Seilbahnen, Zahradbahnen im Stadtgebiet

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

...dann gibt (oder besser: gab?) es die Schloßbergbahn in Freiburg, die aber seit November 2006 stillgelegt ist.

Ich habe die Überschrift etwas verallgemeinert, da hier doch viele Bahnen zur Sprache kommen.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Zu New York:
Die "Roosevelt-Island-Tram" (die nennen diese Seilbahn tatsächlich "Tram") kann zum normalen Verkehrstarif genutzt werden. Es gibt dort dieselben Sperreneinrichtungen wie bei der U-Bahn.

Dresden:
Bei der Schwebebahn und der Standseilbahn gibt es zumindet bei VVO-Tageskarten eine 50%-ige Fahrtermäßigung.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Die älteste Seilbahn in D die sich noch in Betrieb befindet: die Karlsruher Turmbergbahn.

Sihe auch:
http://ka.stadtwiki.net/Turmbergbahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Turmbergbahn_...rlsruhe-Durlach

Interesant ist der frühere Antrieb mit Wasserballast
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Das KVV-Gebiet ist mit Standseilbahnen ohnhehin gut gesegnet und hat dabei gleich zwei Superlative zu bieten:
Die Turmbergbahn ist wie schon erwähnt die älteste Standseilbahn in Deutschland.
Die Merkurbergbahn in Baden-Baden ist die längste derartige Bahn in Deutschland.
Dann kann zumindest zum KVV-Tarif (wenn auch nicht im Verbundgebiet gelegen) die Sommerbergbahn in Bad Wildbad bereisen.
In Bad Herrenalb gibt es dann noch die Falkenburgbahn vom Bahnhof zur neuen Klinik.
Und im Kursbuch fehlt auch nicht der Hinweis auf die Rietburgbahn in Edenkoben.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

MVG-Wauwi @ 5 Jun 2007, 11:03 hat geschrieben:In Bad Herrenalb gibt es dann noch die Falkenburgbahn vom Bahnhof zur neuen Klinik.
Wenn man das teil als Seilbahn bezeichnet könnte man gleich auch noch diverse Schrägaufzüge (z.B. F-Bockenheimer Warte oder S-Stadtmitte) als Seilbahn zählen :P

Interesant ist in diesen zusammenhang auch der Schrägaufzug in der Oberstdorfer Erdinger-Arana (Skisprungschanze). Vom System her eine größere Falkenburgbahn.
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Na, ja das Ding ist vielleicht nicht eindeutig zuordenbar.

Es gibt Quellen wie die oder diese, die die Einordnung als Schrägaufzug vornehmen, ich persönlich tendiere aber doch zu einer Einordnung als Standseilbahn. Gegen den Aufzug spricht für mich der unerschiedliche Neigungswinkel im Trassenverlauf. Das ist für mich doch ein Bahnkriterium.
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Beitrag von glemsexpress »

MVG-Wauwi @ 5 Jun 2007, 15:19 hat geschrieben:Gegen den Aufzug spricht für mich der unerschiedliche Neigungswinkel im Trassenverlauf. Das ist für mich doch ein Bahnkriterium.
Bei Wikipedia gibt es (natürlich) auch einen Artikel über Schrägaufzüge. Da haben einige unterschiedliche Neigungen.
Siehe vor allem hier.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Demnach entscheidet es sich daran, ob die Aufzugsrichtlinie (Richtlinie 95/16/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Juni 1995 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über Aufzüge) oder die Seilbahnrichtlinie (Richtlinie 2000/9/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. März 2000 über Seilbahnen für den Personenverkehr) anzuwenden ist.
Aha.
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Beitrag von JeDi »

DT810 @ 4 Jun 2007, 23:18 hat geschrieben: Ich habe mal in der Webseite der Bergbahn von Bad Wildbad unter "Tarif" angeschaut und wo steht denn da von der Anerkennung von KVV- und VPE-Fahrkarten? *KLICK*
Steht an der Talstation. Gilt nur bei Ticketwert von über 3 Euro, und hat mit nem MVG-SWT auch geklappt ;)
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

glemsexpress @ 5 Jun 2007, 08:45 hat geschrieben: Die älteste Seilbahn in D die sich noch in Betrieb befindet: die Karlsruher Turmbergbahn.

