[M] Fragen zur U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Didy @ 30 Aug 2009, 12:26 hat geschrieben: Bei GPS hingegen - für GPS gibt es bislang noch keine Betriebsgarantien (im Gegensatz zum künftigen Galileo), ist das nicht etwas riskant (allein?) darauf zu setzen? Was passiert, wenn die Amis GPS mal abschalten?
Wenn GPS ausfällt, findet auch kein Logistikunternehmen mehr seine Container, dann sehen unsere Supermärkte aus, als wäre die Linke wieder an der Macht.
Dagegen ist der Ausfall des IBIS verschmerzbar.
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Beitrag von Didy »

Hab ich fast befürchtet, dass so ein Kommentar kommt... <_<

Klar kann man es irgendwie verschmerzen. Aber es ist doch ärgerlich, es hat ja so seine Gründe wieso man so Systeme wie IBIS aufbaut.

Angesichts der Tatsache, dass es in einigen Jahren ein System mit Betriebsgarantien geben wird, frage ich mich aber, wieso man mit der Umrüstung vom bestehenden System nicht solange wartet.

Wenn die Vorteile von GPS-Ortung so gravierend sind - lässt man dann wenigstens die Infrarot-Geschichten als Rückfallebene stehen, zumindest bis es Galileo auch gibt?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Didy @ 30 Aug 2009, 12:26 hat geschrieben: :blink: Wielang hält dann so ne Batterie - und ist das regelmäßige wechseln tatsächlich billiger als ein Stromanschluß? (Den könnte man ja z.B. von der ohnehin vorhandenen Haltestellenbeleuchtung abgreifen und tagsüber mit Akku puffen, sodass nichtmal ein separater Zähler nötig wäre)
Die Baken hängen ja nicht zwangsläufig an den Haltestellenhäusern, sondern teilweise auch an Stangen am Straßenrand, an Hauswänden und ähnlichem. Vermutlich wäre da der Aufwand in vielen Fällen doch zu hoch. Ne kleine Solarzelle wäre vielleicht ne Alternative.
Fällt das Problem nicht unter "blöd gelöst" - man könnte das Weiterschalten der Haltestellenanzeigen ja durchaus auch über die Ortung, sprich basierend auf der Wegmessung, machen.
Ist halt die Frage, wie intelligent das IBIS ist, ich weiß nicht ob das IBIS Weginformationen im Fahrzeug gespeichert hat, oder als Standortinformation nur "x Meter seit Bake y" an die Leitstelle sendet.
Probleme hat man dann nur noch bei Umleitungen - aber die hat man dann ohnehin. Und das kann dann die Synchronisation der Ortung über die Türfreigabe wieder ausbügeln, betroffen wäre also nur die erste Haltestelle hinter der Umleitung.
Nein, das reicht dann nimmer aus, weil das IBIS ja nicht weiß, wie viele Haltestellen dafür ausgefallen sind. Man könnte aber zumindest die vorhandenen Baken zur Korrektur hernehmen. Die hängen beim Bus zwar nicht hinter jeder Haltestelle, aber es wäre wenigstens besser als gar nichts.
Bei GPS hingegen - für GPS gibt es bislang noch keine Betriebsgarantien (im Gegensatz zum künftigen Galileo), ist das nicht etwas riskant (allein?) darauf zu setzen? Was passiert, wenn die Amis GPS mal abschalten?
Prinzipiell könnte man die Ortung durch Wegmessung ja parallel zu GPS laufen lassen. Ob das gemacht wird - keine Ahnung. Stellt sich auch die Frage, ob die Amis ne Abschaltung von GPS wirklich machen würden - da hängt doch viel zu viel inzwischen dran.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 30 Aug 2009, 13:59 hat geschrieben:Die Baken hängen ja nicht zwangsläufig an den Haltestellenhäusern, sondern teilweise auch an Stangen am Straßenrand, an Hauswänden und ähnlichem. Vermutlich wäre da der Aufwand in vielen Fällen doch zu hoch. Ne kleine Solarzelle wäre vielleicht ne Alternative.
Solarzelle wäre sicher eine Alternative, ist halt die Frage, von wann das System ist, ob es da schon eine Alternative gewesen wäre.

Ich kenn natürlich auch nur ein paar wenige der Ulmer Baken, aber die die mir spontan einfallen hängen i.d.R. an einer Haltestelle oder einem Laternenmast.
Jetzt kenn ich die Beleuchtungsinfrastruktur in München nur ungenügend, bei Straßenbeleuchtung an Tragseilen ist das natürlich keine Alternative...

Ist halt die Frage, wie intelligent das IBIS ist, ich weiß nicht ob das IBIS Weginformationen im Fahrzeug gespeichert hat, oder als Standortinformation nur "x Meter seit Bake y" an die Leitstelle sendet.
Das ist eine gute Frage. Es wäre aber durchaus vorteilhaft, das nicht in dieser Form zu machen, sondern das IBIS auch den kompletten Weg mitzählen zu lassen. Sonst würde ja schon das Nicht-Erkennen einer einzelnen Bake (Batterie leer, verdeckt, ... dürfte tausend mögliche Gründe geben) sämtliche LSA-Beschleunigungen bis zur nächsten Bake unwirksam werden lassen.
Nein, das reicht dann nimmer aus, weil das IBIS ja nicht weiß, wie viele Haltestellen dafür ausgefallen sind. Man könnte aber zumindest die vorhandenen Baken zur Korrektur hernehmen. Die hängen beim Bus zwar nicht hinter jeder Haltestelle, aber es wäre wenigstens besser als gar nichts.
Okay, da hast du recht. Ich dachte jetzt nur an Umwege zwischen zwei Haltestellen. Fallen Haltestellen aus, oder werden mehrere Haltestellen verlegt, reicht das nicht.

