[M] (Aus-)Baumaßnahmen S2 Ost

Alles über die Netze von S-Bahnen
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Und hier der neueste Stand der Bauarbeiten (8.9. 12:30 Uhr):
In Heimstetten wurde das Gleis schon verlegt, es fehlt nur noch der Schotter. In Grub werden im Moment die Schwellen verlegt.
Das gibt ab Montag eine schöne lange LA in Richtung München :)

Der angekündigte Brückeneinschub wird sich laut einem Bericht der Ebersberger Zeitung um etwa ein halbes Jahr verzögern. Grund hierfür wurde eine fehlende Baugenehmigung des EBA genannt.

Gruß,
420er Vorserie


edit: Rechtschreibung korrigiert
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

420er Vorserie @ 8 Sep 2007, 13:13 hat geschrieben: Der angekündigte Brückeneinschub wird sich laut einem Bericht der Ebersberger zeitung um etwa ein halbes Jahr verzögern. Grund hierfür wurde eine fehlende Baugenehmigung des EBA genannt.
Bei sowas wird einem doch mal wieder deutlich vor Augen geführt, warum in Deutschland nichts mehr vorwärts geht. Kann man sich nichtmal eine Scheibe von China abschneiden? :ph34r:

Was hat es eigentlich mit dieser Flughafentangente Ost auf sich - von wo nach wo wird die eigentlich verlaufen?
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Oliver-BergamLaim @ 8 Sep 2007, 13:17 hat geschrieben:Was hat es eigentlich mit dieser Flughafentangente Ost auf sich - von wo nach wo wird die eigentlich verlaufen?
Diese führt von der A 94 München - Passau zum Flughafen. Die Anschlussstelle der FTO (Flughafen München Tangente Ost) wird zurzeit in der Nähe der Ausfahrt Anzing errichtet. Die kommt an dieser besagten Brücke bei Markt Schwaben vorbei um dann an den fast gerade zu dem bestehenden Teil der FTO bei Niederneuching angeschlossen zu werden.

Gruß,
420er Vorserie
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Hallo,
ein paar neue Bilder von den heutigen Bauarbeiten sind nun ebenfalls hier zu sehen.

Gruß,
420er Vorserie
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Ich habe die beiden verwandten Themen zusammengebracht. Um der unterschiedlichen Thematik gerecht zu werden, habe ich auch den Thementitel ein bißchen angepaßt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Ich finds immer wieder erstaunlich, wie unnütz das Geld verbraten wird. Anstatt erstmal dort die Gleise auszutauschen, wo es nötig ist, z.B erste Kurve von Ottenhofen nach St. Koloman, Joki oder die La zw. Solln und Mittersendling - nein, da wird an ganz anderen Stellen ausgetauscht. <_<
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Der Witz ist: Wie wir ja alle wissen und tlw. auch am eigenen Leibe erfahren haben, wurden auf der 7er Schwellen und Gleise getauscht und das nicht zu knapp. Aber nicht bei der La zwischen [acronym title="MMT: München-Mittersendling <Bf>"]MMT[/acronym] und [acronym title="MSN: München-Solln <Hp Bft>"]MSN[/acronym], nein, das wäre zu einfach. Anstelle dessen tauscht man Gleise, die noch "pfennigguat" waren. <_< :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
elchris
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Beitrag von elchris »

