50 bis 70 Grad im ICE

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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Hot Doc @ 15 Jul 2010, 16:40 hat geschrieben: Im Zweifelsfall ist draußen auf jeden Fall besser als drinnen. Medizinische Hilfe kann einen normalen Bahnhof mit Straßenanschluss (das sollen die meisten haben) schnell erreichen. Irgenwo steht schon ein Schattenspender rum, meistens auch ein Imbiss o.ä., ein kleines Lüftchen weht auch meistens.Der Zug kann sich außerdem schnell deutlich über die Außentemperaturen aufheizen, aber das kapiert ja bovis germanicus beamticus ferroviarius nicht... ;)
Naja, Schattenspender O.K., aber wenn ich mir den Bahnhof Langenbach so anschaue... Zwar mitten in einem Ort, aber am Sonntag ist da nix los, der Supermarkt geschlossen, die Tankstelle vom Bahnhof nicht einsehbar...
Ich gehe mal davon aus, dass es bei vielen "Bahnhöfen" der Kategorie 5 ähnlich aussehen wird - die werden von der Bahn wie BUShaltestellen behandelt, bei Wiki gibts schöne Bilder: http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhofskategorie
Kategorie 4: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20051223150108
Kategorie 5: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20070412174313
Kategorie 6: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20070203234620

Ich will ja nicht wissen, wo sich die ganzen Reisenden unterstellen wollen... Wer zuerst kommt, kühlt zuerst?

Und auch wenn das Wasser 40°C hat, es ist immer noch besser wie gar keins...
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Jean
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Beitrag von Jean »

(Dass die Klimaanlagen halt nur bis 32° ausgelegt sind, wird elegant umschifft)
Das ist es ja. In der S-Bahn zum Beispiel gibt es gar keine Klimaanlage sondern nur eine Lüftung. Stellt sich halt die Frage ob in Zukunft leistungstärkere Klimaanlagen eingebaut werden müssen.
Die paar Mal wo ich mit dem 612 gefahren bin hatte ich da auch meine Probleme, und es war nicht Hochsommer! Einige Modelltypen haben grundlegende Lüftungskonzeptionsfehler!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Genau. 20 Grad. Klima kann mittlerweile fast jeder poplige Kleinwagen haben und die ÖPNV-Massen lässt man schwitzen. Die Bahn und ÖPNV-Betreiber müssen langsam lernen, dass man mit viel Schwitzen die Kundschaft schnell mal vergrault....fast keiner muss mehr wirklich ÖPNV fahren. Wenn ich in der früh im Büro ankommend schon schwitze, dann is mein Tag (im negativen Sinne) schon gelaufen.

Btw, schlimm was manche Betreiber auch an Bussen auffahren: Keine Klima und nur feststehende Fenster ausser einer Miniluke.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Wenn der Bus Klima hat und bei dem Wetter nicht an hat würde ich mich bei der Gesellschaft beschweren!
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Beitrag von spock5407 »

Und die R2.2 Redesign kriegen wieder nur Fahrerklima und nix für den Fahrgast... :angry:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich dachte ich hätte da was von Klima für den Fahrgast gelesen. :angry: :angry: Mal wieder Bevorzugung der Busse! Wie wäre es mit große Fenster die man zu Seite schieben kann?
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Beitrag von Bayernlover »

Ist halt die Frage, ob sich diese Investitionen rechnen - immerhin sind die Verkehrsmittel auch jetzt schon sehr gut gefüllt, gerade in und um München.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Unter dem Motto: fahren doch eh genug mit der Tram. Da brauchen wir keine neuen Fahrgäste? :blink: :blink:
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Beitrag von Bayernlover »

Jean @ 15 Jul 2010, 18:02 hat geschrieben: Unter dem Motto: fahren doch eh genug mit der Tram. Da brauchen wir keine neuen Fahrgäste? :blink: :blink:
Nein, aber man muss halt immer abwägen, ob die Mehrinvestitionen auch so viel mehr Gewinn generieren.
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Beitrag von Ilja »