Sihe auch:
http://ka.stadtwiki.net/Turmbergbahn
http://de.wikipedia.org/wiki/Turmbergbahn_...rlsruhe-Durlach

Interesant ist der frühere Antrieb mit Wasserballast
Ich will Dir Deine Turmbergbahn nicht madig machen. Aber die Nerobergbahn in Wiesbaden ist ebenfalls 1888 gebaut worden (Eröffnung am 25.9.) - und sieh fährt noch heute mit Wasserbalast (eine der ganz wenigen).

Wie Du damit auf "älteste" kommst, ist mir da etwas schleierhaft , oder zählen da eventuell Tage ..?

Luchs.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Luchs @ 5 Jun 2007, 19:27 hat geschrieben:Wie Du damit auf "älteste" kommst, ist mir da etwas schleierhaft , oder zählen da eventuell Tage ...
Ich habe mich nur an die Info´s vom KVV gehalten.
Und wenn die Turmbergbahn auch nur eine Sekunde älter ist als die Nerobergbahn dann ist die Turmbergbahn natürlich älter.
Der Adler

Beitrag von Der Adler »

In Serfaus(A) gibt es eine U-Bahn das auf Luftkissen basiert, das von einem Seil angetrieben wird. Die U-Bahn-Linie führt vom Serfaus Parkplatz zum Seilbahnstation mit 2 Halten. In Serfaus wird die U-Bahn als "Dorfbahn" bezeichnet. Für die Touristen (außer Hotelgäste in Serfaus) ist die Durchfahrt durch Serfaus tabu!

[font=Tahoma]-->[/font] Klick!

Ganz unten in der Wikipedia gibt es zwei Links, die auf zwei Webseiten zum Thema Dorfbahn Serfaus verweisen.

Zugegeben, das hat nur bedingt mit der Seilbahn im Stadtverkehr, wohl aber mit der U-Bahn mit Seilantrieb im Dorf zu tun, was ich denke, daß es trotzdem paßt, weil es sich um eine "Seilbahn" im Tunnel handelt.
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Beitrag von Catracho »

TramPolin @ 4 Jun 2007, 21:32 hat geschrieben: Aber gerade im flachen Köln (alle Kölner werden mich jetzt hassen)!?
Aber warum denn das? Stimmt doch. Die paar Meter Höhenunterschied hier und da zählen nicht wirklich. Und die paar "Berge" sind sowieso alle künstlich (Trümmer aus'm Krieg) und auch nicht wirklich hoch. ;)
Und dazu:
Wie der Schiffsverkehr auf den Rhein bei Köln ist weiß ich nicht, aber auf höhe MA lässt es sich noch gut mit der Fähre übersetzen.
Der Schiffsverkehr auf'm Rhein ist ganz massiv. Meistbefahrene Wasserstraße Europas und ich meine sogar der Welt? <_< Auch in und um Köln ist viel los. Nichtsdestotrotz gibts es auch hier einige Personen- und Autofähren über den Rhein. Sogar direkt zwischen dem Rheinufer am Dom und der Messe auf der anderen Seite.
Mfg
Catracho
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Beitrag von Dave »

JeDi @ 4 Jun 2007, 21:52 hat geschrieben:Zwar nicht am Neckar, aber: Künzelsau
Stimmt. Und auf der Bergbahn Künzelsau wird auch der Tarif des HNV voll anerkannt. Nur bei ausschließlicher Nutzung der Bergbahn kommt der Sondertarif Stufe D zur Anwendung. Komischerweise wird dieser Bergbahntarif D aber wieder auch im Stadtgebiet KÜN in den Bussen anerkannt. Der Sondertarif D ist preislich etwas niedriger wie der eigentlich genauso geltende City-Tarif C.

