Wobei natürlich das beste eine Ausweitung des NRW-Tarifs wäre. Dieser wurde mit viel Vorschusslorbeeren eingeführt aber es bestehen noch erhebliche Defizite. So darf der kommunal finanzierte ÖPNV nur im Anstoß benutzt werden, wenn ich von Bestwig nach Erndtebrück möchte, müsste ich die SPNV Verbindung über Hagen und Kreuztal (4:19) benutzen. Der direkte Weg mit dem RegioBus von Winterberg nach Bad Berleburg (2:00) ist nicht erlaubt. Als ich mal ein Jahr das SchöneJahrTicket hatte, war ich sehr sauer, dass ich mir noch zusätzlich eine Monatskarte kaufen musste um mit dem Bus zur Arbeit zu kommen. Tequila kennt bestimmt noch weitere Defizite.

Defizite im NRW-Tarif? Oh ja, immer wieder gerne...
Da hätten wir als erstes den SB 19 von Essen nach Velbert. Wer mit einem NRW-RelationsPreis-Ticket über Essen fährt, darf den SB 19 nicht im städteübergreifenden Verkehr benutzen, sondern muß mit der S9 zunächst in eine der Velberter Vororte fahren, um dann schlußendlich mit einer Buslinie nach Velbert Mitte fahren zu können. Wer allerdings ein NRW-Ticket bis Heiligenhaus (Gemeinde) hat, darf diesen Bus wiederum über Velbert auch von Essen aus direkt benutzen.
In Hattingen dürfen SB 37 und SB 38 (und die Straßenbahnlinie 308 sowieso - z.B. für Fahrten via Bochum Hbf) nicht für städteübergreifende Fahrten benutzt werden. Das bedeutet also auf jeden Fall An-/Abreise via S-Bahn via Essen.
Wer in nördliche Gegenden in Bonn fahren möchte, die von den Stadtbahnlinien 16 bzw. 18 abgedeckt werden, darf vom Norden/Osten kommend nicht etwa schon in Köln den Zug verlassen und in eine dieser Stadtbahnlinien steigen, um via Hürth bzw. Wesseling seinem Ziel entgegenzuschaukeln, sondern muß über Bonn Hbf fahren, um dort umzusteigen und wieder in entgegengesetzte Himmelsrichtung sein Ziel erreichen.
Oder anderes Beispiel, das anschaulichst belegt, warum das NRW-Bahnhofsumbenennungsprogramm (Präfix des heutigen Gemeindenamens zum Stationsnamen, wie im Fall Velbert mit S9-Einführung bereits geschehen) besser heute als morgen anlaufen sollte: Auf der Bahnstrecke Bielefeld - Lage gibt es die Stationen Oerlinghausen und Helpup. Oerlinghausen liegt aber in der Gemeinde Leopoldshöhe, Helpup wiederum in der Gemeinde Oerlinghausen. Folge: Wer ein NRW-Ticket nach Oerlinghausen hat, darf mit dem Bus nur nach Leopoldshöhe (Gemeinde) fahren, nicht aber zum (für Fahrgäste mit 99%iger Intention) Ort Oerlinghausen. Wer dort hinmöchte, muß mit dem Zug bis Helpup fahren - und hat hierfür deutlich weniger Zugangebote, weil die 'Eilzüge' nicht dort halten - und dann den Bus nach Oerlinghausen (Gemeinde) nehmen.
Soll ich weiterreden?