Wen wollt ihr als bayerischen Ministerpräsidenten?

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Iarn @ 3 Oct 2008, 10:46 hat geschrieben: Georg Schmid gibt auf
Zwar kann ich mir keinen der drei Kandidaten G. Schmid, Goppel und Herrmann als Ministerpräsidenten vorstellen, aber G. Schmid wäre unter den dreien vielleicht noch der beste gewesen. Allerdings wäre der oberste Nichtrauchervertreter in einer christlich-liberalen Koalition, in der die Liberalen die Einäscherung respektive Aufweichung des Rauchverbots als eine der Kernziele auf die Fahnen geschrieben haben, wohl doch nicht so ganz überzeugend. Ferner geben nicht wenige CSUler G. Schmid durch sein - zumindest auf dem Papier - äußerst restriktives Nichtraucherschutzgesetz eine Mitschuld an dem Wahldebakel.

Übrigens - auch wenn es ein wenig grotesk klingen mag: Beckstein ist beim Wahlvolk recht beliebt - zumindest einigen Umfragen zufolge würden ihn die Bayern lieber als Ministerpräsidenten haben als Seehofer. Aber, wer in Bayern die 50+x und damit den Mythos verspielt (die eigene Schuld begründet sich darin, formal die Verantwortung zu tragen), muss wohl gehen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 3 Oct 2008, 11:23 hat geschrieben: Endlich mal wieder gute Nachrichten :ph34r:
Warum denn das? Wenn du auf das Rauchverbot anspielst: Ich bin fest davon überzeugt, dass es es mindestens gelockert wird, unabhängig davon, wer Ministerpräsident wird. Man muss bedenken, dass das Rauchverbot auch in der CSU umstritten ist, erst recht nach der Landtagswahl. Die Frage ist aber, wie viel Prozent es wirklich gekostet hat, hat hier jemand Zahlen?

Ich habe in einigen Foren gelesen, dass angeblich ganze Stammtische einen Pakt geschlossen haben, dieses Mal nicht CSU zu wählen - wegen des Rauchverbots. Das mögen vielleicht Einzelmeinungen sein - fallweise vielleicht auch Erfindungen -, aber es zeigt, dass das Rauchverbot schon in die Überlegungen eingeflossen ist, vielleicht sogar etwas stärker als bei den Kommunalwahlen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ja, und die absoluten Rauchverbotbefürworter haben wohl auch nicht für die CSU gewählt!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 3 Oct 2008, 12:14 hat geschrieben: Ja, und die absoluten Rauchverbotbefürworter haben wohl auch nicht für die CSU gewählt!
M.E. sind sowohl viele Raucher als auch viele Nichtraucher mit dem Gesetz unzufrieden. Die Nichtraucher wegen der laschen Umsetzung, die Raucher wegen der Bevormundung.

Ich persönlich hätte selbst dann nicht CSU gewählt, wenn das Gesetz besser durchgesetzt worden wäre, da es eine Fülle an Themen gibt, die in die Überlegung einbezogen werden. Viele haben vielleicht ähnlich gedacht, dann ist es kein Wunder, wenn es fast 18 % runtergeht.
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Beitrag von ET 423 »

Das Rauchverbot war für mich auch ein Grund, nicht CSU zu wählen. Hinzu kamen eben noch die Studiengebühren, das ewige Festhalten am Transrapid, usw. Mit all diesen Themen haben sie sicherlich sehr viele ihrer Stammwähler verprellt. Die Studenten werden sicherlich nicht dankbar sein dafür, im Jahr nochmal 1000EUR Mehrkosten zu haben und überlegen es sich dann wohl auch, wo sie ihr Kreuz machen. Und, ja die Ökos innerhalb der CSU waren vom Trara wohl nicht angetan, usw.. Also die 18% Verlust lassen sich IMHO schon alleine mit diesen drei Themen recht gut erklären. Hinzu kommt noch die Ungeschlossenheit und das Absägen des eigenen Ministerpräsidenten (der Wähler fragt sich: Wie vertrauenswürdig ist eine Partei, die sowas macht?). Denn man kann sagen was man will, aber Stoiber war sehr vielen sehr sympathisch.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Interessante Sprüche vom Nockherberg-Singspiel

"Wir machens wie immer. Getrennt meucheln, gemeinsam erben"
=> Tja, das war wohl nix.

oder
"Gebt mir mein Amt zurück!!!!!!!!!"



