MVG im freien Fall?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Die Arbeitsweise der SWMMVG scheint zunehmend auch auf andere Stadtwerke-Bereiche überzugreifen.

Abendzeitung: M-Net steckt tief in der Krise
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

mmouse @ 15 Jan 2019, 11:54 hat geschrieben: Die Arbeitsweise der SWMMVG scheint zunehmend auch auf andere Stadtwerke-Bereiche überzugreifen.

Abendzeitung: M-Net steckt tief in der Krise
Ich wüsste nicht, dass die MVG kurz vor der Insolvenz stehen würde.
Viele Grüße
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die MVG kann Pleite gehen?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich predige schon seit Jhares, dass die Stadtwerke aufhören sollen, sich als internationales Konzern zu versuchen und statt dessen sich auf die lokale Daseinsvorsorge zu konzenzrieren.

Jetzt haben wir den Salat.
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Beitrag von mmouse »

Jojo423 @ 15 Jan 2019, 12:01 hat geschrieben: Ich wüsste nicht, dass die MVG kurz vor der Insolvenz stehen würde.
Lesen -> Verstehen -> Antworten.

Die Insolvenz steht in dem AZ-Artikel als "irgendwie Worst-Case" drin. Das war aber garnicht meine Aussage, denn die Insolvenz-Gefahr ist nur das Ergebnis der Arbeitsweise bei M-Net, die man (wenn die im Artikel genannten Fakten denn stimmen) ganz gut mit "Pleiten, Pech und Pannen" zusammenfassen kann.

So, und kommt Dir "Pleiten, Pech und Pannen" irgendwie vielleicht als Arbeitsweise der SWMMVG bekannt vor? Nein? - Wie würdest Du es dann nennen, wenn auch ein Jahr nach Lieferung 41% (9 von 22) der neuen Fahrzeuge unzugelassen auf dem Hof stehen, und das offenbar ohne Chance auf Zulassung. Oder wenn man für ein paar Meter Oberflächenbaustelle am Sendlinger Tor ganze Netzteile vier Monate stilllegt.
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Beitrag von Jean »

Di AWM ist auch nicht viel besser!
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Beitrag von EasyDor »

Iarn @ 15 Jan 2019, 13:10 hat geschrieben: Ich predige schon seit Jhares, dass die Stadtwerke aufhören sollen, sich als internationales Konzern zu versuchen und statt dessen sich auf die lokale Daseinsvorsorge zu konzenzrieren.
Leider ist sowas ja politisch nicht gewünscht. Das ist einer meiner Hauptkritikpunkte an der derzeitigen Europapolitik.
Es gibt Dinge da funktioniert richtig freier Wettbewerb einfach nicht... Es ist nunmal was anderes wenn man ein ein kleines Busnetz ausschreibt oder ein Netz wie München.
Also sollte man das der SWM einfach lassen und ihr auch erlauben Geld dafür zu bekommen anstatt immer noch zu fordern dass alles kostendeckend sein muss.
Und weil dem so ist muss man eben irgendwie als "privatwirtschaftliches" Unternehmen agieren bzw. eher rumwurschteln damit die Bilanz am Ende doch noch irgendwie stimmt.

Ich hoffe einfach immer noch dass sich hieran durch die Hintertür des Umweltschutzes und der Fahrverbote etwas tut. Klappt ja in anderen europäischen Städten auch...
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Beitrag von Auer Trambahner »

Jean @ 15 Jan 2019, 13:21 hat geschrieben: Die MVG kann Pleite gehen?
Sicherlich, auch wenns eher sehr theoretisch ist.

Das ist eine normale GmbH, nur halt nicht mit lediglich den 25.000€ minimalem Stammkapital sondern mit 50 Mio.
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Beitrag von Iarn »

EasyDor @ 16 Jan 2019, 09:25 hat geschrieben: Leider ist sowas ja politisch nicht gewünscht. Das ist einer meiner Hauptkritikpunkte an der derzeitigen Europapolitik.
Nein aber es verlangt politisch niemand von den Stadtwerken, dass sie in der Oberpfalz Glasfaser verlegen und der Windparkkönig der irischen See sind.
Interessanterweise ist die Münchner FDP, eine Partei die eigentlich extrem marktwirtschaftlich orientiert ist, die Partei, die das am konsequentesten kritisiert, um es mit den Worten der Homepage von Michael Mattar zu sagen "Keine uferlose wirtschaftliche Betätigung der Stadt".
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Kein Problem wenn da zig Millionen reingebuttert werden müssen, dafür wird die Angebotsverbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel zum nächsten Fahrplanwechsel eben noch magerer ausfallen als die üblichen 2%...

