistung für eine S-Bahn, die heute von der U-Bahn genutz wird. Wer sich bei der Münchner U-Bahn auskennt, weiss, was ich meine :-)
Wenn man so will, kann man das auf die U-Bahnstrecke nach Neuperlach beziehen. Nach ursprünglichen Planungen sollte nämlich statt der U-Bahn die S-Bahn nach Neuperlach fahren - und genau dafür wurde auch der Abzeig zwischen Rosenheimer Platz und Ostbf. vorbereitet: Nicht, um Richtung St.-Martin-Str/Giesing zu kommen, sondern Richtung Innsbrucker Ring/Neuperlach sollte die Strecke führen...
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

stuartgray @ 17 Jun 2007, 21:12 hat geschrieben: Von einem "Alt Münchener" habe ich vorhin erfahren, das beim Bau der S-Bahn Stammstrecke, ein U-Bahn Kreuzungsbahnhof an der Station Rosenheimer Platz geplant war.
Um mich da mal selber von http://www.muenchnerubahn.de/geschichte/na...g/#_refsource_6 zu zitieren:
Pläne für eine Ringlinie der U-Bahn wurden zwar bald verworfen, da hierzu das tangentiale Fahrgastaufkommen zu niedrig war, jedoch wurde beim Bau der S-Bahn-Stammstrecke am Bahnhof Rosenheimer Platz darauf Rücksicht genommen, dass hier nicht die Möglichkeit eines Kreuzungsbahnhofes verbaut werden sollte.
Die Rücksichtnahme ist aber wohl wirklich darauf beschränkt, dass man einen Durchlass für eine etwaige U-Bahn gelassen hat und dort nicht irgendwelche Technikräume ungünstig angeordnet hat, viel mehr dürfte es dort nicht geben.


Zum Stichwort S-/U-Bahn nach Neuperlach: man liest da auch ab und an, dass die U-Bahn nach Neuperlach ein Kuhhandel war: die Stadt(werke) geben ihre (eventuell wirklich nur als Störmanöver vorgesehenen) Planungen zur Flughafenanbindung mittels U-Bahn auf und bekommen dafür die U-Bahn nach Neuperlach. Wenn ich mich nicht täusche, wird das im Zimniok-Buch von 1980 so kolportiert.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

FloSch @ 17 Jun 2007, 22:43 hat geschrieben:

Zum Stichwort S-/U-Bahn nach Neuperlach: man liest da auch ab und an, dass die U-Bahn nach Neuperlach ein Kuhhandel war: die Stadt(werke) geben ihre (eventuell wirklich nur als Störmanöver vorgesehenen) Planungen zur Flughafenanbindung mittels U-Bahn auf und bekommen dafür die U-Bahn nach Neuerperlach. Wenn ich mich nicht täusche, wird das im Zimniok-Buch von 1980 so kolportiert.
war aber eine kluge Entscheidung, denn heute hat man beide Strecken :D :D
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Jean
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Beitrag von Jean »

Eine S-Bahn nach Neuperlach wäre wohl eher eine Katastrophe gewesen, sowohl für Neuperlach als auch für die S-Bahn.

1. gibt es eine S-Bahnstrecke nach Neuperlach
2. wäre die S-Bahnstrecke wohl unterirdish verlaufen ohne Anschluss am Ostbahnhof
3. gäbe es sicher kein 5 Minuten Takt in der HVZ
4. Gibt es nur zwei Gleise am Rosenheimer Platz, also Staugefahr

Im ganzen war der Tausch schon sinnvoll.

So sind beide Ziele schneller und besser erreichbar.

Stellt euch nur die U6 zum Flughafen ohne S-Bahnanschluss. Da ist die Fahrzeit noch länger und die U6 noch überfüllter...
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Dol-Sbahn
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Beitrag von Dol-Sbahn »

Jean @ 18 Jun 2007, 08:58 hat geschrieben: Stellt euch nur die U6 zum Flughafen ohne S-Bahnanschluss. Da ist die Fahrzeit noch länger und die U6 noch überfüllter...
Ja Richtig, die U-Bahn ist einfach kürzer als S-Bahn und Arena in Fröttmaning wäre nie erbaut wegen der Kapazitätsproblem oder Charakter der Strecke...

Und die U-Bahn würde nicht so verlaufen wie heute: Nach Garching Forschungszentrum, sondern führt gleich als Linie parallel zu Autobahn, dann zu Flughafen rechts.

PS: Die U-Bahn wäre wegen lange Distanz trotzdem nicht schneller. S8 zwischen Flughafen - Ostbahnhof nur 80km/h <_<
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

die Allianz-Arena wäre trotzdem dort gebaut worden wegen des günstigen Standorts direkt an 2 Autobahnen und die U-Bahn wurde ja bekanntlich ausgebaut
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Rechnen wir mal:

S8 Marienplatz-Flughafen: 36 Minuten
U6 Marienplatz-Garching, Forschungszentrum: 25 Minuten.