Der nächste Nockherberg wird interessant. :D
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Münchner Kindl
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Beitrag von Münchner Kindl »

ET 423 @ 3 Oct 2008, 14:12 hat geschrieben:Die Studenten werden sicherlich nicht dankbar sein dafür, im Jahr nochmal 1000EUR Mehrkosten zu haben und überlegen es sich dann wohl auch, wo sie ihr Kreuz machen.
Eine Freundin von mir studiert seit dem Wintersemester in UK.
Über unsere lausigen 600€ Studiengebühren lacht sie nur, da dass Studieren dort ein Vielfaches kostet.
Denn man kann sagen was man will, aber Stoiber war sehr vielen sehr sympathisch.
Ja das stimmt, ihn hätte ich auch gewählt, aber Herr Klostein, sorry...
-
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ede hatte ja vor der Revolution gemeint, er könne ggf. bis 2013 Cheffe spielen.

Btw: Der alte Strauß dreht sich sicher schon im Grab um bei dem Theater...
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Münchner Kindl @ 3 Oct 2008, 14:29 hat geschrieben:Über unsere lausigen 600€ Studiengebühren lacht sie nur, da dass Studieren dort ein Vielfaches kostet.
Ja schon - in Amerika kostets auch ein Vielfaches. Ich will auch die anderen Länder nicht als Maßstab herbeizitieren, aber: In Amerika oder in UK "bekommt" man auch was für sein Geld, nämlich eine 1A-"Ausbildung", zumindest meiner Meinung nach. Und wenn man einen Abschluß an einer der renomierten Universitäten in England beispielsweise vorzeigen kann, dann ist man was. Aber hier bekommt man für seine lausigen 500EUR ja gar nix, außer weiterhin überfüllte Hörsäale, überlastete Universitätsserver und ein antiquiertes Anmeldesystem.

Aber sorry, zu :offtopic: wollte ich jetzt auch nicht werden. ;)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Münchner Kindl @ 3 Oct 2008, 14:29 hat geschrieben: Eine Freundin von mir studiert seit dem Wintersemester in UK.
Über unsere lausigen 600€ Studiengebühren lacht sie nur, da dass Studieren dort ein Vielfaches kostet.
Ja aber auch 1000 Euro kann dazu führen, dass man sich ein Studium nicht, oder nur unter extrem erschwerten bedingungen leisten kann. Je nach dem wa sman studiert hat man, wenn man es ernsthaft tut, auch nicht zeit nebenher zu arbeiten. Zudem geht man hinterher stark verschuldet aus der Sache, was ein klarer nachteil gegenüber denen ist, deren Eltern sich die Gebühren leisten könnten.

Universitäten sollten für das Erststudium grundsätzlich kostenlos zur Verfügung stehen. Ja, das kostet Geld.

Zu den gebühren kommt bei der CSu auch noch das betreuungsgeld, das ich für falsch halte. ich wollts nur sagen, weil da shier nich keine Erwähnung fand
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Dann läuft's wohl wirklich auf Seehofer hinaus. Goppel hat schon gegen Siegried Schneider bei der Wahl zum bayerischen CSU-Vorsitzenden den Kürzeren gezogen, und einen Franken werden sie wohl so schnell nicht wieder ranlassen...
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 3 Oct 2008, 20:45 hat geschrieben:Ja schon - in Amerika kostets auch ein Vielfaches. Ich will auch die anderen Länder nicht als Maßstab herbeizitieren, aber: In Amerika oder in UK "bekommt" man auch was für sein Geld, nämlich eine 1A-"Ausbildung", zumindest meiner Meinung nach. Und wenn man einen Abschluß an einer der renomierten Universitäten in England beispielsweise vorzeigen kann, dann ist man was.
Warum nicht, wir stehen mehr denn je im internationalen Wettbewerb. Daran sollten sich auch deutsche Universitäten ein Beispiel nehmen. Aber es fängt ja schon in der Grundschule an und setzt sich über alle Schulformen bis zum Abschluss fort. Zum "meiner Zeit" lernte auch ein "Volksschüler" (so hieß das von der 1. bis zur 7. Klasse) die deutsche Rechtschreibung und die Grundrechenarten. Zur Not wurde das kleine Einmaleins bis zu Erbrechen geübt, auch bei der Rechtschreibung gab es keine Kompromisse. Mit vierzehn Jahren trat er seine Lehrstelle an. In den weiterführenden Schulen wurde von diesem Prinzip nicht abgewichen. Lernen, lernen, lernen. Wer das Pensum nicht schaffte, war eben nicht geeignet. Wenn das Volk der Ingenieure, Dichter und Denker mit diesem Schulsystem die Weltspitze der technischen Evuliton und kulturelle Anerkennung erreicht hatte, konnte es ja eigentlich nicht falsch sein. Zu "meiner Zeit" konnten Realschüler noch eine Lehrstelle (sorry, einen Ausbildungsplatz) bei einer Bank bekommen, heute nehmen die Banken nur noch gute Abiturienten und müssen die Auszubildenden vor der eigentlichen Ausbildung in einen Rechtschreibkurs schicken. Von der Allgemeinbildung, besonders im geschichtlichen und politischen Bereich ganz zu schweigen. Da hilft auch keine Einheitsschule, diese würde die Probleme nur verschärfen. Das heutige Schulsystem (und Bayern hat noch das Beste in Deutschland) richtet sich eher am schwächsten Glied der Kette aus, statt den Klassenprimus als Maßstab zu nehmen.

