[M] Avenio Sammelthema

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
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FloKi
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Beitrag von FloKi »

Müssen wir wirklich dauernd das Thema der längeren Fahrzeuge durchkauen?

@spock5407
Dann schau dir doch mal das Busnetz an. Da werden lieber längere Fahrzeuge (Gelenkbusse) im 20min Takt gefahren, als das man mit kürzeren Fahrzeugen einen angenehmen 10min Takt anbietet. Als besonderen Service werden dann einzelne Taktverstärker z.B. als Schulbusse mit eingefügt. Mit längeren Fahrzeugen hast du bei der Tram genau dasselbe Problem und ein Tausch auf kürzere Fahrzeuge für die NVZ und Wochenenden wird bei der Tram dann auch kaum geben. Beim Bus sind das ja auch nur einzelne Linien.

Wirklich überlastet ist die Tram ausserdem nur auf wenigen Abschnitten, auf denen noch genug andere Möglichkeiten greifen. Sobald die Linien 17,19,20,21,22 frei von R2 sind und 27/28 auch im Frühverkehr verkehren ist bis auf wirklich nur noch einzelne Spitzen der Bedarf komfortabel abgedeckt. auf der 17 und 19 lässt sich auch noch einiges durch Fahrplanoptimierung rausholen, da die Takte zur 18 bzw. 16 manchmal ungeschickt liegen.

Lieber kürzere Takte als 100m lange Trams
146225
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Beitrag von 146225 »

FloKi @ 5 May 2013, 10:43 hat geschrieben: Lieber kürzere Takte als 100m lange Trams
Wo der Sinn dieser Verkehrung ins Unrealistische sein soll, erschließt sich mir noch nicht: 100 m lange Tramzüge sind nach BOStrab nicht zulässig.

Als Auswärtiger finde ich es dennoch bei jedem Besuch in München wieder erschreckend, wenn mitten in einer Millionenstadt bei einem 10-Minuten-Takt dann Trams in der Gefäßgröße eines R2 natürlich völlig überfüllt daher kommen - daher die Aussage: München braucht sowohl dichtere Takte als auch größere Trams.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Natürlich muss man von einer Linie auf die andere abwegen was sich ehe lohnt.

Wenn nur ein paar Stunden am Tag die Linie wirklich stark ausgelastet ist, dafür aber die restliche Zeit eher mäßig wird man wohl kaum den ganzen Tag mit langen Fahrzeugen fahren. (Solch eine Tramlinie gibt es aber nicht München kaum)
Wenn hingegen den ganzen Tag eine gute Auslastung besteht und in der HVZ die Fahrgastzahl nur mäßig steigt dann lohnt sich garantiert mit langen Fahrzeugen zu fahren.
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Beitrag von ropix »

146225 @ 5 May 2013, 11:03 hat geschrieben: Wo der Sinn dieser Verkehrung ins Unrealistische sein soll, erschließt sich mir noch nicht: 100 m lange Tramzüge sind nach BOStrab nicht zulässig.
Naja - kleine Ausnahmeregelung sieht man in München alle 10 bis 3 Minuten pro U-Bahn-Linie :D
-
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Beitrag von 146225 »

ropix @ 5 May 2013, 12:48 hat geschrieben: Naja - kleine Ausnahmeregelung sieht man in München alle 10 bis 3 Minuten pro U-Bahn-Linie :D
Okay, ich korrigiere mich: Sind bei Fahrt im Straßenraum nicht zulässig.
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FloKi
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Beitrag von FloKi »

Ok, dass mit den 100m war übertrieben, aber schon bei der heutigen Fahrzauglänge hat man ja das Problem, dass alle zur letzten Tür reinrennen, weil da halt der Ampelübergang ist und hinten ist proppenvoll und vorne kann man sich noch den Sitzplatz aussuchen. Durch längere Trams wird das nicht besser, durch engere Takte schon. Dass die R2 mittelrweile zu kurz für die hoch belasteten Linien ist steht ausser Frage, aber die R3, S und T (womit wir wieder beim Thema sind) sind meiner Meinung nach lang genug. Lieber die zu vollen Abschnitte durch weitere Kurse verstärken, als dann doppelt so lange Züge, die seltener Fahren, große Umbaukosten verlangen und trotzdem hinten total überfüllt sind.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