Für die etwa 9 Kilometer von Fröttmaning bis Garching, Forschungszentrum benötigt die U6 9 Minuten. Von dort sind es noch etwa 15 Kilometer bis zum Flughafenbahnhof, setzen wir da dann also mal 15 Minuten Fahrtzeit an.

Was stellen wir fest? Huch, die U6 wäre in 40 Minuten am Flughafen!

Also fast gleich schnell wie die S8, wenn man in den Norden der Stadt will, wär das sogar schneller als mit der S-Bahn.

Ich will jetzt keine Flughafen-U-Bahn propagieren (das ist mit der S-Bahn schon okay so), aber ganz abwegig wäre eine U-Bahn zum Flughafen wahrlich nicht gewesen.


Dol-Sbahn @ 18 Jun 2007, 09:26 hat geschrieben:S8 zwischen Flughafen - Ostbahnhof nur 80km/h  <_<
Das ist aber auch nicht richtig, 120 wird da durchaus gefahren.
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Elch
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Beitrag von Elch »

mq- @ 21 May 2007, 13:45 hat geschrieben: [...]Die Ludwigstraße hat am Altstadtring erst seit letztem Jahr einen halben Fußgängerübergang. [...]
Was ein klarer Fall von "Abstimmung mit den Füßen" war. Die Fußgänger sind eben einfach auch ohne Fußgängerampel da rüber gegangen. Daß es da keine Querung gab war ja auch echter Schwachsinn.....

Ein Prof von mir hätte dazu gesagt "Man muß sich manchmal eben auch der normativen Kraft des Faktischen beugen"
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Beitrag von Flo »

1. gibt es eine S-Bahnstrecke nach Neuperlach
2. wäre die S-Bahnstrecke wohl unterirdish verlaufen ohne Anschluss am Ostbahnhof
3. gäbe es sicher kein 5 Minuten Takt in der HVZ
4. Gibt es nur zwei Gleise am Rosenheimer Platz, also Staugefahr
Ich schätze, die Strecke über Giesing wäre erhalten geblieben, man hätte in Neuperlach Süd wohl eine Verknüpfung erstellt. Einen 5 Mintuen Takt in der HVZ hätte es sicher gegeben, da man wohl die am Ostbahnhof endenden Linien verlängert hätte + von Pasing aus ein paar Verstärker geschickt.

Trotzdem ist der heutige Zustand eindeutig besser.
Pläne für eine Ringlinie der U-Bahn wurden zwar bald verworfen, da hierzu das tangentiale Fahrgastaufkommen zu niedrig war, jedoch wurde beim Bau der S-Bahn-Stammstrecke am Bahnhof Rosenheimer Platz darauf Rücksicht genommen, dass hier nicht die Möglichkeit eines Kreuzungsbahnhofes verbaut werden sollte.
Sagt das nicht der CSU mit ihrer Wahlkampf-Ring-U-Bahn
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

FloSch @ 18 Jun 2007, 09:54 hat geschrieben: Das ist aber auch nicht richtig, 120 wird da durchaus gefahren.
Das merkt man leider nicht so, wenn man in der S-Bahn sitzt. Und wer es wissen will, dem wäre ein Blick auf den Tachometer im FST in der S-Bahn zu empfehlen (Wenn der Rollo als "Sichtschutz" die Sicht nicht verdeckt).
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 18 Jun 2007, 09:31 hat geschrieben: die Allianz-Arena wäre trotzdem dort gebaut worden wegen des günstigen Standorts direkt an 2 Autobahnen und die U-Bahn wurde ja bekanntlich ausgebaut
Na, das mim günstigen Standort die Verantwortlichen der Stadt aber anders - in den einschlägigen Stadtratsberichten stehen üblicherweise Dinge wie "bei dem verkehrlich ungünstigen Standort war von Anfang an bekannt dass es im Abreiseverkehr zu Verzögerungen kommt" (nicht wörtlich, aber sinngemäß). Für die U-Bahn gilt das erst recht, da war von Anfang an betont worden dass man in Fröttmaning nicht so leistungsfähig sein kann wie am Olympiazentrum.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

nur war das Olympiastadion net mehr zeitgemäss und ein Umbau ist am Veto des Architekten gescheitert. Also blieb nur noch ein Neubau, der ich eh immer für sinvoller hielt als einen Umbau
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Luchs @ 17 Jun 2007, 22:18 hat geschrieben: Um die Kuve wieder einigermassen zu bekommen: Es gab aber auch eine Bauvorleistung für eine S-Bahn, die heute von der U-Bahn genutz wird. Wer sich bei der Münchner U-Bahn auskennt, weiss, was ich meine :-)
Goetheplatz + ein Stück Tunnel? ;)

