Grundsatzdiskussion Flugverkehr
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So, die EU gibt mal wieder klein bei und lässt sich von anderen einlullen!
Es war geplant dass die Airlines für Flüge von und nach Europa für ihre Abgase zahlen müssen. Nur weil die USA, Russland und China sich beschwer haben, zieht die EU wieder den Schwanz ein und wird wohl einen mehr schlechten als rechten Kompromiss eingehen.
Ich verstehe nicht wieso die EU das nicht einfach durchzieht. Die USA wenn was wollen, die ziehen das durch und denen ist total egal was andere darüber denken oder wie sehr die meckern. Die EU gibt sofort klein bei, besonders wenn die USA rufen (siehe einige Abkommen zum Nachteil der EU bzw. seiner Bürger).
Es wird keine Airline gezwungen nach Europa zu fliegen, wer es aber will, der sollte die geforderten Abgaben zahlen oder es eben bleiben lassen, gibt genug andere Airlines.
Streit um Emissionshandel
Es war geplant dass die Airlines für Flüge von und nach Europa für ihre Abgase zahlen müssen. Nur weil die USA, Russland und China sich beschwer haben, zieht die EU wieder den Schwanz ein und wird wohl einen mehr schlechten als rechten Kompromiss eingehen.
Ich verstehe nicht wieso die EU das nicht einfach durchzieht. Die USA wenn was wollen, die ziehen das durch und denen ist total egal was andere darüber denken oder wie sehr die meckern. Die EU gibt sofort klein bei, besonders wenn die USA rufen (siehe einige Abkommen zum Nachteil der EU bzw. seiner Bürger).
Es wird keine Airline gezwungen nach Europa zu fliegen, wer es aber will, der sollte die geforderten Abgaben zahlen oder es eben bleiben lassen, gibt genug andere Airlines.
Streit um Emissionshandel
Damit steht die EU aber alleine da und da die anderen das nicht wollen, kann sie es nicht durchsetzen. Das würde einen Konflikt bedeuten und hätte massive Konsequenzen für die europäischen Fluggesellschaften - aber die können wir ja dann ggf. auch noch aus den Staatshaushalten retten. Es ist nunmal so dass bei der internationalen Beförderung Abgabenfreiheit vorgeschrieben ist und dieser status quo ist bindend und nur veränderlich wenn die anderen das auch wollen.
Wenn die EU, Russland, China, und der halbe Planet einer Meinung sind dann ist doch eigentlich klar das die EU falsch liegt, oder?Electrification @ 30 Sep 2013, 13:47 hat geschrieben: So, die EU gibt mal wieder klein bei und lässt sich von anderen einlullen!
Es war geplant dass die Airlines für Flüge von und nach Europa für ihre Abgase zahlen müssen. Nur weil die USA, Russland und China sich beschwer haben, zieht die EU wieder den Schwanz ein und wird wohl einen mehr schlechten als rechten Kompromiss eingehen.
Ich verstehe nicht wieso die EU das nicht einfach durchzieht. Die USA wenn was wollen, die ziehen das durch und denen ist total egal was andere darüber denken oder wie sehr die meckern. Die EU gibt sofort klein bei, besonders wenn die USA rufen (siehe einige Abkommen zum Nachteil der EU bzw. seiner Bürger).
Es wird keine Airline gezwungen nach Europa zu fliegen, wer es aber will, der sollte die geforderten Abgaben zahlen oder es eben bleiben lassen, gibt genug andere Airlines.
Streit um Emissionshandel
Die EU wollte nicht nur Abgaben kassieren für Distanzen im EU Luftraum, sondern auch für Streckenabschnitte über Internationalengewässern, und sogar für Distanzen die in den Hoheitsgebieten andere Staaten geflogen wird. Das ist ein absolutes no go das an Arroganz kaum zu überbieten ist. Wie würdest Du reagieren wenn z.B. Österreich bei einer Fahrt von Wien nach Nürnberg nicht nur Abgaben für die Strecke innerhalb Österreichs kassieren würde, sondern dir auch die Strecke innerhalb Deutschlands in Rechnung stellt?