Die heilige Kuh Ökostrom wird man nicht anrühren, da werden die Milliarden weiter fließen...
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Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 16 Jan 2019, 13:12 hat geschrieben: Interessanterweise ist die Münchner FDP, eine Partei die eigentlich extrem marktwirtschaftlich orientiert ist, die Partei, die das am konsequentesten kritisiert, um es mit den Worten der Homepage von Michael Mattar zu sagen "Keine uferlose wirtschaftliche Betätigung der Stadt".
Naja, die FDP steht ja auch für einen schlanken Staat, der sich aus Dingen raushält bei denen ein staatlicher Eingriff nicht nötig ist. Und Windparks bei Irland bauen gehört nun wirklich nicht zu den Aufgaben, die zwingend von der Stadt München übernommen werden müssen. Von dem her ist die Argumentation, dass der Staat nicht als Wirtschaftsunternehmen auftreten soll durchaus stimmig zur Grundeinstellung der FDP.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 15 Jan 2019, 14:10 hat geschrieben: Ich predige schon seit Jhares, dass die Stadtwerke aufhören sollen, sich als internationales Konzern zu versuchen und statt dessen sich auf die lokale Daseinsvorsorge zu konzenzrieren.

Jetzt haben wir den Salat.
In letzter Zeit pauschalisierst du mir ein bisschen zu viel und vereinfachst alles zu sehr.

Über den Strom-Gigantismus kann man ja streiten. Allerdings, wenn man das Bild vom Stromsee übernimmt, ist es eigentlich wurscht wo der Strom für München produziert wird. Und solange da noch ein AKW rumsteht, macht es halt wenig Sinn vor Ort noch mehr Strom ins Netz zu pumpen. Abgesehen davon werden ja durchaus auch in München immer wieder neue Anlagen gebaut.

M-Net gehört nicht nur den SWM. Wiki schreibt: "Die Gesellschafter der M-net sind die Stadtwerke München, Stadtwerke Augsburg (Energie), Allgäuer Überlandwerk, N-ERGIE, infra fürth und die Erlanger Stadtwerke." Hier hat man sich zusammengetan um die Erfahrungen auszutauschen und den großen Telekommunikationsunternehmen was regionales entgegensetzen zu können.
Ich halte diese Strategie für sinnvoll. Inwieweit Cham jetzt zum Einzugsbereich einer dieser Unternehmen gehört, kann ich nicht sagen und ist auch sicherlich bis zu einem gewissen Grad Auslegungssache.
Die wilden Spekulationen von Insolvenz kommen daher, dass M-Net den geplatzten Auftrag neu ausgeschrieben hat und bisher nur Abwehrangebote (also Angebote mit massiv überteuertem Preis, um sicher nicht den Zuschlag zu bekommen) bekommen hat. Nimmt man diese Preise für die Fertigstellung an, wird tatsächlich finanziell eng - ist aber rein hypothetisch. Es ist halt aktuell schwierig für jeden Auftrag gleich ein Unternehmen zu finden, dass sich drum reißt und man ist sich auch bei M-Net im klaren, dass man wahrscheinlich mehr zahlen muss als geplant, trotzdem scheint es bei weitem nicht so kompliziert zu sein, wie teilweise behauptet.
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Beitrag von Iarn »

Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, was hat das noch mit der Versorgung der Münchner zu tun. Mir ist bewusst, dass man sich mit anderen Stadtwerken getan hat und dagegen ist per de auch nichts einzuwenden, wenn es um die Bürgerversorgung geht. Also wenn man sich zusammen tut, um billiger einzukaufen.

Aber Du hast das Schlüsselwort schon gènannt, man will den Telekommunikationsunternehmen was entgegen setzen. Und genau das halte ich für die falsche Motivation. Die Stadtwerke haben den Auftrag die jeweiligen Bürger zu versorgen und nicht Industriepolitik zu machen. Oder um es mal ganz salopp zu sagen, der Auftrag ist es nicht der Telekom ans Bein zu wissen.

