Olympia-Boykott?

Alles was in den anderen Foren OFF-TOPIC wäre.
<br>Guinan freut sich auf Ihren Besuch.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Iarn @ 24 Mar 2008, 23:29 hat geschrieben: Dann wundert ich mich aber wie schnell man in den USA bei einer Antikriegsdemonstration hinter Gitter wandern kann, während selbst der Klu klux Klan relativ unbehelligt aufmarschieren kann.
Bei uns marschiert die NPD und die Antifa wird auch verhaftet, wenn sie Flaschen wirft. Oder meinst du mit hinter Gittern länger? sprich Haftstrafe von mehreren Jahren?

Übrigens gab es in den USA auch eine Selbstzensur der Medien. "CNN America on war". Ist für mich totzdem noch ein riesen Unterschied zur Znsur von China, Russland, Iran etc.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Wir kommen etwas vom Thema ab,
aber man kann trotz einiger Defizite doch nicht ernsthaft die USA oder andere mit China oder Russland vergleichen, da gibts große Unterschiede.
Ich wüsste nicht, dass man in China frei seine Meinung vertreten darf oder bei Google systemkritische Seiten findet. Ich wüsste nicht dass in Russland freie Wahlen stattgefunden haben.
In den USA wirst du vielleicht schief angeschaut wegen unpatritoischen Verhaltens, wenn du dein Land kritisierst, aber keiner sperrt dich deswegen ein. Auch werden keine Reporter erschossen, wenn sie mal negativ über die Regierung schreiben.

Man muss da doch klar differenzieren, was besonders ja linke/sozialistische Kreise nicht tun und solche Argumente immer als China-/Russlandverteidigung heranziehen oder noch schlimmer für Nordkorea oder Kuba.

Und zu den Billigprodukten die Leute kaufen: Es ist einfach ein Teufelskreis! Die Leute haben immer weniger in der Tasche, weil der Staat ihnen so viel abzieht wie kaum in einem anderen Land (und das bei nicht mal großartig besseren Leistungen dafür) und daher müssen sie beim Kauf eher auf günstigere Produkte zurückgreifen. Damit gefährden sie Arbeitsplätze, das führt zu Lohnverzichten und noch weniger Geld in der Tasche. Es ist eine Abwärtsspirale die so nicht mehr gestoppt werden kann und bei der man eigentlich nur verlieren kann.
Aber es ist einfach so, dass sich viele einfach nur die billigsten Produkte leisten können und wenn mal die Linkspartei das sagen hat, dann zahlen die Leistungsträger (also der Mittelstand) noch mehr Steuern als jetzt schon.
Übrigens gab es in den USA auch eine Selbstzensur der Medien. "CNN America on war". Ist für mich totzdem noch ein riesen Unterschied zur Znsur von China, Russland, Iran etc.
Das kapieren viele nicht, dass man bei aller Kritik, die man auch an einigen westlichen Staaten üben muss, hier doch kein Vergleich mit China, Russland und anderen Unrechtsstaaten möglich ist. Wer das ernsthaft vergleichen will, der ist in einer linken Ideologiewelt, wo China und Russland noch die "Guten" sind.

Und zum Thema Olympiaboykott:
Wenn schon das IOC feige ist, so wie 1936 bei Olympia in Berlin und es nur um die Sportler geht: Der Zuschauer hat die Macht!
Ich boykottiere Olympia und schau mir die Spiele nicht an. Dann machen wir eben einen Zuschauerboykott.
Gespannt bin ich ja auf das Verhalten von ARD/ZDF, denn die haben beim Radsport sofort abgeschalten und das hier ist eine Nummer größer, abgesehen davon dass Doping dort natürlich auch überall eine große Rolle spielt.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 24 Mar 2008, 23:34 hat geschrieben: Die armen Sportler, ja, die würden Schaden davontragen. Was soll denn das bitte? Welchen Schaden denn? Außer, daß es eine Medaille weniger gibt, die sie in ihren Spint hängen können. Welchen Schaden aber die Tibeter ertragen müssen, das spielt ja keine Rolle.