In der Annahme, dass längerfristige Umleitungen eingepflegt werden (???), dürfte sich damit aber eine geringere Fehlerhäufigkeit ergeben. Ich schätze, durchfahrene Haltestellen kommen häufiger vor als spontane Umleitungen wegen Unfällen o.Ä.

Eine gewisse Verbindung zur Wegmessung dürfte ohnehin vorhanden sein, vermute ich. Es kommt doch ziemlich häufig vor, dass die Türen geschlossen und dann doch nochmal freigegeben werden, ohne sich zu bewegen (Türprobleme), oder nach nem Meter fahrt (es kommt noch jemand).

Prinzipiell könnte man die Ortung durch Wegmessung ja parallel zu GPS laufen lassen. Ob das gemacht wird - keine Ahnung.
Klar kann man das - und wäre der Idealfall. Idealerweise haben die "Tatscherl" auch nen Steckplatz, um nen Galileo-Empfänger nachzurüsten bzw. den GPS-Emfpänger gegen einen kombinierten GPS/Galileo-Empfänger zu tauschen. (Ob Glonass dann noch soviel Verbesserung bringt sein mal dahingestellt :P)
Stellt sich auch die Frage, ob die Amis ne Abschaltung von GPS wirklich machen würden - da hängt doch viel zu viel inzwischen dran.
Es mag unwahrscheinlich sein. Aber es ist nicht auszuschließen - und man sieht die generelle Bereitschaft, sowas noch tun zu können, auch an der Tatsache, dass sie auf Galileo wieder Einfluss genommen haben, um hier die Möglichkeiten zu beschränken.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Mal ne andere Frage: hat man die Toleranzgrenzen beim Umsteigen am Innsbrucker Ring enger gezogen? Samstag nachmittag kam ich mit ner 2er aus der Innenstadt und wollte nach Neuperlach umsteigen. Wir waren ziemlich exakt 1 Minute zu spät dran - und die 5er hat nicht auf uns gewartet (war aber definitiv da gewesen, weil die Umsteiger in die 2er drängten). Ich kann mich erinnern, dass früher teilweise auf bis zu 2 oder 3 Minuten verspätete Parallelzüge gewartet wurde - gerade zu Zeiten des 10er Takts.
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Beitrag von elchris »

Oliver-BergamLaim @ 30 Aug 2009, 21:04 hat geschrieben: Mal ne andere Frage: hat man die Toleranzgrenzen beim Umsteigen am Innsbrucker Ring enger gezogen? Samstag nachmittag kam ich mit ner 2er aus der Innenstadt und wollte nach Neuperlach umsteigen. Wir waren ziemlich exakt 1 Minute zu spät dran - und die 5er hat nicht auf uns gewartet (war aber definitiv da gewesen, weil die Umsteiger in die 2er drängten). Ich kann mich erinnern, dass früher teilweise auf bis zu 2 oder 3 Minuten verspätete Parallelzüge gewartet wurde - gerade zu Zeiten des 10er Takts.
Das wird es auch heute noch - wenn aber der 5er in Perlach einen neuen Zug bekommt, fährt er zu seiner Zeit ab, sonst wird das in 7 Minuten Wendezeit nix mitm Herrichten.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Didy @ 30 Aug 2009, 14:21 hat geschrieben:Solarzelle wäre sicher eine Alternative, ist halt die Frage, von wann das System ist, ob es da schon eine Alternative gewesen wäre.
Entwickelt Anfang der 80er Jahre und nie wirklich modernisiert. Damals war wohl die Batterie billiger, und was neueres hat man leider nie entwickelt.
Es wäre aber durchaus vorteilhaft, das nicht in dieser Form zu machen, sondern das IBIS auch den kompletten Weg mitzählen zu lassen. Sonst würde ja schon das Nicht-Erkennen einer einzelnen Bake (Batterie leer, verdeckt, ... dürfte tausend mögliche Gründe geben) sämtliche LSA-Beschleunigungen bis zur nächsten Bake unwirksam werden lassen.
Ist aber so. Bake verdeckt/leer/... --> keine Beschleunigung mehr. Beliebtes Beispiel: 12er Nordbad Richtung Scheidplatz, hat man einen LKW neben der Tram kommt die Beschleunigung nicht. (Gibt noch viele andere Stellen, aber die is mir jetzt grade als erstes eingefallen.)
Klar kann man das - und wäre der Idealfall. Idealerweise haben die "Tatscherl" auch nen Steckplatz, um nen Galileo-Empfänger nachzurüsten bzw. den GPS-Emfpänger gegen einen kombinierten GPS/Galileo-Empfänger zu tauschen. (Ob Glonass dann noch soviel Verbesserung bringt sein mal dahingestellt :P)
Welches der Systeme funktioniert denn auch in engen Straßenzügen? Ich deke da nur an den Nicht-GPS-Empfang z.B. in der Müller- und Rumfordstraße...