Das mit den Getränken und Gutscheinen würde ich vielleicht etwas positiver sehen, wenn es nicht zum Standardprogramm der Bahn gehören würde. Verspätung wegen Erdrutsch? Tetrapack mit Saft am Bahnsteig! Defekte Toiletten? Freigetränke solange der Vorrat reicht! Selbstmörder auf den Gleisen? Freibier! Alles schon erlebt...
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Ilja @ 15 Jul 2010, 18:04 hat geschrieben: ...Defekte Toiletten? Freigetränke solange der Vorrat reicht! Selbstmörder auf den Gleisen? Freibier! Alles schon erlebt...
Ein Hoch auf... nein das sag ich jetzt nicht. :ph34r:
[font=Optima]Gegen Hassprediger aller Arten, besonders bei Eisenbahnfetischisten!

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Beitrag von Jogi »

@ Ilja

Es ist unverhältnismäßig, die wichtigste Ost-Wechs-Achse, wenn es auch nur für wenige Tage wäre, nicht bzw. nur sporadisch mit einigen Ersatzzügen zu befahren. Der Knackpunkt ist, dass etwas (zweifelohne) Gefährliches passieren kann, es aber nicht passieren muss. Das die Wahrscheinlichkeit, dass die Klimaanlgen ausfallen, höher ist als sonst, tut zunächst nichts zur Sache, denn durch sie entsteht keine unmittelbare Gefahr. Dieser Gefahr (die ansteigende Temperatur im Wagen) lässt sich durch eine rechtzeitige Räumung des Zuges entgegenwirken.

Nochmal, warum sollte man alle ICE-2-Züge abstellen, wenn...
... die Fehlerquelle noch nicht definitiv bekannt ist?
... keine unmittelbare Gefahr besteht?
... der entstehende Schaden für den Fahrgast (nämlich gar nicht bzw. erheblich langsamer transportiert zu werden) gräßer ist als der Nutzen?
Ilja @ 15 Jul 2010, 18:04 hat geschrieben:Das mit den Getränken und Gutscheinen würde ich vielleicht etwas positiver sehen, wenn es nicht zum Standardprogramm der Bahn gehören würde. Verspätung wegen Erdrutsch? Tetrapack mit Saft am Bahnsteig! Defekte Toiletten? Freigetränke solange der Vorrat reicht! Selbstmörder auf den Gleisen? Freibier! Alles schon erlebt...
"Das mit den Getränken und Gutscheinen", wie du es nennst, ist gesetzliche Verpflichtung im Rahmen des Fernverkehrs. Das wird z.B. an großen Bahnhöfen heute mittels den "Verzehrsgutscheinen" durchgeführt.
Die 50- bzw. 150-prozentige Entschädigung sind freiwillige Entschädigungsmaßnahmen der Bahn. Die Abgabe von Freigetränken ist zunächst freiwillig, muss aber auch im Rahmen der Fürsorgepflicht der Bahn gegenüber der Reisenden sein. Diese gehören also nicht wirklich zum Standardprogramm bei "normalen" (so man bei der Bahn noch von normalen Temperaturen reden kann ... :ph34r:).

Was haben den Toiletten und Selbstmörder mit der Klimaanlagenproblemti zu tun?

Grüße, Jogi
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Jogi @ 15 Jul 2010, 18:29 hat geschrieben: Nochmal, warum sollte man alle ICE-2-Züge abstellen, wenn...
... die Fehlerquelle noch nicht definitiv bekannt ist?
... keine unmittelbare Gefahr besteht?
... der entstehende Schaden für den Fahrgast (nämlich gar nicht bzw. erheblich langsamer transportiert zu werden) gräßer ist als der Nutzen?
Das sehe ich genauso, ein rausziehen aller ICE2 verursacht noch viel größeres Ärgernis. Btw, vielleicht hat man ja wenn gestreikt wird genug Zeit dafür ;) :lol:
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Beitrag von Eisenbahnniki »