Es wäre meiner Meinung nach HÖCHSTE Zeit für einen Boykott als ersten Schritt. Es kann nicht sein, daß ein Land von einer Großmacht unterdrückt wird und alle Welt davon reden, wie toll doch alles ist und da ja am Besten gleich Olympische Spiele. Wie wäre es, in Afghanistan, Irak, oder dergleichen mal Olympische Spiele abzuhalten? Würde das genauso "gut" angenommen werden?
Für einen Sportler ist so ein Boykott ziemlich das Schlimmste. Beim Boykott in Moskau flossen Tränen. Bevor du jetzt mich für komplett verrückt hältst: Natürlich ist dies nichts im Vergleich zu Menschenrechtsverletzungen. Wenn ein Boykott die Menschenrechtsverletzungen beenden würden, wäre ich sofort für einen solchen.

Ich fürchte nur, ein Boykott der Spiele würde China keinesfalls zum Einlenken bewegen. Zumal der Boykott nur einen Teil aller Länder beträfe. Die Spiele würden dann auf jeden Fall stattfinden.

Daher: Da muss schon was Härteres her, im wirtschaftlichen Bereich.
Benutzeravatar
Dol-Sbahn
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2027
Registriert: 11 Mai 2002, 02:01

Beitrag von Dol-Sbahn »

Es kommt 3.Weltkrieg, ausgelöst durch Russland und China!!!! WIR MÜSSEN ZU KRIEG HERANGEZOGEN WERDEN, OH NEEIN!!!

Ach, ich spiele lieber Fußball als vor Krieg gegen unsinn zu ziehen.
VT 609

Beitrag von VT 609 »

Rathgeber @ 24 Mar 2008, 23:33 hat geschrieben: Allerdings könnte alleine schon die Eröffnungsfeier dazu genützt werden, die Haltung zu Chinas Treiben zu missbilligen.
Das würde aber ebenfalls nix Nützen, weil es den Machthabern in Peking wurscht sein könnte. Chinesische Firmen bekommen weiter ihre Aufträge, die VR China hat weiter in der Weltpolitik was zu sagen, es wird weiterhin Unrechtsverletzungen geben. Man würde also nur das sagen, was du geschrieben hast: "Du, Du, böses China." Mehr nicht, leider.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Wenn der 3.Weltkrieg kommt, bist du schneller Erdenstaub, als deine Einberufung kommt.

Es sei denn du boykottierst den Einschlag mit dem Hinweis, dass du dich auf die nächste Saison vorbereiten musst. ;)
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

VT 609 @ 24 Mar 2008, 23:43 hat geschrieben: Das würde aber ebenfalls nix Nützen, weil es den Machthabern in Peking wurscht sein könnte. Chinesische Firmen bekommen weiter ihre Aufträge, die VR China hat weiter in der Weltpolitik was zu sagen, es wird weiterhin Unrechtsverletzungen geben. Man würde also nur das sagen, was du geschrieben hast: "Du, Du, böses China." Mehr nicht, leider.
Die Frage wäre demnach, wie man die MAchthaber moralisch treffen kann. Vllt. mit den Ahnen? der Ehre? kenne mich in der Kultur nicht aus, aber ich meine es wäre eine "Shame"-Culture, statt eine "Guilt-culture" wie unsere westeuropäische eine ist.
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Die Menschheit ruiniert sich irgendwann selber, das kann man vorhersagen, denn die Dummheit der Menschheit ist einfach unübertroffen. Die Welt ist so groß und es wäre Platz für alle, doch Geld, Macht und Ruhm sind die Feinde der Menschheit.

Warum braucht China unbedingt Tibet? Sie existieren doch auch so ganz gut und keines der großen Wirtschaftszentren liegt dort. Abgesehen davon dass China das Land unrechtmäßig besetzt. Bei Taiwan gibts doch das gleiche Spiel.

Eins ist klar, China ist ein Land wo Menschen derart ausgebeutet werden, wie es nicht mal der schlimmste Raubtierkapitalismus nach westlichem Muster schafft.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

An dem Aussperren der Presse aus Tibet, dem chinesischen Firewall und dem Propagandamuell, der ueber die eigenen Medien verbreitet wird, sieht man doch, wovor sich das Regime in China am meisten fuerchtet - der Wahrheit.

