[M] Fragen zur U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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P-fan
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Beitrag von P-fan »

josuav @ 6 Oct 2009, 07:38 hat geschrieben:Ihr müsst aber auch bedenken, dass die U4 außerhalb dieser "Sonderfälle" kaum ausgelastet ist und ein kurzer Zug ausreicht.  ;)
(rob74) Das könnte aber auch daran liegen, dass die potenziellen Fahrgäste Angst davor haben, sich in einen Kurzzug quetschen zu müssen und dann am Max-Weber-Platz in eine ebenso volle U5 umsteigen zu müssen.
Genau so ist es. Deshalb fahre ich (in umgekehrter Richtung) abends gerne ab Giselastraße mit dem 154er zum Arabellapark, obwohl ich kein Bus-Fan bin. Um 21 Uhr ist die U4 gerade stadtauswärts nämlich sehr wohl noch gut ausgelastet!

Noch dazu kommt das Ärgernis, dass man sich zwar im richtigen Bahnsteigbereich aufstellt, aber gelegentlich ein Fahrer vergißt, dass er einen Kurzzug hat und falsch hält....
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ehcstueDBahn
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Beitrag von ehcstueDBahn »

Ich finde es kommt einfach wirklich nicht gut an, Fahrpreise zu erhöhen, aber gleichzeitig Linien auf ein absolutes Minimum herunter zu fahren. Ich weiß, die Preiserhöhung wächst nicht allein auf dem Mist der MVG, aber das wird den meisten Leuten egal sein. Meiner Meinung nach würde die MVG sich keinen Zacken aus ihrer "Spar-"Krone brechen, wenn man im Spätverkehr vor 24 Uhr einfach die Züge nicht so schwächen würde wie es zur Zeit der Fall ist.

Edit: Schreibfehler entfernt ;)
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Jean
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Beitrag von Jean »

In Berlin fahren die meisten Metro Linien (Metro Bus, Metro Tram) bis kurz vor Mitternacht im 10 Minuten Takt!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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elchris
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Beitrag von elchris »

So...

Die U4 fährt die ganze Woche über ab etwa 20.30Uhr nurnoch Arabellapark - Max Weber Platz, planmässig als Kurzzug (2 Wagen). Bei Veranstaltungen an der Linie wird mit Vollzug (4-Wagen) gefahren. Die Veranstalter sind halt angehalten dies der MVG mitzuteilen, damit für den Wagen mehr eine korrekte Abrechnung erfolgen kann und der Wagenbestand für diesen Abend disponiert werden kann.

Die U5 fährt Abends ab etwa 21Uhr unter der Woche (Sonntags ganztags) auf allen nicht-C-Wagen Kursen als 4-Wagen-Zug und hat am Max-Weber-Platz Anschluss vom 4er. Der 4er fährt danach Leer zum Lehel und dreht im Kehrgleis zwischen Odeonsplatz und Lehel - und setzt andersrum ab Lehel wieder ein. Der Sparkurs auf der U4 (nurnoch 3 Züge) ermöglicht einen 10-Min Takt. Würde man nicht abhängen, gäbe es nur einen 20er Takt - mit unterm Strich also demselben Platzangebot.

Wir fahren bis Mitternacht auch auf allen U-Bahn Linien einen 10-Min-Takt (noch) - ab Mitternacht wird ausgedünnt, aber bis kurz vor 1 gibts noch einen 20er Takt, ab etwa 1.30Uhr ist dann Finale, auch auf der U4!
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

@elchris: Eine detaillierte und gute Zusammenfassung des Status quo. Aber eigentlich nichts Neues, oder?

Oder wurde nich vor ein paar Monaten auf der U4 nur sporadisch und zu einer späteren Zeit auf Kurzzüge umgestellt?
elchris
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Beitrag von elchris »

Momentan ist die Tendenz zu Kurzzügen wieder eher da - viele Schadzüge. Wenn die Schadwagenbilanz nicht so tragisch ist wie nach 2 Wochen Vandalismus in Reinkultur, wird doch eher auch ohne Veranstaltung an der Prinzi mit 4-Wagen gefahren.