Das Budget für die Abnutzung des Knopfes Lösche-La im Computer ist wohl schon verbraucht. ;)
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ET 423 @ 10 Sep 2007, 02:18 hat geschrieben: Der Witz ist: Wie wir ja alle wissen und tlw. auch am eigenen Leibe erfahren haben, wurden auf der 7er Schwellen und Gleise getauscht und das nicht zu knapp. Aber nicht bei der La zwischen [acronym title="MMT: München-Mittersendling <Bf>"]MMT[/acronym] und [acronym title="MSN: München-Solln <Hp Bft>"]MSN[/acronym], nein, das wäre zu einfach. Anstelle dessen tauscht man Gleise, die noch "pfennigguat" waren. <_< :rolleyes:
Ich hab irgendwie den Eindruck, da verfährt man manchmal nach dem Prinzip "machen, was man machen kann". Auf der S7 waren die Arbeiten möglich, ohne den Takt der S-Bahn (außer S27) und der BOB (die zwar fahren konnte, aber mit maximal dreiteiligen Zügen) nennenswert zu beeinträchtigen - zumindest in der Theorie, in der Praxis wirkte sich natürlich jede Verspätung sofort auf die Gegenrichtung aus :( . Ein eingleisiger Verkehr zwischen Mittersendling und Solln würde vielleicht größere Änderungen am Fahrplan erfordern. Außerdem war die Baustelle ja diesmal auf dem Gleis Richtung stadteinwärts, vielleicht ist ja nächstes Jahr das andere Gleis, inklusive der La, dran :)

Gruß,
Rob
MaxM
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Beitrag von MaxM »

ja, das hab ich gesehen, dass da neue Schwellen sind, in Heimstetten. Die alten Eichenschwellen sind weg am stadteinwärtigen Gleis, dafür sind jetzt Betonschwellen eingebaut worden.
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Netman
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Beitrag von Netman »

Mal was Positives:
Probebetrieb Express-Züge S2-Ost
Von Montag, 24. September bis Donnerstag, 27. September 2007 werden auf der S2 ab Erding zwischen 6.19 Uhr und 7.39 Uhr fünf Expresszüge im 20-Minuten-Takt eingesetzt. Diese bedienen bis Markt Schwaben alle Stationen. Danach verkehren sie nur mit Halt in Riem bis Ostbahnhof. Zusätzlich startet der 20-Minuten-Grundtakt in Markt Schwaben mit Halt an allen Stationen bis Ostbahnhof.
Dieses viertägige Angebot ist ein Probebetrieb. Ab Fahrplanwechsel werden diese fünf morgendlichen Expressfahrten auf der S2 im Regelbetrieb eingesetzt.

Damit ergeben sich für die Fahrgäste folgende Vorteile:
* Durch die Express-S-Bahnen verkürzt sich die Fahrzeit um sieben Minuten.
* Ab Markt Schwaben bzw. Riem stehen in diesen Zeitraum sechs S-Bahnfahrten pro Stunde und ca. 1.000 Sitzplätze mehr zur Verfügung.
* Für Fahrgäste ab Poing, Grub, Heimstetten und Feldkirchen kann das Platzangebot wesentlich erhöht werden, da die Züge des Grundtaktes „leer“ in Markt Schwaben starten.
Der Probebetrieb ist in der elektronischen Fahrplanauskunft berücksichtigt.

Quelle: MVV
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Und welchen Vorteil haben denn dann die Fahrgäste aus Erding, Ottenhofen, Markt Schwaben und Riem und welchen die Fahrgäste aus Poing, Kirchheim und Feldkirchen ?
Warum macht man sowas, das man sich nicht merken kann ?
Wieso gibt es nicht für alle den 10-Minuten-Takt - wäre doch für alle besser ?
Was ist denn wichtiger ?
Daß man schneller ankommt, oder daß es mehr Züge gibt, die überall halten ?
Das ist doch keine S-Bahn mehr, oder ?
Bei der Einführung der S-Bahn im Jahr 1972 sollten diese doch im dichten Takt fahren und überall halten, um das übermäßig große Verkehrsbedürfnis der Speckgürtelbewohner abzudecken. Der rest Bayerns hatte damals nicht mal einen Taktverkehr und hat heute teilweise nur einen 2-Stunden-Takt oder noch weniger.