Interessanter Link dazu: http://www.ph.ed.ac.uk/%7Ekf/standseilbahn...hn/index1d.html

Grüße,

Dave
[font=Times]"Die Abwrackprämie soll die deutsche Wirtschaft ankurbeln. Von wegen. Warum die Prämie den Falschen hilft, viele Kunden foppt und zum Betrügen geradezu einlädt." Artikel Politik abgewrackt! auf taz.de[/font]
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Luchs @ 5 Jun 2007, 19:27 hat geschrieben: Ich will Dir Deine Turmbergbahn nicht madig machen. Aber die Nerobergbahn in Wiesbaden ist ebenfalls 1888 gebaut worden (Eröffnung am 25.9.) - und sieh fährt noch heute mit Wasserbalast (eine der ganz wenigen).

Wie Du damit auf "älteste" kommst, ist mir da etwas schleierhaft , oder zählen da eventuell Tage ..?

Luchs.
Die Turmergbahn wurde am 01. Mai 1888 eröffnet und ist somit in der Tat geringfügig älter als die Nerobergbahn. Unbestreitbar ist aber die Nerobergbahn bis heute in der Originalausführung erhalten geblieben, während sich die Turmbergbahn seit dem Umbau 1966 "zeitgenössisch" präsentiert.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Skilift am Fröttmaninger Berg öffnet nicht

Nach langem Gezerre öffnet der Skilift am Fröttmaninger Müllberg in (bei?) München dieses Jahr überhaupt nicht. Letztes Jahr genehmigte die Stadt einen zweiwöchigen Probebetrieb, dieses Jahr einen sechswöchigen. Der Betreiber macht nun einen Rückzieher, da sich ein sechswöchiger Betrieb nicht rechne. Der ausschlaggebende Anlass war, dass sich neben anderen Schwierigkeiten auch noch die Autobahnmeisterei meldete und angab, wegen der künstlichen Beschneiung werde es auf der angrenzenden Autobahn glatt, was zu Mehrkosten für den Winterdienst führe, die der Skiliftverein übernehmen müsse.

Der Verein hat nach wie vor Interesse für die nächste Saison, möchte aber von der Stadt eine längere Laufzeit genehmigt bekommen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 08.0.12009, Seite 49, Stadtausgabe

Kommentar: Die Stadt hat Angst, dass die Oberfläche des Berges beschädigt wird und Gifte austreten. Deshalb geht sie sehr vorsichtig mit Genehmigungen um. Der Betreiber denkt sogar darüber nach, einen fest installierten Bügelschlepplift zu installieren. Hier hat die Stadt noch größere Bedenken, da hierzu Betonfundamente gebaut werden müssten, welche einen noch größeren Eingriff in den Berg bedeuten würden. Mit dem jetzigen Babylift kann nicht der gesamte Berg erschlossen werden, da dieser vor dem Gipfel einen Knick macht. Der Bügelschlepplift sollte bis zum Windrad führen.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TramPolin @ 8 Jan 2009, 14:58 hat geschrieben: Kommentar: Die Stadt hat Angst, dass die Oberfläche des Berges beschädigt wird und Gifte austreten. Deshalb geht sie sehr vorsichtig mit Genehmigungen um. Der Betreiber denkt sogar darüber nach, einen fest installierten Bügelschlepplift zu installieren. Hier hat die Stadt noch größere Bedenken, da hierzu Betonfundamente gebaut werden müssten, welche einen noch größeren Eingriff in den Berg bedeuten würden.
Warum wundert mich die ablehnende Haltung der Stadt nicht?

Ich frage mich immer, was passieren würde, wenn es das Oktoberfest bisher nicht geben würde, und jetzt ein privater Investor ein solches aufbauen wollte.