Aber mal eine kleine Übersicht des aktuell mal wieder desolaten Wagenparks:

173: Luftverlust
135: Keine LZB
174: Hupe defekt
214: ZZA defekt
131: Keine LZB

Das waren jetzt nur die Fahrzeuge, die ich diese Woche unterm Arsch hatte...
Step_3
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Beitrag von Step_3 »

TramPolin @ 6 Oct 2009, 01:54 hat geschrieben: @Step_3: Wenn man unbedingt bei der U-Bahn sparen will, gäbe es samstags morgens und sonntags morgens sicher mehr Potenzial. Gerade am Samstag und Sonntag ist mir aufgefallen, dass bis in den späten Vormittag oder gar bis Mittag die Züge zumindest auf der U5 einen nur geringen Auslastungsgrad haben. Teilweise sind die Fahrgastzahlen nach meiner Beobachtung deutlich geringer als im Spätverkehr.
Sicherlich gibt es auf allen Linien zu Nebenzeiten Warmlufttransporte, aber hier lohnt es sich einfach nicht, für ein paar Stunden (wenn überhaupt) zu schwächen.
Die U4-Politik der MVG ist (jedenfalls aus meiner Sicht) seit Jahren kontraproduktiv. Wie hier auch schon erwähnt wurde, schwächt und kürzt man hier nach jeweiligem Bedarf, der zwar aktuell, wenn nix los ist, korrekt ist, aber dennoch "hausgemacht" herbeigeschafft wurde. Nicht nur die Umsteigeprozedur (die noch das geringste Übel ist), auch der Zwang, Kurzzüge einzusetzen und auf das Anmelden von Veranstaltungen (KEINE GROSSveranstaltungen) zu bestehen, was nicht immer erfolgt, beschert der Linie noch weniger, als sie ohnehin schon im Spätverkehr hat. Zeitweise sind auch die Vollzüge tagsüber vor allem auf dem Stamm hinten und vorne gesteckt voll (da der 5er Lang fährt und ohnehin niemand auf den Zugzielanzeiger guckt und nicht damit rechnet, daß tagsüber was kürzeres kommt). Soviel zu Service und Qualität. Wer hier mal Sardine war, sucht Mittel und Wege, dies in Zukunft zu umgehen.
Zumindest im Wochenende-Spätverkehr ist die 5 auf dem Stamm im "nur" 10Min-Takt unattraktiv, insbesondere am Odeonsplatz, die der 4er gerade so nicht mehr erreicht. Zum Glück wissen das viele Fahrgäste nicht, sonst werden es wohl noch weniger... ;)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 6 Oct 2009, 01:54 hat geschrieben: @Step_3: Wenn man unbedingt bei der U-Bahn sparen will, gäbe es samstags morgens und sonntags morgens sicher mehr Potenzial.
Was willst Du da denn noch alles ausdünnen? Der 20er-Takt geht eh schon weit in den Tag hinein am Wochenende, noch mehr streichen geht da schon fast nimmer.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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elchris
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Beitrag von elchris »

Wenns am 3er wieder pro Seite eine Wendeanlage gibt, wird hier wohl wieder P4 gefahren.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 7 Oct 2009, 03:08 hat geschrieben: Was willst Du da denn noch alles ausdünnen? Der 20er-Takt geht eh schon weit in den Tag hinein am Wochenende, noch mehr streichen geht da schon fast nimmer.
Ich will gar nichts streichen. Mir ist nur aufgefallen, dass die Züge Samstag und Sonntag Vormittag oft äußerst schwach besetzt sind. Am Samstag beginnt der 10-Minutentakt um ca. 7:15, am Sonntag um 8:46. Und in dieser Zeit und auch noch ein bis zwei Stunden später ist einfach meistens nichts los, wenn nicht gerade eine Veranstaltung stattfindet. Da habe ich schon Züge erlebt, da war ich bis in die Innenstadt fast alleine im Abteil.