Sicher ist es richtig, intelligente und talentierte junge Menschen aus bildungsfernen Schichten zu fördern. Das geschah aber zumindest seit 1949 schon. Ich hatte in meiner Gymnasialzeit in den 60er Jahren viele Klassenkameraden aus dem Arbeitermillieu. Unser Land ist voll von "Arbeiterkindern", die es bis in höchste Positionen gebracht haben, sei es, weil sie durchgehalten haben oder über den "zweiten Bildungsweg".
Aber hier bekommt man für seine lausigen 500EUR ja gar nix, außer weiterhin überfüllte Hörsäale, überlastete Universitätsserver und ein antiquiertes Anmeldesystem.
"Was nichts kostet, das taugt auch nichts!", sagte mir mal ein aus der UdSSR stammender Bekannter. Nun "kostet" das Studium etwas, im Vergleich zu den Eliteunis in UK und USA sind das aber "Aldi-Preise". In UK und den USA gibt es für begabte und willige Studenten Stipendien, in Deutschland BAFöG für alle. Kaum anzunehmen, dass die Ergebnisse unter den von mir o.g. Voraussetzungen besser werden.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Flo_K @ 3 Oct 2008, 20:55 hat geschrieben:Zu den gebühren kommt bei der CSu auch noch das betreuungsgeld, das ich für falsch halte. ich wollts nur sagen, weil da shier nich keine Erwähnung fand
Du meinst die von der SPD und den Linken als "Herdprämie" diffamierte Zahlungen an die Eltern, die ihr Kind nicht "zwangsweise" in fremde Hände geben wollen?

Ich halte die Diskussion über Krippenplätze ohnehin für den falschen Weg. Es ist eine bewiesene Tatsache, dass Kinder bis zum dritten Lebensjahr eine Bindungsfähigkeit entwickeln. Ein zu häufiger Wechsel der Bezugsperson (Mutter, Tagesmutter, Erzieherin) wirkt sich negatgiv auf die spätere Entwicklung aus. Im Extemfall sogar auf die Bindung zum eigenen Kind.

Die Kassiererin bei Aldi ist sicher nicht darauf erpicht, Karriere zu machen. Sie macht ihren Job nur, weil sie das Geld braucht. Ihr ist auch nicht damit geholfen, dass ihr Kind in einer Krippe unterkommt. Viel lieber würde sie es selbst betreuen.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Bei der Wahl zum neuen bayerischen Ministerpräsident soll es keine Kampfabstimmung geben, man will sich einvernehmlich einigen. Die besten Chancen hat Horst Seehofer.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,582096,00.html

Kommentar: Altbundeskanzler Gerhard Schröder hatte ja schon höhnisch nachgefragt, ob die CSU plane, das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten öffentlich auszuschreiben. Mal sehen, ob jetzt wirklich Ruhe in die CSU kommt, nach den CSUnanmi-Tagen...
KBS 855

Beitrag von KBS 855 »

Die FDP will ja das Rauchverbot schon wieder lockern bzw. soweit liberalisieren, das nichts mehr davon übrig bleibt.
Die Nichtraucher stellen aber die Mehrheit und es ist schlimm wie auf dem Rücken der Nichtraucher derartiges entschieden wird.