Genauso verhält es sich mit dem Strom. Da geht es längst nicht mehr um die Versorgung des Bürgers, da will man politische Zeichen setzen. Da will man sich die 100% Ökostromquote ans Revers heften und den bösen Energieriesen ans Bein pinkeln.

Und da gehe ich halt nicht mit. Die Stadtwerke sollen die Bürger versorgen. Und so investieren, dass der eigene Bürger was davon hat und nicht die Welt retten wollen.
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Beitrag von Hot Doc »

Und jetzt die spannende Frage, die du mir sicher beantworten kannst, denn sonst hat deine Aufregung hier nämlich überhaupt keine Grundlage:
Gehört denn nun Cham bzw. die Region von oder um Cham, um die es sich hier dreht, zum Versorgungsgebiet eines der beteiligten Unternehmen?
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Beitrag von Iarn »

Mir ist nicht bewusst, dass Cham entweder zu
München (Stadtwerke München),
Augsburg Stadtwerke Augsburg ( Allgäuer Überlandwerk,
Nürnberg (N-ERGIE)
Fürth (infra fürth und die Erlanger Stadtwerke).
gehört

Jetzt könnte man vielleicht noch Argumentieren, dass die genannten Stadtwerke auch noch etwas Umland bedienen, aber Cham ist knapp 2 Autostunden von den nächstgelegenen Gebieten Nürnberg und München entfernt.
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Beitrag von Jojo423 »

Ich würde Cham trotzdem noch zum nahen Umfeld betrachten. Was ist denn so falsch daran, die Kompetenzen in der Planung und dem Betrieb von Glasfaserleitungen zu nutzen und (in der Region!) entsprechend weiterzugeben?
Viele Grüße
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 17 Jan 2019, 23:49 hat geschrieben: Ich würde Cham trotzdem noch zum nahen Umfeld betrachten. Was ist denn so falsch daran, die Kompetenzen in der Planung und dem Betrieb von Glasfaserleitungen zu nutzen und (in der Region!) entsprechend weiterzugeben?
Die großartige Kompetenz sieht man ja in den aktuellen Presseberichten.

Und das Geld, was man jetzt in der Kapitalerhöhung versemmelt, hätte man meiner Meinung nach besser für die eigene Infrastruktur ausgegeben.
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Beitrag von Hot Doc »

M-net buddelt ja nicht selber und wenn der beauftragte Tiefbauunternehmer Mist zusammenschaufelt, dann kann man sich nur von ihm trennen. Inwieweit man das vorher hätte sehen können....nachher ist man immer schlauer.
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Beitrag von mmouse »

Hot Doc @ 18 Jan 2019, 00:31 hat geschrieben: M-net buddelt ja nicht selber und wenn der beauftragte Tiefbauunternehmer Mist zusammenschaufelt, dann kann man sich nur von ihm trennen. Inwieweit man das vorher hätte sehen können....nachher ist man immer schlauer.
Vielleicht einfach mal den/die Artikel lesen, bevor Du reflexartig M-Net verteidigst...

Man hat sich offenbar für das verbindliche Angebot an den Landkreis auf mündliche Aussagen und Hochrechnungen von irgendwelchen evtl. zu beauftragenden Subunternehmen verlassen. Das fällt echt unter Unfähigkeit und selbst schuld.
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 18 Jan 2019, 00:31 hat geschrieben:M-net buddelt ja nicht selber und wenn der beauftragte Tiefbauunternehmer Mist zusammenschaufelt, dann kann man sich nur von ihm trennen.
Wie man den Presseartikel entnehmen kann, gibt es viele Stimmen (m-net bestreitet das natürlich), wonach m-net erheblich die Sorgfalt bei der Auswahl der Subunternehmer hat mangeln lassen.
Inwieweit man das vorher hätte sehen können....nachher ist man immer schlauer.
Du kannst gerne in meiner Historie zurück blättern. Ich spreche mich schon seit vielen Jahren (insbesondere meine Auseinandersetzung mit Jojo423) dagegen aus, dass die Münchner Stadtwerke denken, sie könnten Mal einen auf Konzern machen mit dem Stammkapital aus den Taschen der Bürger als Spielgeld. Stadtwerke haben für mich einzig und allein der Befriedigung der Infrastruktur Bedürfnisse der Bürger zu dienen und sind kein Möchtegern Player auf dem Parkett der freien Marktwirtschaft und kein Klimaretter (mehr Ökostrom als explizit nachgefragt wird) oder sonst was.
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Beitrag von Jojo423 »