Ich halte aber nichts davon, dass man nur alle 20 Minuten einen Zug durch die Röhre schickt. Das wird einer U-Bahn einfach nicht gerecht und nutzt die teure dahinter stehende Infrastruktur nicht aus. Sicher, fast leere Züge kosten auch Geld, aber es kann ja auch nicht sein, dass irgendwann - übertrieben gesagt - nur noch die Infrastruktur bezahlt wird, aber die Züge, um diese nutzen zu können, weggespart werden.

Mich wundert nur, dass man dafür regelmäßig im Spätverkehr kürzt, obwohl die Züge dort noch verhältnismäßig gut besetzt sind.
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Beitrag von Step_3 »

elchris @ 7 Oct 2009, 08:02 hat geschrieben: Wenns am 3er wieder pro Seite eine Wendeanlage gibt, wird hier wohl wieder P4 gefahren.
Das hätte man sicherlich auch so schon machen können, gibt ja genug "Platz" auf der Strecke, wo man zumindest beim Taktwechsel gut rangieren kann. Es ist aber leider dennoch zu befürchten, womit die MVG wieder mal alles unternehmen wird, um noch mehr Fahrgäste zu vergraulen, solang dadurch die Jahresbilanz stimmt.... :(
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Beitrag von uferlos »

Step_3 @ 9 Oct 2009, 04:57 hat geschrieben: Das hätte man sicherlich auch so schon machen können, gibt ja genug "Platz" auf der Strecke, wo man zumindest beim Taktwechsel gut rangieren kann. Es ist aber leider dennoch zu befürchten, womit die MVG wieder mal alles unternehmen wird, um noch mehr Fahrgäste zu vergraulen, solang dadurch die Jahresbilanz stimmt.... :(
naja das der MVG ihre Fahrgäste ja eh sch***egal sind ist ja wohl hinlänglich bekannt... Leider sind wir fast alle auf die MVG angewiesen, von daher kann sie ja auch machen was sie will, gerade in der Angebotsplanung.
mfg Daniel
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ehcstueDBahn
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Beitrag von ehcstueDBahn »

Seit mehreren Wochen fällt mir schon auf, dass am zwischen Lehel und Odeonsplatz die LZB des Zuges für diesen Streckenabschnitt deaktiviert wird. Seit dieser Woche ist es sogar so, dass sogar auf der ganzen Strecke fast nur noch (zumindest jedesmal wenn ich mitgefahren bin, also einmal in der Früh und einmal am Nachmittag) manuell gefahren wird. Die U4 ist ab Max-Weber-Platz nicht mehr betroffen. Wird da gerade etwas umgebaut?
andreas
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Beitrag von andreas »

in Ludwigshafen ist man den Weg gegangen und hat eine Tunnelstrecke, die man am Bedarf vorbeigeplant hat eingestellt.
Wenn der Abendbetrieb auf der U4 zu teuer ist muß man diesen halt durch andere Alternativen ersetzen.

Zudem denk ich, daß grad durch den Kurzzug und der Tatsache, daß die U4 nicht den Odeonsplatz erreicht viele potentielle Fahrgäste lieber die Busse nach Schwabing nehmen als mit der U-bahn zweimal umzusteigen.
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Beitrag von uferlos »

andreas @ 28 Oct 2009, 18:36 hat geschrieben: in Ludwigshafen ist man den Weg gegangen und hat eine Tunnelstrecke, die man am Bedarf vorbeigeplant hat eingestellt.
Wenn der Abendbetrieb auf der U4 zu teuer ist muß man diesen halt durch andere Alternativen ersetzen.