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Es würde doch keine Airline gezwungen nach Europa oder durch Europa zu fliegen, wenn sie damit nicht einverstanden sind. Diese ständige Bevorteilung eines der umweltschädlichsten Verkehrsträger geht mir auf den Zeiger!Galaxy @ 2 Oct 2013, 12:22 hat geschrieben: Wenn die EU, Russland, China, und der halbe Planet einer Meinung sind dann ist doch eigentlich klar das die EU falsch liegt, oder?
Die EU wollte nicht nur Abgaben kassieren für Distanzen im EU Luftraum, sondern auch für Streckenabschnitte über Internationalengewässern, und sogar für Distanzen die in den Hoheitsgebieten andere Staaten geflogen wird. Das ist ein absolutes no go das an Arroganz kaum zu überbieten ist. Wie würdest Du reagieren wenn z.B. Österreich bei einer Fahrt von Wien nach Nürnberg nicht nur Abgaben für die Strecke innerhalb Österreichs kassieren würde, sondern dir auch die Strecke innerhalb Deutschlands in Rechnung stellt?
Würden die USA das durchdrücken wollen, dann würde die EU kuschen und klein beigeben (China und Russland sicher nicht, aber das wäre ihnen auch egal).
Die EU muss endlich mal selbst den Schneid haben ihren Willen, ihre Interessen durchzusetzen, wie die große Nation die alles bekommt was sie will und wo alle in Europa buckeln und kriechen (siehe Überflugrechte für Evo Morales auf Druck der USA, wo sogar Frankreich kuscht, unglaublich).
Die EU würde keine Flüge China - Russland oder Russland - USA abkassieren, das ist deren Sache, aber wenn von dort jemand nach Europa fliegt, dann müssen die sich eben an EU-Regeln halten und die Abgaben zahlen. Die anderen können machen was sie wollen, sie können von mir aus den Airlines noch was zahlen, aber im EU-Gebiet müssen die Bedingungen der EU gelten und da haben sich dann auch Russland, China oder die USA daran zu halten.
Wenn die USA das gleiche machen würde, dann wäre der einzige Unterschied das China drohen würde Milliarden an Boeing Bestellungen platzen zu lassen anstatt bei Airbus.Electrification @ 2 Oct 2013, 13:01 hat geschrieben: Es würde doch keine Airline gezwungen nach Europa oder durch Europa zu fliegen, wenn sie damit nicht einverstanden sind. Diese ständige Bevorteilung eines der umweltschädlichsten Verkehrsträger geht mir auf den Zeiger!
Würden die USA das durchdrücken wollen, dann würde die EU kuschen und klein beigeben (China und Russland sicher nicht, aber das wäre ihnen auch egal).
Die EU muss endlich mal selbst den Schneid haben ihren Willen, ihre Interessen durchzusetzen, wie die große Nation die alles bekommt was sie will und wo alle in Europa buckeln und kriechen (siehe Überflugrechte für Evo Morales auf Druck der USA, wo sogar Frankreich kuscht, unglaublich).
Die EU würde keine Flüge China - Russland oder Russland - USA abkassieren, das ist deren Sache, aber wenn von dort jemand nach Europa fliegt, dann müssen die sich eben an EU-Regeln halten und die Abgaben zahlen. Die anderen können machen was sie wollen, sie können von mir aus den Airlines noch was zahlen, aber im EU-Gebiet müssen die Bedingungen der EU gelten und da haben sich dann auch Russland, China oder die USA daran zu halten.
Es liegt in der Natur der luftfahrt das man globale Lösungen braucht. Kleinstaaterei ist toxisch. Stell die mal vor wie das wäre wenn bei den Airlines wie bei der Eisenbahn kleinstaaterei herschen würde? Bei einem Flug Boston - Frankfurt bräuchte man dann i.d.R amerikanische, kanadische, irische, britische, holländische, und deutsche Sicherungssysteme und Personal was in den verschiedenen Ländern Zertifikate hat. Und da das Flugzeug vielleicht auch mal nach Japan, und Indian fliegt muss man noch mehrere Systeme einbauen. Nein, dinge die die Luftfahrt betreffen müssen Global gelösst werden.