spock5407 @ 15 Jul 2010, 19:08 hat geschrieben:
Jogi @ 15 Jul 2010, 18:29 hat geschrieben: Nochmal, warum sollte man alle ICE-2-Züge abstellen, wenn...
... die Fehlerquelle noch nicht definitiv bekannt ist?
... keine unmittelbare Gefahr besteht?
... der entstehende Schaden für den Fahrgast (nämlich gar nicht bzw. erheblich langsamer transportiert zu werden) gräßer ist als der Nutzen?
Das sehe ich genauso, ein rausziehen aller ICE2 verursacht noch viel größeres Ärgernis. Btw, vielleicht hat man ja wenn gestreikt wird genug Zeit dafür ;) :lol:
Stimmt.
Man sollte jetzt erst mal die ICE´s mit den defekten Klimaanlagen checken. Danach kann man dann auch anderer ICE´s über prüfen. Aber immer nur ein Paar rausziehen, damit es zu keinen großen Verspätungen oder Zugausfällen kommt.
Es dauert noch etwas aber dann wird das größte Eisenbahn Portal online sein.
Ilja
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Beitrag von Ilja »

Ok, ich probiere es nochmal: Ob die wichtigste Verkehrsachse Deutschlands betroffen ist, oder nicht, ist völlig egal.Wenn der Ausfall der Klimaanlage (und Lüftung) bei mehr als 32° Außentemperatur zu gesundheitlichen Problemen der Passagiere führt, können diese Züge bei diesen Temperaturen nicht eingesetzt werden.
Punkt. Wenn die Schäden spontan auftreten und nicht im Vorfeld erkannt werden können, muss eben die gesamte Serie stillgelegt werden, nicht nur die defekten Züge oder Waggons. Solange, bis es eine Lösung gibt.
Getränke sind keine Lösung, sie lindern lediglich die Symptome. Ist so, als ob man in einem Schiff Gummistiefel verteilt, weil es kleine und sicherheitstechnisch völlig unbedenkliche Lecks hat (Den Vergleich hatten wir noch nicht :rolleyes:)

[Polemik]Was Selbstmörder mit Erdrutschen, defekten Klimaanlagen und Toiletten gemeinsam haben? Ich weiß es auch nicht, aber die Bahn löst alle drei Probleme auf die gleiche Art und Weise: Sie macht gar nichts, außer Geschenke zu verteilen, um die Kunden ruhigzustellen.
Sie ist nicht direkt dazu verpflichtet etwas für die Passagiere in diesen Situationen zu unternehmen, da hast du recht, aber vielleicht gibt es bessere Methoden als Freigetränke? Psychologische Betreuung, Ersatzverkehr, batteriebetriebene Ventilatoren oder Taschenurinale? Womöglich lassen sich diese Probleme provisorisch oder komplett lösen? Selbstmordzellen und Toiletten auf jedem Bahnsteig, Stützmauern an Hängen und Eisblöcke in den Gängen wie in alten Bananenwaggons? Ach, das kostet Geld? Na, dann geht es natürlich nicht...
[/Polemik]



News:
Der Verkehrskonzern räumte aber ein, dass bei den Modellen ICE 1 und 2 die volle Kühlleistung nur bei Außentemperaturen bis 32 Grad gewährleistet sei. Bei den Baureihen ICE 3 und ICE T liegt das Limit bei 35 Grad. Wird es heißer, kühlen die Anlagen schwächer.

Am vergangenen Samstag waren in einem überhitzten ICE mehrere Schüler kollabiert, neun von ihnen wurden in Bielefeld ins Krankenhaus gebracht. Seitdem ist nach Bahn-Angaben in mehr als rund 40 ICE und IC die Kühlung ganz oder teilweise ausgefallen.
Als Konsequenz aus der Pannenserie der vergangenen Tage will die Bahn bei der regelmäßigen Wartung der Klimaanlagen "ab sofort noch einmal besonders" deren Leistungsfähigkeit überprüfen. Auf längere Sicht würden die Klimaanlagen in die bereits beschlossene Generalüberholung der ICE-2-Flotte einbezogen. Die Bahn beginnt mit der Überholung der 44 Züge im November dieses Jahres. Der Hersteller Siemens wollte zu den Kühlproblemen keine Stellung nahmen.
MZ

Klingt gut, wenn regelmäßige Wartung der Klimaanlage nicht jährlich oder alle 5.000.000 Kilometer bedeutet.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ilja @ 15 Jul 2010, 17:04 hat geschrieben: Defekte Toiletten? Freigetränke solange der Vorrat reicht!
Ist das nicht ein Wiederspruch? So wie auf U-96: Mehr Platz fürs fressen, aber weniger zum sch***** !