Zudem denk ich, daß grad durch den Kurzzug und der Tatsache, daß die U4 nicht den Odeonsplatz erreicht viele potentielle Fahrgäste lieber die Busse nach Schwabing nehmen als mit der U-bahn zweimal umzusteigen.
naja der Kurzzug ist ja nicht das problem, allerdings wäre ein abendbetrieb bis theresienwiese schon sinnvoll... aber kostet ja alles geld :(
mfg Daniel
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Vielleicht sollte man als erste Massnahme den 19er zwischen Karlsplatz (Stachus) und Max-Weber-Platz einstellen :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

andreas @ 28 Oct 2009, 18:36 hat geschrieben: Wenn der Abendbetrieb auf der U4 zu teuer ist muß man diesen halt durch andere Alternativen ersetzen.
Die Alternativen dürften nicht wirklich preiswerter sein. Ein Bus wird länger unterwegs sein, da braucht man sicherlich mehr Kurse, um die Strecke an der Oberfläche zu fahren. D.h. mehr Personal. Fahrzeuge, auch U-Bahnen, sind sowieso vorhanden und bezahlt, der Tunnel ebenso. Das bisserl Strom macht den Kohl nicht fett, prinzipell nur das Personal.

Vermute mal, die Kurzzüge auf der U4 sollen auch Vandalismus verhindern.
Dennoch wird die U4, auch abends, unterschätzt - es gibt genügend Städte, die sich über so gut ausgelastete Bahnen in Tunnelstrecken nach 20 Uhr freuen würden. Genau wie auch die U1 Richtung Mangfallplatz voller ist als die Legende besagt.

Hoffe ja noch immer, dass die U4 irgendwann wieder zur Theresienwiese kommt - und Auswärtigen, die am Hbf oder Stachus ab 20 Uhr verzweifelt auf die U4 warten, habe ich schon mehrfach einsammeln müssen.

Für einen abendlichen Verkehr der U4 kann man ja mal sammeln gehen - denke mal, für einen höheren fünstelligen Betrag pro Jahr sollte man die Bahn bis zur Theresienwiese fahren lassen können. Vielleicht wollen sich ja die Hotels am Arabellapark an solch einem Verkehr beteiligen?

Oder die Tram nach St.-Emmeram füllt die U-Bahn-Züge so gut, dass die Verbesserung kommt. :-)
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Oder die Tram nach St.-Emmeram füllt die U-Bahn-Züge so gut, dass die Verbesserung kommt. :-)
Die Tram nach St. Emmeram wird ja wohl abends auch nur alle 20 Min. fahren. Da reicht dann ja alle 20 Min. eine U4 als Zubringer :-)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

andreas @ 28 Oct 2009, 18:36 hat geschrieben: in Ludwigshafen ist man den Weg gegangen und hat eine Tunnelstrecke, die man am Bedarf vorbeigeplant hat eingestellt.
Auch wenns noch hundert mal wiederholt wird wird die Aussage nicht richtiger. Für München ist es eine vergleichsweise aufkommensschwache Strecke, das stimmt schon, das liegt aber auch nur daran, dass die anderen Strecken extrem gut ausgelastet sind.
Wenn der Abendbetrieb auf der U4 zu teuer ist muß man diesen halt durch andere Alternativen ersetzen.
Was die U-Bahn vorallem teuer macht, sind die Fixkosten. Wenn man die Züge jetzt durch Busse an der Oberfläche ersetzt, sinken die Fixkosten auch nicht weiter. Und ein Kurzzug gegenüber einem Gelenkbus (den man dann wohl doch bräuchte) dürfte aus Energiesichta uch keinen so großen Unterschied machen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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rob74
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Beitrag von rob74 »

TravellerMunich @ 28 Oct 2009, 21:36 hat geschrieben: Hoffe ja noch immer, dass die U4 irgendwann wieder zur Theresienwiese kommt - und Auswärtigen, die am Hbf oder Stachus ab 20 Uhr verzweifelt auf die U4 warten, habe ich schon mehrfach einsammeln müssen.