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
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Beitrag von Auer Trambahner »

Die Wegzählung beim Tatsch ist vom GPS imho unabhängig möglich.
Und IRIS ist zum Jahresende auch gegessen, und jetzt wird wieder gewichen.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Herr Dr. Kronawitter hat auch ein paar Fragen zu möglichen Zweisystemzügen RIS
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ich frage mich immer, was der Schwachsinn mit Zweisystemfahrzeugen für die Münchner U-Bahn soll. Die Beschaffung bzw. der Umbau solcher Fahrzeuge würde implizieren, dass einzelne U-Bahn-Linien auf S-Bahn-Außenäste durchgebunden werden.

Dies ist aber nicht machbar, weil die U-Bahn-Strecken in der Innenstadt bereits an der oberen Kapazitätsgrenze kratzen. Will ich da wirklich die U6 bereits in Starnberg und Gauting, oder die U5 in Germering mit Fahrgästen voll laden?

Ich bin weiterhin für eine strikte Trennung von S-Bahn, U-Bahn und Tram in München. Verknüpfung ja, aber Vermischung nein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sollte die U9 gebaut werden könnte ich mir vorstellen, dass man den Lückenschluss Forschungszentrum - Neufahrn baut und dann als S-Bahn weiterdackelt.
Aber erstens ist das ferne Zukunft und zum anderen keine S-Bahn Entlastung wie das der Gegner des zweiten Stammstreckentunnels gerne hätte.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Sehr amüsante Planung, ja :-) Gut, dass der "Vater" der Münchner U-Bahn, der Herr Zimniok, damals gewünscht und damit auch eingeplant hatte, das U- und S-Bahnnetz zu kombinieren, ist zutreffend. Allerdings ist man damals auch nicht davon ausgegangen, dass die Stammstreckentunnel jemals an Kapazitätsprobleme stoßen werden, außerdem ging es dabei nicht nur um gemeinsame Strecken, sondern auch um einen einheitlichen Fahrzeugpool und damit Einsparungen bei der Wartung.

Zu dem Fahrzeugplanungen: Herr Kronawitter hätte vielleicht gut dran getan, mal vorher jemand zu fragen, der sich damit auskennt. Prinzipiell wäre eine Nachrüstung nach den Plänen schon denkbar, nur:
-Das zusätzliche Gewicht für den Transformator will auch beschleunigt werden. Man hätte also entweder eine langsamere Beschleunigung, oder müsste den neuen Zwischenwagen auch mit einem Antrieb ausstatten
-Mit zusätzlichem Wagen in der Mitte könnte man nur noch Vollzüge fahren - damit wäre die einzige noch einigermaßen denkbare Option, die U4 mit Langzügen zu befahren, und auf eine S-Bahn-Linie durchzubinden, auch dahin. Dasselbe gilt auch für eine Kapazitätsverringerung durch den Einbau der Technik im bestehenden Zugteil - von statischen Problemen mit dem bestehenden Wagenkasten, der auf die Last nicht ausgelegt ist, mal ganz abgesehen
-Die Beschränkung auf A- und B-Wagen macht erst recht keinen Sinn, der C-Wagen hat genauso ne Starkstromkupplung. Beim C wäre ein Technikzwischenwagen für den gesamten Zug auch noch eher realisierbar als beim A und B, da hier nur eine Reduzierung von 6 auf 5 Wagen nötig wäre.
-Mal davon abgesehen ist ne Nachrüstung eh Blödsinn - wenn dann sollte man Neufahrzeuge als Zweisystemer bestellen, wenn die von Anfang an darauf ausgelegt sind, kann man auch alle nötigen Komponenten unterflur anbringen, und hat auch keine Probleme mit der Statik

Auf die Antwort auf die Anfrage bin ich jedenfalls schon ziemlich gespannt :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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rob74
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Beitrag von rob74 »

Vor allem das erste Bild finde ich amüsant: der Mittelwagen mit nur einem Drehgestell dürfte ziemlich schlechte Fahreigenschaften haben :lol:

Da bin ich auch der Meinung: wenn Zweisystemwagen, dann Neuanschaffungen. Es stehen ja eh Ausmusterungen an, also kann man statt der ausgemusterten A- und später B-Wagen ja Zweisystemwagen bestellen, wenn man welche braucht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Nur braucht man halt blöderweise keine :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 11 Sep 2009, 15:39 hat geschrieben: Nur braucht man halt blöderweise keine :-)
Ja, das is schon ne ziemlich schwache Antwort.
Ich muss da Herrn Kronawitter - auch wenn es beileibe nicht einer meiner Liebligspolitiker ist - recht gaben. Wir haben es hier mit de3m klassischen Henne - Ei Problem zu tun. So lange es keine Strecke gibt, auf der solche Fahrzeuge benötigt werden, werden wir keine brauchen. Und so lange es keine Fahrzeuge gibt, werden wir keine solche Strecke bekommen.
Möglichkeiten für den Einsatz gäbe es viele. Und man muss ja nicht gleich nen ganzen Außenast der S-Bahn mit U-Bahnen erschließen, aber ein paar Verstärker einige Stationen ins Umland zu schicken, kann interessant sein.