Wäre da nicht was anderes angebracht? Gratismuster davon z.Bsp: http://www.tena.de/Allgemeines/Produkte/TE...NA-iSlipi-Plus/ oder http://produktkatalog.hartmann.info/PHb2c/...10000000A808F21 :P


Jaja, der Kundenservice der Bahn... öfters unfreiwillig Komisch - der hat eigentlich eine eigene Sitcom im Fernsehen verdient!
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Beitrag von Taschenschieber »

Ilja @ 15 Jul 2010, 19:25 hat geschrieben: Wenn der Ausfall der Klimaanlage (und Lüftung) bei mehr als 32° Außentemperatur zu gesundheitlichen Problemen der Passagiere führt, können diese Züge bei diesen Temperaturen nicht eingesetzt werden.
Punkt.
Und die Voraussetzung dieser Aussage ist falsch, weshalb auch die daraus resultierende Forderung leider in die Mülltonne muss. Der Einsatz der ICE2 führt auch bei über 32°C nicht (zumindest ncht unmittelbar) zu gesundheitlichen Problemen. Lediglich dann, wenn erstens die Klimaanlage tatsächlich ausfällt und wenn dazu noch die Probleme nicht rechtzeitig erkannt bzw. Notmaßnahmen nicht rechtzeitig in die Wege geleitet werden können, kann es möglicherweise zu Schäden kommen.

Zudem übersiehst du eine zweite Voraussetzung: Ein Einsatzverbot ist nur dann verhältnismäßig, wenn sich die Probleme nicht einfacher in den Griff kriegen lassen. Das ist hier ebenfalls nicht der Fall.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Zur Zeit läuft auf WDR2 (bis 21:00h) die Sendung Arena, die sich mit dem Thema befasst. Hörer können sich mit Fragen an den Sender wenden, die von Lothar Ebber (pro Bahn), Christian Esser (Journalist) und Achim Stauß (Sprecher der DB) beantwortet werden. Kontakt unter wdr2@wdr.de oder telefonisch unter 0800 5678222

Livestream unter http://www.wdr.de/wdrlive/wdr2player.html
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Teef
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Beitrag von Teef »

Heute Abend sind die aktuellen Bahnprobleme auch Thema bei Maischberger.
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Beitrag von Jogi »

(Warum nimmt die Forensoftware denn meine Zitationssprechblasen nicht an? Dann halt improvisiert...)

Ilja schrieb 15 Juli 2010 um 19:25: Ok, ich probiere es nochmal: Ob die wichtigste Verkehrsachse Deutschlands betroffen ist, oder nicht, ist völlig egal.Wenn der Ausfall der Klimaanlage (und Lüftung) bei mehr als 32° Außentemperatur zu gesundheitlichen Problemen der Passagiere führt, können diese Züge bei diesen Temperaturen nicht eingesetzt werden.
Punkt. Wenn die Schäden spontan auftreten und nicht im Vorfeld erkannt werden können, muss eben die gesamte Serie stillgelegt werden, nicht nur die defekten Züge oder Waggons. Solange, bis es eine Lösung gibt.


In diesem Punkt werden wir keinen gemeinsamen Nenner finden. Für dich ist (was natürlich nicht falsch ist) potentielle Gefahr, die von einer defekten Klimaanalge ausgeht, maßgebend. In meinen Augen geht davon keine unmittelbae Gefahr aus, da man Zeit zum Reagieren wie auch die Möglichkeit hat, wenn nötig den Zug zu evakuieren. Es ist ja nun definitiv nicht so, dass bei Temperaturen ab 32,5 Grad alle ICE-2-Klimaanlagen den Geist um 12:00 Uhr aufgeben und um 12:03 Uhr die Hälfte der Passagiere einen Hitzeschock hat. Es also nichts zu daran zu deuteln, dass man die Möglichkeit "Gefahr für Leib und Leben" abzuwenden. Aus diesem Grund bin ich der Meinung, dass ein Abstellen der ICE-2-Züge nicht nur mit Kanonen, sondern mit einer ganzen Panzerdivision auf Spatzen geschossen ist.