Dann soll die EU das aber bitte bei den wirklich wichtigen Themen tun und nicht bei Themen bei denen sie sich wirtschaftlich selbst verstümmelt BA, AF und LH würden unter diesem Politexperiment massiv leiden und dazu steht einfach zuviel auf dem Spiel. Die Kostensituation der europäischen Airlines ist schon schwierig genug. Die Bahn ist auf diesen Entfernungen ohnehin kein Konkurrent. Der Bus schon eher, es gibt ja einen Anbieter bis nach Shanghai 

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Kleinstaaterei? Europa ist ein Kontinent und so viele gibt es davon nicht, von daher ist die Regelung doch einfach und nachvollziehbar.Galaxy @ 2 Oct 2013, 14:07 hat geschrieben: Es liegt in der Natur der luftfahrt das man globale Lösungen braucht. Kleinstaaterei ist toxisch. Stell die mal vor wie das wäre wenn bei den Airlines wie bei der Eisenbahn kleinstaaterei herschen würde? Bei einem Flug Boston - Frankfurt bräuchte man dann i.d.R amerikanische, kanadische, irische, britische, holländische, und deutsche Sicherungssysteme und Personal was in den verschiedenen Ländern Zertifikate hat. Und da das Flugzeug vielleicht auch mal nach Japan, und Indian fliegt muss man noch mehrere Systeme einbauen. Nein, dinge die die Luftfahrt betreffen müssen Global gelösst werden.
Es wird nie eine globale Einigung dazu geben, da die USA eh immer nur in ihrem Interesse handeln und auch immer Kyoto und anderes nicht unterzeichnen. China und Russland interessiert der umweltpolitische Aspekt auch nicht.
Also soll man für immer bzw. auf Jahrzehnte alles so belassen wie es ist, weil keiner die vorbildliche Rolle Europas übernehmen will? Irgendwer muss doch mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Luftfahrt wird immer noch nicht in dem Maß für die verursachten Umweltschäden herangezogen wie andere Verkehrsträger und es ist eine Illussion zu glauben dass man sich da global einigen könnte.
Man will seine eigene Suppe kochen, das nenne ich Kleinstaaterei. Nenne es von mir aus Kontinenterei.Electrification @ 2 Oct 2013, 14:25 hat geschrieben: Kleinstaaterei? Europa ist ein Kontinent und so viele gibt es davon nicht, von daher ist die Regelung doch einfach und nachvollziehbar.
Es wird nie eine globale Einigung dazu geben, da die USA eh immer nur in ihrem Interesse handeln und auch immer Kyoto und anderes nicht unterzeichnen. China und Russland interessiert der umweltpolitische Aspekt auch nicht.
Also soll man für immer bzw. auf Jahrzehnte alles so belassen wie es ist, weil keiner die vorbildliche Rolle Europas übernehmen will? Irgendwer muss doch mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Luftfahrt wird immer noch nicht in dem Maß für die verursachten Umweltschäden herangezogen wie andere Verkehrsträger und es ist eine Illussion zu glauben dass man sich da global einigen könnte.
Wenn die EU mit gutem Vorbild vorran gehen will, kann sie ja eine Art Ökosteuer auf Kerosin einführen. Und dann halt mit den Nachteil leben, das Emirates mit seinen Flugzeugen fast alle Europa Verbindungen bedienen könnte ohne nachzutanken.
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Dann erhöht man eben die Start- und Landegebühren oder lässt sich was anderes einfallen.Galaxy @ 2 Oct 2013, 14:39 hat geschrieben: Wenn die EU mit gutem Vorbild vorran gehen will, kann sie ja eine Art Ökosteuer auf Kerosin einführen. Und dann halt mit den Nachteil leben, das Emirates mit seinen Flugzeugen fast alle Europa Verbindungen bedienen könnte ohne nachzutanken.