:unsure: :blink:

Nachtrag:
Ich höre schon wieder die Beschwerden der Fahrgäste, die in den S-Bahnen ab Erding die Durchsage überhört haben, daß die S-Bahn ab Markt Schwaben bis Riem ohne Halt fährt und man in die 3 Minuten danach in Markt Schwaben abfahrende S-Bahn umsteigen solle, und sich dann wundern, warum sie in Feldkirchen, Heimstetten, Grub und Poing nicht aussteigen können. :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich will zwar nicht meckern ubahnfahrn, aber das wurde schon alles besprochen...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Jean @ 17 Sep 2007, 15:18 hat geschrieben: Ich will zwar nicht meckern ubahnfahrn, aber das wurde schon alles besprochen...
Hast Du aber gerade gemacht ... :lol: ;)

Aber es gibt hier welche auch in diesem Forum, die etwas gegen den Expressverkehr und einen möglichen 15-Minuten-Takt für alle bei der S-Bahn haben und lieber an ihrem alten System von 1972 festhalten wollen, obwohl die damaligen Rahmenbedingungen heute längst nicht mehr gelten. Sowohl die Siedlungs-, als auch die Pendlerstruktur und damit die Verkehrsbedürfnisse haben sich seit 1972 gewaltig verändert.
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 15:10 hat geschrieben: Und welchen Vorteil haben denn dann die Fahrgäste aus Erding, Ottenhofen, Markt Schwaben und Riem und welchen die Fahrgäste aus Poing, Kirchheim und Feldkirchen ?
Warum macht man sowas, das man sich nicht merken kann ?
Wieso gibt es nicht für alle den 10-Minuten-Takt - wäre doch für alle besser ?
Was ist denn wichtiger ?
Daß man schneller ankommt, oder daß es mehr Züge gibt, die überall halten ?
Das ist doch keine S-Bahn mehr, oder ?
Bei der Einführung der S-Bahn im Jahr 1972 sollten diese doch im dichten Takt fahren und überall halten, um das übermäßig große Verkehrsbedürfnis der Speckgürtelbewohner abzudecken. Der rest Bayerns hatte damals nicht mal einen Taktverkehr und hat heute teilweise nur einen 2-Stunden-Takt oder noch weniger.

:unsure: :blink:
Beschreibe bitte bei deinem ganzen Gemecker, wie Du einen "vollwertigen" Zehnminutentakt mit Halten an allen Stationen hinbekommen willst, ohne die Mühldorfer Züge auszubremsen?
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Südostbayer @ 17 Sep 2007, 15:22 hat geschrieben: Beschreibe bitte bei deinem ganzen Gemecker, wie Du einen "vollwertigen" Zehnminutentakt mit Halten an allen Stationen hinbekommen willst, ohne die Mühldorfer Züge auszubremsen?
Wenn Du dich an einige andere Beiträge von mir, u. a. zum 2. S-Bahn-Tunnel erinnerst, weißt Du, warum ich so polarisierende Forderungen stelle.

Und auf der Strecke München-Freising wurde auf die RE auch keine Rücksicht genommen, als 1999 die S-Bahn zum Flughafen dazukam und seitdem sich die Fahrzeit statteinwärts um 5 Minuten verlängert hat. :angry:

Dabei ist die gemeinsam befahrene Strecke zwischen Riem und Markt Schwaben wesentlich kürzer, als die 35 km auf der S1.

Und zum Abschluß nochmals meine schon mal gestellte grundsätzlich Frage:
Welche Vorteile hat ein Takt 10 gegenüber dem Takt 15 mit zusätzlichen Expressen im Takt 30 für alle Halte auf der Strecke im Einzelfall betrachtet ?
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Südostbayer »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 15:26 hat geschrieben: Und auf der Strecke München-Freising wurde auf die RE auch keine Rücksicht genommen, als 1999 die S-Bahn zum Flughafen dazukam und seitdem sich die Fahrzeit statteinwärts um 5 Minuten verlängert hat. :angry:
Das überzeugt mich aber auch nicht davon, dass es deswegen auf der S2 Ost genauso gemacht werden müsste.
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

Südostbayer @ 17 Sep 2007, 15:32 hat geschrieben: Das überzeugt mich aber auch nicht davon, dass es deswegen auf der S2 Ost genauso gemacht werden müsste.
genau deshalb behilft man sich ja mit dem Express und übt ganz nebenbei schonmal für den neuen Takt 15 / 30.