Getränke sind keine Lösung, sie lindern lediglich die Symptome. Ist so, als ob man in einem Schiff Gummistiefel verteilt, weil es kleine und sicherheitstechnisch völlig unbedenkliche Lecks hat (Den Vergleich hatten wir noch nicht :rolleyes:)
Helfen aber bis zum nächsten Ausstiegspunkt durchzuhalten. Was ist denn dagegen zu sagen?

[Polemik]Was Selbstmörder mit Erdrutschen, defekten Klimaanlagen und Toiletten gemeinsam haben? Ich weiß es auch nicht, aber die Bahn löst alle drei Probleme auf die gleiche Art und Weise: Sie macht gar nichts, außer Geschenke zu verteilen, um die Kunden ruhigzustellen.
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Mh, diese Diskussion geht über die Klimaanlagenproblematik der ICE-(2-)Züge. Dann hast du die Getränke ins Spiel gebracht, die in überhitzen Zugen kostenfrei verteilt werden. Jetzt sollen die mit einem ganz anderen Thema zu tun haben? Ich nenne so was sich die Argumente zurecht drehen, bis es passt. Sei's drum.

Was soll die Bahn sonst machen? Wegen einer oder mehrerer defekten Toilette den Zug ausfallen lassen? Das ist ja keine Panzerdivision mehr, dass ist die US-Navy.... Erdrutsche? Was kann die Bahn dafür, wenn das passiert? Soll sie nur noch im Flachland verkehren? Alle Hänge wöchentlich überprüfen? Die Selbstmörderproblematik - was soll man dagegen tun? Jede Bahnstrecke einzäunen? Das zahlst dann bitte Du - denn dafür zahl ich nicht, dass im Falle einer Evakuierung eines Zuges die Rettungsarbeiten massiv dadurch behindert werden.
Wofür braucht ein Fahrgast psychologische Betreuung, wenn er in einem betroffen Zug sitzt, der einen Menschen überfahren hat? Fühlt er sich schuldig deswegen, hat er als Tötungswerkzeug herhalten müssen? Hat er überhaupt gesehen, was passiert ist? Es ist natürlich kein schönes Gefühl, aber es ist auch defintiv kein Umstand, der generell psychologische Betreuung benötigt.

Wieso ruhig stellen? Was soll die Bahn denn machen, wenn ein Zug wegen staatsanwaltlicher Ermittlungen Stunden stehen muss (wie es nach Suizidversuchen der Fall ist) außer Freigetränke zu verteilen? Das ist ein Service um die Wartezeit zu überbrücken. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Was das Thema ruhig stellen in so einem Fall noch angeht: manche Kunden führen sich während eines solchen Zwangsaufenthaltes auf... da wäre selbst die Supernanny verzeifelt. Und das Zub-Team darf das ausbaden. Schön, nicht, wo sie wie auch die Bahn so viel dafür können.

Sorry, aber mit dem, was Du hinter der "Polemik" schreibst, disqualifierst Du dich in meinen Augen, zumal es mit der Klimaanlagenproblematik nichts zu tun hat und auch keine konkrete Antwort ist, die irgendetwas Konstruktives beiträgt. Das sind in meinen Augen typische Forderungen von Leuten, die solche Umstände nur vom Höhrensagen kennen.
Speziell bei der Sache eines Suizidfalls prallen die Anforderungen an die Bahn mit den Wünschen der Fahrgäste zusammen, so dass es oft Streit gibt. Nur ich werde mich darüber nicht streiten, so ein Streitgespräch mit einem Schnösel von Kunden, der glaubt, mit einer Fahrkarte die gesamte Bahn gekauft zu haben, mache ich nicht nochmal (das heißt nicht, dass ich Dich, Ilja als Schnösel empfinde).