Mal ohne lange drüber nachzudenken fallen mir spontan viele Strecken ein, wo so eine Verknüpfung möglich wäre (sind sicher nicht alle unter heutigen Bedingungen sinnvoll):
U3 Moosach - Pasing, U6 übern Nordring sowohl von der Innenstadt nach außen als auch von außerhalb Richtung Ostbahnhof oder Pasing, U4 Richtung Ismaning oder Nordring, U4 ab Heimeranplatz nach Pasing (oder weiter bis Germering), U5 Neuperlach Süd - Ottobrunn um jetzt nur mal die offensichtlichsten zu nennen.
Edit meint ich hab die U6 zum Flughafen vergessen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 11 Sep 2009, 15:52 hat geschrieben: Wir haben es hier mit de3m klassischen Henne - Ei Problem zu tun. So lange es keine Strecke gibt, auf der solche Fahrzeuge benötigt werden, werden wir keine brauchen. Und so lange es keine Fahrzeuge gibt, werden wir keine solche Strecke bekommen.
Das stimmt so nicht. Solche Strecken wurden bereits des öftereren debattiert, auch von offizieller Seite. Wenn es da wirklich Bedarf geben würde, würde man entsprechende Fahrzeuge anschaffen. Wo das Henne-Ei-Problem sein soll erschließt sich mir auch nicht ganz. Die Planung und der Bau einer solchen Strecke würde knapp 10 Jahre brauchen - 10 Jahre, in denen man mehr als genug Zeit hat, das bei der künftigen Fahrzeugbeschaffung zu berücksichtigen. Die eigentliche Beschaffung sollte kein großes Problem sein, da das gängige Technik darstellt.

Man sollte nicht eine STrecke suchen, wo man mit Zweisystemfahrzeugen spielen kann, sondern sollte überlegen wo Strecken sinnvoll wären - und wenn sie denn sinnvoll sind, DANN die Fahrzeugbeschaffung darauf auslegen.
Möglichkeiten für den Einsatz gäbe es viele. Und man muss ja nicht gleich nen ganzen Außenast der S-Bahn mit U-Bahnen erschließen, aber ein paar Verstärker einige Stationen ins Umland zu schicken, kann interessant sein.
Was füllungsgradbedingt nur mit der U4 momentan möglich ist. Mit einem Bau der U9 käme es u.U. auch für die U3/6 in Frage, nur sehe ich da momentan keine wirklich sinnvolle Einsatzmöglichkeit.

Zu möglichen Einsatzgebieten:
Moosach - Pasing: Da stellt sich erstmal die Frage, wie man die Kurve noch hinbekommt, die U3 kreuzt die S1 immerhin in nem etwa 70Grad-Winkel. Nach der Kurve und Einfädelung in die S1 müsste man vermutlich schon relativ bald wieder ausfädeln, nachdem die S1 ja nicht nach Pasing führt. Hier wäre - verkehrlichen Bedarf vorausgesetzt - vermutlich eine Führung via Obermenzing sinnvoller.
Ich denke aber da haben wir momentan wichtigere Projekte
U6 übern Nordring: Ist auch die Frage nach dem Sinn - wenn man die U9 baut, braucht man nicht noch ne weitere Strecke Richtung Innenstadt, außerdem isses ein ziemlicher Umweg, und somit für Fahrgäste die in die Innenstadt wollen nicht sehr attraktiv. Wenn wirklich Verkehrsbedarf zur Feinerschließung des Gebietes um den Nordring bestehen würde, würds eine S-Bahn aufm Nordring selber auch tun.
U4 nach Pasing: Dafür bräuchte man ohnehin eigene U-Bahn-Gleise - dann kann man auch einfach ne Stromschiene dranbauen.

Prinzipiell ja alles ganz nette Ideen - nur brauchts da halt wirklich gescheite Bedarfsüberlegungen und -nachforschungen und nicht nur ein Blick auf den Netzplan mit der Überlegung was man als Freak ganz lustig fände. So schön umsteigefreie Verbindungen sein mögen - Sinn machen sie nur, wenn eine große Fahrgastzahl sich dabei das Umsteigen spart.