FloKi @ 5 May 2013, 10:43 hat geschrieben: Dann schau dir doch mal das Busnetz an. Da werden lieber längere Fahrzeuge (Gelenkbusse) im 20min Takt gefahren, als das man mit kürzeren Fahrzeugen einen angenehmen 10min Takt anbietet. Als besonderen Service werden dann einzelne Taktverstärker z.B. als Schulbusse mit eingefügt.
Und warum macht man das? Weil man die Gelenker sowieso hat, weil man die zur HVZ auf vielen Linien braucht, aber in der NVZ auch Solobusse ausreichen würden. Und statt für die NVZ weiterhin im 10er-Takt neue Busse anzuschaffen, fährt man eben mit denselben weiter aber nur noch halb so oft. Macht schon Sinn, so unschön das auch ist. Einzelne Verstärker einzubauen ist insofern weniger problematisch, als dass das sehr oft Solos sind (Extrembeispiel Linie 139) - welche man eben, s.o., in der NVZ auf vielen Linien brauchen kann (die dann dafür nicht ausgedünnt werden).

Zum letzten Beitrag: Wie willst du zwischen Stachus und Lothstraße noch mehr Angebot schaffen, ohne längere Züge? Okay, U-Bahn bauen... :rolleyes:
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Beitrag von TravellerMunich »

Brrrrr... Natürlich sind 20-Minuten-Takte in einer "Metropole" wie München einfach furchtbar und - sorry - nicht damit zu verteidigen, dass man ja sowieso schon Gelenkbusse hat etc.

Zumal man bei einem Takt 10 auch schnell mehr Fahrgäste haben würde.
Wenn man die in einer rot-grünen Stadt wie München überhaupt haben will ("solln's halt Radfahren die Deppen, wenn die sich keinn BMW leisten können, Rad fahren kostet die Stadt wenigstens nix...") War jetzt aber kein Zitat vom "Radloberbürgermeister Monazeder".
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chris232
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Beitrag von chris232 »

chris232 @ 6 May 2013, 21:55 hat geschrieben: Macht schon Sinn, so unschön das auch ist.
Nur um das noch mal hervorzuheben.
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Beitrag von JeDi »

chris232 @ 6 May 2013, 22:54 hat geschrieben: Nur um das noch mal hervorzuheben.
Nun - kommt drauf an, zu welchem Zweck man ÖPNV anbietet.
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

... schon streitet man sich über die Zulassung: Süddeutsche Online ...

Und die C2 Züge für die U-Bahn sind auch betroffen.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

AndiFant @ 7 May 2013, 08:54 hat geschrieben:... schon streitet man sich über die Zulassung: Süddeutsche Online ...

Und die C2 Züge für die U-Bahn sind auch betroffen.
Habs mir gerade durchgelesen - Sicherheit uneingeschränkt ja, aber das nimmt mittlerweile bizzare Züge von Lächerlichkeit an ... :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Vielleicht macht die MVG einfach vorsorglich Druck.
Man sollte da wohl auch die Wahlen nicht aus den Augen verlieren.
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Beitrag von Sendlinger »

Lies den Artikel doch bitte nochmal - nicht die MVG hat "angefangen", sondern die erste öffentliche Äußerung in dieser Runde stammt von der TAB ! Dass das mittlerweile auch ein gehöriges Stückchen Politik enthält, erscheint mir offensichtlich.
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Beitrag von 146225 »

Sendlinger @ 7 May 2013, 12:02 hat geschrieben: Lies den Artikel doch bitte nochmal - nicht die MVG hat "angefangen", sondern die erste öffentliche Äußerung in dieser Runde stammt von der TAB ! Dass das mittlerweile auch ein gehöriges Stückchen Politik enthält, erscheint mir offensichtlich.
Warum sollte die CSU ihr probatestes Mittel, um die Tram auszubremsen und "vorzuführen", daß die Tram (oberirdisch) das "falsche" Nahverkehrsmittel ist auch nicht ausspielen wollen? Das geht sicher ein paar Jahre lang gut...