Warum kapieren die Raucher nicht, dass es hier um den Schutz der Nichtraucher geht und nicht darum, die Raucher zu diskriminieren? Jeder Alkoholvergleich ist schwachsinnig.
Wer sich zulaufen lässt und jeden Tag besoffen ist, schadet sich selbst, aber niemanden sonst (indirekte Zusammenhänge lassen wir außen vor). Wer raucht, der schadet nicht nur sich selbst, sondern auch den Leuten die sich dort aufhalten.
Rauchen ist doch eh reine Geldverschwendung, was habt ihr davon? Je stärker man es reguliert, desto mehr kann man es eindämmen.

Da hat man sich mal gegen die mächtige Tabaklobby durchgesetzt und jetzt kommt eine Partei in den Landtag die das (mit wessen Hilfe? Ich will nicht raten :lol: ) wieder lockern will, weil man ja so liberal ist...
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Beitrag von Rathgeber »

KBS 855 @ 4 Oct 2008, 02:41 hat geschrieben: Die FDP will ja das Rauchverbot schon wieder lockern bzw. soweit liberalisieren, das nichts mehr davon übrig bleibt.
Diese elendige Raucherdebatte. Die FDP wie auch wir Raucher werden zur Kenntnis nehmen müssen, daß es in den nächsten Jahren keinen Weg zurück geben wird. Wer etwas anderes glaubt (und entsprechend gewählt hat), wird enttäuscht werden.
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Beitrag von Rathgeber »

Autobahn @ 3 Oct 2008, 22:47 hat geschrieben:Ich halte die Diskussion über Krippenplätze ohnehin für den falschen Weg. Es ist eine bewiesene Tatsache, dass Kinder bis zum dritten Lebensjahr eine Bindungsfähigkeit entwickeln. Ein zu häufiger Wechsel der Bezugsperson (Mutter, Tagesmutter, Erzieherin) wirkt sich negatgiv auf die spätere Entwicklung aus. Im Extemfall sogar auf die Bindung zum eigenen Kind.
Die Krippendiskussion ist ein wenig vielschichtiger, als Du sie hier darstellst.

Es gibt gute Gründe, die Zahl der Krippenplätze massiv auszubauen, die nicht alleine der Selbstverwirklichung der Eltern geschuldet sind. Vor allem wird von Krippengegnern gerne vorgehalten, daß es auch ohne geht. Der Blick in die Geschichte beweiszt, daß dem nicht so ist. Gutverdienende Haushalte haben schon immer ihre Kinderfrau gehabt, am Hof mussten sich Kleinkinder auch recht schnell alleine zurechtfinden, weil Mutter mitarbeiten musste.
Mit der Bindungsfähigkeit (Stichwort: Urvertrauen) hast Du nicht unrecht. Es ist allerdings falsch, daß jetzt alle Mütter ihre Säuglinge schon mit 8 Wochen in die Betreuung gegen wollen. Für den Großteil stellt sich die Frage nach einem, anderthalb Jahren. Ich halte den Zeitpunkt für nicht zu früh. Hinzu kommt, daß die Zahl der Mehr-Kinder-Familien in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. Eine Sozialisation, wie sie früher durch ältere und jüngere Geschwister stattgefunden hat, gibt es heute vielfach nicht mehr.

Ich halte das spöttisch als Herdprämie bezeichnete Betreuungsgeld auch für den falschen Weg. Man sollte Eltern auch die Wahl lassen, was sie wollen. Manche wollen auch einfach nur arbeiten gehen, um ihre sozialen Kontakte aus der Zeit vor ihrer Entbindung nicht zu verlieren. Eine kreuzunglückliche Mutter ist für die Entwicklung eines Kindes wenig hilfreich...
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 4 Oct 2008, 09:46 hat geschrieben: Diese elendige Raucherdebatte. Die FDP wie auch wir Raucher werden zur Kenntnis nehmen müssen, daß es in den nächsten Jahren keinen Weg zurück geben wird. Wer etwas anderes glaubt (und entsprechend gewählt hat), wird enttäuscht werden.
Einen kompletten Weg zurück gibt es wahrscheinlich nicht. Momentan läuft es aber wohl darauf hinaus, dass man einen Kompromiss sucht. Der könnte so aussehen, dass in Einraumkneipen der Wert selbst entscheidet, ob er das Rauchen erlaubt, und in Kneipen mit mehreren Räumen mindestens ein Nichtraucherzimmer einrichten muss. In Speiselokalen könnte dann das Rauchen komplett verboten bleiben.