Nur ein Beispiel dafür, daß es auch ohne umfassenden Streckenausbau (4 Gleise) geht, wenn man (DB und BEG) nur will - nicht immer zum Nutzen aller ...
Damals wurden nur die Blockabstände zwischen Feldmoching und Neufahrn auf 1 km verkürzt, aber überholt wird planmäßig nicht :(
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 16:05 hat geschrieben: genau deshalb behilft man sich ja mit dem Express
Richtig, man behilft sich, da ein vollwertiger Takt10 eben nicht möglich ist.
ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 16:05 hat geschrieben: und übt ganz nebenbei schonmal für den neuen Takt 15 / 30.
Tut mir leid, das ist Quatsch. Sämtliche Verantwortliche (z.B. Verkehrsminister) haben u.a. auch in Zeitungen mehrfach geäußert, daß sie lieber einen vollwertigen 10min-Takt hätten, dies aber eben aufgrund der engen Trassierung nicht möglich ist.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

Ich finde es schade, dass diese Express-S-Bahnen nicht auch am Nachmittag vom ostbahnhof nach Markt Schwaben eingesetzt werden. Dies könnte die manchmal qualvolle Enge in den Zügen auch beseitigen. Aber die liebe BEG hat dies mal wieder nicht bestellt :(
Vielleicht kommten sie ja zum Fahrplanwechsel 12/2007 dann.

Gruß,
420er Vorserie
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ubahnfahrn
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Beitrag von ubahnfahrn »

ET 423 @ 17 Sep 2007, 16:51 hat geschrieben: Tut mir leid, das ist Quatsch. Sämtliche Verantwortliche (z.B. Verkehrsminister) haben u.a. auch in Zeitungen mehrfach geäußert, daß sie lieber einen vollwertigen 10min-Takt hätten, dies aber eben aufgrund der engen Trassierung nicht möglich ist.
Bezeichne nicht immer alles gleich als Quatsch, nur weil es deinen S-Bahn-Vorstellungen widerspricht.

Was bringt den Fahrgästen aus Erding denn ein Takt 10 ?
Sollte man nicht ein Konzept für die S-Bahn finden, von dem möglichst viele profitieren und nicht nur einige wenige Priveligierte (Poing, Germering, ...) ?

Eine zweigleisige Strecke hat eine theoretische Kapazität von 20 Zügen/h und Richtung bei einem gleichmäßigen 3-Minuten-Abstand.

Bei Landstraßen wird die Streckenkappazität durch die gleichmäßigen Geschwindigkeiten (100 km/h) besser genutzt. Hier können bis zu 50.000 Fahrzeuge/Tag verkraftet werden (St. 2088 - Föhringer Ring). Gleichbedeutend wäre das mit einem gleichmäßigen Takt 10 bei der S-Bahn im Kernbereich (20-25 km um München) ohne den "störenden" und trassenfressenden Regionalverkehr. Mehr wird derzeit wegen fehlender Nachfrage selbst zur HVZ nirgends benötigt (da hier vielerorts nur Vollzüge verkehren, und erst mal Langzüge eingesetzt werden könnten, um das Platzangebot um 50 % zu steigern) - soweit klar. Es ist also auf den Takt 10-Strecken noch viel Luft, wenn die S-Bahn durchgehend zwei eigene Gleise hat. Bei Einbahnbetrieb, also eingleisigen Strecken verringert sich die Kappazität dagegen auf einen Bruchteil davon - auch klar.

Bei Autobahnen dagegen gibt es aber mindestens zwei Fahrstreifen/Richtung, die auch noch normalerweise schneller als auf Landstraßen befahren werden können. Dies dient zum einen der Kappazitätssteigerung (2-streifige Autobahn: ca. 70.000 KfZ/Tag, bei 3 Streifen bis zu 120.000), zum anderen auch der schnelleren Vrbindung. Vergleichbar hierzu ist dann das System RE/S-Bahn auf den Strecken nach Maisach, Dachau und Grafing, wobei der langsamere Güterverkehr hier schon wieder die schnellen Regional- und Fernzüge auf der "Überholspur" ausbremst. Auf der S1 zwischen Freising und Neulustheim und auf der S2 zwischen Riem und Markt Schwaben fehlt dieser "Autobahnausbau", um den Regionalverkehr und die S-Bahn zu trennen - auch richtig.