Zuletzt waren die SWM aber *sehr* erfolgreich. In einem Ranking der FAZ zu den 100 größten Unternehmen aus dem Geschäftsjahr 2017 landeten die SWM mit einer Umsatzrendite von 12,1 % auf Rang 12, umd damit sogar noch vor BMW.
Viele Grüße
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 18 Jan 2019, 02:12 hat geschrieben: Zuletzt waren die SWM aber *sehr* erfolgreich. In einem Ranking der FAZ zu den 100 größten Unternehmen aus dem Geschäftsjahr 2017 landeten die SWM mit einer Umsatzrendite von 12,1 % auf Rang 12, umd damit sogar noch vor BMW.
Rendite ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe, insbesondere wenn die Aufgabe der Infrastuktur Fürsorge leidet.
Und in teilweise monopolistischen Märkten haben Renditen wenig Aussagekraft. Die Umtauschstuben der DDR, in denen man die 25 Westmark 1:1 in Ostmark umtauschen musste, hatten wahrscheinlich die beste Umsatzrendite, die je auf deutschem Boden erzielt wurde.
Die Stadtwerke haben ihre Assets zum großen Teil übertragen bekommen, hätten sie das nicht bekommen und müssten die frei finanzieren und abschreiben, wäre die Rendite ganz wo anders.

Ich bin weiterhin der Meinung, Wirtschaftsbetriebe sollten Wirtschaftsbetriebe sein und Renditen erwirtschaften und Körperschaften der kommunalen Daseinsvorsorge sollten ebendiese sein und bleiben und andere Ziele verfolgen . Punkt aus.

PS wenn es im die Themen Transparenz und Erfolgskontrolle geht, dann wehrst Du Dich gegen Vergleiche mit der Wirtschaft.....
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 18 Jan 2019, 02:03 hat geschrieben: Wie man den Presseartikel entnehmen kann, gibt es viele Stimmen (m-net bestreitet das natürlich), wonach m-net erheblich die Sorgfalt bei der Auswahl der Subunternehmer hat mangeln lassen.
Du kannst ja gerne 2 zusammenhängende Sätze trennen und sie ohne Zusammenhang beantworten. Nur dann machts halt keinen Sinn.

Ich sprach von dem konkreten Fall, indem ein Unternehmer das nicht halten konnte, was er versprochen hat. Deine vielen Stimmen sind genau genommen wohl EINE Quelle aus der wohl auch der Schwachsinn mit der Insovenz kommt, weil einer Abwehrangebote nicht von ernstgemeinten unterscheiden kann. Da sieht man mal, wieviel Sachverstand da unterwegs ist nud nur weil mehrere Zeitungen dasselbe berichten, wirds nicht wahrer.

Um aus dem zweiten Teil von dir wenigesten noch was zu machen:
Ich bin weiterhin der Meinung, Wirtschaftsbetriebe sollten Wirtschaftsbetriebe sein und Renditen erwirtschaften und Körperschaften der kommunalen Daseinsvorsorge sollten ebendiese sein und bleiben und andere Ziele verfolgen . Punkt aus.
Was wäre also die Aufgabe von M-Net aus deiner Sicht, oder sollte es die überhaupt geben?
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Beitrag von gmg »

Jojo423 @ 18 Jan 2019, 03:12 hat geschrieben: Zuletzt waren die SWM aber *sehr* erfolgreich. In einem Ranking der FAZ zu den 100 größten Unternehmen aus dem Geschäftsjahr 2017 landeten die SWM mit einer Umsatzrendite von 12,1 % auf Rang 12, umd damit sogar noch vor BMW.
Die SWM arbeitet aber auch nicht ganz seriös.
Ich habe mal als Rettungsschwimmer für die SWM gejobbt. Wir waren oft gefährlich unterbesetzt und auch schlecht eingearbeitet. Und am Ende des Tages mussten wir den Müll, den die Anständigen unter den Badegästen an den bunten Mülltonnen getrennt hatten, hinter den Kulissen in eine einzige Müllpresse stopfen. (Die Müllpresse kann man vermutlich sogar auf googlemaps sehen.)
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Beitrag von Iarn »

Ich war bisher immer der Meinung, es erhöht die Lesbarkeit wenn klar ist, worauf ich mich beziehen, aber wenn Du das nicht wünschst, werde ich das unterlassen.