Es ist nun mal so dass der Flugverkehr viel zu günstig ist und dass er die verursachten Umweltschäden nicht selbst trägt. Der Flugverkehr wird immer noch massiv bevorteilt gegenüber anderen Verkehrsträgern und das ist ungerecht.
Eher gibt es einen Linienflug zum Mond als dass man sich global einigt, wo doch vielen Staaten der Umweltschutz sonstwo vorbeigeht.
Ist zumindest besser als das carbon trading System.Electrification @ 2 Oct 2013, 14:53 hat geschrieben:Dann erhöht man eben die Start- und Landegebühren oder lässt sich was anderes einfallen.
Ryanair nach Spanien für €20 vielleicht, aber es geht ja hier vermehrt um den Verkehr außerhalb der EU. Ich würde Preise zwischen €750 - €1500 für ein Economy Ticket über den Atlantik nicht wirklich als billig bezeichnen.Es ist nun mal so dass der Flugverkehr viel zu günstig ist....
Ich habe jetzt keine Zahlen im Kopf, aber es würde mich wundern wenn der Flugverkehr wesentlich höher gefördert wird als der Bahnverkehr, selbst wenn man indirekte Subventionen wie steuerfreies Kerosin berücksichtigt.
und dass er die verursachten Umweltschäden nicht selbst trägt. Der Flugverkehr wird immer noch massiv bevorteilt gegenüber anderen Verkehrsträgern und das ist ungerecht.
Und die große Zeit der Eisenbahn wird so nie wieder kommen, denn ihre Alleinstellung hat sie durch Automobil und Flugzeug einfach verloren. Da bringt es auch nichts über Alleingänge der EU zu philosophieren, mit denen man sich selbst nur ins eigene Fleisch schneiden würde. Stattdessen sollte man sich im Bahnbereich auf jene Bereiche konzentrieren die die Bahn wirklich gut kann. Und neben schweren Gütern ist das der Personenverkehr im Regional, Nah und Stadtverkehr. Das Flugzeug unattraktiv zu machen ist keine Lösung. Lieber sollte man sich auch um die Elektrifizierung von Hauptstrecken und Nebenstrecken kümmern, und die Signaltechnik verbessern - das wäre auch im Interesse der Sicherheit.
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ZDF Zoom hat einen interessanten Einblick darüber gegeben wie oft Piloten am Limit und total übermüdet fliegen müssen.
Piloten am Limit
Die Dokumentation ist absolut interessant und das sollte man sich mal anschauen.
Interessant ist auch mit welcher Vehemenz die absolut unabhängige (ich versuche nicht zu lachen) EU-Kommission hier versucht 1:1 die Interessen der Fluggesellschaften durchzudrücken und eigene wissenschaftliche Studien, die sie selbst in Auftrag gegeben haben ignorieren.
Es gibt ja einen Ausdruck für sowas, aber den darf ich hier nicht verwenden.
Sogar die USA haben die Arbeitszeitenregelungen für Piloten dahingehend geändert dass z. B. die Nachtflugzeit nicht länger als 9 Stunden sein darf. Wissenschaftler empfehlen max. 10 Stunden, was von der EU-Kommission und der EASA ignoriert wird. Wirtschaftliche Interessen sind da wohl wichtiger als die Sicherheit.
Übrigens, wenn wir dabei sind, total übermüdete Personale, das passt auch gut zum Schienengüterverkehr, wo es genug schwarze Schafe gibt die ihre Tf 20 Stunden am Stück und mehr fahren lassen. Dort fahren die Tf oftmals auch total übermüdet und mir haben selbst schon SGV-Tf gesagt dass sie manchmal so übermüdet sind dass sie nicht mehr wissen wo sie sind und wie oft die PZB sie einbremst.
Ohne die PZB hätten wir schon genug Katastrophen erlebt, aber ungefährlich ist das jetzt auch nicht, nur wird hier genausowenig gehandelt wie bei den Piloten. Es gibt keine genauen Regelungen, EVU dürfen selber sanktionieren (z. B. bei Signalverfehlungen) und Arbeitsschutzgesetze zu ignorieren ist ein leichtes.
