Bahn vs. Flieger

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LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

sbahnfan @ 27 Aug 2007, 10:59 hat geschrieben: Das Problem sehe ich weniger. Wenn amerikanische Fluggesellschaften in die EU fliegen, müssen sie dort für den Rückflug auftanken und Kerosinsteuer zahlen. Wenn eine europäische Fluggesellschaft in die USA fliegt, muss sie dort ebenfalls für den Rückflug auftanken und keine Kerosinsteuer bezahlen. Damit gleicht sich das wieder aus.

Es wäre allenfalls bei Flügen, die nicht allzu weit aus der EU herausführen so, dass die Flugzeuge außerhalb der EU für Hin- und Rückflug tanken. Diese Möglichkeit besteht dann für EU-Fluggesellschaften und Nicht-EU-Fluggesellschaften gleichermaßen.
Allerdings wuerden (fals nur Deutschland) die deutschen Flughaefen einen enormen Nachteil bekommen. Die Fluege ueber Hubs in Amsterdam, London, Paris o.a. wueden auf einmal um einiges billiger sein, da nur auf der kurzen Zubringerstrecke kerosinsteuer bezahlt werden muesste und nicht auf der Strecke nach USA.

Wenn man in der EU eine Kerosinsteuer einfuehrt hat man da auch Probleme. Was ist mit Zuerich in der Schweiz? Dieser wuerde wohl gross Zulauf bekommen. Gerade fuer Deutschland schlecht, da die Lufthansa dann wohl einiges von Muenchen und Frankfurt nach Zuerich verlagern wuerde...Zuerich ist ja jetzt schon ein LH (Swiss ist ja Tochter)-Hub.

Das selbe Spiel wuerde fuer die Ostverbindungen laufen. Airlines die Fluege Nach Indien, China, Suedostasien, Japan,..., ueber Istanbul, Moskau oder aehnliches Huben wuerden auf einmal einen Vorteil haben. Im Gegensatz zB zur Lufthansa die ueber Muenchen oder Frankfurt hubbt.

Im Grunde finde ich eh das Konzept Kerosinsteuer hinterfragungswuerdig. Auf den ersten Blick logisch, da es im Strassenverkehr die Mineraloelsteuer gibt. Der urspruengliche Sinn der Mineraloelsteuer ist jedoch die Bezahlung der Strasseninfrastruktur (schliesslich benutzen wir diese (bis auf LKWs) kostenlos...).

Die Fluggesellschaften bezahlen ihre Infrastruktur jedoch direkt ueber die Flughafenbenutzungsgebuehren, sowie Gebuehren fuer die Flugsicherheit und Gebuehren fuer die Benutzung von Luftstrassen. Wenn man analog zum Strassenverkehr argumentieren wuerde, muessten diese dann nach der Einfuehrung von der Kerosinsteuer entfallen.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Bat
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Beitrag von Bat »

In 55 Minuten von London nach New York?

http://weltderwunder.rtl2.de/wdw/Technik/H...atlantikTunnel/

Wozu fliegen? Ist doch eh zu langsam! :lol:

Entschuldigung für die Quelle. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also da halte ich für einen Ozeandampfer nach New York mit anschließender Zeitreise zurück für realistischer. :lol: Dann könnte sich auch jeder aussuchen wie lange er fahren mag ;)
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konsti
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Beitrag von konsti »

Wenn man von der Luftfahrt redet, darf man eigentlich nicht in Europa bleiben. So haben die arabischen Airlines in den letzten paar Jahren ihre Basen als zentrale Drehkreuze zwischen Europa und Asien oder Australien ausgebaut. Mit Servicedienstleistungen, bei denen eine Lufthansa lange nicht mithalten kann (da gibts nicht 1 6-Gänge und 3 3-Gänge Essen in der Businessclass zwischen Frankfurt und Singapur), gratis Taxi-Service zum Flughafen, rießen Lounges auf den Umsteigeflughäfen in Arabien, etc. haben die natürlich schnell Kunden gefunden. Auserdem fliegt die "Emirates" auch zwischen Hamburg und New York, also auch auf nem Markt, der alles andere als heimisch ist.

Die Russische "Air Union" will auch ein Hub in Sibirein aufbauen, was nunmal eine geographisch günstige Lage zwischen Europa und Amerika (über die Nordpolroute) und den Wachstumsmärkten in Asien ist.

Insofern würde eine Kerrosinsteuer in Europa schon leicht den Wettbewerb verziehen. Eine nicht-EU-Airline hat einen wesentlich kleineren Anteil an dem Brocken Kerrosinsteuer als eine EU-Airline, bei der auf fast allen Flügen der Kostenfaktor vorhanden ist.

Auch löst eine Kerrosinsteuer nicht das Problem, dass die Luftfahrt zu umweltfeindlich ist. Wenn man alleine schon an der Luftraumstruktur in Europa arbeitet, würden viel mehr Direktverbindungen möglich sein (die CO2-Emissionen könnten nach einer Lufthansa-Studie dadurch bei innereuropäschen Flügen um 8-12% gesenkt werden), und Umwege könnten entfallen. Auch einen Ausbau der Hauptflughäfen ist sinnvoll, damit Warteschleifen entfallen können. Und letztendlich dient auch die Entwicklung neuer Technologien im bereich Navigation dem Umweltschutz. So ist es seit den 60er Jahren zum Beispiel möglich bei noch so schlechtem Sichtverhältnissen vollautomatisch zu landen. Head-Up-Displays, die dem Piloten die Landebahn visualisieren reduzieren wiederum die Wetterminimas.
LG
Konsti
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