Wo ich Dir Recht gebe, dass die Insolvenz Schwachsinn ist. Man wird einfach still eine Kapitalerhöhung nachschreiben und das war es. Die Blöße einer Insolvenz wird man sich nicht geben.
Mir ist aber wohl bewusst, was ein Abwehrangebot ist (kenne es unter anderen Namen). Wie in der Vergangenheit erläutert, schreibe und bewerte ich regelmäßig Angebote.
Wobei halt zu hinterfragen ist, warum solche Angebote eingehen. In der Regel bedeutet das, die Leistung ist nicht zu machen aber man kann oder will es dem Auftraggeber nicht direkt kommunizieren.
Und wer dem m-net Forum folgt, weiß dass sich die Firma nicht zum ersten Mal vergeben hat. Der Unterschied zu früheren Fällen ist halt, dass sich Cham mit ausreichend Herten Verträgen abgesichert hat. Das relativiert die eine Quelle wieder.

Zum zweiten Teil (ich mache aus Gründen der Lesbarkeit einen Absatz). Die Aufgabe von m-net wie auch von den Energie Wasser, Verkehrsbetrieben sollte die bestmögliche Sicherstellung der Infrastruktur Bedürfnisse der Bürger sein, die der Träger der Stadtwerke sind.
Gewinne sind zu Verwenden um Reserven aufzubauen und für Investitionen in die oben genannten Zwecke.