Olympia ist _die_ Chance fuer alle oppostionellen Kraefte in China mal Flagge zu zeigen und vor den 10.000enden auslaendischen Presseleuten auch wahrgenommen zu werden. Die Unmenschlichkeit des chinesischem Regimes laesst sich dann nicht mehr aussperren, sondern es wird im Brennpunkt der Weltoeffentlichkeit stehen.

Diese Chance sollte man den Chinesen wirklich nicht nehmen.

Deshalb - ja zu Olympia in China, gerade weil China ein Unrechtsstaat ist.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
eightyeight
König
Beiträge: 915
Registriert: 09 Aug 2007, 22:45

Beitrag von eightyeight »

Mich würde mal interessieren was passiert wenn man die Wirtschaftssaktionen gegen China wirklich verstärken würden.
Halten die nicht Milliarden und Abermilliarden an Dollar? :unsure:
Würde man China also wirtschaftlich unter Druck setzten, zum Beispiel wegen Tibet, dann bräuchten die nur ein "paar" ihrer Milliarden Dollar verkaufen und schon würde der Dollar noch mehr rutschen, als er es eh gerade macht. Was das am im Moment stark schwächelnden Finanzmarkt heißen würde, dürfte klar sein.
Ich vermute, dass es sich da so mancher Staatschef zweimal überlegt, ob er Chinas Daumenstrauben anzieht oder nicht.

Zum Thema olympische Spiele:
Einen Boykott halte ich nicht für sinnvoll. Da man, wie auch schon gesagt wurde, eher die Sportler als China selbst treffen würde. Somit wären jahrelanges Training und Bemühungen umsonst. Für China hingegen würde es nur einen weiteren Kratzer auf dem ohnehin schon zerkratzen Ansehen bedeuten.
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

KBS 855 @ 24 Mar 2008, 23:51 hat geschrieben: Warum braucht China unbedingt Tibet? Sie existieren doch auch so ganz gut und keines der großen Wirtschaftszentren liegt dort. Abgesehen davon dass China das Land unrechtmäßig besetzt. Bei Taiwan gibts doch das gleiche Spiel.
Eigtl ist es mit Taiwan doch genau andersrum. Tibet war ein eigener Staat und wurde von China besetzt. Taiwan gehoerte zu Ur-China und wurde aber nicht besetzt. (Klugscheiss mode off)
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 24 Mar 2008, 23:53 hat geschrieben: An dem Aussperren der Presse aus Tibet, dem chinesischen Firewall und dem Propagandamuell, der ueber die eigenen Medien verbreitet wird, sieht man doch, wovor sich das Regime in China am meisten fuerchtet - der Wahrheit.

Olympia ist _die_ Chance fuer alle oppostionellen Kraefte in China mal Flagge zu zeigen und vor den 10.000enden auslaendischen Presseleuten auch wahrgenommen zu werden. Die Unmenschlichkeit des chinesischem Regimes laesst sich dann nicht mehr aussperren, sondern es wird im Brennpunkt der Weltoeffentlichkeit stehen.

Diese Chance sollte man den Chinesen wirklich nicht nehmen.

Deshalb - ja zu Olympia in China, gerade weil China ein Unrechtsstaat ist.
Vielleicht will ja China einen Boykott der Spiele provozieren, damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt... :ph34r:
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

eightyeight @ 24 Mar 2008, 23:54 hat geschrieben: Mich würde mal interessieren was passiert wenn man die Wirtschaftssaktionen gegen China wirklich verstärken würden.
Welche Sanktionen? *staun*

Transrapid?
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

eightyeight @ 24 Mar 2008, 23:54 hat geschrieben: Mich würde mal interessieren was passiert wenn man die Wirtschaftssaktionen gegen China wirklich verstärken würden.
Halten die nicht Milliarden und Abermilliarden an Dollar? :unsure:
Würde man China also wirtschaftlich unter Druck setzten, zum Beispiel wegen Tibet, dann bräuchten die nur ein "paar" ihrer Milliarden Dollar verkaufen und schon würde der Dollar noch mehr rutschen, als er es eh gerade macht.
Ich vermute, dass es sich da so mancher Staatschef zweimal überlegt, ob er Chinas Daumenstrauben anzieht oder nicht.
Nicht Milliarden, inzwischen sind es mehr als eine Billionen. Wenn die das auf den Markt werden, waere der Dollar sofort nur noch Toilettenpapier. (Aber die Chinese auch deutlich aermer...)