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Beitrag von Ilja »

@Schieber

Gut, ich hätte vielleicht "führen kann" statt "führt" schreiben müssen, aber schließlich sagt die Bahn ja selber, dass es zu einer reduzierten Leistung der Anlagen und zu Ausfällen kommen kann, sobald die Temperaturen steigen, da diese Anlagen nicht für solche Temperaturen entwickelt wurden. Dieses Risiko nimmt sie billigend in Kauf. Diese Ausfälle im kompletten Zug nach Abfahrt mögen nicht sehr wahrscheinlich sein, aber es fahren eben auch sehr viele Züge, so dass am nächsten WE durchaus wieder ein oder zwei oder drei Züge betroffen sein können, sofern die Temperaturen stimmen.

Von einer Verbesserung der Notfallmaßnahmen habe ich nichts gelesen, ich wüsste auch nicht wie das Zugpersonal die Situation besser als in Bielefeld hätte lösen können. Noch ist niemand wegen bewiesener Fehler verurteilt worden.

Dem letzten Satz von dir entnehme ich, dass die Bahn das Problem im Griff hat. Das ist ja schön. Du weißt aber schon, dass Flüssigkeitsmangel nur eine Ursache für Hitzekollaps und Hitzeschlag ist? Und das die Probleme mit den erhöhten Temperaturen, Menschenmassen und Sauerstoffmangel im ICE nicht gelöst sind?
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Teef
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Beitrag von Teef »

Sorry, ich meine nicht Maischberger, sondern um 22.15 bei Maybrit Illner auf ZDF
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Das Losfahren eines Zugs KANN auch zu Entgleisungen führen. Verbieten wir Zugfahrten!

Was ich damit sagen will: Dass A zu B führen KANN, reicht noch nicht, um A zu verbieten. Es muss schon eine außergewöhnlich hohe Wahrscheinlichkeit vorliegen.
mic
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Beitrag von mic »

Preisfrage an die Klimatechnik-Ingenieure unter Euch:

Nach dem aktuellen Meldungsstand sind die Klimaanlagen nur bis 32 Grad ausgelegt und fallen deswegen bei diesen hohen Temperaturen aus.

Meine Frage: Weswegen ist im Falle der Überschreitung dieser Temperatur ein Ausfall der Klimaanlage die Konsequenz? Weswegen regelt eine Klimaanlage nicht einfach, wenn sie erkennt, dass sie an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gerät, nicht einfach die Kühlleistung herunter? Dann könnten zwar die 20 Grad in den Zügen nicht mehr erreicht werden, zumindest könnte aber ein unkontrolliertes Aufheizen verhindert oder zumindest gebremst werden.
146225
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Beitrag von 146225 »

Natürlich könnte man an Tagen mit wetterdienstlich vorhergesagter Temperatur > 35° C alle (5)402, ggf. auch (5)401 und (5)403, (5)406, (5)411 und (5)415, auch noch (0)440/(0)441 ausfallen lassen, zumindest zwischen 10 und 19 Uhr. Hitzefrei sozusagen. Aber ein derart umfangreiches Ersatzprogramm ist nicht zu stemmen, nicht mit den Mitteln der DB. Man kann höchstens bestehende Ersatzverkehre wie z.B. an der Wupper für die (5)402 noch eine Stufe ausweiten.
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Beitrag von Fichtenmoped »

mic @ 15 Jul 2010, 19:41 hat geschrieben: Preisfrage an die Klimatechnik-Ingenieure unter Euch:

Nach dem aktuellen Meldungsstand sind die Klimaanlagen nur bis 32 Grad ausgelegt und fallen deswegen bei diesen hohen Temperaturen aus.

Meine Frage: Weswegen ist im Falle der Überschreitung dieser Temperatur ein Ausfall der Klimaanlage die Konsequenz? Weswegen regelt eine Klimaanlage nicht einfach, wenn sie erkennt, dass sie an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gerät, nicht einfach die Kühlleistung herunter? Dann könnten zwar die 20 Grad in den Zügen nicht mehr erreicht werden, zumindest könnte aber ein unkontrolliertes Aufheizen verhindert oder zumindest gebremst werden.
Bin zwar nicht drekt mit Klimaanlagen beschäftigt, aber mit Maschienen, die am Rande des erträglichen arbeiten:

Die Klimanalage fällt nicht zwangsweise aus - sie fällt aus, weil sie "überlastet" ist und irgendein Bauteil dies an die Steuerung meldet...
Was kann die Steuerung machen?
A ) Anlage mit weniger Leistung laufen lassen
B ) weiterrödeln bis zum Ausfall

Wenn B ) oder wenn A ) nicht reicht ( zu warm, zu viele Fahrgäste ect. pp. ) dann wird irgendwann ein Bauteil aussteigen...
Nicht vergessen, ein durchschnittlicher Mensch produziert in der Stund 80 Watt nur an Wärmeenergie - die müssen auch abgeführt werden, zusätzlich zu der Wärmeenergie die durch die Sonne dem Fahrzeug zugeführt wird!