Piloten am Limit
Die Dokumentation ist absolut interessant und das sollte man sich mal anschauen.
Interessant ist auch mit welcher Vehemenz die absolut unabhängige (ich versuche nicht zu lachen) EU-Kommission hier versucht 1:1 die Interessen der Fluggesellschaften durchzudrücken und eigene wissenschaftliche Studien, die sie selbst in Auftrag gegeben haben ignorieren.
Es gibt ja einen Ausdruck für sowas, aber den darf ich hier nicht verwenden.
Sogar die USA haben die Arbeitszeitenregelungen für Piloten dahingehend geändert dass z. B. die Nachtflugzeit nicht länger als 9 Stunden sein darf. Wissenschaftler empfehlen max. 10 Stunden, was von der EU-Kommission und der EASA ignoriert wird. Wirtschaftliche Interessen sind da wohl wichtiger als die Sicherheit.
Übrigens, wenn wir dabei sind, total übermüdete Personale, das passt auch gut zum Schienengüterverkehr, wo es genug schwarze Schafe gibt die ihre Tf 20 Stunden am Stück und mehr fahren lassen. Dort fahren die Tf oftmals auch total übermüdet und mir haben selbst schon SGV-Tf gesagt dass sie manchmal so übermüdet sind dass sie nicht mehr wissen wo sie sind und wie oft die PZB sie einbremst.
Ohne die PZB hätten wir schon genug Katastrophen erlebt, aber ungefährlich ist das jetzt auch nicht, nur wird hier genausowenig gehandelt wie bei den Piloten. Es gibt keine genauen Regelungen, EVU dürfen selber sanktionieren (z. B. bei Signalverfehlungen) und Arbeitsschutzgesetze zu ignorieren ist ein leichtes.
ZDF Zoom? Ist das eine von diesen Skandal Sendungen die (bei ARD?) vor einigen Monaten eine fiktive Geschichte über Amazon gesendet haben, und es als Dokumentation dar gestellt haben?Electrification @ 2 Oct 2013, 20:03 hat geschrieben:ZDF Zoom hat einen interessanten Einblick darüber gegeben wie oft Piloten am Limit und total übermüdet fliegen müssen.
Piloten am Limit
Die Dokumentation ist absolut interessant und das sollte man sich mal anschauen.
Interessant ist auch mit welcher Vehemenz die absolut unabhängige (ich versuche nicht zu lachen) EU-Kommission hier versucht 1:1 die Interessen der Fluggesellschaften durchzudrücken und eigene wissenschaftliche Studien, die sie selbst in Auftrag gegeben haben ignorieren.
Es gibt ja einen Ausdruck für sowas, aber den darf ich hier nicht verwenden.
Die Fluggesellschaften haben kein interesse daran das übermüdete Piloten ihre Maschinen in den Boden fliegen. Das mit der übermüdung von Piloten ist ein Problem, und ein schwieriges da ermüdung sehr individuell ist.
Zynischer Weise sind Frachtpiloten allerdings von der regelung ausgenommen. Ok, das Oma und Opa mit den Enkeln den Flug überstehen ist wichtiger als das die Amazon Sendung den Flug übersteht aber....... :unsure:Sogar die USA haben die Arbeitszeitenregelungen für Piloten dahingehend geändert dass z. B. die Nachtflugzeit nicht länger als 9 Stunden sein darf. Wissenschaftler empfehlen max. 10 Stunden, was von der EU-Kommission und der EASA ignoriert wird. Wirtschaftliche Interessen sind da wohl wichtiger als die Sicherheit.
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Es gibt gar keine Start bzw. Lande"gebühren". Es sind "Entgelte" :Electrification @ 2 Oct 2013, 14:53 hat geschrieben: Dann erhöht man eben die Start- und Landegebühren oder lässt sich was anderes einfallen.
nämlich keine hoheitlich zu entrichtende Abgabe sondern der marktwirtschaftliche Preis, den das Unternehmen "Flughafen" von seinen Kunden für seine Dienstleistung verlangt. Dabei gilt es einen ganzen Bunsch an Vorschriften zu beachten, so daß an dieser Schraube a) nicht beliebig gedreht werden kann und b) die Einnahmen nicht im Staatssäckel landen.