Dinge, die ich nicht als die Aufgabe von Stadtwerken erachte: jede wirtschaftliche Tätigkeit außer des oben genannten Aufgabenbereiches, Elefantenfriedhof für Politiker (hauptsächlich ein Problem der DB, nur zu Vollständigkeit), Umsetzung von politischen Zielen außerhalb des Versorgungsauftrages). Um letzteres auszuführen . Die Versorgung mit Ökostrom der eigenen Bürger ist Auftrag, nicht die Klimaretter per se. Förderung von Gleichstellung im eigenen Unternehmen ja bitte Sponsoring von gesellschaftlichen Initiativen halte ich persönlich für sehr kritisch, egal wie nett sie gemeint sein mögen. Wenn die Stadt etwas für förderwürdig hält dann sollen sie es gerne mit den Regeln städtischer Förderung fördern aber nicht die Stadtwerke oder Untereinrichtungen als Proxy verwenden. Spenden von Stadtwerken halte ich für grundsätzlich falsch. Dann soll die Stadt transparent fördern.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 18 Jan 2019, 13:25 hat geschrieben: Ich war bisher immer der Meinung, es erhöht die Lesbarkeit wenn klar ist, worauf ich mich beziehen, aber wenn Du das nicht wünschst, werde ich das unterlassen.
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du wirklich einfach nur einen so großen Hänger hast, einfach auf Krawall gebürstet bist oder einfach nur so unglaublich dämlich, aber das schießt der Rest deines Beitrages eigentlich - Gott sei Dank - aus und dann müßte ich mich schon arg in dir getäuscht haben.
Mir ging es darum, dass mein Satz
Inwieweit man das vorher hätte sehen können....nachher ist man immer schlauer.
sich direkt auf den davor stehenden
M-net buddelt ja nicht selber und wenn der beauftragte Tiefbauunternehmer Mist zusammenschaufelt, dann kann man sich nur von ihm trennen.
bezogen hat.
Du aber antwortest auf den zweiten Satz mit deiner Jahrealten Abneigung gegen die etwas größeren M-Net-Pläne.
Das ist zwar auch ein sicher diskussionswürdiger Punkt, hat aber mit dem von mir genannten konkreten Beispiel nur recht wenig zu tun. (Beispiel: "Mein Reifen ist kaputt!" - "Ich hab dir gleich gesagt, du sollst kein Führerschein machen!")
Mir ging es um den aktuellen Fall und dass sich hier die Darstellungen, wer jetzt an den Verzögerungen Schuld hat, doch sehr unterscheiden.
Du nimmst den aktuellen Fall als weiteren Grund für deine Globalkritik. Das ist durchaus in Ordnung, aber macht als Antwort auf einen kokreten Fall halt Null Sinn.
Wo ich Dir Recht gebe, dass die Insolvenz Schwachsinn ist. Man wird einfach still eine Kapitalerhöhung nachschreiben und das war es. Die Blöße einer Insolvenz wird man sich nicht geben.
Auch du gehst hier wieder von irgendwelchen Mondzahlen aus. Selbst wenn das Projekt ein ganzes Stück teurer wird, ist es bis zu einer Kapitalerhöhung doch noch ein ordentlicher Weg.
Mir ist aber wohl bewusst, was ein Abwehrangebot ist (kenne es unter anderen Namen). Wie in der Vergangenheit erläutert, schreibe und bewerte ich regelmäßig Angebote.
Wobei halt zu hinterfragen ist, warum solche Angebote eingehen. In der Regel bedeutet das, die Leistung ist nicht zu machen aber man kann oder will es dem Auftraggeber nicht direkt kommunizieren.
Aus meiner Erfahrung - allerdings eher im kleinen Bereich - sind solche Mondpreisangebote (oder was du für einen Namen nutzt) meistens ein Zeichen, dass der jeweilige Betrieb ausgelastet ist und einfach kein Angebot annehmen will, außer er bekommt so viel mehr, dass es sich lohnen würde einen anderen Auftrag dafür zu vernachlässigen. Ich bekomme z.B. seit November keinen guten Elektriker zu einem angemessenen Preis, hätte aber schon vor Weihnachten meinen Starkstom in der Küche haben können (1000 Euro + MwSt. für 1 Bohrung, 30cm Schlitz und 2 Meter Kabel). Für den Rest hätte ich dann warten müssen oder weitere verrückte Preise für Einzelleistungen bezahlen.
Auch bei der Velegung von Glasfaser gehe ich jetzt mal von einer prinzipiellen Machbarkeit aus und auch von einer gewissen Preiskompetenz bei M-Net. Immerhin ist es nicht der erste Meter Kabel. Man kann also durchaus feststellen, ob ein Unternehmen teuere, günstige oder völlig verrückte Preise aufruft.
Zum zweiten Teil (ich mache aus Gründen der Lesbarkeit einen Absatz). Die Aufgabe von m-net wie auch von den Energie Wasser, Verkehrsbetrieben sollte die bestmögliche Sicherstellung der Infrastruktur Bedürfnisse der Bürger sein, die der Träger der Stadtwerke sind.
Gewinne sind zu Verwenden um Reserven aufzubauen und für Investitionen in die oben genannten Zwecke.
Das sind zwar ehrenhafte Ziele, aber doch auch relativ blumig. Und im zweiten, nicht zitierten Teil, weißt du dann doch eher was du nicht willst, als was du willst.
Was ist denn jetzt mit M-Net? Sollen die ein Glasfasernetz aufbauen? In München? In Augsburg? In Ismaning? Cham? Oder nur da wo die Telekom keinen Bock hat, weil es sich nicht lohnt. Oder erst wenn die Telekom auch wirklich beteuert hat, dass sie auch in Zukunft nicht will. Was bedeutet beim Internet die Sicherstellung der Infrastruktur? Wer legt Glasfaser in kleinen Städten oder Orten, wenn es die Big Player nicht machen wollen?
Ich gebe dir ja grundsätzlich erstmal Recht. Aber danach machst du es dir viel zu einfach!