Einzig bei der U6 zum Flughafen würde ich nen gewissen Reiz sehen - aber auch hier müsste man schauen, ob der Verkehrsbedarf das rechtfertigen würde.
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Beitrag von ropix »

Hot Doc @ 11 Sep 2009, 15:52 hat geschrieben:Ja, das is schon ne ziemlich schwache Antwort.
Ich muss da Herrn Kronawitter - auch wenn es beileibe nicht einer meiner Liebligspolitiker ist - recht gaben. Wir haben es hier mit de3m klassischen Henne - Ei Problem zu tun. So lange es keine Strecke gibt, auf der solche Fahrzeuge benötigt werden, werden wir keine brauchen.
Bis hierhin noch Richtig
Und so lange es keine Fahrzeuge gibt, werden wir keine solche Strecke bekommen.
Ab dem letzten eigentlich falsch. Bei der Bahnindustrie bestellt man Fahrzeuge je nach Bedarf. Den C-Wagen gab es vorher ja auch nicht von der Stande, Nürnbergs DT3 ist eine Neuentwicklung, der Berliner HH nimmt sich da gar nix. Warum alsoum alles in der Welt sollte dann aufeinmal ein Zweisystemfahrzeug nicht entwickelbar sein?
Möglichkeiten für den Einsatz gäbe es viele. Und man muss ja nicht gleich nen ganzen Außenast der S-Bahn mit U-Bahnen erschließen, aber ein paar Verstärker einige Stationen ins Umland zu schicken, kann interessant sein.
Nur eben für diese Verstärker rentiert sich allgemein kein Verbindungsbauwerk. Die U-Bahn erschließt eben eigentlich die Innenstadt und die S-Bahn das außendrumherum. Deswegen braucht die S-Bahn auch keinen Südring, denn z.B. dieGermeringer wollen nicht zur Poccistraße. Außer man würde dort in die U6 und zum Marienplatz abgelengt. Und der U-Bahn-Nutzer hat eigentlich keine Lust darauf, wegen einer Signalstörung des Stellwerks Mering keinen U-Bahn-Takt mehrvorzufinden :)