Das Thema Arbeitszeit ist sicherlich immer ein Thema in sicherheitsrelevanten Bereichen. Dass im Cockpit schonmal König Morpheus herrscht ist auch in einschlägigen Luftfahrtforen seit langem ein Thema. Auch bei AF 447 spielt möglicherweise Übermüdung eine Rolle. Sicherheit ist in solchen Politikfeldern immer ein Thema, und ebenso natürlich die Einflussnahmen der Wirtschaft und die Abwägung zwischen Sicherheit und Kosten seitens der Unternehmen und der hierfür notwendige Normenrahmen. Und diese Normen werden überall mit Blut geschrieben. Ich möchte jedenfalls nicht von einem Piloten geflogen werden, der seit 18h wach ist.
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Die "Hintertür" welche seit Jahren besteht, und weshalb man derartige Dienstzeiten in Arbeitgeber-kreisen als "nicht sicherheits-relevant" bezeichnet bleibt mal wieder unerwähnt:
Das Dienstrecht schreibt vor, daß die Pilotencrew jederzeit berechtigt ist, den Flug abzubrechen und auf dem nächsten geeigneten Platz zu landen, wenn eine sichere Flugdurchführung nicht mehr gewährleistet werden kann. Und ja, Übermüdung der Crew IST ein zulässiger Grund - welcher aber aus Angst um den Job praktisch nie angewendet wird. Auswendig würde mir gerade ein einziger Fall in den Sinn kommen, da die Crew so was durchgezogen hätte.
Meist kommt es nur zur Umkehrung: WENN was passiert, dann ist es ein Pilotenfehler, weil man nicht rechtzeitig gelandet ist...
Das Dienstrecht schreibt vor, daß die Pilotencrew jederzeit berechtigt ist, den Flug abzubrechen und auf dem nächsten geeigneten Platz zu landen, wenn eine sichere Flugdurchführung nicht mehr gewährleistet werden kann. Und ja, Übermüdung der Crew IST ein zulässiger Grund - welcher aber aus Angst um den Job praktisch nie angewendet wird. Auswendig würde mir gerade ein einziger Fall in den Sinn kommen, da die Crew so was durchgezogen hätte.
Meist kommt es nur zur Umkehrung: WENN was passiert, dann ist es ein Pilotenfehler, weil man nicht rechtzeitig gelandet ist...
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Du glaubst auch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann oder?Galaxy @ 2 Oct 2013, 20:45 hat geschrieben: Die Fluggesellschaften haben kein interesse daran das übermüdete Piloten ihre Maschinen in den Boden fliegen. Das mit der übermüdung von Piloten ist ein Problem, und ein schwieriges da ermüdung sehr individuell ist.
Die Firmen schauen was ist am profitabelsten und wenn ihnen Sicherheit das wichtigste wäre, hätten sie die EU-Kommission nicht so lange bearbeitet bis diese 1:1 die Forderungen der Fluglobby übernimmt und die selbst in Auftrag gegebenen Studien der Wissenschaft ignoriert.
Man sagt sich einfach, es passiert eh kaum was und wenn alle paar Jahre mal was passiert, ist das eben ein Kollateralschaden. Der Profit steht eben über Menschlichkeit, das ist einfach so.
Mag sein dass das Dienstrecht Möglichkeiten schafft, aber der AG merkt sich das und gerade bei den vielen Airlines mit hoher Tradition an Arbeitnehmerrechten wie Ryanair wird das dann natürlich keine Konsequenzen haben.

Nochmals möchte ich erwähnen dass dieses Problem auch im SGV besteht und auch dort konsequent von der Politik ignoriert und todgeschwiegen wird.