Für einen abendlichen Verkehr der U4 kann man ja mal sammeln gehen - denke mal, für einen höheren fünstelligen Betrag pro Jahr sollte man die Bahn bis zur Theresienwiese fahren lassen können. Vielleicht wollen sich ja die Hotels am Arabellapark an solch einem Verkehr beteiligen?
Soviel würde das ja nicht kosten - wenn sie "am Max-Weber-Platz wendet", muss die U4 wie schon geschrieben eh als Leerfahrt bis kurz vor den Bf. Odeonsplatz fahren - das ist schon fast die halbe Strecke bis zur Theresienwiese!

Das dafür nötige Geld kann man einsparen, indem man die U4 immer an der Theresienwiese enden lässt - ab Dezember fährt sie ja eh nur noch wochentags außerhalb der HVZ bis zur Westendstraße. Wenn es dann z.B. im Schülerverkehr zu Engpässen kommt, kann man ja einzelne Kurse immer noch zur Westendstraße fahren lassen - aber das wäre wenigstens eine konsequente Lösung, so würde der Endpunkt der Linie im Netzplan auch wirklich in 95% der Fälle dem tatsächlichen Endpunkt der Züge entsprechen, und es gäbe keine Verwirrung mehr mit "U4 ab Theresienwiese", "U4 ab Lehel" usw.

Eigentlich dürfte die MVG ab Dezember die U4 zwischen Theresienwiese und Westendstraße höchstens noch gestrichelt in den Netzplan einzeichnen, alles andere wäre Betrug...
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Hoffe ja noch immer, dass die U4 irgendwann wieder zur Theresienwiese kommt - und Auswärtigen, die am Hbf oder Stachus ab 20 Uhr verzweifelt auf die U4 warten, habe ich schon mehrfach einsammeln müssen.
So ist es, und auch am Lehel sind regelmäßig Hotelgäste zu beobachten, die, aus der U5 ausgestiegen, zielstrebig ein anderes Gleis suchen, weil sie selbstverständlich aber fälschlich annehmen, die U4 werde woanders abfahren, als sie mit der U5 gerade angekommen sind.
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Beitrag von elchris »

Betrachtet es mal so:

Die U5 kommt stadteinwärts am Max Weber Platz etwa 1-2Minuten nachdem der 4er reingerauscht ist - d.h. auf dem Gesamtweg (wenn man westlich der Theresienwiese will) ist mit diesem Betrieb die Fahrzeit sogar 3Minuten kürzer, als im kombinierten 10er Takt, wo man dann entweder an der TW oder an der Westend 5Min aufn 5er wartet...

Andersrum genauso - mal von der Problematik mitm Lehel abgesehen (ich würd ja eh nur Max Weber - Arabella im 20Min Takt mit Langzug fahren - spart zwei Fahrer, eine Leerfahrt usw. - die faulen Säcke müssten halt auf Gleis 3 rüberlatschen) ist es Auswärts ja dasselbe. Der 5er ist am Lehel zur Minute 6, der 4er hat Plan Minute 8, also auch wieder 3 Min schnellerer Übergang als Tagsüber.

Wer sich darüber aufregt, naja. Also bevor die Theresienwiese kommt, kommt meine Idee...
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Beitrag von bayerhascherl »

Es gibt bereits erste, wenn auch wenige, Pilotprojekte in Nordamerika, Skandinavien und den BeNeLux-Staaten mit kostenlosem Nahverkehr der sich über verschiedenste Quellen finanziert. Gemein ist diesen Städten dass die die Alternative hatten, wie das ja sonst und auch in München üblich ist, alle paar Jahre neue große Straßenachsen zu bauen um dem stetig steigenden Autoverkehr Herr zu werden oder ja.. eben etwas anderes. Die haben den Schritt gemacht und den Busverkehr komplett kostenfrei zur Benutzung gemacht. Finanziert aus Parkgebühren aber auch aus den vielen eingesparten Millionen die sonst in den Straßenbau fließen. Und nicht zuletzt gewinnt die Stadt als solche da die Verkehrswege immer mehr Fläche benötigen, gerade in München ist Bauplatz doch extremst knapp und teuer. In München könnte man sich auch gut eine Citymaut vorstellen.