Also werd mal konkret, sonst sind das alles Lippenbekenntnisse.
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 18 Jan 2019, 13:38 hat geschrieben: Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob du wirklich einfach nur einen so großen Hänger hast, einfach auf Krawall gebürstet bist oder einfach nur so unglaublich dämlich, aber das schießt der Rest deines Beitrages eigentlich - Gott sei Dank - aus und dann müßte ich mich schon arg in dir getäuscht haben.
Mir ging es darum, dass mein Satz  sich direkt auf den davor stehenden  bezogen hat.
Du aber antwortest auf den zweiten Satz mit deiner Jahrealten Abneigung gegen die etwas größeren M-Net-Pläne.
Das ist zwar auch ein sicher diskussionswürdiger Punkt, hat aber mit dem von mir genannten konkreten Beispiel nur recht wenig zu tun. (Beispiel: "Mein Reifen ist kaputt!" - "Ich hab dir gleich gesagt, du sollst kein Führerschein machen!")
Mir ging es um den aktuellen Fall und dass sich hier die Darstellungen, wer jetzt an den Verzögerungen Schuld hat, doch sehr unterscheiden.
Du nimmst den aktuellen Fall als weiteren Grund für deine Globalkritik. Das ist durchaus in Ordnung, aber macht als Antwort auf einen kokreten Fall halt Null Sinn.
Tatsächlich habe ich Deinen Satz zwar im ungefähren Kontext des Vorsatzes interpretiert aber nicht ausschließlich darauf bezogen, wie Du es offensichtlich gemeint hattest. Insofern hätte ich tatsächlich einen "Hänger" bzw. Dich einfach falsch verstanden. Ich dachte fälschlicherweise, Du beziehst nachher ist man immer schlauer, auf das ganze Projekt in Cham.
Auch du gehst hier wieder von irgendwelchen Mondzahlen aus. Selbst wenn das Projekt ein ganzes Stück teurer wird, ist es bis zu einer Kapitalerhöhung doch noch ein ordentlicher Weg.
Die Preiserhöhung ist nicht das Top Risiko, das Hauptrisiko sind die möglichen Schadensersatzansprüche von Cham gegen m-.net, siehe der BR Artikel und ein älterer Artikel der Mittelbarischen (die Abendzeitung ist nicht die einzige Quelle) hier (aber mit Paywall).
Auch vor der Paywall geht die schlechte vertragliche Situation von m-net hervor.
Und die Kapitalerhöhung wird ja sogar von den Stadtwerken München selbst kommuniziert, wobei man natürlich behauptet, das hätte nichts mit dem aktuellen Problem zu tun (diese Dementi sind aber absolut üblich, niemand gibt zu Kapitalerhöhungen wegen Problemen zumachen).
Aus der Süddeutschen
M-Net solle weiter investieren, deshalb werden die Anteilseigner Kapital zuschießen. "Das hätten wir aber auch sonst gemacht."
Süddeutsche
Das sind zwar ehrenhafte Ziele, aber doch auch relativ blumig. Und im zweiten, nicht zitierten Teil, weißt du dann doch eher was du nicht willst, als was du willst.
Was ist denn jetzt mit M-Net? Sollen die ein Glasfasernetz aufbauen? In München? In Augsburg? In Ismaning? Cham? Oder nur da wo die Telekom keinen Bock hat, weil es sich nicht lohnt. Oder erst wenn die Telekom auch wirklich beteuert hat, dass sie auch in Zukunft nicht will. Was bedeutet beim Internet die Sicherstellung der Infrastruktur?


Also werd mal konkret, sonst sind das alles Lippenbekenntnisse
M-.net soll prinzipiell da agieren wo die Stadtwerke München einen Versorgungsauftrag haben, also in München. Wenn München mit einer Nachbargemeinde eine Vereinbarung trifft von mir aus auch da. Aber und da dachte ich bin ich wirklich klar, m-net soll nicht unternehmerisch tätig werden. Das schließt Aktivitäten wie in Chan aus, das ist keine Versorgungstätigkeit, das ist eine unternehmerische Tätigkeit.
Wer legt Glasfaser in kleinen Städten oder Orten, wenn es die Big Player nicht machen wollen?
Das ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe der Stadtwerke München. Wenn die kommerziellen Anbieter da nichts machen, sind der Staatsregierung oder die Bundesregierung gefragt. Eine Kommune hat in unserem Staatswesen keine Aufgaben außerhalb der Kommune.
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Beitrag von imp-cen »

Kam da noch was interessantes? Bei "dämlich" habe ich aufgehört zu lesen...
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Beitrag von Hot Doc »

"Cham" da noch was interessantes? ;)

Entschuldigung für meine Ausdrucksweise, ich stehe tatsächlich z.Z. ziemlich unter Strom, das hat sich auch schon in einigen Beiträgen hier nierdergeschlagen.
Ich hoffe niemanden bösartig verletzt zu haben.
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Beitrag von Galaxy »

Hot Doc @ 18 Jan 2019, 14:38 hat geschrieben: Wer legt Glasfaser in kleinen Städten oder Orten, wenn es die Big Player nicht machen wollen?
Die Deutsche Glasfaser hat sich auf die Nische spezialisiert in kleineren Gemeinden Glasfaser zu legen. Sogar 1000 Mbit/s gehört bei denen zu den standard angeboten. Anders als die Telekom legen die Fiber to the Home auch bei bestand. Kehrseite der Medaille die stellen höhere Ansprüche an die Gemeinden was die Instandhaltung der Bürgersteige angeht, unter umständen muss schneller saniert werden.

In Bayern erhältlich z.B. in Dörfern wie in Eching am Ammersee, Oberhausen, Omersbach.
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