Wahrscheinlich würde das erst von Bürgerinitiativen totgeklagt (Lärm, Müll, Helligkeit wegen Beleuchtung, Kriminalität, Verkehrschaos) und anschließend von der Stadt abgelehnt, mit Hinweis auf die ökologische Unverträglichkeit (Strom- und Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß von Taxen und Lieferfahrzeugen) :ph34r:
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Oliver-BergamLaim @ 8 Jan 2009, 15:19 hat geschrieben: Warum wundert mich die ablehnende Haltung der Stadt nicht?

Ich frage mich immer, was passieren würde, wenn es das Oktoberfest bisher nicht geben würde, und jetzt ein privater Investor ein solches aufbauen wollte.

Wahrscheinlich würde das erst von Bürgerinitiativen totgeklagt (Lärm, Müll, Helligkeit wegen Beleuchtung, Kriminalität, Verkehrschaos) und anschließend von der Stadt abgelehnt, mit Hinweis auf die ökologische Unverträglichkeit (Strom- und Wasserverbrauch, CO2-Ausstoß von Taxen und Lieferfahrzeugen) :ph34r:
Ob die Stadt beim Skilift übertrieben vorsichtig ist, vermag ich nicht zu sagen. Es muss natürlich hundertprozentig gewährleistet sein, das keine Giftstoffe freigesetzt werden.

Würde die Stadt den Lift nicht genehmigen, obwohl kein Gift im Berg wäre, würde ich es so kritisch sehen wie Du. Die Argumente könnten dann unter anderem sein, dass Beschneiungsanlagen ökologisch unsinnig seien. Ich hätte dann auch kein Verständnis für eine Ablehnung.

Ich bin früher ausgiebig Ski gefahren, o.k., der Hügel hätte mich nicht gereizt, dennoch würde ich mich über eine derartige Attraktion in München freuen, zumal ich Bergbahnen & Co. sehr mag.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 8 Jan 2009, 14:58 hat geschrieben: Der Bügelschlepplift sollte bis zum Windrad führen.
Das wär eh fraglich ob das geht - der Bereich um das Windrad wird bei Eiswurfgefahr gesperrt - wobei ich nicht weiß ob der Zeitraum der Eiswurfgefahr im selben Zeitraum ist wie die Zeit in der es möglich ist Ski zu fahren.
Oliver-BergamLaim @ 8 Jan 2009, 15:19 hat geschrieben:Warum wundert mich die ablehnende Haltung der Stadt nicht?
Der Bau einer solchen Bahn wäre aber wohl wirklich nicht unkritisch - der Berg ist nämlich nur sehr gering tragfähig, und der Bau des Windrades hat auch schon größere Probleme gemacht das standsicher hinzubekommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Müllberg-Skilift kurz vor dem Absturz

Für den Skibetrieb am Föttmaninger Müllberg (immerhin 75 Meter hoch) sieht es schlecht aus. Die dauerhafte Installation eines Bügelschlepplifts nebst Schneekanonenanlage wird wohl vom Stadtrat nächsten Dienstag abgelehnt. Denn der Umweltschutzreferent hat schwere Bedenken.

- Durch die künstliche Beschneiung könnte das Rückhaltevermögen der Oberfläche erheblich verringert werden. Dadurch könnte weiteres Wasser in die Deponie eindringen und stark mit Schadstoffen kontaminiert wieder zurück an die Oberfläche gelangen.

- Die für die Skiliftmasten notwendigen Betonfundamente könnten die Deponieschicht erreichen, wodurch toxisches Gas entweichen könnte.

- Das Wasser für die Schneekanonen muss mit Chlor desinfiziert werden, was langfristig zu einer Versauerung des Bodens führen könnte.

- Auf der nahe liegende Autobahn könnte es durch die Schneekanonen zu verstärkter Glatteisbildung kommen.

- Das Erholungsgebiet Fröttmaninger Berg soll ein wichtiger Punkt bei der "Vernetzung von Biotopen in der Umgebung" sein. Lifthäuschen, WC-Anlage, Kiosk und Werbetafeln beeinträchtigen solch ein Erholungsgebiet.

Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 08.04.2010, Seite 46, Stadtausgabe

Hintergrund: Vor zwei Jahren gab es bereits einen mobilen Babylift, der aber längst nicht bis zum abflachenden Gipfel geführt hatte. Dieser durfte nur testweise für 6 Wochen laufen, für die Betreiber war dies zu wenig. Für einen Betrieb bis zum Gipfel kann kein Babylift verwendet werden, da dieser nur mit einem festen Steigungswinkel laufen kann, größere Knicke können nicht abgedeckt werden. Für so etwas bräuchte man einen richtigen Bügelschlepplift.

Letzter Jahr wurde auch der Babylift nicht mehr aufgestellt, die Betreiber konnten sich in Sachen Laufzeit nicht mit der Stadt München einigen. Ein fest installierter Bügelschlepplift, der damals bereits im Gespräch war, wurde damals seitens der Stadt auch wegen des möglichen Eiswurfes des Windrades als kritisch gesehen.

Kommentar: Die einzelnen Argumente kann ich nicht beurteilen. Wenn eine Gefahr für die Natur und Leib und Leben besteht, darf er natürlich nicht gebaut werden.

Andererseits hat es eine schöne Regelmäßigkeit in München, alles Spektakuläre abzulehnen. Wolkenkratzer werden keine mehr gebaut. Auf dem Hanns-Seidel-Platz in Neuperlach etwa, dessen Bebauung seit 40 Jahren geplant wird, könnte man doch auch was ganz Tolles, Modernes hinstellen. Ein Hochhaus mit den zumindest erlaubten 100 Metern., dazu eine Aussichtsplattform, die für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Aber jeder kann sich denken, dass dies nicht vorgesehen ist. Ein einziges Haus wird magere 11 Stockwerke haben, die anderen angeblich 5 bis 6, auf der Bauzeichnung sehe ich aber nur 3stöckige Häuser. Wenn alles schlecht läuft, wird da ein Riem 2.0 hingesetzt, also eine Bettenstadt mit ein paar Läden und Büros darum herum. Die 11 Stockwerke (knapp 40 Meter) des einen höheren Hauses wird man sicher auch noch mal zurechtstutzen. Warum ist München immer noch ein Dorf? 1972 hat man was gewagt im Olympiapark - heute würde man das wegen der vielen Bedenken wahrscheinlich nicht mehr realisieren. :angry:
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Ich finde es schon peinlich: da bewirbt sich München für Olympia und versucht mit aller Gewalt, beim gemeinen Volk Sympathien dafür zu gewinnen. Wenn es dann tatsächlich mal EINE Chance gibt, so eine Art Wintersport in München zu etablieren, so kneift man schon wieder.
Klar, als passionierter Skifahrer bedaure ich es sehr, und meine Ski-Sucht könnte sich durchaus auch mal bei einem Apres-work-Ski in Fröttmaning ausleben. So bin ich gezwungen, mit dem Auto nach Tirol zu fahren (die ÖBB gibt sich ja alle Mühe, die Skigebiet nicht zu bedienen), wenn ich die Museumslifte in den bay. Alpen meiden möchte.
Du hast Recht: München ist noch immer ein Dorf. Nur dass die Dörfer mittlerweile fortschrittlicher sind.
Das Erholungsgebiet Fröttmaninger Berg soll ein wichtiger Punkt bei der "Vernetzung von Biotopen in der Umgebung" sein. Lifthäuschen, WC-Anlage, Kiosk und Werbetafeln beeinträchtigen solch ein Erholungsgebiet.
Demnach müsste man alle Kioske und WC-Häuschen im Englischen Garten verbieten. Und klar, das unmittelbar daneben liegende Autobahnkreuz München-Nord mit täglich 300.000 Autos beeinträchtigt das idyllische Erholungsgebiet neben dem Klärwerk, in dem himmlische Ruhe herrscht, überhaupt nicht.
Der Verbot des Lifts ist genauso viel Beitrag zum Umweltschutz wie das Verbot der Glühbirne zur Rettung des Weltklimas beiträgt.
Aber das gleiche Referat hat ja auch angeregt, zur Reduzierung der Schadstoffe am Mittleren Ring Bushaltestellen aufzulassen, um den Abrieb der Reifen zu vermeiden und dadurch Feinstaub zu reduzieren. Was soll man von diesem Referat halten?
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Ich denke nicht, dass das nur zaudern ist. Zumindest die Problematik mit den Deponieschadstoffen halte ich für ein ernsthaftes Problem, welche durch Fundamente und künstliche Beschneiung freigesetzt werden könnten.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 9 Apr 2010, 13:52 hat geschrieben: Ich denke nicht, dass das nur zaudern ist. Zumindest die Problematik mit den Deponieschadstoffen halte ich für ein ernsthaftes Problem, welche durch Fundamente und künstliche Beschneiung freigesetzt werden könnten.
Die Gifte sind vielleicht ein willkommener Anlass, dem Skilift nicht zu bauen. Ohne Gifte würde man das Projekt sicher auch giftig reden, sprich nicht realisieren:

- Parkplatzsituation
- Lärm
- Schneekanonen sind nicht ökologisch
- lohnt sich nicht
- gibt ohnehin keine kalten Winter mehr und für die Schneekanonen braucht man entsprechend niedrige Außentemperaturen
- Wo kommen wir denn da hin?
- Haben wir immer schon so gemacht
- Hamma ned, brauch mer ned
- Skilifte gehören ins Gebirge
- Nein
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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 9 Apr 2010, 14:51 hat geschrieben: Die Gifte sind vielleicht ein willkommener Anlass, dem Skilift nicht zu bauen. Ohne Gifte würde man das Projekt sicher auch giftig reden, sprich nicht realisieren:
Bin ich mir nicht so sicher. Kenne die Situation vor Ort nicht so genau und wie die Folgen sind, aber ich weiss definitiv, dass dort auch Sondermüll vergraben wurde. Schon deshalb würde ich dort nicht unbedingt Skilaufen gehen wollen.
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Beitrag von viafierretica »

Zumindest die Problematik mit den Deponieschadstoffen halte ich für ein ernsthaftes Problem, welche durch Fundamente und künstliche Beschneiung freigesetzt werden könnten.
Bei den Fundamenten für den lächerlichen Skilift handelt es sich ja (leider :-) nicht um Stützen für eine Gondelbahn mit 2 km Seillänge und Doppelstockgondeln mit 150 Personen Fassungsvermögen (da hätte ich auch Bedenken) , sondern um lächerliche Stützen für einen einfachen Schlepplift. Diese sind auf jedem Gletscher montiert, wo es keinen festen Untergrund gibt und das ganze Zeugs untendrunter hin- und herschwappelt und auftaut und wieder einfriert etc. Und eine einfache Bretterbude für ein Kassenhäuschen braucht eigentlich gar kein Fundament, den Kiosk kann man auch in der Nähe auf dem Weg zur U-Bahn hinbauen.
Die Argumente klingen eher nach den von TramPolin genannten, zuzüglich dem Argument "und überhaupt". Das Thema Lärm bzw. Ruhestörung der Anwohner finde ich an dieser Stelle für besonders überzeugend....
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Beitrag von Autobahn »

Ich kenne auch noch eine :lol: (aber leider auch nicht ÖPNV)

http://www.seilbahn-burg.de/
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 9 Apr 2010, 23:26 hat geschrieben: Ich kenne auch noch eine :lol: (aber leider auch nicht ÖPNV)

http://www.seilbahn-burg.de/
Geil. ein paar bessere Bilder mit höherer Auflösung gibt es hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Seilbahn_Burg
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Beitrag von Coxi »