Aber ich denke nicht, dass man bei China etwas ausschlaggebendes mit Sanktionen erreichen kann. China ist dazu einfach zu gross. Vielleicht einzelne Zugestaendnisse, aber nicht Beseitigung des eigentlichen Uebels - der alles regelnden Staatspartei.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

eightyeight @ 24 Mar 2008, 23:54 hat geschrieben: Halten die nicht Milliarden und Abermilliarden an Dollar?
Wieso nimmt China das Geld nicht her, um seine in großen Teilen notleidende Bevölkerung zu unterstützen, sich ein Sozialsystem aufzubauen?
Gut in einer Diktatur ist sowas nicht gewünscht.
Dort schert man sich nichts, rein gar nichts um die Menschen, es geht einzig und alleine um Macht, daher hat man sich auch der Wirtschaft geöffnet. Aber nur aus Eigeninteresse und nicht daher, weil man den Wohlstand der Bevölkerung erhöhen will. Es geht nur einem kleinen Teil besser, so wie in Russland, der ganze Rest lebt genauso schlecht wie vorher auch.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

KBS 855 @ 25 Mar 2008, 00:01 hat geschrieben: Dort schert man sich nichts, rein gar nichts um die Menschen
Das ist dort Tradition. Mentalität wenn man so will. So entstand auch die große Mauer.
LugPaj
Kaiser
Beiträge: 1053
Registriert: 20 Aug 2005, 13:41

Beitrag von LugPaj »

KBS 855 @ 25 Mar 2008, 00:01 hat geschrieben: Wieso nimmt China das Geld nicht her, um seine in großen Teilen notleidende Bevölkerung zu unterstützen, sich ein Sozialsystem aufzubauen?
Gut in einer Diktatur ist sowas nicht gewünscht.
Dort schert man sich nichts, rein gar nichts um die Menschen, es geht einzig und alleine um Macht, daher hat man sich auch der Wirtschaft geöffnet. Aber nur aus Eigeninteresse und nicht daher, weil man den Wohlstand der Bevölkerung erhöhen will. Es geht nur einem kleinen Teil besser, so wie in Russland, der ganze Rest lebt genauso schlecht wie vorher auch.
So einfach ist das nicht. China hat die Dollars nicht aufgekauft, weil es mehr Macht wollte, sondern weil es die chinesische Waehrung subventioniert hat. Alleine dadurch hatte die chinesische Wirtschaft auch auf dem Weltmarkt einen gigantischen Wettbewerbsvorteil und hat China selbst den Boom beschert, der nun schon lange anhaelt. Wenn China also nun mit den Dollar etwas anfangen wuerden, muessten sie diese verkaufen. Das wuerde den Dollar nach unten gehen lassen und die chinesische Waehrung zwangslaefig genau nach oben. Das wuerde in China selber einen gewaltigen Inflationsschub ausloesen und die Exporte und Produktion wuerden gewaltig einbrechen. Ergo haette China eine Rezession....und den Leuten waere sicherlich nicht geholfen damit.
[font=Courier]Für eine Privatisierung der Bahn ohne Netz[/font]
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

KBS 855 @ 25 Mar 2008, 00:01 hat geschrieben:Dort schert man sich nichts, rein gar nichts um die Menschen, es geht einzig und alleine um Macht, daher hat man sich auch der Wirtschaft geöffnet.
Wäre das Wirtschaftsdenken ein rein chinesisches Privileg, wäre das Land in den letzten Jahren nicht so floriert...
Benutzeravatar
eightyeight
König
Beiträge: 915
Registriert: 09 Aug 2007, 22:45

Beitrag von eightyeight »

