glemsexpress @ 20 Jun 2012, 19:20 hat geschrieben:Hier ein Artikel über die Fahrradmitnahme bei der Bahn:
http://www.zeit.de/auto/2012-06/fahrrad-bahn-mitnahme
Schon schade dass es auch auf lange Sicht keine vernünftigen Kapazitäten geben wird. Und wenn nicht dann sollte man wenigstens ordenliche Faltrad-verstaumöglichkeiten anlegen. Und wenn kein Faltrad da ist freuen sich auch andere Kunden darüber ihr Gepäck verstauen zu können.
Grundsätzlich gebe ich dem Autor des Artikels recht. Doch der Fahrradtourismus ist von der Saison abhängig. Große Fahrradabteile nehmen Platz weg, die außerhalb der Saison von anderen Fahrgästen nur schlecht genutzt werden können. Es gibt aber im Fernverkehr eine Lösung, das Fahrrad als Kuriergepäck mit der Bahn voraus schicken
http://www.bahn.de/p/view/service/fahrrad/...ergepaeck.shtml
Gut, das geht sinnvollerweise nur, wenn man im Fernverkehr unterwegs ist. Es kostet zwar mehr, als eine Fahrradkarte, ist aber stressfrei.
Nun bin ich kein Fan von
Reisen mit dem Fahrrad, ich würde das aber dem Stress der Fahrradmitnahme vorziehen. Möglicherweise würde ich mir vor Ort auch ein Fahrrad leihen. Und wenn ich nur vor Ort ein Fahrrad brauche, nehme ich mir eines von "call a bike" (DB-Tochter, die übrigens in diesen Monaten 10 Jahre alt wird) oder einem anderen lokalen Fahrradverleiher (z.B. nextbike). Aber so faul wie ich bin, nehme ich den örtlichen ÖPNV, wozu ich auch das Taxi zähle
Ein ganz anderes Problem stellt aber auch die Zugänglichkeit der Bahnsteige dar. Ein Fahrrad - vor allem mit Gepäck - hat schon ein erhebliches Gewicht. Wenn am Start-, Umsteige- oder Zielbahnhof kein ausreichend dimensionierter Aufzug zur Verfügung steht, sieht es für viele Radtouristen übel aus. Und das nicht nur im Fernverkehr, sondern auch bei Tagesausflüglern.
Ich würde gerne mal von meinem Wohnort mit der Bahn an den linken Niederrhein oder ins Münsterland fahren. Bei meiner S-Bahn Station passt mein Pedelec (mit Mittelmotor und daher etwas länger und ohnedies schwerer als "normale" Bikes) so gerade noch in den Aufzug. Es ist aber für mich zu schwer, es die Treppe hinauf zu wuchten. Wenn dieser - wie so häufig - durch Vandalen außer Betrieb ist, habe ich die A-Karte.
Am Düsseldorfer Hauptbahnhof passt es aber nicht mehr in den viel kleineren Aufzug. Ich müsste also die Rolltreppe nehmen. Das geht zwar, aber zu den Gleisen Richtung Niederrhein gibt es keine Rolltreppen, also geht es nicht. DB Station & Service sagte mir auf telefonische Anfrage, damals seien die Aufzüge nach einer anderen Norm gebaut worden. O.K., damit muss man leben. Ich verlange wirklich nicht, das dort neue Aufzüge eingebaut werden
Falträder, die "gefaltet" nicht größer sind, als ein handelsüblicher Rollkoffer, werden "verpackt" - also mit einer Schutzhülle - anstandslos im IC/ICE befördert, ohne Fahrradzuschlag

Aber das sollte der ADFC doch wissen :huh:
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.