Gibts dazu eigentlich irgendwo mehr Infos als das eine Bild von der Bahnhofsdecke im Rohbau?
Mich würde nämlich schon mal sehr interessieren wie das wohl ausgesehen hätte... Theoretisch hätte man es ja sogar nach den alten Plänen bauen können (natürlich mit Lift und Rolltreppen), einfach als Kontrast zu dem Standarddesign... Nur natürlich ohne Rot-Weiß-Schwarze "Verzierungen", Statuen und was weiß ich was da alles reinsollte... :ph34r:
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Na ja, der Götheplatz hat meiner Meinung noch schon ein paar Unterschiede zu anderen Stationen: er ist länger (ca. einen A/B - Wagen), die Eingänge sind auch ein wenig anders angelegt.
Das kann aber auch nur Zufall sein.

Auf jeden Fall hat der Kandidat 100 Punkte.

Ach ja, auf das Design der späten 30er Jahre kann ich sehr gut verzichten, das war bestimmt auf die verherrlichung der arischen Rasse ausgelegt.

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

EasyDor @ 18 Jun 2007, 19:49 hat geschrieben: Gibts dazu eigentlich irgendwo mehr Infos als das eine Bild von der Bahnhofsdecke im Rohbau?
Mich würde nämlich schon mal sehr interessieren wie das wohl ausgesehen hätte...
Gedulde Dich noch einige Wochen/Monate, ich bin momentan dabei auf diesem Gebiet etwas nachzuforschen. Bilder kann ich zwar vsl. keine liefern, aber sicher noch ein paar Informationen.

Ob es Informationen zum Innenausbau gibt kann ich noch nicht sagen, ich vermute aber eher nein. Man muss ja bedenken, dass bis zur Eröffnung der Strecke noch viel Zeit angestanden wäre - das 1941 fertiggestellte Teilstück nannte sich offiziell "Probelos" und was primär mal ein Testlauf für den erst danach folgenden richtigen Tunnelbau. Ob man sich da schon Gedanken zur Innenarchitektur gemacht hat....aber mal abwarten was sich finden lässt.
Theoretisch hätte man es ja sogar nach den alten Plänen bauen können (natürlich mit Lift und Rolltreppen), einfach als Kontrast zu dem Standarddesign... Nur natürlich ohne Rot-Weiß-Schwarze "Verzierungen", Statuen und was weiß ich was da alles reinsollte...  :ph34r:
Ich glaube nicht dass in den 60er-Jahren Sachen die nur entfernt an die 30er-Jahre-Protzarchitektur erinnern durchsetzbar gewesen wären.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Boris Merath »

Luchs @ 18 Jun 2007, 20:25 hat geschrieben: Na ja, der Götheplatz hat meiner Meinung noch schon ein paar Unterschiede zu anderen Stationen: er ist länger (ca. einen A/B - Wagen), die Eingänge sind auch ein wenig anders angelegt.
Das kann aber auch nur Zufall sein.
Der Goetheplatz ist anders - das ist der Original-Rohbau der 1938 bis 1941 gebaut wurde. Besonders auffallend ist das im Sperrengeschoß mit der extrem niedrigend Decke. In einem Sperrengeschoß haben da nichtmal die Reklametafeln reingepasst und mussten deswegen gewölbt gebaut werden.

Zur Länge: Die geplante Bahnsteiglänge waren 160m. Ein Münchner Langzug hat etwa 115 Meter. 45 Meter mehr ist vom Gefühl her zwar fast ein bisserl viel, aber zum einen kann das täuschen (ich hab nicht nachgemessen :-) ) und zum anderen sind die fehlenden Meter vielleicht durch Einbauten (z.B. Betriebsräume) verlorengegangen.
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Beitrag von eherl2000 »

Der sichtbare Bahnsteig ist etwas länger als die anderen. Aber auf einem Teil des alten Bahnsteigs steht im Norden ein Gleichrichterwerk.
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Beitrag von Luchs »

Da bin ich erleichtert, dass nicht nur ich mir diese Unterschiede eingebildet habe.

Dass der Bahnsteig länger ist, kann man eigentlich relativ einfach beobachten: normalerweise passt ein Langzug ziemlich genau dran. Am Götheplatz ist da durchaus noch Luft ...

Luchs.,
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Luchs @ 18 Jun 2007, 21:07 hat geschrieben: Götheplatz
Goethe schrieb sich mit oe :)

Laut einschlägiger Literatur ist der Bahnsteig etwa 135 Meter lang, so steht's auch auf muenchnerubahn.de :)
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Irgendwas hatte mich da beim Schreiben doch gestört - eh gestoerth ... ;)

Na ja, dann bin ich mit meiner Augenscheinschätzung gar nicht so schlecht: ein A/B Einzelwagen hat ca. 18m ...