KBS 855 @ 25 Mar 2008, 00:01 hat geschrieben:Wieso nimmt China das Geld nicht her, um seine in großen Teilen notleidende Bevölkerung zu unterstützen, sich ein Sozialsystem aufzubauen?
Naja, gibt man das Geld aus, hat man kein wirtschaftliches Druckmittel mehr.
Also man behält das Geld und gründet, wie letztes Jahr irgendwann geschehen, eine Agentur die mit einem beträchtlichen Budget ausgestattet wird (waren es 200 Millionen oder Milliarden?) und sich dann rege am internationalen Börsengeschäft beteiligt.
Folglich spielt China dann nicht nur mit der Währung mehrerer Länder, sondern auch mit internaionalen Unternehmen. So kann sich dann China in deutsche Unternehmen einkaufen, beispielsweise die deutsche Bahn. Daraus würde dann wiederum folgen, dass China nicht nur bestimmt was Unternehmen machen, sondern auch die halbe Infrstruktur eine Landes mitbestimmen kann.
Wäre reichlich ungeschickt, das Geld in die eigene Bevölkerung zu investieren, die doch bisher eh nichts besseres gewöhnt ist. So lässt man sich wenigstens nicht die Möglichkeit entgehen, den anderen die Suppe zu versalzen, wenn sie meinen das auch mit Chinas Suppe machen zu müssen. :unsure:
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14716
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

es geht einzig und alleine um Macht
Das ist überall so, wo Menschen mit verwickelt sind. Die ganze Welt basiert auf Macht, Macht ist das, was die Menschheit seit Millionen Jahren antreibt. Im modernen Deutschland macht man Wahlkampf und darf's bei Erfolg nicht zu weit treiben, sonst ist man die Macht schnell wieder los, in China braucht's das alles praktisch nicht, da ist das einfacher. Die CSU kommt mit dem im Vergleich zu China eher machthaberunfreundlichen bayerischen System bezüglich Machterhalt aber ganz gut zurecht, die hat die Waage zwischen Wahlkampf und Ausbeutung ganz gut im Griff gehabt, zumindest bisher. Huber/Beckstein müssen noch etwas üben. :D
Aber nur aus Eigeninteresse und nicht daher, weil man den Wohlstand der Bevölkerung erhöhen will.
Die Welt (Europa + USA) weiß aber auch, dass das für sie gut ist. Weil wenn 2-3 Milliarden Chinesen zusätzlich anfangen genauso die Welt zu verdrecken wie wir, dann ist es völlig uninteressant, ob hier alle Dreiliterautos und Passivhäuser mit LED-Beleuchtung haben... :ph34r:
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Rathgeber @ 25 Mar 2008, 00:08 hat geschrieben: Wäre das Wirtschaftsdenken ein rein chinesisches Privileg, wäre das Land in den letzten Jahren nicht so floriert...
Unter floriert stelle ich mir was anderes vor. Wer hat denn schon davon profitiert? Die wenigsten und wer kein Parteimitglied ist und nicht auf Staatslinie, dürfte es keine Chance haben. Aber so wie ich mitbekommen habe, hält man die Landbevölkerung auch für minderwertig, das sagt doch schon alles über das Sozialverhalten dort aus.
Ein starke Wirtschaft ist wichtig, aber man muss seine Bürger mitnehmen. Was nützt eine starke Wirtschaft und ein rasanter Aufstieg Chinas, wenn nur wenige davon profitieren. Sicher werden es mehr werden, aber es wird immer eine Minderheit bleiben, wenn China sich nicht öffnet und sein "System" überdenkt.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

KBS 855 @ 25 Mar 2008, 00:13 hat geschrieben:Ein starke Wirtschaft ist wichtig, aber man muss seine Bürger mitnehmen. Was nützt eine starke Wirtschaft und ein rasanter Aufstieg Chinas, wenn nur wenige davon profitieren.
Zugegeben, der Vergleich hinkt: aber unterhalte Dich hierzulande mal mit Milchbauern. Das sind auch keine Profiteure der Marktwirtschaft...
ET 423
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13072
Registriert: 23 Okt 2002, 12:34

Beitrag von ET 423 »

Rathgeber @ 25 Mar 2008, 00:18 hat geschrieben: unterhalte Dich hierzulande mal mit Milchbauern. Das sind auch keine Profiteure der Marktwirtschaft...
Mit wem außer den Manageretagen, die sich gegenseitig bemitleiden (weil sie zu wenig verdienen) und einstimmig für Erhöhungen (der eigenen Bezüge) stimmen?
Meine beliebtesten Käseprodukte kosten jetzt durch die Bank weg 1,15EUR anstelle 0,99EUR. Also überall.... Würde die Erhöhung pro Packung (16ct) alleine den Milchbauern zu Gute kommen, könnte ich damit gut leben. Aber wir wissen ja, daß da vielleicht 0,15ct ankommen. Den Rest fressen Staat, Politik, Steuern usw. auf. Und da soll man auf das bestehende System nicht sauer werden....
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