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@rabauz: ganz so einfach ist das mit dem einfach in grosser Höher weiter fliegen auch nicht. Zwar kommt keine scharfe Kurve und entgleisen ist auch unmöglich, trotzdem kommt das nicht so gut, einfach mal "grosse Höhe und immer gerade aus" zu fliegen. Und die Nummer mit dem Kaffee wirkt nicht beim Autofahren, und noch viel, viel weniger beim Fliegen - ich will nicht hoffen, daß Eisenbahner sich auf die Art veruschen, aufmerksamkeits-mässig "zu retten". Der Grund ist schlicht, daß die Crew die es tatsächlich einmal wagte wegen "Crew Fatigue" (also Übermüdung im Cockpit) den Flug abzubrechen und eine -Ausweichlandung hinzulegen, zum einen vorgerechnet bekam, welche Kosten der Airline durch dieses Manöver entstanden sind, und zudem wurden die beiden nicht nur bei einer anstehenden Gehaltserhöhung übersehen, auch sämtliche Wunschdienste waren plötzlich gestrichen, ein bereits genehmigter Urlaub storniert etc - all die kleinen "Gemeinheiten" welche völlig legal angewendet werden können, jemanden zu bestrafen, wenn es keine rechtliche Handhabe für eine Strafe gibt.
@Electrification: ja - teilweise. Trotzdem muss festgehalten werden, daß die "klassischen" Airlines nach wie vor eine weit strengere Sicherheitspolitik an den Tag legen, als die der Gesetzgeber fordert. Und dort, wo es zuletzt sicherheitsmässige Verschärfungen gab, wurden die Gesete oft schlicht das das angepasst, was die "grossen" schon seit Jahrzehnten pflegten und bis heute weiter pflegen.
Wohlgemerkt: es sind die nationalen Gesetzgeber gemeint. Das, was auf EU-Ebene verzapft wird, geht oft genug auf keine Kuhhaut mehr. Da sind die angedachten Flugdienstzeiten nur ein Aspekt unter vielen.
@Electrification: ja - teilweise. Trotzdem muss festgehalten werden, daß die "klassischen" Airlines nach wie vor eine weit strengere Sicherheitspolitik an den Tag legen, als die der Gesetzgeber fordert. Und dort, wo es zuletzt sicherheitsmässige Verschärfungen gab, wurden die Gesete oft schlicht das das angepasst, was die "grossen" schon seit Jahrzehnten pflegten und bis heute weiter pflegen.
Wohlgemerkt: es sind die nationalen Gesetzgeber gemeint. Das, was auf EU-Ebene verzapft wird, geht oft genug auf keine Kuhhaut mehr. Da sind die angedachten Flugdienstzeiten nur ein Aspekt unter vielen.
Quelle? Ich wäre immer vorsichtig mit solchen Geschichten.Cloakmaster @ 3 Oct 2013, 21:25 hat geschrieben:Der Grund ist schlicht, daß die Crew die es tatsächlich einmal wagte wegen "Crew Fatigue" (also Übermüdung im Cockpit) den Flug abzubrechen und eine -Ausweichlandung hinzulegen, zum einen vorgerechnet bekam, welche Kosten der Airline durch dieses Manöver entstanden sind, und zudem wurden die beiden nicht nur bei einer anstehenden Gehaltserhöhung übersehen, auch sämtliche Wunschdienste waren plötzlich gestrichen, ein bereits genehmigter Urlaub storniert etc - all die kleinen "Gemeinheiten" welche völlig legal angewendet werden können, jemanden zu bestrafen, wenn es keine rechtliche Handhabe für eine Strafe gibt.
Gruß Alex
Stur lächeln und winken, Männer! Lächeln und winken!
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Quelle: Zum Teil Mitglieder-Info der VC Cockpit, um anderen Teil interner Buschfunk der MA-Kantine, welcher im Allgemeinen nicht dafür bekannt ist, Geschichten zu erfinden. Eine genaue Bestätigung ist deshalb schwierig, weil es keine deutsche (aber eben eine grosse europäische) Airline war, dessen Crew unfreiwillig zum Hauptthema teils heftiger Debatten wurde.