Dazu stehen Städte heute in großem Wettbewerb und die jüngere Generation, besonders die Akademiker um die sich alle reißen, hat ein distanziertes Verhältnis zum Auto und stellt sich ein "urbanes" Leben am besten so vor gar keines zu besitzen. Nicht nur weil es viel monatliche Kosten spart. Mit solch einem Konzept, was es bisher in einer westlichen Millionenstadt noch nicht gibt, würde man in München von sich Reden machen.

...gar die Einstellung von Linien zu diskutieren und Takte auszudünnen ist da total kontraproduktiv, passt nicht in die Zeit. Man bedenke auch dass die münchner U-Bahn in den Anfangsjahren viele viele viele Millionen Fahrgäste weniger hatte und trotzdem hat sich der Betrieb ja irgendwie finanzieren lassen und die Fahrgelder waren auch nicht astronomisch hoch. Also ich weiss nicht... etwas mehr Kreativität und Mut bitte.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

elchris @ 29 Oct 2009, 08:59 hat geschrieben:Die U5 kommt stadteinwärts am Max Weber Platz etwa 1-2Minuten nachdem der 4er reingerauscht ist - d.h. auf dem Gesamtweg (wenn man westlich der Theresienwiese will) ist mit diesem Betrieb die Fahrzeit sogar 3Minuten kürzer, als im kombinierten 10er Takt, wo man dann entweder an der TW oder an der Westend 5Min aufn 5er wartet...
Ja, wenn man westlich der Theresienwiese will - wollen aber die meisten Fahrgäste nicht. Die Mehrheit, die zum Odeonsplatz, Stachus oder Hauptbahnhof will, muss zwei Minuten länger warten als wenn die U4 durchfahren würde.
elchris @ 29 Oct 2009, 08:59 hat geschrieben:ich würd ja eh nur Max Weber - Arabella im 20Min Takt mit Langzug fahren - spart zwei Fahrer, eine Leerfahrt usw. - die faulen Säcke müssten halt auf Gleis 3 rüberlatschen
Das würde dazu führen, dass noch mehr "faule Säcke" die U4 links liegen lassen, so dass man sie bald am Abend ganz zumachen kann. Das spart dann nicht nur Fahrer, sondern auch Strom (Züge, Beleuchtung, Rolltreppen), Reinigungskosten usw. Wenn schon, dann richtig!
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

bayerhascherl @ 29 Oct 2009, 10:23 hat geschrieben: Man bedenke auch dass die münchner U-Bahn in den Anfangsjahren viele viele viele Millionen Fahrgäste weniger hatte und trotzdem hat sich der Betrieb ja irgendwie finanzieren lassen
Klar hatte die Münchner U-Bahn in den Anfangsjahren viel weniger Fahrgäste - es gab ja auch erstmal nur die 3/6 bis Goetheplatz und später Harras.
Die Streckeneröffnungen der 80er brachten dann nochmal einen sprunghaften Anstieg der Fahrgastzahlen, v.a. die U8/1.

Mit den Streckenverlängerungen der 90er und 2000er Jahre sind die Fahrgastzahlen aber relativ gesehen nicht mehr sonderlich angestiegen. Das liegt daran, dass die Streckenverlängerungen weitgehend keine neuen Fahrgäste für die U-Bahn brachten, sondern die bereits vorhandenen U-Bahn-Fahrgäste mußten auf dem Weg zum Ziel nur nicht mehr in Anschluß-Tram oder -Bus umsteigen. Beispiel: vor der Eröffnung der U2 ins Hasenbergl mußte man mit der Tram 13 weiterfahren. Als die U2 eröffnet wurde, konnte man sitzenbleiben und durchfahren. Neue Fahrgäste für die U2 brachte das also nicht, weil auch wer vorher im Hasenbergl gewohnt hat, war ja schon U-Bahn-Fahrgast ab Scheidplatz.