Mal ohne lange drüber nachzudenken fallen mir spontan viele Strecken ein, wo so eine Verknüpfung möglich wäre (sind sicher nicht alle unter heutigen Bedingungen sinnvoll):
U3 Moosach - Pasing
Knapp vorbei ist schon gut 60 Millionen zu wenig :D
U6 übern Nordring sowohl von der Innenstadt nach außen als auch von außerhalb Richtung Ostbahnhofoder Pasing, U4 Richtung Ismaning oder Nordring, U4 ab Heimeranplatz nach Pasing (oder weiter bis Germering), U5 Neuperlach Süd - Ottobrunn um jetzt nur mal die offensichtlichsten zu nennen.
Edit meint ich hab die U6 zum Flughafen vergessen!
Beim lesen des Vorschlags wird klar, warum man S und U Bahn derzeit nicht verknüpfen will. Auch die Hocheinfädelung in Pasing können sich die Herrn Politiker aus dem Kopf schlagen. Da werden eigentlich zu viele Trassen benötigt, als um noch mit einem Tunnel zu kommen. Oder man macht Gleis 0, aber das kann auch als reines U-Bahn-Gleis ausgebaut werden.
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 11 Sep 2009, 16:20 hat geschrieben: Wo das Henne-Ei-Problem sein soll erschließt sich mir auch nicht ganz. Die Planung und der Bau einer solchen Strecke würde knapp 10 Jahre brauchen - 10 Jahre, in denen man mehr als genug Zeit hat, das bei der künftigen Fahrzeugbeschaffung zu berücksichtigen.
Das Problem liegt doch darin, dass man für eine Strecke nicht neue Fahrzeuge anschaffen will. Hätte man diesen Schritt einmal getan, wären neue Strecken gleich viel leichter durchzusetzen und auch viel rentabler. Ist übrigens in meinen Augen das gleiche Problem wie mit der Stadt-Umland-Bahn. Auch hier scheut man die Anschaffung einer neuen Fahrzeuggruppe. Wäre der erste Schritt getan, wären weitere Strecken wesentlich leichter und billiger umzusetzen.
Man sollte nicht eine STrecke suchen, wo man mit Zweisystemfahrzeugen spielen kann, sondern sollte überlegen wo Strecken sinnvoll wären - und wenn sie denn sinnvoll sind, DANN die Fahrzeugbeschaffung darauf auslegen.
Da gebe ich dir recht. Ich kann jetzt naturgemäß nicht die notwendigen Statistiken etc. für die von mir vorgeschlagenen Strecken vorlegen, bin mir aber sicher, dass einige einen positiven NKF hätten.
Was füllungsgradbedingt nur mit der U4 momentan möglich ist. Mit einem Bau der U9 käme es u.U. auch für die U3/6 in Frage, nur sehe ich da momentan keine wirklich sinnvolle Einsatzmöglichkeit.
Das ist so auch nicht richtig. Einen vom Außenast kommenden zusaätzlichen Zug der U6 könnte man durchaus über den Nordring z.B. nach Pasing schicken, oder über S8 zum Ostbahnhof.
U4 nach Pasing: Dafür bräuchte man ohnehin eigene U-Bahn-Gleise - dann kann man auch einfach ne Stromschiene dranbauen.
Auch net ganz richtig. Für die S20 liegt ja schon ein komplettes Gleis. Und direkt daneben ist nahezu auf der ganzen Strecke noch ein altes unbenutztes Gleis zu sehen, das man sicher herrichten könnte. Dann wäre auch ein dichterer Takt auf der S20 möglich. Ganz zu schweigen von dem Fall, dass der südring ausgebaut würde.
Die U5 Verlängerung wäre unnötig und man hätte mit sehr viel geringerem Aufwand eine U-Bahn-Anbindung in Pasing geschaffen und das mit der am wenigsten belasteten Linie und ohne den bestehenden U- und Trambahnlinien Fahrgäste wegzunehmen.
Einzig bei der U6 zum Flughafen würde ich nen gewissen Reiz sehen - aber auch hier müsste man schauen, ob der Verkehrsbedarf das rechtfertigen würde.
Die U6 zum Flughafen sehe ich eher skeptisch. Auch wenn sie unbestreitbar ihren Reiz hat, ist sie wegen der langen Fahrzeit und der langen Neubaustrecke eher zweitrangig hinter einer vernünftigen S-Bahn-Anbindung.
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ropix @ 11 Sep 2009, 16:28 hat geschrieben: Ab dem letzten eigentlich falsch. Bei der Bahnindustrie bestellt man Fahrzeuge je nach Bedarf. Den C-Wagen gab es vorher ja auch nicht von der Stande, Nürnbergs DT3 ist eine Neuentwicklung, der Berliner HH nimmt sich da gar nix. Warum alsoum alles in der Welt sollte dann aufeinmal ein Zweisystemfahrzeug nicht entwickelbar sein?
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, so lange München keine Fahrzeuge hat, werden wir keine Strecken bekommen. (Zumindest nicht einfach.) Wären die Fahrzeuge schon da (für eine andere Strecke), gäbe es keine so großen Probleme eine weitere Strecke zu eröffnen. Dass die Fahrzeuge technisch machbar sind und bei Bestellung sicher auch geliefert würden, bezweifel ich nicht.
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Hot Doc @ 11 Sep 2009, 16:50 hat geschrieben: Das Problem liegt doch darin, dass man für eine Strecke nicht neue Fahrzeuge anschaffen will.
Neuanschaffungen stehen ohnehin an - und das künftig relativ konstant. Daher eher im Gegenteil - für das ersetzen von Einsystem-Altbaufahrzeugen durch Zweisystem-Neubaufahrzeuge würde man vermutlich noch leichter staatliche Förderung bekommen als für die reine Erneuerung.
Ist übrigens in meinen Augen das gleiche Problem wie mit der Stadt-Umland-Bahn.
Nö, wieso? Bei der Stadt-Umland-Bahn hat man ja überhaupt keine Bestandsfahrzeuge, eine Neuanschaffung steht so oder so an. Wo soll darin das Problem liegen?
Das ist so auch nicht richtig. Einen vom Außenast kommenden zusaätzlichen Zug der U6 könnte man durchaus über den Nordring z.B. nach Pasing schicken, oder über S8 zum Ostbahnhof.
Was macht das verkehrlich für nen Sinn, eine Durchmesserlinie aus einer Kreislinie zu speisen?
Auch net ganz richtig. Für die S20 liegt ja schon ein komplettes Gleis. Und direkt daneben ist nahezu auf der ganzen Strecke noch ein altes unbenutztes Gleis zu sehen, das man sicher herrichten könnte. Dann wäre auch ein dichterer Takt auf der S20 möglich. Ganz zu schweigen von dem Fall, dass der südring ausgebaut würde.
Da stellt sich dann aber erstmal die Frage, ob ne Parallelausrüstung mit Oberleitung und Stromschiene nicht sinnvoller wäre, als sich Zweisystemer für die kurze Strecke anzutun.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Boris Merath @ 11 Sep 2009, 17:01 hat geschrieben: Neuanschaffungen stehen ohnehin an - und das künftig relativ konstant. Daher eher im Gegenteil - für das ersetzen von Einsystem-Altbaufahrzeugen durch Zweisystem-Neubaufahrzeuge würde man vermutlich noch leichter staatliche Förderung bekommen als für die reine Erneuerung.
Neue Fahrzeuge im Sinne von neuen anderen Systemen, für die dann neue Wartungsgeräte angeschafft und spezielisierte Mitarbeiter gefunden werden müssen. Dass die Anschaffung jetzt wo sowieso neue Fahrzeuge beschafft werden müssen sinnvoll wäre steht außer Frage. Deshalb wohl zu diesem Zeitpunkt auch die Anfrage.
Was macht das verkehrlich für nen Sinn, eine Durchmesserlinie aus einer Kreislinie zu speisen?
Ich nenne das eine Tangente vom viel besuchten Norden in den einwohnerstarken Westen. Gleichzeitig würde man eine Verbindung von Pasing an die S1 oder S2 schaffen (je nach Linienführung) den ÖPNV-mäßig etwas hinterher hinkenden Norden besser erschließen und die U6 entlasten, indem man Fahrgästen aus dem Westen eine Alternative zum Umstieg am Marienplatz gibt.
Da stellt sich dann aber erstmal die Frage, ob ne Parallelausrüstung mit Oberleitung und Stromschiene nicht sinnvoller wäre, als sich Zweisystemer für die kurze Strecke anzutun.
Das ist natürlich zu prüfen. Zusätzlich müssten aber auf jeden Fall die Zugsicherungssysteme angeglichen werden und es ist natürlich auch fraglich, ob eine zusätzlich Ausrüstung mit Stromschiene so einfach erlaubt wird. Wenn das so einfach machbar ist, nehme ich meine Forderung zurück und bin für Stromschienen an den S-Bahngleisen. (Was eine noch einfachere Lösung wäre.)
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Eine aktuelle Frage:
Bin grad mit der U4 vom Prinzregentenplatz nach Hause gefahren. Da gerade eine Theateraufführung zu Ende war, zusammen mit min. 200-300 Leuten (ich kann sowas nur schlecht einschätzen, aber der Bahnsteig war sehr voll) auf dem Heimweg. Bis hierher kein Problem, wenn der Fallblattanzeiger nicht gerade einen Kurzzug angekündigt hätte... EIN einziger DT für die Massen, na danke <_<
Naja, jedenfalls hat es dann etwa die hälfte der Menschen in den Zug geschafft, mir inklusive. Der Rest wurde zu 10 Min warten verdonnert :rolleyes: Weiter gings zum Max-Weber-Platz, hier wartete schon die gut gefüllte U5, tollerweise mit genau einem DT mehr :ph34r: Die Sardinenbüchsenfahrt ging dann noch bis Hbf weiter...
Kommts mir nur so vor, oder wurden da nach der Wies'n Züge gespart? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern das schon mal so erlebt zu haben, obwohl ich sehr oft gleichzeitig mit den Theatermenschen nach Hause fahre...
Step_3
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Beitrag von Step_3 »