Luchs.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Luchs @ 18 Jun 2007, 21:07 hat geschrieben: Dass der Bahnsteig länger ist, kann man eigentlich relativ einfach beobachten: normalerweise passt ein Langzug ziemlich genau dran. Am Götheplatz ist da durchaus noch Luft
Was ich mich da frage: wo hält ein P6 am Goetheplatz nicht? Sprich, fährt der Zug ganz bis zum jeweils vorderen Bahnsteigende vor und wer vom hinteren Abgang kommt, muß zum Zugende spurten?
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FloSch
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Beitrag von FloSch »

Oliver-BergamLaim @ 18 Jun 2007, 23:19 hat geschrieben: Was ich mich da frage: wo hält ein P6 am Goetheplatz nicht? Sprich, fährt der Zug ganz bis zum jeweils vorderen Bahnsteigende vor und wer vom hinteren Abgang kommt, muß zum Zugende spurten?
Das ist so ganz grob gemittelt, sodass es aus keiner Richtung zu weit ist.
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

FloSch @ 18 Jun 2007, 23:44 hat geschrieben: Das ist so ganz grob gemittelt, sodass es aus keiner Richtung zu weit ist.
Danke! Muß ich mir demnächst doch mal "live" anschauen. :)
friedrich
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Beitrag von friedrich »

Wenn man so will, kann man das auf die U-Bahnstrecke nach Neuperlach beziehen. Nach ursprünglichen Planungen sollte nämlich statt der U-Bahn die S-Bahn nach Neuperlach fahren - und genau dafür wurde auch der Abzeig zwischen Rosenheimer Platz und Ostbf. vorbereitet: Nicht, um Richtung St.-Martin-Str/Giesing zu kommen, sondern Richtung Innsbrucker Ring/Neuperlach sollte die Strecke führen...
Das hätte meiner Meinung nach durchaus einen gewissen Sinn gemacht, weil ich persönlich glaube, man hätte dann wohl die Strecke über Perlach aufgegeben. Diese S-Bahn wäre dann wohl auch etwas südwestlicher als die heutige U5 angelegt gewesen, so wäre dieses "Ramersdorf Loch", wo U und S-Bahn im Ring ziemlich weit außen drumrumfahren, wohl kleiner geworden. Und die heutige U2 hätte man zunächst auch südlicher geführt, eher über Michaelibad, und erst dann nach Trudering. Die Berg am Laim Sraße wird sowiso über eine Straßenbahn zum Ostbahnhof erschlossen. Hier ist jetzt (Josefsburg, Kreillerstraße) Parallelverkehr pur zwischen U und Straßenbahn. Nur wer nahe bei der S-Bahn Station Perlach wohnt, hätte halt Pech gehabt. :P

Im Übrigen gilt diese Wenden am Ostbahnhof doch jetzt als sehr ungünstig, insbesondere seit die Bahn nach Holzkirchen alle 10 Minuten kommt, blockieren S3 und S7 immer die Stammstercke, weil zwischen denen laut Fahrplan nur noch eine S-Bahn ist, und manchmal kommen sie auch hintereinander, dann steht die S7 immer 2 MInuten vor dem Ostbahnhof am Tunnelende rum und wartet, bis endlich die S3 weg ist, und die S7 hält dann natürlich auch alle anderen S-Bahnen auf. Nicht sehr gut für das ganze System (Ich hab mal gehört, wenn das nicht wäre, könnten statt 30 Züge 37,5 Züge pro Stunde und Richtung fahren. Da hätte man Giesing-Neuperlach Süd dann wohl aufgelassen oder höchstens noch als Pendelfahrt gemacht. Kein Halt am Ostbahnhof ist zwar ein erheblicher Nachteil, aber am Rosenheimer Platz hätte man wenigstens problemlos in S-Bahnen zum Ostbahnhof (und darüber hinaus) nehmen können. Im Übrigen kann man auch heute von Dachau nicht direkt nach Pasing fahren. So wäre es dort eben auch gewesen.

Was mich aber eigentlich viel mehr interessiert:
Müssten da nicht viel mehr Vorbauten als nur dieser "breite Tunnel" sein? Wenn eine S-Bahn aus Neuperlach alle 5 oder 10 Minuten kommt, kann die bei der dichten Taktfolge ja schlecht einfach mal über das Gegengleis fahren, um dann auf der richtigen Seite beim Rosenheimer Platz zu sein. Die S-Bahnen sind doch von Anfang an im 20-Minuten Takt gefahren, also war der Takt doch schon viel zu dicht zum "Über das Gegengleis fahren". Da hätte man doch das Gleis oben drüber oder unten drunter legen müssen. Da würde es doch dann geheime "Hohlräume" geben?
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