Was macht man, wenn z.Bsp. beim eigenen PKW die Kühlung des Motors nicht mehr ausreicht?
- Verbraucher, die nicht notwendig sind ausschalten
- Leistung des Motors reduzieren
wenn das immer noch nicht reicht Plan B: Lüftung auf höchste Leistung stellen, Fenster auf und die Heizung einschalten!
Das könnte erklären, warum in einigen Fällen von voll laufender Heizung berichtet wurde - die Dinger waren einfach überlastet... Und aus Selbstschutz musste Wärme abgeleitet werden...

Ich kenn es von meiner Arbeit: Kugelhähne caltschränke, die Fehlermeldungen produzieren, meist "Schaltschranktemperatur zu Hoch" ect.pp.
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Beitrag von Bauerntrottel »

Taschenschieber @ 15 Jul 2010, 19:41 hat geschrieben: Das Losfahren eines Zugs KANN auch zu Entgleisungen führen. Verbieten wir Zugfahrten!

Was ich damit sagen will: Dass A zu B führen KANN, reicht noch nicht, um A zu verbieten. Es muss schon eine außergewöhnlich hohe Wahrscheinlichkeit vorliegen.
Nein, es würde vollkommen ausreichen, wenn man einen technisch Einwandfreien Zug abfahren lassen tun würde, im Flugverkehr klappt es ja auch.... aber da wird Sparen in Grenzen gehalten, weil ein Fehler nicht nur den Tot von Passagieren zur Folge hätte sondern im Absturzfall auch ein ganzes Wohngebiet in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
BRÜDER ZUR FREIHEIT ZUR SONNE !!!!

http://www.youtube.com/watch?v=sJ4ZKzO4YJA
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Beitrag von mic »

@Fichtenmoped: Danke für die Info! :)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

mic @ 15 Jul 2010, 20:41 hat geschrieben:Nach dem aktuellen Meldungsstand sind die Klimaanlagen nur bis 32 Grad ausgelegt und fallen deswegen bei diesen hohen Temperaturen aus.
Dies mag von der Spezifikation schon stimmen, doch in der von mir verlinkten (und mittlerweile abgelaufenen Radiosendung) berichtete ein Hörer (Vielfahrer) dass es in dem vergleichsweise ebenso heißen Sommer 2003 nach seinen Beobachtungen keine so eklatanten Ausfälle gegeben hat. Mit anderen Worten, die Anlagen haben damals auch mehr geleistet, als sie sollten. Sind sie den Weg aller Technik gegangen und werden altersschwach?

Achim merkte an, dass die Klimaanlagen später in den Werkstätten wieder einwandfrei funktionieren und man daher keine Erklärung dafür habe. Aber er versprach auch, dass bei dem geplanten Re-Design auch ein besonderes Augenmerk auf die Klimaanlagen geworfen wird. Von neuen, möglicherweise stärker dimensionierten, sprach er aber nicht.

Eine weitere Erkenntnis brachte die Sendung aber auch. Auf Grund der Vorfälle vom Wochenende haben die Zugchefs lt. Herrn Stauß jetzt mehr Freiheiten, einen Nothalt einzulegen, wenn die Infrastruktur es zulässt.
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Beitrag von Autobahn »

Fichtenmoped @ 15 Jul 2010, 21:06 hat geschrieben: Was macht man, wenn z.Bsp. beim eigenen PKW die Kühlung des Motors nicht mehr ausreicht?
Kühlwasser prüfen, evt. auffüllen :lol: Ein weitere Störfaktor könnte ein nicht funktionierendes Thermostat sein oder eine kaputte Sicherung für den Kühlerventilator.

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