OK, dann hatte ich auch an einen anderen Fall gedacht. Merci für die Antwort.Cloakmaster @ 4 Oct 2013, 12:34 hat geschrieben: Quelle: Zum Teil Mitglieder-Info der VC Cockpit, um anderen Teil interner Buschfunk der MA-Kantine, welcher im Allgemeinen nicht dafür bekannt ist, Geschichten zu erfinden. Eine genaue Bestätigung ist deshalb schwierig, weil es keine deutsche (aber eben eine grosse europäische) Airline war, dessen Crew unfreiwillig zum Hauptthema teils heftiger Debatten wurde.
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Die Wartungvorschriften für 2-Motorige Langstreckenmaschinen sind erheblich strenger als die für Flugzeuge mit mindestens 3 Triebwerke. Trotzdem wendet fast jede Airline freiwillig die Vorschriften auch für diese Maschinen an. Letzendlich fliegen die Familien der Top Manager auch mit den Maschinen.Electrification @ 3 Oct 2013, 16:01 hat geschrieben: Du glaubst auch an den Osterhasen und den Weihnachtsmann oder?
Die Firmen schauen was ist am profitabelsten und wenn ihnen Sicherheit das wichtigste wäre, hätten sie die EU-Kommission nicht so lange bearbeitet bis diese 1:1 die Forderungen der Fluglobby übernimmt und die selbst in Auftrag gegebenen Studien der Wissenschaft ignoriert.
Man sagt sich einfach, es passiert eh kaum was und wenn alle paar Jahre mal was passiert, ist das eben ein Kollateralschaden. Der Profit steht eben über Menschlichkeit, das ist einfach so.
Das mit der Müdigkeit ist ein schwieriges Thema. Die Natur von Langstreckenflügen (mit den Sprung durch mehrere Zeitzonen) macht es schwer Müdigkeit gänzlich zu verbannen. Bei Kurzstrecken ist die Vorlaufzeit oft ein Problem, ist sicherlich bei der Eisenbahn genauso. In viele hinsicht verbessern die neuen US-Vorschriften sicherlich die Sicherheit. Was ich mich allerdings Frage ist wie ein Pilot mit Säugling zu hause die Vorschrift erfüllen kann mindestens 8 Stunden ohne unterbrechung zu schlafen.

Lufthansa hat 3 A380 abbestellt. Es gibt keine Pressemitteilung, aber die Airbus Excel Datei zeigt nur noch 14 Bestellungen an.
http://www.airbus.com/fileadmin/backstage/...ries_Airbus.xls
Es kann natürlich sein das die Gründe nur diese 3 Einheiten betreffen (Lieferpositionen, oder finanzielle Bedingungen die nur diese 3 Einheiten betreffen, oder was auch immer) und das Lufthansa in der Zukunft sogar mehr A380 bestellen wird, aber es liegt nahe das der Grund die A350 und/oder 777 ist.
Wenn, dann muss Airbus Geld in die Hand nehmen und die A380 überarbeiten. Falls man überhaupt interesse hat, wirtschaftlich gesehen muss man das Programm als enttäuschung sehen , ohne Emirates mit ihren 90 Bestellungen wäre es verheerend.
Ich hoffe das man in Zukunft an den Flughäfen der Welt nicht nur Twins zieht.
http://www.airbus.com/fileadmin/backstage/...ries_Airbus.xls
Es kann natürlich sein das die Gründe nur diese 3 Einheiten betreffen (Lieferpositionen, oder finanzielle Bedingungen die nur diese 3 Einheiten betreffen, oder was auch immer) und das Lufthansa in der Zukunft sogar mehr A380 bestellen wird, aber es liegt nahe das der Grund die A350 und/oder 777 ist.
Wenn, dann muss Airbus Geld in die Hand nehmen und die A380 überarbeiten. Falls man überhaupt interesse hat, wirtschaftlich gesehen muss man das Programm als enttäuschung sehen , ohne Emirates mit ihren 90 Bestellungen wäre es verheerend.
Ich hoffe das man in Zukunft an den Flughäfen der Welt nicht nur Twins zieht.