Aber warum jetzt nicht auch das System der S-Bahn entsprechend abgestuft verkehren lassen - und zwar dort, wo die Nachfrage und die Streckenkapazität vorhanden sind ?
Die Autobahnen wurden ja auch nachfragegerecht gebaut und in letzter Zeit auch ausgebaut.
Die nicht wenigen S-Bahn-Fahrgäste aus den Abschnitten Erding-Markt Schwaben, Ebersberg-Zorneding, Geltendorf-Buchenau, Petershausen-Dachau, um nur einige zu nennen, bringt eine um 15 Minuten kürzere Fahrzeit in die Stadt (HBF U1,U2 und Marienplatz U3,U6) doch mehr, als ein dichterer Takt, von dem sie selbst gar nichts haben, da ihre S-Bahn weiterhin nur im Takt 20 fährt und genauso lang braucht wie vorher. Und die Fahrgäste in Poing, Kirchheim und Feldkirchen hätten dann zwar die gleiche Fahrzeit wie bisher in die Stadt, aber wesentlich leerere Züge, da ja alle von weiter draußen die Express-Züge nutzen, die dann in Markt Schwaben ja schon voll sind und unterwegs gar nicht mehr halten brauchen, da sowieso niemand mehr reinpaßt.

Wo steht eigentlich das mit dem vollwertigen 10-Minuten-Takt in Aussagen des StMWIVT - Beispiel?
Ist diese Argumentation nicht nur ein Vorwand von Bahn und Politik, um einen Vollausbau finanziert zu bekommen ?
Daß etwas gemacht werden muß, spätestens dann, wenn auch schnelle Fernzüge Richtung Salzburg über Mühldorf auf dieser Strecke fahren sollen, ist klar, aber hier muß erstmal die weitere Strecke hinter Markt Schwaben ein zweites Gleis erhalten, um die Leistungsfähigkeit dort auf ein Vielfaches zu steigern, bevor von München bis Markt Schwaben auf ganzer Länge nochmals zwei extra Gleise verlegt werden. Die zweigleisige Strecke zwischen Riem und Markt Schwaben ist von der Zugzahl her noch lange nicht ausgelastet (Wie groß ist hier eigentlich der längste Blockabstand ? Und wieviele Züge verkehren am Tag - S-Bahn + RB/RE + Güterverkehr).
Und es gibt andere Strecken, die auch tagsüber einen sehr dichten Zugtakt und einen viel längeren Mischbetriebsabschnitt ohne Planüberholung haben (S1-West) und damit eigentlich vom Bedarf her eher für ein Gleis extra dran wären (zwei müssen es ja gar nicht unbedingt sein, aber eins an den richtigen Stellen ...) - warum hier seit Jahren nichts passiert ist mir auch klar :angry:
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Beitrag von ET 423 »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben: Bezeichne nicht immer alles gleich als Quatsch, nur weil es deinen S-Bahn-Vorstellungen widerspricht.
Nein, falsch! Ich bezeichne die Äußerung von dir als Quatsch, man probe hier jetzt schonmal den netzweiten 15/30-Takt mit Express-Zügen.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben: Eine zweigleisige Strecke hat eine theoretische Kapazität von 20 Zügen/h und Richtung bei einem gleichmäßigen 3-Minuten-Abstand.
Sage ich mal schlicht und einfach nein - eine Kapazität kann man nicht pauschal angeben, dafür gibts viel zu viele Faktoren von denen die abhängt, wie Höchstgeschwindigkeit, Zahl und Lage der Halte, Ausbau der Sicherungstechnik usw. Und ein Ausbau für Züge im 3-Minutentakt kann ziemlich teuer sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Iarn »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 14:26 hat geschrieben: Welche Vorteile hat ein Takt 10 gegenüber dem Takt 15 mit zusätzlichen Expressen im Takt 30 für alle Halte auf der Strecke im Einzelfall betrachtet ?
Takt 10 ist eine wesentlich gleichmäßigere Staffelung, da sich alle Züge (+- Störungen) gleich schnell bewegen. Der durchschittliche Abstand von zwei Verkehrsmitteln ist bei allen Arten von Verkehr (Schiene, Luft, Straße, Wasser) entscheidend, nicht die durchschnittliche Taktfrequenz. Jeder Fluglotze staffelt lieber zehn Airbusse als eine Concorde (Gott hab sie seelig ;) ) und eine Cessna.
Bin zwar "nur" Luft und Raumfahringenieur aber ein paar Dinge sind wesentlich und fächerübergreifend.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Habt ihr gewusst, dass es morgens eine Verstärker-S-Bahn Freising - [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] (oben) gibt, die ab Moosach nirgends mehr hält?