Raucherclubs werden dann keine mehr benötigt, daher wäre ich in einem solchen Fall für deren Abschaffung. Der Vorteil wäre, dass Bayerns Lokale wieder offener werden. Eine Lokallandschaft, bei der man überall erst Mitglied werden muss (zumindest offiziell), passt m.E. nicht zum offenen Bayern.

Alles ist übrigens reine Spekulation, es gibt ja noch nicht mal Koalitionsverhandungen. Allerdings gibt es auch in der CSU viele, die das Rauchverbot lockern wollen, dazu eine FDP als sehr wahrscheinlichen Koalitionspartner, der das Rauchverbot am liebsten komplett weghaben will (es aber so direkt nicht sagt), dreimal darf man dann raten, was dabei rauskommt. Sicher nicht mehr Deutschlands härtestes Rauchverbot.

Ich habe übrigens dieses Mal auch überlegt, FDP zu wählen, habe es aber dann wegen der Raucheranbiederung gelassen. Die Positionen der SPD sind zum Großteil nicht meine, daher habe ich es gelassen. Die SPD ist in Bayern besonders weit links aufgestellt. Auch die generelle Anbiederung der SPD an die Linkspartei war ein Argument für mich, nicht SPD zu wählen (o.k., ein Bundesthema, eigentlich nicht legitim, aber ich habe es dennoch einbeezogen, ich gebe es zu). Daher habe ich dieses Mal grün gewählt. Die Positionen der Grünen sind noch am ehesten meine. Die bayerischen Grünen sind z.B. für eine Ladenschlussliberalisierung und für ein Rauchverbot. Also, passt doch.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 4 Oct 2008, 10:02 hat geschrieben:Alles ist übrigens reine Spekulation, es gibt ja noch nicht mal Koalitionsverhandungen.
Eben. Und vielleicht sollten wir speziell diesen Rauch um nichts im entsprechenden Fred weiterdiskutieren...
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 4 Oct 2008, 10:05 hat geschrieben:Eben. Und vielleicht sollten wir speziell diesen Rauch um nichts im entsprechenden Fred weiterdiskutieren...
Na na na, wir haben doch gar keine Freds / Threads. Da ich neulich einen Rüffel bei dem Wort bekommen habe, möchte ich mal freundlich darauf hinwiesen, dass das im EF "Thema" heißt. ;) Garantiert nicht böse gemeint :lol: Aber OT. :(
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Beitrag von KBS 855 »

TramPolin @ 4 Oct 2008, 10:02 hat geschrieben: Ich habe übrigens dieses Mal auch überlegt, FDP zu wählen, habe es aber dann wegen der Raucheranbiederung gelassen.
Nur deswegen? Hast du nicht einmal an die FDP-Sozial- und Verkehrspolitik gedacht bzw. was sie davon halten? Diese Partei ist für Bürger mit einem Jahreseinkommen von unter 80.000 Euro doch gar nicht wählbar, genausowenig wie die Linkspartei für die Mittelschicht (die sich ja mehr und mehr, dank der neoliberalen Politik, auflöst) wählbar ist.
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Beitrag von Iarn »

KBS 855 @ 4 Oct 2008, 15:38 hat geschrieben: Nur deswegen? Hast du nicht einmal an die FDP-Sozial- und Verkehrspolitik gedacht bzw. was sie davon halten? Diese Partei ist für Bürger mit einem Jahreseinkommen von unter 80.000 Euro doch gar nicht wählbar, genausowenig wie die Linkspartei für die Mittelschicht (die sich ja mehr und mehr, dank der neoliberalen Politik, auflöst) wählbar ist.
Scheisse ich muss zu meinem Chef gehen und sagen ich brauche ne Gehaltserhöhung, weil ich FDP gewählt habe.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 4 Oct 2008, 16:18 hat geschrieben: Scheisse ich muss zu meinem Chef gehen und sagen ich brauche ne Gehaltserhöhung, weil ich FDP gewählt habe.
Wieso kriegst Du weniger als 80.000 € - da kratzt Du ja fast schon am Hartz IV :(