(Dass es durchaus den einen oder anderen neuen Fahrgast aufgrund der Attraktivitätssteigerung gegeben hat, lasse ich jetzt mal bewußt außer Acht)
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Oliver-BergamLaim @ 29 Oct 2009, 10:36 hat geschrieben: Mit den Streckenverlängerungen der 90er und 2000er Jahre sind die Fahrgastzahlen aber relativ gesehen nicht mehr sonderlich angestiegen.
1. Es sind aber immerhin keine Fahrgäste in Scharen zum Pkw umgestiegen, wie dies in anderen Städten der Fall war.

2. 1992: 420 Mio. Fahrgäste , 2008 497 Mio. Fahrgäste MVG (gesamt) = +18%

Zudem: Weder die Berliner noch die Hamburger transportieren so viele U-Bahn-Fahrgäste pro Streckenkilometer wie die Münchner.
Berlin: 3,2 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr
Hamburg: 1,8 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr
München: 3,8 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr

Über die U4 oder die U1 Süd würden sich die Hamburger Kollegen freuen...
Dort gibt es aber einen 5er-Takt bis 21 Uhr und einen durchgehenden Nachtverkehr im 20-Min.-Takt am Wochenende.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TravellerMunich @ 29 Oct 2009, 11:04 hat geschrieben: 2. 1992: 420 Mio. Fahrgäste , 2008 497 Mio. Fahrgäste MVG (gesamt) = +18%
Zu 2: Das Streckennetz der Münchner U-Bahn lag 1992 bei 63,1km. Bis 2006 wurden weitere 33,6km eröffnet = +53% Streckenlänge.

Laut muenchnerubahn.de lag die Fahrgastzahl der Münchner U-Bahn 1992 bei 254 Mio., 2006 bei 330 Mio. = Steigerung um 76 Mio. oder 30%.

Und jetzt sieh Dir mal diese krasse Diskrepanz an: +53% Streckennetz, aber nur +30% Fahrgäste im gleichen Zeitraum. Weißt Du jetzt was ich meine?


edit: ich habe die von Traveller genannten Fahrgastzahlen MVG gesamt durch die Fahrgastzahlen nur für die U-Bahn ersetzt.
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Beitrag von rob74 »

TravellerMunich @ 29 Oct 2009, 11:04 hat geschrieben: Zudem: Weder die Berliner noch die Hamburger transportieren so viele U-Bahn-Fahrgäste pro Streckenkilometer wie die Münchner.
Berlin: 3,2 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr
Hamburg: 1,8 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr
München: 3,8 Mio. Fahrgäste pro km Strecke und Jahr

Über die U4 oder die U1 Süd würden sich die Hamburger Kollegen freuen...
Dort gibt es aber einen 5er-Takt bis 21 Uhr und einen durchgehenden Nachtverkehr im 20-Min.-Takt am Wochenende.
Die sehr niedrige Auslastung in Hamburg erklärt sich vermutlich durch die Strecken, die sehr weit ins Umland hinausreichen (z.B. die "Walddörferbahn" auf der U1) - die haben eher die Rolle einer S-Bahn als die einer U-Bahn. Aber da sie oberirdisch sind, sind auch die Unterhaltskosten nicht so hoch.