Was ich davon halte? Sag ich nicht, sonst muß der Boris das nur zensieren... :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

146225 @ 7 May 2013, 20:30 hat geschrieben: Warum sollte die CSU ihr probatestes Mittel, um die Tram auszubremsen und "vorzuführen", daß die Tram (oberirdisch) das "falsche" Nahverkehrsmittel ist auch nicht ausspielen wollen? Das geht sicher ein paar Jahre lang gut...

Was ich davon halte? Sag ich nicht, sonst muß der Boris das nur zensieren... :ph34r:
Und warum wird dann Deiner Meinung nach der unterirdische C2.11 Zug auch blockiert?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Weil der Transrapid nicht gebaut wurde :rolleyes: und kleine Kinder sehr nachtragend sind.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 7 May 2013, 20:35 hat geschrieben: Und warum wird dann Deiner Meinung nach der unterirdische C2.11 Zug auch blockiert?
Seit wann sind Ideologen schnell im Denken? Wenn sie kapiert haben, daß der C2.11 für ihr "Lieblingsspielzeug" U-Bahn ist, und wenn es sich medial so ausschlachten lässt, daß "die anderen" den Schaden davon haben, dann wird der C2.11 ganz schnell zugelassen sein, während es beim Avenio noch ein paar Jährchen dauert...
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PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Vielleicht sollten wir vor dem Gebäude der TAB (ich weiß nur grad nicht, wo die ihren Sitz hat) mal eine Demo für weniger Quergeschieße bei der Zulassung machen...

Gruß,
Sven
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

PascalDragon @ 8 May 2013, 06:39 hat geschrieben: Vielleicht sollten wir vor dem Gebäude der TAB (ich weiß nur grad nicht, wo die ihren Sitz hat) mal eine Demo für weniger Quergeschieße bei der Zulassung machen...

Gruß,
Sven
Bin dabei! :D
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Beitrag von GSIISp64b »

Die TAB ist keine politische Einrichtung.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von ropix »

GSIISp64b @ 8 May 2013, 21:15 hat geschrieben: Die TAB ist keine politische Einrichtung.
was den Protest aber nicht unlustiger macht. Man könnte ja eine friedliche Modellbahn bauen und alle Trammodelle drauf fahren lassen die man für H0 auf die Schnelle gefunden hat. Dazu jede Menge Papierflieger basteln.

Ob beim Avenio im Gefahrenszenario wohl auch berücksichtigt werden muss dass in der kleinen Fahrerkabine zu viel gegessener Döner oder ähnliches ein erhebliches imaginäres Gefährdungspotential beinhaltet?
-
Didy
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Beitrag von Didy »

PascalDragon @ 8 May 2013, 06:39 hat geschrieben: Vielleicht sollten wir vor dem Gebäude der TAB (ich weiß nur grad nicht, wo die ihren Sitz hat) mal eine Demo für weniger Quergeschieße bei der Zulassung machen...
Dagegen. Die Zulassung sollte ja eben NICHT politisch sein, mit sowas würde die Geschichte immer mehr politisiert.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ist doch anscheinend schon politisch... :ph34r:
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eherl2000
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Beitrag von eherl2000 »