Ich hab übrigens auch keine 80.000 € (na ja, knapp drunter :rolleyes: ), habe aber auch nicht FDP gewählt :lol:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Iarn »

Naja so viel fehlt auch nicht und ich bin zufrieden. Und wenn die IG Metall mit ihren >8% durchkommt, bin ich wieder nen Stück näher :lol:
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Beitrag von ubahnfahrn »

So wie es derzeit aussieht, dürfte sich Frau Bundeskanzlerin bald einen neuen Landwirtschaftsminister suchen dürfen, da sich schon 3 Bezirksverbände für Horst Seehofer als MP ausgesprochen haben :rolleyes:
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Beitrag von Iarn »

Alles läuft auf Seehofer hinaus

Kann mit Herrman und Goppel nichts anfangen. Insofern für mich eine positive Entwicklung. Ich dneke auch Seehofer und FDP wird ganz gut laufen. Eher moderat bei der inneren Sicherheit und in der Wirtschaftspolitik wird Seehofer der liebe Onkel und die FDP der böse Sparfuchs als Zielscheibe der Linken.
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Beitrag von spock5407 »

Ich hoff aber mal, im Umkehrschluss über 80k Euro die FDP zu wählen is kein Muss, oder? :unsure:
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 4 Oct 2008, 16:47 hat geschrieben: Ich hoff aber mal, im Umkehrschluss über 80k Euro die FDP zu wählen is kein Muss, oder? :unsure:
naja von der Linken würde ich die Finger lassen, die neigt ja dazu, die Bourgoisie in Umerziehungslager zu schicken.
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Beitrag von WorldOfPhysics »

Autobahn @ 3 Oct 2008, 22:29 hat geschrieben: Aber es fängt ja schon in der Grundschule an und setzt sich über alle Schulformen bis zum Abschluss fort. Zum "meiner Zeit" lernte auch ein "Volksschüler" (so hieß das von der 1. bis zur 7. Klasse) die deutsche Rechtschreibung und die Grundrechenarten. Zur Not wurde das kleine Einmaleins bis zu Erbrechen geübt, auch bei der Rechtschreibung gab es keine Kompromisse. [..] Von der Allgemeinbildung, besonders im geschichtlichen und politischen Bereich ganz zu schweigen. Da hilft auch keine Einheitsschule, diese würde die Probleme nur verschärfen. Das heutige Schulsystem (und Bayern hat noch das Beste in Deutschland) richtet sich eher am schwächsten Glied der Kette aus, statt den Klassenprimus als Maßstab zu nehmen.
Bitte verschone mich in Zukunft mit deinen populistischen Bildungsweisheiten. Du hast Recht, dass in den Schulen viel falsch läuft. Aber deine Parolen (die wie von irgendwelchen Politikern kopiert wirken) wie
* Einmaleins bis zum Erbrechen üben
* ...richtet sich am schwächsten Glied der Kette aus, statt den Klassenprimus als Maßstab zu nehmen
* "Einheitsschule"
sind sowas von unterste Schublade!

Eine gute Schule nimmt nicht den Besten als Maßstab sondern fördert jeden einzelnen so, wie der es braucht. Es ist genauso falsch den Besten als Maßstab zu nehmen wie den Schwächsten, mal davon abgesehen, dass bei uns für einen imaginären Durchschnitt unterrichtet wird.

Beide Extreme führen entweder zu Über- oder Unterforderung!

Und zu deiner Einheitsschule: Weißt du, wie Intelligenz in der Bevölkerung verteilt ist? Rein statistisch, d.h. wie eine Gaußkurve, mit einem großen Berg in der Mitte und wenig an den Rändern. Jetzt versuche mal, diesen IQ-Berg auf drei Schulen zu verteilen: Theoretisch müssten fast alle auf der Realschule sein, nur ein sehr kleiner Teil der Kinder ist entweder weniger begabt oder begabter als die Masse.

Wenn ich aber ca. 40 % auf Gymnasien schicken will, mache ich logischerweise bei vielen Menschen eine falsche Einteilung.

Noch eine kleine Statistik: Kinder, die im Mai (d.h. sie gehören zu den Jüngsten in der Klasse) geboren werden, haben eine um 10% kleinere Chance, auf das Gymnasium zu kommen als Kinder, die im September Geburtstag haben...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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