@ glemsexpress
Ob Du es glaubst oder nicht, ich bin auch im Winter 2011/2012 fast jeden Tag mit dem Rad gefahren. Aber nur jeweils 500 Meter bis zum Supermarkt

. Auf der Relation gibt es keinen vernünftigen ÖPNV und ich hatte keine Lust zu schleppen.
Die Zahl derjenigen, die mit dem Rad von der Wohnung zur Arbeitsstätte pendeln, dürfte aber gering sein, erst recht, die es das ganze Jahr tun. Wenn die Entfernung mehr als fünf Kilometer beträgt, sinkt die Bereitschaft sogar im Sommer fast auf den Nullpunkt. Und das hat nichts mit dem Ausbau der Infrastruktur zu tun.
Es ist die „Faulheit“, wenn Du es so nennen willst. Eigentlich ist es ein Ur-Menschlicher Wunsch, sich ohne eigene Körperkraft fortzubewegen

. Seit Erfindung des Rades (nein nicht des Fahrrades) hat man an verschiedenen Technologien geforscht. Das erste waren wohl Ochsen- und Pferdekarren und natürlich Reittiere.
Aber ich schweife ab. Oder doch nicht so ganz?
Menschen wie Du bezeichnen Fahrräder als das optimale, für alle Lebenslagen, für jedes Wetter und für jede Landschaft geeignete Fahrzeug. Doch damit bist Du in einer Minderheit. Das wird sich auch in 100 Jahren nicht ändern.
Wo Hügel sind sind Täler.
Erinnert mich an einen alten Witz: Fritz: „Ich freue mich immer, wenn es den Berg hinauf geht und ärgere mich immer, wenn es hinab geht!“ Otto: „Hä? Warum nicht umgekehrt?“ Fritz: „Beim herauf fahren weiß ich, das es gleich wieder runter geht, beim Herabfahren, weiß ich, das es gleich wieder bergauf geht!“
Ich weiß ja nicht, was für Dich „nennenswerte“ Steigungen sind. Mir fällt da nur der Elzer Berg auf der A3 ein. Dahinter sind noch einige Steigungen zwischen Limburg und Köln, die aber etwas geschmeidiger sind.
Ach Mist, ich habe vergessen, dass Du mit dem Fahrrad kommen willst, und da geht es natürlich nicht über die A5, A67, A3. Wenn Du ab Karlsruhe am Rhein entlang radelst hast nur 15 Meter Höhenunterschied zu bewältigen (Maßstab ist der Rhein, nicht die Uferstraßen)
In der Batterietechnologie wird sich in den nächsten drei bis fünf Jahren etwas tun. Da ist die Uni Münster sehr nah an einem Durchbruch. Also abwarten, was sich tut.
Ich würde sagen,
manchen Leuten macht es keinen Spaß, mit Pedelecs zu fahren, weil die Unterstützung dort aufhört, wo der „Spaß“ anfängt.
Ich weiß zwar nicht, welche Deiner Lieblingsrouten für S-Pedelecs gesperrt wären, im Prinzip kann es gar keine sein. Oder meinst Du Radwege, die für Mofas gesperrt sind? Theoretisch darfst Du dort auch mit einem Fahrrad ohne e-Unterstützung nicht schneller fahren als 25 Km/h
Ich bin aber überrascht. Bei der Kettenschaltung haben wir volle Übereinstimmung

. Das ist wie ein nicht synchronisiertes Getriebe im Auto, wo man beim Schaltvorgang „Zwischengas“ geben muss. O.K., ich habe es noch erlebt und gelernt. Aber weiteres wäre nicht dem Thema gerecht.
Mein „konventionelles“ Pedelec hat einen Mittelmotor und eine 8-Gang Nabenschaltung. Und das war für mich auch ein Kaufargument.
Das ich „langsam“ fahre, ist nur relativ. Im Vergleich zu Dir bin ich natürlich langsam. Aber sooo langsam bin ich auch nicht. Allerdings vergleiche ich mich nicht mit den Ganzjahrespendlern, auch nicht mit den Sportradlern. Der Armstrong-Verschnitt ist für mich kein Maßstab.
Auch im Vergleich zu normalen Radfahren – auch wenn sie zu einem bestimmen Ziel (Arbeit/Einkaufen) wollen – liege ich im oder über dem Durchschnitt.
Jugendliche und junge Erwachsene sind vielleicht etwas schneller unterwegs, aber die werden auch älter. Wer weiß, wie Du in vierzig Jahren drauf bist. Hart wie Krupp-Stahl oder weich wie Butter in den Muskeln?.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.