Wer sich für Boykott und Sanktionen gegen China interessiert, sei verwiesen auf:

"Warum Wirtschaftssanktionen gegen China sinnlos wären:"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543542,00.html

Vorab eine Zeile: "Letztendlich würde ein Boykott die Boykottierenden sehr viel härter treffen als die chinesische Wirtschaft, so die einhellige Meinung von Wirtschaftsexperten." Quelle: SpiegelOnline.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Es muß ja kein Boykott sein. Aber wo steht geschrieben, daß die ganze Olympiamannschaft ins Stadion einlaufen muß und dann noch mit der Bundesflagge? Wie wäre es, wenn z.B. ein Ersatzruderer mit der Flagge des DOSB ins Stadion kommt? Wenn das alle machen, wird das chinesische Propagandafernsehen riesige Probleme haben.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Benutzeravatar
JNK
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4527
Registriert: 13 Mär 2008, 20:13
Wohnort: Wuppertal

Beitrag von JNK »

@ Larry Lafer

Vielleicht hast du es mitbekommen, bei der Entzündung des olympischen Feuers hat ein Demonstrant di Rede des Vorsitzenden des olympischen OKs gestört. War in China nicht im Fernsehen, weil die zeitversetzt übertragen. Schnipp-Schnapp- raus ist die Peinlichkeit. (Wie bei den Amis Nipplegate beim Superbowl ;) )

Aber natürlich ist das vermutlich die beste Lösung. Man sollte auch nicht Merkel oder Köhler schicken sondern den Unterstaatssekretär vom Außenministerium, Abteilung Visa oder so. (Wie auch im Spiegel-Artikel erwähnt) Das trifft die Ehren oder ANstands-Vorstellungen der Chinesen.
Fastrider
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2465
Registriert: 21 Okt 2007, 00:53

Beitrag von Fastrider »

Larry Laffer @ 26 Mar 2008, 20:18 hat geschrieben: Es muß ja kein Boykott sein. Aber wo steht geschrieben, daß die ganze Olympiamannschaft ins Stadion einlaufen muß und dann noch mit der Bundesflagge? Wie wäre es, wenn z.B. ein Ersatzruderer mit der Flagge des DOSB ins Stadion kommt? Wenn das alle machen, wird das chinesische Propagandafernsehen riesige Probleme haben.
Finde auch sogenannte kleine "Boykottmassnahmen" viel sinnvoller. Das könnte zum Beispiel ein totaler Boykott der Eröffnungsfeier oder viele Sportler lassen sich "Solidarität mit den unterdrückten Tibetern" auf Trikot drucken.
Benutzeravatar
TramPolin
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12132
Registriert: 17 Feb 2007, 18:29
Wohnort: Hoch über den Dächern, mit einem anderen Blick auf unser Millionendörfchen (197, N45)
Kontaktdaten:

Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 26 Mar 2008, 20:29 hat geschrieben: [...] oder viele Sportler lassen sich "Solidarität mit den unterdrückten Tibetern" auf Trikot drucken.
Das geht wohl nicht, das ist angeblich gegen die Regeln der Olympischen Spiele. Sport und Politik sind dort getrennt, politische Botschaften dürfen entsprechend nicht verbreitet werden. Dass es verboten ist, wurde zumindest vorhin in den Nachrichten behauptet (Sat.1-News, war es glaub ich).
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21478
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

also ich bin auch ganz klar gegen einen Boykott. Allerdings nur, wenn die Sportler dort auch sicher sind.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Man könnte z.B. auch bei den Pressekonferenzen möglichst wenig sagen. Oder, soweit möglich, gar nicht erst erscheinen. Aber wenn auf den Trikots z.B. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" stehen würde, das wäre wohl so eine Grauzone. Auch nicht verkehrt, oder?
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Antworten