viafierretica @ 9 Apr 2010, 21:30 hat geschrieben: Bei den Fundamenten für den lächerlichen Skilift handelt es sich ja (leider :-) nicht um Stützen für eine Gondelbahn mit 2 km Seillänge und Doppelstockgondeln mit 150 Personen Fassungsvermögen (da hätte ich auch Bedenken) , sondern um lächerliche Stützen für einen einfachen Schlepplift. Diese sind auf jedem Gletscher montiert, wo es keinen festen Untergrund gibt und das ganze Zeugs untendrunter hin- und herschwappelt und auftaut und wieder einfriert etc. Und eine einfache Bretterbude für ein Kassenhäuschen braucht eigentlich gar kein Fundament, den Kiosk kann man auch in der Nähe auf dem Weg zur U-Bahn hinbauen.
Außerdem steht ja sogar oben drauf ein Windrad, drum herum auch noch ein paar Häuschen für die elektrischen Dinge usw.
Da sollte der Müllberg so einen kleinen Skilift schon noch vertragen können ohne giftige Gase auszustoßen. Falls doch Gefahr besteht, kann man ja auch noch Maßnahmen zur Sicherung treffen - Müsste ja alles möglich sein, wie konnte man den sonst das Windrad aufstellen.


Aber die sonstigen Argumente, die man da gegen den Skilift hat, sind ja schon fast lustig. :D
Das Wasser für die Schneekanonen muss mit Chlor desinfiziert werden, was langfristig zu einer Versauerung des Bodens führen könnte.
Als ob der Boden unter einem ehemaligen Müllbergs nicht schon genug verschmutzt und versauert ist.
- Durch die künstliche Beschneiung könnte das Rückhaltevermögen der Oberfläche erheblich verringert werden. Dadurch könnte weiteres Wasser in die Deponie eindringen und stark mit Schadstoffen kontaminiert wieder zurück an die Oberfläche gelangen.

- Auf der nahe liegende Autobahn könnte es durch die Schneekanonen zu verstärkter Glatteisbildung kommen.
Ist ja auch nicht anders als wenn es normal regnet und schneit.
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Beitrag von TramPolin »

Coxi @ 9 Apr 2010, 23:44 hat geschrieben:Außerdem steht ja sogar oben drauf ein Windrad, drum herum auch noch ein paar Häuschen für die elektrischen Dinge usw.
Die Anbringung des Windrades war nicht einfach sein hat eine Spezialkonstruktion erforderlich gemacht, um genau das zu verhindern, was den Stützen des Skilifts droht. Dazu muss man aber wissen, dass das Fundament des Windrads stolze 700 Tonnen wiegt, alles zusammen 912 Tonnen. Das ist vermutlich weit mehr als eine Skiliftstütze oder die Konstruktion mit der Umlaufscheibe an der Berg- und Talstation. Um die Bodensenkungen zu kompensieren, wurde beim Windrad zwischen Bodenplatte und dem Turm des Windrads eine komplexe Hydraulik installiert.

Eine solche aufwändige Konstruktion müsste bei einem Skilift ja auch möglich sein, falls sie denn nicht erforderlich ist. Wie viel Mehrkosten das bedeutet, müsste man kalkulieren. Ich fürchte aber, die Stadt München will aus Prinzip nicht. Alles soll so bleiben wie es ist - ungeachtet der Zuständigkeit war und ist man ja auch z.B. gegen den Flughafen-Transrpid und gegen Veränderungen beim Ladenschluss.
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Beitrag von TramPolin »

Drahtseilakt über Hamburg

Eine 5,2 km lange Seilbahn soll ab Anfang 2013 die Stadtteile St. Pauli und Wilhelmsburg verbinden. Anlass ist die IGS, die vom 26. April bis 13. Oktober 2013 unter dem Motto "In 80 Gärten um die Welt" in Hamburg stattfindet. Die Fahrzeit soll 18 Minuten betragen und es ist eine Zwischenstation beim Theater im Hafen vorgesehen. 120 Meter hoch soll die höchste Stütze werden. Die Bahn wird voraussichtlich 100 Millionen Euro kosten. Sie soll auch noch nach der IGS weiterfahren, zunächst für 5 bis 10 Jahre.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518...,751757,00.html
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