Müsste so um 6:45 rum sein...

Die ergänzt somit einmal täglich die S-Bahn zu einem 10 Min-Takt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

die gibts schon länger, nur ist die früher mal durch den Tunnel gefahren
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

josuav @ 18 Sep 2007, 07:24 hat geschrieben: Habt ihr gewusst, dass es morgens eine Verstärker-S-Bahn Freising - [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym] (oben) gibt, die ab Moosach nirgends mehr hält?
Für "ihr" kann ich nicht reden, aber für mich schon - und ja, hab ich gewußt. ;) Abfahrt 6:43 Uhr in Freising, Ankunft Hauptbahnhof 7:22 Uhr. Der Zug verkehrt allerdings nicht am Wochenende (logischerweise), Feiertagen und auch nicht in den Ferien.
Sage ich mal schlicht und einfach nein - eine Kapazität kann man nicht pauschal angeben, dafür gibts viel zu viele Faktoren von denen die abhängt, wie Höchstgeschwindigkeit, Zahl und Lage der Halte, Ausbau der Sicherungstechnik usw. Und ein Ausbau für Züge im 3-Minutentakt kann ziemlich teuer sein.
Stimme ich schlicht und einfach mal zu. Auf einer Strecke, wo nur S-Bahnen verkehren, mag das hinkommen. Mit Regional- und Güterzügen dazwischen allerdings (wie auf der S2 Ost) geht diese Rechnung den Bach hinunter, da angesprochene Züge nicht so stark beschleunigen können. Die Folge ist, daß die nachfahrenden Züge wieder auflaufen und somit staut sich das sehr schnell.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Netman
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Beitrag von Netman »

ubahnfahrn @ 17 Sep 2007, 18:03 hat geschrieben: Was bringt den Fahrgästen aus Erding denn ein Takt 10 ?
Es steckt nicht hinter jeder Angebotsausweitung der Leibhaftige...
Also die Expresszüge sind doch jetzt soooo schlimm auch nicht, oder? Ich bin auf der Strecke zwar nicht so oft unterwegs, aber den einen oder anderen Sitzplatz werden die Zusatzzüge schon freischaufeln, gegenüber dem heutigen Gequetsche sicher nicht das übelste.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 18 Sep 2007, 07:33 hat geschrieben: Auf einer Strecke, wo nur S-Bahnen verkehren, mag das hinkommen.
Da kommts auch nicht hin - dass da die maximale Kapazität bei 2min-Takt liegt ist ja in München offensichtlich :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von noebi »

Als die Stammstrecke ertüchtig wurde, hat es mal geheißen, dass Züge da alle 90 Sekunden fahren können. Das wären dann 40 Züge pro Stunden. Dabei ging man von einer Abfertigungszeit von 30 Sekunden aus. Ich hab sogar mal gelesen, dass es sogar sein kann, dass die nächste S-Bahn schon einfährt, während die andere rausfährt. Gesehen hab ich das aber noch nicht. Meistens dauerst schon einige Zeit, bis die nächste S-Bahn kommt. Gelesen hab ich das übrigens damals in der S-Takt.
Vielleicht werden die 40 Züge nur nicht gefahren, weil sonst der zweite Tunnel wieder weniger Nutzen bringen würde. Oder es war ganz einfach übertrieben und utopisch, so viele Züge fahren zu lassen, v.a. so, dass man Verspätungen auch wieder aufholen kann.

Gruß,
Nöbi.
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