Zwischen Berlin und München ist kein so großer Unterschied mehr. In Berlin wiederum hat man das Problem, dass man in den 70er und 80er Jahren in Westberlin meinte, die S-Bahn boykottieren zu müssen (was noch verständlich ist) und U-Bahnstrecken parallel zu den S-Bahn-Linien bauen zu müssen (was im Rückblick betrachtet dann doch etwas kurzsichtig war). So hat Berlin heute zwar ein besonders dichtes Schnellbahnnetz, aber U- und S-Bahn nehmen sich teilweise gegenseitig die Fahrgäste weg, was zu der relativ geringen Auslastung führen dürfte.

Wieso es in Berlin und Hamburg in der Schwachlastzeit ein besseres Angebot gibt? Wer zahlt, schafft an! Die MVG (und vermutlich auch die Hochbahn und die BVG) müssen wirtschaftlich arbeiten, also können sie es sich nicht leisten, auf schwach ausgelasteten Linien mit einem Angebot zu bedienen, das weit über den Bedarf hinausgeht. Das Nachtnetz in München ist z.B. defizitär und wird von der Stadt bezahlt. Ähnliches gilt wahrscheinlich auch für den Berliner U-Bahn-Nachtbetrieb - man will sich als Bundeshauptstadt wohl keine Blöße geben. Das ist München wohl nicht so spendabel. Dass die Hamburger (die finanziell auch nicht wirklich gut da stehen und beim ÖPNV traditionell eher knauserig sind), sich auch ein solches Angebot leisten, überrascht mich dann aber doch...
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Beitrag von TravellerMunich »

Oliver-BergamLaim @ 29 Oct 2009, 11:20 hat geschrieben: Und jetzt sieh Dir mal diese krasse Diskrepanz an: +53% Streckennetz, aber nur +30% Fahrgäste im gleichen Zeitraum. Weißt Du jetzt was ich meine?
Eigentlich eine Superbilanz. Ist doch klar, dass zunächst in den 70ern die meistverspechenden Korridore gebaut wurden.
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Beitrag von MVG-Wauwi »

rob74 @ 29 Oct 2009, 11:39 hat geschrieben:Zwischen Berlin und München ist kein so großer Unterschied mehr. In Berlin wiederum hat man das Problem, dass man in den 70er und 80er Jahren in Westberlin meinte, die S-Bahn boykottieren zu müssen (was noch verständlich ist) und U-Bahnstrecken parallel zu den S-Bahn-Linien bauen zu müssen (was im Rückblick betrachtet dann doch etwas kurzsichtig war). So hat Berlin heute zwar ein besonders dichtes Schnellbahnnetz, aber U- und S-Bahn nehmen sich teilweise gegenseitig die Fahrgäste weg, was zu der relativ geringen Auslastung führen dürfte.

Wieso es in Berlin und Hamburg in der Schwachlastzeit ein besseres Angebot gibt? Wer zahlt, schafft an! Die MVG (und vermutlich auch die Hochbahn und die BVG) müssen wirtschaftlich arbeiten, also können sie es sich nicht leisten, auf schwach ausgelasteten Linien mit einem Angebot zu bedienen, das weit über den Bedarf hinausgeht. Das Nachtnetz in München ist z.B. defizitär und wird von der Stadt bezahlt. Ähnliches gilt wahrscheinlich auch für den Berliner U-Bahn-Nachtbetrieb - man will sich als Bundeshauptstadt wohl keine Blöße geben. Das ist München wohl nicht so spendabel. Dass die Hamburger (die finanziell auch nicht wirklich gut da stehen und beim ÖPNV traditionell eher knauserig sind), sich auch ein solches Angebot leisten, überrascht mich dann aber doch...
Damit spielst Du wohl auf die Spandauer U-Bahn an, die übrigens gerade ihren 25. Geburtstag hatte. Ansonsten ist dieser Kelch dann aber doch an Berlin vorübergegangen. Die Planung einer U 10 parallel zur Wannsee-S-Bahn wurde dankenswerterweise durch die Geschichte eingeholt. Als Relikt dieser Zeit ist der doppelstöckige Bahnhof Schloßstraße erhalten geblieben.
Gruß vom Wauwi
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