Habe dort einige Zeit lang gewohnt und kann sagen, daß dies durchaus "normal" ist.

Schuld daran ist meist das Prinze, da die es öfters mal verpennen, die MVG über ihren Spielplan zu informieren. Angeblich wünscht die MVG sogar die Uhrzeit, wann der Vorhang fällt, um ggf. nur einen oder zwei Kurse verstärken zu müssen. Sollte es dann doch mal länger standing ovations geben, spielt sich im Bahnhof ähnliches ab.
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Beitrag von P-fan »

Eben, da kann man nur als "Geheimtipp" den Bus 100 empfehlen, bzw. für Arabellapark den 154er mit Umsteigen an der Giselastraße.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Step_3 @ 5 Oct 2009, 22:51 hat geschrieben: Habe dort einige Zeit lang gewohnt und kann sagen, daß dies durchaus "normal" ist.

Schuld daran ist meist das Prinze, da die es öfters mal verpennen, die MVG über ihren Spielplan zu informieren. Angeblich wünscht die MVG sogar die Uhrzeit, wann der Vorhang fällt, um ggf. nur einen oder zwei Kurse verstärken zu müssen. Sollte es dann doch mal länger standing ovations geben, spielt sich im Bahnhof ähnliches ab.
Es kann ja nicht sein, dass es von der Länge des Applaus abhängig ist, ob man noch in die U-Bahn passt (von einem Sitzplatz spreche ich schon gar nicht).

Man könnte ja für so was auch einen Sonderzug einsetzen, der am Bahnhof Arabellapark abgestellt wird. Sobald die ersten Leute das Theater verlassen, wird der Tf im Arabellapark per Funk informiert und setzt den Zug in Bewegung.

Ja, klar, das ist alles nicht bezahlbar. Den Sonderzug müsste wahrscheinlich ohnehin das Prinzregententheater mitfinanzieren, also kann man es vergessen.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ehcstueDBahn @ 5 Oct 2009, 22:20 hat geschrieben: Eine aktuelle Frage:
Bin grad mit der U4 vom Prinzregentenplatz nach Hause gefahren. Da gerade eine Theateraufführung zu Ende war, zusammen mit min. 200-300 Leuten (ich kann sowas nur schlecht einschätzen, aber der Bahnsteig war sehr voll) auf dem Heimweg. Bis hierher kein Problem, wenn der Fallblattanzeiger nicht gerade einen Kurzzug angekündigt hätte... EIN einziger DT für die Massen, na danke <_<
Naja, jedenfalls hat es dann etwa die hälfte der Menschen in den Zug geschafft, mir inklusive. Der Rest wurde zu 10 Min warten verdonnert :rolleyes: Weiter gings zum Max-Weber-Platz, hier wartete schon die gut gefüllte U5, tollerweise mit genau einem DT mehr :ph34r: Die Sardinenbüchsenfahrt ging dann noch bis Hbf weiter...
Kommts mir nur so vor, oder wurden da nach der Wies'n Züge gespart? Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern das schon mal so erlebt zu haben, obwohl ich sehr oft gleichzeitig mit den Theatermenschen nach Hause fahre...
Aha - die Züge werden also doch noch gekürzt in München :blink: Nachdem ich meist nur U3 und U6 fahre, wo zu jeder Tages- und Nachtzeit Langzüge fahren, dachte ich man hat diese Praxis schon aufgegeben. Aber das ist auch meiner Meinung nach am falschen Ende gespart. Zumal bei den Theatergästen bestimmt ein paar dabei sind, die sonst eher mit dem Auto fahren und die man durch eine angenehme U-Bahnfahrt eventuell davon überzeugen könnte, mehr mit dem ÖPNV zu fahren. Aber so wird das nix...