Wir haben in Bayern Wahlkampf und ein Teil der CSUler glaubt, mit allen Mitteln dem politischen Gegner schaden zu müssen. Und so gibt es ein prinzipielles Gegeneinander von schwarzem Freistaat und rot-grüner Landeshauptstadt. Man bekriegt sich auf allen Ebenen. Dazu gehört die "Gartentram" genauso wie die bewußten, aber juristische einwandfreien Schikanen bei der Zulassung von Fahrzeugen. Nur eine entsprechende Reaktion der Wähler bei der Wahl kann so eine "Kindergartenmentalität" evtl. eindämmen und damit zeigen, dass sich die Wähler solche Kindereien auf ihre Kosten nicht mehr bieten lassen. Ich wundere mich nicht mehr, dass die Wahlbeteiligung immer mehr abnimmt bei solchen Vorkommnissen wie Beschäftigungsaffaire oder auch solche Kindereien wie bei der Zulassung von Fahrzeugen für München und leider sehr vieles mehr.
Didy
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Beitrag von Didy »

Jean @ 9 May 2013, 08:36 hat geschrieben: Ist doch anscheinend schon politisch... :ph34r:
Ja, aber das Ziel sollte sein, die Politik rauszunehmen und das auf Sachebene zu setzen, und nicht noch mehr Politik reinbringen.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Ich denke mal, es ist eher die heutige Mentalität, möglichst keine Verantwortung tragen zu wollen und aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen, sich zumindest bürokratisch abzusichern.

Daher fahren auch ISO-zertifizierte Busse in der Gegend herum, die total verdreckt und mit zerstörten Sitzen ausgestattet sind.
Oder stürzten in Bangladesch Fabriken ein, die ebenfalls von westlichen Firmen zertifiziert wurden.

Alles ist heute TÜV- und ISO-Zertifiziert und mit Qualitätsmanagement ausgestattet. Ob das was ändert, interessiert niemanden.
Letztens gab es einen schönen Artikel dass Altenpflegeheime, die sich nicht groß um die Patienten scheren, aber die durchgelegenen Rücken und unnötigen Todesfälle QM-gemäß dokumentieren eine sehr gute Bewertung erhalten, während Pflegeheime, die mehr Wert auf Praxis statt Dokumentation legen schlecht abschneiden.

Und so läuft es auch bei der Zulassungsbehörde: Alle wollen sich absichern, mit möglichst viel Papier.
Da ist es völlig egal ob es ein tatsächliches Risiko gibt: Hauptsache, die Dokumentation stimmt und auf dem Papier ist nachgewiesen, dass nichts passieren kann.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

TravellerMunich @ 9 May 2013, 20:18 hat geschrieben: Alles ist heute TÜV- und ISO-Zertifiziert und mit Qualitätsmanagement ausgestattet. Ob das was ändert, interessiert niemanden.
OT:
Ich kenne da ein Beispiel einer Firma für Betonfertigteile, in der ein findiger Ingenieur mal spaßeshalber eine Konstruktion für einen Rettungsring aus Stahlbeton eingereicht hat. Das Dokument ist problemlos übernommen worden ohne es wirklich zu lesen, und so könnte diese Firma jetzt einen nach ISO 9001 zertifizierten, nach QM gefertigten und TÜV-geprüften Rettungsring aus Beton herstellen...

Gruß Michi
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Beitrag von ropix »

Didy @ 9 May 2013, 19:46 hat geschrieben: Ja, aber das Ziel sollte sein, die Politik rauszunehmen und das auf Sachebene zu setzen, und nicht noch mehr Politik reinbringen.
Und was, wenn die Sachebene mittlerweile gescheitert ist und es bis zur Erlassung von eindeutigen Gesetzen einfach noch zu lange dauert?
-
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Beitrag von GSIISp64b »

Michi Greger @ 9 May 2013, 21:13 hat geschrieben: Ich kenne da ein Beispiel einer Firma für Betonfertigteile, in der ein findiger Ingenieur mal spaßeshalber eine Konstruktion für einen Rettungsring aus Stahlbeton eingereicht hat. Das Dokument ist problemlos übernommen worden ohne es wirklich zu lesen, und so könnte diese Firma jetzt einen nach ISO 9001 zertifizierten, nach QM gefertigten und TÜV-geprüften Rettungsring aus Beton herstellen...
Die ISO9001 sagt ja nix darüber aus, wie ein Rettungsring beschaffen zu sein hat, dafür gibt es sehr wahrscheinlich eine eigene Norm.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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