Dann wage ich es gar nicht mehr, damit anzufangen dass die U4 eigentlich auch am Spätabend besser bis Theresienwiese fahren sollte, weil sie zum Wenden eh bis kurz vor den Odeonsplatz fahren muss, und durch das Wenden am Max-Weber-Platz die 3 aufkommensstärksten Bahnhöfe (Odeonsplatz, Stachus, Hbf) nicht bedient werden...
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Beitrag von Step_3 »

TramPolin @ 5 Oct 2009, 23:22 hat geschrieben: Es kann ja nicht sein, dass es von der Länge des Applaus abhängig ist, ob man noch in die U-Bahn passt (von einem Sitzplatz spreche ich schon gar nicht).
In Zeiten allgemeinen Spar-Wahnsinns machen schon zwei bis drei Minuten enorm viel aus. Auch wenn´s zwei verstärkte Kurse pünktlich (mit etwas Vorlaufzeit) sind, hat der dritte Kurze dann immernoch mehr zu schlucken als er kann. Sowas ist einfach nicht planbar.
Sonderzüge kann man vergessen..., die will jeder haben, aber niemand bezahlen.

Ja, es wird wird geschwächt bis zum Mini, zumindest auf der U4 (Voll/Kurz), aber ebenso auch auf der U1 und U5 (Lang/Voll). Besonders zu beachten ist, daß der letzt genannte 5er "leicht" kastriert auch noch die zeitweise anfallenden Mengen der "voll" kastrierten U4 übernehmen und damit eine Innenstadt-Stammstrecke bedienen soll. Hier spart man sich sicher dumm und dusslig, hat aber auf kurz oder lang trotzdem keine Kohle mehr im Sackl, weil niemand mehr diesen Zustand akzeptiert.

Weder zum Frühlingsfest, noch zum Wintertollwood fährt ne U4 spätabends über Lehel hinaus. Aber die MVG zeigt Medienpräsenz und verkauft die U5-Langzugverstärkung als "adäquat". Die Realität schaut auch hier anders aus.

Achja, auch die Busse (54-> Ostbahnhof/Freiheit, sowie 100->Ostbahnhof/Odeonsplatz als Umsteigepunkt zur nächsten Weiterfahrt) wurden manchmal sogar "sehr gut" angenommen. Nach 22.30 nen vollbesetzten Bus findet man in der Gegend sonst nur selten.

Man spart sich buchstäblich zu tode, gerade das Volk der "Theatergänger", die ohnehin mit ihrem Oberklasse-SUVs am liebsten direkt vorfahren wollen, und am schwierigsten auf Öffentliche umzustimmen sind, vergrault man mit diesem Betriebsablauf.
Dabei kann man auch die U4 bis 23 Uhr problemlos und nützlich immer mit Vollzügen fahren, wenn´s sich danach noch lohnt, zu schwächen, kann man es immer noch machen.
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Beitrag von TramPolin »

@Step_3: Wenn man unbedingt bei der U-Bahn sparen will, gäbe es samstags morgens und sonntags morgens sicher mehr Potenzial. Gerade am Samstag und Sonntag ist mir aufgefallen, dass bis in den späten Vormittag oder gar bis Mittag die Züge zumindest auf der U5 einen nur geringen Auslastungsgrad haben. Teilweise sind die Fahrgastzahlen nach meiner Beobachtung deutlich geringer als im Spätverkehr.

Nicht, dass ich weitere Sparvorschläge machen will. Kürzen um jeden Preis ist sicher der falsche Weg. Wenn man sich aber die Leistungseinschränkungen anschaut, die als gering verkauft werden und auch tatsächlich nicht gewaltig sind, betreffen diese für die nächste Fahrplanperiode mal wieder den U-Bahn-Spätverkehr. Wer im Spätverkehr öfters mit der U-Bahn unterwegs ist, wird das eine oder andere Mal länger unterwegs sein. Die unscheinbar klingenden, abstrakten "0,5 % Leistungskürzungen" werden dann auf einmal ganz real und präsentieren sich in Gestalt nicht abstrakter Wartezeit.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Ihr müsst aber auch bedenken, dass die U4 außerhalb dieser "Sonderfälle" kaum ausgelastet ist und ein kurzer Zug ausreicht. ;)
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Beitrag von rob74 »

josuav @ 6 Oct 2009, 07:38 hat geschrieben: Ihr müsst aber auch bedenken, dass die U4 außerhalb dieser "Sonderfälle" kaum ausgelastet ist und ein kurzer Zug ausreicht.  ;)
Das könnte aber auch daran liegen, dass die potenziellen Fahrgäste Angst davor haben, sich in einen Kurzzug quetschen zu müssen und dann am Max-Weber-Platz in eine ebenso volle U5 umsteigen zu müssen. Das ist halt der altbekannte Teufelskreis: Leistung wird reduziert -> Fahrgäste bleiben weg -> Leistung wird noch mehr reduziert -> noch mehr Fahrgäste bleiben weg usw. usw. Nur dass man beim System U-Bahn anders als bei einer Buslinie in Hintertupfingen auch noch die hohen Fixkosten der Tunnel und Bahnhöfe hat, die irgendwann sinnlos erscheinen wenn sie so wenig genutzt werden. Ich weiß, diese Kosten interessieren die MVG nicht, sie ist nur für den Betrieb zuständig - vielleicht ist das auch Teil des Problems...
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